Geschrieben am 26.10.2023 2023-10-26| Aktualisiert am
26.10.2023
Besucht am 26.10.2023Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 60 EUR
Dieses Mal lasse ich nicht so viel Zeit vergehen, bis auf einen sehr guten „Probebesuch“ die größere Ouvertüre bei einem längeren Menü folgt.
Im Juli dieses Jahres erfreute mich das Restaurant „Lübecker Hanse“ nach der Wiedereröffnung unter neuem Besitzer sehr bei einer Vorspeisen-Kostprobe im noch leeren Restaurant am späten Nachmittag. Trotz dieser für solch ein Abendrestaurant natürlich sehr ungewöhnlichen Spontaneinkehr als Einzelgast, ließ schon das Servicepersonal überhaupt nichts an seiner Professionalität missen. Ich wurde nicht nur aufmerksam und freundlich begrüßt und bedient, sondern selbst trotz meiner Vorspeisen-Bestellung ließ man z.B. den Gruß aus der Küche keineswegs aus.
Das Auftreten des Personals passte sich somit auch perfekt an das tolle Ambiente in diesem 400 Jahre alten Haus an. Dieses begeisterte mich schon beim Kurzbesuch mit balancierter Verbindung von Historie mit der Wertigkeit eines feineren Restaurants der aktuellen Zeit. Nichts war hier verstaubt oder muffig. Stattdessen lieferten das Holzgebälk oder auch die antiken, aber aufgewerteten Möbel schon beim Anschauen Kurzweiligkeit.
Zu guter Letzt reihte sich auch das kulinarische Angebot nicht nur in diese erwähnte Verbindung von Zeitgenössischem und Edlem ein, sondern setzte dem tollen Ersteindruck auch absolut die Krone auf. Nach einem aromatisch klaren und doch überraschenden Gruß in Form eines Gazpacho-Shot aus Paprika, Tomate und Chili bewies mir dir Küchencrew bei der "Pannacotta von der Räuchermakrele" mit Orangenpüree, Wasabischaum, Chicorée und Grapefruit wie sehr sie ihr Handwerk versteht und ebenso einen Sinn für vollumfänglichen und doch erinnerungswürdigen Geschmack hat.
So viel also noch einmal zu dem ersten Besuch, der mir mehr als genug Motivation und Vorfreude darauf gab, die Speisekarte und das Servicepersonal noch einmal etwas ausführlicher zu genießen und natürlich auch auf die Probe zu stellen. An einem früheren Donnerstag-Abend war es dann also soweit und wieder kreuzte ich vor dem schönen alten Gebäude, dieses Mal aber mit Reservierung, auf. Außenansicht.
Über die im Eingangstext erwähnte tolle Einrichtung und das Interieur muss ich, auch mit Verweis auf meinen ersten Bericht, dieses Mal keine weiteren vielen Worte verlieren. Wie im Juli konnte erneut ein kleiner Tisch im Raum mit der Bar, der sich gleich an den Eingang anschließt, Platz für mich gefunden werden Deshalb möchte ich hier noch einmal ein paar bildliche Eindrücke von den anderen Sitzbereichen anfügen, die sich in den unteren Geschossen befinden und zu denen es jeweils ein paar Treppenstufen zu überwinden bedarf. Gastraum im Untergeschoss. Weitere Sitzmöglichkeiten an Hochtischen.
So machen diese alten Gemäuern eben vielmehr den Eindruck einer hochwertigen Atmosphäre anstatt einer in der Vergangenheit stecken gebliebenen, vergilbten Gaststätte oder Kneipe.
Wieder war der Tisch mit einer sauberen, weißen Tischdecke und allem, was man für Speis und Trank zu einem feinen Abend benötigt, akkurat belegt. Weingläser waren für mich nicht notwendig und wurden daher abgeräumt. Mein eingedeckter Tisch. (Weingläser waren für mich nicht notwendig und wurden daher abgeräumt)
Das Serviceteam bestand an diesem Donnerstag-Abend aus einem jungen und älteren Herrn. Wie schon bei der ersten spontanen, kurzen Stippvisite agierten sie, dem historischen Ambiente entsprechend, sehr höflich und versiert. Auch an der Aufmerksamkeit gab es, selbst im späteren Verlauf bei höherem Gästeaufkommen, nichts zu kritisieren.
Die Aufmachung des Speisenangebots hat sich, Gott sei Dank muss ich nach der positiven Ersterfahrung schreiben, im Grunde nicht geändert. Weiterhin lässt sich sowohl regionale, als auch gesamtdeutsche, sowie eher französisch angehauchte Küche in einer durchaus kreativen Umsetzung entdecken. Eine große Bandbreite bieten nach wie vor die Vorspeisen, die hier als "Tapas" daherkommen und gewachsene Hauptgerichte in einer kleineren, feinen Ausführung zum Probieren präsentieren. Nicht weniger als 2 Dutzend dieser "Tapas" erfreuen dabei jeden kulinarischen Gaumen, der auch sehr gerne vieles verschiedenes ausprobiert. Hierbei liegen die Preise in einer zudem moderaten Reichweite von 7€ (Mini-Fischbrötchen) bis 18€ (Rumpsteak Tranchen).
Dem folgt in der Speisekarte dann die Auswahl aus meistens ca. 10 Hauptgerichten, mit der sich der Gast seine gesuchte Sättigung erfüllen kann und die er abschließend noch mit 3 süßen Desserts und einer Käseauswahl abschließen kann. Auch hier wäre man mit einem großen saisonalen Salat in der Basisversion schon bei 15€ dabei und überschreitet, abermals für das Rumpsteak, die 36€ Grenze nicht. Die süßen Desserts liegen allesamt bei 10€ und für die Käseauswahl werden heuer 16€ aufgerufen. Ich finde diese Preisgestaltung sehr attraktiv und fair, allein schon von dem gelieferten Qualitätseindruck meines ersten kleinen Besucher her.
Ein festes Menü wird nicht angeboten, sodass ich mir für diesen Besuch ein eigenes 4-Gang-Menü zurechtbastelte. Bei der erwähnten großen Vielfalt der "Tapas", wollte ich darauf natürlich auch meinen Fokus legen und die Sättigungskapazität gerne dafür durch den Verzicht auf ein Dessert erhöhen. Auch bei 3 Posten von der Vorspeisenvielfalt fiel die Wahl dabei gar nicht so leicht. Krönung und Abschluss zugleich sollte dann ein Hauptgericht als 4. Gang sein.
Natürlich ließ man es sich, erst recht bei diesem ausladenderen Besuch bzw. größeren Bestellung, nicht nehmen, den Gaumen mit einem kleinen Gruß auf Habacht-Stellung zu bringen. Gruß aus der Küche: Salziger Toffee von Kokosblütenzucker mit Kresseblättchen.
Ein sehr ungewöhnlicher süßlicher Apero, vor allem im Vergleich zu dem eher scharfen, würzigen Gazpacho-Shots bei meinem ersten Besuch. Das Foto zeigt aber zunächst erneut, dass man in der „Schaumschlägerei) auf jeden Fall versiert ist. ;-) Das war wirklich eine fluffige und trotzdem standfeste Konsistenz, die den Schaum gut essbar, diesen Einstieg aber trotzdem so leicht wie erhofft machte. Glücklicherweise fiel dieser Gruß auch nicht so süß wie befürchtet aus, sondern glänzte mit klarem Karamellgeschmack. Trotzdem muss ich sagen, dass mir ein würziger Kontrast dazu noch gefallen hätte, den die Kresseblättchen nicht liefern konnten. Der Gaumen war zwar angeregt, aber die kleine Gazpacho konnte das damals noch besser.
Kurz danach startete auch das eigentliche Menü, bei dem ich mich gleich zu Beginn überraschen lassen wollte. Der Titel „Lüddes verrücktes Huhn | Schnüsch“ verriet weder, was das kleine Huhn denn nun so verrückt macht, noch, wie der norddeutsche Klassiker "Schnüsch" hier Einzug erhält. Letztgenanntes Gericht ist eigentlich eine klassische Resteverwertung, bei der in einer Art Eintopf verschiedenste Gemüse (z.B. Bohnen, Erbsen, Kohlrabi, Karotten, Kartoffeln etc.) in Milch eingekocht werden. „Tapas"-Gericht: „Lüddes verrücktes Huhn | Schnüsch“.
Das Huhn präsentierte sich auf dem nun vor mir stehenden Teller als aufgeschnittenes Brustfilet in einer wunderbar krossen und gleichzeitig filigran dünnen Panierung. Das war bereits an sich eine knusprige Freude, der ein schön salziger und ebenso röschen Hühnerhautchip in nichts nachstand. Das Fleisch war bereits an sich saftig, wurde darin aber durch eine Kräuterfarce-Füllung noch zusätzlich unterstützt. Geschmacklich konnten sich die Kräuter zwar weniger entfalten, aber sie sollten das Huhn ja auch sowieso nicht übertünchen. Geschmacklich nicht „verrückt“ aber dafür sehr gut gemacht.
Dies thronte nun auf dem klar erkennbaren „Schnüsch“ der auch hier ein Allerlei von Erbsen, jungen großen Bohnen, langen Bohnen und Möhren- bzw. Kohlrabischeibchen in einer cremiger, hellen Sauce. Das Gemüse war allesamt knackig und auf den Punkt gegart und die Sauce hatte die genau richtige Konsistenz. Das ergänzte das krosse Huhn optimal und machte diese „Tapas“ zu einer wahrlichen Wohlfühl-Vorspeise.
Für den zweiten Aufschlag aus dem „Tapas“-Bereich entschied ich mich für eine vegetarische Zusammenstellung die mit „Lauwarmer Spitzkohlroulade | Waldpilze | Haselnussgel | Pilzflan | Pilztee“ gleichzeitig auch saisonal in den begonnenen Herbst passte. „Tapas"-Gericht: „ Lauwarme Spitzkohlroulade | Waldpilze | Haselnussgel | Pilzflan | Pilztee“.
Die tatsächlich lauwarme Spitzkohlroulade wurde auf der linken Tellerseite mit feinen, auf den Punkt gegarten, feinen Spitzkohl-Streifen als Füllung und getoppt mit gehackten Haselnüssen und ein paar Pilzen präsentiert. Schon diese bewies abermals die handwerkliche Qualität der Küche.
Das Allerlei an Waldpilzen, unter anderem Pfifferlinge oder auch Austernpilze, die allesamt sehr frisch und noch bissfest waren, lieferte eine herrliche Vielfalt dieses so von mir geliebten, waldigen Aromas. Deren filigrane Anrichte verdeutlichte zudem erneut, welchen Anspruch die Küche dieses Restaurant pflegt
Rechts von der Roulade fand sich dann der standfeste und im Mund gleichzeitig cremig schmelzende Pilzflan, der dem Aroma der frischen Pilze ebenfalls in nichts nachstand und trotz der kühlen Temperierung wunderbar würzig daherkam
Der Pilztee als bräunliche Tupfen und unter dem Flan und Roulade unterstützte dieses Pilz-Umami nochmals und lieferte mit einer leichten Säure gleichzeitig Abwechslung für den Gaumen
Nur das Haselnussgel war das Einzige, was ich tatsächlich nicht entdecken konnte, doch die Nüsse kamen wie gesagt in gehackter Form nicht nur geschmacklich zum Tragen, sondern ergänzten das ganze Gericht nochmals um einen Crunch
Für dieses Preisniveau kann man den Herbst einfach nicht besser in vegetarischer Art und Weise auf den Teller bringen.
Im dritten Gang meines individuellen 4-Gang-Menüs sollte es mit dem „Roten Salat“ bestehend aus „Rote Bete | Roter Chicorée | Radicchio | Grapefruit | Walnuss | Ahornsirup“ fleisch- und fischlos bleiben. Erneut war ich dabei bereits freudig gespannt, wie das Küchenteam die verschiedenen Geschmacksrichtungen und Texturen kombiniert und natürlich ebenfalls auf Frische und Produktqualität der Bestandteile.
Die Wartezeit zwischen den einzelnen Speisen war dabei übrigens bis hierhin stets gut gewählt und erforderte keinerlei Eingreifen meinerseits, was die Professionalität des Service nochmal verdeutlicht. „Tapas"-Gericht: „Roter Salat | Rote Beete | Roter Chicorée | Radicchio | Grapefruit | Walnuss | Ahornsirup“.
Es präsentiert sich ein wirklich bereits schön anzusehender Monochromatismus, der alle im Titel genannten vegetabilen Bestandteile in erfrischend kühler Form und erneut stets genau richtiger Konsistenz ins Rampenlicht stellte. Der herb-bittere Basis-Geschmackston erfüllte genau meine Hoffnungen an diesen Gang, der meinen Gaumen vor dem großen Abschluss nochmal reinigen und erfrischen sollte.
Wieder ließen die Köche ihren Sinn für den runden Gesamtgeschmack dabei aber nicht vermissen, denn für säuerliche Akzente sorgten Dressing und Grapefruit ebenso wohl dosiert, wie eine passende Süße, die man hier in Tupfen einer süßlichen rote Bete Creme und im Mantel der kandierten Walnüssstücke integrierte. Gerade von genannter Creme hätte es dabei sehr gerne noch etwas mehr sein dürfen.
Unterm Strich überzeugte man also auch mit diesem vermeintlich „simplen Salat“ vollkommen und erfüllte meine geschmacklichen Hoffnungen und Erwartungen ganz genau.
Mein Menü sollte nun im 4. Gang also nicht mit etwas süßem abklingen, sondern mit dem Hauptgang seinen wahrhaften Höhepunkt finden. Nach dem Fleisch-Gericht und zwei vegetarischen Speisen sollte der hier in den Norden ja erst recht passende Fisch die Krönung dieses Menüs darstellen. Dabei entschied ich mich von den beiden in dieser Ausrichtung angebotenen Hauptgängen gegen den Steinbeißer und stattdessen für das „Zanderfilet | Beurre blanc | Dillöl | Gurke Sous vide | Selleriepürree“. Die Zusammenstellung las sich einfach zu gut und versprach in guter Balance ein einfach perfektes Harmonie-Potential. Besonders gespannt war ich dabei natürlich auf die Krossheit der Zanderhaut, dem schönen Butter-Säure-Aroma der Beurre blanc, der Akzentuierung des Dills und der Konsistenzen von Gurke und Selleriepürree. „Zanderfilet | Beurre blanc | Dillöl | Gurke Sous vide | Selleriepürree“.
Nochmal glänzte das Restaurant mit seiner Aufmerksamkeit, denn die Portion hat man für mich in genau richtiger Weise dem Menü angepasst, sodass ich kein Verdauungskoma zu befürchten hatte.
Auch zu meinem Menüabschluss ließ die Küche keinen Zweifel an ihrer gekonnten Profession aufkommen, denn der Zander hatte natürlich sowohl eine krosse Haut als auch glasige Fleischkonsistenz und genau die richtige Temperatur.
Geschmackliche und abermals schaumige Wonne war die, man kann schon fast sagen „Beurre Blanc Wolke“ in den der Zander sanft gebettet wurde. Deren Buttrigkeit umschmiegte den Fisch genauso, wie es sein soll.
Für weitere Geschmeidgkeit sorgten ebenfalls das samtige Selleriepüree am Boden des Tellers und das in richtiger Menge integrierte Dillöl, dass ebenso dezent in dem charakteristischen Aroma daherkam und damit den Gesamteindruck nicht erschlug.
Bei all diesen weichen Konsistenzen blühten nun die feinen Gurken-Brunoise mit ihrer Knackigkeit besonders auf. Selbst in diesem geschmacksstarken Umfeld gingen sie dabei aber nicht unter, sondern erfrischten.
Knusprige Abwechslung lieferte dann zum Schluss auch nochmal der an Kroepoek erinnernde Chip.
Ein perfekter Abschluss eines Menüs, dass, wie hier zu lesen, jedesmal sehr viel Stoff für genussvolles, kulinarisches Schreiben lieferte. Das verdeutlicht sowohl die aromatische Qualität der Komponenten, als auch die Schlüssigkeit, die den daraus bestehenden Gerichten letztendlich innewohnte. Das waren wirklich viele Glücksgefühle, die mir das Team der „Lübecker Hanse“ da nun auch in mehrfacher Form und längerer Besuchszeit liefern konnte.
Den an Gastfreundlichkeit nicht zu übertreffende Hammer erwartete mich dann aber noch mit der Rechnung. Laut Einzelpositionen in der Karte hätte das Menü 62 € gekostet. Diesen Preis reduzierte man auf Grund der angepassten Menü-Portionen dann aber glatt auf 42 €! Angesichts des Genusses erzeugte das schon ein schlechtes Gewissen, sodass ich diese Lücke liebend gern mit dem Trinkgeld wieder schließen wollte.
Somit endete dieser Abend des kulinarischem Hauptprogramms nach dem kleinen Vorspiel im Juli und fügte meinen Erfahrungen und daraus resultierenden Bewertung der "neuen Lübecker Hanse" zusammengefasst also folgendes hinzu:
Bei der Atmosphäre hat man aus meiner Sicht genau das richtige im Vergleich zum letzten Mal gemacht: nämlich nichts. Während die Historie natürlich weiterhin erstrahlt zeigten auch Mobiliar und Einrichtung wie schon beim ersten Kurzbesuch hohe Qualität. Da dieses Mal auch der Sitzkomfort für diesen längeren Aufenthalt eine gewichtigere Rolle spielte, offenbarten sich mir in der "Lübecker Hanse" auch hier keinerlei Nachteile.
Agierte der Service bei meinem ersten Besuch bereits umsichtig, freundlich und gleichzeitig versiert, so bestätigte er dieses Mal, dass das hier zur „Grundausstattung“ gehört und ist deshalb auch erneut zu loben.
Ein Gruß, drei "Tapas"-Vorspeisen-Gerichte und eine Hauptmahlzeit umfasste mein selbst-zusammengestelltes Menü. Dabei bewies mir die Crew der Küche nun auch mehrmals, dass sie ihr Handwerk wahrlich gemeistert hat, den Temperaturen und Konsistenzen stimmten durchweg. Gepaart wurde dies mit sehr guter, frischer Produktqualität, deren Geschmack stets klar am Gaumen aufblühen konnte. All dies verband man in jedem Gericht zu einer exzellenten Harmonie der Geschmacksrichtungen und Konsistenzen, die jedes Gericht zu einem köstlichen Gesamtbild machte. Eine bodenständige und trotzdem fein und teils auch überraschend präsentierte
Für einen zusammengesetzten Preis von eigentlich vom Restaurant verlangten 42 € kann man für meine Gastroerfahrungen aktuell in Lübecks Innenstadt einfach nicht genüsslicher und qualitativer speisen und sich wohlfühlen.
Ich kann somit abschließend also in noch überzeugter und mit noch mehr positiven Erfahrungen gespickter Weise meine Top-Empfehlung für das "Restaurant Lübecker Hanse" in der Altstadt nur bekräftigen. Wer sich oder seine Gäste mit im Grunde klassischer Cuisine, die aber auch stets einen überraschenden Twist bereithält, beglücken will, wird hier definitiv fündig. Garniert wird dies dann auch noch mit einem besonderen Ambiente und einem Service, der mit Professionalität und Gastfreundlichkeit dem in nichts nachsteht.
Dieses Mal lasse ich nicht so viel Zeit vergehen, bis auf einen sehr guten „Probebesuch“ die größere Ouvertüre bei einem längeren Menü folgt.
Im Juli dieses Jahres erfreute mich das Restaurant „Lübecker Hanse“ nach der Wiedereröffnung unter neuem Besitzer sehr bei einer Vorspeisen-Kostprobe im noch leeren Restaurant am späten Nachmittag. Trotz dieser für solch ein Abendrestaurant natürlich sehr ungewöhnlichen Spontaneinkehr als Einzelgast, ließ schon das Servicepersonal überhaupt nichts an seiner Professionalität missen. Ich wurde nicht nur aufmerksam und freundlich begrüßt und bedient,... mehr lesen
5.0 stars -
"Nach dem tollen Probehäppchen nun die Wiederkehr zum größeren Menü, dass nochmals allumfassend begeistern konnte. Meine aktuelle Topempfehlung in dieser Kategorie in Lübeck." NoTeaForMeDieses Mal lasse ich nicht so viel Zeit vergehen, bis auf einen sehr guten „Probebesuch“ die größere Ouvertüre bei einem längeren Menü folgt.
