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Abends ausgehen und was trinken Ausgiebig frühstücken und brunchen Barrierefrei essen Drinnen rauchen dürfen Eine Feier veranstalten Eine Rast machen Einen Ausflug machen Eis essen Essen bestellen Gemeinsam Fußball schauen Gemütlich Kaffee trinken Gesund und vegetarisch essen Günstig satt werden Haute cuisine erleben Lecker essen gehen Mit Freunden essen gehen Mit Kindern ausgehen Nett draußen sitzen Party machen und tanzen Romantisches Candle Light Dinner Schnell mal was essen Sehen und gesehen werden Was neues ausprobieren Zum Geschäftsessen einladen
Samstags gibt es viel zu tun und am Sonntag frühstücken wir dann gerne spät. Da ist dann auch nix mit mittäglicher Einkehr. Blieben die Abende. Aber da wechselt die Stimmung und Laune meiner lieben Frau krankheitsbedingt gerne mal ins Unbestimmte.
Bleiben also fast nur noch Häuser die sonntagmittags durchgehend geöffnet haben. Irgendwie blöd aber irgendwann wird es sicherlich auch wieder besser.
Und so stolperte ich irgendwie über den SV Unterweissach und sein Vereinsheim.
Der SV Unterweissach hatte seine Blütezeit in den 80igern und 90igern des letzten Jahrtausends als sie recht hochklassig spielten und einige namhafte Spieler hervor brachten. Damals hatte ich sogar so manches Spiel dort besucht. In den letzten 30 Jahren aber nicht mehr.
Und so hatte ich auch erst nicht mit bekommen, daß das Vereinsheim ganz neu gebaut wurde. So neu, daß noch nicht mal der Eingangsbereich gepflastert war.
Naja, aber zuerst fiel mir im Netz auf, daß es in Weissach einen weiteren Italiener geben sollte. Und der wurde sogar regelrecht gehyped. Zumindest auf den dafür zuständigen Seiten. Jetzt ist mir zwar klar, was ich davon halten darf, aber die volle Punktzahl macht schon neugierig.
Als ich dies meiner lieben Frau unterbreitete und auch die Bilder der Pasta- und Pizzafraktion im Netz ganz ordentlich aussahen, da war sie auch davon angetan. Besonders aber die Tatsache, daß sonntags durchgehend warme Küche ist.
Ich rief am Samstag an und klopfte mal für 15Uhr am Sonntag die Lage ab. Gleich dabei die Frage, ob es denn auch mit dem Rollstuhl erreichbar wäre. „Kein Problem“ wurde uns beschieden, „nur die Toiletten wären unten“ hieß es.
Am Haus angekommen hieß es erstmal Parkplatz suchen. Meine Frau und Tochter hatte ich ausgeladen und dann das Schnauferle irgendwie geparkt. Ein Spiel war im Gange und die Wiesenränder des außerhalb gelegenen Areals waren komplett belegt. Nur wer sich ein klein wenig in die nicht ganz so klinisch saubere und trockene Wegrandgestaltung (=Matsch) traute konnte günstig parken. Klar, wer sich das traute ;-) Es waren aber nur die „Schuhe“ des Autos die danach nicht mehr ganz sonntagstauglich waren.
Barrierefrei wird das Haus sicherlich. Wenn dann die Pflasterung mal liegt. Bis dahin und an dem Tag galt es für mich, meine liebe Frau über recht gut befestigten Schotter die kleine Rampe zum Vereinsheim zu wuchten.
Ging aber. Ich konnte mich ja verausgaben. Wartete drinnen ja hoffentlich entsprechende Stärkung.
Und dann wunderten wir uns ein weiteres mal. Wir kamen in dem gänzlich neuen Vereinsheim an einer Behindertentoilette ebenerdig vorbei.
Tja, besser so als andersrum.
Drinnen wurden wir dann von der Dame des Hauses freundlich empfangen und uns wurde die Wahl zwischen den vielen freien Tischen gelassen. Ein Tisch am Fenster auf den Fußballplatz war für mich natürlich fast schon Pflicht. Ein Tor habe ich zwar auch gesehen, wer der Gegner an dem Tag war weiß ich aber noch immer nicht ;-)
Aber kommen wir zum Wesentlichen:
Die Karten wurden zeitnah gereicht und wir durften erstmal stöbern.
Wo in anderen Karten ein kleines Vorwort vom Inhaber steht war hier die Geschichte der Schwäbisch Haller Löwenbrauerei aufgeführt. Auf Seite drei dann ein paar gängige und nichtssagende Floskeln des Inhabers.
Wird hoffentlich noch aufgebohrt. Zudem, wenn sich ein Haus den Beinamen „Famiglia“ gibt hätte ich gerne deren Namen. Diesen erfragten wir dann bei einem kleinen Plausch mit der Bedienung.
