Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und freue mich dann immer, wenn mir die Auswahl von Restaurants durch informative Kritiken erleichtert wird. Umgekehrt gebe ich meine Erfahrungen auch sehr gerne weiter.
Einige wenige meiner bisherigen Kritiken, die ältesten, stammen originär noch aus RK, aber nach dessen Verkauf an Yelp suche ich hier ein neues "Zuhause".
Zu meinen Bewertungskriterien ein kurzes Wort. Ich bin Relativbewerter, auch ein gut geführter Imbiss kann mal 4 Punkte bekommen, ebenso wie ein Sternerestaurant, es muss dem jeweiligen Anspruch entsprechen!
4 bis 5 Punkte bedeuten für mich, das das Restaurant seinen und meinen Anspruch erfüllt hat bei meinen Besuch. 3 Punkte bedeutet, gewissen Defizite in einzelnen Aspekten. Darunter bedeutet eine Bewertung erhebliche Mängel bei meinem Besuch.
Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 500 Bewertungen 740746x gelesen 14827x "Hilfreich" 14086x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 24.08.2022 2022-08-24| Aktualisiert am
24.08.2022
Besucht am 18.08.2022Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 75 EUR
Sind meine Frau und ich auf der Insel, dann halten wir uns bevorzugt im Süden von Sylt auf. Im Norden, in List genießen wir immer gerne mal ein paar Austern bei Dittmeyer, mit der Mitte der Insel können wir nicht so viel anfangen. Der Süden, dass ist natürlich Rantum, da wo wir logieren und Hörnum. Hörnum hat in den letzten Jahren eine wirklich beachtliche Entwicklung hin zu anspruchsvoller Gastronomie hingelegt. Vor der Sylter Muschelbude im Hafen gibt es jetzt ein Becken mit beeindruckend großen, blauen lebenden Hummern und ein paar großen norwegischen Königskrabben, das Budersand Konglomerat steht für sich, im Strönholt und und im Kai 3 haben wir auch dieses Jahr schöne Abende verbracht. Ebenso wie den obligatorischen Montagmittag mit einer wieder vorzüglichen Bouillabaisse. Das ehemalige Breizh vom Hapimag ist nun neu eröffnet als Strandwirtschaft Landfein, unser Borgfelder hat es schon eingetragen. Auch ein wunderbarer Ort zum einkehren, Küche wird sicherlich mal getestet.
Wo ich mit meiner Frau aber noch nie war, dass ist das Bistro vom Fischladen Matthiesen mitten in Hörnum, gegenüber von der Bäckerei Lund mit ihren höchst begehrten Erdbeertörtchen. Im Februar waren wir zum Mittag mal rein, weil es so leer war und hatten eine Fischsuppe gegessen, der Aufenthalt, sowie die Suppe haben uns sehr gefallen. Dieser Besuch brachte uns auf die Idee, doch mal Abends einen Tisch zu reservieren. Gesagt getan, mit Vorlauf von ein paar Wochen reservierte mir Frau Matthiesen per mail einen Tisch um 18 Uhr im Bistro. Zu 20 Uhr gibt es noch eine weitere Runde, aber da wir mit dem Rad kommen wollten von Rantum, erschien uns ausnahmsweise die frühe Runde der bessere Termin. Es war nun auch nicht zu erwarten, dass wir für ein Abendessen dort so lange wie im Kai 3 bleiben würden.
Die KW 33 des Jahres 2022 verwöhnte Sylt mit schweißtreibenden Temperaturen weit über 25 Grad sowie einem fast fehlenden Wind. Das machte das Radfahren generell und auch unsere abendliche Tour nach Hörnum zu Matthiesen sehr angenehm. So standen wir entspannt um 18 Uhr vor der Tür des Ladengeschäfts und dem Bistro. Wie immer war viel los vor und im Laden. Linker Hand findet sich das Bistro mit eng gestellten Zweier- und Vierertischen, rechts die Ladentheke mit dem Angebot des Fischhandels. Neben Gästen und Kunden brummte auch noch das Take Away Geschäft, etliche Kunden holten sich ihre warmen Gerichte ab.
Eine junge Dame nahm uns in Empfang und auf unsere Namensnennung hin fand sich auch unser Tisch schnell. Wir nahmen Platz und die junge Dame reichte uns die Karten. Die lassen sich auf der HP einsehen. Die Auslage im Thekenbereich des Ladens lässt jeden Genießer mit der Zunge schnalzen. Von Frischfisch über Räucherware, bis hin zu Fisch- und Meeresfrüchtesalaten und Zubereitungen gab es viel zu entdecken. Weil dem so war fragten wir die junge Dame, ob es möglich sei, sich dort eine Auswahl als Vorspeisenplatte zusammen zu stellen. Kein Problem war die Antwort! Super, dann erstmal ne Buddel Flens als Getränk. Ordentliche Weine gibt es auch, aber an unserem Besuchsabend stand uns der Sinn nach Bier.
Frau ging an die Theke um ihre Auswahl zu treffen, der ich mich anschließen würde (müssen). Gegenüber erwartete sie die junge Dame mit einem großen Teller und aus der Entfernung war schon zu erkennen, wie schwer es meiner Liebsten fiel, eine Auswahl zu treffen, die den Rahmen nicht sprengen würde. Letztendlich aber kam dieser Teller an unseren Tisch.
Flusskrebscocktail war drauf, roter Heringssalat, Garnelen in Öl, Graved Lachs sowie Wakame Salat, der aber nur für mich, als Überraschung, meine Frau findet den ungenießbar. Ich liebe diese Algenzubereitung. Unsere junge Servicedame kam noch mal wieder und brachte noch ein bisschen Brot dazu.
In der festen Karte finden sich nicht so viele Vorspeisen, aber an der Theke kann man sich ganz nach seinem Gusto eine schöne Vorspeise zusammen stellen. Wir waren sehr zufrieden mit unserer Vorspeise und ließen uns Zeit mit dem Verzehr. Austern hatten wir schon List verzehrt, deswegen waren die nicht drauf. Mit der zweiten Flasche Flens dann unsere Hauptspeisen. Sieht man sich die Wahl meiner Frau an, dann erschließt sich auch, warum keine Krabben auf dem Vorspeisenteller waren.
Krabben liebt sie nämlich über alles, ich hatte mich schon gewundert, aber nun klärte sich das auf. Nordseekrabben mit zwei Spiegeleiern und Bratkartoffeln hatte sie sich zur Hauptspeise gewünscht. Meine Frau wär nicht meine Frau, wenn die BK nicht durch einen lauwarmen Kartoffelspecksalat ersetzt worden wären. Das war aber kein Problem und eine gute Idee, denn der war wirklich lecker! Mit Flasche 2 vom Flens stießen wir an, auch ich hatte mein Hauptgericht schon vor mir stehen. Frische Heringe, gebraten mit Kartoffelsalat war meine Order an dich Küche. Irgendwo hatte ich es schon mal gesagt, ich liebe Hering! Nach dem sauer eingelegten Brathering am Sonntagabend nun also die grüner Variante, frisch und knusprig gebraten. Dazu dann mal ein Kartoffelsalat, hausgemacht, mit Mayonnaise. Ich bin ja norddeutsch sozialisiert und ab und zu muss ich den auch mal so haben. Isst meine schwäbische Frau mit, dann wird der nicht akzeptiert, für den Teil meiner Familie ist Mayo im Salat Haram! So genoss ich tollen Fisch und leckeren K-Salat. Wir waren satt danach, mehr ging nicht, außer der Küche ein großes Lob überbringen zu lassen.
Besonders hervorzuhaben ist der Service in Gestalt von Frau Matthiesen und ihrer jungen Kollegin, die sich trotz des großen Trubels im Laden immer Zeit nahmen für ihre Gäste, sich nicht stressen ließen und mit Freude und Zugewandtheit kümmerten! Geht nicht besser und wurde mit einem angemessenen Trinkgeld belohnt!
Also mal zum Fazit unseres ersten Abendessens im Bistro von Fisch Matthiesen in Hörnum. Meine Erwartungen wurden übertroffen! Und das sagt ja eigentlich alles. Ich hatte eine grundgute Fischküche erwartet, aber nicht ein so umsorgendes Team (Küche und Service) im Bistro. Das hat Spaß gemacht, gut geschmeckt, und wir kommen ganz sicher wieder!
Sind meine Frau und ich auf der Insel, dann halten wir uns bevorzugt im Süden von Sylt auf. Im Norden, in List genießen wir immer gerne mal ein paar Austern bei Dittmeyer, mit der Mitte der Insel können wir nicht so viel anfangen. Der Süden, dass ist natürlich Rantum, da wo wir logieren und Hörnum. Hörnum hat in den letzten Jahren eine wirklich beachtliche Entwicklung hin zu anspruchsvoller Gastronomie hingelegt. Vor der Sylter Muschelbude im Hafen gibt es jetzt ein... mehr lesen
Fisch Matthiesen Bistro & Imbiss
Fisch Matthiesen Bistro & Imbiss€-€€€Bistro, Imbiss04651881773Rantumer Straße 8, 25997 Hörnum
4.0 stars -
"das war ein schöner Abend!" Carsten1972Sind meine Frau und ich auf der Insel, dann halten wir uns bevorzugt im Süden von Sylt auf. Im Norden, in List genießen wir immer gerne mal ein paar Austern bei Dittmeyer, mit der Mitte der Insel können wir nicht so viel anfangen. Der Süden, dass ist natürlich Rantum, da wo wir logieren und Hörnum. Hörnum hat in den letzten Jahren eine wirklich beachtliche Entwicklung hin zu anspruchsvoller Gastronomie hingelegt. Vor der Sylter Muschelbude im Hafen gibt es jetzt ein
Geschrieben am 23.08.2022 2022-08-23| Aktualisiert am
23.08.2022
Da hat doch jemand diesen unsterblichen, uralten Strandladen in Rantum als geschlossen gemeldet. Familie Hinrichsen hat den Betrieb zwar aufgegeben, den aber auch in neue Hände gegeben. Nix also mit ZU! Tatjeem Deel kann und darf nicht untergehen! Direkt an meinem Strandübergang, nicht weit von meiner Rantumer Ferienwohnung war die Deel immer da, und sie bleibt es auch.
Übernommen hat den "Schuppen" an der Strandtreppe nämlich ein guter Bekannter. Der Chef der Strandmuschel hat sich ein zweites Standbein gesucht und die Deel übernommen. Und den Laden seit dem Sommerbeginn mächtig umgekrempelt. War die alte Deel so wie in diesem Bericht von mir aus 2017.
So ist die neue Deel jetzt quasi die Version 2.0 mit Homepage und hippen neuem Konzept. Meinem Schwiegervater würde es vermutlich nicht mehr gefallen, dafür den vielen jungen (jüngeren) Besuchern, die die Deel jetzt für sich entdecken. Sven und sein Team sind noch nicht fertig mit Umbau, drinnen wird noch gewerkelt, deswegen kann man noch nicht reservieren und die tägliche Öffnung von 12 bis 20 Uhr auf der Terrasse steht unter der Einschränkung "wenn es nicht regnet". Laut Auskunft soll bis Oktober alles fertig sein, dann gibt es ein klassisches Abendangebot. Draußen ist es jetzt schon sehr schön.
So sieht es aus, wenn man von der Hörnumer Straße kommt.
und
und
und
Terrasse ist schon komplett auf links gezogen und sehr ansehnlich renoviert. Sogar passende Strandkörbe gibt es.
Da es noch kein Abendangebot gibt und nicht reserviert werden kann in diesem Sommer, waren meine Frau und ich mal über Mittag von unserem Strandkorb auf die Terrasse gewechselt und hatten ein wenig probiert. Es sitzt sich gut an den Bänken unter Sonnenschirmen.
