Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und freue mich dann immer, wenn mir die Auswahl von Restaurants durch informative Kritiken erleichtert wird. Umgekehrt gebe ich meine Erfahrungen auch sehr gerne weiter.
Einige wenige meiner bisherigen Kritiken, die ältesten, stammen originär noch aus RK, aber nach dessen Verkauf an Yelp suche ich hier ein neues "Zuhause".
Zu meinen Bewertungskriterien ein kurzes Wort. Ich bin Relativbewerter, auch ein gut geführter Imbiss kann mal 4 Punkte bekommen, ebenso wie ein Sternerestaurant, es muss dem jeweiligen Anspruch entsprechen!
4 bis 5 Punkte bedeuten für mich, das das Restaurant seinen und meinen Anspruch erfüllt hat bei meinen Besuch. 3 Punkte bedeutet, gewissen Defizite in einzelnen Aspekten. Darunter bedeutet eine Bewertung erhebliche Mängel bei meinem Besuch.
Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 501 Bewertungen 743698x gelesen 14847x "Hilfreich" 14106x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 08.10.2018 2018-10-08| Aktualisiert am
08.10.2018
Besucht am 04.10.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 160 EUR
Den Habichtswaldsteig erwandert man in 4 Etappen, und egal wo man beginnt, die Hälfte hat man in Bad Emstal hinter sich. Dort hatten meine Frau und ich uns ein Zimmer im vom Wanderverband zertifizierten Parkhotel Emstaler Höhe reserviert. Am späten Nachmittag hatten wir von Naumburg kommend Bad Emstal erreicht.
Direkt am Kurpark liegt dieses Hotel. Auch Bad Emstal leidet unter dem Rückgang des Kurbetriebes, das Thermalbad ist geschlossen, die Klinik gibt es noch, aber auch hier ein gewisser morbider Charme vergangener schönerer Zeiten. Das ist natürlich für ein Hotel keine gute Umgebung. Für den Wanderer aber unerheblich, denn wenn er vom Weg abbiegt, quert er den wunderschönen Rosengarten des Kurparks und sitzt dann quasi auf der Terrasse des Parkhotel. Da gab es von einem jungen Mann erst einmal ein kühles Bier und er checkte uns auch noch quasi dabei ein, damit er das sofort auf das Zimmer buchen konnte.
Nach dem Bier ging es auf unser Zimmer in der Märchenkategorie, sehr empfehlenswert, hier kann man gut ein paar Nächte verbringen.
Der Habichtswald ist ja Gebrüder Grimm Land und überall begegnen einem deren Märchen, so auch in unserem Zimmer. Irgendwann waren wir dann wieder Restaurantfein und gingen hinunter in Gaststube. Der Gastraum ist recht zergliedert, wir bekamen einen Tisch im vorderen Bereich zugewiesen.
Das Ambiente war bis in die Details mit Liebe dekoriert.
Ordentlich eingedeckt der Tisch mit Stoffserviette
Wir saßen bequem und behaglich und nahmen das Angebot der Küche in Augenschein. Der 4, Oktober ist unser Hochzeitstag, also ein Aperitif vorweg. Champagner, aber nicht aus Trauben, sondern aus Schauenburger Äpfeln, nach traditioneller Methode zweifach vergärt.
Im Schauenburger Ortsteil Breitenbach (wir kamen auf dem Weg dort noch vorbei) erzeugt die Kelterei Döhne diesen sehr schmackhaften, leichten (6,5%) Schaumwein, eher nicht brut, wenn er auch so bezeichnet wird. (Extra) sec würde ich ihn bezeichnen. Lecker war er allemal, er begleitete uns bis zur Vorspeise zum Essen. Die Küche begrüßte uns mit Brot und einer Creme.
Weckglasdeckel waren ein kreativer Tellerersatz für das Brot
Die Creme war eine dickere Version der Frankfurter Sauce, sehr frisch, leicht und für meine, in Sachen Frankfurter Sauce, nicht überaus erfahrenen Geschmackssinn mit den richtigen Kräutern gewürzt. Sehr gut das gewürzte Brot, da fand sich Anis, Kardamom, Curry und weiteres, was dem Brot einen orientalischen Touch gab, lecker!
In Sachen Vorspeise gingen wir den gleichen Weg Regionale, gebeizte Lachsforelle, grüne Sauce, Meerrettich und Kartoffelpuffer. Gute Kombination auf dem Teller, ein Puffer wäre genug gewesen, gut geschmeckt hat er aber. Vor allen Dingen mit der grünen Sauce. Der Meerrettich hätte etwas schärfer sein dürfen, auch in Kombination mit dem gebeizten Fisch, der gut gelungen war. Das war eine gute Vorspeise für uns Beide. Zu den beiden Hauptspeisen ging dann der Apfelchampagner nicht mehr, ein Roter sollte es sein.
Der kam vom Kaiserstuhl, war ein Spätburgunder von der Merdinger Bühl und kam vom Weingut Joachim Heger, sichere Bank für rote Weine aus dem Kaiserstuhl. Das würde passen zu
und Lammkeule für Carsten und Wildschein-Medaillons für seine Frau. Das Restaurant bekommt die Lämmer im Ganzen und arbeitet die Teile immer nach gleichem Schema ab, erst gibt es die Haxe, dann Schäufele, dann Keule, zum Schluss das Karree. Meine Frage, was an der Reihe sei, wurde mit Keule beantwortet, prima, das wart bestellt und wurde nicht bereut, so zart wie es geschmort war und in einer leckeren Sauce serviert wurde. Auch das Gemüse geschmort und knackig-angebraten auf dem Teller. Meine Frau bekam Medaillons vom Wildschwein umwickelt mit Speck, serviert mit geschmorten Wirsing und einer umwerfenden Himbeersauce. Die Beilagen
Kartoffelgratin in sehr freier Zubereitungsinterpretation und
ein Süßkartoffelpüree passten gut zu den jeweiligen Gerichten. Auch die Hauptgerichte sehr schmackhaft! Wir hatten noch Lust auf ein Dessert.
Was passt besser zum Oktoberbeginn als ein pomologische Trilogie? Crumble, Sorbet und ein kaltes Apfelsüppchen schlossen äußerst wohlschmeckend unser Menü im Restaurant des Parkhotel ab. Danach noch ein Cocktail Schneewittchen reloaded nannte er sich, bestand aus Gin, Granatapfel, Quitte, Limette und Apfel und sorgte dann auch für die nötige Bettschwere.
Äußerst erfreulich an jenem Besuchstag war der Service im Parkhotel. Vom Empfang auf der Terrasse bis hin zum aus checken wurden wir gut betreut. Insbesondere der junge Mann, der abends im Restaurant den Service verantwortete, machte seinen Job erfreulich souverän und sicher. Er kam quasi direkt aus Frankenberg von der Sonne und das merkte man seiner Arbeit an! Später erfuhren wir noch, dass er im Hotel den ganzen Betrieb verantwortete. Gute Entscheidung der Inhaber, das werden sie nicht bereuen.
Das Parkhotel ist ein gastronomischer Leuchtturm in weiterer Umgebung, so kann ich ein Fazit ziehen. Immer eine Einkehr wert und sehr empfohlen von mir.
Den Habichtswaldsteig erwandert man in 4 Etappen, und egal wo man beginnt, die Hälfte hat man in Bad Emstal hinter sich. Dort hatten meine Frau und ich uns ein Zimmer im vom Wanderverband zertifizierten Parkhotel Emstaler Höhe reserviert. Am späten Nachmittag hatten wir von Naumburg kommend Bad Emstal erreicht.
Direkt am Kurpark liegt dieses Hotel. Auch Bad Emstal leidet unter dem Rückgang des Kurbetriebes, das Thermalbad ist geschlossen, die Klinik gibt es noch, aber auch hier ein gewisser morbider Charme vergangener schönerer Zeiten.... mehr lesen
Genussrestaurant Habichtswald im Parkhotel Emstaler Höhe
Genussrestaurant Habichtswald im Parkhotel Emstaler Höhe€-€€€Restaurant, Catering, Biergarten, Partyservice056245090Kissinger Straße 2, 34308 Bad Emstal
4.0 stars -
"Beste Einkehr auf dem Habichtswaldsteig" Carsten1972Den Habichtswaldsteig erwandert man in 4 Etappen, und egal wo man beginnt, die Hälfte hat man in Bad Emstal hinter sich. Dort hatten meine Frau und ich uns ein Zimmer im vom Wanderverband zertifizierten Parkhotel Emstaler Höhe reserviert. Am späten Nachmittag hatten wir von Naumburg kommend Bad Emstal erreicht.
