Geschrieben am 10.06.2020 2020-06-10| Aktualisiert am
10.06.2020
Besucht am 27.07.2017Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 125 EUR
Im Rahmen eines Schwarzwaldurlaubes im Juli 2017 durfte ich an einem Abend im Rahmen des vom "Hotel Berlins Krone Lamm" angebotenen "Gourmet-Schnupperangebot" in einem 6-Gang-Menü die Küche von Franz Berlin und seinem Team genießen.
Im ebenfalls "Krone" genannten Nebenhaus des Hotels ist das Restaurant ganz unspektakulär und recht schlicht eingerichtet. Man würde zunächst gar nicht vermuten, dass man hier in einem mit einem Michelin-Stern prämierten Lokal Platz nimmt. Gemütlich war es aber trotzdem. Interieur.
Bedient wurde ich an diesem Abend vom Sommelier des Hauses und einem weiteren älteren Herrn. Beide waren natürlich höflich, aber für meinen Geschmack wäre etwas mehr lockere Herzlichkeit noch schöner gewesen, wie ich es schon in anderen Gourmetrestaurants erleben durfte. Der Sommelier war durchaus
kommunikativ und für interessante Unterhaltungen offen. Fragen hinsichtlich der Speisen wurden auch gerne beantwortet oder in der Küche nachgefragt.
Nun aber zum wichtigen, kulinarischen Teil:
Nach einem kleinen Tee als Aperitiv folgten 4 Kleinigkeiten als 1. Amuse Bouche: Eine kleine Lauchquiche mit Röstzwiebeln und Sauerrahmeis; Roastbeef mit Pilzragout und einer fruchtig-säuerlichen Creme; ungarischer Schinken mit Brotchip und fruchtigem "Kaviar", sowie ein Sauerteigchip mit Tomatenragout und Knoblauch-Aioli.
Alle Aperos waren handwerklich von guter Qualität, hinsichtlich der geschmacklichen Intensität aber doch etwas zurückhaltend/unspektakulär.
Am besten gefiel mir die Mini-Quiche, die mit einem schönen Temperaturspiel zwischen warmer Quiche und Sauerrahmeis und Texturspiel durch die krossen Röstzwiebeln spielte. Aperos (von rechts unten im Uhrzeigersinn):Lauchquiche mit Röstzwiebeln und Sauerrahmeis; Roastbeef mit Pilzragout und einer fruchtig-säuerlichen Creme; ungarischer Schinken mit Brotchip und fruchtigem "Kaviar", sowie ein Sauerteigchip mit Tomatenragout u
Es das Brot mit gesalzener Butter aus der Normandie. Das Brot war sehr gut: warm, mit fluffiger Krume und toller Kruste. Auch die Butter war von ausgezeichneter Qualität: da brauchte ich sogar einmal Nachschlag. Brot mit gesalzener Butter aus der Normandie.
Als 2. Amuse Bouche wurde "Zander, Kirsche, Pfifferling" serviert (leider ohne Bild, sorry). Der Zander war sehr zart und die Pfifferlinge hatten Biss.
Für meinen persönlichen Eindruck war die Kirschsauce hier jedoch zu groß portioniert und dadurch eher ein Störfaktor als förderliche Komponente. Statt leicht fruchtigem Kirscharoma dominierte hier eher eine Säure, welche für mein Empfinden den Fisch und die Pfifferlinge überlagert, sodass diese geschmacklich eher untergingen.
Das eigentliche Menü startete nun mit "Eingelegter Wassermelone / Gefüllte Falafel mit Erbse / Erdnusssoße". Schon beim Angießen der Soße versprühte diese ein deutliche wahrnehmbares Aroma. Die Erdnuss kam zudem als knackig-salzige "Nic-Nacs" auf den Teller. Die Erbsen waren knackig und das Erbseneis aromatisch und erfrischend. Mit dem Eis war auch die wunderbar lockere Falafel gefüllt. Die Melone kam im Geschmacksbild eher weniger zur Geltung, funktionierte aber als eine erfrischende, süßliche Beigabe. Das war wirklich toller erster Gang. "Eingelegte Wassermelone / Gefüllte Falafel mit Erbse / Erdnusssoße"
Weiter ging es mit "Abgeflämmtem Carabinero / Garnelentatar / Jalapenomousse / dazu eingelegte Gurke und Chorizo".
Das Garnelentatar verbarg sich in einem Geleemantel. Ebenso wie im Tatar war auch das geflämmte Stück vom Carabinero schön knackig und überzeugte mit guter Produktqualität.
Gurke kam als wunderbar aromatischer Schaum und knackige Röllchen dazu.
Die Blutwurstchips lieferten die benötigte Portion Crunch, Salz und Umami zu dem das Jalapenomousse Cremigkeit und wohl dosierte Schärfe beifügte.
Große Klasse war zudem die Dillcreme, die schon als kleine Messerspitze deutlich hervorschmeckte.
Das war also ebenso eine sehr überzeugende Komposition. "Abgeflämmter Carabinero / Garnelentatar / Jalapenomousse / dazu eingelegte Gurke und Chorizo".
Ebenso überzeugen konnte auch das "Wildkräutersüppchen / Linsengemüse / Waldmeistersorbet / Löwenzahnmousse".
Die Suppe konnte den erhofften Geschmack eines frischen Kräuterbeetes wahrlich erfüllen.
Das Waldmeistersorbet fügte eine angenehme süße und passenden Temperaturkontrast.
Ein Quader aus Löwenzahnmousse bzw -Gelee war an sich herb-bitter, passte aber in Kombination mit der Suppe sehr gut.
Die knackigen Linsen lieferten ebenso Biss wie das erneut luftige aber außen auch krosse Falafelbällchen mit Erdnuss. "Wildkräutersüppchen / Linsengemüse / Waldmeistersorbet / Löwenzahnmousse".
"Bretonischer Rochenflügel / Bergamottenöl / Paprika-Bohnenragout / Kokosnusslimonenschaum" folgte als 4. Teil des Menüs, der für mich nun leider etwas abfiel.
Der Rochen war zwar optimal gegart und die Beigaben in Form von weißem Bohnen, Paprikaragout und Pimientos de Padron handwerklich gut zubereitet. Letztere waren meiner Meinung nach aber doch etwas zu herb und leicht bitter und damit eher weniger förderlich für die gesamten Geschmackseindruck.
Beim Kokosnuss-Limonenschaum war für mein Empfinden zudem die Säure zu stark dominierend.
Fachlich sicher ein gut zubereitetes Gericht, bei dem mir aber die geschmackliche Verbindung der Einzelkomponenten war nicht so ganz schlüssig werden wollte. "Bretonischer Rochenflügel / Bergamottenöl / Paprika-Bohnenragout / Kokosnusslimonenschaum"
Hauptgang des Menüs war nun "Mika Kalbskotelette in Löwenzahn-Buttermilch gegart / Romanasalat / Olivencrumble / Parmesankroketten".
Zur Einstimmung auf das Gericht wurde etwas von der Löwenzahn-Buttermilch gereicht, in der das Kalb gegart wurde. Ein leicht herbe Aroma vom Löwenzahn kam dabei auch gut rüber und wurde von der Buttermilch schön aufgefangen. Löwenzahn-Buttermilch zum Hauptgang.
Das darauf folgende Kotelette war sehr zart und wahrscheinlich sous-vide zubereitet. Allerdings fehlte mir hier doch etwas die Kernigkeit, die ein schönes Nachbraten in der Pfanne noch hervorgerufen hätte.
Die dazu gereichte Sauce mousseline hatte ein feines Estragon-Aroma. Dazu gab es klassisch ein paar Kapern in frittierter Form.
Ebenso befanden sich knackiger Romanasalat, Oliven und ein Löwenzahn-Mousse auf dem Teller, die das Gericht gut ergänzten.
Auch die kleinen Kroketten waren kross und locker zugleich und die Parmesanchips passten als crunchige Abwechslung ebenfalls ins Bild.
Wie gesagt, nur das Fleisch blieb mir hier als Hauptakteur doch eigentlich geschmacklich etwas blass. "Mika Kalbskotelette in Löwenzahn-Buttermilch gegart / Romanasalat / Olivencrumble / Parmesankroketten"
Der Käsegang kam hier als eigenständiges Gericht namens "Pumpernickelsouffle / Münsterkäse / Bärlauchcotta / Molkecreme" daher.
Ein wunderbar fluffiges Souffle mit Pumpernickel war mit Münsterkäse gefüllt und befand sich auf etwas Bärlauch: eine tolle Kombination.
Ebenso großartig auch die a part aufgestellte Kombination von aromatischer Bärlauchcotta, süßlicher Molkecreme, Pumpernickelcrumble und cremig verarbeitetem Käse. "Pumpernickelsouffle / Münsterkäse / Bärlauchcotta / Molkecreme"
Zum Abschluss entschied ich mich von der Pralinenauswahl noch für: "exotische Praline nach Geheimrezept", 75%-ige Schokolade aus Ecuador, einer Kaffee-Schokoladen-Praline und einer Praline mit Vanille und Birne. Hier war jedes Exemplar für sich geschmacklich einzigartig und wirklich köstlich Pralinenauswahl (von 12 Uhr an im Uhrzeigersinn): "exotische Praline nach Geheimrezept", 75%-ige Schokolade aus Ecuador, einer Kaffee-Schokoladen-Praline und einer Praline mit Vanille und Birne.
Insgesamt betrachtet lieferte das Menü, passend zum Schwarzwald, durchaus hohe Berge (vor allem beim ersten Gang mit Erbse/Erdnuss/Wassermelone; dem Carabinero; der Wildkräutersuppe und dem Käsegang), aber in aller Ehrlichkeit auch kleine Täler (der Zander zum Amouse Bouche oder auch der Rochen sowie das etwas blasse Kalbskotelette).
Diese waren zwar fachlich gut zubereitet waren, bei aber geschmacklich fehlte das gewisse Etwas oder das Zusammenspiel der Komponenten für meinen wurde für mein Empfinden nicht klar.
Auch wenn ich hier jetzt angesichts der Michelin-Stern-Auszeichnung aus genannten Gründen deshalb nicht die volle Punktzahl vergebe, möchte ich doch betonen, dass ich aber definitiv kulinarisch zufrieden und glücklich aus dem Abend ging.
Im Rahmen eines Schwarzwaldurlaubes im Juli 2017 durfte ich an einem Abend im Rahmen des vom "Hotel Berlins Krone Lamm" angebotenen "Gourmet-Schnupperangebot" in einem 6-Gang-Menü die Küche von Franz Berlin und seinem Team genießen.
Im ebenfalls "Krone" genannten Nebenhaus des Hotels ist das Restaurant ganz unspektakulär und recht schlicht eingerichtet. Man würde zunächst gar nicht vermuten, dass man hier in einem mit einem Michelin-Stern prämierten Lokal Platz nimmt. Gemütlich war es aber trotzdem.
