Besucht am 11.03.20221 Personen
Rechnungsbetrag: 7 EUR
Direkt in den Zeiten der Corona-Krise versuchte es das „Mani in Pasta“ mit einer Neueröffnung im Stadtteil St. Jürgen (zunächst natürlich nur als Take-Away) mit einer Erweiterung des lokalen Gastro-Angebots um eine authentische italienische Küche. Erfolglos scheint dieser Versuch bisher definitiv nicht verlaufen zu sein, konnte man sich doch auch durch den tiefen Corona-Winter 20/21 retten und sein Angebot dabei zudem um einen Lieferservice erweitern. Für mich war es also höchste Zeit, mir auch einmal selbst ein Bild von der hier gebotenen Qualität zu machen. Blick auf die Theke. Innenraum mit einer kleinen Sitzgelegenheit.
In den Räumen des "Mani in Pasta" existierten bisher häufig den Besitzer wechselnde Bäckereien. Dementsprechend sind natürlich auch die Raumgestaltung und das Platzangebot im Vergleich zu einem klassischen Restaurant wesentlich limitiert. Die Theke blieb natürlich erhalten und dient heute vor allem als Kasse bzw. Abholstation für das "Take Away"-Geschäft. Gleichzeitig hat man sich aber auch dazu entschieden, denn restlichen Innenbereich komplett dem oben erwähnten Lieferservice-Geschäft zu widmen und somit zu einer abgetrennten „Pizza-Fabrik“ zu machen, sodass der gastronomische Bereich komplett auf den Außensitz beschränkt ist. Außenansicht.
Dessen Gestaltung finde ich mit den in den Farben der italienischen Flagge gestalteten Steinen als natürlich Abgrenzung zum restlichen Bürgersteig definitiv gut gelungen. Er gewährt den Gästen etwas mehr Ruhe vom normalen Passantenstrom und dient gleichzeitig wahrlich als Blickfang. Das im Winter somit keine Gastronomie vor Ort möglich sein sollte (bzw. nur für die wirklich hart gesottenen, die auch winterliche Temperaturen nicht abschrecken) zeigt, dass man sich mit dem "Take-Away" und dem Lieferservice wohl ein gutes Standbein aufbauen konnte, dass sich bereits im Corona-Lockdown so gut bewährte, dass man es auch zum Haupt-Konzept macht.
Am Tag meines Besuches wäre dieses tolle März-Wetter definitiv sogar ausreichend für die Außenplätze gewesen. Trotzdem konnte ich mich für meine kurze Einkehr an diesem frühen Abend im wärmeren Innenbereich an einem kleinen Wandtischchen mit Barhockern aufhalten, was für mich allein komplett ausreichend war.
3 MitarbeiterInnen waren zu dieser Zeit vor Ort. Bestellt hatte ich direkt am Tresen, wo mich eine ältere Dame auf Deutsch begrüßte. Sie übernahm auch die Kommunikation mit den beiden, anscheinend, Inhabern, die Vollblut-Italiener waren. Zur warmen Jahreszeit wird auch am Platz auf dem Freisitz serviert, was aber wie erwähnt bei mir diesmal nicht notwendig war.
Trotz eines merklich straffen Tempos und Bestellungsaufkommen im Lieferservice und Take-Away agierte die erwähnte Dame organisiert und schenkte mir eben auch gleich ihre Aufmerksamkeit. Auch im weiteren Verlauf war sie zusammen mit ihren Kollegen für Smalltalk zu haben und zugewandt.
Einen ganz großen Pluspunkt sicherte sich das Team dabei durch seine Offenheit und Spontanität, die sie gegenüber meinem speziellen Wunsch zur Abänderung einer Speise erfüllte, was ich im Folgenden noch näher erläutern werde.
Eine italienisch-emotionale Gastfreundlichkeit, die keine uniforme Show, sondern einfach ehrlich war.
Das Speisenangebot gliedert sich im "Mani in Pasta" wie folgt. Der Fokus liegt hier tatsächlich weniger auf dem, was wir als "Pasta" verstehen würden, sondern auf dem, was sich aus der wörtlichen Übersetzung dieses Wortes ("Teig") im Ofen machen lässt. Eine riesige Auswahl an Pizza, Pinsa, Foccacia, Friselle oder auch Puccia erfüllen wohl jedem Freund dieser Art der italienischen Gerichte seinen favorisierten Wunsch. Trotzdem lassen sich bei den Hauptgerichten natürlich auch Nudelgerichte und Lasagne-Versionen wählen.
Trotz dieser ganz klaren Kernkompetenz entschied ich mich für ein Gericht aus dem Bereich der Vorspeisen, welche neben typischen Anti-Pasti auch Salate bereithält.
Sehr erfreut war ich dabei, dass mir ein Extra-Wunsch für den "Insalata di Tacchino" gewährt wurde, ein toller Service, den ich auch schon beim Abschnitt zum ebenjenem erwähnt hatte. Ursprünglich besteht diese Salat-Variante neben Blattsalaten, roten Zwiebeln, Tomaten und Oliven in einem Honig-Senf-Dressing aus den so häufig anzutreffenden, aber genauso belanglosen Putenstreifen.
Wenn ich aber schon einmal beim „authentischen“ Italiener bin, so möchte ich auch etwas Besonderes aus der Kulinarik dieses Landes kosten. Dabei erregt der Südtiroler Speck, der bei einigen Teigspeisen als Belag daherkam, mein größtes Interesse. Und tatsächlich erfüllte mir das Team diese individuelle Idee gern und richtete mir den Salat somit also als „Insalata di Speck Alto Adige“ in der kleinen Portion für 6,4 € folgendermaßen her. Trotz des erwähnten, wuseligen Liefergeschäftes zum frühen Abend musste ich dabei keine 10 Minuten warten. „Insalata di Tacchino“: aus gemischten Blattsalaten, roten Zwiebeln, Tomaten, auf meinen Wunsch Südtiroler Speck statt Putenstreifen und Oliven in einem Honig-Senf-Dressing ; kleine Portion.
Passend zum Durchmischen in einer kleinen Schale serviert lagen auf einem Bett aus knackigem Eisbergsalat Schnitte von Radicchio, Karotten, Gurke und Tomaten. Dazwischen fanden die annoncierten Oliven ebenso Platz wie rote Zwiebelstücke und Ruccola. Das Honig-Senf-Dressing war darüber bereits in passender Menge drapiert, sodass die wahre Krönung in Form von 5 Scheiben des Südtiroler Specks ganz unverfälscht die Krönung sein konnte.
Und das war er geschmacklich auch für mich. Dieses einzigartige, salzige Umami setzte den erhofften Kick auf die ohnehin schon gute Grundbasis des Salats.
Dessen Komponenten waren nämlich allesamt frisch und knackig und bereiteten so fröhlichen „Knabberspaß“.
Auch das Honig-Senf-Dressing machte positiv auf sich aufmerksam. Es war auf einer cremigen, Joghurtartigen Basis gebaut, ließ dabei eine Säure aber nicht vermissen. Aromatischer Senf, auch sichtbar als grobe Körner, war deutlich spürbar und in gute Balance mit Honig-Süße gebracht. Wahrlich ein Dressing, dass den Salat aufwertet und doch so dezent, dass das Highlight des Südtiroler Specks für mich nie verdrängt wurde.
Ein paar dünne Scheiben Foccacia zeigten eine tolle Porung und damit Fluffigkeit. Sie hätten den Salat perfekt begleitet, wenn sie selbst auch noch etwas warm gewesen wären. Aber das war sowieso ein von mir gar nicht erwarteter Zusatz und tat dem tollen Gesamteindruck dieser kleinen Vorspeise überhaupt keinen Abbruch.
Deren Bestellung hat sich für mich, wie man sicherlich merkt, sowieso voll gelohnt.
Die 6,4€, die trotz der Änderung zur ursprünglichen Variante mit Pute in den Südtiroler Speck gleichblieben, erhöhte ich so gerne mit Trinkgeld.
Das „Mani in Pasta“ hinterließ bei dieser wahrlich kurzen und kleinen Premiere also bereits einen positiven Ersteindruck.
Die Freundlichkeit und tolle Offenheit sichern beim Service für mich eine verdient hohe Punktzahl.
Das Ambiente im erwähnt minimalen Innenbereich ist natürlich kaum bewertbar, kam aber trotzdem wertig herüber und die Gestaltung des Aussensitzes präsentiert sich zudem erfrischend anders.
Schließlich erfüllte mir bereits diese kleine Salat-Vorspeise des Kurzbesuches all das, was ich mir davon erhofft hatte. Eine frische Basis mit aromatischem Dressing trug mein gewünschtes, Produkthighlight des Südtiroler Specks einfach super und rechtfertigte damit seinen Preis.
Wohl nicht zu Unrecht lassen mich italienische Neueröffnungen meist nicht gleich freudig aufhorchen, trifft man dabei doch allzu oft auf eine rein auf Gewinnerzielung ausgerichtete „Abfertigungs-Küche“. Das „Mani in Pasta“ macht da aber allein schon mit seinem Angebot einen erfreulichen Unterschied und hat nun eben auch beim ersten persönlichen Ausprobieren für mich bezeugt, dass es tatsächlich eine Bereicherung der lokalen kulinarischen Auswahl darstellt.
Direkt in den Zeiten der Corona-Krise versuchte es das „Mani in Pasta“ mit einer Neueröffnung im Stadtteil St. Jürgen (zunächst natürlich nur als Take-Away) mit einer Erweiterung des lokalen Gastro-Angebots um eine authentische italienische Küche. Erfolglos scheint dieser Versuch bisher definitiv nicht verlaufen zu sein, konnte man sich doch auch durch den tiefen Corona-Winter 20/21 retten und sein Angebot dabei zudem um einen Lieferservice erweitern. Für mich war es also höchste Zeit, mir auch einmal selbst ein Bild von der... mehr lesen
Restaurant Mani in Pasta
Restaurant Mani in Pasta€-€€€Restaurant, Bistro4945158558862Mönkhofer Weg 42, 23564 Lübeck
4.5 stars -
"Alles rund um Italien und seine Teigspezialitäten - schon nach kurzem Erstbesuch eine wirkliche Bereicherung der lokalen Gastronomie um etwas Mediterranes." NoTeaForMeDirekt in den Zeiten der Corona-Krise versuchte es das „Mani in Pasta“ mit einer Neueröffnung im Stadtteil St. Jürgen (zunächst natürlich nur als Take-Away) mit einer Erweiterung des lokalen Gastro-Angebots um eine authentische italienische Küche. Erfolglos scheint dieser Versuch bisher definitiv nicht verlaufen zu sein, konnte man sich doch auch durch den tiefen Corona-Winter 20/21 retten und sein Angebot dabei zudem um einen Lieferservice erweitern. Für mich war es also höchste Zeit, mir auch einmal selbst ein Bild von der
Besucht am 11.03.20221 Personen
Rechnungsbetrag: 10 EUR
Es hat sich mal wieder etwas in der Mieterschaft der vielen großen und kleinen Läden in der Lübecker Königstraße getan. Schon seit langem war klar, dass das "vorübergehend geschlossene" Lokal „Bubble-Waffle“ wohl definitiv nicht mehr öffnen wird, was angesichts der damit immer noch 4 weiteren Waffel-Gastronomien in der Innenstadt dem Angebot dieses Süßwerkes aber keinen Schlag versetzen sollte. Die Suche nach einem Nachmieter wurde nun aber erfolgreich abgeschlossen und mit dem "Moku Poke" hat ein neues Konzept in diesem sehr kleinen und damit wahrlich nur als Imbiss geeigneten Standort mit den prägnanten „Töpferhaus“-Lettern Einzug gehalten, welches bereits in Hamburg eine Stammfiliale besitzt. Außenansicht.
Der Name deutet es sicher schon offensichtlich an: Statt süßen Waffeln wird, werden viele sicher nun sagen, einer weiteren kulinarischen Mode nachgegangen, welche die bekannten "Bowls" sind. Nicht ohne Grund sind diese auch in den heimischen Küchen immer beliebter, denn simpler kann die Zubereitung von tatsächlich frischem Essen wirklich nicht werden. Viele verschiedene, meist kalte Komponenten landen nach eigenem Gusto in der Bowl, wobei neben Gemüse auch noch eine Kohlenhydratquelle (Reis, Nudeln etc.) und eine Proteinquelle (Fisch, Fleisch, vegetarische Alternativen) die Nährstoffversorgung komplettieren sollen. Eine Soße bzw. Marinade verleiht dem Sammelsurium schließlich noch den geschmacklichen Pfiff.
Respektable Handwerkskunst und geschmackliche Feuerwerke waren also für mich im "Moku Poke" auch nicht zu erwarten, macht man es sich mit diesem "Konzept" doch als Gastronom denkbar einfach.
Trotzdem sollte mich das nicht davon abhalten, wenigstens einmal die hier gebotene Qualität auszuprobieren, um sich auch selber ein Bild vom Empfehlungsgrad des kleinen Imbisses machen zu können. Innenansicht.
