Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und freue mich dann immer, wenn mir die Auswahl von Restaurants durch informative Kritiken erleichtert wird. Umgekehrt gebe ich meine Erfahrungen auch sehr gerne weiter.
Einige wenige meiner bisherigen Kritiken, die ältesten, stammen originär noch aus RK, aber nach dessen Verkauf an Yelp suche ich hier ein neues "Zuhause".
Zu meinen Bewertungskriterien ein kurzes Wort. Ich bin Relativbewerter, auch ein gut geführter Imbiss kann mal 4 Punkte bekommen, ebenso wie ein Sternerestaurant, es muss dem jeweiligen Anspruch entsprechen!
4 bis 5 Punkte bedeuten für mich, das das Restaurant seinen und meinen Anspruch erfüllt hat bei meinen Besuch. 3 Punkte bedeutet, gewissen Defizite in einzelnen Aspekten. Darunter bedeutet eine Bewertung erhebliche Mängel bei meinem Besuch.
Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 501 Bewertungen 743518x gelesen 14847x "Hilfreich" 14106x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 25.08.2021 2021-08-25| Aktualisiert am
25.08.2021
Besucht am 16.08.2021Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 130 EUR
Befinden sich Frau und Herr Carsten1972 auf der Insel, dann kann man ziemlich sicher sein, dass man die Beiden dann im Budersand-Hotel findet. Seit zwei Jahren ist der Montagmittag nämlich fest gebucht für eine Aktion aus dem kulinarischen Kalender der Gastronomie des Hotels. Dann gibt es dort nämlich die BUDERSAND BOUILLABAISSE, nähere Info dazu gibt es auf der HP.
Wenn es mit der Tide passt, dann wandern wir vormittags von unserem Urlaubsdomizil in Ramtum auf der Wattseite durch das Watt nach Hörnum. Der Weg am Watt entlang oder durch das Watt, je nach Wasserstand, endet dann entlang des Golfplatzes am Hafen und man kann direkt auf die Terrasse einkehren im Budersand. Leider regnete es am diesjährigen Montag über den Vormittag und die Tische waren alle ziemlich nass. Somit teilte uns der Service mit, dass wir leider nur drinnen an der Bar würden essen können.
Dort waren schon reservierte Tische eingedeckt, dass Bouillabaisse Event ist hat sich herum gesprochen. Ganz begeistert waren wir nicht. Die Bar ist wirklich ansprechend eigerichtet und wir haben dort schon schöne Abende nach der Einkehr ins Kai 3 verbracht, aber die Möblierung ist nicht wirklich geeignet um dort bequem zu speisen. Man hatte wohl unsere traurigen Gesichter bemerkt und weil es draußen aufklarte und die Sonne immer mehr zum Vorschein kam, wurden wir nach unserer Bestellung doch noch nach draußen gebeten und aufgefordert uns einen Platz auszusuchen. Einen ganz lieben herzlichen Dank an das Service Team der Budersand Gastronomie! Wie stets, fühlt man sich bei Ihnen herzlich willkommen und umsorgt!
Es wurde dann dieser Platz mit direktem Blick auf das inzwischen wieder auflaufende Wasser auf der Wattseite von Sylt und der Hafeneinfahrt von Hörnum. Das Gebäude ist in meinen nicht fachmännischen Augen nicht wirklich eine Augenweide und ein gelungenes Design, aber sowohl aus dem Kai 3 (hinter der Terrasse) als auch von der Terrasse blickt man auf das Meer. Es bleibt dabei, der Blick aus dem Gebäude auf das Meer ist besser als der Blick vom Meer auf das Gebäude. Was ebenso auch für die dritte Gastronomie des Budersand gilt, dass Strönholt oben auf der Düne über dem angrenzenden Golfplatz.
So saßen wir also im Korb, die Sonne schien uns auf die Beine und wir schauten aufs Meer. Bestellung war gemacht, eine Flasche Wasser serviert und wir warteten auf die Budersand Version der Marseilleiser Fischsuppe. Zuerst wurden wir mir Brot und Butter versorgt.
Das war wahrscheinlich Ware vom ortsansässigen Bäcker, ordentlich, aber nicht mehr. Ein bisschen schade, dass man hier nicht versucht, ein wirklich gutes Baguette zu servieren. Das würde dann auch viel besser zur französischen Suppe passen. Der Service servierte uns dann die Bouillabaisse mit den Beilagen.
Im Budersand kommt auf dem heißen Teller der Fisch, die klassischen Sorten, dazu Gemüse, bissfest gegart, dass weicht schon sehr ab vom Original.
Klassisch dagegen die Beilagen, zum einen ein mit Knoblauch gewürztes und geröstetes Baguette.
Sowie eine Rouille.
Hier bleibt die Küche beim klassischen Rezept. In einer Sauciere dann eine dampfend heiße Fisch-Bouillon, die angegossen wird.
Bouillon beschreibt es eigentlich nicht angemessen. Was die Küche dort aus Fischkarkassen, Gemüse und Gewürzen zieht ist ein Sud der Oberklasse. Man könnte mir auch einen Obelix-dimensionierten Kessel von diesem Fond hinstellen, ich würde ihn leeren, bis zum letzten Tropfen! Zusammen mit dem Gemüse und dem Fisch ist es dann natürlich genauso gut. Jetzt finden auch Brot und Baguette zusammen mit der Rouille ihre Anwendung, denn auf einer solchen Suppe dulde ich weder Käse noch Rouille am Tellerrand, dieses Verfahren beim Bouillabaisse Genuss erspare ich mir. Frau und ich schwelgten im Verzehr dieser außerordentlichen guten Mittagessen! Zum Angebot gehört eigentlich ein Glas Wein, aber wir ändern das immer auf eine Flasche ab aus der gut sortierten Wein-Karte des Kai3, die man auch in der Vinothek-Bar nutzen kann. Letztes Jahr hatten wir dort einen Wein vom burgundischen Weingut Mikulski, siehe meine letzte Rezension vom Kai 3 aus 2020. Den bestellten wir uns zur Suppe.
In der Karte und bekannt aus dem letzten Jahr war der Aligote "aus alten Reben" mit dem Jahrgang 2015. Irgendwann beim Essen schaute ich mir das Etikett genauer an, und erlebte eine schöne Überraschung.
Der junge Herr, der uns den Wein nach etwas längerer Wartezeit servierte (aber noch vor der Suppe) erklärte diese damit, der der Weinkeller umgeräumt worden sei. Er hatte länger nach dem Wein suchen müssen. Und dabei hatte er eine etwas ältere Flasche in die Hände bekommen, die aber zum selben Tarif wie der jüngere Wein abgerechnet wurde. Herzlichen Dank dafür.
Kann ich also zum Fazit unserer Montag-Mittag-Einkehr 2021 ins Budersand kommen. Ganz im Süden der Insel setzt die Budersand Gastronomie die kulinarischen Ausrufezeichen. Und das in allen Belangen, sowohl von der Küchenleistung aus auch vom Service her gesehen. Immer ein Einkehr wert! Wir kommen sowieso wieder ins Kai3, ins Strönholt und in die Vinothek!
PS, für die Nasch Katzen unter den Lesern noch ein Tipp, immer so einkehren, dass die Suppe und der Wein ab 14 Uhr verzehrt sind. Um 14 Uhr öffnet die Patisserie im Budersand und stellt einen Wagen mit süßen Versuchungen auf die Terrasse. Nachtisch dann Kaffee mit
und
Befinden sich Frau und Herr Carsten1972 auf der Insel, dann kann man ziemlich sicher sein, dass man die Beiden dann im Budersand-Hotel findet. Seit zwei Jahren ist der Montagmittag nämlich fest gebucht für eine Aktion aus dem kulinarischen Kalender der Gastronomie des Hotels. Dann gibt es dort nämlich die BUDERSAND BOUILLABAISSE, nähere Info dazu gibt es auf der HP.
Wenn es mit der Tide passt, dann wandern wir vormittags von unserem Urlaubsdomizil in Ramtum auf der Wattseite durch das Watt nach Hörnum.... mehr lesen
Vinothek · Hotel Budersand
Vinothek · Hotel Budersand€-€€€Restaurant, Weinkeller0465146070Am Kai 3, 25997 Hörnum
4.5 stars -
"Montags am Mittag am Hörnumer Hafen...." Carsten1972Befinden sich Frau und Herr Carsten1972 auf der Insel, dann kann man ziemlich sicher sein, dass man die Beiden dann im Budersand-Hotel findet. Seit zwei Jahren ist der Montagmittag nämlich fest gebucht für eine Aktion aus dem kulinarischen Kalender der Gastronomie des Hotels. Dann gibt es dort nämlich die BUDERSAND BOUILLABAISSE, nähere Info dazu gibt es auf der HP.
Wenn es mit der Tide passt, dann wandern wir vormittags von unserem Urlaubsdomizil in Ramtum auf der Wattseite durch das Watt nach Hörnum.
Geschrieben am 13.08.2021 2021-08-13| Aktualisiert am
14.10.2021
Besucht am 10.08.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 330 EUR
So, da waren wir also durch mit dem Shopping Trip in der Pfalz, der Kofferraum war gefüllt mit Bouteillen, die Geldbörse entsprechend erleichtert. 2 rund zweistündige Weinproben bei der Familie Siegrist in Leinsweiler und bei der Familie Minges in Flemlingen lagen hinter uns. Der Nachmittag war wie erhofft gut verlaufen und der PKW musste einige Kilogramm mehr im Kofferraum durch die Pfalz schleppen auf dem Weg in das Hotel, dass wir uns für die Übernachtung ausgesucht hatten.
Gezeigt ist der Ladestand am nächsten Tag, nachdem wir unsere Wein-Einkaufstour in Rheinhessen, im Weingut Wittmann, beendet hatten.
Das Navigationssystem führte uns von Leinsweiler nach Freinsheim, in dem wir das Amtshaus für die Nacht als Hotel erwählt hatten. Das war erst Anfang Juli hier bei GG eigetragen worden und hatte meine Aufmerksamkeit erregt. Das Betreiber-Ehepaar Sybille und Swen Bultmann hat das Hotel und Restaurant erst mit Ablauf des diesjährigen Lockdowns nach der Übernahme zu Beginn des Jahres 2021 eröffnet. Zuvor betrieben die Beiden in Ludwigshafen das Restaurant „a table“. Das kannte ich vom Hörensagen und ein paar Einblicke in die HP von Hotel und Restaurant ließ mich darauf hoffen, dass ein Abend dort ein sehr schöner werden könnte.
