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1760 startete Mathias Lölgen als erster Brauer an dieser Stelle. Dann folgten mehrere Besitzer und gaben dem Lokal diverse Namen.
Im Jahre 1913 übernahm Peter Baum das Brauhaus und nannte es Peter Baums Obergärige Brauerei „Em Kölsche Boor“. Bis dahin hieß auch das Bier im Ausschank „Baum´s Ur-Kölsch“. Angeblich wurde noch bis 1960 selbst gebraut, laut anderen Darstellungen aber schon seit 1954 nicht mehr.
In den 70er und 80er Jahren existierte der „Kölsche Boor“ aber als einfache Gaststätte weiter. In den 90er Jahren bekam das Haus wieder mehr Beachtung, nicht zuletzt durch Unterstützung der benachbarten „Gaffel-Brauerei“, die auch das Bier stellte.
Im März 2020 übernahm nun die „Brauerei zur Malzmühle“ (Stammsitz Heumarkt) das Traditionsbrauhaus „Em Kölsche Boor am Eigelstein“. Nach einer Renovierung wurde das Brauhaus wiedereröffnet. Seit Pfingssamstag läuft dort täglich Kölsch aus den Zapfhähnen – natürlich „Mühlen Kölsch“.
Trotz aufwändigen Umbaus wurde das bewährte, urige und traditionelle Ambiente des Gastraumes erhalten. Schwerpunkt der Modernisierung waren die Küche, die Lüftungs- und Elektrikanlage, der Thekenbereich sowie die sanitären Einrichtungen - diese sind auf den modernsten Stand der Technik gebracht worden.
Der Name „Kölsche Boor“ leitet sich vom Bildnis des kölschen Bauern ab, das seit 1891 an der Eigelsteintorburg ganz in der Nähe zu sehen ist. Die Figur ist eine historische, der mittelalterlichen Geschichte der Stadt Köln entstammende Darstellung. Sie zeigt eine Person in zeitgenössischer Kleidung, ausgerüstet mit den Attributen ihres Standes, dem Dreschflegel und einer Sense. Die zusätzliche Ausstattung mit Stadtschlüsseln und einem mit dem Reichsadler gezierten Schild weist auf die bäuerlichen Ursprünge und die Wehrhaftigkeit der Stadt hin.
Die Figur ist auch sichtbar im Kölner Karneval; denn sie ist Mitglied des Dreigestirns, das aus Prinz, Bauer und Jungfrau (die von einem Mann dargestellt wird) besteht.
Ambiente
Es handelt sich im Inneren schon um ein großes Lokal. Die Wände sind mit großen gemalten Bildern verziert, die sich aus „alten“ Zeiten stammen. Die Texte darunter loben die Vorzüge des Bieres und der kölschen Tradition.
Also durchaus stilvoll eingerichtet. Durch die größeren Abstände der Tische zu Corona-Zeiten verliert der große Raum etwas von seinem Brauhaus-Charme.
Über der Theke (an der niemand im Stehen sein Bier trank) gab es eine Licht-Instalation mit wechselnden Farben, die für mich unpassend für das Haus war.
Sauberkeit
Alles war gut gepflegt.
Sanitär
Die Toiletten befinden sich weiterhin im Keller. Man muss schon einige Stufen hinabsteigen und an zwei Kegelbahnen vorbei gehen, dann steht man vor der Anlage und hat links und rechts die Eingangstüren.
Bei den Damen steht in großen Druckbuchstaben: BLABLABA... und bei den Herren: BLA. Anscheinend orientiert an dem Spruch: Ein Mann ein Wort, eine Frau ein Wörterbuch. - Ob das heute noch „korrekt“ ist, dazu will ich mich als alter weißer Mann nicht äußern.
Aber der Waschraum ist modern, die Kabinen vielleicht etwas eng.
Service
Die Kellner laufen im Köbes-Gewand herum und sorgen sich aufmerksam um die Gäste. Jedenfalls wird das Kölsch im angenehmen Tempo serviert; so dass immer Bier im Glas ist.
Es wird auch sofort kurz nach dem Einnehmen des Sitzplatzes die Corona-Liste und die Speisekarte gereicht.
Alles lief sachlich und ruhig ab, die Kellner machten keine besonderen Bemerkungen.
Der klassische Köbes macht jedoch gelegentlich „derbe“ Sprüche wie: „Ein Radler bitte." – „Mir sin doch he kene Cocktail Bar!"
Die Karte(n)
Das Haus versteht sich neben der Bierschänke auch als Restaurant und hat Tagesgerichte auf Wandtafeln und die Standard-Karte mit den klassischen Brauhausspeisen.
Wir haben uns auf Mühlen Kölsch beschränkt, konnten aber an den entfernten Nachbartischen durchaus gut gefüllte Teller mit kölschen Spezialitäten erkennen.
Kölsch
Seit diesem Jahr wird hier also auch Mühlen Kölsch ausgeschenkt. Es handelt sich um ein relativ mildes aber aromatisches obergäriges Bier.
Beim Antrunk zeigt sich ein leicht süßlichen Geschmack, der im Mittelteil langsam von einer leicht bitteren Hopfenaromatik abgelöst wird. Im Abgang wird der Eindruck vollmundig und der Hopfen wird dadurch gut wahrnehmbar.
Ein Glas (0,2 l) wird mit 1,80 € verrechnet.
Der Köbes macht die Striche auf dem Bierdeckel und rechnet am Ende ab.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Der Preis ist völlig normal in der Innenstadt. Es gibt sogar Brauhäuser die schon 2,00 € pro Glas nehmen.
Fazit
3 – wenn es sich ergibt. Das Mühlen Kölsch gehört durchaus zu meinen Lieblingssorten. Heute kann man es in einigen Wirtshäusern erhalten. Mir gefallen dabei das Stammhaus am Heumarkt und Brauhaus Pütz am Rudolfplatz jedoch noch besser. Alle drei Häuser werden von der Besitzer-Familie betrieben.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 07.10.2020 – nachmittags – 2 Personen
Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm
Gesamt – Service – Sauberkeit – Bier - Ambiente - P-L-V
3,5 - 4 - - 4 - 4 - 3,5 - 4