Hinter zwei Fenstern zeigt sich die Inneneinrichtung im gewohnten Bild eines Imbisses. An der Stirnseite werden in der Theke die Zutaten und darüber das Speiseangebot in Form einer Tafel präsentiert. Dabei passt die schöne Kachelung der Theke mit Wellenoptik sehr gut zum frischen Blau der Wände. Ein Surfbrett rundet die Atmosphäre ab, die somit wohl auf das "Heimatland" der Bowls im paradiesischen Hawaii anspielen will. 3 Tischpartien mit Barhockern sind genauso einfach wie das Speisen-Konzept, passen damit aber ebenfalls gut in dieses Bild einer eher schnellen und unkomplizierten Gastronomie für Zwischendurch. Dabei muss ich aber negativ erwähnen, dass zumindest mir die Hocker zu niedrig waren und die Speise für mich beim Sitzen auf Halshöhe lag. Komfortabel ließ es sich so nicht speisen, auch wenn es für kindliches „Spachteln“ wohl perfekt gewesen wäre. ;-)
Alle für die Bowls verwendeten Zutaten wurden dem Kunden in der Theke präsentiert. Die Sauberkeit und Frische auf diesen fernen Blick machte dabei auf mich einen einwandfreien Eindruck.
Dem Konzept angemessen lief natürlich sehr moderne Sprechgesang-dominierte Musik im Hintergrund, jedoch in einer Lautstärke, die auch damit fremdelnde Gäste nicht sehr stören sollte. Blick auf die Zutaten in der Theke.
Natürlich lässt sich in solch einem Lokal auch der Bereich "Service" nicht mit den Maßstäben wie in einem großen Restaurant mit Abendgastronomie messen. Bestellt wird eben direkt am Tresen, der Mitarbeiter stellt die "Schüssel" gleich zusammen und reicht sie dem Gast dann sogleich über die Theke. Gastlichkeit ergibt sich hier also weniger durch Bedienung und Fürsorge, sondern eher durch die Aufgeschlossenheit und den Charakter gegenüber den Kunden.
In dieser Hinsicht agierte der an diesem Tag für das Lokal zuständige junge Mann erwartet locker und freundlich. Als ich das leere Lokal betrat, kam er sofort aus dem hinteren Bereich hervor und begrüßte mich umgehend. Weitergehend bestätigten sich dann aber einige Befürchtungen, so war er auf Grund von mir als einzigem Gast mehr mit dem Smartphone beschäftigt und fragte auch nicht nach meiner Zufriedenheit. Schade war auch das Auftreten der später dazukommenden, weiteren Mitarbeiter, die mich leider nicht begrüßten und ihren Fokus auch umgehend auf Social Media setzten. Man konnte sicherlich keine hohen Erwartungen auf Grund des erwähnten Imbiss-Konzepts stellen, aber den Grundwert an Gastfreundlichkeit wurden die Herren so insgesamt für mich nicht ganz gerecht, auch wenn das Verhalten zum Style der U20-Generation vielleicht gut passte. Das sollen ja aber nicht die einzigen Gäste sein.
Die bereits eingangs erwähnte Herangehensweise bei den "Bowls" pflegt man natürlich auch hier. 6 verschiedene Kategorien ergeben dabei das "Schüsselgericht", welches somit frei zusammenstellbar ist, aber auch aus einer Handvoll bereits fertigen Vorschlägen ausgewählt werden kann. Letztere tragen dabei ganz passend natürlich solch hawaiianische Titel wie "Kauai" oder "Maui".
Als "Protein" stehen neben Hühnerfleisch auch Garnelen, Lachs und Thunfisch bzw. Tofu als vegane Alternative zur Verfügung.
Diese lassen sich mit "Marinaden", wie "Teriyaki-Ingwer" oder auch "Soja-Knoblauch" in durchweg asiatische Gefilde bringen.
Als Kohlenhydratreiche "Basis" stehen dann z.B. Glasnudeln, Sushi-Reis oder auch Quinoa zur Verfügung.
Ein großer Warenkorb an vegetablen "Zutaten" füllen die Schüssel volumenmäßg auf.
Cremigkeit und auch geschmacktstragender "Fettgehalt" lässt sich nun noch durch eine Sauce in den Mix bringen, die Erdnuss-Sauce und verschiedenste, aromatisierte Mayonnaisen (Mango-Chili; Honig-Senf; Rote-Beete; Wasabi) zur Wahl stellt.
Abgerundet werden die Bowls dann noch mit Toppings, die verschiedene Nüssen und auch Wasabi-Erbsen oder Granatapfelkernen sein können.
Während dabei für die kleine Menge bereits 10€ verlangt werden, schlägt eine Version für den größeren Hunger schon mit über 13€ zu Buche. Mein Hauptaugenwerk bei dieser Bewertung hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnis kann damit also nur auf einer überzeugenden Qualität der Grundprodukte und einem guten Geschmack der Saucen und Marinaden liegen, denn von einem "handwerklichen" Aufwand kann hier nun wirklich nicht die Rede sein. ;-)
Meine Entscheidung fiel auf eine der vorgefertigten Variationen. Mit nur einer von mir gewünschten und auch problemlos gewährten Änderung enthielt der "Niihau"-Bowl in der kleinen Portion also Garnelen mit Soja-Knoblauch-Marinade, denen der von mir gewünschte Quinoa statt Salat als Basis beigefügt werden sollte. Weitere Zutaten waren Edamame, Mango, Rotkohl, rote Zwiebeln, Karotten. Eine rote-Bete-Mayonnaise übernahm den Saucen-Part, während Wasabi-Erbsen als Topping dienten.
Schon als ich diese Komposition las war ich doch positiv überrascht, denn das klang sowohl spannend, als auch von den Grundaromen der verwendeten Produkte her recht ausgewogen an Süße, Herzhaftigkeit und Schärfe.
5 Minuten dauert die Zusammenstellung, bei der ich dem Mitarbeiter also live zuschauen konnte. Bewaffnet mit einem Löffel aus einem Körbchen trug ich meinen Mix an meinen Tisch. „Niihau“-Bowl: Garnelen, Soja-Knoblauch-Marinade, für mich Quinoa statt Salat, Rote-Bete-Mayonnaise, Edamame, Mango, Rotkohl, rote Zwiebeln, Karotten und Wasabi-Erbsen; kleine Portion.
Farbenfroh und damit ansprechend und appetitlich sah diese Zusammenstellung definitiv aus.
Mein Interesse galt aber natürlich sowohl der Qualität der einzelnen Zutaten, als auch dem aus allem resultierenden Geschmacksbild, denn genau dafür ist so ein absolutes "Löffelgericht" ja auch gemacht, dass man alles zusammenmischt.
Dabei muss man zunächst berücksichtigen, dass es sich hierbei um ein komplett kalt serviertes Gericht handelt. In diesem Hinblick vermochten die Garnelen mit Frische und Knackigkeit zu überzeugen. Ebenso war ihnen eine Marinierung definitiv anzumerken, denn geschmacklich waren sie keinesfalls komplett neutral. Knoblauch ließ sich dabei zwar nicht erahnen, eine salzige Sojawürze kam aber schon durch.
Erfreut war ich auch über die Frische der vegetabilen „Zutaten“. Möhren- und Rotkohlraspeln waren noch saftig und ebenso knackig wie die Zwiebeln. Die Edamame hielten da gewohnt mit, hätten für mich aber etwas Salz, das den Schoten ja in der klassischen Darreichung stets beigefügt ist,
durchaus vertragen können. Auch die Mango gefiel mir mit ihrer Saftigkeit und ihrem Reifegrad.
Nichts zu meckern gab es auch an dem als sprichwörtliche am Boden befindliche Basis gereichten Quinoa, der schon körnig und typisch nussig war. „Niihau“-Bowl mit freigelegter Quinoa-"Basis".
Geschmacklich wurde sogar die Mayonnaise mit einer Balance aus Süße und typischem Aroma dem Zusatz der roten Bete gerecht.
Diesem vielfachen guten Produkteindruck folgte zu meiner Freude dann auch der Gesamtgeschmack des ganzen Mix, an dem sich so ein durchmischbare „Löffelspeise“ natürlich messen muss. Das Grundgerüst an Frische bauten die knackigen, saftigen und bissfesten Komponente Rotkohl, Möhren, Edamame und Quinoa auf, wobei jede ihren Eigengeschmack dazu beitrug. Fleischige Abwechslung hielten die Garnelen bereit, Fruchtsüsse die Mango. Die gut portionierte Mayonnaise verband und hob als fetthaltiger Geschmacksverstärker all das wie ein Kit, blieb dabei aber auf Grund der genannten Aromatisierung nicht belanglos. Ein ausgebliebener Säurepart fiel auf Grund der passend belebenden Schärfe von Zwiebeln und Wasabi-Erbsen so nicht einmal fehlend in Erscheinung. Letztgenannte rundeten alles mit der Portion Crunch noch einmal ab.
Angesichts der zu wohliger Sättigung führenden Portionsgröße habe ich diese 10 € also keineswegs mit Schmerzen gegeben.
Wie eingangs erwähnt bin ich ja nicht gerade mit großen Erwartungen an diesen Besuch im "Moku Poke" herangegangen. Zu trivial wirkt auf mich das Bowl-Konzept in der Hinsicht, dass man als halbwegs der Kulinarik zugewandter Mensch dafür seine eigene Küche keineswegs verlassen müsste (welche dafür noch nicht einmal umfangreich ausgestattet sein müsste). Jeder sollte es schließlich schaffen, seine Lieblingszutaten einfach in einer Schüssel zusammenzuwürfeln.
Wenn eine Gastronomie mit diesem Ansatz einen Besuch wert sein soll, dann muss da entweder ein besonderer geschmacklicher Kniff oder eine sehr überzeugende Produktqualität dahinterstecken. Zwei Faktoren, die man dann bei sich zu Hause eben nicht so einfach und schnell meistert.
Der „Niihau“-Bowl bereitete mir in Hinblick darauf wirklich kulinarischen Spaß und zog dies tatsächlich aus einer gelungenen, auch überraschenden Zusammensetzung und ansprechender Produktqualität. Die Lust auf weiteres Ausprobieren konnte das „Moku Poke“ in mir somit geschmacklich definitiv wecken und auch das PLV muss für mich wie erwähnt nicht getadelt werden.
Und doch kommt mein Gesamtfazit nicht ohne Abstriche aus. Bei Sauberkeit und Aufmachung des kleinen Imbisses ist das, außer bei den für mich unpässlichen Stuhlhöhe, eher nicht zu suchen. Hingegen denke ich, dass ich nicht der Einzige wäre, der sich von einem jungen, männlichen Dreigespann im Lokal doch mehr Interesse am und Zuwendung zum Gast vor Ort gewünscht hätte, denn das gehört eben dazu, wenn man nicht nur unpersönliches Take-Away oder Lieferservice ist.
Nichtsdestotrotz würde ich jedem kulinarisch nach Abwechslung Suchenden das „Moku Poke“ doch empfehlen.
Es hat sich mal wieder etwas in der Mieterschaft der vielen großen und kleinen Läden in der Lübecker Königstraße getan. Schon seit langem war klar, dass das "vorübergehend geschlossene" Lokal „Bubble-Waffle“ wohl definitiv nicht mehr öffnen wird, was angesichts der damit immer noch 4 weiteren Waffel-Gastronomien in der Innenstadt dem Angebot dieses Süßwerkes aber keinen Schlag versetzen sollte. Die Suche nach einem Nachmieter wurde nun aber erfolgreich abgeschlossen und mit dem "Moku Poke" hat ein neues Konzept in diesem sehr... mehr lesen
3.5 stars -
"Ein simples Konzept, dass seinem Preis qualitativ und geschmacklich gerecht werden konnte, aber auch ein paar Abstriche aufwies." NoTeaForMeEs hat sich mal wieder etwas in der Mieterschaft der vielen großen und kleinen Läden in der Lübecker Königstraße getan. Schon seit langem war klar, dass das "vorübergehend geschlossene" Lokal „Bubble-Waffle“ wohl definitiv nicht mehr öffnen wird, was angesichts der damit immer noch 4 weiteren Waffel-Gastronomien in der Innenstadt dem Angebot dieses Süßwerkes aber keinen Schlag versetzen sollte. Die Suche nach einem Nachmieter wurde nun aber erfolgreich abgeschlossen und mit dem "Moku Poke" hat ein neues Konzept in diesem sehr
Besucht am 11.03.2022Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 12 EUR
In vielen Vereinen ist es ein Zeichen dafür, dass dieser bereits eine beträchtliche Vergrößerung und Entwicklung geschafft hat, wenn das Vereinsheim auch gleichzeitig einen gastronomischen Betrieb sein Eigen nennen darf. Auf der nächsten Stufe ist dieser sogar für die gesamte Öffentlichkeit gedacht und entwickelt sich somit zum gestandenen Restaurant. Die Corona-Pandemie hat aber wohl gerade in dieser Sparte dazu geführt, dass die Pforten geschlossen blieben. So fiel doch nicht nur die Kundschaft außerhalb des Vereins weg, sondern durch die unsicheren Kontaktbeschränkungen auch für die Vereinstätigkeiten konnte man sich nicht einmal der Besuche der eigenen Mitglieder sicher sein.
