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Carsten und seine Frau reisten bereits einen Tag zuvor an. Die weite Anfahrt und der Weinkauf mussten sich schließlich lohnen.
Unsere Unterkünfte lagen sich gegenüber, das Weingut Siegrist ebenfalls in Sichtweite. Für den Abend hatte Carsten im Restaurant Castell reserviert, einen kleinen Spaziergang entfernt.
Unsere Freunde bemerkten am Mittag gleich unsere Ankunft und wenig später saßen wir bereits im Hof des Weingutes. Dieses Jahr alles ein bisschen kleiner, aber die Gäste wurden sehr gut umsorgt. In fröhlich angeregter Plauderstimmung kosteten wir den einen und anderen Rebsaft.
Zu Viert spazierten wir dann am Abend zum Restaurant. Gespannt und mit entsprechenden Erwartungen, denn unser Schreiberkollege MarcO74 berichtete bereits sehr appetitanregend über das Restaurant.
Und Carsten1972 war natürlich mit seinem Beitrag schneller als ich :-).
https://www.gastroguide.de/restaurant/1383/castell/leinsweiler
Daher bin ich so frei, mich auf de Getränke und Speisen von meinem Mann und mir zu beschränken.
Das Hotel-Restaurant wurde am Ortsrand errichtet und machte schon mal einen sehr gepflegten Eindruck.
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Gegenüber des Castells fehlen natürlich Weinreben nicht, aber unser Blick fiel sofort auf den vielseitigen Kräuter- und Gemüsegarten des Hauses. Toll.
Das Haus war schon gut besucht, auf der kleinen Terrasse saßen auch noch ein paar Gäste beim Abendessen.
Innen wurden wir, nach unserer Anmeldung, freundlich von der Inhaberin begrüßt und zum reservierten und schön eingedeckten Tisch begleitet. Auch innen alles sehr gepflegt, die 90er grüßen!
Ein ruhiger Tisch, hier konnten wir ungestört den Abend genießen.
Die Speisekarte samt Aperitifempfehlung wurde als DIN-A-3 Druck gereicht. Die neuen Hygieneauflagen wurden im Castell sehr gut umgesetzt.
4 Vorspeisen, 3 Suppen, 10 Hauptgerichte, 9 Desserts.
Die Speisen sehr abwechslungsreich zusammengestellt und wir hatten wirklich Schwierigkeiten uns zu entscheiden. Da waren viele feine Speisen zu finden.
Die junge Servicemitarbeiterin war zunächst zur Aufnahme der Getränkewünsche für uns da. Sehr routiniert war sie noch nicht, wird aber das wird noch werden.
Rhodius Mineralwasser, 0,75 l - € 4,90
Mein Mann entschied sich für den trockenen Weißburgundersekt, 0,1 l - € 6,50 und ich für den trockenen Rieslingsekt 0,1 l - € 5,00. Gemeinsam stießen wir auf unser schönes Treffen an!
Aperitif
Wenig später grüßte die Küche und ich muss gestehen: Es fehlen nach über 4 Wochen Tischnotizen!
Amuse
Die wunderbar zarte Kartoffelmousse zerging auf der Zunge, dazu ein Linsensalat. Mit einer fruchtigen Komponente? Ich weiß es nicht mehr, aber es war ein feiner Gruß. Carsten lenkte mich auch ständig ab!
Unsere ausgewählten Weine wurden serviert. Hier entschieden wir uns unterschiedlich. Gereifte Weine machen das junge Paar an unserem Tisch glücklich, das gereiftere Paar mag gerne die jungen Weine. Gegensätze ziehen sich an und wir jedes Paar war für sich mit der Wahl des Weines zufrieden. Gut temperiert wurde unser 2018er Weißburgunder, trocken, serviert. 0,75 l - € 24,00.
Die Abstände zwischen den Gängen erwiesen sich über den Abend als sehr stimmig. Einige Scheiben Baguette wurden vorab gereicht.
Unsere Vorspeisen:
Meinem Mann wurde
Gebeizter Wildlachs, gebrutzelte Garnele, Honig-Senf-Dillsauce, Reibeküchle - € 17,00
serviert.
Gebeizter Wildlachs, Garnelen, Reibeküchle
Mein Mann liebt knusprige Reibekuchen und ein Blick zu meiner besseren Hälfte genügte: Der Anblick des kleinen „Küchle“ machte ihn sehr skeptisch.
Trotzdem sah alles sehr gut aus. Zwei saftige Garnelen, sehr gut gebeizter Lachs, eine fein geschnittene und marinierte Salatbeilage. Und das Reibeküchle? Eher ein Kartoffelplätzchen, die Reibestruktur wenig erkennbar. Vielleicht aus gekochten Kartoffeln? Da es doch sehr klein war, habe ich nicht probiert. Zumal mein Liebster die Augenbrauen nach oben hob und doch überrascht sehr angetan war. Kurzum: Die Vorspeise punktete sehr.