Bis 17 Uhr gibt es eine kleine Tageskarte, dann eine sehr ansehnliche Abendkarte (siehe HP). Bier und Limo zum gefüllten Büffelmozzarella mit Tomatensalat und Pesto für meine Frau.
und (wir sind ja auf Sylt) Unsere Truffle Fries, Pommes frites mit frischem Trüffel und Parmesan für mich. Es duftete verlockend vom Teller, Frau mopste sich gleich mal ein paar Scheiben....
Danach noch nen Kaffee.
Und ab zurück über die Treppe auf den Strand, in den Korb und nach Wartezeit ins Wasser! Leider keine Wellen, Ostwind, seufz! Frau war darüber sehr glücklich, aber ohne Wellen fehlt was!
Kurzer Vorwegbericht, wir kommen wieder, dann zum großen Abendessen und einen ausführlichen Bericht gibt es dann auch (kann sein das der Borgi schneller da ist als ich, wer weiß das schon!). Das wird ganz sicher was mit der Taatjem Deel. Schönes Konzept an einem wunderschönen Ort in den Dünen.
Da hat doch jemand diesen unsterblichen, uralten Strandladen in Rantum als geschlossen gemeldet. Familie Hinrichsen hat den Betrieb zwar aufgegeben, den aber auch in neue Hände gegeben. Nix also mit ZU! Tatjeem Deel kann und darf nicht untergehen! Direkt an meinem Strandübergang, nicht weit von meiner Rantumer Ferienwohnung war die Deel immer da, und sie bleibt es auch.
Übernommen hat den "Schuppen" an der Strandtreppe nämlich ein guter Bekannter. Der Chef der Strandmuschel hat sich ein zweites Standbein gesucht und die... mehr lesen
Taatjem Deel | Dünenbistro & Restaurant
Taatjem Deel | Dünenbistro & Restaurant€-€€€Restaurant, Bistro, Bar046512990838Hörnumer Straße 60, 25980 Sylt
4.0 stars -
"Ist noch da! Als Taatjem Deel 2.0" Carsten1972Da hat doch jemand diesen unsterblichen, uralten Strandladen in Rantum als geschlossen gemeldet. Familie Hinrichsen hat den Betrieb zwar aufgegeben, den aber auch in neue Hände gegeben. Nix also mit ZU! Tatjeem Deel kann und darf nicht untergehen! Direkt an meinem Strandübergang, nicht weit von meiner Rantumer Ferienwohnung war die Deel immer da, und sie bleibt es auch.
Übernommen hat den "Schuppen" an der Strandtreppe nämlich ein guter Bekannter. Der Chef der Strandmuschel hat sich ein zweites Standbein gesucht und die
Geschrieben am 23.08.2022 2022-08-23| Aktualisiert am
23.08.2022
Besucht am 14.08.2022Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
...und ich muss offen gestehen, dass ich gar nicht so eindeutig festlegen kann, woran es lag. Doch der Reihe nach. Meine Frau und ich waren wieder auf Sylt, wie immer bei unserer langjährigen Vermieterin in Rantum. Und normalerweise zieht es uns während unserer Tage dort nicht nach Westerland. Dort ist uns definitiv zu viel Trubel. Seit dem Beginn der Corona Epidemie reservieren wir von zu Hause aus alle Abendessen vor. Das vermeidet Stress während der Ferientage. Für den Sonntag hatte meine Frau Vorschlagsrecht, bzw. Reservierungspflicht, und sie hatte uns im Bistro des alteingesessenen Westerländer Hotels Stad Hamburg einen Tisch reserviert. Einerseits wollte sie dort gerne einmal einkehren, andrerseits machen sich auch auf Sylt die Auswirkungen von Pandemie und Personalmangel bemerkbar. Waren früher sehr viele Restaurants über die vollen 7 Tage geöffnet in der Hochsaison, so müssen sie jetzt, um ihr Personal zu halten, diese Zeiten einschränken. So muss man sich an einem Sonntagabend etwas umschauen, wo man essen möchte, und ob man dort einen Tisch bekommt.
Wir bekamen unseren Tisch in einem der renommiertesten Hotels von Westerland, aber auch der Insel insgesamt. Das Haus blickt auf eine lange Geschichte zurück, die Homepage klärt auf. Der Standort am Rathaus, zwei Straßen entfernt von der immer wuseligen Friedrichstraße, garantiert ein wenig mehr Ruhe auch auf der schmalen Bistro-Terrasse vor dem Haus.
Im Hotel finden sich zwei Restaurants, zum einem das Hardy's, dessen Eingang sich auf der rechten Hausseite findet. Das Hardy's bietet eine gehobene Küche im Menü-Format. Angebot und Preise finden sich auf der Homepage. Wendet man sich zur linken Hausseite, steht man vor dem etwas versteckten Eingang zum Bistro. Ein diskreter Hinweis findet sich an der Hauswand zur Straße.
Das Bistro soll die etwas legerere Alternative zum fine dining Angebot sein. Wir hatten wie immer einen Abendessentisch im zweiten Rundgang geordert, open table bietet die Möglichkeit einer frühen Abendbuchung um 17:45 Uhr und eben eine für 19:45 Uhr. Kurz davor kamen wir per Rad aus Rantum an und betraten den Gastraum.
Das Innere war ein typisches Bistro-Ambiente, relativ eng gestellte Tische, recht wuselig, an unserem Tisch am Eingang besonders, sowie einen deutlichen Geräuschpegel von allen Tischen. Auf dem Tisch Ressourcen einsparend die Karte als Tischset.
Dazu gibt es eine Tageskarte als Aushang. Dort noch einmal 6 Gerichte zusätzlich zum Angebot der festen Karte, bzw. des Sets.
Eine Weinkarte wird an den Tisch gebracht und offenbart eine akzeptable, aber keineswegs kreative, beziehungsweise gehobene Auswahl an Weinen. Die Weinauswahl wollte meine Frau treffen, und heraus kam ein grüner Veltliner vom Weingut Loimer aus dem Kamptal (JG 2021), mit Faktor 3,5 noch geradewegs akzeptabel bepreist. Dazu eine Flasche Wasser mit 9,50 EUR unakzeptabel hoch bepreist! Viele der Gäste entschieden sich für das Tages Menü, dass für sehr preiswerte 40 EUR an unserem Besuchsabend angeboten wurde. Stellt man sich wie wir ein Dreigang-Menü aus der Karte zusammen, wird es definitiv ein höherer Preis. Der Service servierte mit den Getränken einen kleinen Gruß der Küche.
Ein wirklich schmackhaftes frisch warmes Brötchen war das. Erinnerte ein bisschen an einen Burger-Brioche. Dazu gab es eine Joghurt-Mayonnaise-Creme mit kleinen Gemüsewürfeln. Für ein Bistro ein angenehmes Amuse Gueule. Vorweg für uns beide die Suppe aus dem Tagesmenü. Karottensuppe mit gerösteten Erdnüssen (EUR 9,50) bot die Küche an unserem Besuchsabend im Menü an. Viel Alternativen zu dieser Wahl gab es aber auch nicht, die Karte bot noch eine Holsteiner Kartoffelsuppe bei den Klassikern an, sowie eine Champignonsuppe bei den Specials, eventuell kann man noch das Salat Angebot bei den Vorspeisen unterbringen, dass war es dann. Etwas sehr dünn für ein Haus wie das Hotel Stadt Hamburg nach meiner Meinung. Unsere Suppen Wahl war okay, gut zubereitet mit dem obligatorischen Kick aus Ingwer, aber sonst ohne jede Überraschung. Ordentliches Handwerk könnte man sagen. Zu den Hauptspeisen, hier gingen wir getrennte Wege.
Meine Frau bestellte sich geschmorten Blumenkohl mit Hummus, Pesto und Pimientos (EUR 20,50). Ihr war nach einem vegetarischen Hauptgericht. Olfaktorisch hatte auch noch ein Curry-Gewürz eine Rolle auf dem Teller gespielt. Ich habe nicht probiert, aber meine Frau war zufrieden mit dem Gericht, okay bis gut. Meine Hauptspeise wurde auf der Tageskarte angeboten. Hauseingelegte Bratheringe wurde dort verkündet und das hatte ich mir dann bestellt. Heringe stehen viel zu selten auf den Karten von Restaurants, auch und besonders bedauernswert hier direkt an der Küste und auf der Insel. Also bestelle ich die, wenn ich die grün oder eingelegt in einem Restaurant bekommen kann. Was sich auf dem Teller darbot, ließ Freude aufkommen. Das schien tatsächlich nicht aus einem Eimer zu kommen. Wobei es durchaus Hersteller gibt, bei denen man eingelegte Heringe ohne Bedenken kaufen kann. Aber in einem Restaurant erwarte ich Handwerk, dass schien mir hier auf dem Teller zu liegen. Und gut schmecken taten sie auch. Zusammen mit den Bratkartoffeln war ich nicht unglücklich über mein Hauptgericht.
Beim Dessert waren wir uns wieder einig, es konnte nur ein Angebot von der Tageskarte sein. Zitronentarte mit Beeren und Estragon Eis (EUR 10,50) klang für uns beide unwiderstehlich.
Ganz überzeugen konnte das nicht. Die Früchte waren mariniert, ein bisschen wie ein Kompott angemacht. Sehr gut das Estragon Eis. Die Tarte an sich konnte nicht so gefallen, der Mürbeteigboden war schon völlig vermatscht und bot keinerlei Crunch mehr, und so bekam das ganze Stück her die Konsistenz eines Puddings. Schade, denn das Säure-Süße-Spiel war gut gelungen.
Der Service wurde im wesentlichen von drei jungen Herren durchgeführt und die machten ihre Aufgabe sehr professionell. Die waren alle drei vom Fach und stellten alle Gäste durch eine gute Ausbildung und professionelle Freundlichkeit zufrieden. Wenn etwas gefehlt hat, dann ein bisschen mehr Zugewandtheit im Umgang mit uns. Formell hat nichts gefehlt, aber wirklich zugewandt war das nicht.
Kann ich also zum Fazit kommen und versuchen, meinen einleitenden Satz etwas zu unterfüttern. Ich habe wirklich schon schlechtere Restaurant, beziehungsweise Bistro-Leistungen erlebt. Formell war das bis auf einige kleine Schwächen okay bis gut. Aber trotzdem sprang der Funke bei mir nicht über, ebenso wie bei meiner Frau. Das ist eine sehr persönliche Einschätzung, aber mein Fazit ist folgendes. Ich war mal da, aber ich muss nicht unbedingt noch mal wiederkehren. Dafür habe ich dann auf der Insel, bzw. deren Süden, sehr viele kulinarische Anlaufpunkte, bei denen ich mich sehr viel wohler fühle. Aber keineswegs will ich damit von einem Besuch abraten, es kommt auf die eigene Einschätzung an, ob und wenn man dort einen Abend verbringt.