Bedient wurde ich an diesem Abend vom Sommelier des Hauses und einem weiteren älteren Herrn. Beide... mehr lesen
Berlins Krone · Gourmet-Restaurant · Hotel Berlins KroneLamm
Berlins Krone · Gourmet-Restaurant · Hotel Berlins KroneLamm€-€€€Sternerestaurant0705392940Marktplatz 1-3, 75385 Bad Teinach-Zavelstein
3.5 stars -
"Ein tolles Menü, aber nicht ganz der Gipfel." NoTeaForMeIm Rahmen eines Schwarzwaldurlaubes im Juli 2017 durfte ich an einem Abend im Rahmen des vom "Hotel Berlins Krone Lamm" angebotenen "Gourmet-Schnupperangebot" in einem 6-Gang-Menü die Küche von Franz Berlin und seinem Team genießen.
Im ebenfalls "Krone" genannten Nebenhaus des Hotels ist das Restaurant ganz unspektakulär und recht schlicht eingerichtet. Man würde zunächst gar nicht vermuten, dass man hier in einem mit einem Michelin-Stern prämierten Lokal Platz nimmt. Gemütlich war es aber trotzdem.
Bedient wurde ich an diesem Abend vom Sommelier des Hauses und einem weiteren älteren Herrn. Beide
Besucht am 06.10.20181 Personen
Rechnungsbetrag: 10 EUR
Mit dem "Cafe Marae" in der Engelsgrube hat sich nun bereits seit August 2016 ein Gastronomiebetrieb in der Lübecker Altstadt etabliert und gehalten, der seine Küche komplett vegan auslegt. Natürlich ist Veganismus ein sehr streitbares Thema und soll in diesem Beitrag auch keineswegs im Fokus stehen (dafür gibt es ja das Forum =) ). Aber ich persönlich respektiere diese Haltung auf jeden Fall, solange sie ausschließlich aus dem Blick auf das Tierwohl (also nicht angebliche gesundheitliche Vorteile) und vor allem nicht auf alles andere anklagende und aufdringlich gelebt wird.
Das es sich beim "Marae" um ein Familiengeführtes Lokal handelt, merkt man sowohl bei der Einrichtung als auch dem Service.
Im Hauptraum wurde viel mit naturgewachsenem Holz (z.B. bei Tischen und Stühlen) und Pflanzen gearbeitet. Auch die Wände haben etwas Farbe und sind mit ein paar Bildern geschmückt. Zusammen mit der Retro-Sofa-Ecke lädt das Ambiente so durchaus zu einem bequemen Verweilen ein. Innenansicht mit Blick auf die Theke. Die "Retro-Sofa-Ecke".
Bei meinem Besuch für ein kurzes Mahl wurde ich freundlich und offenherzig von dem Betreiber hinter der Theke (seine Frau zeichnete sich an diesem Tag für die Zubereitung der warmen Speisen verantwortlich) begrüßt. Auch für kleines Gespräch über das Cafe bzw. später über den Pass auch mit der Köchin über ihre Speise war man gerne zu haben.
Positiv fand ich zudem, dass mir sehr gerne eine Änderung bei dem von mir bestellten Gericht gewährt und erfüllt wurde.
Als Cafe wird hier zum einen eine breite Auswahl an veganem Gebäck bzw. ungebackenen Rohkostkuchen und -torten angeboten, welche ich zwar nicht selber verköstigt habe, deren Qualität mir aber schon als überraschend gut berichtet wurde.
In einer wöchentlich wechselnden Karte werden zudem auch eine Handvoll warme Gerichte für den herzhaften Hunger angeboten.
Vor Beginn der Corona-Pandemie fanden in unregelmäßigen Abständen auch an Wochenende "Themen-Brunchs" statt, die sich der Kulinarik eines bestimmten Teils der Welt widmen sollten.
Mir war es an diesem Nachmittag nach einer herzhaften Stärkung, wobei mich ganz speziell das "Arabische Auberginencurry" besonders Ansprach. Wie erwähnt wurde mir hier gerne der Wunsch gewährt, den Reis (den ich an diesem Tag schon hatte und daher Abwechslung benötigte) durch Pasta zu ersetzen, was in Form von Spirelli umgesetzt wurde.
Die Spirelli konnten bereits mit für mich optimal al dente gegarter Konsistenz mit angenehmen Biss überzeugen.
Das Curry an sich machte neben den Auberginen noch Kichererbsen, geröstete Cashewkerne, Tomaten und etwas Petersilie aus. So verband sich die weiche, leicht fleischige Konsistenz der Aubergine sehr gut mit dem Crunch der Cashewkerne und den knackigen, im Inneren aber trotzdem cremigen Kichererbsen.
Auch geschmacklich konnte mich das Gericht überzeugen. Das Curry wies klar wahrnehmbare Aromen von Koriander, Kardamon und vielleicht auch Ras el Hanout auf, womit es sich deutlich von einem indischen oder südostasiatischen Curry unterschied. Der erwartete "arabische" Geschmack konnte also voll erfüllt werden. Arabisches Auberginen-Curry (auf meinen Wunsch mit Pasta statt Reis)
In anderen Lokalen mag solch ein Mahl sicherlich weniger als 9,9€ kosten, aber so zufrieden und auch angenehm gesättigt, wie ich das "Cafe Marae" wieder verließ, kann ich persönlich auch beim Preis-Leistungs-Verhältnis nicht meckern.
Für mich ist das "Cafe Marae" also auch trotz (oder vielleicht gerade wegen) seiner alternativen Ausrichtung ein absolut empfehlenswerter Anlaufpunkt für jeden, der sich mal nach ganz neuen Gerichtskompositionen und Abwechslung für ein Mahl zwischendurch sehnt.
Hier werden auf jeden Fall auch Omnivore glücklich.
Mit dem "Cafe Marae" in der Engelsgrube hat sich nun bereits seit August 2016 ein Gastronomiebetrieb in der Lübecker Altstadt etabliert und gehalten, der seine Küche komplett vegan auslegt. Natürlich ist Veganismus ein sehr streitbares Thema und soll in diesem Beitrag auch keineswegs im Fokus stehen (dafür gibt es ja das Forum =) ). Aber ich persönlich respektiere diese Haltung auf jeden Fall, solange sie ausschließlich aus dem Blick auf das Tierwohl (also nicht angebliche gesundheitliche Vorteile) und vor allem nicht auf... mehr lesen
4.5 stars -
"Alternativ ausgerichtet, aber für mich auch tatsächlich eine lohnenswerte Alternative für Zwischendurch." NoTeaForMeMit dem "Cafe Marae" in der Engelsgrube hat sich nun bereits seit August 2016 ein Gastronomiebetrieb in der Lübecker Altstadt etabliert und gehalten, der seine Küche komplett vegan auslegt. Natürlich ist Veganismus ein sehr streitbares Thema und soll in diesem Beitrag auch keineswegs im Fokus stehen (dafür gibt es ja das Forum =) ). Aber ich persönlich respektiere diese Haltung auf jeden Fall, solange sie ausschließlich aus dem Blick auf das Tierwohl (also nicht angebliche gesundheitliche Vorteile) und vor allem nicht auf
Geschrieben am 08.06.2020 2020-06-08| Aktualisiert am
08.06.2020
Besucht am 24.12.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 215 EUR
An solch einem Feiertag wie dem Heiligabend sollen Genuss und Qualität in der familiären Gemeinsamkeit definitiv über jeglichem Geiz stehen.
Dabei ist verständlicherweise gerade an diesem Tag die Restaurantauswahl häufig sehr begrenzt: so auch in Leipzig.
Unter den geöffneten Restaurants steckten wir unsere Hoffnungen in das Hausrestaurant des Steigenberger Hotels „Brasserie Le Grand“, welches auch ein Heiligabend-Menü auf Reservierung anbot.
Das Restaurant war zu diesem Anlass nicht überbordend aber trotzdem dezent geschmückt und gewährte auch mit dem bequemen Sitzmöbiliar eine angenehme Atmosphäre.
Auch wenn die Tische schon recht eng standen war die Lautstärke stets angenehm und private Unterhaltungen ohne Störung gut möglich. Innenansicht.
Das Serviceteam agierte durchweg freundlich und aufmerksam. Positiv war zu Beginn des Menüs auch das Tempo, mit dem die Gänge des Menüs serviert wurden (nicht zu schnell oder langsam), nur vor dem Hauptgang fühlte man sich angesichts der langen Pause etwas vergessen.
Nun aber zum wichtigsten Teil: dem kulinarischen Eindruck, den das Küchenteam mit seinen Kreationen hinterlassen konnte.
Die Annoncierung der 6 Gänge rief mit Komponentenreichtum und hochwertigen Zutaten auf jeden Fall eine Erwartung von Kreativität und vor allem Qualitätsbewusstsein hervor.
Zunächst wurde als Tischgedeck eine Gänserilette mit einer Auswahl an verschiedenen Gebäcken aufgetischt.
Die Rilette war recht mild aber trotzdem gut abgeschmeckt, nur etwas saftiger hätte sie sein können. Leider waren die dazu angebotenen Gebäcke (Kümmel- und Schinkenbrötchen sowie Oliven-Parmesan-Stange) jeweils kalt und nicht mehr wirklich frisch. Das war etwas schade. Gänserilette zum Brot.
Als Amuse Bouche kam eine kleine Frühlingsrolle mit Gans und Teriyaki-Mayonnaise auf den Tisch. Die Frühlingsrolle war noch knusprig und die Füllung schön warm. Die Mayonnaise überzeugte mit feiner Säure und auch leichter Süße vom Teriyaki. Amuse Bouche: Frühlingsrolle mit Gans und Teriyaki-Mayonnaise
Der offizielle Auftakt mit einem wahren Füllhorn aus dem Meer legte ebenfalls einen guten und hoffnungsreichen Start hin.
Eine glasige und schön geröstete Jakobsmuschel mit Forellenkaviar reihte sich neben einen ebenso sehr frischen Kaisergranat mit passender Meerrettichschärfe ein.
Die kleinen Vongole waren überraschend aromatisch und beim Garnelentatar waren Schärfe und Säure von eingearbeiteten Kimchi ebenfalls sehr gut dosiert.
Zu guter Letzt war der feine Thunfisch wie bei einem Tataki leicht angegart und in ein Noriblatt gehüllt, welches ein weiteres iodiges Aroma hinzulieferte. Fruits de Mer: Thunfisch im Noriblatt | Gebratene Jakobsmuschel | Kaisergranat | Garnelen-Kimchi-Ceviche | pochierte Vongole (Venusmuschel) | Kaffir-Limetten-Creme | schwarze Sesamhippe
Geerdeter sollte es mit einer getrüffelten Maronensuppe weitergehen, zu der sich eine Ballontine vom Hirschrücken gesellte.
Obwohl die Suppe schön sämig und auch die Roulade saftig und zart war, dominierte eine für uns wirklich zu starke Süße diesen Gang allzu sehr.