Direkt am Kurpark liegt dieses Hotel. Auch Bad Emstal leidet unter dem Rückgang des Kurbetriebes, das Thermalbad ist geschlossen, die Klinik gibt es noch, aber auch hier ein gewisser morbider Charme vergangener schönerer Zeiten.
Geschrieben am 08.10.2018 2018-10-08| Aktualisiert am
08.10.2018
Einer der beeindrucktesten Wegeabschnitte des Habichtswaldsteig geht über den Zierenberger Dörnberg. Wer sich im Raum Kassel aufhält und ein wenig Zeit hat, sollte sich diesen Naturraum unbedingt ansehen. Macht man es wie wir, und beginnt den Weg nicht in Zierenberg, sondern an der Staumauer des Edersee, dann bildet der Abschnitt über den Dörnberg und die Helfensteine den krönenden, aber sehr schweißtreibenden Abschluss.
Mitten drin im Naturschutzgebiet mit Segelflugbetrieb gibt es ein Cafe, das Café Helfensteine, dass den Vorgängerbetrieb abgelöst hat, als eine Kommune den alten Jugendhof übernommen hat und jetzt das ganze Ensemble als Kollektiv verwaltet. Nähere Info dazu auf der HP.
Wir freuten uns am Mittag des 6. Oktober über eine Einkehrmöglichkeit und was zu essen und zu trinken. Die kleine Auswahl an Speisen und Getränken ist erfreulich kreativ und die Küche legt sehr großen Wert auf Regionalität und Nachhaltigkeit. Die Karte läßt sich auf der HP einsehen.
Selbstbedienung ist angesagt, wenn man einen Platz auf der sonnenbeschienen Terrasse ergattert hat. Zu trinken ein regionaler Cidre, und meine Frau bestellte sich ein saisonales Gemüsecurry.
Ohne Kokosmilch war das ein sehr leckerer, Curry-lastiger Eintopf, auch wenn ich Curry anders zubereiten würde.
Für mich was aus der Saisonkarte, Wildbratwurst mit Schupfnudeln und Rotkohl. Dazu ein Hammerleckeres Zwetschgenchutney, in dem die Schupfnudeln vor dem Verzehr badeten. Guter Teller! Und was darf der Wanderer, wenn er mehrere hundert Höhenmeter geschafft hat?
Kuchen zum Nachtisch! Lecker Apfelschmand und noch leckerer Himbeerschmandkuchen.
Wir haben uns sehr wohl gefühlt bei der "Gemeinschaft Lebensbogen" in Ihrem Café. Klare Empfehlung für eine Einkehr.
Einer der beeindrucktesten Wegeabschnitte des Habichtswaldsteig geht über den Zierenberger Dörnberg. Wer sich im Raum Kassel aufhält und ein wenig Zeit hat, sollte sich diesen Naturraum unbedingt ansehen. Macht man es wie wir, und beginnt den Weg nicht in Zierenberg, sondern an der Staumauer des Edersee, dann bildet der Abschnitt über den Dörnberg und die Helfensteine den krönenden, aber sehr schweißtreibenden Abschluss.
Mitten drin im Naturschutzgebiet mit Segelflugbetrieb gibt es ein Cafe, das Café Helfensteine, dass den Vorgängerbetrieb abgelöst hat, als... mehr lesen
Cafe Helfensteine
Cafe Helfensteine€-€€€Restaurant, Cafe05606533227Auf dem Dörnberg 13, 34289 Zierenberg
4.0 stars -
"Schöne Einkehr am Berg" Carsten1972Einer der beeindrucktesten Wegeabschnitte des Habichtswaldsteig geht über den Zierenberger Dörnberg. Wer sich im Raum Kassel aufhält und ein wenig Zeit hat, sollte sich diesen Naturraum unbedingt ansehen. Macht man es wie wir, und beginnt den Weg nicht in Zierenberg, sondern an der Staumauer des Edersee, dann bildet der Abschnitt über den Dörnberg und die Helfensteine den krönenden, aber sehr schweißtreibenden Abschluss.
Mitten drin im Naturschutzgebiet mit Segelflugbetrieb gibt es ein Cafe, das Café Helfensteine, dass den Vorgängerbetrieb abgelöst hat, als
Geschrieben am 08.10.2018 2018-10-08| Aktualisiert am
08.10.2018
Besucht am 03.10.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 34 EUR
...das findet man in Naumburg, im Habichtswald gelegen und für meine Frau und mich eine Übernachtungsstation auf dem Habichtswaldsteig.
Wir hatten uns in Naumburg eine Unterkunft ausgesucht, die keine Möglichkeit zu einem Abendessen bot, also kamen wir in den Genuss, die Naumburger "Innenstadt" erkunden zu dürfen. Ich habe in meinem Leben wenige Orte in Deutschland gesehen, die Naumburg an Tristesse noch übertreffen. Das einzige Hotel am Ort hatte an jenem Abend geschlossen, und abgesehen von dessen Restaurant konnten wir noch exakt 3,5 Möglichkeiten recherchieren, an jenem 3. Oktober 2018 einzukehren. Ein Grieche, ein Italiener, ein Balkanrestaurant, sowie ein Dönerladen, dass war es dann in diesem eigentlich sehr schönem Fachwerkstädtchen.........
Wer uns kennt, weiß, wie meine Frau auf den Vorschlag Grieche reagiert, ein Blick in das italienische Restaurant (eher Pizzeria) konnte auch nicht überzeugen, blieb noch der immerhin seit 20 Jahren am Markt ansässige Jugoslawe.
Also mal dahin, es gab ja schon eine Stellungnahme zu dem Etablissement hier in GG. Die Karte wie erwartet, ein Overkill an tierischem Eiweiß mit starken Röstaromen durch Grillfeuer. Was meine Frau dann zum bleiben bewog, war eine recht gepflegte Einrichtung
hinter den jahrhundertealten Mauern am Markt in Naumburg
Die Tür war auf, wir traten ein, einen Tisch durften wir uns aussuchen. Die Karte war schnell gereicht, sie ist auf der HP einsehbar. Mit Tagesangeboten und sonstigen Extras lenkt die Küche keinen Gast ab vom wesentlichen in einem Balkanrestaurant, viel Fleisch für wenig Geld. Ein Wein für meine Frau
das traute ich mich im Gegensatz zu meiner Frau nicht und bestellte ein Bier
und wir nahmen die Karte in näheren Augenschein. Letztendlich lief es auf ein Rumpsteak für meine Frau hinaus
und einen Grillteller (was sonst beim Jugo?) für mich
über die zugehörigen Salatteller breite ich gnädiges Schweigen aus. Das Rindfleisch meiner Frau war erstaunlich zart, sehr englisch in der Zubereitung, obwohl medium geordert. Der Reis wurde anstatt Pommes serviert, das Gemüse aus der Dose gehört zum Standard. Auf meinem Teller Cevapcici und ein Fleischspieß (Nackenstücke vom Schwein gebraten) mit Pommes, Ajvar und Reis. Das alles war auf gutem Balkanniveau, wer das gerne mag, ist hier gut aufgehoben, unsere Küche ist das nicht. Zuviel Convienience und die Frage, wie hoch (oder bedenklich niedrig)bei den VK Preisen der Zutatenaufwand sein kann........
Der einzige Luxus an jenem Abend war das Bier
Hütt Pils aus Kassel ist ein sehr schön herbes Pilsener. Das hat gut geschmeckt.
Die Dame im Service gab sich Mühe mit uns, aber schon das als Vorspeise bestellte Tsatsiki mit Brot ging auf dem Weg in die Küche verloren, war aber gar nicht schlecht, denn die Hauptgänge sind absolut sättigend portioniert.
Fazit einer kurzen Einkehr. Wer viel für wenig schätzt und nicht zu sehr über Zutaten nachdenkt, wird glücklich. Und das sind in 34311 Naumburg einige Menschen, wie die sich am Abend des 3. Oktober 2018 füllenden Tische verrieten. Unseres ist das nicht und deswegen nur ein knappes Okay über alles. Für 34 EUR im Ganzen habe ich schon lange kein Abendessen mehr beschlossen.
...das findet man in Naumburg, im Habichtswald gelegen und für meine Frau und mich eine Übernachtungsstation auf dem Habichtswaldsteig.
Wir hatten uns in Naumburg eine Unterkunft ausgesucht, die keine Möglichkeit zu einem Abendessen bot, also kamen wir in den Genuss, die Naumburger "Innenstadt" erkunden zu dürfen. Ich habe in meinem Leben wenige Orte in Deutschland gesehen, die Naumburg an Tristesse noch übertreffen. Das einzige Hotel am Ort hatte an jenem Abend geschlossen, und abgesehen von dessen Restaurant konnten wir noch exakt 3,5 Möglichkeiten... mehr lesen
2.5 stars -
"Tristesse im Quadrat" Carsten1972...das findet man in Naumburg, im Habichtswald gelegen und für meine Frau und mich eine Übernachtungsstation auf dem Habichtswaldsteig.