Im Juli dieses Jahres erfreute mich das Restaurant „Lübecker Hanse“ nach der Wiedereröffnung unter neuem Besitzer sehr bei einer Vorspeisen-Kostprobe im noch leeren Restaurant am späten Nachmittag. Trotz dieser für solch ein Abendrestaurant natürlich sehr ungewöhnlichen Spontaneinkehr als Einzelgast, ließ schon das Servicepersonal überhaupt nichts an seiner Professionalität missen. Ich wurde nicht nur aufmerksam und freundlich begrüßt und bedient,
Besucht am 06.10.20231 Personen
Rechnungsbetrag: 11.9 EUR
Vor einigen Jahren war ich bereits Gast in diesem historischen Backsteinhaus, welches zum Komplex rund um die St.-Aegidien-Kirche (einem der berühmten 7 Türme Lübecks) gehört. Damals befand sich hier jedoch noch das "Cafe Sofa" einer gemeinnützigen Vereinigung, welches mich damals weder enttäuschte noch begeisterte.
Mittlerweile hat man die Sofas aus den Räumlichkeiten im Erdgeschoss an der nordöstlichen Ecke des St.-Aegidien-Platzes jedoch entfernen und leider seine Schließung bekannt geben müssen.
Im Oktober 2021 wurden diese aber erneut mit einem Cafe-Angebot gefüllt, welches sich bis heute "Cafe Konvent" nennt. Eine Startup-mäßige Neueröffnung blutjunger Selbstständiger, die auch perfekt in die von mir hier schon so oft erwähnte "Fleischhauerstraße" passen würde, welche ja auch zum Pol für kleine Gastronomien mit Berlin-mäßigem Hippster-Flair geworden ist.
Nur selten wurde ich beim Ausprobieren dieser neuen Lokale jedoch enttäuscht, sodass ich mich auch für das "Cafe Konvent" nicht von der manchmal etwas übertrieben lässigen und sich selbst bzw. "Carpe diem"-feiernden Darstellung in einschlägigen sozialen Medien abschrecken ließ. An einem späten Mittag kehrte ich darum hier für einen ersten Eindruck ein. Außenansicht. Sitzmöglichkeiten unter freiem Himmel an der Aegidienkirche.
Eines lässt sich zum Konzept des "Konvent" aber bereits zu Beginn feststellen: Bei der Lübecker Bevölkerung genießen sie damit andauernd hohen Andrang und Zuspruch. Weder an Werktagen und schon gar nicht an Wochen- und Feiertagen findet man den Gastraum oder Freisitz an der Ecke der Aegidien-Kirche vollkommen verwaist vor. Da braucht es schon sehr widrige Wetterbedingungen, dass die Gäste sich lieber in den eigenen 4 Wänden verschanzen, wie es lustigerweise an diesem norddeutschen Frühherbst-Tag auch sein sollte. Stattdessen brummte also im Innenbereich selbst zur eher Café-ungewöhnlichen frühen Nachmittagszeit voll der Bär und ich war froh, noch einen kleinen Zweiertisch so spontan ergattern zu können.
Das ist vor allem auch deshalb ein recht gutes Vorzeichen zur hier gebotenen Qualität, da sich das Cafe keinesfalls an einer touristischen Hauptader der Altstadt befindet. Aufmerksam wird man auf es nur, wenn man Lübecks Innenstadt wirklich detailliert erkundet, oder wenn man eben zur einheimischen Bevölkerung gehört, die es irgendwann eventuell auch zufällig oder per Mundpropaganda hierher verschlägt. Ich würde also behaupten, dass ein überragender Prozentsatz der hier einkehrenden hohen Gastanzahl also bereits Stammkunden sind, die sich eines guten Angebotes sicher sind. Die Theke. Ein Teil des Gastbereiches.
Die Atmosphäre und damit das Ambiente spielen hier also durchaus eine gewichtige Rolle, haben sie doch auf das Wohlbefinden der Gäste einen deutlichen Einfluss. In diesem Bereich hat man den Innenraum des denkmalgeschützten Hauses dekorativ recht nüchtern gehalten. Die Theke ist hier auch räumlich das Herzstück und befindet sich zwischen den beiden antik-angehauchten Säulen, die sich in mitten des Raumes befinden. Farbe hat man den Wänden nicht zusätzlich verliehen, nur rechts von der Theke thront das weiße K als Emblem des "Konvents" riesengroß auf schwarzem Hintergrund. Diesen schwarz-weiß Kontrast hat man auch bei den Tischen beibehalten, die in beiden Färbungen ebenso gleichmäßig verteilt sind wie auch die einfachen, schwarzen und weißen Holzstühle. Letztere werden noch mit Exemplaren in Naturholz-Optik ergänzt. Weitere Einrichtungselemente beschränken sich auf reichlich gefüllte Getränke-Regale und erfreulicherweise auch ein paar Topfpflanzen für einen lebendigeren Touch. Insgesamt ergab sich somit für mein persönliches Empfinden ein sauberes und wertiges Interieur, dass einen aber weniger damit "warm werden" lässt.
Toiletten befinden sich eine Treppe weiter unten im UG, waren an sich sauber, wenn auch nicht die allermodernsten, was sich in so einem denkmalgeschützten Gemäuer aber wohl auch nur schwer renovieren lässt.
Verständlich ist es daher, dass der Außenbereich unter den Bäumen des Kirchplatzes stets gefüllt ist, wenn die Wetterbedingungen eben nicht zu widrig sind. Jedoch muss man auch hier erwähnen, dass sich das Platzangebot auf sehr einfache, runde 2-Personen-Klapptische samt Klappstühlen In Biergartenqualität handelt, welche auf dem Kopfsteinpflaster mit Sicherheit noch ein großes Wackel- und Kipp-Potential haben.
Das kulinarische Angebot beruht vor allem auf 2 Säulen: Kaffeespezialitäten und Frühstücks- bzw. Snack-Speisen. Trotzdem gewährt auch hier eine Vitrine an der Theke eine kleine Kuchen- und Backwarenauswahl. An ein Cafe, das z.B. nur an eine Bäckerei angeschlossen ist, erinnert das „Konvent“ jedoch wahrlich nicht, was natürlich auch an dem bereits beschriebenen räumlichen Verhältnis von Theke zu Gastbereich und der Aufmachung liegt.
Damit ist das "Cafe Konvent" wahrlich als Einkehr- und Verweil-Lokalität und nicht als Take-Away-Station zu bezeichnen. Diese Ausrichtung reiht sich sehr gut in das ein, was auch das vorangegangene "Cafe Sofa" einst bieten wollte: Einen Ort der Zusammenkunft zum Start in den Tag bzw. dessen vorabendliche Stunden.
Laut Facebook, Instagram und Co. ist man kulinarisch gesehen dabei natürlich vor allem Stolz auf seine Barista-Fertigkeiten an dem Altar namens Kaffeemaschine, sowie auf sein natürlich hausgemachtes Sauerteigbrot, das mit Liebe und Zeit zu einer Qualität gebracht wird, die mehrere Stufen über dem Supermarkt- oder Ketten-Angebot liegen soll.
Wie man es aus den meisten Cafes kennt, gibt es auch im "Konvent" das Frühstück in verschieden zusammengestellten Varianten, um jedem Geschmack und Hunger eine passende Option bieten zu können (3,9 - 12,9 €). Erfreulich ist dabei bereits zu lesen, dass sich diese Varianten nicht nur, wie man es häufig hat, im Umfang von Aufstrichen, Aufschnitten oder Backwaren voneinander unterscheiden, sondern durchaus ganz eigenständige Gerichte sind.
Das reicht z.B. von der einfachsten Variante aus Croissant und Konfitüre bei der "Pariser"-Variante bis zu einer "Öko Schüssel" mit Joghurt (auch vegan möglich), Granola, Früchten, Nüssen und Ahornsirup. Dazwischen sorgen "Cashew Pancakes" ebenso für Abwechslung, wie das "Easy Avocado Breakfast" aus Brot, Avocado- und Auberginencreme, sowie zusätzlich Butter und natürlich einer Kombination aus Bio-Rührei und Sauerteigbrot.
Zudem veredelt man sein hausgemachtes Brot in der Rubrik "Stullen" noch mit verschiedenen Auflagen (11,5 - 13,9 €), wie z.B. bei "Funghi" mit Pilzen, Feta, gerösteten Sonnenblumenkernen und Pilz-Frischkäse, oder bei "Pagels Pesto" mit Radieschenpesto, Krautsalat und Knoblauch-Bohnen.
Auch die Fleischliebhaber müssen sich hier keine Sorgen machen, denn ganz deftig platziert man bei der "Almstulle" Leberkäse, Senf und Bio-Spiegelei auf dem Brot.
Für mich sollte bei diesem ersten Besuch jedoch ein weltweiter Klassiker der Gradmesser für Qualität und Küchenhandwerk sein. So hoffte ich beim "Egg Benedict", entgegen der Annoncierung in der Speisekarte, auf ein pochiertes Bio-Ei (und nicht Spiegelei) auf einem frischen Brot mit Avocadocreme und natürlich selbstgemachter Sauce Hollandaise. Das ließ der Preis von 11,9 € für mein Empfinden zumindest erwarten.
Aus diesem Grund fragte ich bei der Bestellung einfach nach, ob man mir die Eier denn nicht auch dem Klassiker entsprechend zubereiten könnte, damit die Vorfreude auf ein cremig verlaufendes Eigelb doch noch gestillt werden konnte. Leider konnte man mir diesen Wunsch nicht erfüllen, womit ich auch gleich noch einen kurzen Abschnitt zum Service ergänzen möchte. Volle Punktzahl hätte eine solche Flexibilität schon bedingen dürfen. Drei junge Leute kümmerten sich im Lokal um das erwähnt hohe Gastaufkommen. Eine junge Dame kümmerte sich um den Tresen, während zwei Männer wahrlich gut im Raum rotierten. Trotzdem blieben sie stets freundlich und ich wurde auch sehr fix mit Bestellung, Service und Bezahlung versorgt. Übung und Routiniertheit strahlten sie also definitiv aus, an anderen Tischen wurde auch in Englisch gut kommuniziert.
Positiv sei noch zu erwähnen, dass beim Servieren obligatorisch nach dem Wunsch von Salz und Pfeffer gefragt wurde, woraufhin auch echte Mühlen gebracht wurden.
Von der Basis her lässt sich am Service also nichts aussetzen, ein Pünktchen nach oben bleibt wie erwähnt aber noch übrig. ;)
Nach nicht einmal 10 Minuten stand dann folgender Teller vor mir "Egg Benedict" - Bio-Spiegelei auf frisch gebackenem Sauerteigbrot mit Avocadocreme und Sauce Hollandaise.
Eines lässt sicher gleich das Bild beim Vergleich zu den Mühlen erkennen: da lag ein ordentlicher Kaventsmann an Backware auf dem schwarzen Teller. Stolz ist man hier ja wie erwähnt auf sein hausgemachtes Sauerteigbrot, aber da kamen mir zunächst doch Befürchtungen, dass dies eine trockenere Angelegenheit wird. Ordentlich Rucola, feine Betenscheiben, sowie eine eher dekorative Cocktailtomatenhälfte und ein Stück Passionsfrucht versprachen da auch weniger saftige Unterstützung, wie der ebenso eher dünne Avocadobestrich. Genannte Frucht empfand ich aber tatsächlich als pfiffige Zugabe, lieferte sie doch zwischendurch einen süß-säuerliche Abwechslung. Das macht übrigens auch der schwarze und weiße Sesam mit etwas Knack und Nussigkeit.
Ansonsten waren Rucola und Beete von der Qualität her im Standardbereich angesiedelt, letztere sogar leicht trocken.
Nun aber wieder zurück zur eingangs erwähnten Befürchtung, die ich gerne mit einem weiteren Bild aufklären möchte. Die inneren Werte zählen: fluffige Krume trifft auf flüssiges Eigelb.
Der Anschnitt des Brotes offenbarte ebenso wie der Eindruck am Gaumen, dass man hier zurecht stolz auf sein eigenes Backwerk sein darf. Eine rösche Kruste umgab hier eine wunderbar geporte, luftige Krume, die von Trockenheit so weit entfernt war, wie dieser regenfeuchte Tag vom trockenen Sommer. Es überzeugte mich wirklich vollumfänglich und mehr Avocadocreme hätte ich auch deshalb gar nicht gebraucht, weil der reine Geschmack des Brotes an sich schon eine echte Freude war.
Dazu zeigte die Küche, dass sie das Spiegelei doch wirklich beherrscht, wenn sie schon nicht das Pochieren spontan präsentieren wollte. Das Weiß optimal gegart, das Gelb schön glänzend und cremig zerlaufend umschmeichelte das luftige Brot wirklich sehr gut.
Zu guter Letzt ließ sich die Streifenkunst mit der Hollandaise angesichts des „hippen Flairs“ sicher vorhersehen (befürchten). Das reichte für die benötigte Fettigkeit bei diesem Klassiker jedoch aus. Auf Nachfrage wurde wenigstens ehrlich zugegeben, dass diese Hollandaise nicht hausgemacht ist. Das stellte sich aber zum Glück nicht als geschmacklicher Nachteil heraus, vor allem auch angesichts der guten Hauptdarsteller Brot und Ei stellte.
Mit seinem „Egg Benedict“ lieferte mir das „Konvent“ in der Gesamtheit also wirklich eine absolut zufriedenstellende Brotzeit. Im Detail darf man dann aber auch nicht ignorieren, dass zum Beispiel einige vegetabile Mitspieler (Ruccola, Bete) nicht mit voller Frische überzeugten, die Hollandaise zugekauft war und auch beim Ei nicht die pochierte Klassik gezeigt werden konnte. So schließt sich dann der Bogen zum PLV, dass angesichts 11,9 € von allen Kategorien leider für mich den größten Abzug unvermeidlich erhalten muss.
Aus dem geschilderten gibt es, wie gewohnt, für mich also zu den einzelnen Kategorien nochmal folgendes zusammenzufassen:
Das historische Backsteinhaus versprüht zusammen mit der gleich in der Nachbarschaft gelegenen Aegidienkirche natürlich eine besondere, historische Atmosphäre, die lebendig atmet und dem Gast somit ein gutes und entschleunigendes Gemüt verleihen sollte.
Hinsichtlich der Inneneinrichtung des Lokals beschränkte man sich auf eine schlichte und nüchterne Möbel- und Farbausstattung. Hier fände ich etwas mehr Stoff oder Farbe persönlich noch besser, um auch dem Gastraum die Kühle der alten Gemäuer zu nehmen (das war z.B. im Vorgänger "Cafe Sofa" durch eben jene gepolsterten Sitzmöglichkeiten passend integriert).
Trotzdem lässt sich an der Sauberkeit und Qualität der Einrichtung aber nichts bemäkeln, sodass man doch gerne auch im Innenbereich verweilen kann.
Der Service der jungen Herren überzeugte mit Aufmerksamkeit und Tempo bei gleichzeitiger Freundlichkeit. Zur Topnote hätte es wie gesagt noch die gewisse Spontanität beim „Egg Benedict“ sein dürfen.
Bei dieser von mir bestellten Brotmahlzeit konnte man vor allem mit Brot, Ei und Creme eine Freude bereiten. Angesichts des Preises von 11,9 € bleibt mit dem Verzicht auf die Pochier-Cremigkeit zugunsten der einfacheren Spiegelei-Variante, sowie der zugekauften Hollandaise dann aber doch noch etwas zum Maximum auf der Strecke.
Somit war der aufgerufene Preis am Ende für mein Empfinden dann doch etwas zu hoch gegriffen.
Summa Summarum lässt sich der gute Zulauf im "Cafe Konvent" also durchaus verstehen und begründen, sodass ich es, vor allem jedem Backwaren-Fan, schon empfehlen würde. Eine uneingeschränkte Lobeshymne ist es aber ehrlicherweise aber auch nicht.
Vor einigen Jahren war ich bereits Gast in diesem historischen Backsteinhaus, welches zum Komplex rund um die St.-Aegidien-Kirche (einem der berühmten 7 Türme Lübecks) gehört. Damals befand sich hier jedoch noch das "Cafe Sofa" einer gemeinnützigen Vereinigung, welches mich damals weder enttäuschte noch begeisterte.
Mittlerweile hat man die Sofas aus den Räumlichkeiten im Erdgeschoss an der nordöstlichen Ecke des St.-Aegidien-Platzes jedoch entfernen und leider seine Schließung bekannt geben müssen.
Im Oktober 2021 wurden diese aber erneut mit einem Cafe-Angebot gefüllt,... mehr lesen
Konvent | Kaffee Kneipe Küche
Konvent | Kaffee Kneipe Küche€-€€€Cafebar045130808300St.-Annen-Str. 1, 23552 Lübeck
3.5 stars -
"Trotz der "Hippster-mäßigen" Aufmachung und Präsentation konnte das "Konvent" im Grunde überzeugen, auch wenn hier und da noch Luft nach oben besteht.." NoTeaForMeVor einigen Jahren war ich bereits Gast in diesem historischen Backsteinhaus, welches zum Komplex rund um die St.-Aegidien-Kirche (einem der berühmten 7 Türme Lübecks) gehört. Damals befand sich hier jedoch noch das "Cafe Sofa" einer gemeinnützigen Vereinigung, welches mich damals weder enttäuschte noch begeisterte.
Mittlerweile hat man die Sofas aus den Räumlichkeiten im Erdgeschoss an der nordöstlichen Ecke des St.-Aegidien-Platzes jedoch entfernen und leider seine Schließung bekannt geben müssen.
Im Oktober 2021 wurden diese aber erneut mit einem Cafe-Angebot gefüllt,
Besucht am 06.10.20231 Personen
Rechnungsbetrag: 7 EUR
Lange Zeit konnte das „onni“ in der Mühlenstraße für sich beanspruchen, das einzige rein koreanische Restaurant in Lübecks Altstadt-Gastronomie zu sein.
Seit 2020 versucht das kleine Lokal „Hana“ gleich am Beginn der Krähenstrasse direkt am Mühlenteich hier eine zweite Alternative zu bieten. So ganz stimmt das mit der Übersetzung von „Hana“ mit „einzigartig“ in Bezug auf koreanische Restaurants in Lübeck also nicht, aber kulinarisch kann natürlich trotzdem etwas Besonderes geboten werden. ;-)
Ob sich dies bewahrheiten und es dankt auch tatsächlich eine lohnenswerte Alternative ist, wollte ich bei einem kurzen Besuch direkt einmal selber ausprobieren. Außenansicht.
Hinsichtlich der Gastraumgröße steht es dem „onni“ in Sachen „klein und schnucklig“ schon einmal in nichts nach. Innenansicht.
Im rechten Winkel verteilen sich hier etwa 5 Tischpartien um die Theke/Bar. Die meisten Imbisse und Bäckereien haben wohl ein größeres Platzangebot, sodass sich hier wohl ein anhaltender Reservierungsfluss etabliert hat, der dem Lokal bis heute die Existenz ermöglicht: ein durchaus gutes Vorzeichen. An der Bar kann man natürlich auch auf dementsprechenden Hockern Platz nehmen.
In den warmen Monaten bietet der kleine Gehwegplatz links vom Lokal noch Platz für einfaches Kunststoff-Mobiliar, dass die winzige Gastkapazität vom Innenraum aber glatt verdoppeln könnte.
Auch im „Hana“ zeigt sich das Interieur von einer sehr schlichten, kubisch und schnörkellos geformten Seite ohne großartige Dekoration (außer ein paar Topfpflanzen). Das ist für mich aber nicht negativ zu sehen, da man sich als Gast in dem ohnehin schon kleinen Raum nicht noch zusätzlich eingeengt fühlt. So hat man für diesen kleinen Raum meiner Meinung nach das richtige Ambiente erschaffen, dass den Gast die gebotenen Köstlichkeiten genießen lässt. Im Hintergrund lief junge koreanische Musik, zu der die Servicedame lustigerweise auch leise mit-trällerte , die aber auf Dauer zwar etwas anstrengend, aber nicht zu laut eingestellt oder eintönig war.
Dass die Toilette im Untergeschoss zu finden ist, verwundert angesichts des schon kleinen Gastraumes weniger, sei aber natürlich trotzdem erwähnt. Wie auch im Gastraum ließen sich Zustand und Sauberkeit aber nicht bemängeln.
Der Service lag zu meiner Besuchszeit in der Hand von einer jungen koreanischen Frau. Ich wurde nicht nur gleich mit einem Lachen begrüßt, sondern auch darüber hinaus strahlte sie schöne Freundlichkeit aus. Meine Fragen und Bestellung wurden von ihr stets verstanden, sodass die Sprachbarriere also nicht im Weg stand. Zudem war sie für meine gewohnt häufigen kulinarischen Fragen zu der Speise stets offen und fragte gern beim Koch nach.
Zusätzliche Gastfreundlichkeit bewies man im „Hana“ zudem dadurch, dass mir auch ein unten noch einmal erläuterter Wunsch in Abweichung zur Speisekarte gewährt wurde.
Auch sie trug also zur guten Gastlichkeit bei.