Kurz nach 18 Uhr leitete uns das Navigationssystem durch die sehr pittoreske Altstadt von Freinsheim. Gut, dass ich kein so großes Auto fahre, einige SUV Dickschiffe von süddeutschen Herstellern waren akut gefährdet sich an näher rückenden Wänden in den Gässchen die Außenspiegel abzufahren. Aber schließlich, nach einigen Schlenkern, standen wir dann doch vor dem Amtshaus.
Mein Freund stieg aus und fragte an der Rezeption nach dem reservierten Parkplatz, ich hatte schon ein wenig geahnt, dass es eng werden würde so mitten in der Stadt. Er kam wieder, mit einem Code und einer Weg Beschreibung, die uns durch noch ein paar Gässchen mehr führte, bis die Schranke zum Parkplatz sich öffnete. Wir waren nun quasi auf der Rückseite vom Haus. Durch die Stadtmauer hindurch gelangten zum rückwärtigen Eingang.
Corona-Kontrolle war schnell erledigt, wir sind beide geimpft. Dann wurden wir eingecheckt auf die zwei Zimmer, die wir reserviert hatten. Die Zimmer sind auf einem gehobenen Standard und man kann bequem ein paar Nächte dort verbringen. Das Wetter war schön, und schon beim Einchecken hatten wir um einen Tisch (den wir hatten im Vorfeld schon reserviert) draußen gebeten. Das war kein Problem, man hatte schon alle Tische draußen hergerichtet. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten und die Ehefrauen kontaktiert hatten (Nein, Schatz, wir haben nicht zu viel gekauft!), konnte der schöne Teil des Abends beginnen. Es ging runter in den wunderschönen Innenhof des Amtshaus.
Der Weg führte durch den sehr geschmackvoll eingerichteten Gastraums des Restaurants. Der Name „a table“ war von Ludwigshafen mit nach Freinsheim umgezogen. Auch hier drinnen würde man ganz sicher sehr stilvolle Abende verbringen können, aber das Wetter lockte alle Gäste nach draußen. Das Amtshaus umschließt vierseitig einen sehr schönen und stimmungsvollen Innenhof, mitten auf dem Innenhof eine große Kastanie. Nach Vorne ein großes Tor zu der Straße, an der wir zuerst standen. Nach hinten die Küche, die Rezeption und die Gasträume. Seitlich die Zimmer, wirklich schön war das. Ich war zuerst unten und durfte mir einen Tisch aussuchen.
Der Service begleitete mich an den Tisch und fragte nach einem ersten Getränkewunsch. Ich orderte ein Wasser und zwei Gläser. Ein schönes Detail, wenn man das Wasser in Karaffen aus dem hauseigenen Sprudler ordert, dann wird pro Person eine Pauschale erhoben und das Wasser immer wieder nachgefüllt. Sehr lobenswert! Irgendwann war der Freund dann auch unten und setzte sich zu mich. Die Frage nach einem Aperitif wurde verneint. Wir hatten einhellig beschlossen, uns ausschließlich der hervorragend sortierten Weinkarte zu widmen. Frau Bultmann hat sich ihre Meriten als Sommeliere verdient, etliche Auszeichnungen für ihre Passion hängen im Hotel aus. Natürlich ist die Pfalz hervorgehoben im Angebot, sehr viele regionale Pfälzer Weingüter mit einer großen Jahrgangstiefe machen die Auswahl schwer. Daneben gibt es eine wirklich verlockende Auswahl vieler weiterer deutscher und europäischer Weingüter. Man muss sich festlegen, sonst verzettelt man sich. Wir legten uns auf die Pfalz fest und Riesling, zumindest vorerst. Dieser Wein wurde geordert.
Dazu servierte der Service Brot, Salz und Butter. Ein wirklich schmackhaftes Olivenöl ergänzte das noch.
Der Deidesheimer Riesling wurde verkostet und für gut befunden, die Gläser gefüllt. Inzwischen hatten wir das a table Menü in allen 6 Gängen geordert. Die Karte ist auf der HP einsehbar. Neben dem Menü in maximal 6 Gängen gibt es auch ein sehr verlockendes a la Carte Angebot. Nach der Order ein erster Gruß der Küche.
Die Küche in Gestalt von Chef Swen Bultmann und seinem Team, dem wir bei der Arbeit durch die geöffnete Küchentür zusehen konnten, begrüßte uns mit einem Matjestatar. Das war zwar unter der Fischkäse-Mousse nicht zu sehen, aber sehr gut gelungen. Crunch brachte ein Pumpernickel Crumble in die kleine Schale. Jetzt durfte es gerne losgehen, wir hatten Hunger. Die Küche startete mit Gang 1 in das Menü, in der Karte angekündigt als MILD GEBEIZTER SEESAIBLING UND SAIBLINGS KAVIAR MIT TOMATENCHUTNEY IN LEICHT GELIERTER TOMATENESSENZ
Sommergang pur, sehr schlicht bot sich der Gang dar. Perfekt gelungen und sehr naturell war der Saibling, die kleine Nocke Kaviar oben auf brachte Frische und Salzigkeit. Der schmackhafte Fisch lag auf einer gelierten klaren und kalten intensiven Tomatenessenz, dass passte gut zusammen. Was gar nicht passte und irritierend war, das war das angebliche Tomaten-Chutney. Das hatte mit Chutney nichts zu tun, sondern war in Konsistenz und Geschmack wie ein zweifach konzentriertes Tomatenmark. Und somit viel zu intensiv für den Rest des Tellers. Ich hatte mir vorgenommen die Küche nach dieser Komponente zu befragen, aber ich habe es dann doch versäumt. Jedenfalls war der Teller noch nicht ganz das Niveau, was ich mir bei der Buchung erhofft hatte. Das durfte sich gerne noch steigern bei KABELJAU FILETMIT GEGRILLTER WASSERMELONE, FEVES UND PIMENT D’ESPELETTE
Und das tat es dann auch bei Gang 2, die Küche um Herrn Bultmann servierte Fich. Das Filet war tadellos gegart, glasig im Inneren, mit einer schön krossen Haut. Der Piment d’espelette gab dem Filet ein sehr schöne leicht scharfe Note. Spannend die Kombination aus gegrillter Wassermelone und französischen Bohnen. Das Ganze wurde dann ergänzt um eine klassische Beurre blanc. Kabeljau ist von Natur aus ein geschmacklich sanfter Fisch, durch die Kombination mit den Begleitern auf dem Teller wurde ein sehr gutes Gericht daraus. Mein Tischgenosse und ich hatten die erhoffte Steigerung der Küchenleitung serviert bekommen.
In der Zwischenzeit hatten wir Flasche Nummer 2 öffnen lassen, ein etwas gereifterer und kräftigerer Riesling sollte uns zu den Fleischgängen begleiten.
Mit den Gerichten durfte es weiter gehen, es ging dann weiter mit SOT-L´Y-LAISSE UND BURGUNDERSCHNECKEN IN KNOBLAUCH GEBRATEN MIT RAHMLAUCH UND BLÄTTERTEIG
Klassisch französisch servierte die Küche Gang 3. Wohlfühl-Teller, anders kann man nicht beschreiben. Der Rahmlauch unten im Teller, drum herum eine äußerst gelungen Jus. In dieser Lagen die Schnecken und die Teile vom Pfaffenstück. Oben auf noch ein Blätterteig, der ein wenig andere Konsistenz auf den Teller brachte. Insgesamt ein sehr guter Gang, und unser beider Favorit in diesem Menü! KALBSFILET MIT ESTRAGONSENF GRATINIERT, KOHLRABI, PFIFFERLINGEN UND FRISCHKÄSE-RAVIOLO würde sich strecken müssen um mit dem vorherigen Gang mithalten zu können.
Es wurde langsam dunkel, die Kamera tat ihr bestes, aber ohne Blitzlicht, das ich nicht verwenden möchte bei einem Essen, wurde es schwierig. Aber man kann es noch erkennen, auf dem Teller ein gratiniertes Stück Kalbsfilet, perfekt rosa im Inneren gebraten. Durch den Senf wurde es auch sehr geschmackvoll, mir ist Kalb ja immer ein wenig zu geschmacklos, ich bevorzuge etwas älter gewordene Tiere, wenn ich denn Rindfleisch esse. Die Beilagen dagegen schmeckten sehr gut, besonders weil auch sie wieder mit einer wirklich guten Jus umgossen worden waren. Es ging in Richtung Nachspeisen, und hier wurden wir unserem Motto untreu, für die beiden finalen Gänge gab es einen klassischen Dessert Wein aus Frankreich.
Frau Bultmann ist Herrin über einen verlockend bestückten Käsewagen im Gastraum, der sich aber mit Kopfsteinpflaster im Innenhof nicht gut verträgt. Deswegen wird man gebeten, sich im Inneren Käse auszusuchen für den fünften Gang. Wir machten es anders. Warum sollten wir nicht profitieren von der Passion unsere Gastgeberin, die wir inzwischen in einige Diskussionen über Wein verwickelt hatten. Frau Bultmann bot an, den KÄSE VOM WAGEN VON AFFINEUR TOURRETTE AUS STRASSBURG passend zu unserem Wein auszuwählen.
Das gelang perfekt, besonders ein Blauschimmel und ein bretonischer Käse, der mit Walnuss-Likör eingerieben worden war, begeisterten. Den Zweiten habe ich, glaube ich, schon mal im Coeur d‘artichaut in Münster gehabt. Wir hatten beim Dessert eine Änderung veranlasst, statt „SCHWARZWÄLDERKIRSCH“ VALRHÔNA SCHOKOLADEN MOUSSE MIT SAUERKIRSCHEN, BUTTERSTREUSELN, KIRSCHWASSER UND KIRSCHSORBET, das war uns einfach zu viel des Guten nach dem Menü, gab es TARTE AU CITRON MIT HIMBEERSORBET UND FRISCHEN HIMBEEREN
Umbestellen war kein Problem und mit dieser nicht ganz so süßen Süßspeise schlossen wir ein sehr gutes Menü ab. Insbesondere für den aufgerufenen Preis von 90 EUR war das wirklich eine gute Leistung der Küche des „a table“. Wir beide waren sehr zufrieden und sehr gesättigt.
Der Service im Hotel und insbesondere über den Abend beim Essen konnte auch sehr gefallen. Die jungen Damen und Herren unter der Leitung und Aufsicht von Frau Bultmann gingen engagiert und freundlich zu Werke und waren immer Aufmerksam, wenn Bedarf bestand. Eine Freude ist die Passion von Frau Bultmann für die angebotenen Weine. Dies ist eine wirklich perfekte Ergänzung zu den Kochkünsten ihres Mannes.
Kann ich also zum Fazit kommen. Frisch eröffnet mit Beginn des Sommers 2021 präsentierte sich meinem Freund und mir mitten in Freinsheim ein äußerst sympathisches Hotel und Restaurant. Wir kommen ganz sicher wieder, dann mit den beiden besten Hälften.
