"Nur ein Koch kann eine Frau wirklich glücklich machen."
Viele Jahre der Abstinenz. Und durch Zufall wieder hier gelandet. Was soll ich sagen, zu zweit ist Kochen und Genießen noch schöner. Also: auf neue Berichte, Bärchen nun im Doppelpack.
"Nur ein Koch kann eine Frau wirklich glücklich machen."
Viele Jahre der Abstinenz. Und durch Zufall wieder hier gelandet. Was soll ich sagen, zu zweit ist Kochen und Genießen noch schöner. Also: auf neue Berichte, Bärchen nun im Doppelpack.
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 59 Bewertungen 72931x gelesen 643x "Hilfreich" 599x "Gut geschrieben"
Besucht am 20.05.2016Besuchszeit: Abendessen 10 Personen
Man verbindet sicher viele Dinge mit Chemnitz, aber eher nicht die hohe Kulinarik geschweige denn grüne rauschende Wälder.
Nichtsdestotrotz findet man hier im Stadtteil Grüna genau das. Wenn man eben etwas sucht. Und ich musste nicht einmal suchen, sondern musste dorthin. Wegen einer Tagung. Aber immer der Reihe nach.
Zuerst erging es mir wie so manchmal. Nach der Arbeit ins Auto, fast zwei Stunden Fahrt auf freitagsmäßig voller Autobahn, öffnet sich plötzlich zeitgleich mit der Ansage des Navis " sie haben das Ziel erreicht" das Herz. Am Ende der Straße kommt man an, Sonnenschein, auf der großen Terrasse sitzen verträumt einige Kaffegäste und lassen es sich gut gehen, der Empfang ist äußerst freundlich und die Zimmer gut und mit Herz für den Gast ausgestattet. Und schon merkt man, wie man runterkommt, der Alltag bleibt draußen und dann rauscht nicht mehr die Autobahn sondern die Wälder.
Gleich am Haus beginnen etliche gut ausgeschilderte Wanderwege, nicht zu anspruchsvoll, eher leichte, sanfte Anstiege. So hat man eben die Gelegenheit, vor dem Essen noch schnell ein Stündchen zu laufen und sich Appetit zu holen. Während der Wanderung sieht man auch einige Ansitze und so glaubt man auch gleich der Karte, die Wild aus heimischen Wäldern verspricht. Denn ich hatte schon bei der Ankunft einen Blick riskiert und hoffte, dass es bald Zeit für das Abendessen wird.
Der große Lichte Wintergarten, praktisch die Überdachung zwischen Tagungskomplex und eigentlichem Hotel, bietet sehr schöne Sitzgelegenheiten. Hier findet auch das sehr gute Frühstück statt. Und es gibt richtig guten Kaffee! Ist ja auch tiefstes Sachsen.
Die Damen wetteifern mit dem angekündigten zarten Reh, sind umsichtig, freundlich, aufmerksam.
Wir fanden an einer langen Tafel Platz, es gibt aber noch die Forsthausstube mit Kachelofen und eher rustikaler Einrichtung, mit Gehörnen an der Wand und dunkel schummrigen Ambiente. Und auch noch die Raucherlounge mit Kamin, Clubsesseln, Whiskyauswahl und Bibliothek. Alles klein und fein.
So eine Tagungshorde macht es den Damen vom Service sicher nicht leicht, die Bestellungen zwischen Geschnatter, Gekicher und Blödeleien gekonnt aufzunehmen. Aber es klappte prima. Die zu kühlenden Weine werden schön in Eis gestellt und wurden mit fortschreitendem Abend immer besser. Die Weinkarte bietet eine gute Auswahl zu kleinen Preisen. Hier kann man getrost zuschlagen. Ein wenig verbesserungswürdig wäre allerdings die Qualität der Weingläser.
Zurück zum Essen. Auf einer Tagung ist es immer schwierig, den eher nicht so vertrauten Damen und Herren etwas vom Teller zu mopsen, so dass ich mich auf meine Gerichte beschränke.
Aus aktuellem Anlass gibt es eine Spargelkarte und von dieser reizte mich der Spargelsalat: Spargel, Erdbeeren, Rucola, grüner Pfeffer, Eierlikör-Zitrusdressing (9,80€). Klingt doch schon einmal verheißungsvoll. Und als Hauptgang oben angekündigtes zartes Reh. Nein, nicht die Kellnerin, sondern Rehrücken vom Maibock im Speckmantel mit Steinpilzrisotto und Sherrysauce, immerhin stolze 28,90€.
So weit, so gut. Gespräche, schnattern, guter Wein und dann kamen die Vorspeisen. Halt, vorher kam ja noch der Gruß aus der Küche. Marinierte Wärme Oliven. Ein Genuss!
Zurück zum Spargelsalat. Optisch schon ganz große Klasse, war er dann auch am Gaumen ein Genuss. Roh marinierter Spargel, teils streifig, teils als Stücke, dazu die harmonisierende Säure des Zitrusdressings, etwas Eierliköraroma, ein wenig Bitterstoffe aus dem Salat, Schärfe durch den grünen Pfeffer! Toll, super, Genuss!
So freute ich mich auf mein Reh. Perfekt gewärmter Teller, eine große Wandererportion, optisch nett angerichtet. Wo ich Risotto liebe! Schlotzig lecker, genügend Biss, reichlich Pilze darin und auf allem thronte ein große Portion weichstes, am Gaumen zergehendes Rehfleisch. Einfach ebenso toll und jeden Cent wert! Das Leben kann doch schön sein, rauschende Wälder, gutes Essen, guter Wein.......
Man verbindet sicher viele Dinge mit Chemnitz, aber eher nicht die hohe Kulinarik geschweige denn grüne rauschende Wälder.
Nichtsdestotrotz findet man hier im Stadtteil Grüna genau das. Wenn man eben etwas sucht. Und ich musste nicht einmal suchen, sondern musste dorthin. Wegen einer Tagung. Aber immer der Reihe nach.
Zuerst erging es mir wie so manchmal. Nach der Arbeit ins Auto, fast zwei Stunden Fahrt auf freitagsmäßig voller Autobahn, öffnet sich plötzlich zeitgleich mit der Ansage des Navis " sie haben... mehr lesen
4.5 stars -
"Genuss am Waldesrand" BärchenMan verbindet sicher viele Dinge mit Chemnitz, aber eher nicht die hohe Kulinarik geschweige denn grüne rauschende Wälder.
Nichtsdestotrotz findet man hier im Stadtteil Grüna genau das. Wenn man eben etwas sucht. Und ich musste nicht einmal suchen, sondern musste dorthin. Wegen einer Tagung. Aber immer der Reihe nach.