So klein wie der Gastraum zeigt sich auch der Umfang der Speisekarte. So passt diese tatsächlich auf nur eine DINA4-Seite (+ einer weiteren für Getränke) und bedarf damit nicht mehr als einem einlaminierten Blatt mit Vorder- und Rückseite. Der Fokus liegt klar nur auf der koreanischen Küche und rückt auch hier nur die für den Koch relevantesten Klassiker ins Licht. Angesichts dessen ist ein höherer Erwartungswert hinsichtlich Frische und Qualität doch durchaus berechtigt.
Nach zwei Vorspeisen und vor einem nur als „Tagesdessert“ genannten süßen Teil hat man bei den Hauptgerichten die Wahl aus folgenden Speisen, die stets obligatorisch mit Reis, einer Suppe und drei Tagesbeilagen serviert werden. Hühnchen steht bei frittiertem „Korean Chicken“ mit einer Wahl aus drei Soßen und beim „Dakgalbi“ als scharf-mariniertem Fleisch mit verschiedenem Gemüse im Vordergrund.
Beim weltbekannten Reis-Gericht „Bibimbap“ steht dem Gast auch noch die Wahl von Tofu als Fleischalternative zur Verfügung, während „Jabche“ Gemüse mit koreanischen Süsskartoffel-Nudeln kombiniert und somit von Haus aus vegetarisch ist.
All diese Hauptspeisen bewegen sich preislich dabei in einem moderaten Rahmen zwischen 16-20 €.
Mein persönliches Interesse weckte eine der beiden Vorspeisen. „Ttoeok Kkochi“ wurden für 6 € als kleine koreanische Reiskuchen in Chili-Soße angepriesen. Da mein Hunger für ein Hauptgericht zu gering, der Appetit für diese Vorspeise allein aber zu groß war, fragte ich zudem, ob ich die obligatorischen Beilagen dieser auch zu den Reisküchlein extra ordern könnte. Erfreulicherweise wurde mir dies gern erfüllt und der Aufpreis von nur einem mickrigen € ist dabei nicht nur PLV- sondern auch Servicemässig nochmal ein Extralob wert.
Nach 15 Minuten durfte ich mich dann also über folgendes hermachen. „Ttoeok Kkochi“: koreanische Reiskuchenspieße mit Chilli Soße.
Zwei Spieße mit jeweils 4 der Würstchen-artigen Reisküchlein kündigten durch ihre knallrot leuchtende Chilisoßen-Glasur ein pikantes Geschmackserlebnis zumindest an. Mit dem Messer ließen sie sich eher schwer zerteilen, hatten sie doch eine eher festere, gummiartige Konsistenz. Die Servierung auf Spießen zum Abbeißen ohne Besteck machte also absolut Sinn. Für das Kauwerk war die Konsistenz dann aber keineswegs eine zähe Zumutung. Es mutete schon fast eher wie kerniges Fleisch an, natürlich ohne die Faserigkeit. Trotzdem sorgte die somit längere Aufenthaltsdauer im Mund dafür, dass sich die Marinade ordentlich entfalten konnte. Die Reisküchlein an sich waren, wie man es z.B. von den japanischen Mochi kennt, eher geschmacksneutral. Doch die „Glasur“ hatte es wirklich aromatisch in sich. Damit meine ich gar nicht die erwartete Schärfe, die ganz angenehm für den deutschen Gaumen dosiert war. Eine Grundwürze, die klar Soja vermuten ließ, hatte einen süßlichen Touch, der in asiatischen Gerichten ja auch nichts fremdes ist. Das wahrlich einzigartige (womit wir nochmal bei der „Hana“-Übersetzung wären) ergab sich durch eine 4. Aromenkomponente: einer an BBQ erinnernden Rauchigkeit. All diese Facetten waren so gut ausbalanciert, dass nichts anderes als Wohlgeschmack entstehen konnte. Ja, für mich war das schon vor allem etwas spannendes neues, aber auch einzigartiges. 4 koreanische Beilagen: Gurken, Kohlrabi, Kimchi und Suppe.
Die in kleinen Schälchen servierten koreanischen Beilagen umfassten ein Viererlei.
Obligatorisch begann dieser natürlich mit „Kimchi“, also der weltbekannten, fermentierten Kohlzubereitung. Dieser überzeugte schon einmal mit schönem Biss, sowie vor allem mit der typischen Schärfe, die aber sehr angenehm dosiert daherkam.
Feine Streifen von Kohlrabi mit etwas schwarzem Sesam waren nicht nur knackig, sondern reinigten die Geschmacksknospen auch mit einer frischen Säure.
In der dritten Schale ließen auch die Stücke entkernter Gurke mit etwas Karottenraspeln eine frische Knackigkeit nicht vermissen. Auch diese Kleinigkeit überraschte wieder mit einer geschmacklichen Eigenständigkeit, die hier durch eine Marinade aus Sojasauce und vor allem geröstetem Sesamöl eine besondere nussig-salzige Geschmacksverbindung erzeugte.
Abgeschlossen wurden die Beilagen mit einer Suppe, die ebenfalls rein vegetarisch blieb, denn es handelte sich hierbei um eine Gemüsebrühe mit gestocktem Eiklar und nicht Hähnchenfetzen, wie ich erst dachte. Als warme Komponente fügte das den Beilagen den noch fehlenden Part bei, der diesen Reigen zu einem wirklich vielfältigen Begleiter machte, auf den ich nicht hätte verzichten wollen.
Im Fazit muss ich zur Bewertung natürlich auch den Vergleich zum bisherigen „Platzhirsch“ in Lübecks koreanischer Gastronomie namens „onni“ ziehen.
Rein atmosphärisch nehmen sich beide Lokale für mich nichts und machen mit schlichter, aber moderner Einrichtung das Beste aus dem begrenzten Platzangebot, welches hier im „Hana“ ja nochmals deutlich kleiner ausfällt. So hat es sich das liebevoll gemeinte Prädikat „schnucklig“ absolut verdient.
Schon theoretisch ermöglicht diese geringe Gastkapazität eine individuellere und aufmerksame Serviceleistung. Bei diesem Besuch wurde ersteres bereits durch die Erfüllung meines Beilagen-Extras zu meiner bestellten Vorspeise erfüllt. Darüber hinaus erzeugte die Freundlichkeit und zugewandte Offenheit der jungen Frau auch in mir nichts als Fröhlichkeit.
Kulinarisch bewies mir das Team des „Hana“ bei all den von mir verköstigten Kleinigkeiten, dass man hier wirklich etwas in Lübeck einzigartiges erhalten kann. Nicht nur die kleinen Reisküchlein in ihrer Marinade, sondern selbst die in deutscher Küche häufig eher zweitrangigen Beilagen präsentierten so viele Facetten, die in der Gesamtheit aber sowohl in Geschmack, als auch Konsistenz fein abgestimmt und ausbalanciert waren.
6 € für die Vorspeise und nur ein symbolischer € für die extra Beilagen waren somit vielleicht vorrangig keine Sättigungsinvestition, aber mehr als lohnend für die geschmackliche Reise in sonst ganz ungewohnte Welten.
Zurecht hat sich das „Hana“ für mich also als zweites, koreanisches Restaurant in der Innenstadt bis heute gehalten und für mich qualitativ dabei keine Abstriche im Vergleich zum „onni“ gezeigt. Viel mehr ist es im Gegensatz zum nun doch sehr trubeligen Verwandten in der belebten Mühlenstrasse auch jetzt noch als kleiner Geheimtipp anzupreisen und bietet koreanische Kost, die man bisher nur hier findet. Das „Hana“ darf sich also vielleicht nicht als „einzigartiges“ koreanisches Angebot hier in Lübeck nennen, aber für mich auf seine Art durchaus „einzigartig“ gut.
Lange Zeit konnte das „onni“ in der Mühlenstraße für sich beanspruchen, das einzige rein koreanische Restaurant in Lübecks Altstadt-Gastronomie zu sein.
Seit 2020 versucht das kleine Lokal „Hana“ gleich am Beginn der Krähenstrasse direkt am Mühlenteich hier eine zweite Alternative zu bieten. So ganz stimmt das mit der Übersetzung von „Hana“ mit „einzigartig“ in Bezug auf koreanische Restaurants in Lübeck also nicht, aber kulinarisch kann natürlich trotzdem etwas Besonderes geboten werden. ;-)
Ob sich dies bewahrheiten und es dankt auch tatsächlich... mehr lesen
Hana - Koreanisches Restaurant
Hana - Koreanisches Restaurant€-€€€Restaurant045170749049Krähenstraße 34, 23552 Lübeck
5.0 stars -
"Nun also auch ein Eindruck vom 2. Koreaner in Lübeck, der durchweg positiv und geschmacklich sogar „einzigartig“ gut ausfiel." NoTeaForMeLange Zeit konnte das „onni“ in der Mühlenstraße für sich beanspruchen, das einzige rein koreanische Restaurant in Lübecks Altstadt-Gastronomie zu sein.
Seit 2020 versucht das kleine Lokal „Hana“ gleich am Beginn der Krähenstrasse direkt am Mühlenteich hier eine zweite Alternative zu bieten. So ganz stimmt das mit der Übersetzung von „Hana“ mit „einzigartig“ in Bezug auf koreanische Restaurants in Lübeck also nicht, aber kulinarisch kann natürlich trotzdem etwas Besonderes geboten werden. ;-)
Ob sich dies bewahrheiten und es dankt auch tatsächlich
Geschrieben am 06.10.2023 2023-10-06| Aktualisiert am
06.10.2023
Besucht am 06.10.20231 Personen
Rechnungsbetrag: 5.5 EUR
Der "Klingenberg" ist der südlichste der größeren Plätze in der Lübecker Altstadt und erhielt seinen Namen dadurch, dass hier vormals zwei große Straßen in spitzem Winkel aufeindertrafen und sich somit wie zwei Klingen kreuzten. Die Mühlenstraße stellt auch heute noch die Hauptader von Süden zum Altstadt-Zentrum dar. Beliebt sind an so einem großen Platz natürlich auch die Immobilien für gastronomische Angebote, da man hier doch direkt am Puls der Menschenströme liegt und somit zumindest potentiell ein hohes Gästeaufkommen garantiert wäre.
Eine kleinere Ladenfläche auf der Seite des Haerder-Centers hat in den Jahren, in denen ich Lübeck meine Heimat nennen kann, dabei stets gastronomische Betriebe gesehen, die sich jedoch schon häufiger Fluktuation unterlegen waren. "Schlottmans Kartoffelküche" empfand ich dabei als Bereicherung und hatte ich auch hier bereits rezensiert, als es noch existierte. Ein Döner-Imbiss-Intermezzo blieb dann auch diesen Räumlichkeiten natürlich nicht erspart, war aber erwartungsgemäß auch nicht auf Dauer angelegt.
Zugegebenermaßen ging ich auch nicht in Begeisterungsstürme auf, als mit dem "Asian Dreams" nur eine weitere der bereits in großer Zahl in der Innenstadt zu findenden kleinen Lokalen mit universell-fernöstlicher Kost Einzug erhielt. Für meine stete Suche nach Abwechslung und Neuem schien das auf jeden Fall keine zusätzliche Option zu sein. Außenansicht mit Freisitz.
Jedoch zeugten seitdem nicht nur die stets gute Füllung mit Gästen, sondern auch allgemeine Bewertungen auf unterschiedlichsten Portalen immer mehr davon, dass hier vielleicht doch nicht nur ein weiteres, austauschbares Asia-Tempelchen eröffnet hat. Immer mehr rückte es somit in meinen Fokus, denn asiatische Kulinarik darf zur Abwechslung natürlich nicht fehlen und verspricht auch überraschenden Genuss, wenn eine schöne Auswahl und hausgemachte Frische einer Mammut-Karte mit kostenoptimiertem Glutamat-Standardsortiment vorgezogen wird.
Ein erster Blick auf die Online verfügbare Speisekarte bestätigte die Rechtmäßigkeit meines Interesse auf den ersten Blick jedoch weniger. Ein standardmäßiges Sushi prangte dort leider ebenfalls in direkter Nachbarschaft zu Varianten gebratener Nudeln und gebratenem Reis, sowie die Kombination verschiedenster Fleischsorten mit Currys und gleichzeitig auch bekannten asiatischen Saucen. Auch ein günstiger Mittagstisch ist weder an sich noch durch die gebotene Auswahl etwas gewesen, was mich gerade hierhin ziehen würde.
Trotzdem hielt die Speisekarte letztendlich eine Ausrichtung bereit, die mein Interesse doch im Vergleich zu den anderen asiatischen Bistros in Lübecks Innenstadt deutlich anhob: verschiedenste vietnamesische Gerichte in der Vorspeisen- und "Spezialitäten"-Rubrik, die der Annoncierung nach aus der dortigen Tradition stammen sollten. Der Entschluss zum ersten Nachmittagsbesuch war also gefasst und erhielt nun seine Umsetzung. Innenansicht mit dem Aquarium. Innenansicht mit der Bar.
Auch im Sinne des Ambientes muss man dem "Asian Dreams" meiner Meinung nach bekunden, dass man eher wenig dafür tut, nicht zunächst der uniformen, breiten Asia-Bistro-Masse zugeordnet zu werden. Das beginnt bereits beim Eintritt in das einräumige Lokal, in dem auf der linken Seite gleich das typische Goldfisch-Aquarium die Gäste begrüßt. In dem nach hinten schmaler zulaufenden Raum hat man, wie es bereits bei den Vorgängern der Fall war, auf der rechten Seite eine Theke platziert.
Wandgestaltung und das Licht der Lampion-Lampen hüllen das Lokal ansonsten in eine wärmere Farbgebung, der die komplett in Schwarz gehaltenen Tische und gepolsterten Stühle durchaus als Kontrast entgegenstehen. Positiv ist definitiv anzumerken, dass man dem Bistro auch heute noch die Renovierung ansieht, denn abgenutzt und verstaubt wirkt die Einrichtung nicht. Eine Wandmalerei mit der Innenstadt-Silhouette Lübecks wirkt einem Asia-Kitsch etwas entgegen, wird aber gleichzeitig von asiatisch angehauchten Bildern im sonstigen Raum begleitet. Zusammengefasst ist Renovierung durchaus gelungen, aber über das Ambiente eines deutsch-asiatischen Restaurants geht es dann doch nicht hinaus.
Die Toiletten sind im hinteren Bereich ebenerdig zu finden und in angemessenem Zustand.
Schwarze Rattan-Stühle an weißen Klapptischen gewähren natürlich auch auf dem Vorplatz Sitzmöglichkeiten im Freien und können zudem mit zwei großen Schirmen bei Bedarf geschützt werden.
Ein Mann mittleren Alters kümmerte sich um die Gäste, während eine zweite Person hörbar im hinteren Bereich Pfannen und Woks schwang. Deutsche Kommunikation war für den Herrn keinerlei Problem und auch eine gute Aufmerksamkeit gehört zu seinen Eigenschaften. Eine recht nüchterne, eher emotionslose Art gehört bei männlichen asiatischem Service vielleicht in gewisser Art dazu, aber ein Lächeln und etwas mehr Herzlichkeit hat man dann doch immer gerne.
Wie bereits erwähnt gleicht sich die Speisekarte dahingehend den "üblichen Verdächtigen" an, dass sie eine große Bandbreite und Quantität unterschiedlicher asiatischer Länderspeisen anbietet. Aber man nennt sich ja auch "Asian Dreams" und nicht nur "Vietnamese Dreams" oder "Japanese Dreams". Von daher kann man also keinerlei Etikettenschwindel vorwerfen.
So findet sich im mehrere Seiten langen Angebot eine Rubrik für allerlei Sushi von Sashimi bis hin zu dem bekannten europäisierten California- oder Tempura-Roll. Gebratene Nudel- und Reis-Variationen fehlen daneben ebenso wenig wie rote- und Kokos-Currys. Dazwischen gibt es natürlich auch knusprige Ente und Hähnchen in allen erdenklichen Begleitungen, sowie Udon- und Reisbandnudelgerichte. Sogar auf die topaktuelle „Bowl-Sparte“ verzichtet man hier in seinem Angebot nicht. Zu guter letzt gibt es natürlich auch noch eine Mittagskarte, bei der die Preise, die hier sowieso abseits davon die 17 € Grenze nicht überschreiten, komplett unter 10 € liegen.
Die Aufmachung des kulinarischen Angebots widerspricht für mich also in gewisser Weise einer besonderen Frische und Authentizität angesichts des quantitativen Ausmaßes eher. Da mir die Sparte der vietnamesischen Gerichte für mich aber trotzdem viele bisher unbekannte und gleichzeitig ansprechend klingenden Kompositionen enthielt, erweckte dies doch meine große Neugier und so entschied ich mich daraus an diesem Nachmittag für die „Canh Chua Nam Bo“ für 5,5 €. Diese wurde in der Speisekarte als „traditionelle Suppe der vietnamesischen Küche mit Champignons, Sojasprossen in einer säuerlichen Brühe, verfeinert mit Knoblauch und vietnamesischen Kräutern“ genauer erläutert.
Bei der Wahl zwischen Garnelen und Lachs als Einlage entschied ich mich für Letzteren.
Nach einer kurzen Wartezeit von 5 Minuten durfte ich dann die gebotene Aromenwelt probieren. „Canh Chua Nam Bo“ mit Lachs.
Aus der schönen roten Schale entwich schon einmal ein frisch heißer Dampf. In der Brühe präsentieren sich weiße Champignons ebenso gleich wie Chinakohl, Zwiebeln und Sojasprossen.
Was ich zunächst für üppig eingesetzten frischen Lachs hielt, entpuppte sich leider als banale Tomatenstücke. Der Fisch an sich füllte in durchgegarter Zubereitung mit Güte einen Löffel, was angesichts des Preises aber ansonsten wohl auch nicht anders zu erwarten war. Lachseinlage in der „Canh Chua Nam Bo“.
Nun aber zum Geschmack. Hierbei hielt die Brühe schon einmal die versprochene Säuerlichkeit, die aber wohl dosiert und auch mit eine gewissen Süße gepaart war. Dafür schienen eventuell die kleinen Ananasstücke verantwortlich zu sein, die ich in der Einlage später noch entdecken konnte. Mein Gaumen wurde somit schon einmal erfreulich belebt. Positiv überraschte mich auch die Einlage der erwähnten Gemüse und Champignons. Selbst letztere waren noch knackig und schienen somit also a la Minute mit der Brühe vereinigt worden zu sein, während der Lachs wohl in dieser von vornherein gegart wurde. Dieser wäre ohne die Suppe natürlich trocken gewesen, zeigte aber geschmacklich wenigstens deutlich wahrnehmbares Aroma.
Wirklich gerne löffelte ich die Schale mit dieser traditionellen vietnamesischen Suppe komplett aus und kann dem Koch nur ein gutes Gefühl für ausgewogene asiatische Geschmackswelt attestieren, die hier zugleich vor allem beim Gemüse auf tolle Frische traf. 5,5 € waren ein wirklich toller Preis für einen schönen neuen Geschmackseindruck.
Waren es nun also wirklich "asiatische Träume", die ich in der Zusammenfassung aus diesem kleinen Restaurant mitnehmen konnte?
Interieur und Ambiente sind wie erwähnt sichtbar eine Renovierung unterzogen worden, würden mich aber eher nicht zum träumen bringen (weder in positiver Weise, noch als Albtraum). Entspannt essen und wohlfühlen kann man sich hier aber allemal.
Für eine Wohlfühlatmosphäre ist natürlich auch der Service sehr wichtig. In dieser Kategorie bleibt mir eine versierte, aufmerksame Leistung des Herren in Erinnerung, der ein gewisser Anteil an emotionaler, gastlicher Wärme aber doch noch zusätzlich gut gestanden hätte.
Auf der kulinarischen Seite waren meine Erwartungen zunächst auf Grund des schieren Umfangs der asiatischen Bandbreite ja etwas gedämpft. Jedoch bescherte mir das "Asian Dreams" mit der von mir verköstigten vietnamesischen Suppe „Canh Chua Nam Bo“ mit Lachs genau das, was ich mir erhoffte: Ein für mich neuer Geschmacksakkord, gepaart mit guter Frische der Produkte
Dafür war der aufgerufene Preis von 5,5 € für mein Empfinden also sehr gut.
Da ich bei weitem noch nicht in allen der zahlreichen asiatischen Angeboten der Innenstadt persönlich war, kann ich natürlich keinen umfassenden Vergleich zur Bewertung der Empfehlbarkeit liefern. In der von mir besuchten Riege würde ich das "Asian Dreams" in der Gesamtheit von Ambiente, Service und vor allem Speisenqualität und -Geschmack definitiv oben einordnen und diesen Prämierenbesuch somit als gelungen bezeichnen.