So, da waren wir also durch mit dem Shopping Trip in der Pfalz, der Kofferraum war gefüllt mit Bouteillen, die Geldbörse entsprechend erleichtert. 2 rund zweistündige Weinproben bei der Familie Siegrist in Leinsweiler und bei der Familie Minges in Flemlingen lagen hinter uns. Der Nachmittag war wie erhofft gut verlaufen und der PKW musste einige Kilogramm mehr im Kofferraum durch die Pfalz schleppen auf dem Weg in das Hotel, dass wir uns für die Übernachtung ausgesucht hatten.
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Restaurant Atable im Boutiquehotel Amtshaus
Restaurant Atable im Boutiquehotel Amtshaus€-€€€Restaurant, Gourmet063535019355Hauptstraße 29, 67251 Freinsheim
4.5 stars -
"Ein sehr schöner Abend in Freinsheim" Carsten1972So, da waren wir also durch mit dem Shopping Trip in der Pfalz, der Kofferraum war gefüllt mit Bouteillen, die Geldbörse entsprechend erleichtert. 2 rund zweistündige Weinproben bei der Familie Siegrist in Leinsweiler und bei der Familie Minges in Flemlingen lagen hinter uns. Der Nachmittag war wie erhofft gut verlaufen und der PKW musste einige Kilogramm mehr im Kofferraum durch die Pfalz schleppen auf dem Weg in das Hotel, dass wir uns für die Übernachtung ausgesucht hatten.
Gezeigt ist der Ladestand
Geschrieben am 12.08.2021 2021-08-12| Aktualisiert am
12.08.2021
Besucht am 10.08.2021Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 70 EUR
Zwei Rheinenser Weinkeller litten unter akutem Mangel an Pfälzer Weinen! Das war der Anlass warum zwei Rheinenser Jungs ziemlich spontan beschlossen, zwei freie Tage zu nutzen um den Mangel zu beheben. Mit Vorliebe tun die Beiden das in zwei Pfälzer Weingütern, dem der Familie Minges in Flemlingen und dem der Familie Siegrist in Leinsweiler. Also waren die beiden an einem Dienstagmorgen im Münsterland gestartet mit leeren Kofferraum und vollen Brieftaschen, um mit umgekehrten Vorzeichen am nächsten Tag wieder gen Norden zu fahren.
Ziemlich genau um 12 Uhr bogen wir Beide von der B10 ab und waren kurz darauf in Leinsweiler. Da wir Familie Siegrist nicht zur Mittagszeit überfallen wollten, suchten wir uns ein Plätzchen zur Mittagseinkehr. Und nicht weit vom Weingut befindet sich das nicht zu übersehende Gebäude des Leinsweiler Hofes, in das wir einzukehren beschlossen. Nicht zuletzt deswegen, weil alle anderen gastronomischen Betriebe in näherem Umkreis geschlossen hatten. Ich bin zwar schon häufig in Leinsweiler gewesen, aber noch nie im Leinsweiler Hof.
Parkplatz war schnell gefunden. Wir wandten uns der Rezeption zu und fragten nach einem Tisch für ein kleines Mittagessen auf der Terrasse. Die junge Dame musste sich erst vergewissern und per Telefon im Restaurant nachfragen. Diese Frage wurde aber anscheinend positiv beantwortet. Der Weg zur Terrasse wurde uns gewiesen und wir durften eintreten, beziehungsweise auf die Terrasse treten.
Dort waren lediglich ein paar der etlichen Tische besetzt, was sich über die Einkehrzeit auch nicht großartig ändern sollte. Die Terrasse an sich sich war schon ein wundervoller Ort, über die Weinberge hinweg geht der Blick in südliche Richtung am Rand des Pfälzer Waldes entlang Richtung Klingenmünster.
Sonnenschein tat ein übriges, um den Ort in bestem Licht dastehen zu lassen. Eine Dame aus dem Service nahm uns in Empfang. Wir durften uns einen Tisch aussuchen. Am besten etwas im Schatten mit einem Blick in die Weinberge. Es wurde dann dieser Tisch.
Ein Wasser wurde bestellt und die Karte überreicht. Wasser gab es in diesen in den inzwischen sehr verbreiteten Purezza Flaschen, also frisch gezapft in die Karaffe sozusagen. Ich fand das Wasser mäßig geschmackvoll.
Wir blieben aber dabei, denn es würde noch genug Wein am Nachmittag und am Abend im Hotel geben. Durst war gestillt, wir nahmen die Karte in Augenschein. Mittags eine kleinere Auswahl, aber genug um alle Geschmäcker zu befriedigen. Man konnte sich ein Dreigang-Menü zusammen stellen, oder aber a la carte eine Auswahl treffen.
Ich setze die Karte mal online für einen kleinen Eindruck der Küche des Leinsweiler Hof, auf der HP gibt es keine Karten einzusehen. Relativ schnell hatten wir eine Auswahl getroffen, zwei Hauptgerichte wurden geordert. Der Service sortierte den Tisch passend zur Order um und die Küche begrüßte uns mit einem Amuse Gueule.
Eine Auberginen-Tarte wurde uns präsentiert. Begleitet von einer Mayonnaise, einer Wasabi Creme und fürs Auge ein Farbklecks durch Tomate. Außerdem fand noch ein schmackhaftes frisches Baguette den Weg zu unserem Tisch.
Begleitet von Butter. Meine Bestellung enthielt einen begleitenden Salatteller, und den servierte der Service etwas früher als die eigentlichen Gerichte. Sommerlicher Salatteller, so war er auf der Karte bezeichnet worden. Das Kind muss ja einen Namen haben, und die Borretsch-Blüte war ja passend zur Jahreszeit. Ansonsten war das ein ordentlicher Salat mit einer guten Vinaigrette und frischen Zutaten. Irgendwann kamen dann auch die eigentlichen Hauptspeisen. Bei mir waren es Malzbrot-Knödel mit frischen Pfifferlingen und Kräuterrahm.
Gemüse und Crunch hatte man mir verschwiegen, aber das war kein Problem. Die gerösteten Gemüse schmeckten gut. Ebenso wie die Pfifferlinge im Rahm. Geschmack und Konsistenz der Knödel waren auch okay. Schmackhafter Teller im Ganzen. Mein Tischnachbar hatte Lust auf Pasta. Variation von Lachs und Heilbutt, Paprika Zitronengrassauce und buntes Paprika-Gemüse auf Papardelle war seine Wahl.
Auch dieser Teller optisch schon mal sehr überzeugend. Betrachtet man das Gemüse, hatte ich wohl bei meinem Teller von seiner Order ein wenig profitiert. Daumen hoch auch bei meinem Freund, der Teller gefiel ihm. Mit einem Espresso schlossen wir eine kleine Mittagseinkehr im Leinsweiler Hof ab.
Der Service war aufmerksam und freundlich und hatte uns immer im Blick, da gab es keinen Grund zur Kritik. Allerdings war die Belastung bei vielleicht 5 besetzten Tischen auch nicht sehr groß.
Kann ich also zum Fazit kommen. Alteingesessener Hotelbetrieb mit wunderschöner Lage, schönem Ambiente und ordentlicher Küche, allerdings auch mit einer sehr selbstbewussten Preispolitik. Die scheint mir aber bewusst gewählt zu sein, um zu viel externen Gästetrubel von den Hotelkunden fern zu halten. Ich komme aber gerne mal wieder bei Sonnenschein, für eine Einkehr auf der schönen Terrasse.
Zwei Rheinenser Weinkeller litten unter akutem Mangel an Pfälzer Weinen! Das war der Anlass warum zwei Rheinenser Jungs ziemlich spontan beschlossen, zwei freie Tage zu nutzen um den Mangel zu beheben. Mit Vorliebe tun die Beiden das in zwei Pfälzer Weingütern, dem der Familie Minges in Flemlingen und dem der Familie Siegrist in Leinsweiler. Also waren die beiden an einem Dienstagmorgen im Münsterland gestartet mit leeren Kofferraum und vollen Brieftaschen, um mit umgekehrten Vorzeichen am nächsten Tag wieder gen Norden... mehr lesen
4.0 stars -
"Mittagsrast vor der Weinprobe" Carsten1972Zwei Rheinenser Weinkeller litten unter akutem Mangel an Pfälzer Weinen! Das war der Anlass warum zwei Rheinenser Jungs ziemlich spontan beschlossen, zwei freie Tage zu nutzen um den Mangel zu beheben. Mit Vorliebe tun die Beiden das in zwei Pfälzer Weingütern, dem der Familie Minges in Flemlingen und dem der Familie Siegrist in Leinsweiler. Also waren die beiden an einem Dienstagmorgen im Münsterland gestartet mit leeren Kofferraum und vollen Brieftaschen, um mit umgekehrten Vorzeichen am nächsten Tag wieder gen Norden
Geschrieben am 12.08.2021 2021-08-12| Aktualisiert am
12.08.2021
Jetzt muss ich da doch wohl mal hin........siehe Facebook Eintrag vom 11.08.20213
Liebe Gäste, ab September starten wir im Gasthaus ein spannendes neues Experiment in Sachen Tierwohl. Denn ab dann werden wir einmal im Monat einen ganzen Jungbullen aus der #muttergebundenenKälberaufzucht bekommen, den wir in der Gasthausküche „from Nose to Tail“ verarbeiten wollen. Rund 300 kg Fleisch auf einmal: Das ist für Küche und Logistik eine ganz neue Herausforderung, der wir mit Respekt begegnen ???? – auf die wir aber auch sehr gespannt sind!
Wir möchten Ihnen in den kommenden Wochen in loser Folge berichten, wie dieses Experiment verläuft: Heute geht’s aber erstmal um die Hintergründe. Über den Milchviehbetrieb Hof Hellmig haben wir schon berichtet, weil wir dort bereits ein Kälberpatenschaft haben. Mit ihr gleichen wir den niedrigeren Milchertrag aus, der daraus entsteht, dass die Kälbchen bis zum natürlichen Abstillen bei ihren Müttern bleiben dürfen.
Auf Hof Hellmig wachsen die Kälber zu Jungbullen heran, die in die Weidehaltung gehen – und nach einem tiergerechten Aufwachsen dann geschlachtet werden. Wir nehmen monatlich ein ganzes Tier ab: Fleisch bester Qualität und Herkunft. Dafür zahlen wir gern einen höheren Preis, denn damit unterstützen wir eine Haltungsform, die wir für ethisch und tiergerecht halten.