Zuerst erging es mir wie so manchmal. Nach der Arbeit ins Auto, fast zwei Stunden Fahrt auf freitagsmäßig voller Autobahn, öffnet sich plötzlich zeitgleich mit der Ansage des Navis " sie haben
Besucht am 06.05.2016Besuchszeit: Abendessen 6 Personen
Ja, Suhl war schon immer besonders, auch wenn die meisten Leser es nicht mit kulinarischen Highlights verbinden. Thüringer Klöße und Bratwurst hat jeder wohl schon einmal gegessen. Aber wer wusste schon, dass es von 1966-1986 ein japanisches Restaurant in Suhl existierte? Bis 1981 das einzige und damit größte der kleinen DDR?
Vielleicht hat ja jemand den Film gesehen, in dem Uwe Steimle den durchsetzungsfähigen Gastwirt spielte?
Aber heute? Da gibt es eher keine wirklichen gastronomischen Highlights und die einstmals gerühmten lassen wohl nach.......
So kam dann die Idee eines Freundes, es doch mal mit griechischer Küche zu versuchen und erwischte mich kalt. Griechisch? In Suhl? Wo ich sowieso meine Meinung habe zu den austauschbaren, fleischlastigen Griechen, die sich in Deutschland scheinbar alle die gleiche Karte drucken lassen und nur eine eigene erste Seite einbinden lassen.
Also gut. Direkt im Zentrum, unweit des netten Dianabrunnens gibt es ein relativ neues und typisches Einkaufszentrum. Davor ein paar Schirme, die wohl zum Delphi gehören, zum eigentlichen Restaurant geht es eine Treppe hoch.
Aber hier betritt man einen doch netten Gastraum, groß, mit vielen Plätzen, aber nett und ansprechend eingerichtet, dunkles Holz, Ledergestühl, große Fenster und natürlich auch ein Tresen, hinter dem gewerkelt wird und der mit griechischen Weinen im Regal aufwartet, die deutlich über der üblichen Qualität der sonst 2 l Flaschen aus dem Großmarkt liegt. Okay, die gibt es hier auch, aber eben auch mehr.
Die Bedienung ist sehr nett und aufgeschlossen, immer Zeit für ein kleines Späßchen und ist auch bereit, die Speisen zu erläutern. Meine Laune hob sich, als ich die doch seltener angebotenen Dinge der griechischen Küche auf der Karte sah, geprägt durch viele Jahre des Wohnens mit mehreren griechischen Familien Tür an Tür.
Und so wollte ich es machen wie diese: viele verschiedene Vorspeisen, ein wenig Fleisch und zum Abschluss etwas Süßes gekrönt vom "Sumpf", wie wir den guten dicken, süßen griechischen Mokka gern ob der Konsistenz bezeichneten.
Und so gab es dann auch die gemischte Vorspeisenplatte, auf der sich Feta, Kalamaris, Oliven, Zaziki, Peperoni, Tarama, Kopanisti (eine Paste aus Schafskäse und roter Paprika ), Florinis ( Spitzpaprika mit Schafskäse ) und Auberginensalat fanden (8,90€). Dazu der hier als Oktopussalat gegrillt gepriesene Oktopus (7,50€) und als Hauptspeise die Lammplatte (Lammspieß, -filet, -kotelett ) für 16,30€. Das sollte für zwei Personen reichen.
Schon als die Vorspeisen kamen, war ich sicher, hier gut aufgehoben zu sein. Frisch, knackig, mit tollem Geschmack die gemischte Platte. Dazu Knoblauchbrot und Weißbrot für die verschiedenen Pasten. Da fühlte ich mich wie bei meinen griechischen Freunden auf der Terrasse, mit jedem Bissen holte ich mir Erinnerung und mediterrane Lebensfreude. Überraschend gut auch der Oktopussalat. Hier lag ein feines Stück gegrillter Oktopus auf Salat, also besser als erwartet. Ein Genuss.
Auch die Lammplatte konnte sich sehen und schmecken lassen. Die verschiedenen Zubereitungen sprachen für die Küche, dazu gab es schmackhaften Reis. Übrigens, alles fein durch mindestens zwei geteilt, sonst wird es zu viel
Nun wollte ich es aber wissen. Viele haben ja Galaktoburiko auf der Karte, haben es aber meist nicht da, weil es zu selten bestellt wird. Ein großer Fehler, es nicht zu bestellen. Und sie hatten es nicht nur auf der Karte, sondern brachten es auch schön angemacht mit Eis und Sahne an den Tisch. Für den Unkundigen: im Prinzip ein Blätterteigkuchen, mit viel Grieß, Butter, Vanille. Richtig gut und leider sättigend. Da es aber keiner am Tisch kannte, blieb mir ein kleiner Anteil, so dass wir dann noch den Halvas ( Honigkuchen ) bestellten, ebenso schwer und sämig, hier auch mit Mandeln und Zimt. Und dazu einen Sumpf! s.o.
Wie es sich eigentlich gehört, hätte man aus dem Bodensatz die Zukunft lesen können. Aber das Kann ich ganz schlecht. Aber ein Satz zur Zukunft: hier sieht man mich bestimmt wieder!
JAMAS !!!
Ja, Suhl war schon immer besonders, auch wenn die meisten Leser es nicht mit kulinarischen Highlights verbinden. Thüringer Klöße und Bratwurst hat jeder wohl schon einmal gegessen. Aber wer wusste schon, dass es von 1966-1986 ein japanisches Restaurant in Suhl existierte? Bis 1981 das einzige und damit größte der kleinen DDR?
Vielleicht hat ja jemand den Film gesehen, in dem Uwe Steimle den durchsetzungsfähigen Gastwirt spielte?
Aber heute? Da gibt es eher keine wirklichen gastronomischen Highlights und die einstmals gerühmten lassen wohl... mehr lesen
4.5 stars -
"Gyros satt statt "Sushi in Suhl"?" BärchenJa, Suhl war schon immer besonders, auch wenn die meisten Leser es nicht mit kulinarischen Highlights verbinden. Thüringer Klöße und Bratwurst hat jeder wohl schon einmal gegessen. Aber wer wusste schon, dass es von 1966-1986 ein japanisches Restaurant in Suhl existierte? Bis 1981 das einzige und damit größte der kleinen DDR?
Vielleicht hat ja jemand den Film gesehen, in dem Uwe Steimle den durchsetzungsfähigen Gastwirt spielte?
Aber heute? Da gibt es eher keine wirklichen gastronomischen Highlights und die einstmals gerühmten lassen wohl
Besucht am 06.05.2016Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 19 EUR
Ja, ihr habt richtig gelesen. Vergesst alles, was ihr über St. Pauli oder die Reeperbahn gelesen habt. Auch wenn der Stern in der neuesten Ausgabe selbiger die Titelstory widmet.
Hier wartet die wirkliche Sünde auf euch. Und das Beste: man kann es auch im Licht und am Tag genießen.
Schon beim Betreten des Lokals sieht man , wie sie sich hinter den Scheiben räkeln und dem Gast schöne Augen machen: oh ja, vernasch mich!!
Die herrlichsten Torten warten hier. Einstöckig, mehrstöckig, mit Decke, mit Sahne, mit Frucht, ohne Frucht...... Einfach nur unbedingt verführerisch.