Der "Klingenberg" ist der südlichste der größeren Plätze in der Lübecker Altstadt und erhielt seinen Namen dadurch, dass hier vormals zwei große Straßen in spitzem Winkel aufeindertrafen und sich somit wie zwei Klingen kreuzten. Die Mühlenstraße stellt auch heute noch die Hauptader von Süden zum Altstadt-Zentrum dar. Beliebt sind an so einem großen Platz natürlich auch die Immobilien für gastronomische Angebote, da man hier doch direkt am Puls der Menschenströme liegt und somit zumindest potentiell ein hohes Gästeaufkommen garantiert wäre.
Eine... mehr lesen
Asian Dreams
Asian Dreams€-€€€Bistro, Imbiss, Take Away045192995882Sandstraße 25, 23552 Lübeck
4.0 stars -
"Einer von vielen asiatischen Kleingastronomen, der sich aber seinen guten Zuspruch, trotz der sehr ausladenden Angebotsbreite, mit einer ansprechenden kulinarischen Leistung durchaus verdient hat." NoTeaForMeDer "Klingenberg" ist der südlichste der größeren Plätze in der Lübecker Altstadt und erhielt seinen Namen dadurch, dass hier vormals zwei große Straßen in spitzem Winkel aufeindertrafen und sich somit wie zwei Klingen kreuzten. Die Mühlenstraße stellt auch heute noch die Hauptader von Süden zum Altstadt-Zentrum dar. Beliebt sind an so einem großen Platz natürlich auch die Immobilien für gastronomische Angebote, da man hier doch direkt am Puls der Menschenströme liegt und somit zumindest potentiell ein hohes Gästeaufkommen garantiert wäre.
Eine
Besucht am 12.09.20231 Personen
Rechnungsbetrag: 14.9 EUR
Schon lang hat das Gosch-Imperium also auch auf dem letzten Zipfel der Lübecker Bucht in Travemünde direkt auf der Touri-Meile "Vorderreihe" am Wasser einen Aussenposten etabliert. Zu attraktiv muss das Freiwerden des Pavillons direkt am Trave-Kanal gewesen sein, der den Gästestrom doch perfekt aufgreift und dem Gastro-System eine geeignete Architektur bietet.
Jetzt war es also auch für mich an der Zeit, meinem persönlichen Gastro-Erfahrungsschatz diese Sylter Fisch-Kolonialmacht hinzuzufügen. Der „Gosch-Pavillon“ direkt an der Trave.
In bester Touri-Lage wurde der Pavillon direkt an der Travemündung zur Ostsee zwar sichtbar und nicht ungemütlich renoviert und neu eingerichtet. Das Gastaufkommen muss halt möglichst optimal laufen und die Taschen somit füllen, weshalb ein Vergleich zur einschlägig weltweit bekannten Fastfood-Systemgastronomie zumindest bei solchen Filialen nun nicht mehr unangebracht erscheint. Die Theke.
Schnelle Bestellung mit ebenso direkt einsehbarer Angebotspräsention auf knallroten Schildern nehmen dem Gast schon an der Theke den „zeitraubenden“ Blick in die Speisekarte im Flyerformat ab. Genannte Theke will mit auf Eis gelagerten Meeresprodukten die hier zum Einsatz kommende Qualität und Frische bezeugen. Diese sind dabei ebenfalls mit Kärtchen der dazugehörigen Gerichte versehen, was der Impulsbestellung natürlich zuträglich ist. Ein weiterer Abschnitt präsentiert die ebenfalls obligatorischen Fischbrötchen für alle mit kleinem Hunger oder noch weniger Zeit. Die Getränkebar.
An diese Küchentheke schließt sich zu dem noch eine mit allerhand Getränken versehene Bar an.
Um Theke und Bar verteilt sich auch sogleich das erste kleine Platzangebot mit Tischen in Holzoptik samt weißen Stühlen mit grauen Sitzpolstern bieten Tischpartien und höheren Hockern und Tische direkt an Bar und Wänden.
In Sachen Ausgestaltung fällt in diesem zentralen Bereich am meisten das große „Gosch Sylt“-Emblem an der Wand in Backsteinart gleich nach dem Eingang auf. Ansonsten gleichen sich Boden und Decke der Parkettartigen Holzoptik an. Zusätzliche Meeresdeko geht in dem prall gefüllten Gastraum eher unter, da man als Gast bei der Schnelllebigkeit im Flair dieses Gastrokonzepts dafür sowieso keine rechte Aufmerksamkeit hat. Vermissen tut man sie aber auch nicht. Eher lässt sich abschließend die Qualität der Atmosphäre also am qualitativen Zustand und der Sauberkeit des Mobiliars bemessen, welches für mich einen tatsächlich sehr gute Eindruck machte, was auch für die Sauberkeit halt. Das „Glashaus“ direkt an der Trave.
Abgetrennt von diesem Bereich stellt ein voll verglaster Bau direkt am Wasser den grössten Sitzbereich mit zudem attraktivsten Ausblick bei gleichzeitigem Schutz vor Wind und Wetter dar. Zusätzlich zu den Sitzpartien aus dem Thekenraum hat man hier das Platzangebot mit Bänken samt lehnenlosen, aber sitzgepolsterten Bänken noch einmal effektiv ausgenutzt. Aussenbereich mit „Fischbrötchen- und Getränkebar“. Aussenbereich rechts vom Pavillon.
Auch einen Aussenbereich an der Trave mit einer „Fischbrötchen- und Getränke-Bar“ auf der linken Seit umfasst das Lokal, dass damit also auch das fixe to-go-Geschäft direkt auf die Hand nicht auslässt. Strandkörbe greifen das Küstenflair auf, zu dem sich unter großen Schirmen sonst noch einfaches Holzmobiliar gesellt.
Über das etablierte Bestell- und Service-Konzept in Gosch-Restaurants muss sicherlich nicht allzuviel erwähnt werden. Der Gast sollte sich zunächst der kompletten Selbstbedienung bewusst sein: bestellt wird am Verkaufstresen, wo man sich die fertigen Speisen, Getränke und Besteck auch selbst abholt, wenn der bei Bestellung erhaltene Wecker sein Signal gibt. Die Bezahlung direkt bei Bestellung lässt ein mögliches Trinkgeld sowieso nicht zu, welches hier auch fehl am Platz war, denn über „Hallo“ + „Was darf es sein“ + „xxx €“ geht der Austausch mit den Mitarbeitern sowieso nicht hinaus. Da sehe auch ich keine Basis für eine Detailbewertung und hier hebt man sich von den einschlägigen Ketten auch bedauerlicherweise keineswegs ab.
Abgenommen wird dem Gast, im Gegensatz zu den amerikanischen Primi der Gastro-Ketten, das Abräumen des Geschirrs, welches während meiner Besuchszeit in meiner Beobachtung auch schnell und zuverlässig erfolgte.
Einfachste um Fisch und Meeresfrüchte changierende Gerichte mit schnell und standardmäßig gemachten Beilagen in geringer Variation überraschten mich bei Betrachtung der angepriesenen Speisen natürlich nicht. Der Blick auf das Angebot hob mir aber wenigstens mal wieder in Erinnerung, wie lang doch meine letzte Krebsfleisch-Verköstigung schon her ist. „Flusskrebsfleisch vom Grill mit Asiasauce, Baguette und Salatbeilage“ für 14,9 € sollte es für meine Gosch-Prämiere deshalb sein, wobei ich natürlich hoffte, dass dieses nicht bereits als Cocktail in genannter Soße daherkommt, sondern auch unverfälschten Produkt-Genuss ermöglicht.
Wie von einem Schnellrestaurant erwartet waren es aber tatsächlich nur 5 Minuten, bis mein Wecker klingelt und ich mir folgendes an den Platz holte. "Flusskrebsfleisch vom Grill mit Asiasauce, Baguette und Salatbeilage".
Meine Hoffnung auf Separierung von Flusskrebsen und Soße wurde glücklicherweise schon einmal erfüllt. Dieses hatte auch spürbar gerade die Pfanne verlassen, war es doch schön warm, dabei aber auch erfreulich saftig. Gleichsam schmeckte man aber auch, dass es sich hierbei um ein vorgewürztes Produkt handelte, denn Würzigkeit überwog den Grundcharakter spürbar. Schmackhaft war das aber trotzdem.
Über die Asiasauce muss nur wenig gesagt werden, denn auch hier vereinten sich Geschmacksverstärker und Zuckersüße für das Stimulieren des Belohnungszentrums. Eine angenehme Schärfe spielte auch mit, doch mehr als eine Probiergabel wollte ich dem doch recht guten Flusskrebsfleisch letztendlich nicht hinzufügen. Für meinen Geschmack war das wahrlich überflüssig.
Der Salat setzte sich aus Blattsalat, Gurke, Tomaten, Paprika und Frühlingszwiebeln zusammen. Man kann es natürlich nicht verbergen, dass dieser wohl schon länger in der vorbereiten Schüssel in der Küche lag. Verwelkt und vertrocknet war er aber bei weitem nicht. Ein Joghurtdressing fügte Cremigkeit hinzu, war an sich gut portioniert, aber im Endeffekt natürlich auch charakterlos und ohne erfrischende Säure.
Für die Baguettescheibe spricht das Foto sicher ebenfalls schon genug Worte, denn das hätte man sich auch selber aus dem Supermarkt mitbringen können. Nicht einmal ein bisschen erwärmt oder angetoastet war es.
Ja, an den Genuss von Flusskrebsfleisch konnte Gosch mich gut erinnern und ich verspeiste die gute Portion auch gerne. Allein der gesteigerte Durst nach dem Mahl zeigte aber auch gleichsam, wie sehr hier allem der typische Geschmacksverstärkende Convenience-Charakter anhängt. Es ging schnell und war qualitativ kein Ungenuss, aber 14,9 € wären bei einer reinen Flusskrebs-Portion beim Fischerstand letzten Endes wohl doch besser und auch gesünder.
Um es also kurz zusammenzufassen: Auch diese "Gosch-Filiale" sticht nun mit ihrem Namen, der Schnelligkeit und dem erhofft konstanten Geschmacksniveau in das Touristennetz von Travemünde.
Daran gemessen wird mit einem sauberen und neuwertigen Interieur eine durchaus ansprechende Atmosphäre geboten.
Im Rahmen des Selbstbedienungskonzepts macht eine zusätzliche Erläuterung einer Serviceleistung wahrlich keinen Sinn. Will man das Geschirrabräumen und säubern als solche bezeichnen, wurde das schnell und aufmerksam erledigt.
Geschmacklich lieferte meine Flusskrebs-Asia-Kombi zumindest hinsichtlich meines ins geschmackliche Auge am meisten gefassten Krebsfleisch einen doch guten Genuss hin, auch wenn diese nicht ohne eine zusätzliche Würze daherkam. Für alle weiteren Begleiter von Asiasauce über Salat zum Baguette braucht man aber wahrlich nicht extra hier einkehren.
14,9 € gliedern sich in das übliche „Vorderreihen-Niveau“ ein, wirken für alleinig überzeugende Flusskrebse dann aber doch überteuert.
Extra für die Verköstigung typischer Küsten-Cuisine würde ich einem Besucher das System Gosch nach wie vor nicht vorrangig empfehlen. Geht es aber nur um eine kurze Rast und schnelle Verpflegung auf dem Weg zu anderen Zielen, trifft man hier auch in Travemünde am Ende nicht die beste aber sicher auch nicht die schlechteste Wahl.
Schon lang hat das Gosch-Imperium also auch auf dem letzten Zipfel der Lübecker Bucht in Travemünde direkt auf der Touri-Meile "Vorderreihe" am Wasser einen Aussenposten etabliert. Zu attraktiv muss das Freiwerden des Pavillons direkt am Trave-Kanal gewesen sein, der den Gästestrom doch perfekt aufgreift und dem Gastro-System eine geeignete Architektur bietet.
Jetzt war es also auch für mich an der Zeit, meinem persönlichen Gastro-Erfahrungsschatz diese Sylter Fisch-Kolonialmacht hinzuzufügen.
In bester Touri-Lage wurde der Pavillon direkt an der Travemündung zur Ostsee zwar sichtbar... mehr lesen
GOSCH Travemünde
GOSCH Travemünde€-€€€Restaurant, Bistro, Take Away045027779099Vorderreihe 64 a, 23570 Lübeck
3.0 stars -
"Nun habe auch ich erstmals das Sylter Imperium in Travemünde Ver-„Gosch“-tet und nehme davon erwartet durchschnittliche Eindrücke mit." NoTeaForMeSchon lang hat das Gosch-Imperium also auch auf dem letzten Zipfel der Lübecker Bucht in Travemünde direkt auf der Touri-Meile "Vorderreihe" am Wasser einen Aussenposten etabliert. Zu attraktiv muss das Freiwerden des Pavillons direkt am Trave-Kanal gewesen sein, der den Gästestrom doch perfekt aufgreift und dem Gastro-System eine geeignete Architektur bietet.
Jetzt war es also auch für mich an der Zeit, meinem persönlichen Gastro-Erfahrungsschatz diese Sylter Fisch-Kolonialmacht hinzuzufügen.
In bester Touri-Lage wurde der Pavillon direkt an der Travemündung zur Ostsee zwar sichtbar
Besucht am 12.09.2023Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 19 EUR
Am nördlichen Ende der „Strand-Exklave“ der Hansestadt findet man den „Lübeck-Travemünder Golf-Klub“. Lange Zeit spielte man hier mit dem Restaurant „Neunzehn“ wohl darauf an, dass sich die Spieler sozusagen am 19. Loch nach absolvierter Platz-Runde noch das kulinarische „Hole-in-one“ geben können. Doch auch Gäste ohne Clubmitgliedschaft konnten natürlich gerne einkehren. Nach fast 10 Jahren war 2022 dann jedoch Schluss und die gastronomischen Pforten des Clubs wurden geschlossen.
Doch schon am 1. März 2023 konnte eine Neueröffnung vermeldet werden, wobei mit dem „1921“ numerisch die Schlagzahl deutlich erhöht wurde . In Wahrheit spielt die neue Zahl nun auf das Gründungsjahr des Vereins an.
Ob man hier im Vergleich zum Vorgänger nun auch gastronomisch eine deutliche Nummer draufgelegt hat, kann ich mangels eines Besuches in vormaligen „Neunzehn“ leider nicht erläutern. Aber nach wie vor darf man auch ohne Platzreife den kulinarischen Schwung und die Präzision des LTGK testen.
Es sollte aber nicht nur das Mittagsangebot sein, dass meine Neugier auf einen Besuch in dieser abseits vom üblichen Touristenstrom gelegenen Neueröffnung weckte, sodass ich meinen jüngsten Tagesausflug an die Lübecker Bucht auch sogleich dafür nutze. Das Clubhaus des LTGK. Freisitz auf der Terrasse.
In Travemünde zur Saison ungewohnte aber dadurch auch sehr angenehme Ruhe ist es auch gleich, womit die Beschreibung des Ambiente beginnen sollte. Kann man an der „Vorderreihe“ vielleicht dem streitbaren „Hobby“ des „Leute gucken“ in Hülle und Fülle frönen, so gefällt hier doch eher der weitläufige Blick über das gepflegte Grün. Dieser wird in dem linksseitig im Clubhaus gelegenen Restaurant natürlich durch eine vergläserte Front ungestört geboten.
Eine Terrasse fügt in der warmen Jahreszeit selbstverständlich noch viele Sitzmöglichkeiten unter freiem Himmel in Form von einfachen, ungepolsterten Bistro-Stühlen und Tischen hinzu. Da es an diesem Tag im Spätsommer aber gerade zum Wetterwechsel kam, nahm ich mit dem Innenbereich Vorlieb. Blick aus dem Restaurant über den Golfplatz. Interieur.
Bei der Innengestaltung lässt man den erwähnten freien Blick aufs heilige Grün durch unverzierte helle Wandfarbgebung in gelungener Weise am besten wirken. Dem passt sich farblich auch der Boden, sowie die stoffbezogenen Stühle an, die guten Sitz gewähren. Schlüssig erschien mir bei diesen die Verteilung von Exemplaren mit und ohne Armlehnen aber nicht, schien sie doch komplette zufällig gewählt.
Wandseitig spielt eine bequeme Couch da ebenfalls mit.
Die Tische bilden den einzigen dunklen Kontrast, der sich aber wiederum gut mit den grünen Platzdeckchen verträgt.
Hinter dem Gastraum befindet sich zudem noch ein kleiner Barbereich mit einigen Ledersesseln.
Das wirkt alles stimmig und passt sehr gut zum Golfclubhaus-Kosmos.
Zu meiner Einkehrzeit an diesem späten Mittag waren eine Frau und ein Mann mittleren Alters als für den Service zuständig. Sie begrüßten mich freundlich und reichten auch sogleich die Karte am Platz. Für die Bestellaufgabe dauerte es dann doch angesichts des recht leeren Restaurants etwas lange, da hätte ich mir einen höher frequentierten Kontrollgang im Gastraum gewünscht. Mit Smalltalk und Nachfrage nach der Zufriedenheit bewies die Servicedame eine tolle Aufgeschlossenheit und Gastnähe. Beim Servieren des Gerichts wurde dieses auch erläutert. Erfreulich gestalte sich zudem mein gewährter Extrawunsch einer zusätzlichen Sättigungsbeilage zu meinem Gericht aus der Vorspeisenkategorie.
Wie bereits erwähnt, bietet die Speisekarte des Restaurants eine wöchentlich wechselnde Mittagskarte, die werktags jeweils Gericht zwischen 12-15 Uhr für stets 10 € bietet.
Die reguläre Karte präsentiert sich deutsch-mediterran mit italienischen Vorspeisen und Pasta auf der einen, aber auch Dorsch, Schnitzel und natürlich einem Burger auf der anderen Seite. Der 2-seitige Umfang des Angebotes weckt zudem die erfreuliche Hoffnung, dass man sein Repertoire nicht mit allerhand Convenience künstlich streckt.
Eine extra „Klub-Karte“ vereint zudem noch 6 als „beliebte Klassiker“ titulierte Gerichte, wie zB regional bekannter Matjes oder Roastbeef, aber auch Bauernfrühstück, Currywurst, Caesar Salad und Flusskrebs-Linguine.
Preislich wird auch bei den Hauptgerichten hier die 30 € Grenze nicht überschritten.
Summa summarum zieht man sich also weder den Handschuh „Gourmet“ an, reiht sich aber auch nicht zu sehr in ein Sammelsurium von bekannten, internationalen Convenience-Speisen mit hoher Gewinnmarge ein.
Das Mittagsgericht „Rindergeschnetzeltes mit Reis und Salatbeilage“ an diesem Dienstag konnte mein Interesse daran, was die „Geräucherte Wildvariation von regionalem Hirsch und Kürbis“ von den Vorspeisen alles zu bieten hat, trotz des attraktiven Preises, nicht überlagern, sodass ich jenes für 16 € wählte. Wie bereits zuvor erwähnt war ich erfreut, dass meine Wunsch nach Salzkartoffeln als Extra-Sättigungsbeilage gerne gewährt wurden, die sich dann am Ende in einem Zusatz von 3 € auf der Rechnung als angemessen widerspiegeln sollten.
Im kaum gefüllten Restaurant stand nach 15 Minuten dann auch folgender Teller vor mir. Geräucherte Wildvariation von regionalem Hirsch mit Kürbis, Salat und zusätzlicher Salzkartoffel-Beilage.
Der erste Blick war dann leider doch etwas enttäuschend, denn in Wahrheit war die „Variation“ nur ein Aufschnitt von 8 Scheiben geräucherten Hirschfilets. Das das Fleisch kalt daherkam,m war natürlich für eine Vorspeise erwartbar, allerdings hätte ich mir gerade angesichts der Räucherung einen noch kernigeren Wildgeschmack erhofft. Bereits optisch sieht man den Scheiben auf dem Bild wohl zudem an, dass die Räucherung dem Fleisch in Sachen Saftigkeit doch arg zugesetzt hat.
Dieser Kritik am Hauptdarsteller möchte ich aber auch unverzüglich ein positives Aber folgen lassen, besteht doch ein Gericht immer aus dem Zusammenspiel mehrerer Komponenten. Genau hierbei bewies das Küchenteam letztendlich nämlich doch, dass sie Handwerk und Geschmackssinn beherrscht.
Das Kürbisragout im Schälchen erfreute mich mit optimaler Balance aus Cremigkeit und Biss und war, für die Kürbis-Süße passend, mit etwas Säure versehen.
Auch der Salat aus Blattsalaten mit Karotten- und Kohlrabistiften war dank einer großzügigen Marinierung mit Apfelessig-Senf-Dressing wahrlich eine Erfrischung.