Wir hatten uns in Naumburg eine Unterkunft ausgesucht, die keine Möglichkeit zu einem Abendessen bot, also kamen wir in den Genuss, die Naumburger "Innenstadt" erkunden zu dürfen. Ich habe in meinem Leben wenige Orte in Deutschland gesehen, die Naumburg an Tristesse noch übertreffen. Das einzige Hotel am Ort hatte an jenem Abend geschlossen, und abgesehen von dessen Restaurant konnten wir noch exakt 3,5 Möglichkeiten
Geschrieben am 28.09.2018 2018-09-28| Aktualisiert am
28.09.2018
Besucht am 27.09.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 205 EUR
Zwischen Gronau und Alstätte liegt ein Moor, tausend Meter darunter eine mehrere hundert Meter dicke Salzschicht, in dieser Salzschicht befinden sich inzwischen ziemlich viele Kavernen mit einem Volumen von bis zu 100.000.000 Kubikmeter Gas, gespeichert bei einem Druck von bis zu 230 bar. Und weil das so ist, bin ich häufig im Amtsvenn, um dort in den Speichern Anlagen für deren Betrieb zu verkaufen, zu bauen und zu warten.
Mitten drin zwischen den obertätgigen Anlagen gibt es einen Gasthof, dass Restaurant Heidehof, dass ich mit meiner Frau vor ein paar Wochen während einer Radtour besucht habe und dort zu Mittag gegessen habe. Während wir also dort ein sehr anständiges Mittagessen genossen (Fotos in der Galerie), hatte ich mal in die Abendkarte und die Aktionskarte in Augenschein genommen. Auf der Karte war für das letzte Septemberwochenende Hummer als Küchenthema verkündet worden. Hummer? Da war sofort Konsens mit meiner Frau, da sind wir dabei.....und für den ersten Tag des Events passte es, wir reservierten einen Tisch.
Also auf zu unserem ersten Abendbesuch im Heidehof im Amtsvenn von Gronau, um kurz nach halb sieben Abends waren wir da und betraten den Gastraum. Gleich links ein Aquarium, in dem die Hauptdarsteller des Abends ihre letzten Stunden verbrachten. Der Hummer würde frisch auf den Teller kommen, sehr fein!
Der Service nahm uns in Empfang, konnte uns sofort mit dem Namen auf der Reservierung in Verbindung bringen und geleitete uns in den hinteren Teil des Gastraums vor dem Wintergarten. Dort hatte man einen Zweiertisch für uns vorgesehen, der gerade ausreichend groß für ein Abendessen war. Wir saßen aber auf bequemen Stühlen und der Tisch war sehr akkurat eingedeckt.
Die Karten wurden gereicht, ganz vorne ein Ausdruck mit den Hummergerichten. Der Rest der Karte war an diesem Abend (sonst wäre er es sicherlich) kein Thema für uns, wir waren für Hummer angereist. Da die Karte online nicht einsehbar ist, hier ein Überblick über die Vorspeisen
und die Hauptspeisen
Eine Flasche Wasser wurde bestellt, und, was passt gut zu Hummer, ein Glas Rieslingsekt brut aus dem Rheingau. Dazu ein Küchengruß in Form von Brot mit einer Rote Beete Butter sowie einer Salsa aus Tomaten und Paprika. Dann ging der eigentlich komplizierte Teil des Abends los, was bestellen wir? Suppe in der Mitte war gesetzt, wir sind beide Suppenkaspar und lieben beide die Referenzhummersuppe von Hummer Petersen in Hamburg, somit musste die sein. Aber was davor und danach? Es dauerte etwas, aber dann waren wir soweit dem Service eine Bestellung mitzuteilen.
Für meine Frau eine exotischere Zubereitung gegrillter Hummer, Erbsen-Kokosnuss-Musseline, Chili-Ananas und Wildkräuter. Color-Blocking auf dem Hummer Teller. Meine Frau hob uneingeschränkt den Daumen. Ich war hin und hergerissen, aber letztendlich bestellte ich lauwarmer Maine-Hummer auf getrüffelten schwäbischen Kartoffelsalat. Das darf mein Schwiegervater niemals erfahren, dass ich einen schwäbischen Kartoffelsalat in einer Vorspeisenversion für mehr als 20 EUR geordert habe, er würde akut an Schnappatmung leiden! Der halbe kleinere Hummer perfekt gegart, passte der zurückhaltend gewürzte lauwarme Salat sehr gut dazu, beide Aromen ergänzten sich und hielten sich die Waage. In Sachen Vorspeisen hatte die Küche einen sehr guten Start hingelegt. Wenn man denn meckern will, dann einzig, dass beide Portionen im Rahmen eines Dreigangessens mit Suppe etwas zu üppig dimensioniert waren.
Die Suppe war ja gesetzt und kam, als wir den Sekt geleert hatten. Zur Suppe keine neue flüssige Begleitung, das mögen wir beide nicht so gerne zu Suppe. Schaumsüppchen vom Maine Hummer mit Cognacrahm. Schaumsüppchen war jetzt eine sehr freie Beschreibung der dargereichten Suppe, die war schon sehr konsistent und nicht gerade leicht in Ihrer Ausführung. Wieder war die Portion fast zu groß, wenn man drei Gänge bestellt hatte, aber gut, man muss ja nicht alles essen. Der Duft aus dem Teller war aller feinst, Karkassen für einen guten Hummerfond sollten ja auch genug da sein, ich freute mich sehr auf den ersten Löffel. Mit dem aber Ernüchterung, die Suppe war salzig, ziemlich salzig, meine Frau ebenso wie ich fanden das zu salzig. Dem Service wurde das auch mitgeteilt und über diesen die Küche informiert. Das war definitiv einfach ein bisschen zu viel des Guten. Sehr schade, der Koch hatte sich anscheinend verliebt........dieser Gang konnte mit der Güte der Vorspeisen definitiv nicht mithalten.
Umso kritischer und gespannter warteten wir dann auf den Hauptgang. Meine Frau orderte Hummer auf Kürbis-Risotto mit Portweinsauce und toskanischem Gemüse. Das Gemüse wurde getrennt auf einem eigenen Tellerchen serviert. Das Gemüse war gut al dente gegart und mit einem ordentlichen Olivenöl serviert. Das Risotto durfte ich kosten, und da gab es absolut keine Kritik, so muss Risotto, al dente gegart, cremig und der Kürbis passte da gut hinein. Der Hummer war ausgelöst und somit wurde kein Latz beim Verzehr nötig. Der Gang war für meine Frau wieder auf Vorspeisenniveau, sie war zufrieden. Ich hatte vor der Bestellung meines Hauptgangs auch die Darreichung abgeklärt. Für mich Hummer Thermidor mit einer Sauce Mornay gratiniert, dazu Rahmspaghetti und Beilagensalat. Ich bitte die Fotoqualität zu entschuldigen, aber die Lichtverhältnisse waren heikel und ich verwende kein Blitzlicht im Restaurant. Meine Frage nach der Darreichung bezog sich auf die Art der Darreichung von gratinierten Hummer in unserem Meeresfrüchtemekka, dem Restaurant L'Etrave in Cléden-Cap-Sizun, Bretagne, Frankreich, dort ist immer ein Quadratmetergroßer Latz notwendig, um den Hummer zu verzehren. Hier war es nicht so, der Hummer war ausgelöst, und dann wieder in die Panzer gelegt worden, um danach gratiniert zu werden. So konnte er unfallfrei mit Messer, Gable und Hummernadel verzehrt werden. Die Güte des Gerichts erschließt sich hier
Das bleibt über, wenn Hummer Thermidor gut zubereitet ist! Außer Panzer nichts! Auch mein Hauptgericht bestens! Die bedauernswerten Spaghetti wurden nicht angetastet, ich war glücklich nur mit Hummer. Ein versöhnlicher Abschluss nach dem Suppenunfall. Zum Hauptgang für uns beide ein Glas Moet & Chandon brut imperial, was passt besser zu Hummer als Champagner.
Den Service wickelten drei Damen und Herren ab, die offensichtlich gut ausgebildet und mit Freude ihre Arbeit verrichten. Die Güte des Hauses insgesamt verriet auch die hohe Anzahl offensichtlicher Stammgäste die sehr vertraut begrüßt wurden. Wir waren mit dem Service zufrieden, dass war eine gute Leistung.