Auch ein Trüffelaroma war nicht wahrnehmbar.
Da konnte das Niveau vom ersten Gang leider nicht gehalten werden. Hirschrücken-Ballotine vor dem Angießen der Suppe Getrüffelte Maronensuppe | Hirschrücken-Ballotine
Beim Ravioli mit Entenleberfüllung war die Balance aus deren Herzhaftigkeit im Verhältnis zur süßen Portweinzwiebel zwar wieder besser getroffen und auch die Morcheln hatten angenehmen Biss und Aroma, allerdings war der Ravioli-Teig für mein Empfinden doch zu dick und der Ziegenkäse-Macaron wiederum einfach nur indifferent süß. Hier bitte ich die schlechtere Qualität des Bildes demütig zu entschuldigen. :( Foie Gras Ravioli | Ragout von der Morchel | Portwein-Feigen-Ziegenkäse-Macaron
Ein Gin-Tonic-Sorbet mit Kumquat-Zitronengras-Kaviar sorgte anschließend für eine gelungene Erfrischung vor dem Hauptgang.
Dabei war vor allem die leichte Bitternote der Kumquats positiv überraschend, während von
Zitronengras eher nichts zu spüren war. Gin-Tonic-Sorbet | Kumquat-Zitronengras-Kaviar
Aus der Wahlmöglichkeit zwischen Fisch und Fleisch entschied ich mich für letztere Option, welche sich ganz dem veredelten „Luma“-Rind widmete.
Beim sous-vide gegarten Rinderfilet war der Gargrad optimal getroffen und auch das Bäckchen war sehr zart geschmort.
Geschmacklich überzeugen konnten auch die Sauce und der Lack des Bäckchens.
Das Roastbeef war hingegen recht trocken und das Pastinaken-Püree leider erneut sehr süß.
Die Rübenvariation konnte mit Biss handwerklich hingegen wieder überzeugen. Dreierlei von Luma-Beef: Filet sous-vide | gebratenes Roastbeef | geschmorte Backe | Pastinaken-Püree | Mini Wintergemüse | Vanille-Portwein-Jus
Meine Begleitung wählte die zweite Alternative des Wellington von Lachs und Seezunge mit Kamtschatka-Krabben-Duxelles und Petersilienpürree.
Mit dem Gargrad der Fische war auch sie zufrieden, der Blätterteig war hingegen leider durchgeweicht und nicht mehr knusprig. Wellington vom Lachs und der Seezunge | Kamtschatka-Krabben-Duxelles | Petersilien-Kartoffelpüree | Wintergemüse
Für mich persönlich war das alles an Genuss genug, sodass für mich persönlich dasgegen das Dessert entschied.
Diese sollte das Menü, wie schon die Gänge zuvor, vielschichtig und abwechslungsreich mit Eis von Tonkabohnen, einer weißen Schokoladencreme, der französischen „Bouche de
Noel“-Roulade und dem italienischen Florentiner-Gebäck abschließen.
Meine Begleitung wollte auf dieses süße Finale hingegen nicht verzichten und
berichtete, dass es ihr ohne Abstriche sehr gefiel . Bouche de Noel | karamellisierte weiße Schokoladen-Mousse | dehydrierte Rotweinbirne | Florentiner | Tonkabohnen-Eis
Summa Summarum lässt sich über das gebotene Menü also sagen, dass die Qualität der Grundprodukte dem Anspruch durchaus gerecht werden konnten.
Schade war hingegen, dass durch eine oft zu starke Süße und anderen für mich handwerklichen Ungereimtheiten deren Aroma häufig nicht ausgereizt werden konnte.
Auch wenn sich an Service und Ambiente im Ganzen nichts groß aussetzen lässt, empfanden ich das gesamte Preis-Leistungs-Verhältnis (95€ pro Person exklusive Getränke) dann doch als nicht voll erfüllt.
An solch einem Feiertag wie dem Heiligabend sollen Genuss und Qualität in der familiären Gemeinsamkeit definitiv über jeglichem Geiz stehen.
Dabei ist verständlicherweise gerade an diesem Tag die Restaurantauswahl häufig sehr begrenzt: so auch in Leipzig.
Unter den geöffneten Restaurants steckten wir unsere Hoffnungen in das Hausrestaurant des Steigenberger Hotels „Brasserie Le Grand“, welches auch ein Heiligabend-Menü auf Reservierung anbot.
Das Restaurant war zu diesem Anlass nicht überbordend aber trotzdem dezent geschmückt und gewährte auch mit dem bequemen Sitzmöbiliar... mehr lesen
Brasserie Le Grand im Steigenberger Grandhotel Handelshof
Brasserie Le Grand im Steigenberger Grandhotel Handelshof€-€€€Restaurant, Brasserie0341350581842Salzgäßchen 6, 04109 Leipzig
3.0 stars -
"Heiligabend-Menü 2019: Klang häufig besser als es schmeckte, auch wenn es keineswegs schlecht war." NoTeaForMe
An solch einem Feiertag wie dem Heiligabend sollen Genuss und Qualität in der familiären Gemeinsamkeit definitiv über jeglichem Geiz stehen.
Dabei ist verständlicherweise gerade an diesem Tag die Restaurantauswahl häufig sehr begrenzt: so auch in Leipzig.
Unter den geöffneten Restaurants steckten wir unsere Hoffnungen in das Hausrestaurant des Steigenberger Hotels „Brasserie Le Grand“, welches auch ein Heiligabend-Menü auf Reservierung anbot.
Das Restaurant war zu diesem Anlass nicht überbordend aber trotzdem dezent geschmückt und gewährte auch mit dem bequemen Sitzmöbiliar
Geschrieben am 07.06.2020 2020-06-07| Aktualisiert am
07.06.2020
Besucht am 30.10.20171 Personen
Erneut möchte ich ein Lokal aus Lübeck vorstellen, welches sich eher in die Richtung eines Imbisses als eines Restaurants einordnen lässt, mir aber nun schon wiederholt sehr gefallen konnte.
Beim direkt an der Obertrave mit Blick auf die alten Salzspeicher gelegenen Kartoffelspeicher“ ist der Name natürlich Programm. Ursprünglich vor allem in türkischen Lokalen als „Kumpir“ angeboten, haben solche mit verschiedenen Komponenten und Saucen getopten Ofenkartoffeln ja schon länger in Deutschland Fuß gefasst.
Seit November 2016 adaptiert der „Kartoffelspeicher“ diese Speise mit ganz diversen geschmacklichen Kombinationen.
L-förmig reihen sich um den Tresen, an dem die wählbaren Zutaten einsehbar sind und die Kartoffeln auch zubereitet werden, etwa ein Dutzend Tische im in Backsteinoptik gehaltenen Innenraum. Aussenplätze sind natürlich ebenfalls vorhanden.
Wer keinen Platz mehr findet, kann sich die Speisen auch bequem in einer Schachtel verpackt mitnehmen und an einem ruhigen Plätzchen an der Obertrave genießen. Im Lokal selber erfolgt aber trotzdem Service am Tisch.
Ich selber habe seit meinem Erstbesuch im Oktober 2017 bisher etliche Male den „Kartoffelspeicher“ aufgesucht und auch häufig das außer-Haus-Angebot wahrgenommen, da sich die Ofenkartoffeln bis zu den eigenen 4 Wänden gut halten und dann einfach im eigenen Ofen noch einmal auf Betriebstemperatur gebracht werden müssen.
Das durchweg junge Personal agiert sympathisch und nach den mehrmaligen Besuchen ergibt sich während der Zubereitungszeit auch häufig ein nettes Gespräch.
Bei proppenvollem Restaurant kann der Stress jedoch durchaus manchmal etwas durchscheinen und die Kommunikation etwas rarer werden, was die Sternewahl ein kleines bisschen reduziert.
Jetzt aber endlich zu des Pudels Kern: den Ofenkartoffeln.
Gute eine Männerfaust groß werden die Knollen im Ofen mit Schale weich gegart (die absolut essbare Schale bleibt zu meiner persönlichen Freude auch mit dran, denn ich finde sie einfach ebenfalls köstlich :)).
Anschließend wird die weiche „Kartoffelkrume“ mit Butter oder Margarine sowie Käse vermengt, was sie sehr cremig macht und vor einem schnellen austrocknen bewahrt.
Dann beginnt die Qual der Wahl bei dem „Belag“. Sowohl Omnivore als auch Vegetarier werden hier absolut fündig.
12 feste Standardkombinationen unterschiedlicher Geschmacksausrichtungen umfasst die angehängte Speisekarte, die auch heute noch aktuell ist (nur die Preise haben sich um etwa 1-1,4€ erhöht).
Aber natürlich kann man sich seine Kartoffelkrönung auch stets selber aus den zahlreichen Zutaten und Soßen zurecht kombinieren. Speisekarte #1
Hier nun ein paar von mir bereits getestete Standardvarianten:
Bis heute mein persönlicher Favorit ist die Variante „Tandoori-Chicken“ mit Pute, Kichererbsen, Zwiebeln, Tandoori-Sauce und in dem gezeigten Bild mal Möhren statt den standardmäßigen Tomaten und Champignons statt Linsen. Hier zeichnet sich vor allem die würzige Tandoori-Creme und die Verbindung von saftig-marinierten Putenstreifen mit knackigen Kichererbsen für den Platz 1 bei mir aus. Variante "Tandoori Chicken"
Der "Geisser Herdöpfel" mit Rucola, Ziegenkäse, Weißkohl, Honig-Feige, Walnuss, getrocknete Tomate, Kräuter-Sauce überzeugte vor allem mit dem knackigem Weißkohl und Walnüssen für einen Crunch sowie einer gelungenen Verbindung von kräftigem Käse und Honig-Feigen-Süße. Variante "Geisser Herdöpfel"
Die „Aphrodite“ mit Spinat, weißen Bohnen, Oliven, Feta, Peperoni, Zwiebeln, Sour Creme, Tomaten, Petersilie und Schnittlauch hielt den Erwartungen eines „griechischen“ Geschmacks ebenfalls stand. Spinat und Feta passt ja sowieso doch auch die Kombination aus herben Oliven und den beim Zerkauen cremig daherkommenden weißen Bohnen fügte sich gut ein. Nur etwas mehr Feta hätte es für mich noch sein können. Variante "Aphrodite"
Bei der Kreation "Tonno" mit Tomaten und standardmäßig Champignons, Zwiebeln, Kapern, Bärlauch-Aioli und einer Thunfischcreme war vor allem die Bärlauch-Aioli das Highlight, da diese ihr versprochenes Aroma vollends versprühte. Gut finde ich es auch, dass man den
Thun nicht trocken oder fetttriefend plump aus der Dose serviert, sondern selbst zu einer Art Brotaufstrich-Salat verarbeitet hat. Variante "Tonno"
Klar, im „Kartoffelspeicher“ erwarten einen hier keine kulinarischen Höhenflüge, doch das ist auch gar nicht der Anspruch.