Selbst die kleinen Tupfen mit Creme von roter Bete und vor allem Wasabi stellten sich schlussendlich nicht nur als Tellerdeko heraus, denn genau dank ihnen konnte ich dem Fleisch doch noch etwas Pepp und Flüssigkeit hinzufügen.
Schließlich ließ sich auch bei den noch heiss dampfenden Salzkartoffeln hinsichtlich Konsistenz und Salzgrad überhaupt nichts kritisieren.
Es überwiegen also die positiven Aspekte die Abstriche beim Fleisch bei der Bewertung des Gesamtgerichtes, sodass ich dieses leichte Mittagsmahl gerne verspeiste. Trotzdem muss angesichts des Preises von 16 (+3) € dann aber beim PLV doch ein Punktabzug erfolgen, würde doch gerade ein überzeugendes Hauptprodukt diesen gehobenen Vorspeisenpreis rechtfertigen. Zudem war es ja nicht wirklich eine Variation vom Wild, die letztendlich geboten wurde.
Gesammelt bleibt mir von der Wiederbelebung der Club-Gastronomie im LTGK mit dem „1921“ also folgendes im Gedächtnis hängen.
Der Verzicht auf zusätzliche Dekoration in Kombination mit heller Aufmachung und qualitativem Mobiliar lässt dem weitläufigen Blick über den Kurs freien Lauf und wirkt somit angenehm entschleunigend im Kontrast zum Strandbereich Travemündes.
Dieser Atmosphäre war bei meinem Besuch der Service mit versierter Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit zuträglich, auch wenn es nur noch ein My mehr initiative Aufmerksamkeit am Anfang sein dürfen, um eine perfekte Leistung abzuliefern. Positiv hier, auch seitens der Küche, bleibt aber natürlich auch der gewährte extra Beilagenwunsch in Abweichung zur Speisekarte zu erwähnen.
Kulinarisch will man hier das Rad neu nicht erfinden, sich von einer stämmigem Vereinsklause aber trotzdem abheben. Bei meiner Wildvariation mit Kürbis, Salat und zusätzlicher Kartoffelbeilage zeigte die Küche dabei, dass sie das Abschmecken und Zubereiten absolut beherrscht. So konnte die Gesamtkomposition überzeugen. Trotzdem lässt sich nicht verschweigen, dass gerade das geräucherte Wild zum einen keine Variation darstellte und zum anderen mit seinem puren Geschmack und Konsistenz die Erwartungen nicht ganz erfüllen wollte.
Das Preisniveau von 19 € für diese Speise erwies sich für mich daher als eher zu hoch.
Gerade in der Touristenhochburg an der Lübecker Bucht zeichnet sich das „1921“ für mich aber unterm Strich trotzdem als gelungene, empfehlenswerte Bereicherung aus, da dem lauten Trubel entronnen werden kann und dabei trotzdem mit gutem Geschmack Ruhe und Sättigung gefunden wird.
Am nördlichen Ende der „Strand-Exklave“ der Hansestadt findet man den „Lübeck-Travemünder Golf-Klub“. Lange Zeit spielte man hier mit dem Restaurant „Neunzehn“ wohl darauf an, dass sich die Spieler sozusagen am 19. Loch nach absolvierter Platz-Runde noch das kulinarische „Hole-in-one“ geben können. Doch auch Gäste ohne Clubmitgliedschaft konnten natürlich gerne einkehren. Nach fast 10 Jahren war 2022 dann jedoch Schluss und die gastronomischen Pforten des Clubs wurden geschlossen.
Doch schon am 1. März 2023 konnte eine Neueröffnung vermeldet werden, wobei mit dem... mehr lesen
4.0 stars -
"Aus dem „Neunzehn“ wurde im Golfclub nun das „1921“, welches sich mir als wirklich ordentliche aber nicht perfekte Nummer präsentierte." NoTeaForMeAm nördlichen Ende der „Strand-Exklave“ der Hansestadt findet man den „Lübeck-Travemünder Golf-Klub“. Lange Zeit spielte man hier mit dem Restaurant „Neunzehn“ wohl darauf an, dass sich die Spieler sozusagen am 19. Loch nach absolvierter Platz-Runde noch das kulinarische „Hole-in-one“ geben können. Doch auch Gäste ohne Clubmitgliedschaft konnten natürlich gerne einkehren. Nach fast 10 Jahren war 2022 dann jedoch Schluss und die gastronomischen Pforten des Clubs wurden geschlossen.
Doch schon am 1. März 2023 konnte eine Neueröffnung vermeldet werden, wobei mit dem
Besucht am 14.07.20231 Personen
Rechnungsbetrag: 10 EUR
Es sei gleich zu Beginn vorweggenommen: Dieser Hybrid von Cafe und Bar befindet sich weder in einer "Kohlstraße", noch hat er sich einem rein veganen Angebot rund um jedwede Kohlsorten verschrieben.
Das kleine Lokal "Colestreet" ist in Nachbarschaft zum Theater Lübeck in der Beckergrube auf der Lübecker Altstadtinsel zu finden. Seine gastronomische Ausrichtung als teilweise auch Bar machte in diesem Zuge also durchaus Sinn, bietet man somit den Theater-Besuchern sowohl vor als auch nach der Veranstaltung eine Möglichkeit zum entspannten Treff und Austausch bei einigen Getränken und Snacks. Da die Beckergrube zudem die direkte Verbindung vom großen Besucherparkplatz westlich der Innenstadt in eben jene Altstadt bildet, erscheint auch die gleichzeitige Aufmachung als Cafe sinnvoll, denn der Strom potentieller Tagesbesucher und Touristen kann somit ebenfalls abgegriffen werden.
Um herauszufinden, ob das "Colestreet", trotz dieses eher auf einmalige Besucher ausgelegten Standortes, atmosphärisch und kulinarisch ein beachtenswertes Niveau liefert, kehrte ich an einem frühen Nachmittag für einen kleinen Pausensnack eben hier ein. Außenbereich.
Auffällig ist bereits der graue Anstrich der Fassade des Lokals, welcher sich nicht 1:1 in die Nachbarschaft aus den sonst hell- und backsteinfarbigen Häusern einreiht. Die symmetrische Außenansicht besteht aus einem zentralen, zwischen Schaufenstern gelegenen Portal als Eingang, welches von einer Säule geteilt wird. Letztgenannte hat man auch gleich genutzt, um sie mit dem Namen der Lokalität in großen Lettern zu versehen.
Davor bietet der großzügige Gehweg auf dieser Seite der Beckergrube mehr als genug Platz, um bei gutem Wetter und ansprechenden Temperaturen auch im Freien, geschützt durch einen großen ebenfalls grauen Schirm, sitzen zu können. Mehr hätte man zur Erregung von Aufmerksamkeit aus dieser Außenansicht nicht machen müssen, bevor es eher überfrachtet als einfangend wirkt. Innenbereich.
Im Innenbereich führt sich die geringe Breite des "Colestreet" ohne Aufweitung nach hinten fort. Hier ist leider eine kleine Stufe am Eingang zu überwinden und auch zu den Toiletten im hinteren Bereich geht es eine kleine Empore hinauf. Das stellt unter Umständen eine Hürde für gehbehinderte Gäste dar.
Das Platzangebot entsteht im Innenbereich durch die beachtliche Tiefe des Raumes. An den Wänden stechen verschiedenste Bilder ins Auge, welche wohl auch der Grund dafür sind, dass sich das Lokal zu den Attributen "Cafe" und "Bar" auch noch das einer "Galerie" selbst zuschreibt.
Die Tapeten bleiben dazu passend in neutralem Weiß.
Weitere auffällige Details des Interieurs sind die zahlreichen und sehr vielfältigen Tischlampen, die einem Museum gerecht werden würden. Dem steht auch die schier unendliche Vielfalt an Sessel- und Tischdesigns in nichts nach. Da kommen Vintage-Fans auf jeden Fall auf ihre Kosten. Zahlreiche Kunst schmückt die Cafebar.
So hüllt sich das Lokal also in ein sehr individuelles und unverwechselbares Ambiente, dass aber dabei allgemein betrachtet definitiv nicht als kitschig oder überfrachtet bezeichnet werden könnte.
Passend ist auch die Soul-lastige Musik im Hintergrund, die dem Entspannen förderlich ist.
Von der offenherzigen Inhaberin erfuhr ich, dass sie dies alles aus ihrer Berliner Heimat dabei in ihr neues Lübecker Domizil vor 8 Jahren mitgenommen hat.
Das spürt man auch wirklich sehr, denn auf sympathische Art fühlt man sich wie bei jemandem zu Hause eingeladen.
Hier macht das Verweilen definitiv Freude.
Wie erwähnt kümmerte sich während meines Besuches die Inhaberin alleine um ihr Lokal. Auf Sie und ihr Gastfreundlichkeit treffen dabei zwei Wörter perfekt zu: goldig und knuffig. Schon bei der Begrüßung fühlte ich mich mit offenen Armen empfangen. Ihre Berliner Wurzeln wurden mit dem für mich so sympathischen Dialekt sofort klar und schnell entwickelte sich ein offenherziges Gespräch, ohne dass sie mich dann die ganze Zeit penetrant zugetextet hat.
Kommunikativ erörterte sie mir das Tagesangebot an der Theke und machte dabei den Preis für meine Auswahl selbst etwas kleiner, da auch mein Portionswunsch kleiner als üblich ausfiel.
Abgerundet wurde diese Bilderbuch-Serviceleistungen durch das ungefragt gratis gereichte Brot und Wasser.
Trotz ihres gesetzteren Alters strahlte sie so eine mitreißende Jugendlichkeit und Aktivität aus.
Schrieb ich schon beim Ambiente, dass man sich wie „zu Hause eingeladen“ fühlt, so bekräftigte sie das mit ihrer Ausstrahlung nochmals vielfach.
Hinsichtlich des Speisenangebotes zeigt sich schon bei den Öffnungszeiten, welche erst zur frühen Mittagszeit beginnen, dass das "Colestreet" nicht zu den "Frühstücks-Cafes" gezählt werden kann. In Verbindung mit Mittags- und Barangebot bis in die späte Nacht wäre das aber auch, gerade in heutiger Zeit, zu viel des Angebots, welches meiner Meinung nach nur noch einen verschwindend geringen Anteil an selbstgemachtem bzw. frischem beinhalten würde.
So umschreibt das Lokal seine kulinarische Bandbreite auf der eigenen Webpräsenz folgendermaßen: " Auswahl frisch zubereiteter, hausgemachter Quiches, sowie wechselnde Tagessuppe, Chili con Carne, leckere Toasties und köstliche Kuchen".
Mein kulinarisches Interesse weckte hingegen die Theke der Cafebar, welche nämlich stets eine Auswahl an hausgemachten Tapas bereithält.
Da ich an diesem Nachmittag nur Appetit auf einen Snack hatte, bot mir die Inhaberin 4 Kleinigkeiten für 8,9€ an (11,9€ sind es normalerweise für den Ein-Personen-Tapasteller). Kleine Tapasauswahl von der Theke (von oben im Uhrzeigersinn): Gegrillte Champignons; Hähnchen-Erbsen-Salat in Erdnusssauce; Pimientos de Padron; Sonnenblumenkernbrot; Dolmdakia.
Die Inhaberin bewies beim Service dieser Auswahl erneut Ihre tolle Gastfreundlichkeit, denn aufs Haus gab es noch selbstgebackenes Brot und stilles Leitungswasser.
Meiner kleines Viererlei bestand dabei aus:
-Gegrillten Champignons
-Hähnchen-Erbsen-Salat in Erdnusssauce
-Pimientos de Padron
-Dolmadakia
Zunächst sei zu betonen, dass diese Tapas sichtbar und spürbar selbstgemacht waren, denn die gebratenen Komponenten waren noch warm und die kalten knackig frisch.
Auch das Sonnenblumenkernbrot, wenn auch von der Inhaberin transparent als zugekauft deklariert, bewies die gute Qualität mit Luftigkeit und lockerer Krume und gleichzeitig schönem Körner-Crunch.
Die Champignons hätten nicht nur mir als Funghi-Fan sehr gefallen, denn sie waren saftig und knackig zugleich und schön mit Knoblauch aromatisiert.
Positiv überraschen konnte mich auch die Handwerklichkeit beim Hähnchen-Erbsen-Salat. Das Hähnchen war nämlich nicht tot und zu Staub gekocht und die Erbsen ebenfalls noch mit angenehmen Biss versehen. Das Erdnussaroma kam durchaus durch, hätte aber noch etwas intensiver sein dürfen.
Die Pimientos waren von den Kleinigkeiten am „schwächsten“, da ihnen leider Salz spürbar fehlte.
Das Dolmadakia-Reis-Röllchen im Weinblatt überzeugte dann aber noch einmal voll und ganz mit zarter Hülle und aromatisch tomatisierter Reisfüllung, die ebenfalls eine gute Konsistenz hatte.
Klar, in einer Cafebar darf man keine komplexen Gerichte und Abendrestaurationsqualität voraussetzen. Eben in jenem Kontext überzeugte das „Colestreet“ mich mit dem Tapas-Snack durch die hausgemachte Frische und überwiegende Geschmackssicherheit.
Ok, 8,9€ waren für diese Miniportion schon sportlich, aber gerne habe ich diesen Preis angesichts des Geschmacks und der Qualität und Arbeit, die dahintersteht, trotzdem bezahlt.
Zudem sollte man auch Brot und Wasser aufs Haus nicht außer Acht lassen, denn wie häufig findet man das schon?
Mit dem "Colestreet" konnte ich meinem Erfahrungsschatz an kleinen Cafes und Bars der Lübecker Altstadt, die sich gut für einen kurzweiligen Aufenthalt und eine kleine Mahlzeit eignen, also ein weiteres Lokal hinzufügen.
Im Bereich des Ambientes verleiht es sich sowohl mit seiner Fassade, als auch dem mit Kunst angereicherten Interieur einen individuellen Anstrich, der sowohl bei Eintages-Besucher für Aufmerksamkeit sorgt, aber gleichzeitig auch Stammgäste mit seiner heimeligen, keineswegs kitschigen Atmosphäre anziehen sollte.
Die herzliche Gastfreundlichkeit der Inhaberin ist ebenso unübertroffen einzigartig. Selten habe ich mich so schnell so eingeladen und wohl gefühlt
Die von mir gewählte kleine Tapas-Auswahl aus dem aktuellen Thekenangebot konnte mich qualitativ und geschmacklich ebenso, gerade in Relation zu einem Cafebar-Niveau überzeugen.
Dem geforderten Preis von 8,9 € gegenübergestellt, bleibt für mich deshalb also ein gutes PLV, wenn es auch vom Mengenverhältnis her eher überteuert wäre, würde man nur Convenience vorgesetzt bekommen. Eben die Tatsache des Selbstgemachten machte das gebotene hier aber noch wertvoller an sich.
Somit reiht sich das "Colestreet" in der Gesamtbewertung definitiv in die Riege sehr empfehlenswerter, bereits von mir besuchten kleineren Gastronomie-Betrieben in Lübecks Zentrum ein. Wer sich bei Drinks und Snacks wie bei einem Freund eingeladen fühlen möchte, findet hier definitiv ein geeignetes Refugium.
Es sei gleich zu Beginn vorweggenommen: Dieser Hybrid von Cafe und Bar befindet sich weder in einer "Kohlstraße", noch hat er sich einem rein veganen Angebot rund um jedwede Kohlsorten verschrieben.
Das kleine Lokal "Colestreet" ist in Nachbarschaft zum Theater Lübeck in der Beckergrube auf der Lübecker Altstadtinsel zu finden. Seine gastronomische Ausrichtung als teilweise auch Bar machte in diesem Zuge also durchaus Sinn, bietet man somit den Theater-Besuchern sowohl vor als auch nach der Veranstaltung eine Möglichkeit zum entspannten Treff und Austausch bei einigen Getränken... mehr lesen
Cole Street | Cafébar
Cole Street | Cafébar€-€€€Bar, Cafe, Erlebnisgastronomie04513891231Beckergrube 18, 23552 Lübeck
4.5 stars -
"Cafebar in Nachbarschaft zum Theater mit einer hinreißenden Inhaberin und einem schönen, kleinen, hausgemachten Snack-Angebot." NoTeaForMeEs sei gleich zu Beginn vorweggenommen: Dieser Hybrid von Cafe und Bar befindet sich weder in einer "Kohlstraße", noch hat er sich einem rein veganen Angebot rund um jedwede Kohlsorten verschrieben.
Das kleine Lokal "Colestreet" ist in Nachbarschaft zum Theater Lübeck in der Beckergrube auf der Lübecker Altstadtinsel zu finden. Seine gastronomische Ausrichtung als teilweise auch Bar machte in diesem Zuge also durchaus Sinn, bietet man somit den Theater-Besuchern sowohl vor als auch nach der Veranstaltung eine Möglichkeit zum entspannten Treff und Austausch bei einigen Getränken
Geschrieben am 14.07.2023 2023-07-14| Aktualisiert am
15.07.2023
Besucht am 14.07.20231 Personen
Rechnungsbetrag: 11 EUR
"Dit is ja knorke!" - ein Ausdruck, den man eigentlich eher im Berliner Raum als Lob für eine positiv überraschende Begebenheit vernimmt. Dieser Begriff hat nun in abgeänderter Form mit dem Bistro "Iss Knorke" auch in Lübeck Einzug gehalten und zwar in der von mir hier schon vielfach bei Berichten genannten Fleischhauerstraße. Doch dieses Mal handelt es sich dabei nicht um ein weiteres, rein vegetarisches oder veganes Konzept, sondern um ein für die Zeit vor dem Abend gedachtes Bistro-Angebot mit Pfiff. Meine ersten Blicke auf die online einsehbare Speisekarte hatten in mir dabei ganz schnell den Wunsch reifen lassen, das Gebotene bei einer schönen Stadtschlenderei auszuprobieren.
Im Gegensatz zur Vermutung, die sich bei dem gewählten Namen ergibt, hat das "Knorke" seinen Ursprung jedoch nicht in Berlin. Lustigerweise liegen die Wurzeln dieser Neueröffnung des Frühjahrs 2023 sprichwörtlich gleich um die Ecke. Das von mir ja ebenfalls bereits rezensierte Fine-Dining-Restaurant "Schlumachers" hat sein Angebot in dieser kleinen Lokalität sozusagen auf den Mittags- und Zwischenmahlzeiten-Bereich erweitert und dabei räumlich "out-ge-sourced". Idealerweise kehren Touristen und Einheimische also während des Tages zu einer Stärkung und kleinen Rast im "Knorke" ein und beschließen dann, bei einem feinen Menü am Abend im "Schlumachers" einzukehren - keine schlechte Idee für eine Expansion.
Die Qualität, die mir das Team um Gabrijel Pranjic im "Schlumachers" geboten hatte, konnte mich bereits überzeugen. Das steigerte die Hoffnung und den Ausblick, dass sich dieses Qualitätsbewusstsein auch bei den kleineren und "einfacheren" Speisen des "Knorke" widerspiegelt. Damit war natürlich auch mein Interesse an einem ersten Besuch zusätzlich verstärkt. Außenansicht.
Hinter einem mit dem Logo und Namen des Lokals beklebten Schaufenster beschränkt sich der Gastbereich auf einen einzigen Raum, typischerweise mit einer Theke am Kopfende. An besagtem Schaufenster befindet sich ein langer Hochtisch mit Barstühlen, der das Platzangebot, welches im Raum sonst nur aus fünf weiteren 4er-Tische, ebenfalls mit Barhockern, erweitern.
Die Stühle gefielen mir dabei mit ihrer „Popo-nomischen“ Form sehr, da man so auch auf dem blanken Holz bequem sitzen konnte (länger, als für eine Rast verweilt man hier ja sowieso nicht).
Bei gutem Wetter werden natürlich auch kleine Bistro-Tische auf dem Bürgersteig aufgestellt. Innenansicht.
Als gelungen empfand ich auch die Holzpaneel-Vertäfelung von Wänden und Theke, welche die Inneneinrichtung im Wesentlichen prägt.
Dazu gesellten sich als weitere Deko-Elemente ein paar Pflanzentöpfchen an der Wand.
Eine melodische, aber auch Beat-unterlegte Musik aus Interpretationen von Klassikern dieses Jahrtausends empfand ich für die Bistro-Atmosphäre ebenfalls als passend.
Eine Toilette ist über eine Seitentür des Hauses zugänglich, der vom Personal dafür per Schalter auf Nachfrage geöffnet. Sie ist zwar ebenerdig und sauber, für körperlich eingeschränkte Menschen aber zu klein (wohl ehemalige Treppenkämmerlein).