Nun, besonders Spannendes beinhalteten die Karten nicht. Eher den Mainstream der hiesigen Spaghetti- und Pizzadealer. Pizza, Pasta, etwas Pesce und etwas Carne. Die Pesceabteilung zeichnete zudem eine gewisse TK-Tauglichkeit aus.
Aber wenn es eine Diavolo im der Teigfladenarsenal der Karte gibt, dann ist mir sonstiges TK-Gemüse meist schnell egal ;-)
Letztlich wurden geordert:
Weizenbier (3,50)
Mineralwasser (0,4l zu 2,90)
Spezi (0,4l zu 3,50)
Die Getränke dauerten eine Spur, da es ein paar Abholer abzuvespern galt.
So konnten wir uns wenigstens abschließend mit den Speisen auseinander setzen die da werden sollten:
Pizza Diavolo (11.- +0,50) mit scharfer Salami, Oliven und Paprika zzgl. Knoblauch
Fettuccine al Salmone (12,50) mit Räucherlachs in Tomaten- Sahnesoße
Rigatoni Pasticciate (9.- + 0,50) mit Schinken und Pilzen in einer Hackfleisch-Sahnesoße zzgl. Knoblauch
Das Essen dauerte dann… ein Tor lang. Es blieb jedenfalls genug Zeit sich den Raum genauer anzuschauen und auch noch das Spiel zu verfolgen. Vom Spiel bekam ich ansonsten nicht viel mit. Im Gegensatz zum Raum.
Hoch und eher schlicht eingerichtet. Und unglaublich hellhörig bzw. laut. Es waren um diese Nachmittagzeit kaum Gäste anwesend aber der Lärmpegel war enorm. Da wird es bei vollem Haus sicherlich gänzlich unbequem. Da es aber auch ganz neu ist, denke ich, daß da mit der Zeit Maßnahmen ergriffen werden. Geradezu ergriffen werden müssen!
Was auch noch auffiel, der eine oder andere Tisch beherbergte noch Getränkegläser längst entschwundener Gäste. Das kommt immer nicht besonders gut rüber, zumal die Zeit zwischendrin durchaus da gewesen wäre.
Aber irgendwann war auch die Zeit da unsere Gerichte an den Tisch kamen. Allesamt in unmittelbarer Folge. Und sie sahen schon mal ganz gut aus.
Die Rigatoni meiner Frau waren passend al dente und mit einer anständigen Portion Hackfleischsoße. Aber sie vermisste schon etwas „bumms“ Es musste ja kein Doppelwumms sein wie er derzeit in Berlin postuliert wird. Im Grunde fand sie das Gericht nicht schlecht aber eben auch mächtig zurückhaltend in Würze und Aroma. Sie war schon etwas enttäuscht.
Meine Diavolo glänzte da vom Belag her schon ganz anders.
Ordentlicher Belag und gute Würze desselben. Der Diavolo hatte wohl eine Freischicht am Sonntag aber ansonsten konnte sich der Belag sehen lassen. Daß die Diavolo in der Karte noch mit „o“ auf der Rechnung aber eine Diavola sein sollte, dürfte mit der mangelnden Schärfe sicher nichts zu tun haben. Ich habe schon so manche Diavola getroffen, die ihrem maskulinen Ebenbild locker die Schau stahl. Besonders im Beisein desselbigen;-) Damit hatte es sich aber auch schon. Der extra georderte Knoblauch entpuppte sich als Knoblauchgranulat welches zuvor vermutlich in Öl schwamm. In meinen Augen immer eine Spur von Offenbarungseid der Küche. Der Boden war punktuell etwas dick, zwar nirgends durchgeweicht aber etwas sehr teigig. Das zog sich am Rand geradezu weiter. Was aussah wie ein luftiger Rand war einfach dick und schwer.
So können Bilder im Netz doch täuschen.
Meiner Tochter schmeckten die Fettuccine grundsätzlich schon. Aber auch sie vermisste etwas mehr Geschmacksintensität. Das lag vermutlich mit an dem Räucherlachs, der augenscheinlich und geschmacklich einfach keiner war.
Dies erwähnten wir dann auch beim Abräumen und die Dame zitierte den Koch an den Tisch. Dieser, vermutlich der Herr des Hauses, bat um Entschuldigung, aber eine ungewöhnlich hohe Menge wäre am Samstagabend über die Theke gegangen und nunmehr wäre der Räucherlachs aus gewesen.
Im Grunde kein Problem. Aber es wäre schon gut, wenn man dem Gast dies auch vorher sagen würde. Hätte z.B. ich mich darauf gefreut, dann wäre das Gericht zurück gegangen und die Einkehr wäre für das Haus womöglich zum Minusgeschäft geworden.
Am Ende wurden wir mit einem ordentlichen Bon versehen und freundlich verabschiedet.
Ich weiß nicht, ob wir hier bei Familie Di Stephano wieder einkehren. Vielleicht muß sich alles noch besser einspielen. Wir lassen dem Haus gerne die Zeit dazu. Vorerst jedenfalls mal sehr viel Zeit.