Umso erfreulicher ist es, dass das zur bereits 1885 gegründeten "Lübecker Ruder-Gesellschaft e.V." gehörende "Bootshaus" diese Krise standhaft durchgehalten hat und nun auch heute wieder allen Gästen die Türen offen hält. Logischerweise besitzt der Rudersport im von der Trave und den daraus hervorgehenden Kanälen geprägten Lübeck eine große Tradition. Umso trauriger wäre es nicht nur für die vielen begeisterten Ruderer gewesen, ihre Vereins-Gaststätte zu verlieren.
So rückte das "Bootshaus" nun auch einmal in meinen Fokus auf der andauernden Erkundung der Lübecker Gastro-Landschaft und war für einen Mittagstisch mein Anlaufpunkt. Außenansicht.
Lage und Aufmachung des Restaurants erklären sich mit der erwähnten Vereinszugehörigkeit sicher zum großen Teil schon von selbst. Selbstverständlich gewährt das "Bootshaus" mit großer Glasfront einen ungestörten Blick auf die Gewässer Lübecks, in diesem Fall auf den östlichen Arm der Trave, auf dem auch in großer Regelmäßigkeit die Ruderer durch den Blick der Gäste fahren und die Domtürme im Hintergrund hervorragen. Blick aus dem Gastraum auf die Trave mit den Türmen des Doms im Hintergrund.
Gleich nach dem Eingang kommt man zunächst an der Bar/Theke vorbei, dessen Länge man schon an den darüber aufgehangenen Ruderblättern abmessen könnte. ;-) Die Theke.
Davon abgesehen hat man es bei dem Interieur aber eher zurückhaltend und keineswegs mit Vereins-Gegenständen überladen gehalten. Ein paar Fähnchen und Bilder, sowie natürlich die Pokalsammlung in einer Glasvitrine rufen noch einmal die Zugehörigkeit des Restaurants in Erinnerung, während Tische und Stühle in gutem, wenn auch nicht top-modernen Zustand auf holzfarbenem Boden zwischen weißen Wänden ansonsten eine angenehme, wenn auch nicht eindrücklich in Erinnerung bleibende Atmosphäre bieten. Retro-Musik unterstützte diesen traditionellen Eindruck, dem sich das Alter der mit mir anwesenden Gäste auch anpasste. ;-) Als muffige, angestaubtem Atmosphäre lässt sich das Ambiente aber trotzdem keineswegs bezeichnen.
Über Zustand in Sauberkeit der sanitären Räume gibt es ebenfalls nichts zu meckern. Innenbereich.
Doch das kann man natürlich auch dahingehend positiv sehen, dass man sich so ganz dem Treiben auf dem Wasser vor dem Restaurant widmen könnte. Zu diesem lädt natürlich auch eine Terrasse mit weiteren Sitzmöglichkeiten ein, auf der sich die Gäste auch noch eine manchmal lebhafte Brise um die Ohren sausen lassen können. Terrasse mit weiteren Sitzmöglichkeiten im Freien.
Am Tage meiner Einkehr wurde ich sogleich von einer älteren Dame sehr freundlich begrüßt, welche sich auch für den gesamten Service zu dieser Mittagszeit, zu der ich hinsichtlich des Altersdurchschnitts ein großer Ausreißer nach unten unter den Gästen war, als verantwortlich zeichnete. Wie auch mit den älteren Stammgästen agierte sie auch mir gegenüber mit Herzlichkeit und sympathischer, leichter Zurückhaltung. Für einen norddeutschen „Schnack“ war sie dabei aber ebenfalls offen. Selbstverständlich fiel dabei auch die zwischenzeitliche Frage nach der Zufriedenheit keineswegs aus.
Hinsichtlich des Speisenangebots steht auf der einen Seite eine feste Karte zur Verfügung, welche in allen allgemein beliebten Kategorien eine kleine Auswahl bietet. Neben Carpaccio und einer Suppe gibt es auch Salate zur Vorspeise, während bei Fisch und Fleisch norddeutsche Klassiker wie Labskaus, Backfisch, Matjes, Sauerfleisch und Roastbeef dominieren, zu denen sich weitere gutbürgerliche Gerichte wie Schnitzel, Bauernfrühstück, Burger und Currywurst gesellen. Zudem bietet man auch 4 Flammkuchen-Varianten an. Auch für Vegetarier werden dabei zwei Hauptgerichte angeboten und 4 Desserts befriedigen den süßen Zahn. Mit einer Preisspanne von 5-22 € klingt das nach einem Anspruch für durchaus frische Zubereitung und weniger industriellem Convenience, wobei auch kreativere Gerichte wie frittiertes Huhn nach „Karaage“-Art oder Lachsfilet mit Mais-Paprika-Plätzchen und Teriyaki-Creme das Angebot interessanter machen. Das las sich für mich schon einmal nicht schlecht.
Daneben gibt es auch ein wöchentlich wechselndes Mittagsangebot, welches sowohl auf Homepage als auch Facebook-Auftritt stets aktuell einzusehen ist. Eben dieses Angebot war es auch, welches mich an diesem Tag in das "Bootshaus" lockte, denn mich persönlich zog das feste Standardangebot sonst nicht so stark an.
Für diese Woche standen also folgende Gerichte zum Mittagstisch zur Auswahl: Mittagstisch KW10 2022.
Meinen Appetit und Geschmack sprach dabei das „gebratene Forellenfilet mit Salzkartoffeln, Dillsauce und Gurkensalat“ für 10,9 € am ehesten an, sodass ich diese Bestellung auch umgehend bei der Bedienung aufgab.
Nach einer ansprechenden Wartezeit von 20 Minuten wurde mir dann folgender Teller an den Platz gebracht. Aus dem Wochen-aktuellen Mittagsangebot: -„Forellenfilet gebraten, mit Salzkartoffeln, Dillsauce und Gurkensalat“.
Das in einer alternativen, aufgeklappten Form servierte Forellenfilet zeigte bereits beim Streichen mit dem Messer über die Haut eine gut gelungene Knusprigkeit. Aus dem Wochen-aktuellen Mittagsangebot: -„Forellenfilet gebraten, mit Salzkartoffeln, Dillsauce und Gurkensalat“ - Detail Fisch.
Darunter verbarg sich dann das ebenfalls gut gegarte weiße Fleisch, dass noch saftig war. Neben der klassischen Zitrone hatte man die Haut auch bereits trefflich mit ein paar Salzkörnern versehen, sodass sich das Fehlen von Salz und Pfeffer auf dem Tisch als problemlos herausstellte, denn an der Würzigkeit ließ sich dabei für mich nichts verbessern. Bereits hier wurde klar, dass in der Küche das klassische Handwerk routiniert beherrscht wird und der erhoffte Sinn für Frische tatsächlich gelebt wird.
Die Dillsauce unterstrich diesen Eindruck mit einer cremigen Homogenität. Für mich als Dill-Liebhaber hätte dessen Aroma gerne noch intensiver sein können, was aber vielleicht auch daran lag, dass die Sauce leider etwas zu kühl daherkam (wohl auch wegen nicht gewärmten Teller).
Trotzdem nahm ich gerne jeden Tropfen mit Hilfe der Kartoffeln auf, die ebenfalls mit getroffenen Garpunkt und Geschmack hielten, was ich erwartet hatte.
Über die bekannten, dekorativen Tomatenhälften brauch man sicher kein erläuterndes Wort erwähnen. ;-) Gurkensalat zum „Forellenfilet gebraten, mit Salzkartoffeln, Dillsauce und Gurkensalat“ aus dem Wochen-aktuellen Mittagsangebot.
Der in einem kleinen Schälchen dazu gereichte Gurkensalat bestand aus den oft dabei vorgefundenen dünnen, schön knackigen Scheiben, die, für mich erfreulicherweise, nicht mit Sahne ertränkt, sondern mit sichtbar frischem Dill und einem Sud angemacht waren. Dieser war auch passend gepfeffert, hätte nur für meinen persönlichen Geschmack noch etwas mehr Säure vertragen können.
Wie gewohnt möchte ich meine Eindrücke von diesem Restaurantbesuch im "Bootshaus" abschließend noch einmal zusammenfassen.
Das Ambiente mag auf Grund seiner etwas älteren Schlichtheit sicherlich nicht zu Begeisterungssprüngen animieren, präsentiert sich aber trotzdem in guter Qualität und keineswegs überladen. Dank des eher interessierenden Ausblicks auf die Trave und Altstadt ergibt sich insgesamt eine ansprechende Atmosphäre, die von einem in die Jahre gekommenen Vereinsheim definitiv sehr weit entfernt ist.
Die Leistung des Service ist mit natürlicher Freundlichkeit, Herzlichkeit und Aufmerksamkeit voll zu würdigen.
Die von mir gewählte Forelle aus dem Mittagsangebot der Woche überzeugte in Darreichung und Geschmack bis auf minimale Abstriche ebenfalls.
Den für diese Portion aufgerufenen Preis kann man angesichts der erwähnten Qualität für solch ein Mittagsangebot als passend bezeichnen.
Summa Summarum resultiert das also in einem "Gut bis Sehr/Gut" als abschließende Note. Mit einer Einkehr für ein Mittagsmahl macht man hier in keinem Fall etwas falsch, wenn man seine Erwartungen eben genau auf eine weniger überraschende, aber trotzdem qualitativ gute Küche auslegt. Mehr will und muss hier auch gar nicht geboten werden.
In vielen Vereinen ist es ein Zeichen dafür, dass dieser bereits eine beträchtliche Vergrößerung und Entwicklung geschafft hat, wenn das Vereinsheim auch gleichzeitig einen gastronomischen Betrieb sein Eigen nennen darf. Auf der nächsten Stufe ist dieser sogar für die gesamte Öffentlichkeit gedacht und entwickelt sich somit zum gestandenen Restaurant. Die Corona-Pandemie hat aber wohl gerade in dieser Sparte dazu geführt, dass die Pforten geschlossen blieben. So fiel doch nicht nur die Kundschaft außerhalb des Vereins weg, sondern durch die unsicheren... mehr lesen
4.0 stars -
"Trotz langer Historie des Ruderclubs ist die Gastronomie im "Bootshaus" keineswegs "verstaubt"." NoTeaForMeIn vielen Vereinen ist es ein Zeichen dafür, dass dieser bereits eine beträchtliche Vergrößerung und Entwicklung geschafft hat, wenn das Vereinsheim auch gleichzeitig einen gastronomischen Betrieb sein Eigen nennen darf. Auf der nächsten Stufe ist dieser sogar für die gesamte Öffentlichkeit gedacht und entwickelt sich somit zum gestandenen Restaurant. Die Corona-Pandemie hat aber wohl gerade in dieser Sparte dazu geführt, dass die Pforten geschlossen blieben. So fiel doch nicht nur die Kundschaft außerhalb des Vereins weg, sondern durch die unsicheren
Das Konzept des 100/200 um Thomas Imbusch und Sophie Lehmann sucht wohl weiterhin in der ganzen Bundesrepublik seinesgleichen. "Kompromisslose Regionalität" hat sich zwar durchaus als begrüßenswerten Trend in immer mehr gastronomischen Betrieben eingefunden, doch hier wird das Ganze noch mit der Einteilung des kulinarischen Angebots in mehreren passenden "Saisons", sowie der besonderen Aufmachung mit der Küche als lebendiges Zentrum des Restaurant zu dem gemacht, was sich Thomas Imbusch erwünscht: Der Besuch soll zum Event, gar zum "Rausch" des Genusses werden.
Bereits vor 3 Jahren wurden dafür bereits die Früchte des ersten Michelin-Macarons geerntet. Doch nach der heutigen Verleihung der Stern des roten Guides für das Jahr 2022 hebt man diese gastronomische Philosophie sogar auf die ebene der gestandenen 2-Sterner in Hamburg wie dem berühmten "Haerlin" oder auch dem "bianc".
Dazu kann man Thomas Imbusch und seinem Team wirklich nur gratulieren und gleichzeitig gespannt sein, was sich in Zukunft noch aus seinen Ideen entwickelt. Aktuell investiert er dabei viel Energie in eine eigene "Akademie", die einen alternativen Ansatz und Weg einer gastronomischen Ausbildung bieten soll. Erneut einzigartig und definitiv auch kontrovers, aber das seine Sachen auf Dauer Erfolg haben können, hat der heutige Tag ja wieder eindrücklich gezeigt.
Das Konzept des 100/200 um Thomas Imbusch und Sophie Lehmann sucht wohl weiterhin in der ganzen Bundesrepublik seinesgleichen. "Kompromisslose Regionalität" hat sich zwar durchaus als begrüßenswerten Trend in immer mehr gastronomischen Betrieben eingefunden, doch hier wird das Ganze noch mit der Einteilung des kulinarischen Angebots in mehreren passenden "Saisons", sowie der besonderen Aufmachung mit der Küche als lebendiges Zentrum des Restaurant zu dem gemacht, was sich Thomas Imbusch erwünscht: Der Besuch soll zum Event, gar zum "Rausch" des Genusses werden.