...und ich muss offen gestehen, dass ich gar nicht so eindeutig festlegen kann, woran es lag. Doch der Reihe nach. Meine Frau und ich waren wieder auf Sylt, wie immer bei unserer langjährigen Vermieterin in Rantum. Und normalerweise zieht es uns während unserer Tage dort nicht nach Westerland. Dort ist uns definitiv zu viel Trubel. Seit dem Beginn der Corona Epidemie reservieren wir von zu Hause aus alle Abendessen vor. Das vermeidet Stress während der Ferientage. Für den Sonntag hatte... mehr lesen
Hotel Stadt Hamburg · Bistro
Hotel Stadt Hamburg · Bistro€-€€€Bistro046518580Strandstr. 2, 25980 Sylt
3.0 stars -
"So richtig wohl gefühlt habe ich mich nicht......." Carsten1972...und ich muss offen gestehen, dass ich gar nicht so eindeutig festlegen kann, woran es lag. Doch der Reihe nach. Meine Frau und ich waren wieder auf Sylt, wie immer bei unserer langjährigen Vermieterin in Rantum. Und normalerweise zieht es uns während unserer Tage dort nicht nach Westerland. Dort ist uns definitiv zu viel Trubel. Seit dem Beginn der Corona Epidemie reservieren wir von zu Hause aus alle Abendessen vor. Das vermeidet Stress während der Ferientage. Für den Sonntag hatte
Geschrieben am 11.08.2022 2022-08-11| Aktualisiert am
11.08.2022
Besucht am 10.08.2022Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 55 EUR
Juli 2021, der Borgfelder und der Carsten1972 sind zu Gast im Kesselhaus in Osnabrück und genießen die Küche von Randy de Jong. Wie nicht anders zu erwarten, wurde das ein wunderschöner Abend in Sachen Genuss von Speis und auch Trank (vielleicht etwas zu viel vom Zweiten). Jedenfalls traten wir beide den Weg zum Bahnhof ziemlich beschwingt an.
Mit einigen Schlenkern führte uns der Heimweg auch ganz nahe am Aleppo Streetfood Grill vorbei. Und unser doch recht angeheiterter Genuss-Kollege aus der Hansestadt Bremen musste von mir doch etwas nachdrücklicher daran gehindert werden, schnüffelnd wie ein Trüffelschwein seinen sofort erwachenden Gelüsten auf Gegrilltes aus der Levante zu folgen! Der letzte Zug in unsere Heimatorte stand kurz vor der Abfahrt!
Aber so betrunken war er dann nicht, dass er dieses olfaktorische Erlebnis vergas. Jedes Mal wenn ich Osnabrück für ein neues Treffen vorschlug, kam seine Antwort auf den Aleppo Grill bezugnehmend zurück. Er schien da wirklich Lust drauf zu haben. Und da ich es gerne sehe, wenn Freunde glücklich sind, schlug ich ihm vor ein paar Tagen kurzfristig einen spontanen Abendbesuch am Mittwoch, den 10. August, im Aleppo Grill vor. Ich musste nicht lange warten auf die positive Antwort, deren Wortlaut nicht dazu geeignet ist, hier veröffentlicht zu werden. Ich hatte an dem Nachmittag einen Termin in Osnabrück und mit dem anstehenden Treffen Abends würde es ein schöner Tag werden. Frau musste sich an diesem Abend selber verköstigen.
So kam ich also um kurz vor 19 Uhr die Hamburger Straße hinunter gelaufen. Der Aleppo Grill befindet sich auf dem Gelände des alten zentralen und sehr großen Güterbahnhof von Osnabrück. Der Bereich lag sehr lange in einem Dornröschenschlaf und wird gerade erst entdeckt als Standort neuer Immobilienprojekte. Mal schauen, wie lange der Aleppo Grill dort noch seinen Streetfood Stand plus ausrangiertem Bus als Gästeraum bei schlechtem Wetter platzieren darf.
Das Wetter war gut, den Bus würden wir nicht benötigen. Allerdings konnten wir uns nicht direkt vor dem Stand platzieren, der Chef von der jungen Grilltruppe (ausschließlich Herren) verwies uns mit den mitgebrachten Getränken auf die andere Seite der Bahnhofseinfahrt, etwas weg vom Stand befinden sich dort auch noch Tische. Dort aber durften wir frei schalten und walten. Was hat immer große Bedeutung, wenn der Borgi und der Carsti essen gehen? Der Wein natürlich! Levantinische Küche ohne Wein genießen? Unmöglich! Also teilte ich dem Borgfelder mit, dass ich einen angemessenen Wein einpacken würde, und angemessene Gläser. Am Tisch sah ich auch den Borgfelder an seiner Tasche nesteln. Auch er hatte eine Flasche Wein dabei. Prima, die Auswahl würde groß sein. Und ebenso die Freude beim Borgi über die guten Tropen, wie man sieht! Anklicken für vollen Genuss!
Aus Diskretionsgründen ein Foto, dass nur Freude vermittelt, aber keine weiteren Details. Er hat ja noch ein weiteres Leben abseits von GG! Vom Borgi mitgebracht ein Wein aus dem Libanon! Was der alles im Keller hat, ich dachte da liegen nur zuckersüße Riesling Auslesen von der Mosel. Sein Wein war in Würde in seinem Keller gereift. Hochformat, anklicken
Der wurde zuerst geöffnet und fand in meinem Gabriel Degustationsgläsern einen guten Partner. Ich habe ja keinen blassen Schimmer vom Weinbau im Libanon, aber unser Wein-Tausendsassa unterrichtete mich. Eines der bedeuteten Weingüter im Libanon, laut ihm eine klassische Bordeaux Cuvee. Mich erinnerte der Wein in der Stilistik eher an trockene Rote aus der Toskana. Aber wir tranken uns ran an den Wein! Borgi hatte die Jungs am Grill dann schon mal unterrichtet, dass sie sich Mühe zu geben hätten bei seiner / unserer ersten Bestellung. Bestellt am Wagen, wurden uns die Gerichte dann am Tisch serviert.
Zurückhaltend hatten wir uns eine Art Vorspeisenauswahl servieren lassen. Gebackenes und gegrilltes Gemüse auf einem Teller. Kartoffeln waren dabei, Zucchini, Aubergine und Blumenkohl auch. Aubergine und Blumenkohl waren meine Favoriten.
Auf Teller zwei dann Falafel, die nur serviert werden durften, als die Jungs vom Grill Borgi zusicherten, dass die frisch zubereitet werden. Die Form der frittierten Kichererbsenklöpse deutete darauf hin. Dazu gab es noch eingelegte Paprika und Gurken, säuerlich mit Essig mariniert. Auf dem dritten Teller dann noch ein Klassiker, der immer dabei sein muss, wenn man levantinische Küche genießt.
Hummus, von dem ich mal hoffe, dass die Jungs den auch selber herstellen. Gut abgeschmeckt war er jedenfalls. Das Beschwerde-Management funktionierte auch! Borgis Klage über das nicht erwärmte Brot zu den Gerichten ließ sofort einen der Jungs bei uns aufkreuzen mit erwärmten Brot in Alufolie. Super! Wir quatschten und tratschten uns durch die Vorspeisen. Gegessen wird ganz authentisch mit den Fingern und Plastikbesteck, wer denn will. Ich dachte das wäre inzwischen verboten? Egal, ich war zufrieden mit Gang eins. Ich entließ Borgi mit carte blanche an den Grillstand für Gang zwei.
Lamm sollte es sein! Gute Wahl, ich mag das. Besonders in der levantinischen Küche! Zwei Arten der Zubereitung waren auf dem Teller, einmal aus Lammhack nach Art von Adana Kebab Spießen. Zum Zweiten kleine Stücke vom Filet, ich vermute vom Lammlachs. Beides kräftig gewürzt und sehr gut gegrillt! Ich nehme es vorweg, dass war der beste Teil von allen Speisen des Abends. Der Libanon Wein war leer, ich hatte eine Württembergische Cuvee vom Weingut Wöhrwag / Untertürckheim dabei und den Guts-Spätburgunder vom Ahr Weingut Kreuzberg, Flut Edition mit entsprechend verschmutzten Etikett. Unser Burgunder Borgfelder entschied sich natürlich für den Spätburgunder.
Final begab ich mich noch mal an den Grillstand und orderte noch einmal Geflügel vom Grill. Auch das wurde uns dann an den Tisch gebracht mit frischem Brot.
Das Fleisch kam aus der Hähnchen-Brust, und war in recht kleine Stück geschnitten und analog zum Lamm gewürzt. So kam es auf den Spieß und wurde gegrillt. Die größeren Stücke konnten gefallen, sie waren gut abgeschmeckt mit dem Gewürz. Die kleineren Teile der Spieße waren leider zu trocken geworden beim grillen, die konnten nicht mehr so gut gefallen. Insgesamt war das aber der einzige wirkliche Kritikpunkt an den uns verkosteten Gerichten an diesem Abend. Pünktlich für die Rückfahrts-Züge zwischen 21 und 22 Uhr beendeten wir unseren Abend am Grillstand auf der Güterbahnhofsbrache!
Mir hat es gefallen! Was nicht unerheblich am Bremer Trink- und Essgenossen lag! Zeit mit dir ist immer "quality time", lieber Borgi! Die 2,5 Stunden haben sehr viel Spaß gemacht, die Weine haben gemundet und die Küche konnte bei unserem Abend mithalten. Vielleicht waren wir vor einem Jahr durch unseren Zustand etwas zu euphorisch in unseren Erwartungen, aber trotzdem haben wir gut gegessen! Im Sommer ist es dort wirklich (ein bisschen) gemütlich, so weit es das in einer Streetfood Küche sein kann und die Speisen sind hinreichend authentisch.
Juli 2021, der Borgfelder und der Carsten1972 sind zu Gast im Kesselhaus in Osnabrück und genießen die Küche von Randy de Jong. Wie nicht anders zu erwarten, wurde das ein wunderschöner Abend in Sachen Genuss von Speis und auch Trank (vielleicht etwas zu viel vom Zweiten). Jedenfalls traten wir beide den Weg zum Bahnhof ziemlich beschwingt an.
https://www.gastroguide.de/restaurant/254514/kesselhaus/osnabrueck/bewertung/41291/
Mit einigen Schlenkern führte uns der Heimweg auch ganz nahe am Aleppo Streetfood Grill vorbei. Und unser doch recht angeheiterter Genuss-Kollege aus der Hansestadt... mehr lesen
4.0 stars -
"Nette Jungs am Grill!" Carsten1972Juli 2021, der Borgfelder und der Carsten1972 sind zu Gast im Kesselhaus in Osnabrück und genießen die Küche von Randy de Jong. Wie nicht anders zu erwarten, wurde das ein wunderschöner Abend in Sachen Genuss von Speis und auch Trank (vielleicht etwas zu viel vom Zweiten). Jedenfalls traten wir beide den Weg zum Bahnhof ziemlich beschwingt an.
https://www.gastroguide.de/restaurant/254514/kesselhaus/osnabrueck/bewertung/41291/
Mit einigen Schlenkern führte uns der Heimweg auch ganz nahe am Aleppo Streetfood Grill vorbei. Und unser doch recht angeheiterter Genuss-Kollege aus der Hansestadt
Geschrieben am 09.08.2022 2022-08-09| Aktualisiert am
09.08.2022
....nicht nur in Lengerich, sondern auch darüber hinaus gehört das von Elke Zeitner und Klaus Weingartz seit Jahren gemeinsam geführte Hotel und vor allen Dingen das zugehörige Restaurant zur gastronomischen Spitze im nördlichen Münsterland. Zwar gehören Lengerich und Rheine beide zum Kreis Steinfurt, aber die Distanz ist für einen Besuch doch schon beträchtlich und so sind wir nicht allzu häufig dort Gäste. Wir nutzen gerne Rad oder Bahn zur Anreise in ein Restaurant, dafür ist es nach Lengrich zu weit. Nun aber sollte es doch mal wieder ein Besuch sein. Freunde hatten den Plan geäußert dort einmal einzukehren auf Grund positiver Berichte, die wir auf Nachfrage gerne bestätigten. Schnell war der Plan geboren, den Abend dort gemeinsam zu verbringen und im weiteren Verlauf wurde daraus eine gemeinsame Radtour mit Übernachtung im Hotel. Die Voraussetzungen für einen genussvollen Abend waren also geschaffen.