Dafür überzeugen die Kartoffelkreationen mit frischen Beigaben, machen absolut satt und sorgen bei mir immer für geschmackliche Wonne.
Deshalb vergebe ich hier beim Preis-Leistungs-Verhältnis wirklich mal alle Sterne und kann das Lokal nur jedem empfehlen, der z.B. eine gute Stärkung für eine ausgiebige Tour durch die schöne Altstadt benötigt.
Erneut möchte ich ein Lokal aus Lübeck vorstellen, welches sich eher in die Richtung eines Imbisses als eines Restaurants einordnen lässt, mir aber nun schon wiederholt sehr gefallen konnte.
Beim direkt an der Obertrave mit Blick auf die alten Salzspeicher gelegenen Kartoffelspeicher“ ist der Name natürlich Programm. Ursprünglich vor allem in türkischen Lokalen als „Kumpir“ angeboten, haben solche mit verschiedenen Komponenten und Saucen getopten Ofenkartoffeln ja schon länger in Deutschland Fuß gefasst.
Seit November 2016 adaptiert der „Kartoffelspeicher“ diese Speise... mehr lesen
Kartoffelspeicher
Kartoffelspeicher€-€€€Restaurant0172 1483231An der Obertrave 6, 23552 Lübeck
4.0 stars -
"Ein simples Speisenkonzept, dass aber trotzdem sympathisch ist und den Gaumen glücklich macht." NoTeaForMeErneut möchte ich ein Lokal aus Lübeck vorstellen, welches sich eher in die Richtung eines Imbisses als eines Restaurants einordnen lässt, mir aber nun schon wiederholt sehr gefallen konnte.
Beim direkt an der Obertrave mit Blick auf die alten Salzspeicher gelegenen Kartoffelspeicher“ ist der Name natürlich Programm. Ursprünglich vor allem in türkischen Lokalen als „Kumpir“ angeboten, haben solche mit verschiedenen Komponenten und Saucen getopten Ofenkartoffeln ja schon länger in Deutschland Fuß gefasst.
Seit November 2016 adaptiert der „Kartoffelspeicher“ diese Speise
Geschrieben am 06.06.2020 2020-06-06| Aktualisiert am
06.06.2020
Besucht am 01.06.2017Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 98 EUR
Erneut möchte ich eine kleine Lücke im GastroGuide-Beitragsrepertoire für die alte Hansestadt schließen, auch wenn ich mich erneut dafür entschuldige, dass der eigentliche Besuch schon länger zurückliegt.
Das "Restaurant Vai" ist schon lange eine feste Größe der Lübecker Gastronomie in der berühmtesten Einkaufsstraße der Altstadtinsel, der Hüxstrasse (meist kurz nur „Hüx“).
Einen kleinen Ableger mit dem „Bistro Vai“ hat man zudem in der Mühlenstrasse etabliert.
Die hier gebotene Kulinarik soll auf jeden Fall der feineren Art sein und brachte dem Restaurant auch manche „Assiette“ im roten Guide ein.
Vor fast exakt drei Jahren wollte ich mir mal ein Bild von der tatsächlichen Qualität machen und stellte mir dabei aus der Karte mit Ankündigung ein individuelles Menü nach meinem Geschmack zusammen. Ein Wunsch, der mir auch gern erfüllt wurde.
Das Restaurant bietet ein modern eingerichtetes Ambiente, dass sich auch bis heute nicht verändert hat. Zudem hat man die Möglichkeit, im Innenhof Wind- und Lärm-geschützt sein Mahl auch an der frischen Luft zu genießen.
Die ein oder anderen Elemente, die das Interieur etwas „lebendiger“ wirken lassen, wären sicherlich wünschenswert, aber wie das bei den alten denkmalgeschützten Häusern im Zentrum eben so ist, ist das Platzangebot zur Einrichtung auch von vornherein deutlich begrenzt. Der Innenhof.
Als Gedeck kam zunächst etwas Baguette mit gesalzener, aufgeschlagener Butter (beides in guter Qualität) mit einem kleinen Gruß aus der Küche auf den Tisch.
Dabei handelte es sich um etwas Creme von roter Bete, zu der sich ein paar Couscous-Perlen und ein Süsskartoffel-Chip gesellten.
Der Biss und die leichte Süße durch den Chip und Couscous passten gut zur Erdigkeit der rote-Bete-Creme, welche selber aber leider ein wenig wässrig daher kam und durchaus intensiver daherkommen können.
Umständlich war zudem die Tatsache, dass zum Gruß kein Löffel gereicht wurde, sodass die meiste Creme in der kleinen Schale verbleiben musste. Baguette mit gesalzener, aufgeschlagener Butter + Amuse Bouche als Creme von roter Bete mit Couscous-Perlen und Süsskartoffel-Chip.
Das eigentliche Menü begann dann mit gebratenen Calamari, die von einem Ananas-Chutney begleitet wurden. Weitere Komponenten waren Pak Choi und kleine, krosse Knoblauch-Würfel. Etwas Bärlauch-Pesto sollte die Vorspeise abrunden.
Sowohl die Tuben als auch Fangarme der kleinen Tintenfische hatten eine tolle Konsistenz und waren keinesfalls zäh.
Die leicht süß-säuerlich angemachte Ananas verlieh ihnen einen asiatischen Touch zu dem auch der Pak Choi passte. Auch die Würze vom Knoblauch war ansprechend dosiert und die krossen Würfel gaben zudem noch etwas Biss hinzu.
Einzig das Bärlauch-Pesto trat geschmacklich im Prinzip gar nicht auf. Calamari / Ananaschutney
Mediterran präsentierte sich nun das Carpaccio vom eigentlich aus den USA stammenden Rind. Für diesen Mittelmeer-Touch sorgten noch Rucola und gehobelter Parmesan.
Zudem befanden sich feine Scheiben vom Champignon und eine dünne geröstete Baguettescheibe auf dem Teller.
Das Fleisch war schön dünn und gleichmäßig geschnitten und fein mit etwas Pfeffer gewürzt. Ein Balsamico-Dressing rundete den Rucola schön ab.
Die knusprige Brotscheibe und Champignons stellten mit ihrer festen Konsistenz eine willkommene Abwechslung zum sehr zarten Rind.
Für meinen Geschmack war aber der Parmesan deutlich zu spärlich eingesetzt, womit, wie schon im ersten Gang, erneut eine erwartete Geschmacks-Komponente des Gerichtes verloren ging. Carpaccio vom US-Beef / Rucola / Parmesan
Feiner ging es in der dritten Vorspeise mit den Jakobsmuscheln an Spargelfrikassee weiter.
Die Jakobsmuscheln waren leicht angebraten und somit innen noch glasig, wobei sie schon fast einen Tick zu roh waren und für meinen Geschmack noch deutlich mehr Röstaromen hätten vertragen können.
Der Spargel hatte hingegen einen perfekten Biss und fand in kleinen Tomaten, Zwiebeln und Karottenwürfeln passende Partner.
Etwas Thymian, Petersilie und vor allem der Krustentierschaum gaben eine leichte Würze, die zu den geschmacklich eher leiseren Jakobsmuscheln durchaus passte.
Wie gesagt: noch ein paar mehr Röstaromen bei den Muscheln und das Gericht hätte volle Punktzahl verdient gehabt.. Jacobsmuschel / Spargelfrikassee
Im 4. Gang schloss sich mit dem Coq au Vin nun der Fleisch-Hauptgang des individuellen Menüs an.
Begleitet wurde es von einem mit Safran verfeinertem Risotto, sowie etwas Frühlingszwiebeln, kleinen Champignons und roter Paprika.
Das Federvieh war durchweg schön saftig und das Risotto angenehm cremig.
Die Rotweinsauce hielt von der geschmacklichen Tiefe her genau das, was der Name des traditionellen, französischen Gerichtes verspricht. Auch beim Risotto war die angekündigte Note des Safrans durchaus zu schmecken.
Dieser Klassiker war also wirklich rundum sehr gut präsentiert und zubereitet. Coq au Vin / Safran-Risotto
Den wahrlich kaiserlichen Abschluss sollte das Menü durch einen europäischen Hummer erhalten, der mit Kaiserschoten, Zwiebeln, Pak Choi, einem Trüffel-Kartoffelsalat und einer Beurre blanc ebenso edle Partner zur Seite bekam.
Der Hummer an sich konnte mit fleischiger und trotzdem zarter Konsistenz bereits überzeugen. Die knackigen Kaiserschoten, Zwiebeln und Pak Choi gaben etwas mehr Kauwiderstand.
Auch die Beurre blanc war schön sämig und mit ihrem leichten Weißwein-Aroma ebenfalls ein treffender Partner für den Hummer.
Die Kartoffeln waren nicht zu weich aber der Trüffel hätte hier (mal wieder) noch etwas stärker eingesetzt und somit besser geschmacklich durchkommen können. Trotzdem einkrönender Abschluss des Menüs. Hummer / Kaiserschoten / Trüffel-Kartoffelsalat
Bedient wurde ich während dieses frühen Abends von zwei jungen Damen, die stets aufmerksam und höflich auftraten. Auch hinsichtlich meiner Fragen zu den gebotenen Speisen erkundigte sie sich gerne in der Küche. Sehr erfreulich fand ich auch, dass selbst der Küchenchef nach dem zweiten Gang zu mir an den Tisch trat und sich nach dem gewünschten Tempo der Speisenabfolge erkundigte und ein paar Worte zum Coq au Vin und dem Hummer verlor. Gerade mich als jemand, der immer sehr interessiert an der Zusammensetzung der angebotenen Speisen ist, freut dieser persönliche Kontakt immer sehr.
Insgesamt betrachtet bietet das Vai durchaus eine etwas gehobenere Gastronomie in angenehmer Atmosphäre.
Beim Service gab es für mich wie erwähnt nichts zu meckern.
Hinsichtlich der Kulinarik muss ich aber angesichts des auch durch die Preise verdeutlichten Anspruches auf einen paar Sterne verzichten, da vor allem bei den Vorspeisen bei bestimmten Komponente der Gerichte die geschmackliche Intensität fehlte und diese somit völlig untergingen.
Von der Grundidee her gefielen die Gänge, es fehlte halt häufig nur ein wenig, um es für meinen Eindruck vollkommen zu machen.
Mit einem Preis von 89€ für dieses individuelle 5-Gang-Menü muss ich da auch beim Preis-Leistungs-Verhältnis dementsprechend bewerten.
Trotzdem würde auch ich das Vai jedem durchaus empfehlen, der an einem schmackhaften und stilvollem Abend interessiert ist und dafür auch mal etwas mehr Geld ausgibt.
Ich hoffe sehr, dass dies auch heute noch Gültigkeit hat.
Erneut möchte ich eine kleine Lücke im GastroGuide-Beitragsrepertoire für die alte Hansestadt schließen, auch wenn ich mich erneut dafür entschuldige, dass der eigentliche Besuch schon länger zurückliegt.