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100/200 Kitchen · Gourmetrestaurant
100/200 Kitchen · Gourmetrestaurant€-€€€Restaurant, Bar, Sternerestaurant04030925191Brandshofer Deich 68, 20539 Hamburg
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"Der einzigartige Weg im 100/200 wird jetzt sogar mit dem 2. Stern gewürdigt." NoTeaForMeDas Konzept des 100/200 um Thomas Imbusch und Sophie Lehmann sucht wohl weiterhin in der ganzen Bundesrepublik seinesgleichen. "Kompromisslose Regionalität" hat sich zwar durchaus als begrüßenswerten Trend in immer mehr gastronomischen Betrieben eingefunden, doch hier wird das Ganze noch mit der Einteilung des kulinarischen Angebots in mehreren passenden "Saisons", sowie der besonderen Aufmachung mit der Küche als lebendiges Zentrum des Restaurant zu dem gemacht, was sich Thomas Imbusch erwünscht: Der Besuch soll zum Event, gar zum "Rausch" des Genusses werden.
Bereits
Geschrieben am 09.03.2022 2022-03-09| Aktualisiert am
09.03.2022
Der folgendem, verlinkten Videobeitrag vom NDR bringt einem das "UTER" und vor allem den Kopf hinter diesem kleinen Betrieb in der Lübecker Fleischhauerstraße, Aurèle Uter, meiner Meinung nach sehr schön näher:
Deutlich wird hier für mich nochmals, dass Aurèle sich hier wirklich einen Lebenstraum der Selbstständigkeit erfüllt hat und dies mit einer großen Leidenschaft und Hingabe für seine Profession auch voll rechtfertigt.
Das würde die gastronomische Landschaft in wirklich jedem Ort bereichern.
Der folgendem, verlinkten Videobeitrag vom NDR bringt einem das "UTER" und vor allem den Kopf hinter diesem kleinen Betrieb in der Lübecker Fleischhauerstraße, Aurèle Uter, meiner Meinung nach sehr schön näher:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/nordtour/Konditorei-Uter-in-Luebeck-mit-glaeserner-Backstube,nordtour16360.html?fbclid=IwAR2F3jL4Z_cuA42Co3uXIT7htm4XQ2FJn6a8cj297q7kk8gT4q_5ptAEeW0
Deutlich wird hier für mich nochmals, dass Aurèle sich hier wirklich einen Lebenstraum der Selbstständigkeit erfüllt hat und dies mit einer großen Leidenschaft und Hingabe für seine Profession auch voll rechtfertigt.
Das würde die gastronomische Landschaft in wirklich jedem Ort bereichern.
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"Ein interessanter Videobericht bringt einem die Arbeit hinter den Kulissen näher." NoTeaForMeDer folgendem, verlinkten Videobeitrag vom NDR bringt einem das "UTER" und vor allem den Kopf hinter diesem kleinen Betrieb in der Lübecker Fleischhauerstraße, Aurèle Uter, meiner Meinung nach sehr schön näher:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/nordtour/Konditorei-Uter-in-Luebeck-mit-glaeserner-Backstube,nordtour16360.html?fbclid=IwAR2F3jL4Z_cuA42Co3uXIT7htm4XQ2FJn6a8cj297q7kk8gT4q_5ptAEeW0
Deutlich wird hier für mich nochmals, dass Aurèle sich hier wirklich einen Lebenstraum der Selbstständigkeit erfüllt hat und dies mit einer großen Leidenschaft und Hingabe für seine Profession auch voll rechtfertigt.
Das würde die gastronomische Landschaft in wirklich jedem Ort bereichern.
Besucht am 30.07.20201 Personen
Rechnungsbetrag: 8 EUR
Hinweis: Hierbei handelt es sich um einen alten, bereits einmal von mir veröffentlichen Beitrag. Leider ist dieser neulich durch einen technischen Fehler auf einmal bei dem falschen Restaurant gelandet. Da die Administratoren den ursprünglichen Beitrag aber nicht verschieben können, muss ich diese Rezension noch einmal beim hier richtigen Unternehmen veröffentlichen und dafür beim falschen Unternehmen löschen.
Sehr leicht übersieht man sicherlich diesen winzigen in einer ehemaligen Garage eingebetteten Imbiss in der Hüxstrasse, der seit Anfang 2020 als Ableger des italienischen Restaurants „Don Vito am Turm“ existiert.
Hinter dem prägnanten Holz-„Garagentor“ werden hinter einer kleinen Theke vor allem Pizze und Pane für die Hand oder eine kurze Rast vor Ort angeboten. So führte es auch mich für einen Snack während eines Stadtbummels an einem Nachmittag hierher. Außenansicht.
Eine Handvoll einfacher Stehplätze und Biergartenbänke bieten vor als auch innerhalb des kleinen „Schuppens“ Platz zum speisen vor Ort. Mit einer alten „Garage“ ist das Lokal aber dank schöner Kacheln, Verzierungen und auch Wandmalereien aber keineswegs zu vergleichen, was natürlich auch für die allgemeine Sauberkeit gilt. Für mich hat man aus dem winzigen Raum so doch atmosphärisch etwas Ordentliches herausgeholt. Innenansicht.
Betrieben wurde der Imbiss zu meiner Besuchszeit von einer älteren Dame, ja ich möchte sogar „italienischen Mama“ sagen. Obwohl es doch nur so ein kleiner Imbiss ist, wird trotzdem direkt an den wenigen Tischen serviert und bedient.
Die Frau versprühte mit ihrer ehrlichen Freundlichkeit und trotz voll gefülltem Lokal entspannten Gemüt eine wirklich angenehme Gastfreundlichkeit.
Wie gesagt bietet die kleine Karte neben den zu erwartenden Pizzaportionen auch Anti-Pasti und Panini-Sandwiches an und damit eben das, was sich aus der italienischen Küche am besten als Snack an den Kunden bringen lässt.
Für mich sollte es aus dem Angebot aber der appetitlich klingende "Valtellina Salat" sein, welcher aus Rucola, Blattsalaten, Burrata-Käse, frischen Feigen, Bresaola Schinken aus dem Valtellina Tal und jungem Grana Padano Käse bestehen sollte.
Nach etwas verständlicher Wartezeit von ca. 10 Minuten (das kleine Lokal war wie gesagt voll und die Dame allein) kam eine wirklich ansprechende Portion in einem tiefen Teller auf den Tisch. "Valtellina Salat" - mit Rucola, Blattsalaten, Burrata Käse, frischen Feigen, Bresaola Schinken aus dem Valtellina Tal und jungem Granda Padano Käse.
Unter den Bresaola Scheiben, etwas Rucola und dem mittig gelegenen Burrata versteckten sich knackige, durch Kühlung frisch gehaltene, diverse Salatblätter, welche mit etwas Balsamicoessig säuerlich angemacht waren.
Dazu gesellten sich die versprochenen Feigen in Scheiben, die eine angenehme Süße beisteuerten.
Der wirklich üppig portionierte Burrata gab dem Salat eine schöne Cremigkeit und Fülle und der Schinken rundete mit einem schön kräftigen Geschmack herzhaft ab.
Auch der Grana Padano Käse war in ansprechender Menge ordentlicher Hobel portioniert, sodass sein charakteristischer Geschmack zum Tragen kam.
Das dazu gereichte, mit etwas Öl beträufelte Pane konnte mit passender Salzigkeit geschmacklich ebenfalls überzeugen, war aber ein klein wenig trocken.
Trotzdem kann ich bei 7,5 € das Preis-Leistungs-Verhältnis nur positiv bewerten, was aber nicht nur in der Portionsgrösse, sondern wie beschrieben auch im runden und frischen Geschmack begründet liegt.
Bei diesem kurzen Besuch konnte das „kleine Don Vito“ mir eine geschmackliche und auch Service-mässig gelungene Freude bringen, die sein Geld definitiv wert war.
Hinweis:
Hierbei handelt es sich um einen alten, bereits einmal von mir veröffentlichen Beitrag. Leider ist dieser neulich durch einen technischen Fehler auf einmal bei dem falschen Restaurant gelandet. Da die Administratoren den ursprünglichen Beitrag aber nicht verschieben können, muss ich diese Rezension noch einmal beim hier richtigen Unternehmen veröffentlichen und dafür beim falschen Unternehmen löschen.
Sehr leicht übersieht man sicherlich diesen winzigen in einer ehemaligen Garage eingebetteten Imbiss in der Hüxstrasse, der seit Anfang 2020 als Ableger des italienischen Restaurants... mehr lesen
Don Vito in der Hüxstraße
Don Vito in der Hüxstraße€-€€€Restaurant, Bistro01782551916Hüxstraße 33, 23552 Lübeck
4.0 stars -
"Kleiner Imbiss-Ableger des Hauptrestaurants, der mich mit seinen italienischen Köstlichkeiten überzeugen konnte." NoTeaForMeHinweis:
Hierbei handelt es sich um einen alten, bereits einmal von mir veröffentlichen Beitrag. Leider ist dieser neulich durch einen technischen Fehler auf einmal bei dem falschen Restaurant gelandet. Da die Administratoren den ursprünglichen Beitrag aber nicht verschieben können, muss ich diese Rezension noch einmal beim hier richtigen Unternehmen veröffentlichen und dafür beim falschen Unternehmen löschen.
Sehr leicht übersieht man sicherlich diesen winzigen in einer ehemaligen Garage eingebetteten Imbiss in der Hüxstrasse, der seit Anfang 2020 als Ableger des italienischen Restaurants
Besucht am 12.11.2021Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 6 EUR
Das "Tipasa" in der Schlumacherstraße blickt bereits auf eine viel berühmtere Historie zurück, als man zunächst vermuten würde. Seit 1980 existiert dieses Lokal, welches von Marianne Bachmeier, bekannt für einen der wohl spektakulärsten Selbstjustiz-Fälle in der Nachkriegs-BRD, gegründet wurde. Heute verbindet man natürlich nicht wirklich etwas mit dieser Geschichte und auch das Speisenangebot ist eher weniger traditionell, wie im folgenden dieser Rezension erläutert. Trotzdem wollte ich diesen lang bestehenden Bestandteil der Lübecker Innenstadtgastronomie nun endlich auch einmal kennenlernen. Außenansicht. Außenansicht.
Die Fassade des Gebäudes sticht mit dem hell-orangenen Anstrich und blau gefärbten Fensterrahmen bereits ins Auge der Passanten. Interessant ist dadurch auch der Kontrast zur Geschichts-trächtigen Kaufleute-Hausfassade darüber. Große Schaufenster gewähren dabei einen ersten Einblick in den Innenbereich, der dadurch am Tage auch gut natürlich ausgeleuchtet wird. Innenansicht Richtung Bar. Innenansicht Richtung Eingang.
Im Inneren zeigt sich das Restaurant dem eintretenden Gast in einer rot-bräunlichen Farbgebung. An den rot-gestrichenen Wänden prangen Höhlenmalereien, die so wohl etwas für exotische Stimmung sorgen sollen.
Das Sitzmobiliar zeigte auf jeden Fall, dass es sich hierbei eben um eine schon ältere Gaststätte handelt. Trotz der Gebrauchsspuren ließ es sich auf den gepolsterten Stühlen aber durchaus bequem sitzen und speisen. Das Ambiente sorgt also durchaus für eine gastliche Atmosphäre, ist aber kein besonderer Hingucker eines traditionsreichen Restaurants, wie es z.B. bei der ikonischen Lübecker „Schiffergesellschaft“ der Fall ist.
Um die Bedienung kümmerten sich während meines Besuch am frühen Abend drei junge Servicekräften. Die Begrüßung geschah umgehend und freundlich. Eine Kontrolle der Corona-Regeln fand leider nicht statt. Interessant war auch der Fakt, dass eine weibliche Servicekraft wohl eine ausländische Studentin war und somit nur in Englisch kommunizieren konnte (das kennt man eigentlich nur von den großen Millionen-Metropolen unserer Republik). Ich persönlich finde es schön, dass auch diesen jungen Leuten eine Chance zum Nebenverdienst in der Gastronomie gegeben wird, wobei Servicekräfte aktuell ja sowieso händeringend gesucht werden. Manch bornierteren deutschen Gast mag dies aber bestimmt eher weniger freuen.
Ansonsten schien das Personal aber dann doch spürbar ungelernt zu sein. Während ein Herr eher sehr schweigsam agierte, zeigte sich das im Allgemeinen an einer weniger ausgeprägten Aufmerksamkeit, wie ich es an den Nachbartischen mitbekommen konnte. Auch nach zwischenzeitlicher Zufriedenheit wurde da nicht gefragt. Deshalb wurde ich da am Ende auch proaktiv und machte mich selber zur Bezahlung auf, um einer vermutlich längeren Wartezeit zu entgehen.
So sorgte die Serviceleistung also nicht für Missmut, zeigt sich aber in vielen Lokalen wesentlich kommunikativer und umsichtiger.