Am späten Nachmittag standen wir nach einer ca. 40 Kilometer langen Tour mit dem Rad vor der imposanten Villa an der Bahnhofstraße, in dem das Hotel und Restaurant Hinterding residiert. Zum Frischmachen ging es auf die sehr geräumigen und renovierten Zimmer. Die Nacht würde man in den Zimmern ganz sicher gut verbringen können. Das Wetter war gut und unsere Hoffnung auf ein Abendessen im Garten der Villa wurde bestätigt, es war eingedeckt draußen.
Hier kann es gut aushalten und den Abend genießen.
Kleine lauschige Ecken und die Tische stehen in großem Abstand.
Dieser Tisch war unsere Wahl für den Abend. Frau Bertz reichte uns die Karten und ein Sekt vom Naheweingut Poss für die Damen und ein Pils für die Herren sollten die Aperitif-Wahl sein. Die Karte lässt sich auf der Homepage einsehen. Reduziert im Umfang und sehr klassisch in der Ausrichtung. Vom Stil her würde ich vermuten, ich hoffe, ich tue Herrn Weingartz jetzt nicht unrecht, dass seine kulinarischen Wurzeln irgendwo in der klassischen französischen, Schweizer oder südwestdeutschen Küche angesiedelt sind. An unserem Besuchsabend bot die Karte 15 Gerichte an, zusätzlich kann man daraus ein 3 oder 4 Gang Menü ordern. Frau Bertz wurden die Bestellwünsche mit geteilt, zweimal das 4 Gang Menü, einmal die 3 Gang Version, und einmal a la carte in drei Gängen. Nach der Bestellung ein erster Küchengruß.
Frische, knusprige Brötchen mit einer gesalzenen Butter fanden den Weg von der Küche an unseren Tisch. Einen zweiten Küchengruß schob Herr Weingartz noch nach. Eine kleine Portion einer aufgeschäumten Suppe, ich erinnere leider nicht mehr die Angaben von Frau Bertz beim servieren.
Aber sie wurde aromatisch durch ätherische Öle bestimmt, da war ganz sicher Senf oder Senfsaat drin, dazu noch Kurkuma, ist meine Vermutung. Leckerer Start in unser Abendessen. Zwei verschiedene Vorspeisen wurden dann serviert. Mein Tischgenosse gönnte sich außergewöhnlich duftenden Pasta. Sommertrüffel (Tuber Uncinatum) mit hausgemachten Nudeln hatte er sich bestellt. Olfaktorisch ging natürlich nichts über diese Vorspeise. Klassisch war der Trüffel mit einer dicken Buttersauce kombiniert. Schlicht und einfach ein Gericht für die Seele. Mehr muss an ein solches Gericht nicht dran und jeder Genießer ist damit glücklich! Wir durften naschen und neidisch schauen. Dreimal gab es außerdem Geflügel zur Vorspeise. Imperial-Wachtel auf Kichererbsen-Püree mit Olive und Brotchips war die Wahl der drei weiteren Mitglieder unserer Runde. Hummus im Hinterding hätte ich jetzt nicht auf dem Schirm gehabt, aber das war natürlich sehr passend an einem warmen Sommerabend, insbesondere wenn auf dem Püree verlockend gut gebratene Wachtelfleischstücke lagen, saftig im Inneren, kross die Haut. Zusätzlichen Crunch brachten die Brotchips auf den Teller, Würzigkeit kam von den Oliven. Sehr gut, wir waren nur noch eingeschränkt neidisch auf unseren Pliz-Liebhaber! Der Zwischengang wurde exklusiv meiner Frau und mir serviert. Island-Rotbarsch unter der Tomatenkruste auf dicken Bohnen wurde vor uns gestellt. Unsere beiden Freunde sind nicht unbedingt die großen Fischesser, deswegen war das kein großes Problem für sie. Herr Weingartz ist ein Koch mit einer grundsoliden Ausbildung und pflegt und hegt sein Handwerk. Beim frischmachen im Zimmer sahen wir ihn im großen Garten auf einer Leiter halsbrecherisch turnend Brombeeren für die Küche pflücken, zuvor beim einchecken erblickten wir ihn beim döppen und pahlen der dicken (Sau) Bohnen. Macht man sich die Mühe die silbrige Haut nach dem döppen auch zu entfernen, werden diese sonst so bitteren Bohnen zu einem außerordentlichen Genuss. Dazu servierte die Küche auf den Punkt glasig das Filet mit seiner Kruste und Gnocchi in einer auf Tomaten basierenden Sauce. Auch Gang zwei auf einem sehr hohen Niveau. Hoffentlich würde es so weiter gehen! Der Trüffelliebhaber blieb seiner vegetarischen Vorspeisenwahl treu.
Im Hauptgang für ihn Blumenkohlsteak mit Kräuterquark mit Champignons, Ofenzwiebeln und Rosmarinkartoffel. Die Namenswahl fand ich persönlich etwas irreführend. Aber geschmacklich war der Genießer zu meiner Rechten sehr zufrieden. Die drei weiteren in der Tischrunde hatten wieder gleich geordert, Kikok-Maishähnchen in Trüffeljus, Spitzkohl und Kartoffel-Gratin servierten uns Frau Bertz und Frau Zeitner.
Auch wir wollten nach dem erblicken des Pasta Tellers noch mal Trüffel Aroma kosten. Und für uns gab es das in einer äußerst gut gelungenen Jus zur Hähnchenbrust. Fein, dass das Fleisch aus der schonenden Mast der Kikok Erzeuger-Gemeinschaft verwandt wird. Gut gelungen war das mit Haut servierte Stück auch, sehr aromatisch und saftig. Gestofter Kohl kam dazu und was passt besser zu so einem Teller als ein klassisches Gratin? Nichts, dass war so, wie es serviert wurde, perfekt! Fehlte noch das Dessert. Brie de Meaux mit Trüffeln gefüllt und warmer Kartoffel war die Wahl des Abends an unserem Tisch. So ungewöhnlich und schlicht das klingt und sich auf dem Teller präsentiert, so abgefahren geil (sorry) war dieses Gericht. Wo hat der Weingartz diese Idee her? Kartoffel zum Dessert, mit Brie de Meaux? Und woher weiß der, dass das eine end-gute Kombination ist? Das er dann auch noch frischen Trüffel drüber hobelte, steigerte das noch mal gewaltig! Großartiges Dessert! Und wir waren durch mit dem Essen.
Getrunken wurde dazu auch was, ordentliche deutsche und burgundische Weine begleiteten uns durch das Menü, der Savigny les Beaunes war der perfekte Begleiter zum Dessert! Digestif durfte auch noch sein.
Auch der Service in Gestalt von Frau Zeitner und Frau Bertz und ihrem inzwischen nur noch aushelfenden, weil in Rente sich befindlichen , Kollegen, Herrn Lindpere war durch die Bank auf dem Niveau, dass Herr Weingartz mit seinem Gerichten als Standard setzt! Wir haben uns sehr wohl gefühlt bei Ihnen! Und es ist ja auch ein Zeichen, wenn dieselben Herrschaften wie in diesem Bericht von 2015 immer noch vor Ort arbeiten! https://www.gastroguide.de/restaurant/69283/restaurant-im-hotel-hinterding/lengerich/bewertung/25452/
Kann ich also zum Fazit kommen! An meiner Einschätzung aus obigen Bericht von 2015 ist nichts zu ändern! Im nördlichen Münsterland gehört das Hotel und Restaurant Hinterding zu den Betrieben mit der höchsten kulinarischen Qualität, selbst in Osnabrück und Münster selber muss man sich mit dieser Leistung nicht verstecken. Wir kommen ganz sicher wieder, die Freunde sowieso, die haben mit ihrer erweiterten Familie schon einen Tisch gebucht bei der Abreise. Ein größeres Kompliment kann man einem gastronomischen Betrieb nicht machen!
....nicht nur in Lengerich, sondern auch darüber hinaus gehört das von Elke Zeitner und Klaus Weingartz seit Jahren gemeinsam geführte Hotel und vor allen Dingen das zugehörige Restaurant zur gastronomischen Spitze im nördlichen Münsterland. Zwar gehören Lengerich und Rheine beide zum Kreis Steinfurt, aber die Distanz ist für einen Besuch doch schon beträchtlich und so sind wir nicht allzu häufig dort Gäste. Wir nutzen gerne Rad oder Bahn zur Anreise in ein Restaurant, dafür ist es nach Lengrich zu weit.... mehr lesen
Restaurant im Hotel Hinterding
Restaurant im Hotel Hinterding€-€€€Restaurant0548194240Bahnhofstraße 72, 49525 Lengerich
4.5 stars -
"Es bleibt wie es war....." Carsten1972....nicht nur in Lengerich, sondern auch darüber hinaus gehört das von Elke Zeitner und Klaus Weingartz seit Jahren gemeinsam geführte Hotel und vor allen Dingen das zugehörige Restaurant zur gastronomischen Spitze im nördlichen Münsterland. Zwar gehören Lengerich und Rheine beide zum Kreis Steinfurt, aber die Distanz ist für einen Besuch doch schon beträchtlich und so sind wir nicht allzu häufig dort Gäste. Wir nutzen gerne Rad oder Bahn zur Anreise in ein Restaurant, dafür ist es nach Lengrich zu weit.
Geschrieben am 04.08.2022 2022-08-04| Aktualisiert am
04.08.2022
So eine vegetarische und vegane Karte kommt einem im Münsterland abseits der Stadt Münster nicht häufig unter! Aber es bestätigt es mal wieder, dass Team der Antekoje in Neuenkirchen, direkt an der Landesgrenze zu Niedersachsen und der Gemeine Salzbergen traut sich eine kreative Küche zu. Nicht nur auf dieser Sonderkarte ist das so, auch in der festen Karte mit ungezählten Burger-Versionen gibt es vegetarische Burger, vegane und laktosefreie. Dementsprechend hat man sich in den letzten Jahren einen weit gestreuten Stamm an treuen Gästen aufgebaut. Auch meine Frau und ich gehören immer wieder dazu.
So auch am Mittwochabend, dem 3. August 2022. In einem Anfall von Übermut war ich nach meiner meiner Dienstäglichen Radtour noch mal per Rad zum Büro aufgebrochen und hatte mich (nicht schon wieder ein kulinarischer Ausfall bitte) mit meiner Frau in der Antekoje verabredet. Sie würde von ihrer Arbeitsstätte ebenfalls mit dem Rad anreisen. Gegen halb sieben hatten wir uns verabredet und gehofft, der erste Eintreffende würde schon einen Tisch ergattern mitten in der Woche. Ich war der erste und bat den Service um einen Tisch auf der Terrasse.
Es waren schon einige Tische belegt, aber es fand sich dann noch was für mich. Die Terrasse war an diesem Mittwochabend gut, aber nicht vollzählig besetzt. Dieser Tisch wurde mir angeboten.
Heiß war es wieder, bei über dreißig Grad war ich eine Stunde vom Büro die Strecke vom Büro zum Restaurant gefahren. Das sah mir die junge Dame im Service wohl an und erlöste mich sehr schnell mit einem Durstlöscher, den man an diesem Abend auch mit Genuss verbinden konnte.