300 kg reichen nicht, um den Monatsbedarf in unserem Gasthaus zu decken. Für die Klassiker auf unserer Karte beziehen wir das Fleisch weiterhin von zertifizierten Bioland-Höfen aus der Region. Die „Nose-to-Tail“-Gerichte vom Jungbullen finden Sie künftig deshalb auf einer Extra-Karte – und Sie dürfen sich dabei auch auf Gerichte freuen, die man heute kaum noch auf Restaurant-Speisekarten findet. Unser friesischer Sous-Chef Tobi Janzen, der sich dieses Experiments annimmt, wälzt schon Rezeptbücher und macht sich schlau über Fleischreifung, Special Cuts und andere Dinge, die man für diese rest-lose Verwertung #fromnosetotail wissen muss.
Wie gesagt: Wir halten Sie auf dem Laufenden – das wird sicher spannend. Wichtig ist uns zweierlei: Wir sind aus persönlicher Überzeugung nachhaltig und tierwohl orientiert ?, aber wir verfolgen keine Ideologie. Und wir möchten sowohl dem Milchviehbetrieb Hof Hellmig als auch Inga Ellen Kasten und ihrem Weidefunk für viele wertvolle Impulse und die Anbahnung dieses Experiments danken
Jetzt muss ich da doch wohl mal hin........siehe Facebook Eintrag vom 11.08.20213
Liebe Gäste, ab September starten wir im Gasthaus ein spannendes neues Experiment in Sachen Tierwohl. Denn ab dann werden wir einmal im Monat einen ganzen Jungbullen aus der #muttergebundenenKälberaufzucht bekommen, den wir in der Gasthausküche „from Nose to Tail“ verarbeiten wollen. Rund 300 kg Fleisch auf einmal: Das ist für Küche und Logistik eine ganz neue Herausforderung, der wir mit Respekt begegnen ???? – auf die wir aber auch... mehr lesen
stars -
"Großartiges Vorbild!" Carsten1972Jetzt muss ich da doch wohl mal hin........siehe Facebook Eintrag vom 11.08.20213
Liebe Gäste, ab September starten wir im Gasthaus ein spannendes neues Experiment in Sachen Tierwohl. Denn ab dann werden wir einmal im Monat einen ganzen Jungbullen aus der #muttergebundenenKälberaufzucht bekommen, den wir in der Gasthausküche „from Nose to Tail“ verarbeiten wollen. Rund 300 kg Fleisch auf einmal: Das ist für Küche und Logistik eine ganz neue Herausforderung, der wir mit Respekt begegnen ???? – auf die wir aber auch
Geschrieben am 02.08.2021 2021-08-02| Aktualisiert am
03.08.2021
Auf der Rückreise von einem geschäftlichen Termin bei Bergamo stand wieder eine Übernachtung im Markgräfler Land an. Wieder einmal hatte ich mich in der alten Post in Müllheim einquartiert. Und es nicht bereut! Eine kleine Reise durch das Sommermenü, verzehrt in einem wunderschönen Biergarten unter alten Platanen. 28.07.21 Blick auf den Biergarten
Wer denn will, kann einige Unschärfen im Vergleich zwischen Menüankündigung und Servierten entdecken! Ich aber genoss einfach wieder einen schönen Abend und mit Hinblick auf die gerade beendete unselige Lockdown-Zeit hatte ich keine Lust, diese in einer Rezension heraus zu arbeiten. Deswegen nur ein kurzer Rundgang durch das Menü, dessen Gänge alle okay waren. Hervorzuheben der Hauptgang, der war ein wirklich gelungenes Geflügelgericht. Und das Dessert wurde mit einem wirklich besonderen Wein veredelt (1976 Spätlese Prädikat). Der größte Teil des Inhalts der Flasche wurde noch nach Rheine transferiert und am folgenden Abend in der Vinothek Sabine Kocks im Genießerkreis verzehrt!
Das Leben war einfach schön an jenem Abend!
Auf der Rückreise von einem geschäftlichen Termin bei Bergamo stand wieder eine Übernachtung im Markgräfler Land an. Wieder einmal hatte ich mich in der alten Post in Müllheim einquartiert. Und es nicht bereut! Eine kleine Reise durch das Sommermenü, verzehrt in einem wunderschönen Biergarten unter alten Platanen.
Wer denn will, kann einige Unschärfen im Vergleich zwischen Menüankündigung und Servierten entdecken! Ich aber genoss einfach wieder einen schönen Abend und mit Hinblick auf die gerade beendete unselige Lockdown-Zeit hatte ich keine Lust,... mehr lesen
Landhotel Alte Post · Hebelstube
Landhotel Alte Post · Hebelstube€-€€€Restaurant, Weinstube, Biergarten0763117870Posthalterweg, 79379 Müllheim
4.0 stars -
"Ein schöner Sommerabend...." Carsten1972Auf der Rückreise von einem geschäftlichen Termin bei Bergamo stand wieder eine Übernachtung im Markgräfler Land an. Wieder einmal hatte ich mich in der alten Post in Müllheim einquartiert. Und es nicht bereut! Eine kleine Reise durch das Sommermenü, verzehrt in einem wunderschönen Biergarten unter alten Platanen.
Wer denn will, kann einige Unschärfen im Vergleich zwischen Menüankündigung und Servierten entdecken! Ich aber genoss einfach wieder einen schönen Abend und mit Hinblick auf die gerade beendete unselige Lockdown-Zeit hatte ich keine Lust,
Geschrieben am 02.08.2021 2021-08-02| Aktualisiert am
02.08.2021
Besucht am 31.07.2021Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 670 EUR
Am 16. Juli hatte ich mich sehr spontan mit unserem Kritiker-Granden aus Bremen zu einem Besuch im Restaurant Kesselhaus verabredet. Es wurde, wie nicht anders zu erwarten, ein sehr schöner Abend mit einem äußerst überzeugenden Menü von Randy de Jong, begleitet durch den immer präsenten Service von Thayarni Garthoff. Trotz erheblich angehobenen Blutalkoholgehalt gelang es uns Beiden nach dem Besuch, unfallfrei den Hauptbahnhof von Osnabrück zu erreichen und wohlbehalten nach Hause zurück zu kehren (Bremen, bzw. Rheine). Auch wenn ich den Werderaner Genießer noch mit etwas Nachdruck von einem verlockend duftenden Food-Truck weg lotsen musste, an dem er sich noch an levantinischen gegrillten Schaffleisch laben wollte…….wie konnte er in unserem Zustand noch an Essen denken? Ich weiß es nicht. Aber ich weiß noch, dass wir angesichts des spontanen Besuchs über eine länger geplante Einkehr meinerseits gesprochen haben.
Die stand nun an, am letzten Samstag des Juli 2021 sollte es ins IKO gehen. Weit im Osten von Osnabrück, gerät es definitiv zu Unrecht immer ein wenig ins Abseits bei der Betrachtung gehobener Osnabrücker Gastronomie. Ein befreundetes Paar aus Osnabrück hatte angefragt, ob wir Lust hätten, mit Ihnen dort einen Abend zu verbringen. Haben wir immer, und besonders mit diesem Ziel war es eine Freude zuzusagen. Endlich mal wieder in IKO, Mitten im Sommer, und endlich mal im schönen Hof draußen zu speisen. Das war unser Plan.
Aber wie so häufig geht nicht alles nach Plan. Den Wunsch draußen zu speisen, verhinderte das Wetter am 31. Juli 2021, es war zu wechselhaft über den Tag. Wir würden drinnen speisen müssen. Auch im IKO hatte der Lockdown Spuren hinterlassen. Für uns aber erfreuliche, denn die Töpferwerkstatt im IKO, in dem auch das Geschirr für das Restaurant entsteht, war in der Schließungszeit zum Gastraum umgebaut worden.
Im Gegensatz zu den vorhandenen Räumlichkeiten war es hier erheblich heller und gemütlicher. Während in den ursprünglichen Räumen eher dunkle Holz-Töne die Stimmung im Raum beherrschen, waren die Hölzer im neuen Raum heller, und durch Dachfenster fand viel Licht in den Raum. Fein, wir nahmen gerne Platz an unserem Vierertisch und der gezeigte große Tisch ist sicher mal ein guter Platz für ein GG-Runden Treffen.
Der Service begrüße uns und überreichte die Karten, in der das Speisen und Getränkeangebot in einer Mappe zusammen gefasst war. Mit den Karten fand ein erster kleiner Snack den Weg auf den Tisch. Papadams, indische Linsen-Cracker, mit einer Curry-Mango Creme, so begrüßte uns die Küche mit einem ersten Amuse Gueule.
Wasser wurde bestellt, der Frage nach einem Aperitif wurde positiv beantwortet und 4 Drinks fanden Weg an den Tisch. Mit den Aperitif wurde Brot serviert. Ein Merkmal der Küche im IKO ist ein Holzofen, der backen, braten, grillen und räuchern kann. Das Trumm von Ofen steht in der offenen Küche im Restaurant, die benötigten etlichen Kubikmeter Holz, mit dem er gefüttert werden muss, liegen unübersehbar im Innenhof. Aus diesem Ofen kommt ein äußerst gefälliges Sauerteigbrot.
Serviert wurde es mit einer gesalzenen Butter, sowie einer die ihre Aromen aus Algen bezog. Das noch warme Brot war wie immer ein wirklicher Genuss, ob mit oder ohne Butter. Die Küche unter Leitung von Thomas (Tom) Elstermeyer legte vor den Einstieg ins Menü noch einen weiteren Küchengruß.
Und mit diesem Teller gab sich dann ein erster Einblick in den Küchenstil des IKO. Man lässt sich nicht festlegen, bedient sich in Küchen aus aller Welt, hat aber eine Vorliebe für die asiatische und vor allem japanische Küche. Der Teller zeigte das exemplarisch. Auf einem Cracker eine regionale, im Haus ganz klassisch gebeizte Lachsforelle. Daneben japanische Tokayaki, gefüllte Teigkugeln, die ausgebacken werden. Feine Kombi von leicht zu kraftvoll. Die Vorfreude auf die georderten vollen sieben Gänge wuchs. Die Küche ließ Gang 1 servieren. In Miso fermentierte Gurke mit Molke, Petersilie und Macadamia, kündigte die Karte einen perfekt auf den Hochsommer passenden Gang an. Ein Molkensud wurde am Tisch angegossen. Insgesamt ergab sich ein durch Umami und leichte Säure bestimmtes Gericht, in dem die Macadamia für den nötigen Kontrast durch Crunch sorgte.