Kann ich also zum Fazit kommen. Der Heidehof ist von Rheine nicht um die Ecke, mal eben dahin ist nicht so einfach. Aber die Küche im Heidehof macht Spaß, man hat den Mut, auch mal "verrückte" Themenabende zu machen, und das wird offensichtlich angenommen. Auch die hohe Anzahl an Stammgästen lässt ja auf konstant gute Leistungen schließen. Wir kommen ganz sicher mal wieder. Klare Empfehlung meinerseits für ein Essen im Heidehof.
Zwischen Gronau und Alstätte liegt ein Moor, tausend Meter darunter eine mehrere hundert Meter dicke Salzschicht, in dieser Salzschicht befinden sich inzwischen ziemlich viele Kavernen mit einem Volumen von bis zu 100.000.000 Kubikmeter Gas, gespeichert bei einem Druck von bis zu 230 bar. Und weil das so ist, bin ich häufig im Amtsvenn, um dort in den Speichern Anlagen für deren Betrieb zu verkaufen, zu bauen und zu warten.
Mitten drin zwischen den obertätgigen Anlagen gibt es einen Gasthof, dass Restaurant... mehr lesen
4.0 stars -
"Edles Meeresgetier im Amtsvenn....." Carsten1972Zwischen Gronau und Alstätte liegt ein Moor, tausend Meter darunter eine mehrere hundert Meter dicke Salzschicht, in dieser Salzschicht befinden sich inzwischen ziemlich viele Kavernen mit einem Volumen von bis zu 100.000.000 Kubikmeter Gas, gespeichert bei einem Druck von bis zu 230 bar. Und weil das so ist, bin ich häufig im Amtsvenn, um dort in den Speichern Anlagen für deren Betrieb zu verkaufen, zu bauen und zu warten.
Mitten drin zwischen den obertätgigen Anlagen gibt es einen Gasthof, dass Restaurant
Die Stadt Rheine ist in Ihrem Vorhaben, den Marktplatz endlich komplett zu entvölkern und alle Konsumentenströme in die Emsgalerie zu lenken, ein merkliches Stück weiter gekommen. Mit den sich endlos hinziehenden, den kompletten Marktplatz belegenden Baumaßnahmen hat nun auch ein alteingesessener und von mir sehr geschätzter gastronomischer Betriebe die Pforten schließen müssen.........man kann dem Verfall dieser ehemaligen 1a Stadtlage täglich zusehen, ich bin gespannt, wann die nächsten am Marktplatz ansässigen Betriebe die Pforten schließen müssen.
Die Stadt Rheine ist in Ihrem Vorhaben, den Marktplatz endlich komplett zu entvölkern und alle Konsumentenströme in die Emsgalerie zu lenken, ein merkliches Stück weiter gekommen. Mit den sich endlos hinziehenden, den kompletten Marktplatz belegenden Baumaßnahmen hat nun auch ein alteingesessener und von mir sehr geschätzter gastronomischer Betriebe die Pforten schließen müssen.........man kann dem Verfall dieser ehemaligen 1a Stadtlage täglich zusehen, ich bin gespannt, wann die nächsten am Marktplatz ansässigen Betriebe die Pforten schließen müssen.
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"Geschlossen" Carsten1972Die Stadt Rheine ist in Ihrem Vorhaben, den Marktplatz endlich komplett zu entvölkern und alle Konsumentenströme in die Emsgalerie zu lenken, ein merkliches Stück weiter gekommen. Mit den sich endlos hinziehenden, den kompletten Marktplatz belegenden Baumaßnahmen hat nun auch ein alteingesessener und von mir sehr geschätzter gastronomischer Betriebe die Pforten schließen müssen.........man kann dem Verfall dieser ehemaligen 1a Stadtlage täglich zusehen, ich bin gespannt, wann die nächsten am Marktplatz ansässigen Betriebe die Pforten schließen müssen.
Geschrieben am 11.09.2018 2018-09-11| Aktualisiert am
12.09.2018
Besucht am 08.09.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Im März waren wir eingekehrt in die Sonne Stuben des Hotels Sonne in Frankenberg. Und es hatte uns dort so gut gefallen, dass ich noch am selben Tag beschlossen hatte, der runde Geburtstag meiner Frau in diesem Jahr wird am Marktplatz in Frankenberg gefeiert. So konnte ich ganz sicher sein, das Geschenk würde ihr gefallen.
Also buchte ich als Überraschung für meine Frau nach Konsultation mit der Rezeption ein Paket, dass neben zwei Übernachtungen plus ein paar Nettigkeiten zwei Viergangmenüs an den jeweiligen Abenden beinhaltete. Zum Essen in den Sonnestuben muss ich nichts mehr schreiben, siehe meine Bericht aus den März dieses Jahres. Den anderen Abend verbrachten wir in dem mit einem Stern dekorierten zweiten Restaurant des Hauses, dem Philip Soldan.
Das Philip Soldan liegt im Souterrain des alten Fachwerkhauses am Markt. Fährt man mit dem Fahrstuhl herunter in erste Etage unter dem Erdgeschoss, dann steht man vor dem internen Eingang des Restaurants.
Von unterem Markt kann man das Philip Soldan auch direkt betreten, ohne das Foyer des Hotels queren zu müssen. Für 18:30 Uhr hatten wir uns angekündigt, ganz kurz vorher waren wir da. Tritt man ein, quert man eine kleine Lounge, dann geht es noch ein paar Stufen hinab in den eigentlichen Gastraum.
Das Gewölbe ist durch die kenntnisreiche Arbeit eines Innenarchitekten sehr gut gestaltet worden. Indirekte Beleuchtung im Großen, direkte Beleuchtung eines jeden Tisches. An einer Seite zieht sich eine Tischreihe durch den gesamten Raum, auf der anderen Seite stehen weniger Tische, denn dort findet neben der Bar ein zweigeteiltes Weinlager Platz. Der Weinliebhaber kann die erste halbe Stunde nur damit verbringen, die ausgestellten Flaschen zu bewundern und zu überlegen, wie er das ALLES probieren kann. Der Service nahm uns in Empfang, unser Tisch wurde uns zugewiesen und wir nahmen nicht Platz, denn statt dessen ging es in den offenen Küchenbereich, dort sollte ein erster Küchengruß serviert werden.
Im Anrichtbereich für die kalten Speisen stehen mehrere Stehtische und von denen aus kann man Küchenchef Erik Arnecke und seinem Team bei Ihrer filigranen Arbeit zuschauen. Sterneküche, so habe ich inzwischen den Eindruck, besteht mehr aus filigraner Pinzettenarbeit, denn aus dem Benutzen der klassischen Küchenutensilien. Fasziniert sahen wir die ersten Gänge unsere folgenden Menüs entstehen (zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, was es geben würde). Der Service fragte nach einem Aperitifwunsch und meine Frau orderte einen Pommery Apanage Rose, für mich
einen Wermut, mit Zitronenzeste serviert. So konnten wir gut auf das Ehrenwochenende mit dem Geburtstag meiner Frau anstoßen. Kurz danach servierte uns das Team von Erik Arnecke auch den ersten Küchengruß.
ich hoffe, ich krieg es noch zusammen, das war ganz rechts Kichererbsenmus, ausgebacken, darüber gelatinierter Granatapfelsaft. In der Mitte ein marinierter Kaisergranat auf einer krossen Hühnerhaut. Links ein Kaviar mit "ich weiß es nicht mehr". Resümee über das ganze Holzbrett, extrem geschmackvolle Eröffnung unseres Abends im Philipp Soldan. Irgendwann ging es dann zurück an den Tisch, hier wurde uns die Karte gereicht.
Weil wir ein Paket gebucht hatten, etwas abweichend vom a la Carte Angebot des Abends, aber eigentlich fehlte nur ein Gang wirklich. Denn die optionalen Schweinebäckchen wurden von uns beiden augenblicklich dazu geordert. Dann entspann sich ein längerer "Disput" zwischen meiner Frau und mir, wir wurden einfach nicht einig, was die Weine betraf. Und so lenkte ich ein, meine Frau orderte die Weinbegleitung zum Menü. Inzwischen wurde eine Brotauswahl serviert
Laugengebäck gab es, und ein sehr gutes Sauerteigbrot. Dazu gesellte sich gesalzene Butter, ein Lauchöl sowie ein Frischkäse, gewürzt mit Kräutern. Das Ganze mit einem schwebenden Löffel als Eyecatcher.
Wir naschten ein wenig und harrten der Dinge, die dann auch nicht lange auf sich warten ließen. Denn am eigentlichen Platz servierte uns die Küche einen zweiten Küchengruß Ceviche wurde gereicht. Zum in Säure gegarten Fisch gesellten sich saure Aromen von Südfrüchten, Nüsse und einem Mandeleis. Insbesondere das Eis setzte einen feinen aromatischen Höhepunkt. Nach diesen 2 Küchengrüßen durfte es jetzt sehr gerne beginnen, das 5 Gang Menü von Erik Arnecke.