Irgendwann traf auch meine Frau ein und wir konnten die Karten studieren. Im Angebot besagte Karte oben, die feste Karte mit ganz vielen Burger-Variationen, etwas Tex Mex Küche, Bowls und Salaten, ein paar Fleisch und Fischgerichten. Relativ schnell waren wir mit der Auswahl der Gerichte durch. Vorweg für meine Frau diese Vorspeise aus der Sonderkarte. Gebackene Zucchini mit Rosmarin-Oliven-Eis hatte sie sich ausgesucht. Eine vegetarische Vorspeise war das. Die Zucchini war in einem fluffigen Teig ausgebacken worden. So eine Art pflanzliche Kibbelinge könnte man es nennen. Der Clou dazu das sehr ungewöhnliche Eis, denn aus diesem kam die herzhafte Note des Gerichts, nicht aus den gebackenen Zucchini, die waren sehr naturell. Für mich eine vegane Vorspeise aus der Karte, auch gewählt, weil sehr ungewöhnlich. Gegrillte Avocado mit Harissa-Hummus, Soja Joghurt und Erdbeeren Ketchup. Diese ungewöhnlichen Zutaten hatten mich zur Bestellung verleitet. Avocado halbiert, Kern raus, scharf angrillen, dann Hummus drauf, noch etwas nachziehen lassen, anrichten mit der ungewöhnlichen Joghurt Sauce und dem Ketchup (nicht besonders süß), war das Resultat äußerst lecker! So müssen kreative Vorspeisen sein! Im Hauptgang hatten wir der jungen Dame aus dem Service beide das gleiche Gericht in den Block diktiert. Gegrilltes Lachsfielt auf Gurken-Melonen-Salat, Orangenpfeffer mit hausgebackenem Brot war unsere Wahl. Bei immer noch 30 Grad schien uns das beiden die perfekte Wahl für den Besuchsabend. Nächste Woche in Osnabrück, wenn ich mit dem Borgi einen levantinischen Streetfood Grill entere, wird es hoffentlich nicht so warm. Dort werden ausschließlich warmblütige Tiere gegrillt! Aber zurück zu unserem Gericht, Lachs saftig gegart, nicht allzu viele Röstaromen, er war gehäutet. Darunter knackige Gurken und Melonen Schnitze in einem Joghurt Dressing, in dem auch besagter Orangenpfeffer eine Rolle gespielt haben mag. Dazu ein frisches Brot, in Art einer Focaccia. Sehr gutes Sommergericht, wir waren beide zufrieden. Dessert wurde geteilt, für jeden ein Espresso dazu. Selfmade Joghurt Himbeeren Eis mit frischen Pfirsichen nannte es die Karte. Lecker auch dieser Abschluss, aber die Pfirsiche waren nicht frisch, sondern eingemacht oder gekocht. Trotzdem ein okayer Abschluss! Das Essen hinterließ mich sehr viel glücklicher als das einen Abend vorher in Bad Bentheim.
Die schon erwähnte junge Dame schmiss mit dem Chef zusammen den Service alleine und beide hatten bei dem gutem Besuch im Restaurant ordentlich zu tun. Trotzdem klappte alles gut und immer freundlich entspannt.
Kurzes Fazit eines erneuten Besuchs in der Antekoje. Wer Lust hat auf ungewöhnliche Küche, in einem Strandrestaurant Ambiente, der ist hier immer gut aufgehoben. Bleibt weiterhin mein Tipp für Neuenkirchen bei Rheine.
So eine vegetarische und vegane Karte kommt einem im Münsterland abseits der Stadt Münster nicht häufig unter! Aber es bestätigt es mal wieder, dass Team der Antekoje in Neuenkirchen, direkt an der Landesgrenze zu Niedersachsen und der Gemeine Salzbergen traut sich eine kreative Küche zu. Nicht nur auf dieser Sonderkarte ist das so, auch in der festen Karte mit ungezählten Burger-Versionen gibt es vegetarische Burger, vegane und laktosefreie. Dementsprechend hat man sich in den letzten Jahren einen weit gestreuten Stamm... mehr lesen
4.0 stars -
"bleibt so kreativ wie gewohnt" Carsten1972
So eine vegetarische und vegane Karte kommt einem im Münsterland abseits der Stadt Münster nicht häufig unter! Aber es bestätigt es mal wieder, dass Team der Antekoje in Neuenkirchen, direkt an der Landesgrenze zu Niedersachsen und der Gemeine Salzbergen traut sich eine kreative Küche zu. Nicht nur auf dieser Sonderkarte ist das so, auch in der festen Karte mit ungezählten Burger-Versionen gibt es vegetarische Burger, vegane und laktosefreie. Dementsprechend hat man sich in den letzten Jahren einen weit gestreuten Stamm
Geschrieben am 03.08.2022 2022-08-03| Aktualisiert am
03.08.2022
Besucht am 02.08.2022Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 30 EUR
...wenn man mexikanische fast food Küche mag. Ich hatte mir mal wieder vorgenommen, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Hin zum Büro per Bahn und Rad, zurück komplett per Rad ist das eine Strecke von etwa 34 Kilometern one way. Da meine Frau mir verkündet hatte, dass sie am Abend ihren Pflichten im Imkerverein nachkommen musste, nahm ich mir vor, auf dem Rückweg in Bad Bentheim noch nach einem Abendessen zu schauen.
Um kurz vor 18 Uhr fuhr ich durch Bentheim und stellte fest, dass die versammelte Benheimer Gastronomie an Dienstagen eine konzertierte Aktion gegen die reichlich vorhandenen Gäste und (hauptsächlich niederländischen) Touristen fährt. Man schließt gemeinsam einfach mal zu, wen interessieren eine Einkehr suchende hungrige Menschen? Ich war schon so weit, mich damit abzufinden, erst zu Hause essen zu bekommen, als ich die Terrasse des Restaurants Zapata erspähte. Mit Gästen darauf, sehr vielen sogar. Ein "Streikbrecher", wie schön! Und ich konnte sogar einen Tisch bekommen, noch schöner!
Also nahm ich Platz und schaute mir an, wohin ich mich da gesetzt hatte. Kollege Minitar hat ja schon mal einen Bericht geschrieben in 2015. Hmmm, mexikanisches , jedenfalls das, was wir hier serviert bekommen als mexikanische Küche, gerät normalerweise nicht auf mein kulinarisches Radar. Okay, jetzt war ich da, ich hatte Hunger, die Preise, die für die Speisen aufgerufen werden, stürzen einen nicht in die Privat-Insolvenz. Durst hatte ich auch, also erst mal ein Bier.
Mexikanisches Corona und Desperados Bier gibt es nur aus der Flasche. Also eines der belanglosesten deutschen Großbrauerei Pilsener, die man trinken kann. Durst löschen geht damit, genießen allerdings nicht. Die Karte steht auf der Homepage, und ich orderte eine kleine Vorspeise und ein Hauptgericht. Vorweg sollte es Mixed Mexican sein.
Chorizo, Popper, Mozzarella-Stick, Onion Ring mit Salatgarnitur und BBQ-Dip verrät die Karte über die Assemblage mexikanischer Spezialitäten. Alles frittiert! Ist das so beliebt in Mexiko? Bis auf den Salat Convinience Küche auf Imbiss Niveau. Die Vinaigrette vermutlich auch ein Fertigprodukt. Sogar die Chorizo war in der Fritteuse gelandet! Das war kein Restaurant-Essen, sowas erwarte ich persönlich in einem Imbiss, aber nicht in einer Restaurantküche. Ich geben aber zu, hätte ich die Inhaltsangabe für den gemixten Mexikaner besser gelesen, hätte ich gewarnt sein können. Na dann, zur Hauptspeise, ein Burrito sollte es sein. Burrito con Chorizo war meine Wahl, die Karte erläutert den so: Tomatentortillas, gefüllt mit mexikanischem Reis, mexikanischer Paprikawurst, Mischgemüse, Salsa und Käse. Das war dann ein Sattmacher, der etwas besser gefallen konnte. Teigfladen gefüllt mit Gemüsepfanne wäre das Analogon in privaten meiner Küche. Die Chorizo versetzte das geschmorten Gemüse im Fladen mit etwas Würze. Reis gab noch Volumen, dass Ding machte satt. Das war okay, so wie es serviert wurde. Sicher keine überraschenden Aromen, aber akzeptabel. Dazu gab es noch mal einen Salat.
Der war exakt wie der Salat in der Vorspeise zubereitet und okay (Warum bereitet man etwas so einfaches wie eine Vinaigrette in den allermeisten Restaurants nicht mehr selber zu?). Was aber das hier in einem mexikanischen Restaurant zu suchen hat, verstehe ich nicht.
Pommes, und nicht mal besonders gut zubereitet, viel zu hell. Die vielen niederländischen Tischnachbarn würden über sowas gar nicht glücklich sein. Ich hatte gar nicht mit einer "Sättigungsbeilage" gerechnet, die braucht es bei den Burritos wirklich nicht. Nachher sah ich, dass man auch Reis als Beilage hätte bekommen können, gefragt wurde ich bei der Bestellung aber nicht. Nun denn, für mich sind Pommes keine Beilage für ein mexikanisches Gericht.
Der Service hatte sehr gut zu tun, zwei junge Damen und ein Herr mussten sich um eine komplett belegte Außenterrasse und viel Besucher im Gastraum kümmern. Das bekamen sie recht ordentlich hin, auch wenn ich (besser meine Hose) Opfer eines "Glas-Umkipp-Unfalls" wurde. Aber das kann passieren, sonst war das okay bis gut!
Komme ich mal zum Fazit einer kurzen Einkehr in das mexikanische Restaurant Zapata. Ich muss da nicht wieder hin, Zuviel Convienience, zu viel Frittiertes, zu wenig authentisches Küchenhandwerk. Es gibt so schöne Dinge in der mexikanischen Küche, Avocado Creme, Saucen mit Kakao drin, viele Aromen, die wir in Europa nicht kennen, dass würde ich gerne in einem mexikanischen Restaurant erleben. Ich gestehe aber dem Restaurant zu, dass der Großteil der Gäste die Speisen genauso wie sie serviert werden gut findet. Und das Gebotene honoriert bei den Besuchen. Auf der Karte findet sich nicht umsonst ein Schnitzel "Jägerart". Wer das alles so mag, der ist hier gut aufgehoben, ich nicht.
...wenn man mexikanische fast food Küche mag. Ich hatte mir mal wieder vorgenommen, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Hin zum Büro per Bahn und Rad, zurück komplett per Rad ist das eine Strecke von etwa 34 Kilometern one way. Da meine Frau mir verkündet hatte, dass sie am Abend ihren Pflichten im Imkerverein nachkommen musste, nahm ich mir vor, auf dem Rückweg in Bad Bentheim noch nach einem Abendessen zu schauen.
Um kurz vor 18 Uhr fuhr ich durch... mehr lesen
Restaurant Zapata
Restaurant Zapata€-€€€Restaurant05922904949Ochtrupper Straße 4, 48455 Bad Bentheim
2.5 stars -
"Kann man machen......" Carsten1972...wenn man mexikanische fast food Küche mag. Ich hatte mir mal wieder vorgenommen, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Hin zum Büro per Bahn und Rad, zurück komplett per Rad ist das eine Strecke von etwa 34 Kilometern one way. Da meine Frau mir verkündet hatte, dass sie am Abend ihren Pflichten im Imkerverein nachkommen musste, nahm ich mir vor, auf dem Rückweg in Bad Bentheim noch nach einem Abendessen zu schauen.
Um kurz vor 18 Uhr fuhr ich durch
Geschrieben am 25.07.2022 2022-07-25| Aktualisiert am
25.07.2022
Besucht am 23.07.2022Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Frau und Herr Carsten1972 waren wieder einmal auf einer Wochenendlichen kulinarischen Radtour und hatten uns dafür ein Ziel ausgesucht, dass wir im Juli 2021 kurz für eine Erfrischung besucht hatten, als uns eine vergangene Radtour nach Haltern ins Ratshotel geführt hatte. Auf dem Weg dorthin war uns letztes Jahr das schön renovierte Gasthaus in den Blick geraten und wir waren auf ein Getränk dort eingekehrt. Was wir dort gesehen und gehört hatten, ließ das Gasthaus Stromberg auf die Liste potentieller Ziele geraten. Und nun war es also so weit, für die Radtour am Wochenende des 23. Juli würde Waltrop unser Ziel sein.
