Ich, von "RK" zu "GG" übergewechselt, bin auch in kulinarischer Hinsicht "polyglott". Durch meinen Beruf über viele Jahre in so ziemlich der ganzen Weltgeschichte herumgekommen habe ich mich sehr für die jeweils landestypischen Küchen und Gerichte interessiert , dabei auch viele "Blindversuche" gemacht sprich alles gegessen was mir vorgesetzt wurde, ohne immer zu wissen woraus es bestand. Am meisten beeindruckt haben mich die französische, die indonesische, die vietnamesische, die thailändische, die chinesische und nicht zuletzt auch die deutsche Küche sowie die gigantischen Fleisch- und Wurstfressereien in Argentinien. Ich koche selbst auch gerne, wobei meine Stärken ganz eindeutig in den Bereichen "Wild" (alles von meiner lieben Oma Sannchen gelernt) und "Meeresfrüchte" (mir selbst aus Kochbüchern beigebracht bzw. diverse einschlägige Koch-Seminare besucht) liegen. Ein ganz normales saarländisches, pfälzisches oder elsässisches Gericht kriege ich aber auch schmackhaft hin. Wo viel mit Tiefkühlware und/oder mit Convenienceprodukten gearbeitet wird, behagt es mir nicht und Schickimickifraß mag ich nicht.. Wird aber mit frischen regionalen Produkten handwerklich gut und dann noch mit etwas Pfiff und Raffinesse gekocht, fühle ich mich wohl. Stimmen dazu noch Service und Ambiente, komme ich gerne wieder und spare auch nicht mit Lob und Bewertungs-Sternen. Wobei mir dabei egal ist, ob es sich um einen Sternetempel, einen Landgasthof oder einen sogenannten Imbiss handelt:-)))
Durch meinen sehr grenznahen Wohnsitz Saarbrücken habe ich die Möglichkeit, hier und im benachbarten Frankreich auf viele anerkannt gute Restaurants und Gaststätten "zugreifen" zu können; die ein und andere Bauchlandung lässt sich aber nicht immer ausschließen. Über meine Besuche habe ich bisher (seit 2011) im Internet-Portal "Restaurant-Kritik" (das mittlerweile leider durch "Yelp" übernommen worden ist) Rezensionen geschrieben. Dass dort nicht immer alle Mitkritiker meiner Meinung waren und auch meine Kommentare ab und zu in den falschen Hals bekommen haben, damit konnte und kann ich durchaus leben. Klare Worte (ohne jemanden zu verletzen) werde ich jedenfalls auch in diesem Forum nicht scheuen.
Ich, von "RK" zu "GG" übergewechselt, bin auch in kulinarischer Hinsicht "polyglott". Durch meinen Beruf über viele Jahre in so ziemlich der ganzen Weltgeschichte herumgekommen habe ich mich sehr für die jeweils landestypischen Küchen und Gerichte interessiert , dabei auch viele "Blindversuche" gemacht sprich alles gegessen was mir vorgesetzt wurde,... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 287 Bewertungen 516908x gelesen 9222x "Hilfreich" 7909x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 15.09.2021 2021-09-15| Aktualisiert am
15.09.2021
Als französische Top-Brasserie mit sehr viel Flair wurde das Gasthaus "Gemmel" einst legendär - und erlebte dann einen Niedergang in Raten. Diverse Betreiber gaben sich die Klinke in die Hand, diverse Konzepte scheiterten krachend. In früheren Zeiten verkörperte der "Gemmel" wie kein zweiter Betrieb im gesamten Saarland das frankophile Genussmotto des Saarlandes - klein, aber fein, gemütlich und oho. Austern, Artischocke mit Vinaigrette, Lamm-Carrée, Foie gras, Schnecken, Frosschschenkel, Tête de Veau, Bouillabaisse und und und ... Nur rund dreissig Gäste hatten Platz - ein Pariser Jugendstil- Bistro, das besondere Flair. Tempi passati und das schon seit etlichen Jahren.Zuletzt schafften es die letzten Pächter, eine chinesische Familie, nicht, ihre Gastro-Idee "Fish and Duck" über die Corona-Krise zu bringen. Ich selbst, früher häufiger "Gemmel"-Gast, war da schon lange nicht mehr hingegangen.