Und wir sind ja in der Klassikerstadt und könnte ein Goethe irren? Hier muss man einfach genießen. Und es kann so einfach sein. Einen freien Stuhl vor dem Restaurant ergattern, die Beine weit von sich strecken, in die Sonne blinzeln und auf die Bedienung warten. Und die kommt schnell und passt mit dem sonnigen Gemüt zum Wetter. Neben den hausgemachten wunderbaren und erschwinglichen Torten gibt es natürlich passend sehr gute Kaffeespezialitäten oder "normalen" Kaffee, Espresso, gute Tees und natürlich auch ein paar feine Weine. Was begehrt das Herz mehr?
Aber auch drinnen sitzt man gut. Rustikal gediegenes Kaffeehausflair, knarrender Fußboden, in den oberen Stock führt eine elegant geschwungene Treppe. Hier findet man wundersamerweise die Küche, aber auch ein feines Zimmer mit Blick auf das muntere Treiben auf der Kreuzung von Schillerstraße, Markt und Frauenplan. Und ein Tipp für die kühlere Jahreszeit: hier gibt es sogar einen Kamin.
Aber zurück nach unten auf unseren Platz in der Sonne.
Der Wein funkelt im Glas, die Torte ( so viel Kalorien werden das schon nicht sein ) harmoniert mit dem Kaffee Diplomat ( Kaffee mit Eierlikör und Sahne, lecker..... ) und da schießt es mir ein: ich habe doch eine Mission! Hier geht es um Essen, nicht um Kuchen....
Was hat denn die Dame am Nebentisch so toll Aussehendes? Die Bedienung weiß Rat. Das ist doch die Rote Bete im Parmesankörbchen mit Ziegenkäse ( 10,80€).
Das Opfer werde ich bringen und so gibt es noch einen kleinen Eindruck von der Küche. Doch, knackig frischer Salat, gut abgewürzte, ihren erdigen Geschmack unterstreichende Bete, deftiger Ziegenkäse. Dazu der Parmesan in Körbchenform gepresste Parmesan. Eine nette kulinarische Idee, die dazu in der Kombination auch gut mundete.
Alles in allem ein herrlicher Platz, an dem man sich fallen lassen kann, beobachten kann, genießen kann, bevor es wieder weiter geht zu historischen Sehenswürdigkeiten, vielen Zahlen, bleibenden Eindrücken.
Und vielleicht schlendert ja auch Udo wieder mal vorbei, der hier in der Nähe irgendwann einmal in einem wohlbekannten Hotel übernachtet haben soll..... Wobei sich wieder der Kreis zur Reeperbahn schließt.......
Ja, ihr habt richtig gelesen. Vergesst alles, was ihr über St. Pauli oder die Reeperbahn gelesen habt. Auch wenn der Stern in der neuesten Ausgabe selbiger die Titelstory widmet.
Hier wartet die wirkliche Sünde auf euch. Und das Beste: man kann es auch im Licht und am Tag genießen.
Schon beim Betreten des Lokals sieht man , wie sie sich hinter den Scheiben räkeln und dem Gast schöne Augen machen: oh ja, vernasch mich!!
Die herrlichsten Torten warten hier. Einstöckig, mehrstöckig, mit Decke,... mehr lesen
Café und Restaurant Frauentor
Café und Restaurant Frauentor€-€€€Restaurant, Bar, Cafe, Konditorei3643511322Schillerstraße 2, 99423 Weimar
4.5 stars -
"Weimars sündige Ecke" BärchenJa, ihr habt richtig gelesen. Vergesst alles, was ihr über St. Pauli oder die Reeperbahn gelesen habt. Auch wenn der Stern in der neuesten Ausgabe selbiger die Titelstory widmet.
Hier wartet die wirkliche Sünde auf euch. Und das Beste: man kann es auch im Licht und am Tag genießen.
Schon beim Betreten des Lokals sieht man , wie sie sich hinter den Scheiben räkeln und dem Gast schöne Augen machen: oh ja, vernasch mich!!
Die herrlichsten Torten warten hier. Einstöckig, mehrstöckig, mit Decke,
Woran denkt man zuerst, wenn man Köpenick hört? Genau, an die historisch verbürgte Geschichte, mehrfach verfilmt. Der Hauptmann von Cöpenick, 1906 hat es sich zugetragen.
Der Schuhmacher Wilhelm Voigt besetzte mit einer Handvoll gutgläubiger Soldaten das Rathaus, nahm den Bürgermeister gefangen und konfiszierte kurzerhand die Stadtkasse. Nun wird daraus heutzutage touristischer Gewinn gezogen, im Rathaus gibt es eine kleine Ausstellung mit falscher Uniform, echtem Tresor und netten Geschichten.
All das ist sehenswert und macht ein wenig hungrig. Also sucht man und wird gegenüber fündig.
Dort steht nun schon seit über hundert Jahren ein ansehnliches Haus mit noch ansehnlicherem Innenhof, von dem man in die Luise gelangt. Benannt nach dem Lusisenhain, aber das ist schon eine andere Geschichte.
Vorbei an einer sehr ansehnlichen und auf den ersten Blick gut bestückten Bar kommt man in ein lichtdurchflutetes Restaurant, durch breite Fenster sieht man auf einen im Sommer sicher herrlichen Biergarten, den Bootsanleger und logischerweise auf den breiten Strom. Lage ist eben doch so manches.
Das Restaurant gemütlich in Holz und dunklem Ledergestühl gehalten, dazu passend auch dunkle Holztische und dunkle Bistrostühle. Die Wände geschmückt mit historischen Schwarzweissansichten.
Von allen Plätzen hat man eine gute Sicht auf das Wasser und so kann man es sich gemütlich machen.
Wir nahmen nach etwas hin und her Platz. Hin und her, da der Tisch noch beräumt werden musste, aber all das erfolgte mit einem Lächeln im Gesicht und wenn es Janine war, wie es auf der Rechnung stand, könnte sie als Vorbild für Gastlichkeit dienen.
Und die Karte, sie erstaunte mich. Wunderbar klingende Vorspeisen und vegetarische/ vegane Gerichte. So warf ich schnell die Idee über Bord, die Kalbsleber zu verspeisen, weshalb ich eigentlich hineingegangen bin. Aber zum Glück entschied sich mein Gegenüber dafür (14,70€). Dazu unten mehr.
Für mich sollte es die kalte Grüntee-Minz-Spinatsuppe vorweg sein (4,90€) und als Hauptgang die gebackenen Avocados (11,90€).
Natürlich waren die Gerichte in der Karte noch genauer beschrieben, aber ich versuche gerade, die Spannung etwas zu erhöhen.