Auch wenn die gleichnamige Stadt Tipasa in Algerien liegt, wird dazu kulinarisch hier eher keine offensichtliche Bücke aufgebaut. Bei dem sehr international gestreuten Angebot meint man die indische Sparte als größten Abschnitt identifizieren zu können. Aber daneben lassen sich auch deutsche Fleisch-Gerichte, Pizzen, Flammkuchen, Aufläufe, Salate, Ofenkartoffeln und Spaghetti-Gerichte auf der Karte finden.
Diese Durchdeklinierung von bei möglichst vielen Gästen beliebten Gerichten lässt natürlich zunächst befürchten, dass damit die Verwendung von Convenience-Waren bzw. wenig Leidenschaft beim Austarieren und Abschmecken der Aromen einhergeht. Doch um dieses Vorurteil eventuell ausräumen zu können, wollte ich diesen Versuch in Form einen kurzen Erstbesuch eben nicht auslassen.
So widmete ich mich heuer trotzdem der indischen Rubrik mit der „Chicken Shorba: klassische Indische Suppe mit Hühnerfleisch und Curry“, welche hier 5,9€ kosten sollte. "Chicken Shorba: klassische Indische Suppe mit Hühnerfleisch und Curry." "Chicken Shorba: klassische Indische Suppe mit Hühnerfleisch und Curry."
Nach kurzer Wartezeit wurde mir diese in einer Tonschale mit etwas Brot a Part serviert.
Obwohl sie dampfend daherkam, ließ sich die Suppe sogleich mit etwas pusten gefahrlos verspeisen. Da hat man es mit der Temperatur also schon einmal nicht übertrieben.
Etwas mehr Engagement hätte ich mir hingegen beim Hühnchenanteil gewünscht. Die kleinen, blassen Fitzelchen passten in der Gesamtheit wahrlich auf zwei Esslöffel. Zäh war es wenigstens nicht. Ansonsten sorgten aber keine weiteren Einlagen für etwas Biss.
Dazu sollte wohl das Brotstück dienen, dass zwar sichtbar im hinteren Bereich des Restaurants hausgemacht wurde, aber kalt serviert und recht geschmacksneutral mich persönlich weniger zur Begleitung einlud.
Geschmacklos war die Suppe nicht, wobei vor allem Koriander hervortrat. Auch eine für mich angenehme Ingwer-Schärfe sorgte für Belebung. Trotzdem hinterließ sie bei mir einen etwas wässrigen Eindruck und auch keine besonderen Freudensprünge.
Insgesamt war das also genießbar, offenbarte aber dann doch die Befürchtung, dass bei so einem sehr breiten Speisenangebot zwar alles geboten werden kann, dieses dann aber eher halbherzig wirkt.
So bleibt mir nach diesem kurzen Abend im "Tipasa" also folgender Ersteindruck:
Das Ambiente macht von außen mehr her als das Interieur schließlich bietet, ist aber trotzdem nicht unbequem.
Das junge Servicepersonal agierte im Rahmen seiner Möglichkeiten, die sich aber durch den offensichtlichen Hilfskraft-Charakter eher geringer präsentierten.
Auch kulinarisch präsentierte sich das ohne erkennbaren Faden gestreute Niveau nicht auf einer höheren Stufe. Geschadet hat meine indische Hühnersuppe nicht, aber ich hätte für mich auch nichts verpasst, wenn ich mir dafür zu Hause selber noch etwas zubereitet hätte.
So vertröstete am Ende nur ein wenig, dass der verlangte Preis nicht allzu schmerzte, auch wenn es einen weiteren Besuch für mich persönlich wohl eher nicht geben wird.
Trotzdem sollte sich da jeder selbst einmal ein Bild machen, denn von einer generellen „Warnung“ ist meine Ersterfahrung definitiv weit entfernt.
Das "Tipasa" in der Schlumacherstraße blickt bereits auf eine viel berühmtere Historie zurück, als man zunächst vermuten würde. Seit 1980 existiert dieses Lokal, welches von Marianne Bachmeier, bekannt für einen der wohl spektakulärsten Selbstjustiz-Fälle in der Nachkriegs-BRD, gegründet wurde. Heute verbindet man natürlich nicht wirklich etwas mit dieser Geschichte und auch das Speisenangebot ist eher weniger traditionell, wie im folgenden dieser Rezension erläutert. Trotzdem wollte ich diesen lang bestehenden Bestandteil der Lübecker Innenstadtgastronomie nun endlich auch einmal kennenlernen.
Die Fassade... mehr lesen
3.0 stars -
"Trotz langer Tradition des Ortes nur ein Sammelsurium beliebter Speisen aus der ganzen Welt, das mich aber nicht begeistern konnte." NoTeaForMeDas "Tipasa" in der Schlumacherstraße blickt bereits auf eine viel berühmtere Historie zurück, als man zunächst vermuten würde. Seit 1980 existiert dieses Lokal, welches von Marianne Bachmeier, bekannt für einen der wohl spektakulärsten Selbstjustiz-Fälle in der Nachkriegs-BRD, gegründet wurde. Heute verbindet man natürlich nicht wirklich etwas mit dieser Geschichte und auch das Speisenangebot ist eher weniger traditionell, wie im folgenden dieser Rezension erläutert. Trotzdem wollte ich diesen lang bestehenden Bestandteil der Lübecker Innenstadtgastronomie nun endlich auch einmal kennenlernen.
Die Fassade
Geschrieben am 26.11.2021 2021-11-26| Aktualisiert am
27.11.2021
Besucht am 26.11.2021Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 76 EUR
Schon seit geraumer Zeit war das schöne Patrizierhaus namens "Die Gemeinnützige" in der Königsstraße, gleich gegenüber der Jakobi-Kirche, eine Anlaufstelle für feine Speis und feinen Trank in ebensolchem Ambiente. Nach dem "Die Zimberei" im vergangenen Jahr jedoch seine Pforten geschlossen hatte, blieb dieser tolle Ort zum Glück nicht lange ungenutzt. Erfreulicherweise schloss das Team um das Restaurant "Meilenstein" auch gleich an den kulinarischen Anspruch des Vorgängers an und wollte somit dafür sorgen, dass kein Loch in das "Fine Dining - Angebot" der Innenstadt gerissen wird. Damit stand das Restaurant natürlich auch auf meiner regionalen, kulinarischen To-Do-Liste ganz weit oben, denn bei solch einem selbstbewussten Namen möchte ich natürlich auch hautnah herausfinden, was tatsächlich dahintersteckt.
Kein schlechtes Omen ist es wohl, dass z.B. der stellvertretende Küchenchef der vormaligen „Zimberei“ dem Hause auch unter neuem Namen und Leitung treu geblieben ist und hier nun den nächsten Schritt auf der Leiter seiner Koch-Laufbahn als Küchenchef gehen will. Außenansicht. Innenansicht. Innenansicht.
Die großen und mit hohen Decken ausgestatteten Räumlichkeiten bieten viele Möglichkeiten zur Gestaltung eines edlen Rahmens und Ambiente. Dies hat man hier für mein Empfinden auch sehr gut verstanden zu nutzen und zu füllen.
Kubische Lampen sorgen für eine angenehme Ausleuchtung und ebenso wie das hochwertige und massive Mobiliar für eine klare Linie. Dazu trägt auch die Balance von grauer und dunkelblauer Wandfarbe, sowie der gleiche Farbkontrast bei den Stühlen und Sesseln bei. Zur nahenden Weihnachtszeit hat man auch mit Kränzen, Lichtern und Tannenzweigen eine ansprechende und nicht übertriebene Dekoration gefunden.
Ebenso positiv bleibt mir in Erinnerung, dass das Ambiente durch den Kontrast der edlen Sitzpartien in leicht antikem Stil mit den Sesselecken auf flauschigem Teppich sowohl eine edle, aber auch entspannte und unverkrampfte Atmosphäre schafft. Die Inneneinrichtung verfolgt also eine sichtbare Idee und ist für mich gut aufeinander abgestimmt.
Für den sanitären Bereich nutzt das Restaurant den zum Veranstaltungsort der „Gemeinnützigen“ gehörenden Raum. Der ist aber leicht zu finden, auf Grund der Lage im Kellergeschoss jedoch eventuell als einziges hier nicht Barrierefrei.
Hervorzuheben ist in Sachen Ambiente auch der große Innenhof, der sich an die Rückseite des Gebäudes anschließt. Sowohl großen Veranstaltungen als auch einzelnen Besuchen in den warmen Jahreszeiten bietet er genug Platz, Grün und Ruhe. In der derzeitigen Jahreszeit spielt sich das Geschehen aber natürlich in den Innenräumen ab und auf Grund der frühen Dunkelheit kann ich dazu ebenfalls keine Eindrücke teilen.
Um die Bedienung der Gäste kümmerten sich an diesem frühen Abend im November eine junge Dame und der, ebenso noch sehr junge, Besitzer.
Bereits beim Empfang wurde ich freundlich begrüßt und konnte mir selber einen Zweiertisch im leeren Lokal aussuchen.
Beim Servieren wurden die jeweiligen Gänge sehr gut beschrieben und auch zusätzliche Nachfragen meinerseits konnten beantwortet.
Im Verlaufe des Abends agierte sie auch weiterhin stets mit dem Ambiente ansprechender Freundlichkeit und erfragten auch die aktuelle Zufriedenheit. Nur etwas mehr Aufmerksamkeit hätte ich mir gewünscht, denn wie ich meine Garderobe schon selber einsortiere, so kümmerte ich mich auch um das auffüllen meines Wasserglases stets selber. Selbstverständlich ist das nichts dramatisches, wurde aber in vielen anderen von mir besuchten Restaurants diese „Fine-Dining“-Bereiches schon anders gehändelt und den Vergleich kann ich da natürlich nicht vernachlässigen.
Die Speisekarte des "Meilenstein" offenbart mit a-la-carte-Gerichten wie „Ji-Hao Lachs| Schwarzwurzel | Feldsalat | Kartoffel“, „Hirschrücken | Bretzelknödel | Maronen | Preiselbeere“ oder „Kubismus | Ziegenkäse | Bete | Pflaume | Rosenkohl | Meerrettich“ eine heutzutage häufig anzutreffende Ausrichtung, die auf der klassischen französischen Küche basiert, diese aber modern und mit kreativen Einsprüngen auflockern will.
Um mir persönlich einen guten Blick über die dabei gebotene Qualität und Bewusstsein für Geschmack zu verschaffen, entschied ich mich bei meinem Besuch für die Möglichkeit eines Menüs. Dafür gibt es eine extra Seite in der Speisekarte, in der die einzelnen Gänge aufgelistet werden (Vorspeise, Suppe, Zwischengang, Hauptgang und Dessert). Zwischen 3-6 Gängen ist dabei jede Kombination möglich und auch einzeln bepreist.
Wie bereits häufig bei mir gesehen, fragte ich auch bei diesem Menü, ob ich auch eine Kombination außerhalb der Reihe wählen kann, bei der das Dessert durch eine weitere Vorspeise oder einen Zwischengang ersetzt. Diese Anfrage wurde nach Rücksprache mit der Küche vom Serviceteam glücklicherweise bejaht. Mein so gewähltes 4-Gang-Menü schlug dann mit einem Preis von 68,00 € zu Buche.
Klassischerweise darf natürlich zu Beginn das Tischgedeck nicht fehlen. Tischgedeck: Baguette (klassich + mit Kürbiskernen), Kräutersalz, Kräuterbutter, Olivenöl.
Dies umfasste zwei Weizenbaguette-Varianten in klassischer und mit Kürbiskernen ergänzter Form. Beide waren noch schön warm mit gleichzeitig röscher, luftiger Kruste. Die Variante mit den Kürbiskernen gefiel durch den zusätzlichen Biss, aber auch geschmacklich dabei mehr als das klassische Baguette, welches ein wenig fad daherkam.
Eine Kräuterbutter hatte leider Kühlschrank-Temperatur und war somit nicht streichfähig. Geschmacklich kamen die Kräuter so ebenfalls eher nicht zum Tragen, aber der Salzgehalt war sehr angenehm.
Die Kombination aus dem zusätzlich servierten Olivenöl und Kräutersalz auf dem Brot machte da aromatisch definitiv mehr Spaß.
Den Einstieg in das eigentliche Menü bescherte nach kurzer Wartezeit ein Gruß aus der Küche, mit dem die Küche rein optisch auf jeden Fall ein erstes Ausrufezeichen setzte. Amuse Gueule: Pomelo-Artischocken-Tartar unter Portweingelee-Spirale mit Apfel-Thymian-Gelee und geräuchertem Entenschinken.
Unter einem spiralförmigen Gelee mit Portwein verbarg sich eine „Tartar“ von Pomelo und Artischocke. Dazu gesellten sich Tupfen von Apfel-Thymian-Gelee und Röllchen von geräuchertem Entenschinken. Die geschmackliche Idee schien in einem Kontrast von herb-bitterer Pomelo und Artischocke zum fruchtig-säuerlichen Apfel und Portwein zu liegen, der der Schinken Salz und Herzhaftigkeit beigibt. Auch wenn es handwerklich vielleicht nur das etwas sehr stichfeste Gelee zu beanstanden gäbe, konnte die geschmackliche Überraschung der Optik leider nicht gerecht werden. Zu wenig Intensität steckte dafür zB in den Gelees, sodass die einzigen Geschmacksgeber das knackigen „Tatar“ und der Schinken waren. Da erstgenanntes ebenfalls recht mild daherkam, überwog somit aber wenigstens nicht eine unangenehme Bitterkeit.