Als ich an diesem späten Mittag meinen Premierenbesuch im "Knorke" antrat, kümmerte sich eine junge Mitarbeiterin um dessen Betrieb. Einer freundlichen Begrüßung folgte die Bestellaufnahme, die hier ebenfalls am Tresen erfolgt. Mein Gericht wurde mir dann am Tisch serviert, auf denen man sich dann auch selber mit dem benötigten Besteck aus einem Gestell versorgt. Aus eigener Initiative heraus stellte ich dann mein Geschirr auch wieder zur Theke, wie ich zugleich bezahlte. Wie ich sah, übernahm diesen Teil die Mitarbeiterin aber auch aus Eigeninitiative an anderen Tischen.
Es handelt sich hier also um einen Bistro-Service, der nicht mit Imbissen, aber auch nicht Abendrestaurants verglichen werden kann. Bei mir hinterließ sie einen routinierten, aber gleichzeitig auch etwas „kühleren“ Eindruck, der gerne etwas mehr Lächeln auf dem Gesicht hätte vertragen dürfen. Auch eine Nachfrage nach der Zufriedenheit während des Besuches gab es z.B. nicht.
Alle Gerichte der Speisekarte werden auch "to go" angeboten, was bereits deutlich zeigt, dass es im "Iss Knorke" um die schnellere und kurzweiligere, kulinarische Versorgung vor dem Abend gehen soll. Die feilgebotenen Speisen teilen sich dabei auf 5 Kategorien auf, welche sich auch preislich einem erschwinglichen Bistro-Niveau anpassen.
Der Bereich der stets mit hausgemachtem Gurkensalat und Kräutercreme gereichten Quiches (jeweils 11,9 €) hält von Zeit zu Zeit neben der klassischen Lorraine-Variante mit Speck, Lauch und Zwiebel z.B. auch eine mediterrane, vegetarische Option oder die "Knorke"-Version mit Feta, Spinat und Lachs bereit.
Klassisch zum Mittagsangebot gehörend dürfen hier natürlich auch diverse Sandwiches (ebenfalls jeweils 11,9 €) nicht fehlen, die sowohl für Fisch- (Lachs, Avocado, Beete, Salat, Yuzu-Mayo) und Fleischliebhaber (Pastrami, Cheddar, Jalapeno, Salat, Honigtomate), als auch erneut Vegetarier (4-Käse, Wildkräuter, Honigtomate, Senf-Knobi-Creme) eine geeignete Option anbieten.
Bei den "Knorke Nudeln" (jeweils 7,9 €) werden die beliebten Makkaroni in die bekannte "Mac n Cheese", aber auch in eine "Mac n Pesto" in der Rosso- und Basilikum-Art verwandelt.
Auch für süße Leckermäulchen gibt es z.B. eine fruchtige Schokoladentarte oder Beerentarte mit weißer Mousse für 5,9 € im Angebot.
Ich denke, man sieht bereits bei diesen ersten 4 Kategorien hinsichtlich der Beschreibung der Gerichte, dass im "Iss Knorke" keineswegs um allseits billig an den Mann/die Frau gebrachte Convenience-Versorgung für eine gute Marge und möglichst einfache "Zubereitung" für das Personal geht, sondern dass auch hier, wie im "Schlumachers", Frische, Produktqualität und auch etwas Kreativität gelebt werden will. Ein Konzept, dass ich das extrem attraktiv finde und das sich als Gegengewicht zur üblichen Schnellgastronomie hoffentlich weiter verbreitet.
Aus der 5. Kategorie sollte auch die von mir gewählte Speise kommen. In dieser werden nämlich verschiedene "Süppchen" mit hausgebackenem Brot bereitgehalten. Während für 6,9 € bereits ein "Selleriecremesüppchen mit Trüffel, Birne und Ziegenkäse" sehr stark meinen Appetit anregte, entschied ich mich am Ende doch für 9,9 € für das "Knorke Gulaschsüppchen nach Omas Rezept". Wenn das Lokal kulinarisch mit Geschmack und "Liebe" glänzen kann, dann doch wohl mit solch einem Familienrezept.
So musste ich ca. 15 Minuten warten, bevor ich mich also an die Verköstigung dieser Haus-Spezialität machen durfte. "Knorke Gulaschsüppchen nach Omas Rezept".
Die in einer schönen geschwungenen, schwarzen Schale servierte Suppe stach bereits schon frisch dampfend mit ihrer reichlichen Einlage positiv ins Auge.
Dazu gab es etwas mit schönem Grillmuster versehenes Brot in einer weiteren Schale, welches bereits mit Knusprigkeit und angenehmer Textur meine Erwartungen daran erfüllte.
Der paprizierte Sud machte bereits Freude, denn er war typisch „Gulasch-schmackig“, ohne aber, wie man es dabei manchmal erfährt, zu salzig oder zu sauer geraten zu sein.
Die bereits erwähnte, üppige Einlage bestand auf der vegetabilen Seite neben frischem Schnittlauch aus einem Mix aus Karotten- und Kartoffelwürfelchen, sowie kleinen Champignonköpfchen. Hier muss ich für mich doch ein paar Abstriche machen, denn das Karotten und Kartoffeln waren doch sehr Babybrei-mäßig weich und auch die Champignonköpfchen schienen länger eingelegt.
Doch ohnehin machte der überragende Hauptteil zum kauen das lang geschmorte und daher bereits in seine Fasern zerfallende Fleisch aus. An dessen Qualität und Mundgefühl gab es wirklich nichts zu bemängeln.
Mit Freude leerte ich die Schüssel, die in Ihrer Gesamtheit nicht nur mit ihrer großzügigen und dabei aber den Magen doch nicht überladenden Portionsgrösse, sondern auch mit geschmacklich den Preis von 9,9€ vollkommen rechtfertigte, auch wenn sie noch die erwähnte Optimierbarkeit beim Gemüse innehat.
Unterm Strich bleibt zum Bistro "Iss Knorke" für mich also folgendes festzuhalten:
Die Einrichtung öffnet sich mit einer unaufgeregten, aber trotzdem neuwertigen Gestaltung für alle Altersgruppen, da sie weder zu hip, noch zu unterkühlt oder altmodisch wirkt. Im Hinblick auf die Ausrichtung als Bistro erfährt man hier definitiv genug Komfort und Ruhe für seine doch meist eher kurze Verweildauer.
Für einen guten Eindruck sorgte auch die während meines Besuchs den ganzen Laden ungehaltenes junge Dame, welche freundlich, und in geschulter Weise agierte, aber gerne noch mehr Herzlichkeit und Freude hätte ausstrahlen können.
Auch kulinarisch sorgte das "Knorke" für wenig Anlass zum Meckern. Das Angebot ist für mich klug gewählt und dabei vielfältig, aber gleichzeitig auch nicht überladen. Hier sollte wirklich jeder fündig werden.
Die von mir gewählte Gulaschsuppe nach Familienrezept zeigte zudem, dass man nicht nur mit der Portion nicht knauserig ist, sondern auch geschmackliche Balance beherrscht, auch wenn zur „Perfektion“ dann doch noch etwas fehlte.
Nicht nur die kulinarische, sondern auch die preisliche Gestaltung des Speisenangebots wirkte bereits vor meiner Bestellung angemessen und fair. Die Gulaschsuppe konnte diese Einschätzung mit ihrer Produkt- und Geschmacksqualität wie erwähnt vollauf rechtfertigen.
Würde man mich also aktuell nach einer frischen und abwechslungsreichen Küche für eine Stärkung z.B. bei einer den ganzen Tag ausfüllenden Stadterkundung fragen, so würde das "Iss Knorke" definitiv mit ganz oben auf meiner Empfehlungsliste stehen. Eine echte Bereicherung, die wieder einmal in der Fleischhauerstraße zur Gastro-Landschaft Lübecks Einzug gehalten hat.
"Dit is ja knorke!" - ein Ausdruck, den man eigentlich eher im Berliner Raum als Lob für eine positiv überraschende Begebenheit vernimmt. Dieser Begriff hat nun in abgeänderter Form mit dem Bistro "Iss Knorke" auch in Lübeck Einzug gehalten und zwar in der von mir hier schon vielfach bei Berichten genannten Fleischhauerstraße. Doch dieses Mal handelt es sich dabei nicht um ein weiteres, rein vegetarisches oder veganes Konzept, sondern um ein für die Zeit vor dem Abend gedachtes Bistro-Angebot mit... mehr lesen
Bistro Iss Knorke
Bistro Iss Knorke€-€€€Bistro045147999981Fleischhauerstraße. 80, 23552 Lübeck
4.0 stars -
"Die Fleischhauerstraße bleibt dynamisch: Im "Iss Knorke" wird eine abwechslungsreiche Bistronomie geboten, die qualitativ dem Preis vollkommen gerecht werden konnte." NoTeaForMe"Dit is ja knorke!" - ein Ausdruck, den man eigentlich eher im Berliner Raum als Lob für eine positiv überraschende Begebenheit vernimmt. Dieser Begriff hat nun in abgeänderter Form mit dem Bistro "Iss Knorke" auch in Lübeck Einzug gehalten und zwar in der von mir hier schon vielfach bei Berichten genannten Fleischhauerstraße. Doch dieses Mal handelt es sich dabei nicht um ein weiteres, rein vegetarisches oder veganes Konzept, sondern um ein für die Zeit vor dem Abend gedachtes Bistro-Angebot mit
Besucht am 04.04.20231 Personen
Rechnungsbetrag: 6.9 EUR
Selbst nach Jahren der Zugehörigkeit zur Hansestadt erstaunt es immer wieder, dass man trotzdem noch auf gastronomische Betriebe trifft, die zwar schon lange existieren, sich aber beim Schlendern durch die Altstadt noch nie in meinen Fokus gespielt haben. Ein ebensolches Lokal fiel mir in der doch auch von mir so häufig bewanderten Hüxstraße auf, sodass ich es mir gleich auf meine persönliche To-do-Liste für die Lübecker Gastrolandschaft auf einen höheren Platz geschrieben hatte, damit ich es, neben den zahlreichen Neueröffnungen, wenigstens in Zukunft nicht aus dem Fokus verliere.
Der Grund dafür, dass mir der Restaurant-Bar-Hybrid "Ohana" bisher nicht so recht gewahr werden wollte, liegt auch darin, dass sich dieses Lokal gänzlich in einem Hinterhof versteckt, der von erwähnter belebter Schlendermeile abzweigt. Schilder und Aufsteller werben dabei jedoch auffällig am Durchgang zu eben jenem Innenhof. Eingangsbereich zum Innenhof.
Sich selbst präsentiert das Restaurant/die Bar nur auf dem bekannten Social-Media-Kanal "Instagram", auf dem man auch erfährt, dass es hier nach umfangreichen Umbau- und Umgestaltungsarbeiten erst im Mai 2021 ein Re-Opening gab. Es ist gut möglich, dass damit auch ein Besitzerwechsel einhergegangen ist, denn wie gesagt, bekannt war mir der Name "Ohana" bereits vor dem Jahr 2021. Gesicherte Informationen habe ich dazu aber nicht.
Hat man die wenigen Schritte durch die Pforte zu dem Innenhof getätigt, präsentiert sich sogleich der Außenbereich des "Ohana". Der Innenhof und Außenbereich.
Auf dem gepflasterten Hof sind mehrere, stabil stehende Tischpartien mit einfachen Stühlen unter großen Schirmen verteilt, die vor Regen oder praller Sonne schützen. Die hellgelben Außenwände an der Stirnseite hat man für ein großes Banner mit dem Restaurantnamen genutzt und sonst den Innenhof mit ein paar Bepflanzungen für mein Empfinden passend aufgewertet. Das nimmt der Atmosphäre die Kühle eines leblosen Steinbehaus bzw. des Glaspavillons auf der rechten Seite.
Eintritt zum Innenbereich des Lokals erhält man über den Hauseingang an der Stirnseite. Interieur im Pavillon.
Nach einem Vorraum, von dem auch die Toiletten abzweigen, schreitet der Gast zunächst durch den vom natürlichen Sonnenlicht erhellten Pavillon, der sich durch eine interessante Installation aus Wassersäulen mit darin aufsteigenden Luftblasen auszeichnet. Das erzeugt eine schöne, entschleunigende Atmosphäre, die auch durch die ruhige Soul- und Jazz-Hintergrundmusik unterstützt wird.
Farbige Samtbezüge in Kombination mit schwarzen Tischen in Holzoptik machen alle Sitzplätze im Innenbereich aus und sorgen damit überall für angenehmen Sitzkomfort. Gastraum neben dem Pavillon.
Linker Hand befindet sich hier noch ein Gastraum mit künstlichem Sternenhimmel.
Im hinteren Bereich schließt sich rechts die Bar an. Die Bar. Der hintere Lounge-Bereich.
Links davon hält der letzte Gastbereich auf zwei großen Flachbildfernseher mit künstlichem Kaminfeuer eine weitere Besonderheit parat. Die Lounge-artige Atmosphäre dieses Bereiches verstärkt sich zudem durch die rot-weiße Kunstblüten-Wandverzierung im Zusammenspiel mit den darunter platzierten Wand-Leuchten am Ende dieses Abteils.
Das Interieur unterstreicht somit die Ausrichtung als Restaurant-Bar-Hybrid mit seinen Farbkombinationen, dem gemütlichen Mobiliar und vor allem den erwähnten Eyecatchern in für mich gelungener Art und Weise.
Während meiner Aufenthaltszeit am frühen Nachmittag waren zwei Serviceherren im mittleren Alter im Gastraum zugegen. Ein Herr kümmerte sich dabei um die Bar, während der andere Bestellungen aufnahm und servierte. Die Begrüßung erfolgte knapp und relativ neutral, was sich im weiteren Verlauf meines Besuches fortsetzte. Nach Reichen der Karte und späteren Erfragung der Bestellung waren es nur noch zur abschließenden Rechnung ein paar Worte, die der Herr mit mir wechselte. Ein initiatives Interesse am Gast oder gar Herzlichkeit kam somit nicht auf. Er machte seinen Job, aber vor gastlicher Freude sprühte er leider eher nicht, was zum einladenden Ambiente und der entspannenden Hintergrundmusik wenig passend wollte.
Auch wenn, wie oben erwähnt, keine klassische Website die Möglichkeit der Einsicht einer Speisekarte bietet, lässt sich zumindest aus den Bildern auf dem Instagram-Kanal die zweigleisige Ausrichtung als Bar und Restaurant auf kulinarischer Ebene recht gut absehen. So teilen sich die "Foodporn"-Bilder zu gleichen Teilen auf verschiedenste Cocktails und Longdrinks auf der einen Seite und eine breite Palette von Pizza über Pasta, Burger bis hin zu Steaks, Bar-Snacks und bekannten Desserts auf. Das zeigt bereits deutlich, dass hier wohl eine internationale Küche geboten wird, mit der die breite Masse der Besucher glücklich werden kann.
Ich musste mich also schon von vornherein darauf einstellen, dass sich hier wohl keine geschmacklichen Neuheiten und Überraschungen entdecken lassen, was dem Interesse einer Bestandsaufnahme aber natürlich keinen Abbruch tun sollte.
Da es für mich nur eine kleine Zwischenmahlzeit zum Nachmittag sein sollte, wählte ich die bei den „Starters“ angebotene Tomatensuppe für 6,9 €.
Nach der Überbringung meiner Wahl dauerte es weniger als 10 Minuten, bis mir die Suppe in einem schönen Teller mit weitem Rand, der mit etwas Pesto verziert war, serviert wurde. Tomatensuppe mit Baguettescheiben.
Schon beim Servieren fiel auf, dass sich kein Dampf aus dem Teller erhob. Da hätten es gerne noch ein paar Minuten mehr zur Aufwärmung gewesen sein können.
Glücklicherweise war die Suppe trotzdem geschmacklich nicht neutral. An Würze und leichter belebender Schärfe ließ die sämige, rote Essenz es nämlich nicht vermissen. Gleichzeitig ging das geschmackliche Spektrum über die sahnige Sämigkeit aber nicht hinaus. So fehlte es mir klar an einer erhofften, vollmundigen Fruchtigkeit. Auch ein typisches Aroma aus dem italienischen Kräutergarten trug sich nicht als Beweis für hausgemachte Frische hervor. Da hätte das Pesto doch eher vom Tellerrand in die Suppe fließen sollen.
Es handelte sich hierbei nicht um minderwertige Qualität, aber für mich um mehr als aus dem Supermarktregal eben auch nicht wirklich.
Zur Suppe gesellte sich noch ein Brotkorb mit 3 Scheiben Baguette, die wohl ebenfalls nicht hausgemacht, aber dafür frisch waren (knusprige Kruste und noch weiche, luftige Krume).
Wie gewohnt will ich im letzten Abschnitt dieses Berichts meine Eindrücke aus den wichtigsten Kategorien noch einmal zusammenfassen:
Die vor der Wiedereröffnung im Mai 2021 investierten Umbauarbeiten präsentieren sich durch die Neuwertigkeit des Mobiliars, sowie die stimmige Farbgebung und Dekoration als gelungen und lohnenswert. Die Bezeichnung "Restaurant-Bar" ist damit atmosphärisch für mich definitiv verdient. Auch den Außenbereich hat man dabei nicht vernachlässigt und somit fit für das Tagesgeschäft in der warmen Jahreszeit gemacht.
Servicetechnisch blieb mir das zweiköpfige Team bei diesem Besuch dadurch im Gedächtnis, dass es eben nicht wirklich in Erinnerung bleiben konnte. Dies meint eine neutrale Distanz und die Tatsache, dass sich die gewechselten Worte an zwei Händen abzählen ließen. Initiative Nachfrage nach Wohlbefinden oder eine offene Körperhaltung mit Lächeln bedeuten nicht gleich, dass man sich dem Gast aufdrängen würde. Hier könnte man sich zusätzlich zum Ambiente doch noch willkommener fühlen.
Auf der kulinarischen Seite fällt mein Fazit zu der von mir verköstigen Tomatensuppe ebenso unauffällig aus. Auch hier fehlte, diesmal temperaturmässig eine einladende Wärme. Während es an Würze und Pepp nicht mangelte, sorgten doch ein eher fehlendes fruchtig-frisches Tomaten- und Kräuteraroma dafür, dass sich ein spürbarer Unterschied zur Konserve nicht einstellen wollte. Da rechtfertigen die sonst nicht überzogenen 6,9 € gefühlt kein Handwerk.
Für mich persönlich macht das alles das „Ohana“ mehr zur empfehlenswerten Bar als Restaurant, das sich spürbar abhebt und zu einem Mahl erneut einlädt.
Selbst nach Jahren der Zugehörigkeit zur Hansestadt erstaunt es immer wieder, dass man trotzdem noch auf gastronomische Betriebe trifft, die zwar schon lange existieren, sich aber beim Schlendern durch die Altstadt noch nie in meinen Fokus gespielt haben. Ein ebensolches Lokal fiel mir in der doch auch von mir so häufig bewanderten Hüxstraße auf, sodass ich es mir gleich auf meine persönliche To-do-Liste für die Lübecker Gastrolandschaft auf einen höheren Platz geschrieben hatte, damit ich es, neben den zahlreichen Neueröffnungen,... mehr lesen
Ohana - The Kitchen Bar
Ohana - The Kitchen Bar€-€€€Restaurant, Cocktailbar045158540305Hüxstraße 58, 23552 Lübeck
3.0 stars -
"In einem Innenhof versteckter Restaurant-Bar-Hybrid an der Hüxstraße, der mit seinem Ambiente positiv auffällt, während es sonst über ein Durchschnittsniveau nicht hinausgeht." NoTeaForMeSelbst nach Jahren der Zugehörigkeit zur Hansestadt erstaunt es immer wieder, dass man trotzdem noch auf gastronomische Betriebe trifft, die zwar schon lange existieren, sich aber beim Schlendern durch die Altstadt noch nie in meinen Fokus gespielt haben. Ein ebensolches Lokal fiel mir in der doch auch von mir so häufig bewanderten Hüxstraße auf, sodass ich es mir gleich auf meine persönliche To-do-Liste für die Lübecker Gastrolandschaft auf einen höheren Platz geschrieben hatte, damit ich es, neben den zahlreichen Neueröffnungen,
Geschrieben am 08.04.2023 2023-04-08| Aktualisiert am
12.04.2023
Besucht am 08.04.2023Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 145.9 EUR
Ostern 2023: Wieder einmal führten mich Feiertage und ein somit verlängertes Wochenende zu meiner Verwandschaft nach Leipzig. Wie schon die vielen Jahre zuvor, wollte ich natürlich auch dieses Mal die Chance nicht vergehen lassen, die Liste interessanter Restaurants in der Universitätsstadt weiter abzuarbeiten und neue Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln, welche selbstverständlich auch das Berichts-Portfolio hier erweitern sollen.