Das "Restaurant Vai" ist schon lange eine feste Größe der Lübecker Gastronomie in der berühmtesten Einkaufsstraße der Altstadtinsel, der Hüxstrasse (meist kurz nur „Hüx“).
Einen kleinen Ableger mit dem „Bistro Vai“ hat man zudem in der Mühlenstrasse etabliert.
Die hier gebotene Kulinarik soll auf jeden Fall der feineren Art sein und brachte dem Restaurant auch manche... mehr lesen
3.5 stars -
"Der Versuch einer feineren Küche ist gut gelungen, aber es gibt noch Luft nach oben." NoTeaForMeErneut möchte ich eine kleine Lücke im GastroGuide-Beitragsrepertoire für die alte Hansestadt schließen, auch wenn ich mich erneut dafür entschuldige, dass der eigentliche Besuch schon länger zurückliegt.
Das "Restaurant Vai" ist schon lange eine feste Größe der Lübecker Gastronomie in der berühmtesten Einkaufsstraße der Altstadtinsel, der Hüxstrasse (meist kurz nur „Hüx“).
Einen kleinen Ableger mit dem „Bistro Vai“ hat man zudem in der Mühlenstrasse etabliert.
Die hier gebotene Kulinarik soll auf jeden Fall der feineren Art sein und brachte dem Restaurant auch manche
Geschrieben am 05.06.2020 2020-06-05| Aktualisiert am
06.06.2020
Besucht am 30.04.20181 Personen
Rechnungsbetrag: 7 EUR
Im Gegensatz zur Travemünder Vorderreihe war ironischerweise die Lübecker Altstadt schon seit langer Zeit nur sehr begrenzt mit einem qualitativen Fischfrischangebot gesegnet (um ehrlich zu sein, gab es mit dem „Krützfeld“, welches ich hier bestimmt auch noch eintragen werde, nur einen einzigen stationären Verkaufspunkt für frischen Fisch).
Doch im März 2018 wurde nun dieser unausgesprochene und doch logische Wunsch aller Lübecker Fischliebhaber (so wenige kann es da im Norden doch gar nicht geben ;-)) durch die Eröffnung des Lokals „Fangfrisch“ in der Nähe der Drehbrücke endlich erfüllt.
Das kleine Lokal war zu Beginn, was auch der Zeitpunkt meines Besuch war, noch weniger ein klassisches Restaurant, sondern mehr leger im Sinne einer Lokalität zum kurzweiligen Verweilen oder Take-Away gestaltet. Dafür sorgte allein schon die „Größe“ des einzigen Gastraumes. Doch trotz der Handvoll an Tischen fühlt man sich gerade wegen der bewusst „Retro“ und puristisch gehaltenen Einrichtung wohl (typischen Backsteinoptik eines Lübeck-typischen, alten Kaufmannshauses). Der kleine, aber feine Gastraum.
Hinter der Theke prangerte das Angebot auf einer großen Schiefertafel, welches auch auf Klemmbrettern an den Plätzen eingesehen werden kann. Mittlerweile hat man die Kapazität des Gastraumes nach hinten deutlich erweitert und ohne Reservierung geht vor allem am Abend meist nichts. Die Theke mit dem Angebot und dahinter die offene Küche.
Gerade in der Zeit der Corona-bedingten Schließung des Hauptrestaurants hat man zudem das Angebot am neu gestalteten Drehbrückenplatz vor dem Restaurant um einen kleinen Container für den Verkauf von diversen Fischbrötchen-to-go erweitert, welcher nun auch dauerhaft erhalten bleibt.
Damals im April 2018 (also einen Monat nach der Eröffnung musste Das durchweg sehr junge Team sicherlich seine Erfahrungen und Routine erst noch sammeln, doch schon damals überzeugten sie durch typische norddeutsche Lockerheit und Freundlichkeit. Schön fand ich auch, dass trotz der kleinen Dimensionen durchweg eine Bedienung am Tisch erfolgte, auch wenn im Prinzip alles über den Tresen hätte laufen können. Da das Restaurant ja sich bis heute gut gehalten und etabliert hat, gehe ich hier nicht von einer großen Verschlechterung des Service aus.
Nun aber zum wichtigsten: natürlich dem Fisch (wobei das Angebot auch mehrere vegetarische Alternativen bereithält). Neben Fischbrötchen und kleinen Tellergerichten finde ich vor allem die nach Art eines Smörrebröd gestalteten „Fischhappen“ auf Schwarzbrot sehr interessant.
Deshalb entschied ich mich bei meinem Besuch auch für den „Matjes-Happen“, bestehend aus 2 ordentlichen Scheiben Schwarzbrot belegt mit Matjes, rote Bete, Apfelscheiben, Hausmannsauce und Kräutern. Man merkte sofort, was man in der offenen Küche bereits einsehen konnte: die absolute Frische der Zubereitung. Knackige Apfelscheiben, aromatische rote Bete und saftiges Brot verbanden sich super mit dem ebenso frischen Matjes und der ansprechend mit Meerrettich aromatisierten Hausmannsauce. Die passend mit leicht säuerlichem Dressing versehenen Kräuter schlossen die runde Sache perfekt ab: einfach superfrisch, superlecker und damit mehrere Klassen über einer vorbereiteten, seit Stunden in der Theke liegenden Fischstulle bei einer berühmten Fisch-Kette. ;-)
Die Portion ist für 7,5€ vielleicht etwas knapp, aber qualitativ auf jeden Fall ansprechend. "Matjes-Happen" mit Matjes, rote Bete, Apfelscheiben, Hausmannsauce und Kräutern.
Mein persönliches Fazit zum „Fangfrisch“ fiel damals also durchweg positiv ausfallen. Frischer und sehr schmackhafter Fisch in stimmigen und leckeren Zusammenstellungen machten den Besuch ebenso rund wie die legere Einrichtung, die jedoch nicht „hip“ sein will. Natürlich kann ich vor allem die Fischhappen/Stullen zunächst sehr empfehlen, bin mir aber sicher, dass diese Qualität auch bei den Brötchen und Tellergerichten gefunden werden kann.
Lobenswert hervorzuheben finde ich auch die Wertschätzung von Regionalität bei den verwendeten Zutaten (natürlich kommt der Fisch jeden Tag direkt aus der Lübecker Bucht).
Wo ich diese Zeilen gerade schreibe merke ich, dass es, da nun der Restaurantbesuch ja wieder möglich ist, absolut für eine Auff (r) ischung mit einem erneuten Besuch Zeit ist. ;)
Im Gegensatz zur Travemünder Vorderreihe war ironischerweise die Lübecker Altstadt schon seit langer Zeit nur sehr begrenzt mit einem qualitativen Fischfrischangebot gesegnet (um ehrlich zu sein, gab es mit dem „Krützfeld“, welches ich hier bestimmt auch noch eintragen werde, nur einen einzigen stationären Verkaufspunkt für frischen Fisch).
Doch im März 2018 wurde nun dieser unausgesprochene und doch logische Wunsch aller Lübecker Fischliebhaber (so wenige kann es da im Norden doch gar nicht geben ;-)) durch die Eröffnung des Lokals... mehr lesen
Restaurant Fangfrisch
Restaurant Fangfrisch€-€€€Restaurant, Imbiss045139686609An der Untertrave 51, 23552 Lübeck
4.0 stars -
"Seit 2018 haben Lübecker Fischfreunde endlichen einen neuen Anlaufpunkt." NoTeaForMeIm Gegensatz zur Travemünder Vorderreihe war ironischerweise die Lübecker Altstadt schon seit langer Zeit nur sehr begrenzt mit einem qualitativen Fischfrischangebot gesegnet (um ehrlich zu sein, gab es mit dem „Krützfeld“, welches ich hier bestimmt auch noch eintragen werde, nur einen einzigen stationären Verkaufspunkt für frischen Fisch).
Doch im März 2018 wurde nun dieser unausgesprochene und doch logische Wunsch aller Lübecker Fischliebhaber (so wenige kann es da im Norden doch gar nicht geben ;-)) durch die Eröffnung des Lokals
Geschrieben am 04.06.2020 2020-06-04| Aktualisiert am
04.06.2020
Besucht am 03.08.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Im August letzten Jahres sollte anlässlich eines familiären Besuches im aufstrebenden Leipzig das im Zentrum am neuen Rathaus gelegene Restaurant „Macis“ bereits für eine angenehme Grundstimmung für anschließende Abend-Veranstaltung im Variete erzeugen. Außenansicht.
Meine persönliche Aufmerksamkeit erzeugte das zu einem Verbund einer Bio-Bäckerei und eines Bio-Marktes gehörende Restaurantvor allem mit seinem spannend und abwechslungsreich klingenden, erfreulich fokussiert gehaltenem Speisenangebot.
Passend zum Gesamtkonzept dieses Verbundes versteht sich auch das Restaurant natürlich auch als „Biorestaurant“. Dies weckt natürlich die Hoffnung, dass sich das Bio-Credo auch in einer hohen Produktqualität, Frische und Wertschätzung in der Zubereitung zeigt, die mir persönlich als Gast immer sehr am Herzen liegen.
Interieur-mäßig möchte sich das Lokal wohl ebenfalls hochwertiger und edler präsentieren. Ein großer Kronleuchter und das in dunkleren Farbtönen gehaltene Mobiliar haben bei mir auf jeden Fall eine ansprechende und auch wohlige Atmosphäre gut vermitteln können. Innenansicht.
Neben einem kleinen a la carte Angebot wird am Abend auch die Möglichkeit einer Menü-Auswahl gewährt, welche 3, 4 oder 5 Gänge umfassen kann.
Die Ausrichtung der Küche kann dabei durchaus als international bezeichnet werden, da unter anderem sowohl mediterrane als auch asiatische Anklänge vorhanden sind.
Für mich persönlich sollten es 4 Gänge sein. Diese wollte ich aus dem Menü und dem a la carte Angebot kombinieren. Leider war dies zwar nicht zum 4-Gang-Menü-Preis möglich, aber das wurde von der Dame vom Service sehr freundlich kommuniziert. Auch ansonsten hinterließ der Service einen guten Eindruck: freundlich, aufmerksam und respektvoll, aber trotzdem nicht aufgesetzt.
Auch beim Hauptgang servierte die Küche ein für mich optimal rosa gegartes Flank-Steak mit knackigem Römersalat, der mit ansprechenden Röstnoten versehen wurde. Eine an das koreanische „Bulgogi“ angelehnte, intensive Soße mit süß-salzigem Sojageschmack gab dem Gericht einen abwechslungsreichen, asiatischen Einschlag. Flank Steak bulgogi | Römersalat | Petersilie | Birne
Vor allem die Ausgewogenheit, mit der die verschiedenen Geschmacksknospen, sowie auch krosse und cremige Texturen passend verbunden wurden, machte für mich den Wohlgeschmack der Gerichte aus. Man merkte einfach: hier hat sich jemand Gedanken über die Wirkung und Zusammenstellung auf dem Teller gemacht. Zudem war, wie erhofft, an der Qualität der Zutaten definitiv nicht gespart wurden.