Etwas schade war das schon, da gedanklich für mich mehr Potential hierin steckte, aber das war ja auch nur erst der kleine Auftakt des eigentlichen Menüs.
Der erste offizielle Gang des Menüs drehte sich, der Saison entsprechend, ganz um den Kürbis.
Dabei sollten also alle 3 wohl am bekanntesten Sorten (Butternut-, Hokkaido- und Muskat-Kürbis) ihren Teil zu dieser Melange beitragen. „Kürbis- Panna Cotta: Butternutkürbis | Hokkaido | Muskatkürbis | Kernöl | Parmesan“
Der Anspruch für ansehnliche und kreative Optik, der sich im Küchengruß schon anbahnte, zeigte sich nun auch in der ersten Vorspeise für solch eine Restaurant-Kategorie erneut eindrucksvoll.
Die „Wolke“ aus Kürbis-Panna-Cotta hatte im Gegensatz zum Gelee aus dem Amuse diesmal eine perfekte Konsistenz mit Standhaftigkeit aber auch Luftigkeit. Auch geschmacklich kam der mild-süße Kürbis hier zum Tragen. Mit knusprigen dem Parmesan-Kürbiskern-Chip ergab sich somit texturell aber auch geschmacklich ein schöner Kontrast.
Eine Sphäre aus Kürbis und Cointreau ließ ich auf Hinweis des servierenden Betreibers im Mund platzen. Handwerklich erneut gut gemacht, klappte dieser „ploppende“ Effekt auch sehr gut. Doch erneut konnte der gustatorische Eindruck da nicht mithalten, da unter dem Alkohol für mich keinerlei Kürbis zu erschmecken war. So zahm im Aroma präsentiere sich leider auch der Halbmond von gepickelten Kürbis, wenn er auch wieder von der Konsistenz her mit Biss und Cremigkeit gefallen konnte.
Ein Kürbis-Staub und Kernöl reihten sich leider bei den Bestandteilen ohne spürbaren geschmacklichen Beitrag ein.
Wie also bereits beim Gruß aus der Küche konnte mein Gaumen nicht umfassend so erfreut werden wie mein Auge, da vor allem teilweise die Intensität aber diesmal auch etwas die Balance fehlte.
Vom nächsten Gang erhoffte ich mir nun also etwas mehr Wonne für die Geschmacksknospen, sollte es sich doch, nach den kalten Auftakten, um eine mollig-warme Suppe handeln.
Die Sellerie- Blumenkohlsuppe sollte laut Karte mit Apfel, Zimt und Liebstöckel in ein Herbst-Winterliches Bild gestellt werden. „Sellerie- Blumenkohlsuppe: Apfel | Zimt | Liebstöckel“
Die erhoffte Temperatur war schon einmal gut getroffen. Ebenso konnte auch die schaumige Konsistenz gefallen. So kam erfreulicherweise auch die geschmackliche Verbindung von fülligem Blumenkohl und leicht herbem Sellerie in diesmal gutem Gleichgewicht zum Tragen. Auch das Liebstöckel-Öl fügte sich mit einer passenden Priese ätherischem Charakter gut ein.
Der mittig als Tatar präsentierte Apfel war mit Zimt aromatisiert und von der Zubereitung her weder zu roh, noch zu weich gegart. Geschmacklich hatte er etwas von Apfelmus und zusammen mit der weniger süßen Suppe ergab sich somit ein schönes Spiel, welches man sich nach eigenem Gusto auf seinem Löffel dosieren konnte.
Für mich als Zimtliebhaber hätte dieser sogar noch etwas deutlicher in Erscheinung treten dürfen, sorgte er doch eher in den Riechzellen für den weihnachtlichen Charakter.
Auch beim nun von mir eingeschobenen Zwischengang blieb ich bei einer vegetarischen Speise. Es interessierte mich doch sehr, wie das Küchenteam Räuchertofu mit Graupen, Schnittlauch und Alge in eine stimmige Verbindung bringt.
Leider habe ich gerade hier den sonst routinierten Griff zur Smartphone-Kamera vergessen. Dafür möchte ich mich sehr entschuldigen und versuche es daher besonders mit Worten zu verbildlichen.
Der kreative Charakter des Menüs fand mit diesem Gang einen erneuten Höhepunkt. Die asiatische Interpretation wurde schon klar mit dem Bezug zum Nigiri-Sushi deutlich. Statt Fisch positionierte man hier aber nun den Tofu auf Graupen statt Reis. Wie bekannt umwickelte diese um einen „See“ aus Schnittlauchöl servierten Petitesse, die in drei Abwandlungen daherkamen. Eine davon wurde noch mit Senfkörnern in Anlehnung an Tobiko-Rogen und ein weiteres Exemplar mit einer asiatischen Würzpaste aus Zitronengras, Pfeffer und Chili getoppt.
An diese lehnten sich noch vier Geltupfen aus jeweils Schwarzwurzel, Kirsche, Pflaume und Sweet-Chili an.
Mein Werk begann bei dem Exemplar ohne Topping. Somit konnte ich mich bereits von einer guten Zubereitung des Tofus überzeugen, der eine leicht krosse, eingeritzte Kruste hatte und den geräucherten Charakter geschmacklich hielt. Auch die Graupen boten mit einer guten „Körnung“ und gleichzeitig Cremigkeit sowohl in Textur als auch Geschmack ein gelungenes Podest.
Meine erste Kombination mit dem Schnittlauchöl konnte ebenso gefallen, da dieses aromatisch mit der Erwartung mithalten konnte.
Bei dem folgenden Stück mit dem „Senf-Kaviar“ erzeugte dieser aber leider keine geschmackliche Differenz zum unbegleiteten Zwilling. Deshalb versuchte ich also die Kombi mit dem Sweet-Chili-Tupfen, der zwar süß aber, ganz im Gegensatz zur „Warnung“ des servierenden Betreibers, nicht wirklich pikant war.
Die Zugabe des Pflaumengelees mit ebensolchem Chip sorgte leider ebenfalls nicht für eine spürbare geschmackliche Akzentuierung.
Dann also zum dritten Part mit der asiatischen Würze. Diese hatte nun zum Glück endlich genug Wumms und regte die Geschmacksknospen mit Zitrus und Schärfe schön an.
Die letzte Verbindung mit der Kirsche präsentierte sich im Vergleich zur Pflaume in ihrer Fruchtigkeit auch erfreulich deutlicher.
Die Bilder gleichen sich also wieder. An der Güte der Zubereitung ließ sich erneut nichts bemängeln. Doch erneut ging die angebotene Vielfalt geschmacklich nicht ganz auf. Das zieht den Eindruck einer zu sehr gezwungenen Kreativität nach sich, die aber eher überflüssig erscheint. So gefielen mir doch die „Nigiri“ an sich schon so sehr, dass der Fokus auf eine weitere asiatische Beigabe mit dann jedoch deutlichem Aroma viel mehr gebracht hätte, als diese eher „halbherzige“ Vielfältigkeit.
Für meinen persönlichen Abschluss dieses Menüs sollte es die Fisch-Option sein. Dabei handelte es sich um einen Heilbutt, dem zudem Mais, Paprika und Chorizo zu spanischen Temperament verhelfen sollten. „Heilbutt: Mais | Paprika | Chorizo“
Die Tranche vom Heilbutt kam, wie fast schon erwartet, sous-vide gegart daher. Die dadurch erzeugte weiche Konsistenz bietet sich beim Fisch natürlich eher an als beim Fleisch, bleibt somit die flüchtigere Saftigkeit doch eher erhalten. Das funktionierte auch hier, aber trotzdem hätte für mich eine krosse Fischhaut wieder eher zum Spaß beigetragen.
Von den erneut sehr kleinteiligen Beigaben überzeugten das Paprikagel mit pikantem und der Babymais mit leicht rauchigem Charakter im Bild der temperamentvollen, südländischen Interpretation. Der Mais eignete sich auch mit seiner Knackigkeit als gute Ergänzung zum sehr weichen Fisch. Das konnte der Heilbutt auch gut vertragen. Auch die Chorizo-„Marmelade“ blieb nicht zu blass, war aber auch nicht zu salzig.
So waren es im Endeffekt nur die Mais-Creme und das, nicht spürbar nach Curry schmeckende Popcorn, die erneut etwas fehl am Platz wirkten. Denn die an Beurre blanc erinnernde Sauce aus dem Sud das Fisches mit Weißwein komplettierte das Geschmacksbild mit der Säure doch viel besser als die Süße der beiden Mais-Komponenten. Deshalb ließ ich diese beiden auch eher weg und nahm dafür noch Saucen-Nachschlag aus dem beigefügten Kännchen.
Wieder lautet das Fazit also: im Grunde eine gute Idee und auch gutes Handwerk, bei der weniger aber geschmacklich mehr bedeutet hätte.
So fand dieser Prämieren-Besuch im Restaurant "Meilenstein" nach ca. 2,5 Stunden also seinen Abschluss und hinterließ bei mir zusammengefasst also folgenden Eindruck.
Kaum lässt sich in der sowieso sehr historischen Lübecker Innenstadt ein schöneres Haus finden, wie das Gebäude der "Gemeinnützigen", in der sich das Restaurant befindet. Dieses Potential der Räumlichkeiten hat man bereits sehr gut genutzt und einen passenden Stil gefunden, der sowohl leger als auch fein ist. Hier fühlt sich sowohl das Paar, die Familienfeier, als auch die Geschäftspartner oder besten Freunde wohl.
Das Team im Service zeigte über den Abend hinweg eine gute Leistung und natürlich wirkende Höflichkeit. Mir die kleinen Nuancen der zusätzlichen Aufmerksamkeit, die man in vergleichbaren Restaurants findet, fehlt noch zur Perfektion.
Die letzten Worte gelten aber dem für mich wichtigsten Eindruck, der natürlich der kulinarischen Leistung gilt. Über die von mir gewählten 4 herzhaften Gänge hinweg bot die Küchencrew vor allem in Sachen Optik ein großes Maß an Kreativität und auch handwerklich gab es kaum etwas, was wenig gelungen wa
.
Dieser optischen Vorfreude folgte dann aber leider auf der Zunge häufiger weniger Überraschung und Kraft. Auch wenn mir aus den Zusammensetzungen gedanklich eine Idee hervorging, konnte diese mangels Intensität und mutigen Abschmeckens zu häufig nicht aufgehen (zB beim Amuse und dem Kürbisgang). Auch ein forciert wirkender Variantenreichtum wie bei der Sushi-Interpretation von Tofu und Graupen hätte lieber mit Fokus auf weniges, aber dafür geschmacklich klares versehen werden sollen.
Gänzlich passen tat es da eben bei der „bodenständigeren“ Sellerie-Blumenkohlsuppe. Auch beim Heilbutt hätte es, trotz der von mir weniger favorisierten Sous-vide-Garung, komplett gepasst, wenn man die süßlichen Maiskomponenten zu Gunsten von mehr Sauce und eventuell natürlich belassenen Beilagen.
So begründet sich also der Abzug in Sachen Kulinarik und damit auch Preis-Leistung, auch wenn ich abschließend betonen möchte, dass ich den Abend trotzdem mit Genuss und finanziell auch nicht mit großem Schmerz in Erinnerung behalte, selbst wenn das Menü den 68 € dann doch nicht ganz gerecht werden konnte. So ganz passen hier optischer Anspruch und geschmackliche Wahrheiteben für mich noch nicht zusammen. Ein kulinarischer Meilenstein war es also für mich noch nicht.
Jedoch bleibt das „Meilenstein“ dadurch mit der Hoffnung in meinem Blickfeld, dass man daran eventuell arbeitet.