Jetzt wollen zwei junge Frauen, die "Räubertöchter", an die glorreichen "Gemmel"-Tage anknüpfen. Ohne Frankreich-Schwerpunkt. Aber wie? "Man kann den alten "Gemmel" nicht auferstehen lassen", so Janina Munteanu (33), studierte Food and Beverage-Managerin und jetzt Geschäftsführerin der "Räubertöchter Food GmbH". "Wir wollen versuchen, den "Gemmel" ins 21.Jahrhundert zu bringen; gediegen, aber nicht rückwärtsgewandt". Dagegen spricht allein schon das großstädtische Bewirtungs-Konzept. Der "Gemmel" soll nämlich "eine gehobene Frühstücks-, Brunch- und Lunch-Kultur" nach Saarbrücken bringen, so Munteanu, die zuvor im Saarbrücker "Vapiano" und in der "Osteria" gearbeitet hat. Hochwertiges Essen, mit dem man sich wohlfühlt, verspricht sie. Zusammen mit ihrer früheren "Osteria"-Kollegin Annalina Spuetz (25) will sie "die neue Aera bestimmen" sprich das angedachte Programm stemmen; dies zusammen mit vier Köchen. Der führende Koch kommt aus dem bekannten Saarbrücker "Restaurant Quack" und bringt sogar Sterne-Erfahrung vom früheren "Le Noir" (Jens Jakob) mit. "Die klassischen Essenszeiten verlieren an Bedeutung" beobachtet Munteanu. Um 17:30 wird es dennoch einen Break geben: Die Karte wechselt dann zum Abendmenü.
Weil die Geschäftsführerin eigener Aussage nach das Geschäft kennt, nennt sie keinen festen Eröffnungstermin, nicht zuletzt den noch anstehenden Renovierungs- und Umbauarbeiten geschuldet. Bis November wird es wohl dauern. Dann solls in die "Ära Gemmel 2.0" gehen. Und ich werde mir den neuen "Gemmel" sehr genau anschauen! Denn weder "Vapiano" noch "Osteria", beides Ketten- bzw. Franchise-Läden, haben je durch hochwertiges Essen auf sich aufmerksam gemacht noch gar geglänzt ;-))).
Als französische Top-Brasserie mit sehr viel Flair wurde das Gasthaus "Gemmel" einst legendär - und erlebte dann einen Niedergang in Raten. Diverse Betreiber gaben sich die Klinke in die Hand, diverse Konzepte scheiterten krachend. In früheren Zeiten verkörperte der "Gemmel" wie kein zweiter Betrieb im gesamten Saarland das frankophile Genussmotto des Saarlandes - klein, aber fein, gemütlich und oho. Austern, Artischocke mit Vinaigrette, Lamm-Carrée, Foie gras, Schnecken, Frosschschenkel, Tête de Veau, Bouillabaisse und und und ... Nur rund dreissig Gäste... mehr lesen
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"Junge Frauenpower für den alten Gemmel ?" simba47533Als französische Top-Brasserie mit sehr viel Flair wurde das Gasthaus "Gemmel" einst legendär - und erlebte dann einen Niedergang in Raten. Diverse Betreiber gaben sich die Klinke in die Hand, diverse Konzepte scheiterten krachend. In früheren Zeiten verkörperte der "Gemmel" wie kein zweiter Betrieb im gesamten Saarland das frankophile Genussmotto des Saarlandes - klein, aber fein, gemütlich und oho. Austern, Artischocke mit Vinaigrette, Lamm-Carrée, Foie gras, Schnecken, Frosschschenkel, Tête de Veau, Bouillabaisse und und und ... Nur rund dreissig Gäste
Geschrieben am 09.09.2021 2021-09-09| Aktualisiert am
10.09.2021
Besucht am 08.09.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 390 EUR
Am Saarbrücker blauen bzw. grauen Himmel stehen jedenfalls nach wie vor vier davon, nachdem Klaus Erfort vor einigen Wochen mit seinem "Gästehaus Erfort" einen von seinen dreien verloren und sein früher Souschef Silio Del Fabro, seit 2017 Chefkoch im "Esplanade", einen zweiten hinzugewonnen hat. Zusätzlich darf er sich über 8,5 Pfannen im "Gustoführer" und 17 Punkte bei Gault & Millau freuen. Im Januar 2019 erhielt das Del Fabro-Team hochkarätige Verstärkung durch Maître Jerôme Pourchère, bis Dezember 2018 Restaurantleiter und Sommelier sowie quasi die gute Seele im "Gästehaus Erfort"-Serviceteam.