Gang 1, roh marinierter Kaisergranat, Gurke, weißer Cassis, Borretsch, Sauerahm
Ein Teller wie gemalt, aber Kaisergranat, wo war der? Oben auf eine Granite vom weißen Cassis, dann Gurke, dann Sauerrahm, das Kraut in vielen Tropfen rundherum, fand sich der Kaisergranat ganz unten im Teller. Und wenn man dann einen Querschnitt von allem in den Mund führte, dann war das eine gut gelungene Aromen-Kombination! Guter Einstand in den Abend.
Island Scholle, Dill, braune Butter, Blumenkohl und Büsumer Krabben, Fisch im zweiten Gang
Scholle und Krabben, da fühlt sich der Hanseat wie zu Hause, klassische Kombination. Angegossen wurde noch eine äußerst geschmackvolle Beurre blanc, und fertig war ein Gaumenfüllender Aromenknaller. Knack war dabei, ein geröstetes Brot, Blumenkohl in verschiedenen Zubereitungen. So macht sogar mir Scholle Spaß!
Bäckchen vom wilden Schwein in BBQ Aromen Pulporavilo, Romanasalat und Cesarcreme gab im dritten Gang. Auch hier wurde wieder ein Sud am Tisch angegossen. Der war aus Salat gewonnen. Somit fand sich der Romanasalat da schon mal wieder. Ebenso fand er sich geschmort. Ein Raviolo war da, sehr geschmackvoll mit seiner Pulpofüllung. Aromentechnisch wurde alles beherrscht vom geschmorten Bäckchen. Das war dann im Vergleich zum ersten Gang ein Verhältnis vom Feinmechanikerhämmerchen zum 10 KG Vorschlaghammer in Sachen Aromatik. Zum Glück servierte der Service nach diesem Gang eine Abkühlung
Ein Sorbet machte die Geschmacksnerven wieder Aufnahmefähig für den vierten Gang. Onglet vom LUMA Beef Pfifferlinge, Rindermark und Sommererbsen reichte uns der Service. Und hier wurde es auch wieder filigraner mit den Aromen. Fleisch perfekt! Pfifferlinge gut geputzt, kein knirschen zwischen den Zähnen, auch gut. Das Mark wieder in einer Pastatasche, lecker. Erbspüree unten im Teller, das mag ich sowieso und esse es viel zu selten. Höhepunkt hier aber die Jus, Trüffel waren drin in der äußerst fein konzentrierten Bouillon! So muss Sauce, die Sauciere blieb am Tisch und wurde geleert (der Borgi hätte sich gefreut!).
Blieb noch das Dessert, wie immer die Frage, Käse und/ oder Süß? Wir beide entscheiden uns für Süß. Geschmorter Weinberg-Pfirsich Buttermilch, Himbeeressig, Mandel, Verveine, Vanilleeis konnte uns Beide überzeugen auf den Käse zu verzichten. Bereut haben wir den Entscheidung nicht! Es schmeckte so lecker wie es verlockend serviert wurde. Patisserie kann die Küche im Philipp Soldan, alles paletti! Perfekter Abschluss, der Käse unter seiner Glocke ging nicht mehr, auch wenn er uns sehr verlockend präsentiert wurde, ebenso so nicht mehr die noch verlockendere Auswahl an Petit fous zum abschließenden Kaffee. Wir nahmen als Digestif einen alten Whisky in der Bar.
Eine ganz besondere Freude, und das kann ich ohne schlechtes Gewissen auf das gesamte Haus ausdehnen, ist der sehr gute, kenntnisreiche und engagierte Service im Hotel zur Sonne. Die Damen und Herren im Philipp Soldan an unserem Besuchsabend erledigten ihren Job ebenso tadellos wie ihre Kollegen im übrigen Hotel. Sonderlob für eine fehlerfreie Performance!
Kann ich also zum Fazit kommen. Im Waldecker Land gibt es eine schöne kleine Stadt, in der schönen kleinen Stadt hat die Familie Viessmann viel Geld in die Hand genommen, und ein besonderes Hotel eröffnet. In diesem Haus kochen ein paar engagierte Köche und im Keller schwingt mit Erik Arnecke ein Meister seines Fachs den Kochlöffel. Wir kommen sehr gerne und ganz sicher wieder, um den kompletten Genuss zu wiederholen.
Im März waren wir eingekehrt in die Sonne Stuben des Hotels Sonne in Frankenberg. Und es hatte uns dort so gut gefallen, dass ich noch am selben Tag beschlossen hatte, der runde Geburtstag meiner Frau in diesem Jahr wird am Marktplatz in Frankenberg gefeiert. So konnte ich ganz sicher sein, das Geschenk würde ihr gefallen.
Also buchte ich als Überraschung für meine Frau nach Konsultation mit der Rezeption ein Paket, dass neben zwei Übernachtungen plus ein paar Nettigkeiten zwei Viergangmenüs an den jeweiligen... mehr lesen
Philipp Soldan im Hotel die Sonne Frankenberg
Philipp Soldan im Hotel die Sonne Frankenberg€-€€€Restaurant, Hotel, Sternerestaurant, Sternehotel064517500Marktplatz 2-4, 35066 Frankenberg (Eder)
5.0 stars -
"Sonne und Sterne über und in Frankenberg........" Carsten1972Im März waren wir eingekehrt in die Sonne Stuben des Hotels Sonne in Frankenberg. Und es hatte uns dort so gut gefallen, dass ich noch am selben Tag beschlossen hatte, der runde Geburtstag meiner Frau in diesem Jahr wird am Marktplatz in Frankenberg gefeiert. So konnte ich ganz sicher sein, das Geschenk würde ihr gefallen.
Also buchte ich als Überraschung für meine Frau nach Konsultation mit der Rezeption ein Paket, dass neben zwei Übernachtungen plus ein paar Nettigkeiten zwei Viergangmenüs an den jeweiligen
Besucht am 17.08.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 75 EUR
...dann findet sich manchmal ein kleiner Schatz! Und den hatten wir schon vor 2 Jahren in Boitzenburg gefunden und im Sommer 2016 in Augenschein genommen. An jenem Tag waren wir aus dem überfüllten Marstall am Boitzenburger Schloss geflüchtet, und hatten quasi auf der Flucht den wunderschönen Innenhof des Gasthofes entdeckt. Das ist gar nicht so einfach, denn ausgerechnet das zwischen Straße und Innenhof liegende Gebäude ist der einzige nicht renovierte Teil des Gebäudeensembles und bietet einen recht tristen Anblick.
Auch wenn man im Innenhof sitz, sieht es recht ungewöhnlich aus. Die weiteren den Innenhof umschließenden Gebäude sind aber renoviert und bieten dem Gasthaus zum grünen Baum ein sehr schönes Zuhause.
Ein Veranstaltungsbereich für Festlichkeiten, der dazwischen als Laden für regionale Produkte genutzt wird, dann ein Bereich mit Gästezimmern
rechts davon der Gastraum, den ich nicht fotografieren konnte, ebenso wie den Innenhof selber, dafür war es zu gut besucht. Aber in der Galerie finden sich Bilder von mir aus 2016, die diesen Bereich zeigen. Für den 17. August hatten wir keinen Platz in einem Restaurant vorreserviert, sondern wollten spontan entscheiden, wohin es gehen sollte. Der dritte Versuch, per Telefon einen Tisch für den Abend zu reservieren, gelang dann, und wir fuhren die knapp 13 Kilometer von Fürstenhagen nach Boitzenburg mit dem Auto.
Gegen 19 Uhr waren wir da und stellten den Wagen auf dem Parkplatz vor dem Eingang des Gasthofes ab.
Die Sonne schien, perfektes Wetter für den Innenhof vom grünem Baum, entsprechend gut war der Bereich gefüllt. Gut das wir doch reserviert hatten, der Supersommer 2018 hatte die Gästezahlen im gesamten Bereich MSE und UM in die Höhe schnellen lassen.
Die Karten wurden gereicht, wir orderten Wasser, Limo und Pils, dann blickten wir in das Angebot der Küche des Gasthofes. Es gibt Burger in verschiedenen Variationen, Flammkuchen, Beilagen, Quiches, ein bisschen für davor oder dazwischen und Desserts. Das Wichtigste in der Karte ist aber A, B und C.
A, B und C kombiniert ergibt eine Hauptmahlzeit. Grob gesagt kann man sagen A sind Gemüse Beilagen, B sind Sättigungsbeilagen und C die Hauptkomponenten auf dem Teller des Hauptgerichtes. Auf der HP kann man die Karte einsehen, jeder Teil hat 4 bis 6 Auswahlmöglichkeiten. Von einer Vorspeise riet man uns ab, dafür sei A,B und C zu umfangreich. Also direkt A, B und C in die Tablets der Bedienung getippt und wir warteten ab, was da zu uns an den Tisch kommen sollte.