Nach einer gewissen, nicht unangenehmen Wartezeit kam sie dann, meine giftgrüne Suppe. Lecker anzusehen, der gehäckselte Brokkoli, Limette, Spinat, Minze mit Grüntee, darauf ein Hauch Schlagsahne und als farblicher i-Punkt die Cranberries. Ich hätte nicht alle Zutaten herausschmecken können, aber es war wie ein Gang durch das Gemüsebeet. Frisch, gesund, sämig. Ein toller Einstand und sicher auch gut für den Magen.
Nun freute ich mich auf den Hauptgang und auch hier erwartete uns eine optische und geschmackliche Überraschung. Die Kalbsleber modern und fein interpretiert, das Püree noch ganz leicht stückig am Gaumen mit zarter Muskat- und Majorannote in einem extra Gläschen, türmte sich die zarte Leber mit Apfelspalten und angerösteter Zwiebel auf dem Teller. Ein Genuss und aus diesem Gericht das Beste herausgekitzelt.
Ein optisches Highlight unbedingt die Avocados. Die Hälften gefüllt mit schwarzem Reis, gehackten Zuckerschoten, Kirschtomaten, Kichererbsen, daneben ein Gläschen mit leuchtendem Paprika-Joghurt-Humus und dazu warmes, knuspriges Pitabrot. Daneben noch ein wenig knackfrischer Salat mit Dressing.
Es war für mich echt eine positive Erfahrung und das Fleisch fehlte nicht. Eine Ausgewogenheit am Gaumen, weich, knackig, fest. Alles da.
Einfach toll, einen Dank an die Küche und weiter so!
Woran denkt man zuerst, wenn man Köpenick hört? Genau, an die historisch verbürgte Geschichte, mehrfach verfilmt. Der Hauptmann von Cöpenick, 1906 hat es sich zugetragen.
Der Schuhmacher Wilhelm Voigt besetzte mit einer Handvoll gutgläubiger Soldaten das Rathaus, nahm den Bürgermeister gefangen und konfiszierte kurzerhand die Stadtkasse. Nun wird daraus heutzutage touristischer Gewinn gezogen, im Rathaus gibt es eine kleine Ausstellung mit falscher Uniform, echtem Tresor und netten Geschichten.
All das ist sehenswert und macht ein wenig hungrig. Also sucht man und... mehr lesen
Restaurant & Bar Luise
Restaurant & Bar Luise€-€€€Restaurant, Bar03064329777Alt-Köpenick 20, 12555 Berlin
5.0 stars -
"Schuster bleib bei deinem Leisten!" BärchenWoran denkt man zuerst, wenn man Köpenick hört? Genau, an die historisch verbürgte Geschichte, mehrfach verfilmt. Der Hauptmann von Cöpenick, 1906 hat es sich zugetragen.
Der Schuhmacher Wilhelm Voigt besetzte mit einer Handvoll gutgläubiger Soldaten das Rathaus, nahm den Bürgermeister gefangen und konfiszierte kurzerhand die Stadtkasse. Nun wird daraus heutzutage touristischer Gewinn gezogen, im Rathaus gibt es eine kleine Ausstellung mit falscher Uniform, echtem Tresor und netten Geschichten.
All das ist sehenswert und macht ein wenig hungrig. Also sucht man und
Dem Namen zum Trotz liegt die Osteria eher versteckt. Zumindest für den Ortsunkundigen. So sind wir zuerst daran vorbeigelaufen. Was dem Begriff " Geheimtipp " dann auch Nahrung gibt.
Von außen unspektakulär, stolpert man zuerst über ein schön anzusehendes Motorrad, das den Eingang ziert. Und weiter geht es mit tollen Eindrücken. Ein Tresen, die Wände gestaltet mit unzähligen Flaschen, gemütliche , nicht zu eng stehende Tische, nett und schnörkellos eingedeckt und eine herzliche Stimmung verbreitet von lächelnden Gastgebern stimmten uns ein auf einen netten Abend.
Und es scheint etliche Stammgäste zu geben, empfangen mit etwas Trara und Küßchen.
Da wir nicht zu diesen zählten, brachte uns man die Karten. Ein Tipp, lässt diese geschlossen und konzentriert euch auf die an den Tisch gehievte Tafel mit den tagesaktuellen Angeboten. Hier staunt man zuerst, da sich alles unspektakulär liest.
Zu viert und lange genug eingespielt mit gemeinsamen Restaurantbesuchen, wird immer quer Beet bestellt und dann rundherum genascht.
Um es vorwegzunehmen: was sich so einfach liest, wie z.B. Spinatsalat-Ei-Speck-Pilze (12,50€) oder Pulposalat mit Fenchel (14,50€) kommt dann als Offenbarung daher.
Einfach nur das Beste aus den Zutaten herausgekitzelt. Genial einfach - einfach genial. Das Leichte, dass so schwer zu machen ist. Hier gelingt es.
Aber mehr noch: hausgebeizter Lachs ( 12,50€), Linguine mit Vongole (14,50€), Seeteufelmedaillons vom Grill (35,00€), Ossobucco mit Kartoffelpüree ( 27,50€).
Da also erst einmal unsere grobe Auswahl. Zuerst fielen wir über das tolle Brot mit einer dicken knusprigen Kruste her. Getunkt in duftendes Olivenöl ein netter Auftakt.
Und schon kamen auch die Vorspeisen. Der Spinatsalat ein Gedicht. Knackfrisch, toll abgeschmeckt, verbanden sich die Aromen aufs Feinste im Mund. Der Lachs zerging auf der Zunge, der Pulposalat schon optisch eine Überraschung. Praktisch feinst geschnittener Fenchel über zarten dünnen Pulposcheibchen, darüber dann etwas frischer Pfeffer - Voila! Hin und her gingen die Teller, die Augen glänzten. Hier waren wir richtig! Und es sollte so weitergehen. Meine Linguine mit Vongole, eine Pasta vom Feinsten, herrlicher Sud, schmackhafte Muscheln, ein Hauch von Knoblauch. Toll.
Und dann das Hauptgericht! Feinstes Püree, dazu Ossobucco vom Feinsten, eine Würzung mit angenehmster Gremolata machte es einfach nur Freude, jeder Bissen Verzückung. Ebenso auch die übersichtliche Gemüsebegleitung: Mönchsbart, Karotte, grüner Spargel. Auf den Punkt. Mein Nachbar zur rechten schwärmte von den Seeteufelmedaillons, der zur linken vom Ossobuccoragout.
Mit vergangener Zeit und zunehmendem Weingenuss spürten wir nur eins: das Leben ist schön. Und wir ließen es noch schöner werden. Mit verschiedenen Desserts. Gorgonzola mit Birne (9,50€), Cassata (7,00€), Panna Cotta (9,50€) und Tiramisu (7,50€).
Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, dass wir auch hier richtig lagen in der Auswahl. Optisch ein Hingucker, juchzten die Geschmacksknospen.
Ein feiner, nicht unbedingt günstiger Abend, aber wir trugen den Geschmack in der Erinnerung mit.
Perfekt.