A part wurde noch ein Teller serviert. In der kleinen Schale ein Schaum aus Gurke, verfeinert mit einem Granite (Dill). Dieser Teil von Gang 1 spaltete die Tischgemeinschaft, das Mundgefühl dieses Schaums war sehr ungewohnt. So stellt man es sich vor, wenn man Froschlaich kosten wollte, drückte es eine Dame am Tisch aus. Sehr ungewöhnlich, mich störte das aber nicht so sehr. Insgesamt aber sehr fein, dieser Gang, sehr asiatisch, besser noch japanisch ausgerichtet. Von Japan ging es nach Hause. Es sollte ein Gang durch den Garten folgen, mit Erbse, Feta und Brokkoli, das war das Thema von Gang 2. Und dieser Gang wurde durch die Bank als einer der besten des Abends bewertet. Unten eine Mousse von Erbsen, oben auf frische, sehr naturbelassene Gemüse. Die nötige Tiefe brachte ein krümeliger Feta. So und nicht anders muss saisonale vegetarische Küche. Bei beiden Gängen war ich erheblich an die Küche von Daniel Schmidthaler in der alten Schule in der Feldberger Seenlandschaft erinnert, dass hätte auch von ihm kommen können. Damit sich aber kein Mangel an tierischen Eiweiß am Tisch einstellen würde, gab es nun Fisch. Konfierter Ahrenhorster Waller mit Lauch, Wakamealgen und Beurre Blanc war Gang Nummer 3. Seit Jahren nun ist die Fischzucht aus Norddeutschland in vielen gehobenen Restaurants vertreten. Ich als Angler finde Waller allenfalls okay, mehr nicht. Aber der Fisch tut auch niemanden weh mit seiner sanften Aromatik. Interessant wurde der Teller für mich durch die Beilagen. Der gegrillte Lauch brachte nachdrücklich Geschmack auf den Teller, frische und jodige Aromen aus den Algen ergänzten das gut. Die Klammer war eine tadellose Beurre blanc, guter Fischteller, aber im Nachgang betrachtet eher einer der unauffälligeren Gänge im Menü. Auffälliger wurde es dann mit Gang 4. Shawarma von Paco’s Reh mit Sellerie-Humus und Gewürz-Yuba. Nicht nur optisch war das sehr viel prägnanter, auch geschmacklich gab es hier einen echten Bumms auf die Zunge! Das geschmorte, fein zerteilte Fleisch unter einer Curry-„Folie“ war ein Genuss, ölig, intensiv, schrie es förmlich nach einem Stück vom Sauerteigbrot. Einfach lecker! Vor dem fünften Gang servierte die Küche noch einen Gruß.
Ein in Dashi mariniertes Wachtel-Ei, vermutlich im Onzen-Stil wachsweich und halbiert, angegossen wurde ein intensiver Dashi-Sud. Wohlige Aromen-starke Genussküche waren diese beiden Teller, auch in Gang 5 sollte es so sein. Vom Wald ging es in den Stall, hoffentlich einer mit Auslauf. Peer’s Bentheimer Schwein im Iko gedryaged mit Tomatillo und Lippenstiftbaum war der zweite Gang mit Fleisch und Abschluss des herzhaften Teils des Menüs. Ein Stück Nacken (gegrillt) wurde serviert und ein Stück aus der Schulter (geschmort). Wir saßen direkt neben dem großen Reifeschrank des Restaurants, und er hatte seine Aufgabe aufs Feinste erfüllt. Butterzartes, aromen-reiches Schweinefleisch, die Rasse des Tiers sorgte für die nötige Fettigkeit. Zusammen mit der angegossenen Jus schlicht großartig. Der Rest auf dem Teller war da, wurde verspeist, war aber nur Nebendarsteller bei diesen beiden Stücken Schweinefleisch. Perfekte Reihung der Gerichte, so darf der herzhafte Teil eines Menüs gerne enden! Die vegetarische Alternative: Geräucherte Kartoffel mit Nussbutter-Hollandaise, Käsebruch und Zwiebel war auch verlockend, aber diesmal war ich wirklich froh, den Fleischgang erwählt zu haben. Ein kleiner Zwischengang sorgte dafür, dass sich die Geschmacksnerven wieder etwas beruhigten.
Ich weiß nicht mehr, was auf dem Tartelette war, ich glaube ein irgendein Beerenmus mit einem Eis. Mea culpa, ich war noch in Gedanken beim vorherigen Gang. Aber mit diesem Happs war es dann auch möglich, sich auf die beiden Desserts zu konzentrieren. Es ging los mit Gang 6. Olivenöl und Blaubeeren mit Buchweizen und Ziegenmilch, so verkündete es die Karte für den Gang. Die Aromen fanden sich dann auch wieder im Dessert, prägnant war die Olive vertreten, ein schöner Kontrast zu den Beeren. Mit dem nächsten Gang schloss Tom Elstermeyer den siebenteiligen Rundgang durch seine Aromenwelt ab. Bergamotten-Eiscreme mit Keksmilch, Johannisbeere und Schokolade mutete dann schon sehr klassisch an. Crumble, Süßes, Saures und Cremigkiet vereinte die Küche hier zu einem klassisch guten Dessert. Dann waren wir durch mit einem Menü auf einem faszinierend hohen Niveau. Ich war wirklich zufrieden als ich bei ein paar Petit fous (ohne Foto) und einem Espresso das Menü noch mal Revue passieren ließ.
Durch das Menü begleiteten uns 4 am Tisch die folgenden Weine. Mehr oder weniger kreuz und quer durch das Menü verkostet und ausgetrunken.
Weingut Leiner, Pfalz, Riesling, Setzer Göcklingen
Weingut Geil, Pfalz, Bechtheimer Weißburgunder S 2020
Weingut Judith Beck, Burgenland, Zweigelt 2017. Alle Weine unter 45 Euro die Flasche und überraschend überzeugend.
Ebenso überzeugend agierte der Service über den ganzen Abend. Unter der Leitung von Inga (immer noch wird konsequent auf Nachnamen verzichtet) leistete sich keine Aussetzer. Ein bisschen muss man mit der unkonventionellen Art hier im IKO klar kommen. Die direkte Art der Ansprache wird nicht allen Besuchern von fine dining Restaurants gefallen, ich habe aber damit keine Probleme. Ein anderer Kritikpunkt meiner Rezension von Ende 2018 hat sich erledigt, zwar wird immer noch Besteck aus Haushaltsauflösungen verwendet, aber zumindest wird bei Wunsch vor jedem Gang neu eingedeckt.
Kann ich also zum Fazit kommen. Was Tom Elstermeyer und sein Team hier dem Genießer bieten, ist schon auf einem beeindruckend hohen und sehr kreativen Niveau. Blickt man in die weitere Umgebung, und vergleicht andere besternte Küchen mit dem IKO, dann ist es etwas verwunderlich, dass man nicht schon höhere Ehren vergeben hat beim Guide Michelin. Vielleicht ist das Drumherum um die Küche doch noch etwas zu unkonventionell für die Prüfer. Mir aber gefällt es hier sehr. Das IKO bleibt weiterhin sehr weit oben in meiner regionalen Rangliste.
Am 16. Juli hatte ich mich sehr spontan mit unserem Kritiker-Granden aus Bremen zu einem Besuch im Restaurant Kesselhaus verabredet. Es wurde, wie nicht anders zu erwarten, ein sehr schöner Abend mit einem äußerst überzeugenden Menü von Randy de Jong, begleitet durch den immer präsenten Service von Thayarni Garthoff. Trotz erheblich angehobenen Blutalkoholgehalt gelang es uns Beiden nach dem Besuch, unfallfrei den Hauptbahnhof von Osnabrück zu erreichen und wohlbehalten nach Hause zurück zu kehren (Bremen, bzw. Rheine). Auch wenn ich... mehr lesen
IKO Restaurant
IKO Restaurant€-€€€Restaurant054144018030Stadtweg 38a, 49086 Osnabrück
4.5 stars -
"Ganz weit oben....." Carsten1972Am 16. Juli hatte ich mich sehr spontan mit unserem Kritiker-Granden aus Bremen zu einem Besuch im Restaurant Kesselhaus verabredet. Es wurde, wie nicht anders zu erwarten, ein sehr schöner Abend mit einem äußerst überzeugenden Menü von Randy de Jong, begleitet durch den immer präsenten Service von Thayarni Garthoff. Trotz erheblich angehobenen Blutalkoholgehalt gelang es uns Beiden nach dem Besuch, unfallfrei den Hauptbahnhof von Osnabrück zu erreichen und wohlbehalten nach Hause zurück zu kehren (Bremen, bzw. Rheine). Auch wenn ich
Geschrieben am 26.07.2021 2021-07-26| Aktualisiert am
26.07.2021
Besucht am 24.07.2021Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 38 EUR
Unsere jährliche Radtour zum Ratshotel in Haltern am See stand an, abends wollten wir uns in den Ratsstuben verwöhnen lassen (dieses Jahr kein Bericht, es war ein ebenso genussvoller Abend wie 2020, Bilder vom Menü hochgeladen am 26.07.21 um 08:30 als Information für Neugierige). Die Anfahrt variieren wir immer etwas. Dieses Mal stiegen wir in Rheine in den Zug und fuhren mit den Rädern nach Hamm. Vom Hauptbahnhof ging es auf den Lippe-Radweg und über diesen wollten wir auf ca. 60 Kilometern nach Haltern am See fahren.
Kurz vor 12 Uhr waren wir in Hamm gestartet, es war heiß und schwül und nach ca. 30 Kilometern näherten wir uns Lünen und der Wunsch nach einer Pause, einem großem Bier und etwas zu Essen kam auf bei meiner Frau und mir. In Lünen waren wir beide noch nie gewesen, der Radweg führt an der Lippe entlang quasi mitten durch die Stadt. In Höhe der Fußgängerzone schauten wir uns mal um. Eine Terrasse an einem schönen Fachwerkhaus in der Altstadt fiel uns auf.
Als wir uns näherten sahen wir den Namen: Irodion, ein griechisches Restaurant. Nicht gerade das, was man sich unter einem leichten Mittagessen vorstellt. Wir blickten uns an, ich kenne die Skepsis meiner Frau gegenüber griechischer Küche, maximal einmal im Jahr darf ein entsprechender Einkehrvorschlag im Jahr erfolgen. Aber, draußen konnte man gut sitzen, es war schon fast 14 Uhr, und man wollte uns, auf Nachfrage auch noch bedienen, trotz des Endes der Mittagsöffnungszeit um 14:30 Uhr. Wir nahmen also Platz unter den Schirmen im hochwillkommenen Schatten.
Ein alkoholfreies und ein alkoholhaltiges Krombacher wurden eiskalt serviert und die Karten kamen den Tisch. Der übliche und wohlbekannte Umfang von Speisen bot sich dar. Gegrilltes vom Schwein, Rind, Huhn, Pute und Lamm mit den bekannten Beilagen. Kein Essen, wenn man bei schwülen 30 Grad noch 30 Kilometer nach Haltern radeln will. Aber bei den Vorspeisen wurden wir fündig. Und es wurde quasi im Tapas-Stil zum Teilen eine Auswahl kalter Meze bestellt.