Am vergangenen Montag hatte meine Frau Geburtstag, gleichzeitig durften wir am gleichen Tag einen runden Hochzeitstag begehen, was wir mit einem Abendessen in einem saarländischen Sternetempel ein bisschen feiern wollten. Schon ab Mitte Juni hatte ich mich um einen entsprechenden Termin bemüht; bei einem Sternekollegen von Silio Del Fabro wurde ich insgesamt viermal abschlägig beschieden. Wobei mich die sowohl im Internet wie auch telefonisch von mir vergeblich vorgetragenen Wünsche fatal an die frühen Windhundrennen um Impftermine erinnert hat. Ich bin zwar meistens gut- und langmütig, aber irgendwann ist Schluß mit lustig; zu diesem Sternekoch wollten wir, vor allem meine Frau, keinesfalls mehr. Plötzlich stand "Esplanade" zu Diskussion; in der zweiten Augustwoche griff ich zum Hörer und hatte eine sehr freundliche junge Dame am anderen Ende der Leitung. Ich schilderte kurz die Hintergründe unseres Besuchswunsches, wußte aber auch, dass das "Esplanade" Montag bzw. Dienstag und somit auch am 06.09., dem eigentlichen "Feiertag", Ruhetag hat. Worauf die hilfsbereite Dame "in Anbetracht der Dringlichkeit" mir spontan den gestrigen Mittwoch anbot, um meine Mailadresse bat und nicht mal fünf Minuten später hatte ich die Reservierungsbestätigung in Händen. So funktioniert echter Service! Das nahm uns schon ziemlich für das "Esplanade" ein und nichts von unserem Entschluß sollten wir bereuen.
Pünktlich um 18:30 Uhr traf ich per pedes vor dem "Esplanade", einem unter Denkmalsschutz stehenden Gebäude direkt neben dem Max-Ophüls-Platz im Nauwieser Viertel ein. Wer die Gegend kennt weiß wie schwierig sich dort die Parkplatzsuche gestalten kann. Mme. Simba war mit dem Auto noch am Suchen, während ich die heiligen Hallen betrat. Lange bevor Herr Del Fabro hier begann den Kochlöffel zu schwingen waren wir einmal zum Essen in diesem Haus; Küche und Service von damals hatte ich in recht unguter Erinnerung und wir hatten es deshalb bei einem einzigen Besuch auch belassen. Das Restaurant war damals vom Eingang aus rechts; nun ist es auf der linken Seite, wo früher ein kleiner Laden gewesen war, in dem man Feinkost und hochpreisigen Nippeskram erwerben konnte. Bevor ich gleich zu den Bereichen "Essen" und Service" mit Lobpreisen und Glorifizieren anhebe seien ein paar kritische Sätze zum Ambiente als solchem erlaubt. Dass der Raum klein ist und gerade mal Platz für 24 Gäste (gestern waren es mit uns 22) bietet lässt sich nicht ändern. Aber die Raumausstattung gefällt mir nicht: sehr dunkle Tapeten, eine noch dunklere Decke und ein Teppichboden, aus meiner Sicht in der Farbe Taubengrau mit einem Schuß Mauve. Teppichboden schluckt zwar ein bisschen vom Trittschall, aber ich hätte mir lieber einen hellen Raum mit hellen Tapeten, hellen Stores und einer hellen Decke sowie Parkett oder italienischen Bodenfliesen gewünscht. Dass die schlichten Tische hier ohne weiße Damasttischdecke eingedeckt sind stört mich nicht; auf meinem Stuhl habe ich dreieinhalb Stunden gesessen und bin anschliessend ohne Rückenschmerzen oder Sitzbeschwerden aufgestanden. Ganz schlecht ist dass sich an der Toilettensituation nichts geändert hat; die Nassräume liegen auch weiterhin in den Katakomben und sind für Gäste mit Gehbehinderungen oder Rollifahrer nicht erreichbar, denn der vorhandene Fahrstuhl führt nicht nach unten sondern nur nach oben in den Hotelbereich. Als ich Maître Pourchère danach fragte, warum hier nichts getan wird, verwies er auf die strengen Auflagen des Landeskonservators:"Schon das Setzen einer Steckdose oder das Aufhängen einer Lampe glich und gleicht einem Drahtseilakt; wir dürfen hier wirklich so gut wie nichts machen". Doch nun zum vielen überaus Positiven des Abends.