Nur beim Preis-Leistungs-Verhältnis komme ich leider nur auf 3,5 Sterne, denn fast 90€ sind dann in dieser Riege doch noch eine für mich etwas zu große Hausnummer.
Das „Macis“ konnte insgesamt also einen wirklich guten Eindruck bei mir hinterlassen und die erhoffte gute Stimmung und einen zufrieden gestimmten Magen für die folgende Veranstaltung sicherstellen. Wie im Titel erwähnt, wurden die Ambitionen der Küche sowohl in der Produktqualität, als auch Feinheit der Speisen deutlich. Da kann ich wirklich nur ein „gerne weiter so!“ aussprechen. Für mich ist es deshalb verdient eine Empfehlung für jeden, der in der Leipziger Innenstadt auf der Suche nach einem Restaurant mit Anspruch ist.
Im August letzten Jahres sollte anlässlich eines familiären Besuches im aufstrebenden Leipzig das im Zentrum am neuen Rathaus gelegene Restaurant „Macis“ bereits für eine angenehme Grundstimmung für anschließende Abend-Veranstaltung im Variete erzeugen.
Meine persönliche Aufmerksamkeit erzeugte das zu einem Verbund einer Bio-Bäckerei und eines Bio-Marktes gehörende Restaurantvor allem mit seinem spannend und abwechslungsreich klingenden, erfreulich fokussiert gehaltenem Speisenangebot.
Passend zum Gesamtkonzept dieses Verbundes versteht sich auch das Restaurant natürlich auch als „Biorestaurant“. Dies weckt natürlich die Hoffnung, dass sich das... mehr lesen
4.0 stars -
"Ein Restaurant mit Ambitionen, welches mich auch überzeugen konnte - gerne weiter so." NoTeaForMeIm August letzten Jahres sollte anlässlich eines familiären Besuches im aufstrebenden Leipzig das im Zentrum am neuen Rathaus gelegene Restaurant „Macis“ bereits für eine angenehme Grundstimmung für anschließende Abend-Veranstaltung im Variete erzeugen.
Meine persönliche Aufmerksamkeit erzeugte das zu einem Verbund einer Bio-Bäckerei und eines Bio-Marktes gehörende Restaurantvor allem mit seinem spannend und abwechslungsreich klingenden, erfreulich fokussiert gehaltenem Speisenangebot.
Passend zum Gesamtkonzept dieses Verbundes versteht sich auch das Restaurant natürlich auch als „Biorestaurant“. Dies weckt natürlich die Hoffnung, dass sich das
Geschrieben am 03.06.2020 2020-06-03| Aktualisiert am
03.06.2020
Besucht am 30.07.20171 Personen
Im Juli 2017 erhielt der lang leerstehende Pavillon direkt am berühmten Holstentor wieder neues Leben, denn mit dem Imbiss H7 (damit man die Adresse auch nicht vergisst) fand Fabian einen Platz für sein kulinarisches Start-Up.
Das sich gerade solch ein Imbiss bis heute standhaft hält ist keineswegs nur der einfach nur Bock-sympathischen und lockeren Art Fabians (immer für einen „Schnack“ zu haben, wie es an der Küste heißt ;-)), sondern natürlich vor allem auch der Qualität und dem immer wieder
neu auftrumpfenden Geschmack seines Angebots der schnellen Küche auf die Hand
zu verdanken.
Hier steckt Herzblut drin, was man im herzlichen Kundenumgang spürt und mit jedem Bissen schmeckt. Deshalb gehört das H7 für mich auch auf diesem Portal definitiv gewürdigt. :)
Ein Ambiente lässt sich hier meiner Ansicht nach nicht wirklich bewerten. Schließlich handelt es sich bei diesem Imbiss um reine Außengastronomie bzw. To-Go/Take-Away-Angebot. Ein paar Hochtische und -stühle gewähren aber auch schon vor Ort eine geeignete Möglichkeit zur Verkostung und wären auch bei plötzlichem Schauer von der Pavillonüberdachung geschützt.
Der wunderbare Blick auf das Holstentor und die alten Salzspeicher ist natürlich immer toll, aber dafür zeichnet sich ja nicht das H7 verantwortlich. ;) Der Pavillon mit dem H7 direkt am Holstentor.
Quelle: https://de-de.facebook.com/H7Luebeck/photos/a.153198881973856/533704673923273/?type=3&theater
Sehr gut zu bewerten ist aber tatsächlich der Service. Wie bereits oben erwähnt strahlt der Betreiber seine Passion für seine kleine kulinarische Ich-AG authentisch aus. Man fühlt sich gleich willkommen und ein Austausch kulinarischer und nicht-kulinarischer Themen macht immer Freude.
Der Hauptfokus des Speisenangebots lässt sich am auf einem Schild prangenden Motto erkennen: „Make Wurst not War.“ Wobei man es eigentlich auch noch um „Schrippe statt Kippe.“ ergänzen könnte. ;)
Viele verschiedene Hot-Dog-Varianten werden immer wieder um neue Kreationen und gerne auch saisonal geprägt ergänzt. Für 3-5€ pro Kreation ist das für mich zudem absolut angemessen bepreist, denn mit Hoffnung auf ein lang sättigendes Mahl macht man hier ja sowieso eher nicht einen Stopp.
Doch auch die Curry- und normale Bratwurst gehören zu den „Signatures“. Zu guter Letzt werden Mehl- und Fleischerzeugnis auch zu Sandwiches verbunden.
Mittlerweile bietet das H7 auch vegetarische Wurstalternativen an (der Betreiber wollte halt wirklich erst eine Alternative finden, die ihm auch als solche würdig erschien und hat sie interessanterweise in einer Wurst auf Pinien-Basis gefunden).
Kleine Anmerkung: das ständig veränderliche Sortiment entspricht dabei leider schon lange nicht mehr der annoncierten Karte auf der Internet-/Facebook-Seite. Man kann sich aber beruhigt vom aktuellen Angebot vor Ort überraschen lassen: Da ist eigentlich für jeden immer etwas dabei.
Auch verschiedene alkoholische und alkoholfreie Erfrischungen (sogar Weine) zählt das H7 zu seinem Repertoire.
Ein paar bei meinen bisherigen Zwischenstopps probierten Varianten möchte ich natürlich gerne vorstellen.
Gleich vorweg: Eins hatten dabei alle Varianten stets gemeinsam:
1. Ein wunderbar fluffiges und backfrisches Brötchen, dass für mich das Beste war und ist, was ich in diesem Kontext bisher probiert habe (auch wenn ich natürlich zugegebenermaßen keine umfassende Hot-Dog-Erfahrung vorweisen kann). Klar wird deutlich, dass es immer frisch von einer Stadtbäckerei abgeholt und nicht ewig und dreifach gelagert wurde.
...trifft auf…
2. Eine knackig gegrillte Wurst vom Rind, Schwein oder in der kalten Jahreszeit sogar Wild welche ebenfalls von Metzgern/Jägern aus der Region stammt und mich zudem bisher immer mit einem fein-lockeren Brät überzeugen konnte.
…wird getopt mit…
3. Einer hausgemachten, geschmacklich stets passend und gut abgestimmtem Zusammenstellung an Zutaten, die zudem auch crunchige und cremige Texturen gekonnt verbindet.
So gab es zum Beispiel schon den „Waldmanns Heil“, mit Wildbratwurst, Pilzrahm, Frühlingszwiebeln und Rosmarin-Croutons. Die Wurst mit erwähntem lockeren Brät und eben jenen charakteristischen Wildgeschmack. Die Gesamtkreation machte der aromatische und cremige Pilzrahm, sowie die frischen Frühlingszwiebeln und krossen Croutons für den Biss perfekt. „Waldmanns Heil“, mit Wildbratwurst, Pilzrahm, Frühlingszwiebeln und Rosmarin-Croutons.
Der „New York“ verband Rindsbratwurst mit in Honig und Schwarzbier geschmortem Sauerkraut und süßem Senf. Das erhoffte Spiel von Süße und Säure konnte 1A umgesetzt werden: die Süße vom Honig und Malz süß, sowie die Schärfe vom Senf kontrastierten die Säure des Krautes optimal. Natürlich durfte etwas frisches und knackiges auch hier wieder nicht fehlen, wobei mit Zwiebeln eine gute Wahl getroffen wurde. „New York“ mit Rindsbratwurst mit in Honig und Schwarzbier geschmortem Sauerkraut und süßem Senf.
Beim „El Paso“ wird eine Rindsbratwurst von Chili von Carne und Cheddar begleitet. Die Rindswurst wie gewohnt mit schönem Biss und Röstung, das Chili kräftig abgeschmeckt und die Peperoni genau richtig dosiert, sodass sich eine pikante, aber nicht aufdringliche Schärfe ergibt. Der Cheddar milderte die Schärfe zudem angenehm ab und sorgte für schönen Schmelz. „El Paso“ mit Rindsbratwurst, Chili von Carne und Cheddar.
Ich persönlich freue mich nach dem bisher ausprobiertem schon, was für Kreationen im H7 in Zukunft noch verköstigt werden können.
Zudem begeistert es mich immer, wenn man die Passion eines Menschen für seine Sache so klar schmecken und spüren kann.
Aus diesem Grund verdient mit dem H7 für mich auch ein „simpler“ Imbiss hier doch seine verdiente Würdigung.
Einfaches kann eben einfach auch einfach richtig gut sein. (Hoffentlich liest diesen Satz jetzt kein Deutschlehrer x-D )
Im Juli 2017 erhielt der lang leerstehende Pavillon direkt am berühmten Holstentor wieder neues Leben, denn mit dem Imbiss H7 (damit man die Adresse auch nicht vergisst) fand Fabian einen Platz für sein kulinarisches Start-Up.
Das sich gerade solch ein Imbiss bis heute standhaft hält ist keineswegs nur der einfach nur Bock-sympathischen und lockeren Art Fabians (immer für einen „Schnack“ zu haben, wie es an der Küste heißt ;-)), sondern natürlich vor allem auch der Qualität und dem immer wieder
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H7 - Lübeck
H7 - Lübeck€-€€€Imbiss, Take Away045139737111Holstentorplatz 7, 23552 Lübeck
4.5 stars -
"Einfaches kann so gut, Gutes so einfach sein." NoTeaForMeIm Juli 2017 erhielt der lang leerstehende Pavillon direkt am berühmten Holstentor wieder neues Leben, denn mit dem Imbiss H7 (damit man die Adresse auch nicht vergisst) fand Fabian einen Platz für sein kulinarisches Start-Up.