In der Zwischenzeit ein kleiner Küchengruß Eiersalat mit einem guten Sauerteigbrot, schmeckte gut, sogar meiner Frau, und weckte Kindheitserinnerungen, weil der auch von meiner Oma hätte sein können.
Das Ganze erinnerte dann etwas an spanische Tapas, auf den Tisch serviert wurden 6 Teller mit den von uns gewählten Komponenten, wobei die beiden A folgendes waren. A1 Sommergemüse aus dem Ofen mit Tomatenpesto und Kürbiskernen A2 überbackener Fenchel mit Schafskäse, Tomaten und Oliven. Beide Gemüsebeilagen konnten extrem überzeugen, dass war leckere vegetarische Küche, die sehr schmackhaft war. Insbesondere der Fenchel war auf eine für mich neue Art zubereitet, dass wird in meiner Küche kopiert werden. Es gesellten sich folgende sättigende Komponenten dazu. B5 Belugalinsen mit Apfel, roter Beete, Petersilie und Minzjoghurt. B7 Süßkartoffelpüree mit Zucchini, gerösteten Kürbiskerne und cremigen Schafskäse. Insbesondere B7 machte seinem Namen alle Ehre und machte satt! Die Linsen mit dem Minz-Joghurt hätten auch in einer indischen Küche gut geschmeckt. Beide B's lecker! Die dritte Komponente sollten die Hauptdarsteller sein, eigentlich für meine Frau C12 Forelle, aber die war aus, alternativ gab es C12* Zander mit Mangold, mariniert mit Pesto, auf Rhabarbersauce mit Chutneypraline. C11 Saftig rauchiges Zupfschwein mit Barbecue Sauce. Auch der Zander konnte überzeugen, insbesondere mit der sauren Sauce. Nicht so gefiel der der blanchierte Mangold, der war völlig Natur, selbst Salz konnte man nicht schmecken, und somit etwas ehr langweilig im Geschmack. Seinen Namen alle Ehre machte das Pulled Pork, dass glaubhaft sehr lange geschmort worden war, perfekt mit einer süß-sauren Sauce versehen und ein nicht zu dominantes Raucharoma machte sich bemerkbar. Hat man diese 6 Teller zu Zweit verspeist, ist man froh keine Vorspeise genommen zu haben (obwohl ich gerne die Melonensuppe probiert hätte) und man noch ein bisschen Platz für die sehr leckere Lavendel-Panna Cotta hat! Selbst meine Frau hat mal Panna Cotta gegessen, das Lavendelaroma kann sehr schnell zu dominant werden in Gerichten, hier passte es perfekt! Ein Espresso noch, und wir waren satt und sehr zufrieden mit der Küchenleistung des Gasthofes zum grünem Baum.
Der Service lief im Großen und Ganzen gut ab, bewältigt von zwei Damen mit Routine bei dem abendlichen Gewusel von einer sehr gemischten Kundschaft von Familien mit Kindern bis hin zu gesetzten älteren Paaren und zwei großen Gruppen.
Kann ich also zum Fazit kommen, in Boitzenburg nicht vom fürstlichen Schlosscharme blenden lassen und nur den Marstall und das Schloss ansehen und dort einkehren, sondern ein paar hundert Meter weiter in den Ort, hinter die bröckelnde Fassade blicken und eine erfreulich kreative Küche kennen lernen. Wir kommen sicher wieder!
...dann findet sich manchmal ein kleiner Schatz! Und den hatten wir schon vor 2 Jahren in Boitzenburg gefunden und im Sommer 2016 in Augenschein genommen. An jenem Tag waren wir aus dem überfüllten Marstall am Boitzenburger Schloss geflüchtet, und hatten quasi auf der Flucht den wunderschönen Innenhof des Gasthofes entdeckt. Das ist gar nicht so einfach, denn ausgerechnet das zwischen Straße und Innenhof liegende Gebäude ist der einzige nicht renovierte Teil des Gebäudeensembles und bietet einen recht tristen Anblick.
Auch wenn... mehr lesen
Gasthof zum grünen Baum
Gasthof zum grünen Baum€-€€€Restaurant, Cafe, Gästezimmer, Gasthof039889569995Templiner Str. 4, 17268 Boitzenburger Land
4.0 stars -
"Immer hinter die Fassade schauen!" Carsten1972...dann findet sich manchmal ein kleiner Schatz! Und den hatten wir schon vor 2 Jahren in Boitzenburg gefunden und im Sommer 2016 in Augenschein genommen. An jenem Tag waren wir aus dem überfüllten Marstall am Boitzenburger Schloss geflüchtet, und hatten quasi auf der Flucht den wunderschönen Innenhof des Gasthofes entdeckt. Das ist gar nicht so einfach, denn ausgerechnet das zwischen Straße und Innenhof liegende Gebäude ist der einzige nicht renovierte Teil des Gebäudeensembles und bietet einen recht tristen Anblick.
Auch wenn
Geschrieben am 21.08.2018 2018-08-21| Aktualisiert am
21.08.2018
Besucht am 16.08.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 65 EUR
Zwischen dem schmalen Luzin und dem Zansen liegt der Hullerbusch, ein beeindruckend schöner und sehr alter Buchenwald auf einer Eiszeit Endmoräne. Mitten in diesem Wald, am Ende der Straße liegt das Hotel Hullerbusch. Wer Ruhe sucht, der kehrt hier ein, hier ist man komplett von der restlichen Welt isoliert, wenn man das möchte.
Mutter und Tochter Günther betreiben das Hotel seit der Privatisierung nach der Wende. Auch ich war mit meiner Frau dort schon als Gast. Am Donnerstagabend suchten wir einen Platz zum Abendessen und hatten das Restaurant im Hotel Hullerbusch ins Auge gefasst. Also ging es von unserem Hotel in der alten Schule in Fürstenhagen mit dem Rad über Wittenhagen in den Hullerbusch.
Das Haus ist etwas über 100 Jahre alt und in einen sehr schönen großen Landschaftspark platziert, mit dem Rad nähert man sich dem Haupteingang von der Straße, in der allgemeinen Galerie findet sich ein altes Bild von mir, dass den Anblick zeigt. Durch das offene Küchenfenster sah ich Frau Günther in der Küche werkeln. Einen lieben Gruß durch das Fenster verknüpfte ich mit der Frage ob wir zum Abendessen einkehren könnten. Das wurde mit einem freudigen Ja! beantwortet und so begaben wir uns ins Haus, durch die Gasträume auf die Terrasse in den hinteren Teil des Hauses
Auf der Terrasse war kein Platz mehr frei, aber wir wurden noch weiter geführt, hinein in den Landschaftspark auf den Rasen, hier hatte das Restaurant noch einige Tische unter die Bäume platziert.
Ein wunderbarer Platz, in unserem Rücken das Hotel, vor uns der Park mit dem Blick auf die großen Buchen im Hullerbusch, inklusive der Geräuschkulisse eines Waldes. Zwei Pils waren schnell bestellt, dann konnten wir einen Blick in die Karten werfen.
Ich füge die mal ein, denn auf der HP kann man die nicht einsehen. Zwei Seiten reichen aus, Familie Günther bietet eine einfache, regionale Landküche, mit einer seid Jahren relativ unveränderten Karte, zu denen sich Tagesempfehlungen gesellen.
Diesmal wurden wir in der festen Karte fündig. Meine Frau orderte einen Salatteller
Eine recht große Portion gesundes Grün plus Melonenstücke. Das passt zur Küche, kein Schnickschnack, aber alles topfrisch. Keine Klagen bei meiner Frau, ich hatte mit Polenta-Walnuss-Küchlein auf Rahmwirsing bestellt
für eine Vorspeise fast zu viel, war das eine sehr fantasievolle Polentavariation, die Polenta war in einer Form gebacken worden und mit Walnussstücken versetzt. Drei Stücke davon lagen auf bissfestem Wirsing, geschmort in einer Currysahne. Auch ich war zufrieden mit einer Vorspeise.
Im Hauptgang für meine Frau Rindfleisch Tafelspitz mit pikanter Meerrettichsauce, Kartoffeln und Rote Beete Salat. Die Sauce hätte für meine Frau gerne noch etwas schärfer sein dürfen, trotz frischem Rettich über der Sahnesauce. Das Rindfleisch war tadellos zart gegart. Die Kartoffeln waren passend bei diesem Gericht und wir fragen uns noch heute warum auf beiden Tellern die Kartoffeln so gelb waren, macht man das mit Kurkuma? Für mich Fisch gebratener Zander ist ein Standard in jeder Küche der Feldberger Seenlandschaft. Hier serviert man ihn schlicht mit brauner Butter, Kartoffeln (auch so gelb) und einem Weinsauerkraut. Auch mein Teller war ohne Tadel zubereitet. Frischer Fisch aus den umliegenden Seen stellt sicher, dass Fischgerichte immer gut schmecken.