Maître Jerôme Pourchère ist sowohl als Restaurantleiter wie auch als Sommelier ein absolutes Juwel wie man im Gastrobereich nur ganz selten eines findet; er betrachtet seine Aufgabe, den Eindruck hatten wir sofort, nicht als Beruf sondern als Berufung,übt alles mit großer Leidenschaft aus und hat diese Leidenschaft offenbar auch auf sein dreiköpfiges Team, zwei Damen und einen Herrn, übertragen. Nicht im schwarzweißen Servicegewand sondern in dezenter Strassenkleidung sind die vier Herrschaften unterwegs; äusserst kompetent, unaufgeregt, sehr freundlich und flott. Eine Tischaufteilung gibt es nicht, alle vier kümmern sich um alles was ansteht und absolut nichts entgeht ihren Augen. So gut sind wir schon lange nicht mehr bedient, ja geradezu umsorgt worden; unaufdringlich aber jede Sekunde auf Ballhöhe.. Dafür kann es im Bereich "Service" nur fünf Sterne geben und nichts anderes! Sei noch angemerkt, dass ich Beim Betreten des Restaurants wurde ich sehr diskret nach Impfausweis bzw. aktueller Negativtestbescheinigung gefragt; als ich Anstalten machte, das Impfpapier zu zücken, meinte die junge Dame am Empfang:" Nein, lassen Sie, ich glaube Ihnen auch so". Als ich an unseren Tisch, einen sehr schönen am bodentiefen Fenster, geleitet wurde und dort bei einem Glas Wasser auf meine Frau wartete, wurde mir der Nachverfolgungszettel zum Ausfüllen gebracht; ich habe ihn natürlich ausgefüllt, obwohl man meine wichtigen Eckdaten seit der Reservierung ja alle schon hatte ;.))).
Ehe ich nun zum Bereich "Essen" komme vorab eine kleine Anmerkung in eigener Sache. Gerade wenn es um die Rezensionen in Zusammenhang mit sehr guten Restaurants geht staune ich immer wieder, wenn besonders die zahlreichen Grüße aus der Küche oder die Petit Fours in ihrer ganzen Vielfalt und bis in letzte Einzelheiten aufgeführt werden. Wie machen die Autoren/innen das? Lassen sie beim Annoncieren am Tisch ihr Smartphone mitlaufen und machen Tonaufnahmen zwecks späterer Verwendung? Schreiben sie jede Einzelheit akribisch in ihr kleines Notizbüchlein oder lassen sie sich die entsprechende Daten vom Service aufschreiben? Ich persönlich habe da eher etwas Mut zur Lücke; was ich mir nicht gemerkt habe, kommt nicht!
Im Vorfeld unseres Besuches hatten wir uns im Internet hinsichtlich der Speise- und der Weinkarte des "Esplanade" schlau gemacht; darüber dass wir das "Menu Signature" auswählen würden und über die volle Distanz von acht Gängen (EUR 149,00) gehen würden war klar; ebenso klar war, dass wir die Weinbegleitung für EUR 99,00 nicht nehmen würden. Wenn ich Weine durcheinander trinke wird mir übel und ich bekomme ausserdem heftiges Sodbrennen. Allerdings hatte ich bereits einen Wein ausgesucht; abgesichts des recht fischlastigen Menus wurde es ein Riesling von der Nahe, nämlich ein 2017er auf Schiefer ausgebauter aus dem Hause Schäfer-Fröhlich (EUR 49,00). AlsStarter bestellte meine Frau einen Ramazotti für EUR 7,00 ("ihren" Averna gibt es im "Esplanade" nicht) und ich zwei Karlsberg Urpils (0,3l EUR 4,20); ausserdem hatten wir Vöslauer Wasser (0,75l EUR 7,90) und später für meinen Schatz noch einen alkoholfreien Priseco (0,1l EUR 7,90) von der Fa. Geiger aus Schwäbisch Hall, der ihr sehr gefiel; wir werden versuchen ihn im Internet zu bestellen.
Silvio Del Fabro kocht, so ist es der Homepage zu entnehmen, "eine modern interpretierte klassisch-französische Haute-Cuisine mit mediterranen und japanischen Einflüssen". Also frisch ans Werk!