Das sich gerade solch ein Imbiss bis heute standhaft hält ist keineswegs nur der einfach nur Bock-sympathischen und lockeren Art Fabians (immer für einen „Schnack“ zu haben, wie es an der Küste heißt ;-)), sondern natürlich vor allem auch der Qualität und dem immer wieder
neu
Geschrieben am 03.06.2020 2020-06-03| Aktualisiert am
06.06.2020
Ein interessanter kurzer Bericht über den Neustart der beiden ehemals Michelin-Stern-prämierten Restaurants "Schwarzwaldstube" und "Köhlerstube" des "Hotels Traube Tonbach", welche Anfang des Jahres ja beim tragischen Brand des alten Haupthauses zerstört wurden.
Ich finde es wirklich beeindruckend, wie man in so kurzer Zeit (und das auch noch begleitet von der CoVid-19-Pandemie !) geschafft hat, so konsequent am Aufbau der Übergangsräume auf dem vormals als Parkdeck genutzten Daches festzuhalten und es nun erfolgreich durchzuziehen.
Gerade zur Schwarzwaldstube verbindet mich eine prägende Erfahrung, durfte ich hier doch vor ein paar Jahren mein ersten Menü auf solch einem kulinarischen Niveau genießen und den Begriff der umfassenden gastronomischen Glückseligkeit verstehen.
Ein interessanter kurzer Bericht über den Neustart der beiden ehemals Michelin-Stern-prämierten Restaurants "Schwarzwaldstube" und "Köhlerstube" des "Hotels Traube Tonbach", welche Anfang des Jahres ja beim tragischen Brand des alten Haupthauses zerstört wurden.
https://www.ardmediathek.de/swr/video/landesschau-baden-wuerttemberg/nach-dem-brand-wiedereroeffnung-der-taube-tonbach/swr-baden-wuerttemberg/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzEyNTA3OTA/
Ich finde es wirklich beeindruckend, wie man in so kurzer Zeit (und das auch noch begleitet von der CoVid-19-Pandemie !) geschafft hat, so konsequent am Aufbau der Übergangsräume auf dem vormals als Parkdeck genutzten Daches festzuhalten und es nun erfolgreich durchzuziehen.
Gerade zur Schwarzwaldstube verbindet mich eine prägende Erfahrung, durfte... mehr lesen
Hotel Traube Tonbach
Hotel Traube Tonbach€-€€€074424920Tonbachstr. 237, 72270 Baiersbronn
stars -
"Welch ein Kraftakt - es geht wieder los in der Schwarzwald- und Köhlerstube." NoTeaForMeEin interessanter kurzer Bericht über den Neustart der beiden ehemals Michelin-Stern-prämierten Restaurants "Schwarzwaldstube" und "Köhlerstube" des "Hotels Traube Tonbach", welche Anfang des Jahres ja beim tragischen Brand des alten Haupthauses zerstört wurden.
https://www.ardmediathek.de/swr/video/landesschau-baden-wuerttemberg/nach-dem-brand-wiedereroeffnung-der-taube-tonbach/swr-baden-wuerttemberg/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzEyNTA3OTA/
Ich finde es wirklich beeindruckend, wie man in so kurzer Zeit (und das auch noch begleitet von der CoVid-19-Pandemie !) geschafft hat, so konsequent am Aufbau der Übergangsräume auf dem vormals als Parkdeck genutzten Daches festzuhalten und es nun erfolgreich durchzuziehen.
Gerade zur Schwarzwaldstube verbindet mich eine prägende Erfahrung, durfte
Geschrieben am 02.06.2020 2020-06-02| Aktualisiert am
02.06.2020
Besucht am 29.05.20171 Personen
Bereits vor 4 Jahren eröffnete mit dem „Onni“ zum ersten Mal ein Lokal in der Lübecker Altstadt seine Pforten, welches sich ganz der koreanischen Küche widmet.
Mehrmals habe ich bis heute kleine Abstecher in dieses kleine aber feine Ein-Raum-Restaurant gemacht um dabei immer wieder andere Positionen der Karte auszuprobieren.
Dabei hat mich das Onni-Team jedes Mal ein Stück mehr dieser interessanten Landesküche der asiatischen Halbinsel nähergebracht und immer mehr schätzen lassen. Da ich dabei jedes Mal zufrieden vom Tisch aufgestanden bin, möchte ich meine Erfahrungen hier gerne möglichst kurz zusammenfassen um dem Lokal auch hier auf GastroGuide seinen verdienten Platz zu geben. Nicht ohne Grund hält man sich nun schon so lange in der sehr dynamischen Lübecker Gastronomielandschaft und hat sich somit schon zur kleinen Institution gemausert.
Das Ambiente blieb seit meinem ersten Besuch im Mai 2017 unverändert: schlicht, sauber und keineswegs kitschig mit ausreichenden Tischabständen und offener Küche/Theke am Ende des für Lübecker Kaufmannshäuser typisch lang nach hinten verlaufenden Raumes. Lediglich ein paar koreanische Schriften als „Tapete“ zeugen hier vom Landesursprung. Zum „satt sehen“ kommt man also eher nicht hierin, aber davon füllt sich der Magen ja auch nicht wirklich. Blick auf die Theke/offene Küche.
Um den Service kümmerte sich mal die Betreiberfamilie selber, manchmal erledigten auch Studenten diese Aufgabe. Stets geschah dies aber auf eine freundliche und aufgeschlossene Art und Weise, sodass sich ein „Gut“ meiner Meinung nach hierfür auf jeden Fall angemessen ist.
Auch das Preisgefüge ist hier mehr als fair und der Komplexität und Qualität der Speisen angepasst: Vorspeisen bewegen sich stets im einstelligen Bereich und Hauptspeisen kommen auf maximal ~20€
Nun aber endlich zum entscheidenden kulinarischen Teil:
Gleich bei meinem ersten Besuch im Mai 2017 sollte es der koreanische Klassiker schlechthin sein: „Bibimbap“, hier in der Variante mit Hühnerfleisch.
Übersetzt wird der koreanische Name des Gerichtes in etwa mit "vermischter Reis". Genau das ist auch der interessante Clou.
In einem dampfend heißen hot-stone Topf werden die Grundzutaten (im Fall der Hühnchen-Variante: Hühnerfleisch, Zwiebeln, Karotten, Mungobohnenkeimlinge, Spinat, Rotkohl) mit einem rohen, aufgeschlagenem Ei in der Mitte auf einem Bett aus Reis serviert. "Bibimbap" mit Hühnerfleisch - frisch serviert.
Nun muss man zunächst mit Löffel oder Stäbchen alle Zutaten ordentlich mit dem Reis vermischen, wodurch alles schön heiß und das Ei zudem durchgart wird. Gleichzeitig bleibt das frische Gemüse dadurch aber auch schön knackig.
Durch das Vermischen mit dem Ei wird dem ganzen Gericht eine angenehme Cremigkeit gegeben und wirkt dadurch nicht trocken.
Durch den heißen Topf weist der Reis aber trotzdem noch einige crunchige Röstaromen auf, die eine ganze tolle Abwechslung geben.
Da alle Zutaten im Prinzip ungewürzt sind, ist der Einsatz der dazu gereichten, hausgemachten Apfel-Chili-Sauce unersetzlich. Diese weist eine angenehme, deutliche Schärfe, aber auch leichte Süße vom Apfel und Soja-Aromen auf. "Bibimbap" mit Hühnerfleisch - vermischt, so wie es sein soll.
Bei weiteren Kurzbesuchen widmete ich mich zudem einigen der zahlreichen Vorspeisen.
Ein Algensalat war noch mit ein paar feinen Karottenstreifen und Sesam ergänzt. Die Algen an sich waren frisch und hatten eine schöne Konsistenz mit angenehmem Biss. Auf Grund der durchweg guten Produktqualität stellte sich der erwartete frische "Geschmack nach Meer“ auf jeden Fall ein. Einem Preis von 3,5€ wurde dieser kleine Appetizer also für mich gerecht. Algensalat
Bei dem Kimchi-Tofu Salat befanden sich 4 Würfel angebratener Tofu auf dem Teller, die mit etwas von dem typisch eingelegten Kohl des Kimchi belegt waren. Begleitet wurden sie von einem gemischten Salat. Die Tofu-Blöcke waren gut angebraten und hatten somit eine leicht krosse Oberfläche. Der pikante Kohl steuerte den erwünschten Geschmack bei. Einzig bei dem Salat fehlte es deutlich an einer Vinaigrette, wodurch dieser und damit auch die gesamte Vorspeise leicht trocken wirkte. Kimchi-Tofu-Salat.
Besonders interessant klangen für mich Schwarze Bohnen: eingekocht in süßer Sojasauce mit Walnüssen. Und das waren sie auch: Die außen knackigen und innen doch weichen kleinen Bohnen ergaben mit den Walnüssen ein ganz angenehmes Mundgefühl. Gleichzeitig ergänzte sich die Süße von Bohnen und Soja-Sauce optimale mit den nussigen Aromen von Walnuss und auch etwas Sesam. In der Simplizität und Reduziertheit der Komponenten liegt hier gleichzeitig das Besondere dieser Vorspeise. Schwarze Bohnen: eingekocht in süßer Sojasauce mit Walnüssen.
Ebenso mir völlig neu waren die „Hemul“ genannten koreanischen Pfannkuchen mit Meeresfrüchten. Auf einem Boden aus Pfannkuchenteig werden Frühlingszwiebeln, geraspelten Möhren und diverse Meeresfrüchte (Calamari, Muscheln) angerichtet und dann mit einer weiteren Kelle Pfannkuchenteig übergossen und fertig gebraten. Das Ergebnis war außen schön knusprig und die Meeresfrüchte deutlich herauszuschmecken. Dazu etwas süße Soja-Sauce sowie ein Blattsalat mit einem Dressing (auf Basis von Sesam und Soja), welches leichte Sämigkeit und Säure gut verband (vielleicht ein bisschen zu sehr auf der säuerlichen Soja-Seite). Da habe ich sogar nach etwas Nachschlag gefragt: Ein Wunsch, der mir freundlicherweise auch ohne zusätzliche Kosten erfüllt wurde. „Hemul“: koreanische Pfannkuchen mit Meeresfrüchten.
Für mich steht klar fest, dass auch in Zukunft noch weitere Abstecher in dieses koreanische Kleinod folgen werden. Natürlich erwarten einen hier keine Geschmacksexplosionen und hochkreative Kreationen. Doch das ist, auch angesichts der Preisstruktur und Schlichtheit des Lokals, sichtbar gar nicht der Anspruch, denn authentische Küche, wie sie die Betreiber aus ihrer Heimat kennen, will hier gepflegt werden. Das macht das „Onni“ meiner Meinung nach seit 4 Jahren aus sehr gut.
Bereits vor 4 Jahren eröffnete mit dem „Onni“ zum ersten Mal ein Lokal in der Lübecker Altstadt seine Pforten, welches sich ganz der koreanischen Küche widmet.
Mehrmals habe ich bis heute kleine Abstecher in dieses kleine aber feine Ein-Raum-Restaurant gemacht um dabei immer wieder andere Positionen der Karte auszuprobieren.