Dessert ging nicht mehr, ein Espresso aber noch. Mit dem schlossen wir unser Essen ab. Mutter Günther hatte wieder gut gekocht.
Im Service versehen Tochter Günther und ein Ober ihren Dienst, und das klappt immer ganz gut.
Kann ich zum Fazit einer kurzen Rezension eines Essens im Hotel Hullerbusch kommen. Das ist keine anspruchsvolle Küche, hier wird wie zu Hause gekocht, einfach, aber mit frischen Zutaten. Die Klientel in diesem Hotel will aber auch keine Experimente, die würde man niemals im Klassenzimmer bei Daniel Schmidtthaler treffen. Trotzdem kann man hier immer sehr ordentlich essen.
Zwischen dem schmalen Luzin und dem Zansen liegt der Hullerbusch, ein beeindruckend schöner und sehr alter Buchenwald auf einer Eiszeit Endmoräne. Mitten in diesem Wald, am Ende der Straße liegt das Hotel Hullerbusch. Wer Ruhe sucht, der kehrt hier ein, hier ist man komplett von der restlichen Welt isoliert, wenn man das möchte.
Mutter und Tochter Günther betreiben das Hotel seit der Privatisierung nach der Wende. Auch ich war mit meiner Frau dort schon als Gast. Am Donnerstagabend suchten wir einen... mehr lesen
Restaurant im Hotel Hullerbusch
Restaurant im Hotel Hullerbusch€-€€€Restaurant, Hotel03983120243Hullerbusch 12, 17258 Feldberger Seenlandschaft
3.5 stars -
"Einfach, aber sehr sympathisch...." Carsten1972Zwischen dem schmalen Luzin und dem Zansen liegt der Hullerbusch, ein beeindruckend schöner und sehr alter Buchenwald auf einer Eiszeit Endmoräne. Mitten in diesem Wald, am Ende der Straße liegt das Hotel Hullerbusch. Wer Ruhe sucht, der kehrt hier ein, hier ist man komplett von der restlichen Welt isoliert, wenn man das möchte.
Mutter und Tochter Günther betreiben das Hotel seit der Privatisierung nach der Wende. Auch ich war mit meiner Frau dort schon als Gast. Am Donnerstagabend suchten wir einen
Geschrieben am 21.08.2018 2018-08-21| Aktualisiert am
21.08.2018
Besucht am 12.08.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 60 EUR
Mitten im Jura.....da hatte es mich hin verschlagen. Ein wichtiger Baustellentermin in Österreich stand an, ich musste Montagmorgen zeitig in Gampern sein, auf einem Untergrundspeicher für Gas. Da kann man dann entweder Nachts um drei Uhr in sein Auto steigen, oder schon am Sonntag los fahren. Meine Frau hatte viel Verständnis und gestand mir zu, dass Wochenende schon am frühen Sonntagnachmittag zu beenden. Ich hatte die Fahrt so geplant, dass ich eine Übernachtung irgendwo zwischen Nürnberg und Regensburg machen würde, dann wäre der Restweg so kurz am Montagmorgen, dass ich ohne Probleme rechtzeitig beim österreichischen Kunden sein würde.
Bei der Recherche in der Terra Incognita (für mich) entdeckte ich das Hotel Winkler Bräu und eine Inaugenscheinnahme der HP lies mich dort ein Zimmer buchen. So ging es dann vom Münsterland ins bayrische Jura. Das Hotel liegt in der Nähe der Abfahrt Velburg der A3, ein gutes Argument für den Durchreisenden. Nach der Abfahrt sind es nur ein paar Minuten durch das zu Velburg gehörende Dorf Lengenfeld und man ist da. Von der Autobahn bemerkt man am Hotel nichts mehr.
Das Hotel ist eine alteingesessene Brauerei mit jahrhundertealter Tradition. Dazu gibt es Gastronomie und einen recht umfangreichen Hotelbetrieb. Bei der Anfahrt blickt man auf ein beeindruckendes Hauptgebäude
Hinter diesem Gebäude finden sich noch Brauerei und Spa, sowie Wirtschaftsgebäude. Ein großer Parkplatz ist hinter dem Haus, dort kann man seinen PKW parken, dann geht es zur Rezeption. Der Parkplatz war sehr gut gefüllt, gut, dass ich gleich einen Tisch für das Abendessen mit gebucht hatte. Nachdem ich mein Gepäck in einem sehr ordentlichen Zimmer verstaut hatte, begab ich mich auf den Weg zu meinem Tisch.
Vorne (siehe obiges Foto) befindet sich eine große Gaststube, bei den herrschenden Temperaturen ohne jeden Gast, dafür waren der Biergarten und der zwischen den Gebäudeflügeln platzierte Wintergarten restlos besetzt. Mein Tisch war im Wintergarten, ich find schon an zu befürchten, dass es sehr warmer Abend werden würde, aber ein Blick nach oben
zerrstreute meine Befürchtungen, eine raffinierte Dachkonstruktion machte aus dem Wintergarten einen Terrassenplatz, sehr angenehm. Mein Tisch war schlicht eingedeckt
und nach einiger Zeit hatte ich dann auch die Karten bei mir. Die Küche ist bayrisch ambitioniert, würde ich sagen. Sie lässt sich auf der HP einsehen. Es gibt eine Weinauswahl, aber dies ist eine bayrische Brauerei, also Bier zum Essen.
Das Bierangebot wird in einer separaten Karte ausführlich beschrieben. Meine Frage an die Damen im Service, was ich unbedingt probieren sollte, führte zum sofortigen servieren eines beeindruckenden Humpen Bier
Die für mich als Ausprobierender daraus folgende Frage, ob es auch Gläser mit weniger als 0,5 Liter Inhalt gäbe, rief Verständnislosigkeit hervor über den norddeutschen Preußen (ich habe aber mehr holländische Gene in mir). Na ja, es schmeckte, aber man schafft nur zwei solcher Humpen während eines Abendessen, dann ist man restlos (ab)gefüllt.
Mein Abendessen hatte ich inzwischen auch erwählt und startete mit einem Gericht aus der Saisonkarte Beef Tartar mit Dijon-Senf Creme und geröstetem Martinibrot. Ein Standard zum Beginn, dass Tartar war gut in der Konsistenz und für mich genau passend abgeschmeckt mit Kapern und Gewürzen. Dazu ein geröstetes Sauerteigbrot, dass war schlicht aber lecker. So konnte es weiter gehen. Im Hauptgang hatte ich auch aus der Saisonkarte geordert
der Bayer möge es verzeihen, aber mir stand der Sinn nach Fisch, und dieses Gericht hatte mich überzeugt. Kabeljau vom Grill mit brauner Butter, Zitrone, Kapern, Auberginentartar und Salzkartoffeln sollte es sein. Die Kartoffeln wurden separat serviert, der Teller mit dem Fisch alleine machte Carsten glücklich. So schmeckt Kabeljau/ Dorsch, in Butter gebraten, mit Haut knusprig serviert, dazu in Kombination eine Art Auberginen Mousse (es war warm, kein Tartar also), die hervorragend zum Fisch passte. Ein paar Scheiben getrocknete Tomaten, Kräuter und Blüten machten das Ganze zu einem leckeren Fischgericht. Das war fein!
Ich hatte über die Mahlzeit weiterhin das Angebot der Brauerei studiert und dabei etwas sehr Besonderes gefunden. Man bietet ein Bockbier an, dass nach dem Brauen für zwei Jahre in Fässern gereift wird. Diese Fässer sind alte Sherry, Whisky und Bourbon Fässer, dass weckte Neugier. Ein Bock aus dem Sherry Fass sollte gut zu einem Dessert passen. Für Käse reichte es nicht mehr, aber für ein hausgemachte Walnusseis schon, serviert mit Eierlikör (Oma lässt grüßen!).
Leckeres Eis zu einem außergewöhnlichen Bier! Wenn ich wieder mal wieder einkehren sollte, werde ich definitiv auch die beiden in Whisky Fässern gereiften Biere probieren. Mit einem Espresso schloss ich mein Abendessen im Winkler Bräu ab.
Der Service hatte über den Abend mit dem restlos gefüllten Gastbereich gut zu tun, und somit kam es zu einigen längeren Wartezeiten auf neue Getränke oder Speisen, dass war es dann aber auch schon mit der Kritik. Die Damen waren sehr freundlich und zugewandt und machten ihren Job gut!