Kalamata Oliven pur auf dem Teller, das war schönes Naschwerk. Dazu ein Ofenwarmes Pita Brot mit Thymian bestreut und mit Olivenöl getränkt.
Noch ein Teller kam in die Mitte, kalte (extra so bestellt) gefüllte Weinblätter. Auch die schmeckten mit dem warmen Brot sehr gut.
Letztendlich hatten wir uns beide noch einen Salatteller bestellt.
Octopus-Salat. Knackige Paprika und Möhrenstückchen, rote Zwiebel, Petersilie angemacht mit einer Vinaigrette, dazu in kleinen Stücken der zarte Pulpo. Leckere Sommerküche.
Ein junger Herr und eine junge Dame servierten freundlich und aufmerksam die Speisen und Getränke. Das erledigten sie ohne Grund Kritik.
Schöne Mittagspause mit einem leichten Essen, wie erhofft. Und wenn der Hunger größer ist, dann ist man bei einem Griechen eh auf der sicheren Seite. Die an den Nebentischen servierten Grillplatten und Fleischberge entsprechen optisch dem, was man sich wünscht, wenn man bei einem Griechen einkehrt.
Unsere jährliche Radtour zum Ratshotel in Haltern am See stand an, abends wollten wir uns in den Ratsstuben verwöhnen lassen (dieses Jahr kein Bericht, es war ein ebenso genussvoller Abend wie 2020, Bilder vom Menü hochgeladen am 26.07.21 um 08:30 als Information für Neugierige). Die Anfahrt variieren wir immer etwas. Dieses Mal stiegen wir in Rheine in den Zug und fuhren mit den Rädern nach Hamm. Vom Hauptbahnhof ging es auf den Lippe-Radweg und über diesen wollten wir auf ca.... mehr lesen
3.0 stars -
"Mittags in Lünen" Carsten1972Unsere jährliche Radtour zum Ratshotel in Haltern am See stand an, abends wollten wir uns in den Ratsstuben verwöhnen lassen (dieses Jahr kein Bericht, es war ein ebenso genussvoller Abend wie 2020, Bilder vom Menü hochgeladen am 26.07.21 um 08:30 als Information für Neugierige). Die Anfahrt variieren wir immer etwas. Dieses Mal stiegen wir in Rheine in den Zug und fuhren mit den Rädern nach Hamm. Vom Hauptbahnhof ging es auf den Lippe-Radweg und über diesen wollten wir auf ca.
Geschrieben am 23.07.2021 2021-07-23| Aktualisiert am
28.07.2021
Besucht am 21.07.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 90 EUR
2019 haben Gina Duesmann und Lars Keiling ihr Restaurant, mit zum Schluss 2 Michelin Sternen bewertet, in Bad Bentheim geschlossen. Und für mich endete ein zehnjähriges Kapitel in meinem Leben, in dem ich voller Überzeugung sagen konnte, wenn ich gefragt wurde, in Bad Bentheim steht mein liebstes Restaurant für hochklassigen Genuss. Ich kann mich noch genau an meine erste spontane Einkehr erinnern, als wir an einem Samstagabend von der (damals noch sternelosen und gerade eröffneten) Küche von Lars Keiling überrascht wurden, dieser Abend war eine Art Erweckung im Bereich fine ding für mich.
Nach dem die Beiden nun ihr Engagement in Osnabrück fortsetzen, fand sich für die verlassenen Räumlichkeiten in der Wilhelmstraße 9a eine Nachfolgerin, eben die namensgebende Marija, vom Balkan stammend, siedelte mit ihrer Gastronomie um und eben in besagten neuen Standort. Seitdem stand ich des Öfteren (ich arbeite ja in Bad Bentheim) vor den Fenstern des Restaurants und weigerte mich immer, dort einzukehren, wenn die Sprache auf Marijas Restaurant kam. Zu viel Wehmut schwang dabei mit, und auch die Angst, dass ich nicht gerecht urteilen würde über das Essen im neuen Restaurant. Das neue Konzept ist natürlich kein fine dining, sondern eine eher mediterran ausgerichtete Balkanküche. Die Karte lässt sich auf der HP einsehen.
Nun aber stand mal wieder eine Nachhause-Fahrt mit dem Fahrrad von der Arbeit in Bad Bentheim nach Rheine an. Und die verbinden wir dann mit einer Abendessen-Einkehr auf dem Rückweg. Potentielle Ziele gibt es einige. Dieses mal wollten wir in Bad Bentheim einkehren. Und so kam es, dass wir die Räder schiebend, blödes Kopfsteinpflaster, die Wilhelmstraße Richtung Marktplatz entlang schreitend das Haus 9A passierten. Dort steht ein Schild: Bad Bentheims schönste Restaurant Terrasse. Das kann ich bestätigen aus unzähligen schönen Abenden die ich dort verbracht habe. Frau schaute mich an, es war schönes Wetter, perfekt für Terrasse. Ich schluckte, aber sie hatte schon gewonnen. Also gut, wir fragten nach einem Platz auf der Terrasse und hatten Glück, es gab noch einen Tisch für uns. Über den Abend waren alle Plätze besetzt, an einem Mittwochabend, Respekt!
Brauerei Schirme wären Frau Duesmann nicht auf die Terrasse gekommen, aber gut, ich muss mich zwingen, nicht zu viel ungerechte Vergleiche zu machen. Der erste Durst wurde mit einem Pils und Wasser gestillt.
Dann kam die Chefin selber und brachte die Karten und ein Tagesangebot auf einer Schiefertafel an den Tisch. Auf dieser wurde ein Dreigang-Menü für 35 EUR angeboten. Fisch oder Fleisch sowohl beim ersten wie beim Hauptgang konnte man auswählen. Das gefiel mir und ich orderte das Angebot mit dem Fleischgang in der Mitte. Frau erwählte die Fisch-Vorspeise aus dem Menü (wie ich), und ein Risotto aus der festen Karte.
In der Zwischenzeit wurde dann ein Küchengruß in Form von Baguette (aufgebackene Convinience Ware) und einer nicht näher erläuterten Kräuterbutter serviert. Meine Frage nach einer Weinkarte lief ins Leere, die Weinkarte findet sich im Kopf der Chefin. Ich fragte also mal nach Empfehlungen. Die Rückfrage war, wie weit unsere Probierfreudigkeit in Sachen Wein gehen würde. Die geht im Zweifel sehr weit, wenn man uns Spannendes anbietet. Wir vertrauten uns der Chefin mit der Ansage weiß, trocken, viel Körper an, gerne Holz und gereift.
Diese Flasche kam dann auf den Tisch. Mein erster Wein aus Bosnien Herzegowina. Wenn ich das richtig verstanden habe aus der Rebsorte Zilavka, dass könnte aber auch das Anbaugebiet sein, oder beides. Egal, der Wein war beim ersten Schluck noch äußerst verschlossen, aber gewann zunehmend an Ausdruck, als er wärmer wurde. Er erinnerte an knochentrockene, säurearme Gewürztraminer, hatte eine wahrnehmbare Holznote und eine Mineralität, die zuerst sehr vordergründig war, aber dann langsam in den Hintergrund trat. Das war spannend und der Wein würde uns gut durch Essen begleiten. Unsere Vorspeise kam, für beide der Lachs aus dem Tages-Menü.
Mit Orange marinierter Lachs war angekündigt. Auf dem Teller bot sich ein wirklich ordentlicher Anblick, dass war liebevoll angerichtet. Der Lachs war ganz im Inneren noch roh, nach außen hin leicht gegart, vielleicht kurz gedämpft, und dann mariniert. Zum Schluss schien er mir noch ganz kurz geflämmt. Pures Fischaroma mit Säure durch die Orange, schlicht und eine ziemlich gute Vorspeise. Marija und ihr Team hatten uns einen guten Start beschert. Kurz nach dem Lachs kamen dann zwei Beilagen-Salate.
Frisch, ordentliche Vinaigrette, ein Beilagen-Salat, wie man ihn serviert bekommen möchte, nicht mehr, nicht weniger. Die Terrasse war inzwischen komplett gefüllt, die beiden Damen im Service hatten alle Hände voll zu tun, denn der Weg vom Gastraum mit Theke und Küche ist ziemlich lang zur Terrasse, alles muss eine enge Treppe herunter. Meine Frau bekam ihr Risotto serviert.
Primavera genannt, vegetarisch, mit Gemüsen der Saison. In ihrem Risotto fand sich grüner Spargel mit gutem, ausreichendem Biss. Gut zubereitet war das Risotto auch, schön schlotzig, der Reis war einer mit viel Stärke, so wie es sein muss. Einziger Kritikpunkt, man war über dem optimalen Gargrad des Reises hinaus, der war schon etwas zu weich. Das ist aber ein geringfügige Kritik, gerade in unserer Gegend würde ein Risotto al dente serviert vermutlich auch Kritik auf sich ziehen. Ich bekam mein Fleischgericht serviert.
Flanksteak mit geschmorten Kalbsbäckchen, Grillgemüse und Polenta war jetzt nicht wirklich Balkan Grillküche, sah aber sehr lecker aus. Unten eine schön schlotzige Polenta, nicht zu trocken, da war viel Butter dran! Drum herum eine intensive Bratenjus und Grillgemüse. Drauf lag ein fein geschmortes Butterzartes Stück Kalbsbäckchen, saftig durch all das Collagen was dieses Stück Schmorfleisch auszeichnet. Weil das dem Balkan Koch als Fleischmenge noch nicht reicht, hatte er noch Tranchen von einem gut gereiften Flanksteak, medium gegrillt, dazu gelegt. Ich war pappsatt danach und positiv überrascht, ein schmackhaftes Gericht war das.
Dessert aus meinem Menü teilten wir uns. Kokos-Eis mit Mango und Papaya war ein guter Abschluss unseres Abendessens. Wir hatten sehr ordentlich gespeist bei Marija.
Die beiden Damen im Service hatten gut zu tun auf der komplett besetzten Terrasse, Freundlichkeit und Aufmerksamkeit gaben keinen Grund zu Kritik.
Kann ich also zum Fazit kommen. Trotz aller Wehmut die mitschwingt, wenn ich an diesen Platz vergangener Gaumenfreuden denke, muss ich gestehen, wir haben ein sehr ordentliches Essen serviert bekommen und hatten insgesamt eine qualitativ gute Einkehr. Ich war zufrieden und muss nun endlich meinen Frieden damit schließen, dass der Ort nicht mehr ist, den ich so gerne besucht habe. Allen, denen diese Gefühle nicht auf der Seele liegen, kann ich eine Einkehr wärmstens empfehlen, es speist und trinkt sich sehr ordentlich bei Marija.