Dieses Mal sollte es uns am Ostersamstag in die Innenstadt ziehen, wo sich bereits seit 2015 am ostseitigen Eingang der Passage des "Oelßner's Hof" (solche "Hof" genannten Durchgänge finden sich in Vielzahl innerhalb des Leipziger Rings und beherbergen auch zumeist mannigfaltige Gastronomie) das Restaurant "Planerts" befindet, welches seinen Namen schlicht dem Gründer Stephan Planert verdankt, der zwar heute nicht mehr daran beteiligt ist, zu dessen Ehren das aktuelle Team den Namen aber beibehalten hat. Außenansicht.
Dabei profitiert das Restaurant schon hinsichtlich seiner Außenansicht von der schön restaurierten, typischen Sandsteinfassade, die z.B. auch das berühmte Völkerschlachtdenkmal ausmacht. Lediglich mit dem Namensbanner und Emblem macht es als Aufkleber in dem großen, bodentiefen Schaufenster auf sich aufmerksam. Edel und qualitätsbewusst mutet das von außen also wahrlich bereits an.
Was den Gast nach Eintritt durch die große Tür erwartet, kündigt das nur 3-köpfige Stammteam um die Köche und (fast) Vornamensvetter Marko Schulze-Werner und Marco Ehrt, sowie dem Gastgeber Sebastian Wirth auf seiner Website folgendermaßen an: „Im Planerts verzichten wir bewusst auf zwanghafte Etiketten. Wir konzentrieren uns lieber auf das, was wirklich zählt: kreative, naturnahe Küche, fantastische Drinks und leidenschaftliche Gastfreundschaft.“ Innenansicht mit Blick zur Bar.
Eines wird schon beim ersten Eindruck von der Aufmachung des Innenbereichs her ganz klar: Hier soll wirklich nichts vom kulinarischen und gastlichen Genuss ablenken oder etwas kaschiert werden. Der schlichte Anthrazit-Farbton der Wandgestaltung dämpft den Hallen-Charakter des einzigen, großen und sehr hohen Gastraums gekonnt ab und beruhigt bereits.
Rechts nach dem Eingang gewährt mit der Bar das Reich von Sebastian Wirth mit einigen Hochstühlen ungezwungene Zusammenkunft bei mannigfaltigen Getränken. Innenansicht mit Blick zur offenen Küche.
Das Ende des Raumes bildet mit der offenen und integrierten Küche das Reich der Mark(c)os, die hier, heute unterstützt von zwei weiteren Köchen, Leidenschaft für ihr Handwerk klar zur Schau stellen wollen und somit ebenfalls nichts zu verstecken haben.
Zwischen Küche und Bar verteilt sich dann das Platzangebot auf abermals unaufgeregt simple Holztische und Stühle bzw. Sitzbänke an den Wänden, die in drei Reihen angeordnet die klare geometrische Strukturierung des Restaurants ausmachen und allen Gruppengrössen eine Möglichkeit zur Zusammenkunft bieten.
Die Sitzmöbel gewährten den 4 Buchstaben und dem Rücken mit einer Lederbezogenen Polsterung dabei genug Komfort auch über einen längeren Zeitraum hinweg.
Ansonsten ist es mit simplen, aber gut verteilten Hängelampen, sowie noch ein paar güldenen Bilderrahmen und hier und da einem einfachen Pflanzengesteck tatsächlich schon in Sachen „Deko“ getan. Vor allem den Gang ins Untergeschoss, den Fuß der Bar und einige Ecken säumen zu dem zahlreiche geleerte Weinflaschen, die verdeutlichen, dass hier auch diesen Genuss gut gefrönt werden kann.
Ein in dieser Hinsicht auffallendes Detail waren auch Ausgaben von Falstaff, Gault Millau oder auch Rolling Pin im Schaufenster, die die Hingabe zur Gastronomie unterstrichen.
Im Hintergrund begleitete eine etwas schneller Beatmusik unseren Abend. Dies tat sie in einer gut gewählten Lautstärke, sodass eigene Gespräche in keinem Fall erschwert wurden oder man sich von dem etwas schnelleren Rhythmus mehr gehetzt als entspannt fühlte.
Für die Nassräume ist der Gang ins Untergeschoss gleich vor der offenen Küche notwendig, zu dem ich keine offensichtliche, barrierefreie Alternative entdecken konnte, nach der ich aber auch nicht explizit gefragt habe. Deshalb möchte ich mir dazu keine gesicherte Aussage erlauben. Erwähnte Toiletten zeichneten sich mit frischen Stoff-Handtüchern und Düften ebenfalls mit einer ansprechenden Qualität aus.
Hinsichtlich der Kulinarik sei zunächst die hier noch angebotene Option eines Lunch zu erwähnen, welcher auch in der Mittagspause von Do.-Sa. ein immer wieder neues Hauptgericht darstellt, dass durch eine Suppe/Salat und Käse/Dessert auch zum 3-Gang-Mittagsmenü erweitert werden kann.
Zur Beschreibung der vom Kochduo gelebten Philosophie lohnt erneut eine Zitierung vom Internetauftritt des „Planerts“, auf dem von „Internationalen Klassikern, neu interpretiert“, sowie „kreativer, naturnaher Küche“ geschrieben wird. In völliger Freiheit kann sich der Gast aus den gebotenen Speisen ein Menü nach seinen Vorlieben hinsichtlich Zusammenstellung und Umfang aufbauen oder spontan nacheinander einige Gänge a la carte zubereiten lassen. Das zeigt ebenfalls, dass in der Küche das gesamte Angebot gekonnt beherrscht wird und somit keine starren Mechanismen zur Zubereitung qualitativer und wohlschmeckender Speisen benötigt werden. Ohne Leidenschaft und Expertise würde so etwas mit Sicherheit nicht funktionieren.
Internationale Geschmackswelten von italienischen, über klassisch französische bis hin zu fernöstlichen Klängen bieten in 3 Vorspeisen, Hauptgängen und Desserts, sowie je 2 Suppen und Zwischenspeisen eine tolle Vielfalt und bestärken in dieser Reduziertheit doch die Hoffnung, dass hier hinter wirklich jedem Gang beste Produkte und kulinarisches Verständnis stecken.
Ja, ich habe in meiner Einleitung nun wirklich sehr versucht, den inflationär verwendeten Begriff „Casual Fine Dining“ so gut wie möglich zu umschiffen, auch wenn er das Angebot des „Planerts“ doch am Ende recht einfach und kurz auf den Punkt bringen würde und auf der Homepage auch mehrfach verwendet wird. ;-)
Doch insgesamt machen Ambiente und Speisenangebot wahrlich bereits zu Beginn des Besuches den Eindruck, dass hier, mit musikalischen Metaphern gesprochen, sowohl ein ungezwungenes „Come as you are“ als auch kultiviertes „Smooth Operator“ nacheinander in der Playlist laufen würden.
Damit aber nun zum eigentlichen Besuch an diesem Ostersamstag-Abend.
Neben dem erwähnten Gastgeber Sebastian Wirth, der uns auch nach Eintritt empfing, bestand das Serviceteam noch aus einer weiteren jungen Dame, welche uns auch in das Menü und die Getränkeoptionen einführte. Sie agierte dabei nicht nur offenherzig freundlich, sondern auch souverän und versiert. Das sie diese dem Anspruch des Restaurants bereits angemessene Professionalität auch noch mit einer Prise Humor paarte , rundete die Serviceleistung noch um das gastfreundliche Quäntchen ab, welches für mich nur volle Punktzahl nach sich ziehen kann. Besonders sei hierbei nochmal das fast schon persönliche Gespräch über Gastronomie und Kulinarik erwähnt, für das sie sich am Ende unseres Abends viel Zeit nahm und in dem ihre Leidenschaft für ihren Beruf mehr als deutlich wurde.
Wie erwähnt durften wir uns individuell jeweils ein Menü aus der Speisekarte nach unserem Empfinden und Interesse zusammenstellen, was natürlich gerade bei mir auf volle Begeisterung trifft. Vorspeisen, Suppen und Zwischengänge bewegen sich dabei a la Carte im Bereich um 20€, Desserts sogar kurz darunter, während nur die Hauptgänge auch über die 30€-Marke schreiten.
Entschied sich meine Begleitung für einen klassischen Vorspeise-Hauptgang-Dessert-Dreisprung, sollte es bei mir mal wieder das herzhafte Trio von Vorspeise, Zwischen- und einem Hauptgang als sprichwörtlichen Höhepunkt zum Ende sein.
Für das 3-Gang-Menü ergaben sich dabei 65 €, während man bei einer 4-Gang-Option schließlich einen Preis von 80 € und bei 5 Gängen 95 € auf der Rechnung hätte. Jeder weitere Gang würde mit 12,5 € dazukommen und natürlich kann man sich auch nur 1-2 Speisen zu a La Carte Preisen bestellen. Dem Gast steht da also jede Freiheit offen, was sehr begrüßenswert ist.
Wie gewohnt reichte mir reines H2O als flüssiger Begleiter des Abends wieder vollends aus, welcher von der „Viva von Agua Quelle“ zu 7,9 € in der 0,75 Liter Flasche angeboten wurde, was doch sehr sportlich ist.
Meine Begleitung erweiterte ihren Trinkgenuss noch um ein Achtelliter eines Rosé vom „Schloss Proschwitz“ aus Meißen für 8 €, der ihr gefallen konnte.
Die Wartezeit bis zu unseren gewählten ersten Gängen überbrückte die Küche mit zweierlei hausgemachtem Sauerteigbrot, dass von einem Dreierlei von griechischem Olivenöl, Maldon-Salz und einer Tomaten-Artischocken-Frischkäse-Creme begleitet wurde. Zweierlei hausgemachtes Sauerteigbrot mit griechischem Olivenöl, Maldon-Salz und einer Tomaten-Artischocken-Frischkäse-Creme.
Während die kleinen Brotscheiben auf Grund einer etwas trockenen, kompakten, kalten Krume und nicht krossen Kruste weniger begeistern konnten, wusste die Creme mit klar wahrnehmbarer Verbindung von Tomatensüsse und leichter Artischocken-Herbheit ebenso zu überzeugen wie das sehr fruchtige, griechische Olivenöl.
Anschließend ging es jedoch gleich mit unseren Menüs los. Ein kleines weiteres Amuse hätte ich mir auch in solch einer legeren Fine Dining Kategorie dann doch gewünscht, was aber nur das gesamte Preis-Leistungs-Verhältnis eben nicht die vollen Punkte beschert, dem Genuss des ganzen Abendmahls aber natürlich keinen Abbruch tun sollte.
Aus der Vorspeisenauswahl eröffnete „zweierlei Lachs / Petersilienwurzel / Teriyaki / eingeweckte Tomate“ schließlich mein 3-Gang-Menü. „Zweierlei Lachs / Petersilienwurzel / Teriyaki / eingeweckte Tomate“.
Der Lachs wurde auf der rechten Bildseite als Tataki kurz und scharf angebraten und verblieb dadurch im Kern noch schön glasig. Die Teriyaki-Sauce, in denen sich auch ein paar Tomaten versteckten, zeigte ihr typisch süß-salziges Soja-Aroma, wobei die zum Fisch passende Säure dabei aber fehlte. Auch die Wildkräuteremulsion fand im Zusammenspiel mit dem Tataki geschmacklich eher nicht statt. Da hätte man das gute Grundprodukt noch runder geschmacklich einrahmen können.
Die Terrine präsentierte hingegen bereits optisch tolles Handwerk und Präzision bei ihren Schichten. Diese bestanden aus einer grünen, dünnen Teigbasis, die dem Ganzen bereits ein gutes Fundament und Fülle gab. Darauf thronte die Schicht aus cremiger Petersilienwurzel und rohen, feinen Lachswürfeln die ebenfalls mit Frische und Geschmack überzeugten. Mit der obersten Gelee-Schicht wurde die bekannte Kombi von Lachs und Dill zu diesem zweiten Teil des Duos hinzugefügt. Dies wurde auch noch durch etwas eingelegten Dill im Topping verstärkt, welches zudem aus Raspeln von sauer eingelegter Petersilienwurzel bestand. Das war genau die Säure, die die Terrine perfekt abrundete und die beim Teriyaki-Tataki mir noch gefehlt hatte. Dank der Terrine also ein überzeugender Start, der die kleinen Lücken beim produktqualitätsmässig aber auch guten Tataki gut ausgleichen konnte.
„Seidentofu / Avocado / Ajvar / Wildkräutersalat“ nannte sich die Vorspeise meiner Begleitung, die ihre 3-Gang-Wahl einleitete. „Seidentofu / Avocado / Ajvar / Wildkräutersalat“.
Das Zentrum dieser vegetarischen Vorspeise bildete unter einem Wildkräutersalat eine Art Kuchen, bei der der Seidentofu mit an schnittfesten Pudding erinnernder Textur im Zusammenspiel mit einer krossen Blätterteigbasis das Gefühl eines herzhaften Cheesecakes ergab. Eine überraschende und tolle Idee bei der ich mich entschuldige, dass ich nicht an ein Foto dieses vom Salat freigelegten Anblicks gedacht habe.
Aromatisch gefiel der Tofu meiner Begleitung mit einer Prise Schärfe und wohl dosierter Würze dabei ebenfalls. Begeistern konnte sie auch die geschmeidige Avocadocreme, welche zugleich aromatisch und mit der perfekt zur fettigen Frucht passenden Säure akzentuiert war. Dem stand auch das Stück gegrillter Avocado in nichts nach. Vollendet wurde dieser tolle Auftakt vom frischen Wildkräutersalat in dem sich noch etwas Crunch für das Kauvergnügen verbarg.
Aus dem Bereich der Zwischengänge stellte „Zander / schwarze Linse / Sauerkirsch / Estragon“ den Mitteilteil meines Menüs dar. „Zander / schwarze Linse / Sauerkirsch / Estragon“.
Eine schöne Wärme versprühte nun bereits der Teller dieses Zwischengerichtes, bei dem der optimal auf der Haut gebratene und in seine saftigen Lamellen zerteilbare Zander die Hauptrolle spielte. Verstärkt wurde die Aromatik von dem fein ätherischen Estragon-Schaum als Basis, der seinen Namen auch verdiente. Knackige Textur trugen die gut gegarten Linsen, sowie das gebratene Stück Pak-Choi und der Chip auf dem Zander bei. Geschmacklich fügten sich in dieses Gericht die Kirschen in ebenso gelungener Art und Weise ein, da sie mehr säuerlich-fruchtig daherkommend ebenjene zum Fisch passende Facette in trotzdem mal andersartiger und überraschender Form addierten. Mein zweiter Fischgang konnte mich also mit allen Komponenten rundum überzeugen.
Zum finalen Akt schloss für mich nun also der Hauptgang die Menüfolge ab, was gleichzeitig auch der 2. Gang meiner Begleitung sein sollte. Sehr gespannt waren wir also darauf, was mit unter dem Namen „Entrecote vom Weiderind / Rote Beete / Kokos-Kartoffel“ serviert werden würde. „Entrecote vom Weiderind / Rote Beete / Kokos-Kartoffel“.
Schon optisch präsentierte sich das edle Entrecôte als scharf angebratenes und noch saftiges, ausgelöstes „rare“-Stück, dessen Qualität im Mund der kernige Biss in Kombination mit einem schönen, geschmeidigen Fettanteil absolut bewies. Das darauf thronende Chutney von roter Bete spielte dabei selbstverständlich nicht mehr als eine Statistenrolle zu dessen natürlichen Fleisch-Genuss.
Vielmehr eine tolle geschmackliche Co-Rolle nahm auf dem Teller der Kokos-Kartoffel-Schichtkuchen ein, bei dem das Kokosaroma wahrscheinlich durch eine mit zur Schichtung verwendeten Kokoscreme schön zum Vorschein kam. Das erzeuge eine spannende Exotik, zu der die erdige Kartoffel und als Topping die mit ein paar Kokosraspeln gereichten rote Bete Scheiben ganz wunderbar passten. Verstärkt wurde der Geschmack zudem noch durch den spürbar lang-gekochten Braten-Jus, dessen herzhafte Tiefe das Küchlein gerne aufsogen konnte. Lediglich die feinen Kartoffelscheiben der Schichtung hätten für mich noch etwas mehr Biss haben können. Doch selbst diese kleine „Fehlstelle“ konnte das gesamte Tellerensemble dank des knackigen glasierten Möhrchens wiederum gekonnt ausgleichen.
Eine weitere spannende Kombination brachte selbst der Würfel gegarter, gelber Bete unter dem Röllchen eine salzig-sauren Gurke, denn hier fand ein animierender Kontrast von sauren, salzigen und erdig-süßer Spitzen am Gaumen statt.
Ein einfach nur richtig starker Hauptgang.
Klassisch süß erfuhr das 3-Gang-Menü meiner Begleitung den Abschluss, wobei die Vorfreude darüber groß war, was „Crêpes suzette ,,Planerts Style“ / Kalamansi-Eis“ ausmachen würde. „Crêpes suzette ,,Planerts Style“ / Kalamansi-Eis“.
Auch im Bereich der Patisserie bewies ihr das Planerts-Team die schon bei den herzhaften Gängen gezeigte Kombination aus handwerklichem Können und überraschender Kreativität. Saftige Röllchen dünner Crêpes waren mit einer Tonkabohnen-Creme gefüllt und mit Orangen-fruchtiger Tupfen und etwas Crunch gekrönt. Der zur Suzette gehörende Likör zeigte sich in der geschmeidigen Sauce, in der durch Kombination von Orange mit Ingwer, Limonenblättern und Zitronengras eine erneute aromatische Überraschung lag. Dieser Sud überzog die natürlich ebenfalls nicht fehlenden Orangenfilets. Abgerundet wurde die Zitrus-Deklination von dem feinen Kalamansi-Eis, das nochmal seine eigene Aromatik zu diesem (erst-)klassischen Dessert hinzufügte. Der süße Zahn meiner Begleitung sah sich hier abschließend mehr als befriedigt.
Wie es sich schon beim Menübeginn angedeutet hatte, ließ auch die Rechnung dann am Ende nicht noch ein paar Petit fours mit an unseren Platz kommen, was aber erneut die Bewertung der gebotenen kulinarischen Qualität nicht vermindern soll.
Den Abend zusammengefasst hat das „Planerts“ seinen hohen Platz auf meiner Wunschliste qualitativ hochwertiger und erinnerungswürdiger Gastronomie in Leipzig in wirklich allen Bereichen gerechtfertigt.
Trotz seiner reduzierten Aufmachung bereitet das Ambiente mit klaren und offenen Strukturen bereits eine Atmosphäre für Entspannung und Genuss.
Diese Stimmung unterstützte auch der Service von Gastgeber Sebastian Wirth und für uns ganz besonders seiner jungen Mitarbeiterin mit der tollen Kombination aus Professionalität mit ungezwungener Lockerheit und Humor in vollem Maße.
Diese Vorlage verwandelte schließlich das Küchenteam des Duos um Marco und Marko gekonnt mit ihrer vielfältigen und dabei doch stets durchdachten und auf den vollmundigen Geschmack konzentrierten Speisenfolge zu einem für uns genussvollen Treffer um. Jeder Gang basierte nicht nur auf Produkten mit sehr guter Qualität und handwerklicher Verarbeitung. Erstere zeigte sich bei Entrecôte und Zander und Letztere z.B. bei der Lachs-Terrine und dem Seidentofu-Cheesecake ganz besonders. Gleichzeitig überraschten die Gerichte auch mit außergewöhnlicheren Interpretationen, wie z.B. der fruchtigen Säure der Kirsche zum Zander oder der zur Süße und Erdigkeit von Kartoffel und Bete perfekt passenden Kokos-Exotik zum Entrecôte.
Nur klitzekleine „Fehlstellen“ wie bei dem nicht so überzeugenden Brot vorweg und der mir etwas fehlenden Säure zum Tataki oder dem minimal zu weichen Kartoffel-Schichtküchlein sorgten letztendlich dafür, dass es nicht die 100%-ige Perfektion war. Jammern auf einem ausgesprochen hohen Niveau, dass in keiner Weise dafür sorgte, dass wir nicht viele Endorphine aus der uns servierten Kulinarik an diesem Abend gewinnen konnten. Wahrlich bewies das Küchenteam seine Hingabe und sein Qualitätsbewusstsein sowie Können im handwerklichen und kreativen Bereich in glaubhafter Art und Weise.
So rechtfertigten für uns die einzelnen Gerichte ihren Preis absolut und am Ende bleiben halt im Vergleich zu anderen Restaurants der gleichen Kategorie da nur wegen des fehlendes Amuse und Petit fours, sowie dem Wasserpreis leichte Abzüge, die die Leistung dieses Menüs aber ausdrücklich nicht schmälern sollen
Sehr gerne würde ich bei der kleinen Mannschaft des „Planerts“ also wieder zum kulinarischen Spiel auftreten, welches dann in gleichbleibend toller gastlicher und lockerer Atmosphäre bestimmt wieder mit neuen, kreativen kulinarischen Spielzügen erfreut.