Dem Namen zum Trotz liegt die Osteria eher versteckt. Zumindest für den Ortsunkundigen. So sind wir zuerst daran vorbeigelaufen. Was dem Begriff " Geheimtipp " dann auch Nahrung gibt.
Von außen unspektakulär, stolpert man zuerst über ein schön anzusehendes Motorrad, das den Eingang ziert. Und weiter geht es mit tollen Eindrücken. Ein Tresen, die Wände gestaltet mit unzähligen Flaschen, gemütliche , nicht zu eng stehende Tische, nett und schnörkellos eingedeckt und eine herzliche Stimmung verbreitet von lächelnden Gastgebern stimmten uns ein... mehr lesen
Ristorante Osteria Centrale
Ristorante Osteria Centrale€-€€€Restaurant, Pizzeria03031013263Bleibtreustr. 51, 10623 Berlin
5.0 stars -
"Italienische Küche auf den Punkt gebracht" BärchenDem Namen zum Trotz liegt die Osteria eher versteckt. Zumindest für den Ortsunkundigen. So sind wir zuerst daran vorbeigelaufen. Was dem Begriff " Geheimtipp " dann auch Nahrung gibt.
Von außen unspektakulär, stolpert man zuerst über ein schön anzusehendes Motorrad, das den Eingang ziert. Und weiter geht es mit tollen Eindrücken. Ein Tresen, die Wände gestaltet mit unzähligen Flaschen, gemütliche , nicht zu eng stehende Tische, nett und schnörkellos eingedeckt und eine herzliche Stimmung verbreitet von lächelnden Gastgebern stimmten uns ein
So eine 30 köpfige hungrig im Restaurant einfallende Herde von Tagungsgästen kann eine Restaurantbesatzung schon in's Schwitzen bringen.
Und ich mitten drin. Alle froh, die Tagungsräume nach einem anstrengenden Tag verlassen zu können, brachten wir eine gelöste Stimmung und Lust auf italienische Lebensart mit.
Das Erlebnis beginnt schon mit Betreten des hohen, säulengeschmückten Gastraumes. Eine angenehme Geräuschkulisse, hohe, weinbestückte Regale zieren die Wände, an der Stirnseite die beleuchtete Vitrine mit den kalten Antipasti, lächelnde, beflissene Kellner, die ihre Sache den ganzen Abend perfekt machen ......
Und man wird von Anfang an als Gast wahrgenommen, was positiv auffällt.
Die Tische vielleicht etwas eng gestellt, sitzt man auf Bistrostühlen, die für überdurchschnittlich beleibte Gäste schon ziemlich schmal sind. Aber das tut der guten Stimmung keinen Abbruch. Über eine gewundene Treppe ist noch ein kleines Obergeschoss mit Balustrade zu erreichen, von der man einen guten Überblick hat.
Da für uns vorbestellt war, freuten wir uns auf die gemischten Antipasti und die meisten von uns auf geschmorte Rinderbäckchen mit Safranrisotto und gegrillten Zucchini, die in der Karte mit 24,00€ zu Buche schlagen.
Aber der Reihe nach. Von meinem Platz aus hätte ich einen guten Blick auf die Vitrine, hinter der unsere Antipastibrettchen vorbereitet wurden. Ein schöner Anblick. Zumal es für uns frisch geschnitten wurde, der Speck, der Schinken, der Käse, dazu gegrilltes Gemüse, Oliven, Fenchel.... Eine nette Auswahl, frisch, schmackhaft, übersichtlich. Dazu warmes Brot und wohlschmeckendes Olivenöl. Ein netter Einstand, der unsere Gaumen kitzelte.
Dazu natürlich eine Auswahl aus der Weinkarte, die gut bestückt und fair ausgepreist daherkommt. Da macht das Genießen Spaß ohne zu große Löcher im Portemonnaie. Durch die angeschlossene Weinhandlung kann man die Tropfen auch gern mit nach Hause tragen!
Nun freuten wir uns auf den Hauptgang. Und dieser kam optisch perfekt daher. Die versprochenen Zutaten, in der Küche veredelt, kein Schnickschnack, auf das Wesentliche reduziert und gerade auch die Bäckchen geadelt. Diese zergingen auf der Zunge, dazu die schwere, sämige Sauce war es fast perfekt. Das Gemüse noch knackig bissfest, war der Reis geschmacklich prima, hätte aber noch ein paar Minuten gebraucht. Aber das ist sicher auch schwierig bei dreißig zeitgleich zu servierenden Portionen.
Schließlich endete das Essen mit einem Zweierlei an Dessert. Eine wunderbare Creme brulee, die auf der Zunge schmelzend ein Geschmackserlebnis darstellte. Oft genossen, selten so toll. Daneben ein fruchtige Variation, die am Gaumen an Hustensaft erinnerte und wir fachsimpelten über den möglichen Geschmacksträger, ohne zu einem eindeutigen Ergebnis zu kommen. Oder lag es an dem süffigen sizilianischen Roten? Dem Grappa? Der gelösten Stimmung?
Auf alle Fälle eine Adresse, die man sich merken sollte. Und dann ist vielleicht Sommer und man kann die Terrasse nutzen, die auf den Bildern so malerisch aussieht.
So eine 30 köpfige hungrig im Restaurant einfallende Herde von Tagungsgästen kann eine Restaurantbesatzung schon in's Schwitzen bringen.
Und ich mitten drin. Alle froh, die Tagungsräume nach einem anstrengenden Tag verlassen zu können, brachten wir eine gelöste Stimmung und Lust auf italienische Lebensart mit.
Das Erlebnis beginnt schon mit Betreten des hohen, säulengeschmückten Gastraumes. Eine angenehme Geräuschkulisse, hohe, weinbestückte Regale zieren die Wände, an der Stirnseite die beleuchtete Vitrine mit den kalten Antipasti, lächelnde, beflissene Kellner, die ihre Sache den ganzen... mehr lesen
Enoiteca Il Calice | Fine Dining
Enoiteca Il Calice | Fine Dining€-€€€Restaurant, Weinstube, Gourmet0303242308Walter-Benjamin-Platz 4, 10629 Berlin
4.5 stars -
"Genuss auf italienisch" BärchenSo eine 30 köpfige hungrig im Restaurant einfallende Herde von Tagungsgästen kann eine Restaurantbesatzung schon in's Schwitzen bringen.
Und ich mitten drin. Alle froh, die Tagungsräume nach einem anstrengenden Tag verlassen zu können, brachten wir eine gelöste Stimmung und Lust auf italienische Lebensart mit.
Das Erlebnis beginnt schon mit Betreten des hohen, säulengeschmückten Gastraumes. Eine angenehme Geräuschkulisse, hohe, weinbestückte Regale zieren die Wände, an der Stirnseite die beleuchtete Vitrine mit den kalten Antipasti, lächelnde, beflissene Kellner, die ihre Sache den ganzen
Es geht zu Kolja Kleeberg nach Berlin! So die Idee, auf ins Vau!