Am Samstag ging es über Münster, Drensteinfurt, Herbern, Selm und Werne nach Waltrop. Da der Verlauf unserer Tour im groben der Südschleife der 100 Schlösser Radtour folgte, konnten wir etliche kleine und große Wasserschlösser des südlichen Münsterlandes in Augenschein nehmen. Immer einen Besuch wert sind das Wasserschloss bei Herbern und natürlich das Schloss Cappenberg. Irgendwann waren wir dann am späten Nachmittag da und checkten in das empfehlenswerte Hotel Garni Kaufhold ein. Es war leidlich warm an unserem Waltrop-Radtour Wochenende und so freuten wir uns auf eine Dusche. Frisch gemacht für den Besuch bei Stromberg ging es dann in einer Viertelstunde zu Fuß in die Waltroper Fußgängerzone.
Mitten drin das Gasthaus Stromberg im schön renovierten Fachwerkhaus. Von denen hat Waltrop übrigens erstaunlich viele zu bieten. Draußen auf der Straße der große Außenbereich, in dem wir letztes Jahr schon unsere Entscheidung getroffen hatten, dort auch einmal zum Essen einzukehren. Meine Frau hatte einen Tisch für die Terrasse reserviert und die Info bekommen, dass wir bei schlechtem Wetter selber dafür zu sorgen hätten, auf einen Innentisch umzubuchen. Das Wetter war aber schön, wir freuten uns auf einen Abend bei warmen Temperaturen draußen. Und mit dieser Vorfreude fragten wir nach einem Tisch. Und das Problem begann mit der Frage. Hektisch gab es eine Besprechung im Kreise der Servicedamen und uns wurde mitgeteilt, dass unsere Reservierung für einen Tisch innen eingetragen war. Auf meine Rückfrage, was man zu tun gedenke, wurde zuerst mit einem Schulterzucken reagiert, meine Laune wurde schlechter. Zumal es definitiv zu warm war im eigentlich sehr ansprechend eingerichteten Innenraum.
Das teilte ich den Damen dann auch mit und fragte nach einem Lösungsvorschlag, der für mich aber schon auf der Hand zu liegen schien. Wir warten auf einen Tisch, der frei wird, und bis dahin suchen wir uns einen Platz an der großen, zu öffnenden Fensterfront zur Straße hin. Die Damen gingen noch mal in Klausur und stimmten dem zu. Dieser Tisch sollte der erste und temporäre sein.
Fensterfront wurde geöffnet, und es wurde erträglich an unserem Sitzplatz in Bezug auf die Temperatur. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet, das wir beim Premierenbesuch einen solchen Fehlstart erleben würden, zumal das Problem noch bei einem weiteren Tisch aufkam. Das Gasthaus Stromberg hatte was gut zu machen. Der Service brachte uns die Karten und wir orderten vorweg erst einmal ein Bier, um den Durst zu löschen. Die Karte lässt sich auf der Homepage einsehen, man versucht bei einer reduzierten Auswahl möglichst alles frisch und saisonal zu machen. Das entspricht ja genau meinen Vorlieben und war nicht unerheblich Grund für unseren Besuch. Da wir schon vorher im Internet geschmökert hatten, stand relativ schnell fest, was wir essen würden. Nicht so einfach war die Auswahl des Weins. Die separate Weinkarte ist doch arg limitiert. 7 weiße Weine, 1 Rose und vielleicht 10 Rote waren für ein Gasthaus wie das Stromberg doch eine arg eingeschränkte Auswahl. Im Laufe des Abends ergab sich Gelegenheit darüber noch mal zu reden mit dem Service und ich bekam die Auskunft, dass man früher mehr Auswahl vorrätig gehalten hätte, dieses aber nicht wirtschaftlich gewesen sei. Die Kundschaft bevorzugt doch mehr Bier als Speisenbegleiter, vielleicht doch ein kleiner Hinweis auf das Ruhrgebiert, von dem Waltrop als ehemalige Zechenstadt ja Teil ist. Meine Frau und ich wurden aber fündig.
Schöner Weinkühler, wir versuchen immer noch raus zu finden, wo es den zu kaufen gibt. Sehr praktisch vor allen Dingen bei den am Besuchsabend vorherrschenden Temperaturen, bis zum Schluss waren noch Eiswürfel im Wasser. Der Inhalt vom Kühler muss nicht kommentiert werden. Der Gutsriesling aus Kiedrich im Rheingau ist immer eine sichere, aber auch preislich gehobene Wahl. Mit dem Wein wurde ein Küchengruß serviert, Baguette, frisch, aber leider Aufbackware, dazu ein Hummus. Auch beim Küchengruß war ich etwas enttäuscht, mir kamen ein bisschen Zweifel, ob wir unsere Räder zum richtigen Ziel gefahren hatten.
Unser Essen hatten wir kurz nach dem Wein bestellt. Für uns Beide drei Gänge vorerst, herzhaft, ein mögliches Dessert ließen wir offen. Inzwischen hoffte ich doch sehr, dass die Küche bei den drei Gängen etwas mehr Qualität offerieren würde, als ich bisher erlebt hatte. Nun denn, entscheidend ist auf'm Teller sach ich mal! Wir sind ja im Ruhrgebiet! Gang eins für meine Frau wurde serviert. Beef Tatar und gebeiztes Eigelb hatte sie sich bestellt. Kunterbunt, nicht nur der Teller, war der erste Eindruck. Wo war das Tatar? Das fand sich beim zweiten Blick unter einer Schicht von zerkrümelten Eigelb. Ich habe nur das klassisch angemachte, schön grob geschnittene Tatar selber probiert. Das war der Küche gut gelungen. Meine Frau hob auch für das gesamte Gericht den Damen. Ich war erleichtert, dass der Gang gut bei ihr ankam. Meine Vorspeisen Order war ein Fischgericht. Tataki vom Saibling mit Avocado und grünem Meerrettich war meine Bestellung. Schlichterer Teller als Gegenüber, dafür noch mehr Farbe im Gericht. Unten drunter eine Art stückige Sauce mit Avocado und vielleicht auch Gurke. Darüber innen rohe, außen geflämmte Stücke vom Saiblings-Filet. Dazwischen kross frittierte Abschnitte von der Haut des Saiblings für den Crunch. Dazu noch ein grünes Eis, dessen Herkunft ich nicht genau bestimmen konnte. Es mag aus Avocado gewesen sein, war aber sehr süß abgeschmeckt. Das passte aber trotzdem, denn durch das Gericht zog sich eine präsente Schärfe, die durch das Eis ausgeglichen wurde. Beide Vorspeisen endlich auf dem Niveau, dass wir uns vom Gasthaus Stromberg von Beginn an erhofft hatten. Weiter ging es mit einer Suppe für uns Beide. Pfifferlingscreme mit Croutons und Kräutern hatten wir uns beide als Zwischengang gewünscht. Und nun waren wir wirklich glücklich. Das war die erhoffte Aromen- und Umamibombe, die eine Pilzsuppe sein muss. Perfekt abgeschmeckt war die, schön die Einlage von Pfifferlingen, Croutons und frittierten Kräutern, die gleichzeitig auch zum Crunch beitrugen. Das war schlicht und einfach eine sehr gute Pilzsuppe! Über ein paar Sandkörner kann ich hinweg blicken. Man kann Pfifferlinge aromatisch tot waschen oder nur gut putzen, aber dann findet sich halt ab und an mal ein Sandkorn im Gericht. Ich war wieder versöhnt mir dem Gasthaus Stromberg mit diesem Gericht und wartete gespannt auf die Hauptspeisen.
Für meine Frau ein Fischgericht, kross gebratener Zander mit Blumenkohl-Graupen-Risotto und Pfifferlingen. Ich habe nur ein kleines Stück vom sehr gut gebratenen Zanderfilet probiert, außen kross auf der Haut gebraten, innen saftig. Frau äußerte aber auch zum Rest ihres Tellers große Zufriedenheit. Teil 1 der Hauptgänge war schon mal gelungen. Teil 2 wurde auf meiner Seite des Tisches serviert. Für mich ein vegetarisches Gericht. Allerlei von der Karotte mit Falafel war mein Wunsch an die Küche gewesen. Drei Komponenten bestimmten das Gericht. Ich erhoffe mir mal, dass die Küche die frittierten Falafel selber hergestellt hat. Die waren wie sein sollen, eine schöne Sättigungsbeilage. Dazu kamen gebackene Karottenviertel, nicht nur orangene, die ein schönes Umami ausbildeten beim Backen. Dritter Bestandteil war ein Mus von der lila Karotte, recht süß abgeschmeckt. Drüber wieder einmal ein paar frittierte Kräuter, ich vermute glatte Petersilie. Schlichterer Gang als gegenüber, aber so erwartet und ich war zufrieden. Ein Dessert ging nicht mehr, aber in der Weinkarte fand sich ein guter Ersatz.
Den Auslese Grauburgunder vom Kaiserstuhl genossen wir zum Abschluss auf der Terrasse, auf die wir während der Vorspeise umgezogen waren. Die Damen im Service hatten aufgepasst, dass wir den ersten frei werdenden Tisch bekommen würden und Wort gehalten. Auch unter diesem Aspekt war alles wieder gut! Und im Ganzen leistete sich das Service Team über unseren gesamten Besuch keine weiteren Schwächen. Wir haben uns nach dem holprigen Beginn dann doch sehr wohl gefühlt.
Somit kann ich zum Schluss ein insgesamt positives Fazit ziehen. Nachdem zu Beginn die Laune doch arg bergab ging, hat sich das gesamte Team des Gasthaus Stromberg ins Zeug gelegt, und uns einen schönen Abend erleben lassen. Kreative Küche in einem sehr angenehmen Ambiente, dazu ein Service, der einen Fehler machte, den aber wieder ausbügeln konnte. Wir waren sehr zufrieden mit unserem Besuch im Gasthaus Stromberg.
Frau und Herr Carsten1972 waren wieder einmal auf einer Wochenendlichen kulinarischen Radtour und hatten uns dafür ein Ziel ausgesucht, dass wir im Juli 2021 kurz für eine Erfrischung besucht hatten, als uns eine vergangene Radtour nach Haltern ins Ratshotel geführt hatte. Auf dem Weg dorthin war uns letztes Jahr das schön renovierte Gasthaus in den Blick geraten und wir waren auf ein Getränk dort eingekehrt. Was wir dort gesehen und gehört hatten, ließ das Gasthaus Stromberg auf die Liste potentieller... mehr lesen
Gasthaus Stromberg
Gasthaus Stromberg€-€€€Restaurant, Gasthaus, Catering023094228Dortmunder Str. 5, 45731 Waltrop
4.0 stars -
"Insgesamt erfreulicher Abend im Gasthaus" Carsten1972Frau und Herr Carsten1972 waren wieder einmal auf einer Wochenendlichen kulinarischen Radtour und hatten uns dafür ein Ziel ausgesucht, dass wir im Juli 2021 kurz für eine Erfrischung besucht hatten, als uns eine vergangene Radtour nach Haltern ins Ratshotel geführt hatte. Auf dem Weg dorthin war uns letztes Jahr das schön renovierte Gasthaus in den Blick geraten und wir waren auf ein Getränk dort eingekehrt. Was wir dort gesehen und gehört hatten, ließ das Gasthaus Stromberg auf die Liste potentieller
Geschrieben am 20.07.2022 2022-07-20| Aktualisiert am
11.08.2022
Das Münsterland leidet am 19. Juli 2022 unter ca. 38 Grad Hitze und arbeiten geht nur noch in klimatisierten Räumen oder gar nicht. Und weil es einfach zu anstrengend war, selber zu kochen bei dieser Hitze, beschlossen meine Frau und ich spontan, wir müssen unser Haus nicht noch durch kochen weiter aufheizen, wir gehen aus. Das darauf folgende Brainstorming ergab, mal wieder ins Emskind einzukehren, unsere Rheinenser Edelsteakschmiede, ergo Metzgertheke mit angeschlossener Küche und Gästeraum.