Schon seit geraumer Zeit war das schöne Patrizierhaus namens "Die Gemeinnützige" in der Königsstraße, gleich gegenüber der Jakobi-Kirche, eine Anlaufstelle für feine Speis und feinen Trank in ebensolchem Ambiente. Nach dem "Die Zimberei" im vergangenen Jahr jedoch seine Pforten geschlossen hatte, blieb dieser tolle Ort zum Glück nicht lange ungenutzt. Erfreulicherweise schloss das Team um das Restaurant "Meilenstein" auch gleich an den kulinarischen Anspruch des Vorgängers an und wollte somit dafür sorgen, dass kein Loch in das "Fine Dining -... mehr lesen
Restaurant & Bar Meilenstein
Restaurant & Bar Meilenstein€-€€€Restaurant, Bar045192994168Königstraße 5, 23552 Lübeck
3.5 stars -
"Ein neues, ambitioniertes Kulinarik-Angebot in der Altstadt mit toller Atmosphäre. Beim Menü versprach die Optik aber häufig mehr, als der Geschmack lieferte." NoTeaForMeSchon seit geraumer Zeit war das schöne Patrizierhaus namens "Die Gemeinnützige" in der Königsstraße, gleich gegenüber der Jakobi-Kirche, eine Anlaufstelle für feine Speis und feinen Trank in ebensolchem Ambiente. Nach dem "Die Zimberei" im vergangenen Jahr jedoch seine Pforten geschlossen hatte, blieb dieser tolle Ort zum Glück nicht lange ungenutzt. Erfreulicherweise schloss das Team um das Restaurant "Meilenstein" auch gleich an den kulinarischen Anspruch des Vorgängers an und wollte somit dafür sorgen, dass kein Loch in das "Fine Dining -
Besucht am 12.11.20211 Personen
Rechnungsbetrag: 6.5 EUR
Im Erdgeschoss eines kleinen Hauses gleich an der Mündung der Straße Fegefeuer (ja, die gibt es hier in Lübeck wirklich ;D) in die Mühlenstraße hat bereits im Februar 2020, nach mehreren stets schnell gescheiterten gastronomischen Vormietern, mit dem "Nøne Meat" eine Schnellgastronomie für die rein pflanzliche Ernährung eröffnet. Im Gegensatz zu besagten Vormietern existiert das Lokal auch heute noch und das sogar trotz der Corona-Pandemie. In diesem Jahr wurde sogar eine weitere Filiale in der größeren Hansestadt an der Elbe eröffnet, was also bereits für den Erfolg des Konzeptes spricht. Außenansicht.
Das "Nøne Meat" und sein dem Namen entsprechendes vegetarisch/veganes Angebot scheint also auf anhaltend guten Zuspruch zu treffen, wovon ich mich bei einem Besuch nun auch einmal selbst überzeugen wollte. Innenansicht.
Die Einrichtung präsentiert sich bewusst lässig und modern, so wie es auch die wohl eher jüngere Zielgruppe ansprechen würde und wie es der Zusatz "Urban Kitchen" wohl ebenfalls verdeutlichen soll. Der Bezug zur Flora soll zwischen den bunten, gut verteilten Sitzpartien wohl vor allem durch die "Rasen-Teppiche" hergestellt werden, welche eine Wand und einen Vorhang auskleiden.
Am Raumende prangt wie für einen Imbiss üblich das Speisenangebot über der Theke. Auch vor der Häuserfront hat man noch Sitzbänke für die Außengastronomie aufgestellt.
Die zwischen Soul und Hip-Hop changierende Musik hatte ebenfalls eine angenehme Lautstärke, sodass sie nicht störte und die Gesamtatmosphäre etwas auflockerte. Im Vergleich zum üblichen Döner-Imbiss gewährt das schon einen komfortableren Aufenthalt, der für mich persönlich über einen solchen kurzen Aufenthalt aber dann trotzdem nicht hinausgehen würde.
Während dieses Nachmittags waren 3 Mitarbeiter im Lokal beschäftigt. Die Begrüßung am Tresen fiel freundlich aus und es wurde auch sachgemäß nach 3G-Regel kontrolliert. Bestellt habe ich natürlich auch gleich an der Theke, serviert wurde dann aber am Platz. Wenn auch nicht zwischendurch, so wurde wenigstens beim Bezahlen nach der Zufrieden gefragt und noch etwas persönlich agiert. Das war also eine Leistung ohne Höhen aber auch Tiefen.
Das Angebot des "Nøne Meat" soll wohl eine Art veganen Döner-Imbiss nachempfinden. Die typischen Brot-Speisen dieser Imbisse werden neben den ohnehin schon pflanzlichen Begleitern mit Fleischersatz aus z.B. der bekannten Jack-Fruit, Soja oder auch den bereits in normalen Imbissen erhältlichen Falafel ergänzt. Der Döner wird somit zum "Vöner" und auch die türkische Pizza Lahmacun oder der Dürum (hier als "Gerolltes" bezeichnet) zieren das Angebot auf der Schiefertafel über der Theke. Dazu gesellt sich auch eine breitere Auswahl an Saucen, als man sie aus dem Standard-Döner-Imbiss kennt. Dort habe ich bisher zumindest noch keine Granatapfel-Sauce oder Chili-Knoblauch-Sauce gesehen. Was beim carnivoren Imbiss als "Döner-Teller" angeboten wird, kann natürlich auch hier als eine Kombination aus Pommes frites, Fleischersatz, Gemüse und Soßen im Baukastenprinzip selber zusammengestellt werden.
Da es für mich eine Premiere darstellen würde, wollte ich dabei auf jeden Fall ausprobieren, wie gut sich die Jack-Fruit als Fleisch-Alternative präsentiert?
Folglich fiel meine Wahl auf die gerollte Variante, die ich, neben der Jack-Fruit, noch mit Salat, Gurken, Tomaten, Zwiebeln, Mais, Mungobohnenkeimlinge und Röstzwiebeln füllen ließ. Die Sauce meiner Wahl war dabei die Granatapfel-Sauce, wobei ich diese auf Anraten des Personals mit Tzatziki kombinierte, da sie allein für sich zu dünnflüssig für die gerollte Variante gewesen wäre. „Gerolltes“ mit Jack Fruit, Salat, Gurken, Tomaten, Zwiebeln, Mais, Mungobohnenkeimlinge, Röstzwiebeln und einer Mischung aus Tzatziki - und Granatapfelsauce.
Nach frischer Zubereitung kam der schön warme, gefüllte Fladen auf einem Tablett an meinen Tisch. Das Brot dieses "Vegie-Dürüms" machte also schon einmal einen guten Eindruck. Am meisten war ich wie gesagt auf die Jack-Fruit gespannt. Diese erinnerte in der gereichten Form optisch an gezupftes Fleisch. Auch das Mundgefühl entsprach diesem Eindruck sehr gut und wenn man es nicht wüsste, würde man es glatt für Pulled Chicken halten, welches geschmacklich ja ebenfalls weniger eigenen Charakter hat.
An der Frische der weiteren pflanzlichen Zutaten gab es nichts zu bemängeln. Selbst die Röstzwiebeln waren noch kross und lieferten somit einen willkommenen Crunch.
Auch die Soßen waren so gut portioniert, dass der Imbiss weder trocken war noch zur Kleckerei mutierte. Allerdings war hier der Tzatziki dann doch, wie befürchtet, mit seinem an sich guten Knoblauch-Aroma dominierend. Selbst eine Säure des Granatapfels konnte ich eher nicht ausmachen.
Insgesamt war diese vegetarische Variante einem „Original“-Dürüm aber für mich in allen Belangen absolut ebenbürtig, wenn es, wie eben dieser, auch keine geschmackliche Besonderheit darstellte.
Mein persönliches Fazit zum "Nøne Meat" fällt nach diesem ersten kurzen Besuch also folgendermaßen aus:
Das Ambiente ist passend und gewährt für mich im Vergleich zu normalen Imbissen eine zu einem Aufenthalt eher einladenden Atmosphäre.
Der Service macht seine Arbeit ordentlich und sorgt damit auch nicht für Unwohlsein.
Zu guter Letzt hat sich zumindest meine Variante des Dürüms mit Jack-Fruit in Textur und Geschmack auf der gleichen Ebene wie das carnivore Original gezeigt. Obwohl es damit auch keine überraschende Offenbarung war, wüsste ich nicht, warum ich von einem Ausprobieren abraten würde.
6,5 € sind vielleicht etwas teurer als bei den meisten Originalen, aber überteuert finde ich das nach diesem ersten Eindruck nicht.
Im Erdgeschoss eines kleinen Hauses gleich an der Mündung der Straße Fegefeuer (ja, die gibt es hier in Lübeck wirklich ;D) in die Mühlenstraße hat bereits im Februar 2020, nach mehreren stets schnell gescheiterten gastronomischen Vormietern, mit dem "Nøne Meat" eine Schnellgastronomie für die rein pflanzliche Ernährung eröffnet. Im Gegensatz zu besagten Vormietern existiert das Lokal auch heute noch und das sogar trotz der Corona-Pandemie. In diesem Jahr wurde sogar eine weitere Filiale in der größeren Hansestadt an der Elbe... mehr lesen
4.0 stars -
"Noch ein Spezialist der fleischlosen Küche in Lübeck - dieses Mal als Alternative zum Döner-Imbiss, welche sich auch als würdig dazu erwiesen hat." NoTeaForMeIm Erdgeschoss eines kleinen Hauses gleich an der Mündung der Straße Fegefeuer (ja, die gibt es hier in Lübeck wirklich ;D) in die Mühlenstraße hat bereits im Februar 2020, nach mehreren stets schnell gescheiterten gastronomischen Vormietern, mit dem "Nøne Meat" eine Schnellgastronomie für die rein pflanzliche Ernährung eröffnet. Im Gegensatz zu besagten Vormietern existiert das Lokal auch heute noch und das sogar trotz der Corona-Pandemie. In diesem Jahr wurde sogar eine weitere Filiale in der größeren Hansestadt an der Elbe
Besucht am 12.11.20211 Personen
Rechnungsbetrag: 11 EUR
Wieder gibt es etwas Neues im Bereich Gastronomie in der Lübecker Fleischhauerstraße zu berichten. Neben vielen anderen jungen "Gastro-Startups" hat sich mit dem "UTER" in diesem Zuge auch eine Anlaufstelle die süßen Gelüste der Backwaren und Patisserie neu hier angesiedelt.
Doch allein das wäre ja in der von etlichen Cafes und Bäckereien gesäumten Innenstadt zu langweilig. Deshalb versteht sich das Lokal als "Konditorei - Bar", welches den Gästen auch bis in den späten Nachmittag hinein mit verschiedenen Getränken und auch herzhaften Snacks einen Grund gibt, geradewegs in das "UTER" einzukehren. Außenansicht.
Neben dem großen Schaufenster, welches einen umfassenden Blick in den Innenraum gewährt, wirkt vor allem der Eingang des Lokals als Blickfang. Dieser ist, einer Pforte gleichend, mit dem dichten Blätterwerk einer Kletterpflanze geschmückt. Man tritt also sozusagen in den geheimen Wald der Konditorei-Bar ein. ;) Blick in die offene Backstube.
Nach Eintritt findet man rechter Hand und somit im hinteren Bereich des Raumes gleich das Herzstück des Lokals. Eine gläserne Küche/Backstube ermöglicht es den Gästen, dem jungen Betreiber bei seiner Patisserie-Kunst und seinem Handwerk direkt über die Schulter zu blicken. Blick auf die Theke.
Zudem befindet sich hier auch die Theke, in deren Glasvitrine die fertiggestellten, süßen Köstlichkeiten sogleich bestaunt werden können. Sitzmöglichkeiten im Innenbereich.
Darum herum hat man den begrenzten Raum meiner Meinung nach wirklich sehr gut auf die in dieser kälteren Jahreszeit bedeutsameren Innengastronomie eingestellt. Zugegebenermaßen bieten die sehr kleinen Tischpartien selbst zwei Personen nur bedingt komfortablen Platz. Aber das ist bei einer solchen Café-Bäckerei für mich auch absolut ausreichend, da hier ja niemand seine Familienfeier abhalten will. Trotzdem passen sowohl die einfache Raumteilung mit den antikeren Fensterwänden, als auch die urbanen Hocker und Tischchen gut und vermitteln eine weder eingeengte, noch blutleere Atmosphäre. Leger und dabei durch die Verbindung von älteren und modernen Gestaltungselementen doch nicht steril: Das wären die Schlagwörter, mit denen ich das meiner Meinung nach absolut gelungene Ambiente hier zusammenfassen würde.
In der wärmeren Jahreszeit werden auf dem Gehweg vor dem Lokal hingegen noch eine große Anzahl an Bänken und Tischen aufgestellt, die einen entspannten Aufenthalt unter freiem Himmel gewähren.
Anlass zu Letztgenanntem liefert das Angebot im "UTER" unter anderem mit einer frischen und tagesaktuellen Frühstücksauswahl, welche man natürlich gerne um einige süße Petitessen ergänzen kann. Neben verschiedenen Kaffeespezialitäten und weiteren Getränken sind es vor allem Eierspeisen und Backwaren, die auch dem herzhaften Gaumen eine Bestellmöglichkeit geben sollen. Meist finden sich auf der Schiefertafel des Tages auch noch aktuelle Sonderangebote, wie am Tag meines Besuches ein Pasta-Gericht und eine Kürbissuppe.
Während der junge Betreiber sich ganz seinem Back- und Küchenhandwerk widmete, kümmerten sich zwei Damen um Bedienung und Verkauf. Trotz des, im Zuge meines Aufenthaltes noch beträchtlicher werdenden Andrangs blieben sie stets entspannt, freundlich um umsichtig. Auch die kleine Erweiterung meines Gerichtes nach Anfrage wurde offen aufgenommen und toll umgesetzt (sogar ohne Aufpreis). Das war also ein bereits sehr guter Eindruck.
Nun aber wieder zurück zum kulinarischen Eindruck. Auch wenn es schon Mittag war, lachten mich die gebotenen Eierspeisen mehr als die Tagesgerichte an. Darum entschied ich mich für das Rührei mit luftgetrockneten Schinken und Hausbrot, zu dem mir gerne auf Nachfrage noch ein kleiner Salat zubereitet wurde. Rührei mit luftgetrocknetem Schinken, kleinem Salat und Hausbrot.