Wer kennt ihn nicht, den singenden Koch, der auch im Fernsehen begeistert. Und die Zeit schien denkbar günstig. Hendrik Canis is back, der der Stern unter den Sommeliers wieder vereint mit dem Sternekoch.
Das Restaurant, mit einer breiten Fensterfront zieht sich nach hinten in die Länge, man wandelt über dunklen Dielenboden aus Nussbaum an moderner Kunst vorbei und lässt die vom Meinhard von Gerkan geschaffene traditionell zeitlose Eleganz des Interieurs auf sich wirken. Über sich die ovale rötliche Tonnendecke, unter sich moderne Freischwinger, in denen man bequem zur Ruhe kommt.
Eine Oase des Genusses, der Ruhe, dem hektischen Alltag Berlins entflohen, wollten wir uns entführen lassen in die Welt kulinarischer Hochgenüsse.
Ein wenig sollte man sich vorbereiten, im Internet, im Gault Millau....
Den Gast erwarten zwei Menüs: die Komposition und die Improvisation. Die Kompostion in 5 Gängen zu 120,00€, die Komposition in bis zu 8 Gängen zu 160,00€.
Während die Komposition die Gänge und Zutaten beschreibt, glänzt die Improvisation durch moderne Kargheit in der Beschreibung.
Ein Erlebnis ist es, zumal "der Kolja", wie ihn Freunde und Stammgäste nennen, auch sehr präsent ist. Ein Star zum Anfassen praktisch. Im Team mit Herrn Canis, der neben höchstem Weinwissen ein schauspielerisches Talent mitbringt und die Weine von gediegen professionell trocken bis herrlich schnoddrig beschreiben kann, ist es schon ein Erlebnis.
Wenn eben auch ein sehr durchwachsenes.
Nach dem Gruß aus der Küche lehnten wir uns zurück, schnalzten mit der Zunge in dem Glauben, alles richtig gemacht zu haben. Schließlich hatten wir gespart und wollten auch dazugehören. Also 8 Gänge Improvisation.
Und es kam, wie es der Name verspricht. Oder sahen wir es zu eng, hatten wir zu hohe Erwartungen? Geht das bei Sterneküche? Am Tisch gab es auch einmal die Komposition und alle waren sich einig, dass hier die bessere Wahl getroffen wurde. Ausgefeilte Geschmacksnuancen, hier wurde aus den Zutaten mit Einsatz von Gewürzen und optischen Effekten, die gezielt gesetzt wurden, die Seele des Essens herausgekitzelt.
Die Improvisation schwankte zwischen Unentschlossenheit im Einsatz der Gewürze, Verspieltheit auf dem Teller und fehlendem Aha-Effekt.
Optisches und kulinarisches Highlight war das Dessert, weil das auf dem Gaumen mit nach Hause getragen wird? Ich weiß es nicht.
Sicher ist es Jammern auf hohem Niveau, aber glücklich gingen wir nicht heim.
Es geht zu Kolja Kleeberg nach Berlin! So die Idee, auf ins Vau!
Wer kennt ihn nicht, den singenden Koch, der auch im Fernsehen begeistert. Und die Zeit schien denkbar günstig. Hendrik Canis is back, der der Stern unter den Sommeliers wieder vereint mit dem Sternekoch.
Das Restaurant, mit einer breiten Fensterfront zieht sich nach hinten in die Länge, man wandelt über dunklen Dielenboden aus Nussbaum an moderner Kunst vorbei und lässt die vom Meinhard von Gerkan geschaffene traditionell zeitlose Eleganz des... mehr lesen
Restaurant VAU
Restaurant VAU€-€€€Restaurant, Sternerestaurant0302029730Jägerstraße 54/55, 10117 Berlin
3.0 stars -
"Vorfreude schönste Freude" BärchenEs geht zu Kolja Kleeberg nach Berlin! So die Idee, auf ins Vau!
Wer kennt ihn nicht, den singenden Koch, der auch im Fernsehen begeistert. Und die Zeit schien denkbar günstig. Hendrik Canis is back, der der Stern unter den Sommeliers wieder vereint mit dem Sternekoch.
Das Restaurant, mit einer breiten Fensterfront zieht sich nach hinten in die Länge, man wandelt über dunklen Dielenboden aus Nussbaum an moderner Kunst vorbei und lässt die vom Meinhard von Gerkan geschaffene traditionell zeitlose Eleganz des
Das Sale e Tabacchi steht hoch im Kurs, glaubt man den Medienberichten.
Hier in der Rudi Dutschke Straße, nahe Kochstraße und Friedrichstraße, leben sie auf bei einem mediterranen Dinner: die Presseleute, Journalisten, Galeristen...... die in diesen Straßen ihr Domizil haben.
Das Restaurant selbst befindet sie im Gebäude der taz, die auch schon des Öfteren mit spektakulären Kunstaktionen für Aufregung sorgte. Von außen unspektakulär, wie so viele Berliner Stadthäuser, hat sich am Design der Schweizer Architekt Max Dudler verewigt. Klassisch schlicht mit Schweizer Minimalismus. Das umschreibt es und sagt viel.
Bis 6 m hohe Räume, die Decken könnten zu einem ausgemusterten Betrieb gehören. Bei halbhohen Räumen würden die Bistrostühle und Tische anheimelnd wirken. So eher verloren, dafür sind sie aber auch dicht gestellt. Auf den Tischen weiße gestärkte Decken, einladend brennende Kerzen, also alles zum Empfang bereit.
Und der fällt auch sehr nett aus. Mit Italienisch gewinnendem Charme wird man zum Tisch geleitet, die Jacken abgenommen und verstaut, die Frage nach einem Aperitif.
Man ist angekommen als Gast und wird als solcher wahrgenommen.
Die Karte wechselt täglich, wobei die Klassiker sicher immer geboten werden. Und so ordern wir erst einmal die Vorspeisenplatte ( Antipasti Casa 14,50€) neben selbiger in der "Mare" Version 16,50€.
Dazu ein offenes Weinchen. Neben der guten Weinkarte ( Flaschen ) steht nur eine kümmerliche Auswahl an offenen Weinen zur Verfügung. Schade.
Aber das Restaurant ist beliebt, für einen Donnerstag scheint es mir voll, viele Stammgäste, die wie Freunde empfangen werden.
Dann kommen unsere Vorspeisen, begleitet von Weißbrot. Meine Meeresfrüchteplatte macht einen guten Eindruck. Carpacchio vom Thunfisch und Schwertfisch, Octopus und Algen. Dazu frische Zitrone. Auch gegenüber sieht es gut aus. Der klassische Vorspeisenteller mit Oliven, Schinken, gegrilltem Gemüse.....
Geschmacklich dann eine erste Enttäuschung. Die Carpacchiovarianten lassen sich nicht unterscheiden, als wenn sie zu lange in der Kühlung gewartet hätten. Schade. Die Octopusabschnitte heben die Laune etwas.