Ein wichtiger Grund für die Wahl war der beschattete Außenbereich, auch um 19 Uhr herrschten noch gefühlte 35 ° Grad. Die Fahrt mit dem Rad kühlte nicht wirklich. Der Fahrtwind fühlte sich an wie die Luft, die aus einer geöffneten Ofenklappe dringt. Ich hatte Mitleid mit den Köchen im Emskind, die einen mit Holz gefeuerten spanischen Edelherd in der Küche beheizen für ihre edlen Cuts von Rind, Schwein und Fisch. Aber nicht so viel, dass ich mich nicht auch ein bisschen (egoistisch) freute, nicht selber in der Wärme einer Küche stehen zu müssen.
Wir kamen an und Tisch 6900 wurde uns als frei verkündet, Frau nickte zu diesem Tisch und wir nahmen Platz. Tischnummer ist wichtig, denn das Bestellsystem im Emskind ist schon etwas ungewöhnlich. Es gibt eine Karte mit kreativen Vor- und Hauptspeisen sowie Desserts. Zu den Hauptgerichten können Beilagen geordert werden. Entscheidet man sich für Fleisch oder Fisch am Stück, geht es in den vorderen Gastraum an besagte Theke, dort werden einem allerlei verlockende Fleischstücke angeboten. Vieles davon stammt aus einem Reifeschrank, der auch dort steht. Ein äußerst verlockendes Wagyu Stück lag in der Theke, Marmorierung A5 würde ich sagen, ich geriet mit meinem Vorsatz noch mal ins Schleudern.
Aber von Beginn an, flink erschien eine junge und fröhliche Dame an unserem Tisch und reichte uns die Karten. Getränke wurden geordert, alkoholfreies Weißbier für mich (wurde noch mehr als eine Flasche) sowie eine hausgemachte Limonade für meine Frau. Die Weinkarte ist wirklich nicht schlecht, aber bei dieser Hitze drängte sich ein Wein nicht auf. Die junge Frau ließ uns angemessen Zeit eine Wahl zu treffen und auf ihre Frage hin diktierten wir unsere Speisen-Wahl in ihr elektronisches Helferlein. Wir blieben bei Fisch, sowohl in Vor- wie auch der Hauptspeise, für meine Frau gab es den Fisch als Bestandteil einer Bowl. Für mich sollte es Thun sein, gegrillt. Und somit fand ich mich später in oben beschriebener Situation vor der Fleischtheke wieder. Ich blieb aber meinem ursprünglichen Vorsatz treu und orderte entsprechend unter Angabe meiner Tischnummer.
Zu Beginn für meine Frau Lachs-Tatar, in der Karte beschrieben mit "Ein charakterstarkes Tatar mit frischem Sashimi-Lachs, Crème fraîche, Zitrone und hauchdünnen Radieschenscheiben". Radieschen gab es nicht, dafür ausdrucksstarke japanische inspirierte Aromen. Der Lachs war offensichtlich mit einer Teriyaki angemacht, gut abgeschmeckt. Teriyaki spielte auch eine große Rolle in den Saucenklecksen auf dem Teller, zusammen mit Sesam. Sehr guter Teller, ich hoffte, meine Order würde mithalten können.
Auch für mich Tatar, aber aus Rindfleisch. Drei Fleischoptionen stehen zur Wahl, geschnitten aus dry aged Roastbeef, vom Filet (münsterländer Färse) oder vom Wagyu. Nachdem ich das Wagyu in der Theke bewundert hatte, war ich froh, das Filet geordert zu haben. A5 Marmorierung ist als rohes Tatar ein sehr gewöhnungsbedürftiges Fleisch zum rohen Genuss, sowas gehört definitiv geröstet. Hier ist mir tatsächlich relativ mageres Fleisch lieber. Fein geschnittenes Rindfleisch mit frittierten Kapern, Kirschtomaten und selbst gemachter Trüffel-Mayonnaise, dazu frisches Steinofenbrot verkündet die Karte zu meiner Order. Klingt relativ klassisch und das war es auch. Insgesamt auch für mich eine sehr respektable Vorspeise. Zu unseren beiden Hauptspeisen hatten wir uns zwei Beilagen zum teilen bestellt. Süßkartoffelpüree, etwas sehr süß abgeschmeckt, wir schärften da aromatisch noch mit Salz und Pfeffer nach. Bunte Ur-Möhren mit Thymianhonig und Meersalz war Beilage zwei. Hier musste doch mal nachgehakt werden, bunt war da nix, dass waren normale Möhren, wie sie jeder kennt. Schade, denn gerade die violetten Formen bringen bei der Garung im Grill noch schönere Aromen als die normale Orangefarbene. Trotzdem war das lecker, denn die Möhren hatten im Zusammenspiel von Thymian und Honig schöne Röst- und Karamellaromen entwickelt.
Frau bekam ihre Hauptspeise, sie hatte sich eine Bowl bestellt. Sashimi-Bowl, ergo marktfrischer Mix aus Rucola, gezupftem Babyspinat und Blattsalat mit gegrillter Paprika, Zucchini und Streifen vom gegrillten Sashimi-Thunfischsteak in einer Teriyaki-Sesam-Mischung, dazu Granatapfel-Melonen-Dressing. Gargrad für den Fisch war vorher mit medium abgefragt worden und wurde perfekt getroffen. Frau kam noch mal in den Genuss dieser sehr feinen Teriyaki-Sesam-Sauce. Die allerliebste aller Ehefrauen äußerte sich sehr zufrieden zu ihrer Salatschüssel. Für mich was vom Grill, nämlich Thunfisch.
Ich hatte mir ein vielleicht 15 x 15 Zentimeter großes Stück vom Rücken schneiden lassen, cirka 2 Zentimeter dick. Die Küche hatte die Anweisung bekommen, dass nur sehr zurückhaltend zu grillen, medium rare, aber sehr rare! Drauf kam für mich dann nur etwas grobes Salz, was eh auf dem Teller lag. Ich genoss ein wirklich gutes Stück Thunfisch, fast roh. Auch ich war glücklich mit meiner Hauptspeise. Ein Espresso schloss unser Essen ab, Dessert ging nicht mehr.
Wirklich erfreulich war der Service an unserem Abend. Ein paar junge Frauen wickelten den unter der Ägide der schon oben erwähnten jungen Frau tadellos ab! Das ist bei vielen früheren Besuchen immer ein bisschen ein wunder Punkt gewesen im Emskind. Das Restaurant wird sehr gut besucht, auch an unserem Dienstagabend waren fast alle Tische draußen besetzt. Und weil man sehr viele Leute unterbringen kann, braucht es einen routinierten Service, sonst klappt es nicht bei der vielen Arbeit. Hier hat man sich wirklich entwickelt, Chapeau! Das freut mich sehr, ein Grund doch öfters einzukehren.
Fazit: Ob Fleisch, ob Fisch, sogar vegetarisch oder vegan, alles wird in wirklich ordentlicher Qualität mit viel Kreativität zubereitet und an unserem Besuchsabend von einem gutem Service serviert. Somit haben wir uns vorgenommen, doch noch öfter einzukehren. Besonders der Außenbereich ist im Sommer ein wirklich schöner Platz.
Das Münsterland leidet am 19. Juli 2022 unter ca. 38 Grad Hitze und arbeiten geht nur noch in klimatisierten Räumen oder gar nicht. Und weil es einfach zu anstrengend war, selber zu kochen bei dieser Hitze, beschlossen meine Frau und ich spontan, wir müssen unser Haus nicht noch durch kochen weiter aufheizen, wir gehen aus. Das darauf folgende Brainstorming ergab, mal wieder ins Emskind einzukehren, unsere Rheinenser Edelsteakschmiede, ergo Metzgertheke mit angeschlossener Küche und Gästeraum.
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Restaurant Das Emskind
Restaurant Das Emskind€-€€€Restaurant059719844591Salzbergener Straße 375, 48432 Rheine
4.0 stars -
"Auch Fisch wird gut gegrillt" Carsten1972Das Münsterland leidet am 19. Juli 2022 unter ca. 38 Grad Hitze und arbeiten geht nur noch in klimatisierten Räumen oder gar nicht. Und weil es einfach zu anstrengend war, selber zu kochen bei dieser Hitze, beschlossen meine Frau und ich spontan, wir müssen unser Haus nicht noch durch kochen weiter aufheizen, wir gehen aus. Das darauf folgende Brainstorming ergab, mal wieder ins Emskind einzukehren, unsere Rheinenser Edelsteakschmiede, ergo Metzgertheke mit angeschlossener Küche und Gästeraum.
Ein wichtiger Grund für die Wahl
Geschrieben am 01.07.2022 2022-07-01| Aktualisiert am
01.07.2022
Besucht am 29.06.2022Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Mal wieder ein geschäftlicher Trip zu einem Kunden in Österreich. Die verbliebene Tageszeit gestattete es nicht, ganz bis ins Salzburger Land zu fahren, irgendwo zwischen Regensburg und Passau musste ein Zwischenstopp her, nicht zu weit weg von der A3. Die kritische Suche (möglichst Familienbetrieb, keine große Kette, und ein ordentliches Restaurant) führte mich zur Familie Buchner in Niederwinkling nicht weit weg von Deggendorf. Nicht unerheblich zur Entscheidung beigetragen hatte die Tatsache, dass sich in einem weiteren Ortsteil das fine dining Restaurant der Familie Buchner befindet, das Buchner Welchenberg (1 Stern im GM), und das Hotel einen Shuttle Service dorthin anbietet für seine Gäste. Zimmer wurde unkompliziert gebucht und gegen 19:00 bog ich auf den Hotelparkplatz ein.
Das Hotel ist ziemlich neu und nach dem einchecken bekommt man den Schlüssel zu einem sehr ordentlichen Zimmer. Leider musste ich beim check in erfahren, dass das Sterne Restaurant gerade in den Sommerferien war, und ich somit dort nicht würde essen können. Man bot mir stattdessen einen Tisch im Restaurant des Hotels an. Der Check in liegt im Restaurantbereich und so übel sah das wirklich nicht aus. Also gut, ich esse dann vor Ort, ich war eh zu müde für eine aufwändige Restaurantsuche. Ebenso wie die Zimmer ist das Restaurant sehr schick und mit geölten Eichenholz als dominanten Ton eingerichtet, man kann es gut aushalten im Gastraum.
Es war sehr warm und für einen Durstlöscher setzte ich mich auf die Terrasse vor dem Gastraum zur Hauptstraße hin. Am Zapfhahn Biere der Klosterbrauerei Weltenburg, ich entschied mich für ein großes Helles.
Leider ist die Straße stark befahren und trotz einer hohen Abgrenzung zur Straße ist es doch ziemlich laut draußen.
Terrassenimpression Nummer 1
Terrassenimpression Nummer 2
Ich beschloss, für das Abendessen in den ruhigeren Gastraum zurück zu kehren. Von dort kann man in die offene Küche blicken, das Foto zeigt die schon aufgeräumte Küche nach der Essenszeit.
Von fast allen Plätzen hat man immer das Tun der Köche im Blick, alles in allem ein wirklich schön gestalteter Gastraum. Der starke Verkehr auf der Straße ist ja auch eine Tatsache, an der das Hotel selber nicht wirklich viel ändern kann.