Somit also ein Fazit meiner Übernachtung im Winkler Bräu in Lengenfeld/ Velburg. Ein gutes Zimmer, ein sehr ordentliches Frühstücksbuffet, sowie ein ansprechendes gastronomisches Angebot lassen mich zu einem positiven Urteil kommen. Ich kann das Winkler Bräu für eine Einkehr empfehlen.
Mitten im Jura.....da hatte es mich hin verschlagen. Ein wichtiger Baustellentermin in Österreich stand an, ich musste Montagmorgen zeitig in Gampern sein, auf einem Untergrundspeicher für Gas. Da kann man dann entweder Nachts um drei Uhr in sein Auto steigen, oder schon am Sonntag los fahren. Meine Frau hatte viel Verständnis und gestand mir zu, dass Wochenende schon am frühen Sonntagnachmittag zu beenden. Ich hatte die Fahrt so geplant, dass ich eine Übernachtung irgendwo zwischen Nürnberg und Regensburg machen würde,... mehr lesen
4.0 stars -
"Bayrische Gastlichkeit......" Carsten1972Mitten im Jura.....da hatte es mich hin verschlagen. Ein wichtiger Baustellentermin in Österreich stand an, ich musste Montagmorgen zeitig in Gampern sein, auf einem Untergrundspeicher für Gas. Da kann man dann entweder Nachts um drei Uhr in sein Auto steigen, oder schon am Sonntag los fahren. Meine Frau hatte viel Verständnis und gestand mir zu, dass Wochenende schon am frühen Sonntagnachmittag zu beenden. Ich hatte die Fahrt so geplant, dass ich eine Übernachtung irgendwo zwischen Nürnberg und Regensburg machen würde,
Geschrieben am 20.08.2018 2018-08-20| Aktualisiert am
20.08.2018
Die Feldberger Seenfischerei hat endlich einen eigenen Laden in Betrieb genommen. Angeboten werden frische Fische aus den Seen um Feldberg und im Bistro auch fertig zubereitet. Im Gebäude der umgezogenen Feldberger Schokostube findet sich nun dieses Fisch Bistro.
Die Feldberger Seenfischerei hat endlich einen eigenen Laden in Betrieb genommen. Angeboten werden frische Fische aus den Seen um Feldberg und im Bistro auch fertig zubereitet. Im Gebäude der umgezogenen Feldberger Schokostube findet sich nun dieses Fisch Bistro.
FISCHLADEN der Seenfischerei Feldberg
FISCHLADEN der Seenfischerei Feldberg€-€€€Bistro0173 8926987Strelitzer Straße 2, 17258 Feldberger Seenlandschaft
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"Neueröffnung" Carsten1972Die Feldberger Seenfischerei hat endlich einen eigenen Laden in Betrieb genommen. Angeboten werden frische Fische aus den Seen um Feldberg und im Bistro auch fertig zubereitet. Im Gebäude der umgezogenen Feldberger Schokostube findet sich nun dieses Fisch Bistro.
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Direkt am Kurpark liegt dieses Hotel. Auch Bad Emstal leidet unter dem Rückgang des Kurbetriebes, das Thermalbad ist geschlossen, die Klinik gibt es noch, aber auch hier ein gewisser morbider Charme vergangener schönerer Zeiten. Das ist natürlich für ein Hotel keine gute Umgebung. Für den Wanderer aber unerheblich, denn wenn er vom Weg abbiegt, quert er den wunderschönen Rosengarten des Kurparks und sitzt dann quasi auf der Terrasse des Parkhotel. Da gab es von einem jungen Mann erst einmal ein kühles Bier und er checkte uns auch noch quasi dabei ein, damit er das sofort auf das Zimmer buchen konnte.
Nach dem Bier ging es auf unser Zimmer in der Märchenkategorie, sehr empfehlenswert, hier kann man gut ein paar Nächte verbringen.
Der Habichtswald ist ja Gebrüder Grimm Land und überall begegnen einem deren Märchen, so auch in unserem Zimmer. Irgendwann waren wir dann wieder Restaurantfein und gingen hinunter in Gaststube. Der Gastraum ist recht zergliedert, wir bekamen einen Tisch im vorderen Bereich zugewiesen.
Das Ambiente war bis in die Details mit Liebe dekoriert.
Ordentlich eingedeckt der Tisch mit Stoffserviette
Wir saßen bequem und behaglich und nahmen das Angebot der Küche in Augenschein. Der 4, Oktober ist unser Hochzeitstag, also ein Aperitif vorweg. Champagner, aber nicht aus Trauben, sondern aus Schauenburger Äpfeln, nach traditioneller Methode zweifach vergärt.
Im Schauenburger Ortsteil Breitenbach (wir kamen auf dem Weg dort noch vorbei) erzeugt die Kelterei Döhne diesen sehr schmackhaften, leichten (6,5%) Schaumwein, eher nicht brut, wenn er auch so bezeichnet wird. (Extra) sec würde ich ihn bezeichnen. Lecker war er allemal, er begleitete uns bis zur Vorspeise zum Essen. Die Küche begrüßte uns mit Brot und einer Creme.
Weckglasdeckel waren ein kreativer Tellerersatz für das Brot
Die Creme war eine dickere Version der Frankfurter Sauce, sehr frisch, leicht und für meine, in Sachen Frankfurter Sauce, nicht überaus erfahrenen Geschmackssinn mit den richtigen Kräutern gewürzt. Sehr gut das gewürzte Brot, da fand sich Anis, Kardamom, Curry und weiteres, was dem Brot einen orientalischen Touch gab, lecker!
In Sachen Vorspeise gingen wir den gleichen Weg
Regionale, gebeizte Lachsforelle, grüne Sauce, Meerrettich und Kartoffelpuffer. Gute Kombination auf dem Teller, ein Puffer wäre genug gewesen, gut geschmeckt hat er aber. Vor allen Dingen mit der grünen Sauce. Der Meerrettich hätte etwas schärfer sein dürfen, auch in Kombination mit dem gebeizten Fisch, der gut gelungen war. Das war eine gute Vorspeise für uns Beide. Zu den beiden Hauptspeisen ging dann der Apfelchampagner nicht mehr, ein Roter sollte es sein.
Der kam vom Kaiserstuhl, war ein Spätburgunder von der Merdinger Bühl und kam vom Weingut Joachim Heger, sichere Bank für rote Weine aus dem Kaiserstuhl. Das würde passen zu
und
Lammkeule für Carsten und Wildschein-Medaillons für seine Frau. Das Restaurant bekommt die Lämmer im Ganzen und arbeitet die Teile immer nach gleichem Schema ab, erst gibt es die Haxe, dann Schäufele, dann Keule, zum Schluss das Karree. Meine Frage, was an der Reihe sei, wurde mit Keule beantwortet, prima, das wart bestellt und wurde nicht bereut, so zart wie es geschmort war und in einer leckeren Sauce serviert wurde. Auch das Gemüse geschmort und knackig-angebraten auf dem Teller. Meine Frau bekam Medaillons vom Wildschwein umwickelt mit Speck, serviert mit geschmorten Wirsing und einer umwerfenden Himbeersauce. Die Beilagen
Kartoffelgratin in sehr freier Zubereitungsinterpretation und
ein Süßkartoffelpüree passten gut zu den jeweiligen Gerichten. Auch die Hauptgerichte sehr schmackhaft! Wir hatten noch Lust auf ein Dessert.
Was passt besser zum Oktoberbeginn als ein pomologische Trilogie? Crumble, Sorbet und ein kaltes Apfelsüppchen schlossen äußerst wohlschmeckend unser Menü im Restaurant des Parkhotel ab. Danach noch ein Cocktail
Schneewittchen reloaded nannte er sich, bestand aus Gin, Granatapfel, Quitte, Limette und Apfel und sorgte dann auch für die nötige Bettschwere.
Äußerst erfreulich an jenem Besuchstag war der Service im Parkhotel. Vom Empfang auf der Terrasse bis hin zum aus checken wurden wir gut betreut. Insbesondere der junge Mann, der abends im Restaurant den Service verantwortete, machte seinen Job erfreulich souverän und sicher. Er kam quasi direkt aus Frankenberg von der Sonne und das merkte man seiner Arbeit an! Später erfuhren wir noch, dass er im Hotel den ganzen Betrieb verantwortete. Gute Entscheidung der Inhaber, das werden sie nicht bereuen.
Das Parkhotel ist ein gastronomischer Leuchtturm in weiterer Umgebung, so kann ich ein Fazit ziehen. Immer eine Einkehr wert und sehr empfohlen von mir.