Zum Hauptgericht eine ähnliche Erfahrung. Als Beilage wurde uns das Tagesgemüse mit Kartoffel offeriert, die dann zum Gewählten (Kalbsleber mit Apfelspalten 19,50€ und dem Milchlammkotelett mit Pistazienkruste 20,50€ ) serviert würden.
Optisch ein guter Eindruck, reichlich frische Apfelschnitze über der Leber, über meinem Kotelett ein saftig grüner Bezug, wenn auch keine Kruste, eher breiig. Dazu obligatorisch Blattsalat und eine Kartoffel, scheinbar kurz anfrittiert und dann in Scheiben geschnitten. Hier gab es dann auch die versprochene Kruste.
Nach all den vergebenen Lorbeeren war ich doch enttäuscht. Nun gut. Sollte das Dessert es richten.
Doch auch hier keine Glanzleistung. Ein verunglücktes Schokotörtchen, dessen flüssiger Kern schon aus den Seiten herausquoll.
Da konnte dann auch der nette Kellner nicht mehr viel retten.
Das Sale e Tabacchi steht hoch im Kurs, glaubt man den Medienberichten.
Hier in der Rudi Dutschke Straße, nahe Kochstraße und Friedrichstraße, leben sie auf bei einem mediterranen Dinner: die Presseleute, Journalisten, Galeristen...... die in diesen Straßen ihr Domizil haben.
Das Restaurant selbst befindet sie im Gebäude der taz, die auch schon des Öfteren mit spektakulären Kunstaktionen für Aufregung sorgte. Von außen unspektakulär, wie so viele Berliner Stadthäuser, hat sich am Design der Schweizer Architekt Max Dudler verewigt. Klassisch schlicht... mehr lesen
RistoranteSale e Tabacchi
RistoranteSale e Tabacchi€-€€€Restaurant, Irish Pub, Pizzeria0302521155Rudi-Dutschke-Straße 23, 10969 Berlin
2.0 stars -
"Für Touristen ein Muss - wirklich?" BärchenDas Sale e Tabacchi steht hoch im Kurs, glaubt man den Medienberichten.
Hier in der Rudi Dutschke Straße, nahe Kochstraße und Friedrichstraße, leben sie auf bei einem mediterranen Dinner: die Presseleute, Journalisten, Galeristen...... die in diesen Straßen ihr Domizil haben.
Das Restaurant selbst befindet sie im Gebäude der taz, die auch schon des Öfteren mit spektakulären Kunstaktionen für Aufregung sorgte. Von außen unspektakulär, wie so viele Berliner Stadthäuser, hat sich am Design der Schweizer Architekt Max Dudler verewigt. Klassisch schlicht
Mehr oder weniger ist das ja die Deutung oder Übersetzung des Namens. Mea culpa.
Es war nicht meine Schuld, in dieses Lokal zu gehen und es war aber auch kein Fehler.
Klein, gediegen, etwas versteckt führte mich mein ortskundiger Führer hierher.
Nach einem tollen Potsdamnachmittag mit Führung zu geheimen Orten landeten wir also hier.
Eine gemütliche Tapasbar, uriges Ambiente, nette Bedienung. Natürlich sieht man hier, dass Potsdam eine Studentenstadt ist. Wir veränderten den Altersdurchschnitt. Negativ. An solchen Orten fällt es dann auf, dass man schon oft Geburtstage gefeiert hat.
Wer Tapas mag, ist hier richtig. Eine große Auswahl, aus meiner Sicht ist es häufig so, dass man die Karten beliebig in den Städten herumreichen kann. Gute Qualität, kommt alles frisch aus der Küche, aber aus meiner Sicht austauschbar. Auch die Weine nicht die Höhepunkte.
Aber was will man? In netter Umgebung plaudern, auch mit den anfänglich unbekannten Nachbarn, einen schönen Abend haben, unbeschwert das Leben genießen. Das kann man hier
Wer aber eine kulinarische Entdeckung sucht, ist hier eher falsch.
Mehr oder weniger ist das ja die Deutung oder Übersetzung des Namens. Mea culpa.
Es war nicht meine Schuld, in dieses Lokal zu gehen und es war aber auch kein Fehler.
Klein, gediegen, etwas versteckt führte mich mein ortskundiger Führer hierher.
Nach einem tollen Potsdamnachmittag mit Führung zu geheimen Orten landeten wir also hier.
Eine gemütliche Tapasbar, uriges Ambiente, nette Bedienung. Natürlich sieht man hier, dass Potsdam eine Studentenstadt ist. Wir veränderten den Altersdurchschnitt. Negativ. An solchen Orten fällt es dann... mehr lesen
Restaurant Mea Culpa | Tapas y Vino
Restaurant Mea Culpa | Tapas y Vino€-€€€Restaurant03312011780Dortustraße 1, 14467 Potsdam
4.0 stars -
"Ich bekenne - meine Schuld" BärchenMehr oder weniger ist das ja die Deutung oder Übersetzung des Namens. Mea culpa.
Es war nicht meine Schuld, in dieses Lokal zu gehen und es war aber auch kein Fehler.
Klein, gediegen, etwas versteckt führte mich mein ortskundiger Führer hierher.
Nach einem tollen Potsdamnachmittag mit Führung zu geheimen Orten landeten wir also hier.
Eine gemütliche Tapasbar, uriges Ambiente, nette Bedienung. Natürlich sieht man hier, dass Potsdam eine Studentenstadt ist. Wir veränderten den Altersdurchschnitt. Negativ. An solchen Orten fällt es dann
Geschrieben am 01.04.2016 2016-04-01| Aktualisiert am
01.04.2016
Besucht am 29.03.2016
Genau si ging es mir. Eigentlich handelt es sich ja um die Einkaufsstraße Potsdams. Beginnend am Brandenburger Tor ( genau, gibt es auch hier ) die Brandenburger Straße stadteinwärts, läuft man an eher kleineren Läden vorbei, was natürlich Charme hat.
Wobei es auch genug Ketten gibt, ebenso beim Essen.
Doch halt!!! Was sah ich denn dort aus dem Augenwinkel, unter meinem Schirm hervor? Ein wunderbar und so selten gesehenes asiatisches Essen.
Also hinein. Der Herr reagierte ebenso erstaunt wie ich und schlang seine Arme um den Teller. "Meins!!!) so seine klare Ansage und schließlich mussten wir beide lachen.
Die Kellnerin wR ebenso erstaunt, ich bräuchte keine Karte sondern nur: das, was der Herr dort hat!
Erst im Nachhinein erfuhr ich, dass es sich um die Nummer 135 handelt. Curry Tery Lachs. Mit frischer Ananas, Champignons, Kokosmilch, Krautsalat, Zitronengras, Erdnüssen und rotem Curry (17,90€). Und dazu dann später noch ( ich musste nämlich noch einen Platz suchen ) einen Ingwertee, wie ich ihn so nur selten bekam. Vor lauter frischen Zutaten war kaum Platz für das Wasser.