2019 haben Gina Duesmann und Lars Keiling ihr Restaurant, mit zum Schluss 2 Michelin Sternen bewertet, in Bad Bentheim geschlossen. Und für mich endete ein zehnjähriges Kapitel in meinem Leben, in dem ich voller Überzeugung sagen konnte, wenn ich gefragt wurde, in Bad Bentheim steht mein liebstes Restaurant für hochklassigen Genuss. Ich kann mich noch genau an meine erste spontane Einkehr erinnern, als wir an einem Samstagabend von der (damals noch sternelosen und gerade eröffneten) Küche von Lars Keiling überrascht... mehr lesen
Marija‘s Restaurant
Marija‘s Restaurant€-€€€Restaurant05922776633Wilhelmstraße 9a, 48455 Bad Bentheim
4.0 stars -
"Bericht über ein Essen mit viel Wehmut....." Carsten19722019 haben Gina Duesmann und Lars Keiling ihr Restaurant, mit zum Schluss 2 Michelin Sternen bewertet, in Bad Bentheim geschlossen. Und für mich endete ein zehnjähriges Kapitel in meinem Leben, in dem ich voller Überzeugung sagen konnte, wenn ich gefragt wurde, in Bad Bentheim steht mein liebstes Restaurant für hochklassigen Genuss. Ich kann mich noch genau an meine erste spontane Einkehr erinnern, als wir an einem Samstagabend von der (damals noch sternelosen und gerade eröffneten) Küche von Lars Keiling überrascht
Geschrieben am 16.07.2021 2021-07-16| Aktualisiert am
18.07.2021
Besucht am 15.07.2021Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 20 EUR
Die Geschäftsreiserei geht ja jetzt wieder los! Auch Carsten musste jetzt sich wirklich mal wieder bei einem seiner wichtigsten Kunden in Österreich sehen lassen. Der betreibt nordöstlich von Salzburg ein paar Gasspeicher in die wir Ausrüstung liefern. Und wie immer hatte ich mich im Hotel Iglhauser in Mattsee einquartiert, wo dann geschäftlicher Aufenthalt außerhalb der Arbeitszeit zu Urlaub wird.....leider kann man für Österreich keine Rezension schreiben.
Aber Donnerstagmorgen ging es dann doch auf den Heimweg, wenigstens kurz sollte meine Frau mich auch sehen, denn schon am Freitagabend würde ich mich schon alleine wieder auf den Weg nach Osnabrück machen. Wiedersehen mit dem Borgfelder nach dem Lockdown 2021.
Von Mattsee zu mir nach Hause sind es ca. 830 Kilometer, je nach gewählter Route. Fahre ich über die A7 Richtung Norden, bin ich zur Mittagszeit irgendwo zwischen Würzburg und Fulda. Und dann überlegt man, wo kann man ein annehmbares Mittagessen bekommen? In den Raststätten entlang der A7 jedenfalls komplett nicht, die sind unterirdisch bei der Qualität ihrer Speisen.
Während der Fahrt fiel mein Blick auf die Ankündigung der nächsten Abfahrt, da stand Hammelburg. Kenne ich bisher nicht, ist aber am fränkischen Saalestück, der nördlichste Teil des fränkischen Weinbaugebiet, und soll ganz schön sein. Probiere ich es da mal. Blinker gesetzt, und nach 15 Minuten parkte ich direkt vor dem Zentrum 2 Stunden mit Parkscheibe kostenfrei.
Aussteigen und mit dem Mobiltelefon eine Orientierung bekommen, ist schon Routine. Ein Eintrag hier bei GG erregte meine Aufmerksamkeit. Kollegin Maja hatte hier von sehr langer Zeit ein paar Zeilen geschrieben. Und Weingut, Hotel und Restaurant macht mich immer neugierig. Direkt am Marktplatz liegt der Betrieb der Familie Müller. Hier werde ich bleiben, dachte ich mir, und ging doch erst mal zurück zum Auto, Maske holen, Mist, vergessen. In den letzten Tagen in Österreich war die Auto geblieben, die wird dort nicht mehr getragen.
Dann war ich wieder da und betrat den Innenraum. Wow, dass war mal eine Weinstubengestaltung, sehr schön.
nach vorne zum Marktplatz gesehen.
Blickrichtung rückwärtig mit schönen Details mit Bezug auf den Wein. Mittags und Nachmittags gibt es eine kleine Snackkarte, die aber trotzdem regionale Qualität anbietet. Erst mal blicke ich ins Weinangebot, ein Lagen Silvaner vom Heroldsberg 2019 wurde als Viertel geordert.
Und ein Käsebrett mit einer Auswahl der regionalen Käserei Rau sollte dazu den Hunger stillen, dazu noch eine Karaffe Wasser.
Die Getränke nimmt man im Mittag und Nachmittagsgeschäft mit an den gewählten Tisch, die Speisen bringt der Chef selber raus. Per Luca wird eingecheckt.
So versorgt hatte ich eine genussvolle Mittagspause. Ganz fein mineralisch, frischer Silvaner im Glas, dazu vier Sorten Käse plus Feigensenf und einem wirklich schmackhaften Sauerteig-Brot. Ich konsultierte noch mal die Weinliste und ein Karton fand den Weg in den Kofferraum.
Kleine Weinprobe zu Hause mit dem Lagenweinen Silvaner, Sauvignon blanc und Riesling, sowie den Prädikatsqualitäten Spätburgunder 2018 und Weißburgunder 2014 aus dem Barrique (18 Monate). Der zumindest wurde am Abend der Ankunft mit meiner Frau noch geöffnet und für äußerst fein bewertet.
Fazit, hier lohnt sich eine Einkehr. Ich komme gerne wieder. Ergibt es sich auch gerne mal für eine Übernachtung mit mehr Zeit für eine ausgiebige Verkostung der Weine der Familie Müller.
Die Geschäftsreiserei geht ja jetzt wieder los! Auch Carsten musste jetzt sich wirklich mal wieder bei einem seiner wichtigsten Kunden in Österreich sehen lassen. Der betreibt nordöstlich von Salzburg ein paar Gasspeicher in die wir Ausrüstung liefern. Und wie immer hatte ich mich im Hotel Iglhauser in Mattsee einquartiert, wo dann geschäftlicher Aufenthalt außerhalb der Arbeitszeit zu Urlaub wird.....leider kann man für Österreich keine Rezension schreiben.
Aber Donnerstagmorgen ging es dann doch auf den Heimweg, wenigstens kurz sollte meine Frau mich... mehr lesen
Die Weinwirtschaft im Weingut Müller
Die Weinwirtschaft im Weingut Müller€-€€€Restaurant, Hotel0973278770Am Marktplatz 12, 97762 Hammelburg
4.0 stars -
"Perfekte Mittagspause" Carsten1972Die Geschäftsreiserei geht ja jetzt wieder los! Auch Carsten musste jetzt sich wirklich mal wieder bei einem seiner wichtigsten Kunden in Österreich sehen lassen. Der betreibt nordöstlich von Salzburg ein paar Gasspeicher in die wir Ausrüstung liefern. Und wie immer hatte ich mich im Hotel Iglhauser in Mattsee einquartiert, wo dann geschäftlicher Aufenthalt außerhalb der Arbeitszeit zu Urlaub wird.....leider kann man für Österreich keine Rezension schreiben.
Aber Donnerstagmorgen ging es dann doch auf den Heimweg, wenigstens kurz sollte meine Frau mich
Geschrieben am 11.07.2021 2021-07-11| Aktualisiert am
11.07.2021
Eigentlich hat Borgi im letzten Jahr (2020) einen so guten Bericht über die Küche von Daniel Schmidthaler verfasst, dass es ganz sicher nicht eines neuen Berichts von mir braucht, um einen Eindruck zu vermitteln. Demzufolge war ich nicht darauf eingerichtet, hier einen neuen Bericht zu verfassen. Aber hinter den Kulissen wird zwischen einem Kreis lieber Kollegen manches faszinierende Detail weiter gegeben. Und nun haben mich so viel Wünsche nach einer Bewertung des Menüs vom 10. Juli 2021 erreicht, dass ich doch ein paar Zeilen schreiben werde. Aber es wird nur eine Bilderreise durch das Menü. Daniel Schmidthaler verarbeitet in seinen streng regionalen und saisonalen Menüs so viele Zutaten von denen ich schlicht noch nie gehört habe, dass es ohne Notizblock unmöglich ist, eine fundierte Rezension zu verfassen. Also wird das hier ein Reigen von Gedanken und Erinnerungen, die sich zum Bild des jeweiligen Gangs einstellen.
Dann wollen wir mal loslegen. Im Vorfeld kann man Unverträglichkeiten und Abneigungen jeglicher Art kundtun, dann muss man sich von 6 bis 9 Gängen überraschen lassen. Wir sagen nichts, wir lassen uns immer komplett überraschen, was Daniel Schmidthaler für das jeweilige Menü so zusammengesucht hat.
Küchengruß eins.....und mir rutschte raus: hat er schon wieder Lindenblätter frittiert....Ups, aber zum Glück verbindet den Service und mich inzwischen ein unzerstörbares Band gegenseitiger Frotzeleien. Mein Einwand wurde mit einem herzhaften Lachen beantwortet.
Die Blätter waren gefüllt mit einer Frischkäsefarce und mit wieder unbekannten Kräutern. Dann gab es Schmackofatz Kartoffelpuffer a la Oma Carsten1972, aber drauf lag fermentierter Spargel. Auf dem zweiten Teller Pfifferlinge in einer Mousse und gebackenes Wachtelei in einer Panko? Kräuterhülle.
Es folgte der zweite Küchengruß, von einem Koch am Tisch serviert. Tomate, angetrocknet und wohl auch fermentiert, eine Tomatenmarmelade, und eine Mousse aus Pilzen mit Miso, dazu ein Kräuteröl und (kennt das jemand?) Olivenkraut und einem weiteren Kraut, dass ich nicht mehr erinnere.
Damit waren wir schon mitten in der Geschmackswelt von Daniel Schmidthaler. Seinen Kräutergärtner möchte ich wirklich mal besuchen. Das Menü, wir hatten full house bestellt, begann mit Salat!
Beete waren drin im Lockenwickler aus Salatblättern, dazu eine Sauce, die eher eine Mayonnaise war. Nussflocken und Granite vom Salat machten das Spannend. Gang 2 war ein Fisch, genauer gesagt marinierter Saibling.
Erster Höhepunkt des Abends war die unglaubliche Sauce unter dem Fisch! Das wurde kalt serviert und füllte trotzdem dem Gaumen mit anhaltenden Aromen. Pfifferlinge waren übrigens oben drauf plus wieder ein paar Kräuter.