Die Servier-Art in zwei Schalen auf einer kleinen Schieferunterlage war bereits sehr intelligent gewählt, machte sie doch damit auch auf dem kleinen Tisch das saubere genießen sehr einfach.
Das frisch zubereitete Rührei sorgte schon bei der ersten Gabel absolut für Freude bei mir. Luftig, weich und durch knackige Zwiebelstückchen trotzdem mit Biss würde ich die Konsistenz dieses Rühreis definitiv als tadellos bezeichnen. Röstaromen von der Pfanne verliehen ihm auch geschmacklich ebenso einen runden Charakter wie Schnittlauch. Selbst der Rosmarinzweig war nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern gab sein Aroma passend dazu. Der Schinken war trotz der sehr feinen Scheiben aromatisch und zeigte damit ebenfalls eine gute Qualität. Seine Salzigkeit rundete die Würze des Rühreis perfekt ab.
Wenig überraschend zeigte auch der Salat, dass hier nicht ohne Kopf und Herz gewerkelt wird. Blattsalat, Gurken, Karotte und Mungobohnenkeimlinge waren allesamt frisch und gewährten knackiges Kauvergnügen. Das Dressing war überraschenderweise eher auf einer süßlichen Seite gehalten, enthielt aber durch eine wohl dosierte Portion Pfeffer den nötigen würzigen Pepp. Der Grund für diese Süße offenbarte sich mir später auch am Boden der Schale in Form kleiner Pflaumenstücke. Was für ein toller, kulinarischer Twist.
Da brauch ich zu guter Letzt eigentlich nicht sagen, dass natürlich das Brot mit wunderbar röscher Kruste und aromatischer Krume dieses kleine Frühstück zu einem machte, dass ich mir, ohne Übertreibung, nicht besser hätte vorstellen können.
Von dieser Einkehr in der "UTER" - Konditorei - Bar konnte ich also folgenden Gesamteindruck mitnehmen:
Die ausgeglichene und sinnvoll verteilte Einrichtung sticht für mich positiv heraus und bietet schon zu Beginn einen guten Grund, in dem Lokal einen Stopp einzulegen.
Im Folgenden lud die sympathische und freundliche Art des Servicepersonals ebenso weiter zu einem Verbleib ein.
Wie erwähnt kann es für die kulinarische Leistung für mein Empfinden nichts Anderes als volle Punkte geben, denn Rührei, Salat und Brot konnten für mich nicht besser gemacht worden sein und wussten sogar geschmacklich noch zu überraschen.
Warum sind es dann am Ende also nicht endgültig volle Punkte? Dazu muss ich auf einen Aspekt zurückkommen, den ich bisher noch nicht erwähnt hatte: das liebe Geld. Mit 6,5 € wurde das Rührei auf der Karte bepreist. Sehr überrascht war ich dann aber am Ende, dass die Bejahung der Frage nach Brot und der Wunsch des Salats diesen dann aber gleich auf 11 € hochschraubten. Dies halte ich für solch ein kleines, im Grund dann doch sehr einfaches Gericht für zu viel und deshalb ist das auch das Quäntchen, dass zum perfekten Eindruck fehlte.
Aber trotzdem sorgte auch dieser Preis angesichts des geschmacklich gebotenen nicht für Schmerzen, denn solch gastronomische Betriebe unterstützt man sehr gerne.
Wieder gibt es etwas Neues im Bereich Gastronomie in der Lübecker Fleischhauerstraße zu berichten. Neben vielen anderen jungen "Gastro-Startups" hat sich mit dem "UTER" in diesem Zuge auch eine Anlaufstelle die süßen Gelüste der Backwaren und Patisserie neu hier angesiedelt.
Doch allein das wäre ja in der von etlichen Cafes und Bäckereien gesäumten Innenstadt zu langweilig. Deshalb versteht sich das Lokal als "Konditorei - Bar", welches den Gästen auch bis in den späten Nachmittag hinein mit verschiedenen Getränken und auch herzhaften... mehr lesen
4.5 stars -
"Zum süßen Angebot kann ich zwar nichts sagen, das herzhafte Frühstücksangebot und die sonstige Leistung war aber schon sehr gut." NoTeaForMeWieder gibt es etwas Neues im Bereich Gastronomie in der Lübecker Fleischhauerstraße zu berichten. Neben vielen anderen jungen "Gastro-Startups" hat sich mit dem "UTER" in diesem Zuge auch eine Anlaufstelle die süßen Gelüste der Backwaren und Patisserie neu hier angesiedelt.
Doch allein das wäre ja in der von etlichen Cafes und Bäckereien gesäumten Innenstadt zu langweilig. Deshalb versteht sich das Lokal als "Konditorei - Bar", welches den Gästen auch bis in den späten Nachmittag hinein mit verschiedenen Getränken und auch herzhaften
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In den Räumen des "Mani in Pasta" existierten bisher häufig den Besitzer wechselnde Bäckereien. Dementsprechend sind natürlich auch die Raumgestaltung und das Platzangebot im Vergleich zu einem klassischen Restaurant wesentlich limitiert. Die Theke blieb natürlich erhalten und dient heute vor allem als Kasse bzw. Abholstation für das "Take Away"-Geschäft. Gleichzeitig hat man sich aber auch dazu entschieden, denn restlichen Innenbereich komplett dem oben erwähnten Lieferservice-Geschäft zu widmen und somit zu einer abgetrennten „Pizza-Fabrik“ zu machen, sodass der gastronomische Bereich komplett auf den Außensitz beschränkt ist.
Dessen Gestaltung finde ich mit den in den Farben der italienischen Flagge gestalteten Steinen als natürlich Abgrenzung zum restlichen Bürgersteig definitiv gut gelungen. Er gewährt den Gästen etwas mehr Ruhe vom normalen Passantenstrom und dient gleichzeitig wahrlich als Blickfang. Das im Winter somit keine Gastronomie vor Ort möglich sein sollte (bzw. nur für die wirklich hart gesottenen, die auch winterliche Temperaturen nicht abschrecken) zeigt, dass man sich mit dem "Take-Away" und dem Lieferservice wohl ein gutes Standbein aufbauen konnte, dass sich bereits im Corona-Lockdown so gut bewährte, dass man es auch zum Haupt-Konzept macht.
Am Tag meines Besuches wäre dieses tolle März-Wetter definitiv sogar ausreichend für die Außenplätze gewesen. Trotzdem konnte ich mich für meine kurze Einkehr an diesem frühen Abend im wärmeren Innenbereich an einem kleinen Wandtischchen mit Barhockern aufhalten, was für mich allein komplett ausreichend war.
3 MitarbeiterInnen waren zu dieser Zeit vor Ort. Bestellt hatte ich direkt am Tresen, wo mich eine ältere Dame auf Deutsch begrüßte. Sie übernahm auch die Kommunikation mit den beiden, anscheinend, Inhabern, die Vollblut-Italiener waren. Zur warmen Jahreszeit wird auch am Platz auf dem Freisitz serviert, was aber wie erwähnt bei mir diesmal nicht notwendig war.
Trotz eines merklich straffen Tempos und Bestellungsaufkommen im Lieferservice und Take-Away agierte die erwähnte Dame organisiert und schenkte mir eben auch gleich ihre Aufmerksamkeit. Auch im weiteren Verlauf war sie zusammen mit ihren Kollegen für Smalltalk zu haben und zugewandt.
Einen ganz großen Pluspunkt sicherte sich das Team dabei durch seine Offenheit und Spontanität, die sie gegenüber meinem speziellen Wunsch zur Abänderung einer Speise erfüllte, was ich im Folgenden noch näher erläutern werde.
Eine italienisch-emotionale Gastfreundlichkeit, die keine uniforme Show, sondern einfach ehrlich war.
Das Speisenangebot gliedert sich im "Mani in Pasta" wie folgt. Der Fokus liegt hier tatsächlich weniger auf dem, was wir als "Pasta" verstehen würden, sondern auf dem, was sich aus der wörtlichen Übersetzung dieses Wortes ("Teig") im Ofen machen lässt. Eine riesige Auswahl an Pizza, Pinsa, Foccacia, Friselle oder auch Puccia erfüllen wohl jedem Freund dieser Art der italienischen Gerichte seinen favorisierten Wunsch. Trotzdem lassen sich bei den Hauptgerichten natürlich auch Nudelgerichte und Lasagne-Versionen wählen.
Trotz dieser ganz klaren Kernkompetenz entschied ich mich für ein Gericht aus dem Bereich der Vorspeisen, welche neben typischen Anti-Pasti auch Salate bereithält.
Sehr erfreut war ich dabei, dass mir ein Extra-Wunsch für den "Insalata di Tacchino" gewährt wurde, ein toller Service, den ich auch schon beim Abschnitt zum ebenjenem erwähnt hatte. Ursprünglich besteht diese Salat-Variante neben Blattsalaten, roten Zwiebeln, Tomaten und Oliven in einem Honig-Senf-Dressing aus den so häufig anzutreffenden, aber genauso belanglosen Putenstreifen.
Wenn ich aber schon einmal beim „authentischen“ Italiener bin, so möchte ich auch etwas Besonderes aus der Kulinarik dieses Landes kosten. Dabei erregt der Südtiroler Speck, der bei einigen Teigspeisen als Belag daherkam, mein größtes Interesse. Und tatsächlich erfüllte mir das Team diese individuelle Idee gern und richtete mir den Salat somit also als „Insalata di Speck Alto Adige“ in der kleinen Portion für 6,4 € folgendermaßen her. Trotz des erwähnten, wuseligen Liefergeschäftes zum frühen Abend musste ich dabei keine 10 Minuten warten.
Passend zum Durchmischen in einer kleinen Schale serviert lagen auf einem Bett aus knackigem Eisbergsalat Schnitte von Radicchio, Karotten, Gurke und Tomaten. Dazwischen fanden die annoncierten Oliven ebenso Platz wie rote Zwiebelstücke und Ruccola. Das Honig-Senf-Dressing war darüber bereits in passender Menge drapiert, sodass die wahre Krönung in Form von 5 Scheiben des Südtiroler Specks ganz unverfälscht die Krönung sein konnte.
Und das war er geschmacklich auch für mich. Dieses einzigartige, salzige Umami setzte den erhofften Kick auf die ohnehin schon gute Grundbasis des Salats.
Dessen Komponenten waren nämlich allesamt frisch und knackig und bereiteten so fröhlichen „Knabberspaß“.
Auch das Honig-Senf-Dressing machte positiv auf sich aufmerksam. Es war auf einer cremigen, Joghurtartigen Basis gebaut, ließ dabei eine Säure aber nicht vermissen. Aromatischer Senf, auch sichtbar als grobe Körner, war deutlich spürbar und in gute Balance mit Honig-Süße gebracht. Wahrlich ein Dressing, dass den Salat aufwertet und doch so dezent, dass das Highlight des Südtiroler Specks für mich nie verdrängt wurde.
Ein paar dünne Scheiben Foccacia zeigten eine tolle Porung und damit Fluffigkeit. Sie hätten den Salat perfekt begleitet, wenn sie selbst auch noch etwas warm gewesen wären. Aber das war sowieso ein von mir gar nicht erwarteter Zusatz und tat dem tollen Gesamteindruck dieser kleinen Vorspeise überhaupt keinen Abbruch.
Deren Bestellung hat sich für mich, wie man sicherlich merkt, sowieso voll gelohnt.
Die 6,4€, die trotz der Änderung zur ursprünglichen Variante mit Pute in den Südtiroler Speck gleichblieben, erhöhte ich so gerne mit Trinkgeld.
Das „Mani in Pasta“ hinterließ bei dieser wahrlich kurzen und kleinen Premiere also bereits einen positiven Ersteindruck.
Die Freundlichkeit und tolle Offenheit sichern beim Service für mich eine verdient hohe Punktzahl.
Das Ambiente im erwähnt minimalen Innenbereich ist natürlich kaum bewertbar, kam aber trotzdem wertig herüber und die Gestaltung des Aussensitzes präsentiert sich zudem erfrischend anders.
Schließlich erfüllte mir bereits diese kleine Salat-Vorspeise des Kurzbesuches all das, was ich mir davon erhofft hatte. Eine frische Basis mit aromatischem Dressing trug mein gewünschtes, Produkthighlight des Südtiroler Specks einfach super und rechtfertigte damit seinen Preis.
Wohl nicht zu Unrecht lassen mich italienische Neueröffnungen meist nicht gleich freudig aufhorchen, trifft man dabei doch allzu oft auf eine rein auf Gewinnerzielung ausgerichtete „Abfertigungs-Küche“. Das „Mani in Pasta“ macht da aber allein schon mit seinem Angebot einen erfreulichen Unterschied und hat nun eben auch beim ersten persönlichen Ausprobieren für mich bezeugt, dass es tatsächlich eine Bereicherung der lokalen kulinarischen Auswahl darstellt.