Das Plätzesuchen wR echt ein kleines Problem. Kleines, schlichtes Lokal, spärlich spartanisch mit Holzbänken möbliert, 1/3 des Raumes geht an die offene Küche weg.
Aber dann! Welcher Geschmack! Und optisch! Der angegrilte, reichlich vorhandene Lachs thronte auf einem Hügel Reis, der mit frischestem Gemüse überzogen war. Und der Schüssel entströmte ein wunderbarer Geruch. Mir lief das Waser im Munde zusammen. Und schon nach dem ersten Bissen tanzten meine Geschmacksknospen. Herrlich saftiger Lachs mit Grillgeschmack, dazu wechselten sich scharf und süß, säuerlich und wieder süß ab. Dazu das asiatisch typische knackig frische Gemüse. Ein Geschmackswahnsinn!
Unvorstellbar, wenn ich vorbeigehastet wäre.
Genau si ging es mir. Eigentlich handelt es sich ja um die Einkaufsstraße Potsdams. Beginnend am Brandenburger Tor ( genau, gibt es auch hier ) die Brandenburger Straße stadteinwärts, läuft man an eher kleineren Läden vorbei, was natürlich Charme hat.
Wobei es auch genug Ketten gibt, ebenso beim Essen.
Doch halt!!! Was sah ich denn dort aus dem Augenwinkel, unter meinem Schirm hervor? Ein wunderbar und so selten gesehenes asiatisches Essen.
Also hinein. Der Herr reagierte ebenso erstaunt wie ich und schlang... mehr lesen
Restaurant My Keng
Restaurant My Keng€-€€€Restaurant, Sushibar03319793044Brandenburger Straße 20, 14467 Potsdam
5.0 stars -
"Augen auf bei der Shoppingtour!" BärchenGenau si ging es mir. Eigentlich handelt es sich ja um die Einkaufsstraße Potsdams. Beginnend am Brandenburger Tor ( genau, gibt es auch hier ) die Brandenburger Straße stadteinwärts, läuft man an eher kleineren Läden vorbei, was natürlich Charme hat.
Wobei es auch genug Ketten gibt, ebenso beim Essen.
Doch halt!!! Was sah ich denn dort aus dem Augenwinkel, unter meinem Schirm hervor? Ein wunderbar und so selten gesehenes asiatisches Essen.
Also hinein. Der Herr reagierte ebenso erstaunt wie ich und schlang
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Nichtsdestotrotz findet man hier im Stadtteil Grüna genau das. Wenn man eben etwas sucht. Und ich musste nicht einmal suchen, sondern musste dorthin. Wegen einer Tagung. Aber immer der Reihe nach.
Zuerst erging es mir wie so manchmal. Nach der Arbeit ins Auto, fast zwei Stunden Fahrt auf freitagsmäßig voller Autobahn, öffnet sich plötzlich zeitgleich mit der Ansage des Navis " sie haben das Ziel erreicht" das Herz. Am Ende der Straße kommt man an, Sonnenschein, auf der großen Terrasse sitzen verträumt einige Kaffegäste und lassen es sich gut gehen, der Empfang ist äußerst freundlich und die Zimmer gut und mit Herz für den Gast ausgestattet. Und schon merkt man, wie man runterkommt, der Alltag bleibt draußen und dann rauscht nicht mehr die Autobahn sondern die Wälder.
Gleich am Haus beginnen etliche gut ausgeschilderte Wanderwege, nicht zu anspruchsvoll, eher leichte, sanfte Anstiege. So hat man eben die Gelegenheit, vor dem Essen noch schnell ein Stündchen zu laufen und sich Appetit zu holen. Während der Wanderung sieht man auch einige Ansitze und so glaubt man auch gleich der Karte, die Wild aus heimischen Wäldern verspricht. Denn ich hatte schon bei der Ankunft einen Blick riskiert und hoffte, dass es bald Zeit für das Abendessen wird.
Der große Lichte Wintergarten, praktisch die Überdachung zwischen Tagungskomplex und eigentlichem Hotel, bietet sehr schöne Sitzgelegenheiten. Hier findet auch das sehr gute Frühstück statt. Und es gibt richtig guten Kaffee! Ist ja auch tiefstes Sachsen.
Die Damen wetteifern mit dem angekündigten zarten Reh, sind umsichtig, freundlich, aufmerksam.
Wir fanden an einer langen Tafel Platz, es gibt aber noch die Forsthausstube mit Kachelofen und eher rustikaler Einrichtung, mit Gehörnen an der Wand und dunkel schummrigen Ambiente. Und auch noch die Raucherlounge mit Kamin, Clubsesseln, Whiskyauswahl und Bibliothek. Alles klein und fein.
So eine Tagungshorde macht es den Damen vom Service sicher nicht leicht, die Bestellungen zwischen Geschnatter, Gekicher und Blödeleien gekonnt aufzunehmen. Aber es klappte prima. Die zu kühlenden Weine werden schön in Eis gestellt und wurden mit fortschreitendem Abend immer besser. Die Weinkarte bietet eine gute Auswahl zu kleinen Preisen. Hier kann man getrost zuschlagen. Ein wenig verbesserungswürdig wäre allerdings die Qualität der Weingläser.
Zurück zum Essen. Auf einer Tagung ist es immer schwierig, den eher nicht so vertrauten Damen und Herren etwas vom Teller zu mopsen, so dass ich mich auf meine Gerichte beschränke.
Aus aktuellem Anlass gibt es eine Spargelkarte und von dieser reizte mich der Spargelsalat: Spargel, Erdbeeren, Rucola, grüner Pfeffer, Eierlikör-Zitrusdressing (9,80€). Klingt doch schon einmal verheißungsvoll. Und als Hauptgang oben angekündigtes zartes Reh. Nein, nicht die Kellnerin, sondern Rehrücken vom Maibock im Speckmantel mit Steinpilzrisotto und Sherrysauce, immerhin stolze 28,90€.
So weit, so gut. Gespräche, schnattern, guter Wein und dann kamen die Vorspeisen. Halt, vorher kam ja noch der Gruß aus der Küche. Marinierte Wärme Oliven. Ein Genuss!
Zurück zum Spargelsalat. Optisch schon ganz große Klasse, war er dann auch am Gaumen ein Genuss. Roh marinierter Spargel, teils streifig, teils als Stücke, dazu die harmonisierende Säure des Zitrusdressings, etwas Eierliköraroma, ein wenig Bitterstoffe aus dem Salat, Schärfe durch den grünen Pfeffer! Toll, super, Genuss!
So freute ich mich auf mein Reh. Perfekt gewärmter Teller, eine große Wandererportion, optisch nett angerichtet. Wo ich Risotto liebe! Schlotzig lecker, genügend Biss, reichlich Pilze darin und auf allem thronte ein große Portion weichstes, am Gaumen zergehendes Rehfleisch. Einfach ebenso toll und jeden Cent wert! Das Leben kann doch schön sein, rauschende Wälder, gutes Essen, guter Wein.......