Ich machte es mir an meinem Tisch bequem und begann die Karte zu studieren. Die reduzierte Auswahl an Speisen sprach für eine Frische-Küche, was mich natürlich sehr freute. Die Küche (Karte einsehbar auf der HP des Hotels) lässt sich nicht festlegen auf eine bestimmte Küchenausrichtung, die Karte bietet eine vielfältige Auswahl. Die augenscheinlich internationale geschäftliche Kundschaft (französisch und englisch klang es durch den Raum) macht das aber wohl auch nötig. Die Weinkarte hat einen Schwerpunkt bei den österreichischen Winzern. Ein Wein war dann auch recht schnell erwählt, als ich mich für meine Speisen entschieden hatte.
Ich erwartet mir von dieser Wahl eine gute Begleitung zu den drei Speisen meiner Wahl. Mit dem Wein ein kleiner Gruß der Küche. Brot mit einer Frischkäsecreme, die von Senfaromen bestimmt war.
Der Wein war verkostet und mit dem Brot ließ es sich vorzüglich warten auf den ersten Gang meiner Wahl. Der Service servierte mir ein Sommergericht, einen Salat. Pulposalat mit Tomaten, roten Zwiebeln und Kapern war meine Wahl gewesen. Gibt es Meeresfrüchte, dann bestelle ich die, dann muss alles andere dahinter zurück stehen. Und ich bereute meine Wahl nicht. Im Salat schön zarte, in mundgerechte Stücke geschnittene Stücke vom Pulpo-Arm. Das ganze arrangiert mit etwas grünem Salat, Tomaten, Zwiebeln und Kapern, dazu eine gelungene Vinaigrette. Das einzige was etwas störte, war die Kresse, dieses Aroma passte ganz und gar nicht zu einem mediterranen Pulpo Salat. Das Problem war aber schnell entfernt und ich genoss einen tollen Start in mein Abendessen.
Beim Hauptgang ergab sich ein Entscheidungsdilemma zwischen dem Tagesfisch (Lachs oder Sankt Peters Fisch) und den vegetarischen Fregola Sarda. Fisch bekommt bei mir fast immer den Vorzug vor allen anderen Gerichten. Aber bei den kleinen sardischen Nudeln waren zwei Beilagen, die mich sehr reizten, Artischocken (mein aller-aller-aller liebstes Gemüse) und geräucherter Mozzarella, Scamorza Affumicato kommt einem ja wahrlich nicht häufig unter! Ich vermute, dass Sterne-Restaurant in der Familie strahlt auch auf das Hotel Restaurant ab. Jedenfalls kämpfte ich ein bisschen mit mir, bis die Fregola sich durchsetzen bei meiner Wahl. Und ich bereute diese Wahl nicht, viele, säuerlich abgeschmeckte, angebratene Artischocken Stücke und ein wunderbar darin eingebundenes leichtes Raucharoma vom Käse, dass war ein wirklich sehr gutes Gericht. Ein Dessert hatte ich mir noch bestellt.
Die Wahl hatte den Auswahlkonflikt bei den Vorspeisen gelöst, denn Saint Maure Ziegenkäse mit Feigen, Feigensenf-Vinaigrette und Granatapfel ist in meinen Augen ein perfektes Dessert. Die paar Rucola Blätter konnten das nicht verhindern. Ein dritter, wirklich gut gelungener Teller des Küchenteams wurde mir serviert. Und ich konnte mit Plan B (Hotel statt Sterne Restaurant) wirklich nicht hadern!
Der Service an meinem Besuchstag wurde von einem jungen Herren mit sehr guter Ausbildung geleistet, der sowohl bei den Weinen als auch bei den Speisen immer informiert war und fundiert Auskunft geben konnte. Eine Dame assistierte ihm dabei etwas hemdsärmeliger (man könnte auch bayrischer sagen vielleicht). Da gab es keinen Grund zur Klage.
Der Abend wurde mit einem Glas Rotwein abgeschlossen und ich kann ein erfreuliches Fazit ziehen. Gut gewählt bei der Hotel Wahl attestierte ich mir mal selber. Und das Restaurant bestätigte diesen Eindruck vollauf. Man kann hier sehr gut einkehren, für eine Nacht oder länger. Und beim nächsten Mal hoffe ich auf ein offenes fine dining Restaurant und den Shuttle Service dorthin!
Mal wieder ein geschäftlicher Trip zu einem Kunden in Österreich. Die verbliebene Tageszeit gestattete es nicht, ganz bis ins Salzburger Land zu fahren, irgendwo zwischen Regensburg und Passau musste ein Zwischenstopp her, nicht zu weit weg von der A3. Die kritische Suche (möglichst Familienbetrieb, keine große Kette, und ein ordentliches Restaurant) führte mich zur Familie Buchner in Niederwinkling nicht weit weg von Deggendorf. Nicht unerheblich zur Entscheidung beigetragen hatte die Tatsache, dass sich in einem weiteren Ortsteil das fine dining... mehr lesen
4.0 stars -
"Sehr gut geführtes Hotel und Restaurant" Carsten1972Mal wieder ein geschäftlicher Trip zu einem Kunden in Österreich. Die verbliebene Tageszeit gestattete es nicht, ganz bis ins Salzburger Land zu fahren, irgendwo zwischen Regensburg und Passau musste ein Zwischenstopp her, nicht zu weit weg von der A3. Die kritische Suche (möglichst Familienbetrieb, keine große Kette, und ein ordentliches Restaurant) führte mich zur Familie Buchner in Niederwinkling nicht weit weg von Deggendorf. Nicht unerheblich zur Entscheidung beigetragen hatte die Tatsache, dass sich in einem weiteren Ortsteil das fine dining
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Wo ich mit meiner Frau aber noch nie war, dass ist das Bistro vom Fischladen Matthiesen mitten in Hörnum, gegenüber von der Bäckerei Lund mit ihren höchst begehrten Erdbeertörtchen. Im Februar waren wir zum Mittag mal rein, weil es so leer war und hatten eine Fischsuppe gegessen, der Aufenthalt, sowie die Suppe haben uns sehr gefallen. Dieser Besuch brachte uns auf die Idee, doch mal Abends einen Tisch zu reservieren. Gesagt getan, mit Vorlauf von ein paar Wochen reservierte mir Frau Matthiesen per mail einen Tisch um 18 Uhr im Bistro. Zu 20 Uhr gibt es noch eine weitere Runde, aber da wir mit dem Rad kommen wollten von Rantum, erschien uns ausnahmsweise die frühe Runde der bessere Termin. Es war nun auch nicht zu erwarten, dass wir für ein Abendessen dort so lange wie im Kai 3 bleiben würden.
Die KW 33 des Jahres 2022 verwöhnte Sylt mit schweißtreibenden Temperaturen weit über 25 Grad sowie einem fast fehlenden Wind. Das machte das Radfahren generell und auch unsere abendliche Tour nach Hörnum zu Matthiesen sehr angenehm. So standen wir entspannt um 18 Uhr vor der Tür des Ladengeschäfts und dem Bistro. Wie immer war viel los vor und im Laden. Linker Hand findet sich das Bistro mit eng gestellten Zweier- und Vierertischen, rechts die Ladentheke mit dem Angebot des Fischhandels. Neben Gästen und Kunden brummte auch noch das Take Away Geschäft, etliche Kunden holten sich ihre warmen Gerichte ab.
Eine junge Dame nahm uns in Empfang und auf unsere Namensnennung hin fand sich auch unser Tisch schnell. Wir nahmen Platz und die junge Dame reichte uns die Karten. Die lassen sich auf der HP einsehen. Die Auslage im Thekenbereich des Ladens lässt jeden Genießer mit der Zunge schnalzen. Von Frischfisch über Räucherware, bis hin zu Fisch- und Meeresfrüchtesalaten und Zubereitungen gab es viel zu entdecken. Weil dem so war fragten wir die junge Dame, ob es möglich sei, sich dort eine Auswahl als Vorspeisenplatte zusammen zu stellen. Kein Problem war die Antwort! Super, dann erstmal ne Buddel Flens als Getränk. Ordentliche Weine gibt es auch, aber an unserem Besuchsabend stand uns der Sinn nach Bier.
Frau ging an die Theke um ihre Auswahl zu treffen, der ich mich anschließen würde (müssen). Gegenüber erwartete sie die junge Dame mit einem großen Teller und aus der Entfernung war schon zu erkennen, wie schwer es meiner Liebsten fiel, eine Auswahl zu treffen, die den Rahmen nicht sprengen würde. Letztendlich aber kam dieser Teller an unseren Tisch.
Flusskrebscocktail war drauf, roter Heringssalat, Garnelen in Öl, Graved Lachs sowie Wakame Salat, der aber nur für mich, als Überraschung, meine Frau findet den ungenießbar. Ich liebe diese Algenzubereitung. Unsere junge Servicedame kam noch mal wieder und brachte noch ein bisschen Brot dazu.
In der festen Karte finden sich nicht so viele Vorspeisen, aber an der Theke kann man sich ganz nach seinem Gusto eine schöne Vorspeise zusammen stellen. Wir waren sehr zufrieden mit unserer Vorspeise und ließen uns Zeit mit dem Verzehr. Austern hatten wir schon List verzehrt, deswegen waren die nicht drauf. Mit der zweiten Flasche Flens dann unsere Hauptspeisen. Sieht man sich die Wahl meiner Frau an, dann erschließt sich auch, warum keine Krabben auf dem Vorspeisenteller waren.
Krabben liebt sie nämlich über alles, ich hatte mich schon gewundert, aber nun klärte sich das auf. Nordseekrabben mit zwei Spiegeleiern und Bratkartoffeln hatte sie sich zur Hauptspeise gewünscht. Meine Frau wär nicht meine Frau, wenn die BK nicht durch einen lauwarmen Kartoffelspecksalat ersetzt worden wären. Das war aber kein Problem und eine gute Idee, denn der war wirklich lecker! Mit Flasche 2 vom Flens stießen wir an, auch ich hatte mein Hauptgericht schon vor mir stehen.
Frische Heringe, gebraten mit Kartoffelsalat war meine Order an dich Küche. Irgendwo hatte ich es schon mal gesagt, ich liebe Hering! Nach dem sauer eingelegten Brathering am Sonntagabend nun also die grüner Variante, frisch und knusprig gebraten. Dazu dann mal ein Kartoffelsalat, hausgemacht, mit Mayonnaise. Ich bin ja norddeutsch sozialisiert und ab und zu muss ich den auch mal so haben. Isst meine schwäbische Frau mit, dann wird der nicht akzeptiert, für den Teil meiner Familie ist Mayo im Salat Haram! So genoss ich tollen Fisch und leckeren K-Salat. Wir waren satt danach, mehr ging nicht, außer der Küche ein großes Lob überbringen zu lassen.
Besonders hervorzuhaben ist der Service in Gestalt von Frau Matthiesen und ihrer jungen Kollegin, die sich trotz des großen Trubels im Laden immer Zeit nahmen für ihre Gäste, sich nicht stressen ließen und mit Freude und Zugewandtheit kümmerten! Geht nicht besser und wurde mit einem angemessenen Trinkgeld belohnt!
Also mal zum Fazit unseres ersten Abendessens im Bistro von Fisch Matthiesen in Hörnum. Meine Erwartungen wurden übertroffen! Und das sagt ja eigentlich alles. Ich hatte eine grundgute Fischküche erwartet, aber nicht ein so umsorgendes Team (Küche und Service) im Bistro. Das hat Spaß gemacht, gut geschmeckt, und wir kommen ganz sicher wieder!