Der Österreicher liebt Krapfen, also bekamen wir auch einen! Gefüllt mit mundfüllend sauren Marillen! Umani brachte gerösteter Blumenkohl in den Teller, in Verbindung mit einer wieder großartigen Sauce unten im Teller.
Einen zweiten Fischgang servierte uns die Küche mit Zander, gebraten auf der Haut. Serviert auf einem Bett aus Gurkenwürfeln, wieder mindestens mariniert, ich schätze eher ein wenig fermentiert. Oben drauf Bumms in Form von Rettich und gehobelten Spänen vom getrockneten Zanderbauch.
Unser Höhepunkt des Abends (einhellig) war Karotte pur! Eine Karotte, die man im ersten Augenblick für einen Carabiniero halten könnte. In die dünnen Scheiben war Urkarotte eingerollt, mit ordentlich Biss, aber trotzdem nicht roh. Sensationell die Sauce unten aus fermentierter Karotte, schönes Gegengewicht die zwei ordentlich sauren Blätter oben auf.
Rote Beete, Bohnen, Stachelbeeren, geile Sauce drum rum! Kann man nicht beschreiben, muss man probieren.
Umami! Lauchrollen, Kräuter, eine Art Mayonnaise und intelligent dazu gegebene Kräuter! Alles nur Beiwerk auf einer Jus aus gerösteten Gemüsen, die ich in dieser Form noch nie so probiert habe. Hätte man mir diese Jus als Sojasauce verkauft, ich hätte nicht gezweifelt.
Ein Fleischgang war im Menü. Reh tadellos als Filet und vor allen Dingen die Leber, die mir so viel besser gefiel als das Filet. Navetten gab es dazu, sehr guter Gang, aber bei weitem nicht so spannend wie die Gänge vorher. Noch ein Dessert sollte als Gang 9 folgen.
Rhabarber schloss das Menü mit durchdringender Säure ab. Eingefangen durch ein Eis. Zwei Petit fours folgten noch.
Rhabarber Eis mit Amaranth Blättern, die durch einen Teig gezogen worden waren und dann frittiert wurden und im zweiten Teller soul food, Sabayon mit Zimt.
Zwei spannende Weine wurden schon vor dem Menü dekantiert und erfreuten uns über den Abend.
Sauvignon blanc von Edi Simcic aus Slowenien 2013.
Chardonnay aus dem Jura (F) 2015 von der Domaine Pignier.
Tja, das war mein etwas kompakter Überblick über das in 2021 genossene Menü in der alten Schule. Ich kann jedem, der Lust hat, sich auf eine ungewöhnliche, kompromisslos regionale und saisonale Küche einzulassen einen Besuch empfehlen. Was Daniel Schmidthaler uns Jahr für Jahr serviert ist unendlich spannender Genuss. Dazu kommt, dass ein Aufenthalt im Hotel alte Schule vom ganzen Team zu einem einzigen Genuss gemacht wird. Alleine das Frühstück, für mich eines der besten Hotel-Frühstücke, das ich kenne, lohnt eine Übernachtung vor Ort.
Vielen Dank an das Ehepaar Schmidthaler und das ganze Team für einen wieder wunderschönen Urlaub in Fürstenhagen mit wunderschönen Stunden auf der Terrasse neben der Kirche (wo war Hinkebein, unser kleiner Waschbär dieses Jahr?) und ebenso wunderschönen Stunden im Restaurant. Wenn wir dürfen und können, sind wir in 2022 wieder da!
Eigentlich hat Borgi im letzten Jahr (2020) einen so guten Bericht über die Küche von Daniel Schmidthaler verfasst, dass es ganz sicher nicht eines neuen Berichts von mir braucht, um einen Eindruck zu vermitteln. Demzufolge war ich nicht darauf eingerichtet, hier einen neuen Bericht zu verfassen. Aber hinter den Kulissen wird zwischen einem Kreis lieber Kollegen manches faszinierende Detail weiter gegeben. Und nun haben mich so viel Wünsche nach einer Bewertung des Menüs vom 10. Juli 2021 erreicht, dass ich... mehr lesen
Hotel & Restaurant Alte Schule Fürstenhagen
Hotel & Restaurant Alte Schule Fürstenhagen€-€€€Restaurant, Hotel, Sternerestaurant03983122023Zur Alten Schule 5, 17258 Feldberger Seenlandschaft
5.0 stars -
"Konstanz beschreibt es nicht......" Carsten1972Eigentlich hat Borgi im letzten Jahr (2020) einen so guten Bericht über die Küche von Daniel Schmidthaler verfasst, dass es ganz sicher nicht eines neuen Berichts von mir braucht, um einen Eindruck zu vermitteln. Demzufolge war ich nicht darauf eingerichtet, hier einen neuen Bericht zu verfassen. Aber hinter den Kulissen wird zwischen einem Kreis lieber Kollegen manches faszinierende Detail weiter gegeben. Und nun haben mich so viel Wünsche nach einer Bewertung des Menüs vom 10. Juli 2021 erreicht, dass ich
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Wenn es mit der Tide passt, dann wandern wir vormittags von unserem Urlaubsdomizil in Ramtum auf der Wattseite durch das Watt nach Hörnum. Der Weg am Watt entlang oder durch das Watt, je nach Wasserstand, endet dann entlang des Golfplatzes am Hafen und man kann direkt auf die Terrasse einkehren im Budersand. Leider regnete es am diesjährigen Montag über den Vormittag und die Tische waren alle ziemlich nass. Somit teilte uns der Service mit, dass wir leider nur drinnen an der Bar würden essen können.
Dort waren schon reservierte Tische eingedeckt, dass Bouillabaisse Event ist hat sich herum gesprochen. Ganz begeistert waren wir nicht. Die Bar ist wirklich ansprechend eigerichtet und wir haben dort schon schöne Abende nach der Einkehr ins Kai 3 verbracht, aber die Möblierung ist nicht wirklich geeignet um dort bequem zu speisen. Man hatte wohl unsere traurigen Gesichter bemerkt und weil es draußen aufklarte und die Sonne immer mehr zum Vorschein kam, wurden wir nach unserer Bestellung doch noch nach draußen gebeten und aufgefordert uns einen Platz auszusuchen. Einen ganz lieben herzlichen Dank an das Service Team der Budersand Gastronomie! Wie stets, fühlt man sich bei Ihnen herzlich willkommen und umsorgt!
Es wurde dann dieser Platz mit direktem Blick auf das inzwischen wieder auflaufende Wasser auf der Wattseite von Sylt und der Hafeneinfahrt von Hörnum. Das Gebäude ist in meinen nicht fachmännischen Augen nicht wirklich eine Augenweide und ein gelungenes Design, aber sowohl aus dem Kai 3 (hinter der Terrasse) als auch von der Terrasse blickt man auf das Meer. Es bleibt dabei, der Blick aus dem Gebäude auf das Meer ist besser als der Blick vom Meer auf das Gebäude. Was ebenso auch für die dritte Gastronomie des Budersand gilt, dass Strönholt oben auf der Düne über dem angrenzenden Golfplatz.
So saßen wir also im Korb, die Sonne schien uns auf die Beine und wir schauten aufs Meer. Bestellung war gemacht, eine Flasche Wasser serviert und wir warteten auf die Budersand Version der Marseilleiser Fischsuppe. Zuerst wurden wir mir Brot und Butter versorgt.
Das war wahrscheinlich Ware vom ortsansässigen Bäcker, ordentlich, aber nicht mehr. Ein bisschen schade, dass man hier nicht versucht, ein wirklich gutes Baguette zu servieren. Das würde dann auch viel besser zur französischen Suppe passen. Der Service servierte uns dann die Bouillabaisse mit den Beilagen.
Im Budersand kommt auf dem heißen Teller der Fisch, die klassischen Sorten, dazu Gemüse, bissfest gegart, dass weicht schon sehr ab vom Original.
Klassisch dagegen die Beilagen, zum einen ein mit Knoblauch gewürztes und geröstetes Baguette.
Sowie eine Rouille.
Hier bleibt die Küche beim klassischen Rezept. In einer Sauciere dann eine dampfend heiße Fisch-Bouillon, die angegossen wird.
Bouillon beschreibt es eigentlich nicht angemessen. Was die Küche dort aus Fischkarkassen, Gemüse und Gewürzen zieht ist ein Sud der Oberklasse. Man könnte mir auch einen Obelix-dimensionierten Kessel von diesem Fond hinstellen, ich würde ihn leeren, bis zum letzten Tropfen! Zusammen mit dem Gemüse und dem Fisch ist es dann natürlich genauso gut. Jetzt finden auch Brot und Baguette zusammen mit der Rouille ihre Anwendung, denn auf einer solchen Suppe dulde ich weder Käse noch Rouille am Tellerrand, dieses Verfahren beim Bouillabaisse Genuss erspare ich mir. Frau und ich schwelgten im Verzehr dieser außerordentlichen guten Mittagessen! Zum Angebot gehört eigentlich ein Glas Wein, aber wir ändern das immer auf eine Flasche ab aus der gut sortierten Wein-Karte des Kai3, die man auch in der Vinothek-Bar nutzen kann. Letztes Jahr hatten wir dort einen Wein vom burgundischen Weingut Mikulski, siehe meine letzte Rezension vom Kai 3 aus 2020. Den bestellten wir uns zur Suppe.
In der Karte und bekannt aus dem letzten Jahr war der Aligote "aus alten Reben" mit dem Jahrgang 2015. Irgendwann beim Essen schaute ich mir das Etikett genauer an, und erlebte eine schöne Überraschung.
Der junge Herr, der uns den Wein nach etwas längerer Wartezeit servierte (aber noch vor der Suppe) erklärte diese damit, der der Weinkeller umgeräumt worden sei. Er hatte länger nach dem Wein suchen müssen. Und dabei hatte er eine etwas ältere Flasche in die Hände bekommen, die aber zum selben Tarif wie der jüngere Wein abgerechnet wurde. Herzlichen Dank dafür.
Kann ich also zum Fazit unserer Montag-Mittag-Einkehr 2021 ins Budersand kommen. Ganz im Süden der Insel setzt die Budersand Gastronomie die kulinarischen Ausrufezeichen. Und das in allen Belangen, sowohl von der Küchenleistung aus auch vom Service her gesehen. Immer ein Einkehr wert! Wir kommen sowieso wieder ins Kai3, ins Strönholt und in die Vinothek!
PS, für die Nasch Katzen unter den Lesern noch ein Tipp, immer so einkehren, dass die Suppe und der Wein ab 14 Uhr verzehrt sind. Um 14 Uhr öffnet die Patisserie im Budersand und stellt einen Wagen mit süßen Versuchungen auf die Terrasse. Nachtisch dann Kaffee mit
und