Genau wie bei mir!
Gebrutzelte Garnelen, Jakobsmuschel, zweilerlei Saucen, Blattsalat - € 18,00.
Garnelen, Jakobsmuscheln, Salat
So möchten Garnelen und Jakobsmuscheln in die Pfanne gehauen werden! Außen leichte Röstaromen, innen noch glasig. Toller Eigengeschmack der Meeresfrüchte, die Saucen hätte es für mich gar nicht gebraucht. Umso erfreuter nahm ich die Salatbeilage mit üppigem Kartoffelstroh zur Kenntnis. Mein Mann warf neidische Blicke auf Jakobsmuscheln und Kartoffelknusper und durfte natürlich probieren. Einfach nur fein!
Die Herren am Tisch waren sich einig beim Hauptgang, die Damen auch.
Für die Herren: Frische Steinpilze, Schnittlauchrahm, Semmelknödel und Blattsalat.
Das leidige Thema der Steinpilze. Das dritte Jahr in Folge ohne heimische Pfifferlinge. Vergangenes Wochenende hätten wir ganz Idar-Oberstein in Fliegenpilzrausch versetzen können. Aber KEIN EINZIGER Steinpilz. Heute habe ich mich glatt dem Wald verweigert.
Hier wurde unseren Männern ordentliche Semmelknödel serviert. Und Steinpilze in Rahm zum Neidischwerden.
Frische Steinpilze mit Semmelknödeln
Diese auch nicht aus der Pfalz, aber von bester bayrischer Qualität. Hier durfte Petra kosten! Ein klassisches Gericht, genau so serviert, geschmacklich top.
Dazu ein feiner gemischter Beilagensalat, vielleicht ein paar Zutaten aus dem eigenen Garten?
Feiner Beilagensalat
Wenn ja, würde ich es als Castell ausschlachten und darauf hinweisen!
Frau Cartsten1972 und PetraIO gingen ja auch konform:
Medaillon vom Seeteufel, Scampischaum (= eigentlich Garnelenschaum), Ratatouille und Würfelkartoffeln - € 29,00.
Tja, was soll ich sagen? Hier gingen Erwartungen in der Tiefsee unter. Das Gericht war ja sehr klassisch beschrieben und ich erwartete keine Überraschungen. Aber es fehlte einfach zu viel.
Seeteufelmedaillon, Ratatouille, Kartoffeln
Optisch schon kein Highlight mit Kartoffelwürfeln und farblosen Ratatouille. Die Kartoffeln mit viel zu wenig Röstaromen. Das Ratatouille ein belangloser Begleiter. Schon frisch und ordentlich zubereitet, aber ohne jeden Pfiff. Für € 29,00 war der Seeteufel minimal bemessen und leider zu durch. Das Schäumchen rettete den Teller nicht. Das war alles essbar, passte aber weder zum Haus, zum Preis und zu den Erwartungen. Völlig überteuert und das schreibe ich nicht oft!
Natürlich folgte die Dessertfrage und da klinke ich mich ja oft aus. Auch wenn die Seeteufelportion einer Kinderportion entsprach, war ich nicht mehr hungrig.
Entgegen Carstens Aussage „Petra übte Verzicht“ traute ich mir den Ziegenkäsegenuss nicht mehr zu.
Mein Mann war allerdings entbrannt für die Schwarzwälder Kirschtorte im Weckglas mit 1 Kugel Rahmeis - € 6,00.
Der „Männerglücklichmacher“ wurde wenig später präsentiert und alle Erwartungen wurden erfüllt.
Schwarzwälder Kirschtorte im Weckglas
Mein Mann war voll des Lobes, das Fertig-Gebäckröllchen lassen wir mal raus!
Unseren Begleitern wurde die
Kleine Ziegenkäseauswahl aus der Meckerei, Landau - € 10,00 serviert.
Sah gut und für mich auch zu schaffen aus. Die aufmerksame Servicemitarbeiterin erkannte meine Not und ruck-zuck: Ziegenmeckerei für Petra! Passt!
Ziegenkäseauswahl
Angerichtet von mild bis herzhaft. Frucht drumrum. Mein Mann mag weder Ziege noch Schaf. Da kamen wir uns mit dem krönenden Abschluss nicht in die Quere!
Klasse Abend, leider mit schwachem Hauptgang für die Damen. Trotzdem sehr empfehlenswert.
Gute Nacht!
Gut gelaunt machten wir uns auf den Rückweg zu unseren Unterkünften. Wer eine Unterkunft sucht, dem können wir Lauras Weinherberge in Leinsweiler ebenfalls empfehlen!