Bevor es mit dem eigentlichen Menu losging kam eine Vielfalt von Grüßen aus der Küche; mir noch erinnerlich sind vor allem die unbeschreiblich gute Gillardeau-Auster mit Holunderblütenessig und Minze, der Blutwurststrudel mit Apfelgel, das Törtchen mit Kalbsfarcenfüllung und das Gurkensüppchen mit ForellenkaviarJeder einzelne Küchengruß, auch die hier nicht genannten sprich von mir vergessenen, waren geschmacklich ausgesprochen gut und handwerklich vom Aufbau her allererste Sahne. Bei der Bestellung der Menus hatte ich Maître Pourchère gegenüber erwähnt, dass ich aus Überzeugung weder Froschschenkel noch Gänsestopfleber esse und deshalb entweder auf den ersten Gang "Millefeuille von der Gänseleber mit Apfel und Cidregelee" ganz verzichte würde, aber auch nichts dagegen hätte , wenn mir ein Alternativgang serviert würde. Er schlug mir aus dem "Menu Découverte" den ersten Gang, die "Geflämmte Makrele mit Blumenkohl in verschiedenen Texturen und Petersilienöl" vor; noch ein Fischgang, aber seis drum. Ich habe die Entscheidung nicht bereut, auch mein Schatz war voll des Lobes über die Gänseleber. Suum cuique! Als zweiter Gang kam ein "Offener Raviolo vom gebeizten Eigelb mit Speck und Kerbelschaum". Ganz großes Kino und ab sofort bedauerte ich, gewisse Benimmregeln einhalten zu müssen, denn nur allzu gerne hätte ich jeden geleerten bzw. noch zu leerenden Teller blitzeblank abgeleckt! Die wunderbaren Schäume und Saucen wurden getrennt gebracht, zuerst kamen die Teller mit dem entsprechenden Gang darauf und dann kam eine Servicekraft mit einem Kännchen und goß am Tisch das Gericht an. Eine tolle Idee! Auf den Raviolo folgten ein Stück "Confierte Forelle mit Edamame und Nussbutter"; ganz prächtig! Hatten wir gedacht, es ginge nicht mehr besser, sollte uns die "Tranche vom bretonischen Steinbutt mit Champignon und Schnittlauch sowie Schnittlauch-Sahnesauce" vom Gegenteil überzeugen. Holy Moly, war das ein Genuss. Einziger Fleischgang des Menus war "Suprême von der Maispoularde mit Pomme Dauphine, Trüffel und Sauce Albufera"; so ganz ungeschoren in Sachen Gänseleber kam ich nicht davon, denn die Sauce war nicht nur mit Butter sondern auch mit etwas Gänseleberfarce montiert worden.Na ja; war dann eben so und auf dem beim "Surême" üblichen herausstehenden Hühnerknochen hatte man verzichtet. Wir haben ihn nicht vermisst ;-)). Auf das Hinkel folgten "Les Fromages d´Ici & d´Ailleurs". Während beim Sternekoch Mr.Schneider von der "Auberge St.Walfried" ein großer Käsewagen von Tisch zu Tisch gerollt wird, behilft man sich im "Esplanade" mit einem Beistelltisch. Darauf werden die Käse-Schätze nebst Tellern ausgebreitet und der Gast darf, nachdem ihm zu den einzelnen Käsen alles Wissenswerte erzählt worden ist, seine Wünsche äussern. Die abgeschnittenen bzw. abgekratzten Proben werden im Kreis auf dem Teller des Gastes ausgelegt und im Uhrzeigersinn kommt man beginnend bei "mild" zu den sich steigernden Schärfegraden. Die drei Käse von "Ici" sprich von hier kommen aus einer kleinen saarländische Käserei (den Namen habe ich vergessen) und die Produkte von "d´Ailleurs" werden, wen wunderts, vom hinlänglich bekannten Maître Affineur Waltmann aus Erlangen, bezogen. Meine Käsefavoriten waren bei dem Weichkäsen der geräucherte und der gepfefferrte und bei den härteren Vertretern ein Käse namens "Le Colonel"; der Name kommt daher weil er der Form nach den Epauletten französischer Stabsoffiziere gleicht. Der Blauschimmelkäse war mir persönlich erheblich zu "heavy"! Im Anschluß an den Käsegang folgte "Zweierlei Champagner, Yuzugel/Krokant". Hatte man gedacht es würden einem zwei Champagnergläser vorgesetzt, sah man sich getäuscht; es kam ein Glas, in dem auf einen Ball Champagnereis ein Champagnersorbet gesetzt war. Ob jetzt der Yuzugel der obere oder der untere Part war, kann ich, mit Sekt bzw. Champagner ohnehin fremdelnd, nicht sagen; geschmeckt hat dieser Gang aber schon. Der achte und lertzte Gang war das "Délice von der Johannisbeere mit Cassisholz, Valhrona Schokolöade und Holunder"; diesen Gang hätte es für mich nicht gebraucht, meine Frau hat ihn mit großer Andacht verzehrt.
