"Raffinierte Küche in der Turnhalle"
Geschrieben am 27.12.2016 2016-12-27

"Gemüse-Avantgarde in Berlin-Mitte"
Geschrieben am 22.12.2016 2016-12-22

"Vielschichtige Gemüseküche auf Sterneniveau"
Geschrieben am 19.12.2016 2016-12-19 | Aktualisiert am 21.12.2016

"Dessert-Menüs für aufgeschlossene Esser"
Geschrieben am 18.12.2016 2016-12-18 | Aktualisiert am 18.12.2016

"Ein weitere Stern verlischt"
Geschrieben am 01.12.2016 2016-12-01

"Bei jedem Wetter „draußen“ sitzen! Wunderbar!"
Geschrieben am 25.11.2016 2016-11-25

"Italienisches Buffet - so lala!"
Geschrieben am 24.11.2016 2016-11-24

"Eine echte Berliner Institution mit regionaler Küche"
Geschrieben am 24.11.2016 2016-11-24

"Interessante deutsche Küche. Empfehlung!"
Geschrieben am 24.11.2016 2016-11-24 | Aktualisiert am 25.12.2016

"Derzeit bis Dezember 2017 geschlossen!"
Geschrieben am 10.11.2016 2016-11-10 | Aktualisiert am 10.11.2016

"All about breakfast..."
Geschrieben am 09.11.2016 2016-11-09

"Restaurant der Zukunft?"
Geschrieben am 07.11.2016 2016-11-07

"Coming soon"
Geschrieben am 25.10.2016 2016-10-25

"Für den Preis was geboten bei Büffet Essen, wenn man es frisch erwischt"
Geschrieben am 12.10.2016 2016-10-12 | Aktualisiert am 12.10.2016

"Leckere Eisbecher; gutes Frühstück"
Geschrieben am 09.10.2016 2016-10-09

"Roel Lintermans verlässt Les Solistes"
Geschrieben am 07.10.2016 2016-10-07

"Eyck Zimmer - Neuer Küchenchef"
Geschrieben am 05.10.2016 2016-10-05

"Das Vau schließt erst mal am alten Ort"
Geschrieben am 26.09.2016 2016-09-26

"Neuer Küchenchef"
Geschrieben am 06.09.2016 2016-09-06

"Leckeres asiatisches Büffet"
Geschrieben am 29.08.2016 2016-08-29

Die Küche im Pauly Saal wird geleitet von Arne Anker und alleine dessen Biografie weckt allergrößte Neugierde bei mir. Unter Sergio Herman (seinerzeit mit 3 Michelin-Sternen und 20 von 20 Gault Millau-Punkten ausgezeichnet - was der GM eigentlich nur theoretisch und nach meinem Wissen tatsächlich nur zweimal insgesamt in seiner Geschichte getan hat) im legendären und mittlerweile geschlossenen "Oud Sluis", später dann als Souschef unter Nick Bril im neuen Herman-Projekt "The Jane" in Antwerpen gestählt, bin ich neugierig, wieviel sich in Ankers eigenem Stil davon wiederfinden mag.
Mittags gibt es ein Lunch-Menü das 2 Gänge zu 36 Euro bietet, 3 Gänge zu 46 Euro und 4 Gänge zu 56 Euro. Bei Vorspeise und Hauptgericht kann man zwischen zwei Alternativen wählen.
Das Menü startet ohne Amuse Bouche, aber mit gutem Brot, direkt mit einem perfekt glasig gegarten Stück Lachs, Cous Cous und einer Variation von diversen Beten. Das ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern schmeckt auch wunderbar leicht, der Sud gibt etwas säuerliche Noten als Kontrast zur bissfesten gelben und roten Bete. Ein schöner Auftakt.
Es geht weiter mit Lachsforelle, ebenfalls auf den Punkt zubereitet und begleitet von einer Variation aus Schwarzwurzeln und Knollenziest in unterschiedlichen Texturen. Das ist sehr elegant und im Mund abwechslungsreich.
Ich bleibe bei Fisch und wähle im Hauptgang den Dorsch, der als sattes Stück kross auf der Haut gebraten ist. Kennzeichnend auch hier wieder eine Variation als Beilage, diesmal vom Kürbis, als Pürree und in Scheiben, Haselnuss als Crumble gibt Textur, die Cranberry-Sauce Fruchtigkeit. Erneut ein spannender Teller, bei dem die Kontraste so geschickt austariert sind, dass es im Ganzen immer noch harmonisch bleibt.
Auf der anderen Seite des Tisches findet sich ein super saftiges und knuspriges Stück Schweinekarree, das auch geschmacklich voll überzeugt und Lichtjahre entfernt von irgendwelcher Massenware ist. Dazu gibt es eine etwas süßliche Masala-Sauce , Polenta und Kerbelwurzel in verschiedenen Ausprägungen. Bei diesem Teller begeistert mich der Hauptdarsteller deutlich mehr als die Beilagen, das dafür nachhaltig.
Uneingeschränkte Begeisterung bringt dann allerdings das Dessert, in dem Mandarine in verschiedenen Formen (Mousse, Creme, geeiste Perlen, Natur) durchdekliniert wird. Dazu Limonenkresse, Yuzu und Sake als säuerliche Mitspieler. Ein wunderbar frisches Dessert, das viel Handwerk und Verspieltheit in Sergio Hermannscher Tradition erkennen lässt.
Zum sehr guten Espresso gibt es noch zwei verschieden aromatisierte Schokoplättchen, ein als Stein getarntes Sorbet und ein Macaron. Auch dies wieder auf sehr gutem Niveau.
Mag der Lunch im Vergleich zum Abendessen womöglich etwas reduziert angeboten werden (was ich nur vermuten kann, weil wir abends noch nicht hier waren), ist aber bereits das auf sehr hohem Niveau. Nicht nur, weil wir die beiden vorhergehenden Menüs mit überwiegend experimentellen Gemüsegängen verbracht haben, war dieses Mittagessen eine große Wohltat. Das war frisch, modern, geschmackvoll und sehr sorgfältig zubereitet.
Mit Sicherheit aber ist der Pauly Saal eine der für mich am sympathischsten genutzten Turnhallen.