Dabei hat mich das Onni-Team jedes Mal ein Stück mehr dieser interessanten Landesküche der asiatischen Halbinsel nähergebracht und immer mehr schätzen lassen. Da ich dabei jedes Mal zufrieden vom Tisch aufgestanden bin, möchte... mehr lesen
4.0 stars -
"Authentisch und frisch - zurecht eine feste Größe in Lübecks Altstadt-Gastronomie" NoTeaForMeBereits vor 4 Jahren eröffnete mit dem „Onni“ zum ersten Mal ein Lokal in der Lübecker Altstadt seine Pforten, welches sich ganz der koreanischen Küche widmet.
Mehrmals habe ich bis heute kleine Abstecher in dieses kleine aber feine Ein-Raum-Restaurant gemacht um dabei immer wieder andere Positionen der Karte auszuprobieren.
Dabei hat mich das Onni-Team jedes Mal ein Stück mehr dieser interessanten Landesküche der asiatischen Halbinsel nähergebracht und immer mehr schätzen lassen. Da ich dabei jedes Mal zufrieden vom Tisch aufgestanden bin, möchte
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Im ebenfalls "Krone" genannten Nebenhaus des Hotels ist das Restaurant ganz unspektakulär und recht schlicht eingerichtet. Man würde zunächst gar nicht vermuten, dass man hier in einem mit einem Michelin-Stern prämierten Lokal Platz nimmt. Gemütlich war es aber trotzdem.
Interieur.
Bedient wurde ich an diesem Abend vom Sommelier des Hauses und einem weiteren älteren Herrn. Beide waren natürlich höflich, aber für meinen Geschmack wäre etwas mehr lockere Herzlichkeit noch schöner gewesen, wie ich es schon in anderen Gourmetrestaurants erleben durfte. Der Sommelier war durchaus
kommunikativ und für interessante Unterhaltungen offen. Fragen hinsichtlich der Speisen wurden auch gerne beantwortet oder in der Küche nachgefragt.
Nun aber zum wichtigen, kulinarischen Teil:
Nach einem kleinen Tee als Aperitiv folgten 4 Kleinigkeiten als 1. Amuse Bouche: Eine kleine Lauchquiche mit Röstzwiebeln und Sauerrahmeis; Roastbeef mit Pilzragout und einer fruchtig-säuerlichen Creme; ungarischer Schinken mit Brotchip und fruchtigem "Kaviar", sowie ein Sauerteigchip mit Tomatenragout und Knoblauch-Aioli.
Alle Aperos waren handwerklich von guter Qualität, hinsichtlich der geschmacklichen Intensität aber doch etwas zurückhaltend/unspektakulär.
Am besten gefiel mir die Mini-Quiche, die mit einem schönen Temperaturspiel zwischen warmer Quiche und Sauerrahmeis und Texturspiel durch die krossen Röstzwiebeln spielte.
Aperos (von rechts unten im Uhrzeigersinn):Lauchquiche mit Röstzwiebeln und Sauerrahmeis; Roastbeef mit Pilzragout und einer fruchtig-säuerlichen Creme; ungarischer Schinken mit Brotchip und fruchtigem "Kaviar", sowie ein Sauerteigchip mit Tomatenragout u
Es das Brot mit gesalzener Butter aus der Normandie. Das Brot war sehr gut: warm, mit fluffiger Krume und toller Kruste. Auch die Butter war von ausgezeichneter Qualität: da brauchte ich sogar einmal Nachschlag.
Brot mit gesalzener Butter aus der Normandie.
Als 2. Amuse Bouche wurde "Zander, Kirsche, Pfifferling" serviert (leider ohne Bild, sorry). Der Zander war sehr zart und die Pfifferlinge hatten Biss.
Für meinen persönlichen Eindruck war die Kirschsauce hier jedoch zu groß portioniert und dadurch eher ein Störfaktor als förderliche Komponente. Statt leicht fruchtigem Kirscharoma dominierte hier eher eine Säure, welche für mein Empfinden den Fisch und die Pfifferlinge überlagert, sodass diese geschmacklich eher untergingen.
Das eigentliche Menü startete nun mit "Eingelegter Wassermelone / Gefüllte Falafel mit Erbse / Erdnusssoße". Schon beim Angießen der Soße versprühte diese ein deutliche wahrnehmbares Aroma. Die Erdnuss kam zudem als knackig-salzige "Nic-Nacs" auf den Teller. Die Erbsen waren knackig und das Erbseneis aromatisch und erfrischend. Mit dem Eis war auch die wunderbar lockere Falafel gefüllt. Die Melone kam im Geschmacksbild eher weniger zur Geltung, funktionierte aber als eine erfrischende, süßliche Beigabe. Das war wirklich toller erster Gang.
"Eingelegte Wassermelone / Gefüllte Falafel mit Erbse / Erdnusssoße"
Weiter ging es mit "Abgeflämmtem Carabinero / Garnelentatar / Jalapenomousse / dazu eingelegte Gurke und Chorizo".
Das Garnelentatar verbarg sich in einem Geleemantel. Ebenso wie im Tatar war auch das geflämmte Stück vom Carabinero schön knackig und überzeugte mit guter Produktqualität.
Gurke kam als wunderbar aromatischer Schaum und knackige Röllchen dazu.
Die Blutwurstchips lieferten die benötigte Portion Crunch, Salz und Umami zu dem das Jalapenomousse Cremigkeit und wohl dosierte Schärfe beifügte.
Große Klasse war zudem die Dillcreme, die schon als kleine Messerspitze deutlich hervorschmeckte.
Das war also ebenso eine sehr überzeugende Komposition.
"Abgeflämmter Carabinero / Garnelentatar / Jalapenomousse / dazu eingelegte Gurke und Chorizo".
Ebenso überzeugen konnte auch das "Wildkräutersüppchen / Linsengemüse / Waldmeistersorbet / Löwenzahnmousse".
Die Suppe konnte den erhofften Geschmack eines frischen Kräuterbeetes wahrlich erfüllen.
Das Waldmeistersorbet fügte eine angenehme süße und passenden Temperaturkontrast.
Ein Quader aus Löwenzahnmousse bzw -Gelee war an sich herb-bitter, passte aber in Kombination mit der Suppe sehr gut.
Die knackigen Linsen lieferten ebenso Biss wie das erneut luftige aber außen auch krosse Falafelbällchen mit Erdnuss.
"Wildkräutersüppchen / Linsengemüse / Waldmeistersorbet / Löwenzahnmousse".
"Bretonischer Rochenflügel / Bergamottenöl / Paprika-Bohnenragout / Kokosnusslimonenschaum" folgte als 4. Teil des Menüs, der für mich nun leider etwas abfiel.
Der Rochen war zwar optimal gegart und die Beigaben in Form von weißem Bohnen, Paprikaragout und Pimientos de Padron handwerklich gut zubereitet. Letztere waren meiner Meinung nach aber doch etwas zu herb und leicht bitter und damit eher weniger förderlich für die gesamten Geschmackseindruck.
Beim Kokosnuss-Limonenschaum war für mein Empfinden zudem die Säure zu stark dominierend.
Fachlich sicher ein gut zubereitetes Gericht, bei dem mir aber die geschmackliche Verbindung der Einzelkomponenten war nicht so ganz schlüssig werden wollte.
"Bretonischer Rochenflügel / Bergamottenöl / Paprika-Bohnenragout / Kokosnusslimonenschaum"
Hauptgang des Menüs war nun "Mika Kalbskotelette in Löwenzahn-Buttermilch gegart / Romanasalat / Olivencrumble / Parmesankroketten".
Zur Einstimmung auf das Gericht wurde etwas von der Löwenzahn-Buttermilch gereicht, in der das Kalb gegart wurde. Ein leicht herbe Aroma vom Löwenzahn kam dabei auch gut rüber und wurde von der Buttermilch schön aufgefangen.
Löwenzahn-Buttermilch zum Hauptgang.
Das darauf folgende Kotelette war sehr zart und wahrscheinlich sous-vide zubereitet. Allerdings fehlte mir hier doch etwas die Kernigkeit, die ein schönes Nachbraten in der Pfanne noch hervorgerufen hätte.
Die dazu gereichte Sauce mousseline hatte ein feines Estragon-Aroma. Dazu gab es klassisch ein paar Kapern in frittierter Form.
Ebenso befanden sich knackiger Romanasalat, Oliven und ein Löwenzahn-Mousse auf dem Teller, die das Gericht gut ergänzten.
Auch die kleinen Kroketten waren kross und locker zugleich und die Parmesanchips passten als crunchige Abwechslung ebenfalls ins Bild.
Wie gesagt, nur das Fleisch blieb mir hier als Hauptakteur doch eigentlich geschmacklich etwas blass.
"Mika Kalbskotelette in Löwenzahn-Buttermilch gegart / Romanasalat / Olivencrumble / Parmesankroketten"
Der Käsegang kam hier als eigenständiges Gericht namens "Pumpernickelsouffle / Münsterkäse / Bärlauchcotta / Molkecreme" daher.
Ein wunderbar fluffiges Souffle mit Pumpernickel war mit Münsterkäse gefüllt und befand sich auf etwas Bärlauch: eine tolle Kombination.
Ebenso großartig auch die a part aufgestellte Kombination von aromatischer Bärlauchcotta, süßlicher Molkecreme, Pumpernickelcrumble und cremig verarbeitetem Käse.
"Pumpernickelsouffle / Münsterkäse / Bärlauchcotta / Molkecreme"
Zum Abschluss entschied ich mich von der Pralinenauswahl noch für: "exotische Praline nach Geheimrezept", 75%-ige Schokolade aus Ecuador, einer Kaffee-Schokoladen-Praline und einer Praline mit Vanille und Birne. Hier war jedes Exemplar für sich geschmacklich einzigartig und wirklich köstlich
Pralinenauswahl (von 12 Uhr an im Uhrzeigersinn): "exotische Praline nach Geheimrezept", 75%-ige Schokolade aus Ecuador, einer Kaffee-Schokoladen-Praline und einer Praline mit Vanille und Birne.
Insgesamt betrachtet lieferte das Menü, passend zum Schwarzwald, durchaus hohe Berge (vor allem beim ersten Gang mit Erbse/Erdnuss/Wassermelone; dem Carabinero; der Wildkräutersuppe und dem Käsegang), aber in aller Ehrlichkeit auch kleine Täler (der Zander zum Amouse Bouche oder auch der Rochen sowie das etwas blasse Kalbskotelette).
Diese waren zwar fachlich gut zubereitet waren, bei aber geschmacklich fehlte das gewisse Etwas oder das Zusammenspiel der Komponenten für meinen wurde für mein Empfinden nicht klar.
Auch wenn ich hier jetzt angesichts der Michelin-Stern-Auszeichnung aus genannten Gründen deshalb nicht die volle Punktzahl vergebe, möchte ich doch betonen, dass ich aber definitiv kulinarisch zufrieden und glücklich aus dem Abend ging.