Ostern 2023: Wieder einmal führten mich Feiertage und ein somit verlängertes Wochenende zu meiner Verwandschaft nach Leipzig. Wie schon die vielen Jahre zuvor, wollte ich natürlich auch dieses Mal die Chance nicht vergehen lassen, die Liste interessanter Restaurants in der Universitätsstadt weiter abzuarbeiten und neue Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln, welche selbstverständlich auch das Berichts-Portfolio hier erweitern sollen.
Dieses Mal sollte es uns am Ostersamstag in die Innenstadt ziehen, wo sich bereits seit 2015 am ostseitigen Eingang der Passage des "Oelßner's Hof"... mehr lesen
4.5 stars -
"Ungezwungene Atmosphäre und toller Service gepaart mit qualitativ überzeugender und gleichzeitig überraschender Kulinarik: Der Plan des "Planerts" ging für uns voll auf." NoTeaForMeOstern 2023: Wieder einmal führten mich Feiertage und ein somit verlängertes Wochenende zu meiner Verwandschaft nach Leipzig. Wie schon die vielen Jahre zuvor, wollte ich natürlich auch dieses Mal die Chance nicht vergehen lassen, die Liste interessanter Restaurants in der Universitätsstadt weiter abzuarbeiten und neue Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln, welche selbstverständlich auch das Berichts-Portfolio hier erweitern sollen.
Dieses Mal sollte es uns am Ostersamstag in die Innenstadt ziehen, wo sich bereits seit 2015 am ostseitigen Eingang der Passage des "Oelßner's Hof"
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Im Juli dieses Jahres erfreute mich das Restaurant „Lübecker Hanse“ nach der Wiedereröffnung unter neuem Besitzer sehr bei einer Vorspeisen-Kostprobe im noch leeren Restaurant am späten Nachmittag. Trotz dieser für solch ein Abendrestaurant natürlich sehr ungewöhnlichen Spontaneinkehr als Einzelgast, ließ schon das Servicepersonal überhaupt nichts an seiner Professionalität missen. Ich wurde nicht nur aufmerksam und freundlich begrüßt und bedient, sondern selbst trotz meiner Vorspeisen-Bestellung ließ man z.B. den Gruß aus der Küche keineswegs aus.
Das Auftreten des Personals passte sich somit auch perfekt an das tolle Ambiente in diesem 400 Jahre alten Haus an. Dieses begeisterte mich schon beim Kurzbesuch mit balancierter Verbindung von Historie mit der Wertigkeit eines feineren Restaurants der aktuellen Zeit. Nichts war hier verstaubt oder muffig. Stattdessen lieferten das Holzgebälk oder auch die antiken, aber aufgewerteten Möbel schon beim Anschauen Kurzweiligkeit.
Zu guter Letzt reihte sich auch das kulinarische Angebot nicht nur in diese erwähnte Verbindung von Zeitgenössischem und Edlem ein, sondern setzte dem tollen Ersteindruck auch absolut die Krone auf. Nach einem aromatisch klaren und doch überraschenden Gruß in Form eines Gazpacho-Shot aus Paprika, Tomate und Chili bewies mir dir Küchencrew bei der "Pannacotta von der Räuchermakrele" mit Orangenpüree, Wasabischaum, Chicorée und Grapefruit wie sehr sie ihr Handwerk versteht und ebenso einen Sinn für vollumfänglichen und doch erinnerungswürdigen Geschmack hat.
So viel also noch einmal zu dem ersten Besuch, der mir mehr als genug Motivation und Vorfreude darauf gab, die Speisekarte und das Servicepersonal noch einmal etwas ausführlicher zu genießen und natürlich auch auf die Probe zu stellen. An einem früheren Donnerstag-Abend war es dann also soweit und wieder kreuzte ich vor dem schönen alten Gebäude, dieses Mal aber mit Reservierung, auf.
Außenansicht.
Über die im Eingangstext erwähnte tolle Einrichtung und das Interieur muss ich, auch mit Verweis auf meinen ersten Bericht, dieses Mal keine weiteren vielen Worte verlieren. Wie im Juli konnte erneut ein kleiner Tisch im Raum mit der Bar, der sich gleich an den Eingang anschließt, Platz für mich gefunden werden Deshalb möchte ich hier noch einmal ein paar bildliche Eindrücke von den anderen Sitzbereichen anfügen, die sich in den unteren Geschossen befinden und zu denen es jeweils ein paar Treppenstufen zu überwinden bedarf.
Gastraum im Untergeschoss.
Weitere Sitzmöglichkeiten an Hochtischen.
So machen diese alten Gemäuern eben vielmehr den Eindruck einer hochwertigen Atmosphäre anstatt einer in der Vergangenheit stecken gebliebenen, vergilbten Gaststätte oder Kneipe.
Wieder war der Tisch mit einer sauberen, weißen Tischdecke und allem, was man für Speis und Trank zu einem feinen Abend benötigt, akkurat belegt. Weingläser waren für mich nicht notwendig und wurden daher abgeräumt.
Mein eingedeckter Tisch. (Weingläser waren für mich nicht notwendig und wurden daher abgeräumt)
Das Serviceteam bestand an diesem Donnerstag-Abend aus einem jungen und älteren Herrn. Wie schon bei der ersten spontanen, kurzen Stippvisite agierten sie, dem historischen Ambiente entsprechend, sehr höflich und versiert. Auch an der Aufmerksamkeit gab es, selbst im späteren Verlauf bei höherem Gästeaufkommen, nichts zu kritisieren.
Die Aufmachung des Speisenangebots hat sich, Gott sei Dank muss ich nach der positiven Ersterfahrung schreiben, im Grunde nicht geändert. Weiterhin lässt sich sowohl regionale, als auch gesamtdeutsche, sowie eher französisch angehauchte Küche in einer durchaus kreativen Umsetzung entdecken. Eine große Bandbreite bieten nach wie vor die Vorspeisen, die hier als "Tapas" daherkommen und gewachsene Hauptgerichte in einer kleineren, feinen Ausführung zum Probieren präsentieren. Nicht weniger als 2 Dutzend dieser "Tapas" erfreuen dabei jeden kulinarischen Gaumen, der auch sehr gerne vieles verschiedenes ausprobiert. Hierbei liegen die Preise in einer zudem moderaten Reichweite von 7€ (Mini-Fischbrötchen) bis 18€ (Rumpsteak Tranchen).
Dem folgt in der Speisekarte dann die Auswahl aus meistens ca. 10 Hauptgerichten, mit der sich der Gast seine gesuchte Sättigung erfüllen kann und die er abschließend noch mit 3 süßen Desserts und einer Käseauswahl abschließen kann. Auch hier wäre man mit einem großen saisonalen Salat in der Basisversion schon bei 15€ dabei und überschreitet, abermals für das Rumpsteak, die 36€ Grenze nicht. Die süßen Desserts liegen allesamt bei 10€ und für die Käseauswahl werden heuer 16€ aufgerufen. Ich finde diese Preisgestaltung sehr attraktiv und fair, allein schon von dem gelieferten Qualitätseindruck meines ersten kleinen Besucher her.
Ein festes Menü wird nicht angeboten, sodass ich mir für diesen Besuch ein eigenes 4-Gang-Menü zurechtbastelte. Bei der erwähnten großen Vielfalt der "Tapas", wollte ich darauf natürlich auch meinen Fokus legen und die Sättigungskapazität gerne dafür durch den Verzicht auf ein Dessert erhöhen. Auch bei 3 Posten von der Vorspeisenvielfalt fiel die Wahl dabei gar nicht so leicht. Krönung und Abschluss zugleich sollte dann ein Hauptgericht als 4. Gang sein.
Natürlich ließ man es sich, erst recht bei diesem ausladenderen Besuch bzw. größeren Bestellung, nicht nehmen, den Gaumen mit einem kleinen Gruß auf Habacht-Stellung zu bringen.
Gruß aus der Küche: Salziger Toffee von Kokosblütenzucker mit Kresseblättchen.
Ein sehr ungewöhnlicher süßlicher Apero, vor allem im Vergleich zu dem eher scharfen, würzigen Gazpacho-Shots bei meinem ersten Besuch. Das Foto zeigt aber zunächst erneut, dass man in der „Schaumschlägerei) auf jeden Fall versiert ist. ;-) Das war wirklich eine fluffige und trotzdem standfeste Konsistenz, die den Schaum gut essbar, diesen Einstieg aber trotzdem so leicht wie erhofft machte. Glücklicherweise fiel dieser Gruß auch nicht so süß wie befürchtet aus, sondern glänzte mit klarem Karamellgeschmack. Trotzdem muss ich sagen, dass mir ein würziger Kontrast dazu noch gefallen hätte, den die Kresseblättchen nicht liefern konnten. Der Gaumen war zwar angeregt, aber die kleine Gazpacho konnte das damals noch besser.
Kurz danach startete auch das eigentliche Menü, bei dem ich mich gleich zu Beginn überraschen lassen wollte. Der Titel „Lüddes verrücktes Huhn | Schnüsch“ verriet weder, was das kleine Huhn denn nun so verrückt macht, noch, wie der norddeutsche Klassiker "Schnüsch" hier Einzug erhält. Letztgenanntes Gericht ist eigentlich eine klassische Resteverwertung, bei der in einer Art Eintopf verschiedenste Gemüse (z.B. Bohnen, Erbsen, Kohlrabi, Karotten, Kartoffeln etc.) in Milch eingekocht werden.
„Tapas"-Gericht: „Lüddes verrücktes Huhn | Schnüsch“.
Das Huhn präsentierte sich auf dem nun vor mir stehenden Teller als aufgeschnittenes Brustfilet in einer wunderbar krossen und gleichzeitig filigran dünnen Panierung. Das war bereits an sich eine knusprige Freude, der ein schön salziger und ebenso röschen Hühnerhautchip in nichts nachstand. Das Fleisch war bereits an sich saftig, wurde darin aber durch eine Kräuterfarce-Füllung noch zusätzlich unterstützt. Geschmacklich konnten sich die Kräuter zwar weniger entfalten, aber sie sollten das Huhn ja auch sowieso nicht übertünchen. Geschmacklich nicht „verrückt“ aber dafür sehr gut gemacht.
Dies thronte nun auf dem klar erkennbaren „Schnüsch“ der auch hier ein Allerlei von Erbsen, jungen großen Bohnen, langen Bohnen und Möhren- bzw. Kohlrabischeibchen in einer cremiger, hellen Sauce. Das Gemüse war allesamt knackig und auf den Punkt gegart und die Sauce hatte die genau richtige Konsistenz. Das ergänzte das krosse Huhn optimal und machte diese „Tapas“ zu einer wahrlichen Wohlfühl-Vorspeise.
Für den zweiten Aufschlag aus dem „Tapas“-Bereich entschied ich mich für eine vegetarische Zusammenstellung die mit „Lauwarmer Spitzkohlroulade | Waldpilze | Haselnussgel | Pilzflan | Pilztee“ gleichzeitig auch saisonal in den begonnenen Herbst passte.
„Tapas"-Gericht: „ Lauwarme Spitzkohlroulade | Waldpilze | Haselnussgel | Pilzflan | Pilztee“.
Die tatsächlich lauwarme Spitzkohlroulade wurde auf der linken Tellerseite mit feinen, auf den Punkt gegarten, feinen Spitzkohl-Streifen als Füllung und getoppt mit gehackten Haselnüssen und ein paar Pilzen präsentiert. Schon diese bewies abermals die handwerkliche Qualität der Küche.
Das Allerlei an Waldpilzen, unter anderem Pfifferlinge oder auch Austernpilze, die allesamt sehr frisch und noch bissfest waren, lieferte eine herrliche Vielfalt dieses so von mir geliebten, waldigen Aromas. Deren filigrane Anrichte verdeutlichte zudem erneut, welchen Anspruch die Küche dieses Restaurant pflegt
Rechts von der Roulade fand sich dann der standfeste und im Mund gleichzeitig cremig schmelzende Pilzflan, der dem Aroma der frischen Pilze ebenfalls in nichts nachstand und trotz der kühlen Temperierung wunderbar würzig daherkam
Der Pilztee als bräunliche Tupfen und unter dem Flan und Roulade unterstützte dieses Pilz-Umami nochmals und lieferte mit einer leichten Säure gleichzeitig Abwechslung für den Gaumen
Nur das Haselnussgel war das Einzige, was ich tatsächlich nicht entdecken konnte, doch die Nüsse kamen wie gesagt in gehackter Form nicht nur geschmacklich zum Tragen, sondern ergänzten das ganze Gericht nochmals um einen Crunch
Für dieses Preisniveau kann man den Herbst einfach nicht besser in vegetarischer Art und Weise auf den Teller bringen.
Im dritten Gang meines individuellen 4-Gang-Menüs sollte es mit dem „Roten Salat“ bestehend aus „Rote Bete | Roter Chicorée | Radicchio | Grapefruit | Walnuss | Ahornsirup“ fleisch- und fischlos bleiben. Erneut war ich dabei bereits freudig gespannt, wie das Küchenteam die verschiedenen Geschmacksrichtungen und Texturen kombiniert und natürlich ebenfalls auf Frische und Produktqualität der Bestandteile.
Die Wartezeit zwischen den einzelnen Speisen war dabei übrigens bis hierhin stets gut gewählt und erforderte keinerlei Eingreifen meinerseits, was die Professionalität des Service nochmal verdeutlicht.
„Tapas"-Gericht: „Roter Salat | Rote Beete | Roter Chicorée | Radicchio | Grapefruit | Walnuss | Ahornsirup“.
Es präsentiert sich ein wirklich bereits schön anzusehender Monochromatismus, der alle im Titel genannten vegetabilen Bestandteile in erfrischend kühler Form und erneut stets genau richtiger Konsistenz ins Rampenlicht stellte. Der herb-bittere Basis-Geschmackston erfüllte genau meine Hoffnungen an diesen Gang, der meinen Gaumen vor dem großen Abschluss nochmal reinigen und erfrischen sollte.
Wieder ließen die Köche ihren Sinn für den runden Gesamtgeschmack dabei aber nicht vermissen, denn für säuerliche Akzente sorgten Dressing und Grapefruit ebenso wohl dosiert, wie eine passende Süße, die man hier in Tupfen einer süßlichen rote Bete Creme und im Mantel der kandierten Walnüssstücke integrierte. Gerade von genannter Creme hätte es dabei sehr gerne noch etwas mehr sein dürfen.
Unterm Strich überzeugte man also auch mit diesem vermeintlich „simplen Salat“ vollkommen und erfüllte meine geschmacklichen Hoffnungen und Erwartungen ganz genau.
Mein Menü sollte nun im 4. Gang also nicht mit etwas süßem abklingen, sondern mit dem Hauptgang seinen wahrhaften Höhepunkt finden. Nach dem Fleisch-Gericht und zwei vegetarischen Speisen sollte der hier in den Norden ja erst recht passende Fisch die Krönung dieses Menüs darstellen. Dabei entschied ich mich von den beiden in dieser Ausrichtung angebotenen Hauptgängen gegen den Steinbeißer und stattdessen für das „Zanderfilet | Beurre blanc | Dillöl | Gurke Sous vide | Selleriepürree“. Die Zusammenstellung las sich einfach zu gut und versprach in guter Balance ein einfach perfektes Harmonie-Potential. Besonders gespannt war ich dabei natürlich auf die Krossheit der Zanderhaut, dem schönen Butter-Säure-Aroma der Beurre blanc, der Akzentuierung des Dills und der Konsistenzen von Gurke und Selleriepürree.
„Zanderfilet | Beurre blanc | Dillöl | Gurke Sous vide | Selleriepürree“.
Nochmal glänzte das Restaurant mit seiner Aufmerksamkeit, denn die Portion hat man für mich in genau richtiger Weise dem Menü angepasst, sodass ich kein Verdauungskoma zu befürchten hatte.
Auch zu meinem Menüabschluss ließ die Küche keinen Zweifel an ihrer gekonnten Profession aufkommen, denn der Zander hatte natürlich sowohl eine krosse Haut als auch glasige Fleischkonsistenz und genau die richtige Temperatur.
Geschmackliche und abermals schaumige Wonne war die, man kann schon fast sagen „Beurre Blanc Wolke“ in den der Zander sanft gebettet wurde. Deren Buttrigkeit umschmiegte den Fisch genauso, wie es sein soll.
Für weitere Geschmeidgkeit sorgten ebenfalls das samtige Selleriepüree am Boden des Tellers und das in richtiger Menge integrierte Dillöl, dass ebenso dezent in dem charakteristischen Aroma daherkam und damit den Gesamteindruck nicht erschlug.
Bei all diesen weichen Konsistenzen blühten nun die feinen Gurken-Brunoise mit ihrer Knackigkeit besonders auf. Selbst in diesem geschmacksstarken Umfeld gingen sie dabei aber nicht unter, sondern erfrischten.
Knusprige Abwechslung lieferte dann zum Schluss auch nochmal der an Kroepoek erinnernde Chip.
Ein perfekter Abschluss eines Menüs, dass, wie hier zu lesen, jedesmal sehr viel Stoff für genussvolles, kulinarisches Schreiben lieferte. Das verdeutlicht sowohl die aromatische Qualität der Komponenten, als auch die Schlüssigkeit, die den daraus bestehenden Gerichten letztendlich innewohnte. Das waren wirklich viele Glücksgefühle, die mir das Team der „Lübecker Hanse“ da nun auch in mehrfacher Form und längerer Besuchszeit liefern konnte.
Den an Gastfreundlichkeit nicht zu übertreffende Hammer erwartete mich dann aber noch mit der Rechnung. Laut Einzelpositionen in der Karte hätte das Menü 62 € gekostet. Diesen Preis reduzierte man auf Grund der angepassten Menü-Portionen dann aber glatt auf 42 €! Angesichts des Genusses erzeugte das schon ein schlechtes Gewissen, sodass ich diese Lücke liebend gern mit dem Trinkgeld wieder schließen wollte.
Somit endete dieser Abend des kulinarischem Hauptprogramms nach dem kleinen Vorspiel im Juli und fügte meinen Erfahrungen und daraus resultierenden Bewertung der "neuen Lübecker Hanse" zusammengefasst also folgendes hinzu:
Bei der Atmosphäre hat man aus meiner Sicht genau das richtige im Vergleich zum letzten Mal gemacht: nämlich nichts. Während die Historie natürlich weiterhin erstrahlt zeigten auch Mobiliar und Einrichtung wie schon beim ersten Kurzbesuch hohe Qualität. Da dieses Mal auch der Sitzkomfort für diesen längeren Aufenthalt eine gewichtigere Rolle spielte, offenbarten sich mir in der "Lübecker Hanse" auch hier keinerlei Nachteile.
Agierte der Service bei meinem ersten Besuch bereits umsichtig, freundlich und gleichzeitig versiert, so bestätigte er dieses Mal, dass das hier zur „Grundausstattung“ gehört und ist deshalb auch erneut zu loben.
Ein Gruß, drei "Tapas"-Vorspeisen-Gerichte und eine Hauptmahlzeit umfasste mein selbst-zusammengestelltes Menü. Dabei bewies mir die Crew der Küche nun auch mehrmals, dass sie ihr Handwerk wahrlich gemeistert hat, den Temperaturen und Konsistenzen stimmten durchweg. Gepaart wurde dies mit sehr guter, frischer Produktqualität, deren Geschmack stets klar am Gaumen aufblühen konnte. All dies verband man in jedem Gericht zu einer exzellenten Harmonie der Geschmacksrichtungen und Konsistenzen, die jedes Gericht zu einem köstlichen Gesamtbild machte. Eine bodenständige und trotzdem fein und teils auch überraschend präsentierte
Für einen zusammengesetzten Preis von eigentlich vom Restaurant verlangten 42 € kann man für meine Gastroerfahrungen aktuell in Lübecks Innenstadt einfach nicht genüsslicher und qualitativer speisen und sich wohlfühlen.
Ich kann somit abschließend also in noch überzeugter und mit noch mehr positiven Erfahrungen gespickter Weise meine Top-Empfehlung für das "Restaurant Lübecker Hanse" in der Altstadt nur bekräftigen. Wer sich oder seine Gäste mit im Grunde klassischer Cuisine, die aber auch stets einen überraschenden Twist bereithält, beglücken will, wird hier definitiv fündig. Garniert wird dies dann auch noch mit einem besonderen Ambiente und einem Service, der mit Professionalität und Gastfreundlichkeit dem in nichts nachsteht.