Nicht unerwähnt bleiben sollten die Petit Fours; mir noch erinnerlich sind Cannelés, Pralinés, Waldfrucht-Gelees und Marshmellows aus tropischen Früchten. Insgesamt ware es aber noch einige mehr.
Fazit: Bestellt man sich das achtgängige Menu "Signature" kommt man mit den zur Verfügung stehenden dreieinhalb Stunden gerade so hin; zögerliche Esser, die jeden Bissen fünf- und sechsmal im Mund umdrehen, müssen sich ran halten, denn das "Esplanade" schliesst seine Pforten um 22:00 Uhr! Wir waren um 21:45 Uhr fertig; nach dem Bezahlen habe ich mit Maître Pourchère an der Tür noch unterhalten und dabei mit Lob nicht gespart. Sternekoch Silio Del Fabro hat für uns ein kulinarisches Feuerwerk at its best abgebrannt und selbstverständlich hat der ganz excellente Service unser Wohlbehagen noch erhöht, keine Frage. Wir haben während der Zeit unseres Aufenthalts immer wieder innerlich geschnurrt wie unsere drei eigenen Pelzträger Deshalb werden wir auch wiederkommen.
P.S. Als wir gerade gehen wollten bat uns Maître Pourchère noch kurz zu warten, begab sich in die Küche und kam mit einem Karton, den er uns mit den Worten "Hier habe ich noch eine kleine Geburtstagsüberraschung für Ihre Frau; hat unser Pâtissier extra für sie gemacht." überreichte. Darin befand sich eine Torte; mein Schatz hat sich riesig darüber gefreut . So geht Kundenpflege ;-))
Am Saarbrücker blauen bzw. grauen Himmel stehen jedenfalls nach wie vor vier davon, nachdem Klaus Erfort vor einigen Wochen mit seinem "Gästehaus Erfort" einen von seinen dreien verloren und sein früher Souschef Silio Del Fabro, seit 2017 Chefkoch im "Esplanade", einen zweiten hinzugewonnen hat. Zusätzlich darf er sich über 8,5 Pfannen im "Gustoführer" und 17 Punkte bei Gault & Millau freuen. Im Januar 2019 erhielt das Del Fabro-Team hochkarätige Verstärkung durch Maître Jerôme Pourchère, bis Dezember 2018 Restaurantleiter und Sommelier... mehr lesen
5.0 stars -
"Weißt du, wieviel Sterne stehen An dem blauen Himmelszelt ? (Originaltext Wilhelm Hey, 1837)" simba47533Am Saarbrücker blauen bzw. grauen Himmel stehen jedenfalls nach wie vor vier davon, nachdem Klaus Erfort vor einigen Wochen mit seinem "Gästehaus Erfort" einen von seinen dreien verloren und sein früher Souschef Silio Del Fabro, seit 2017 Chefkoch im "Esplanade", einen zweiten hinzugewonnen hat. Zusätzlich darf er sich über 8,5 Pfannen im "Gustoführer" und 17 Punkte bei Gault & Millau freuen. Im Januar 2019 erhielt das Del Fabro-Team hochkarätige Verstärkung durch Maître Jerôme Pourchère, bis Dezember 2018 Restaurantleiter und Sommelier
Geschrieben am 02.09.2021 2021-09-02| Aktualisiert am
03.09.2021
Besucht am 02.09.20212 Personen
Rechnungsbetrag: 33 EUR
Im Oktober 2018 habe ich das "IU" erstmals besucht gehabt und seither nicht mehr; zu groß war damals die Enttäuschung über Küchenleistung und Service gewesen (siehe den entsprechenden Bericht), denn der neue Besen hatte damals alles andere als gut gekehrt. Zweieinhalb Jahre waren seither ins Land gegangen und wer sich als Gastro so lange am St.Johanner Markt, dem "Wohnzimmer der Landeshauptstadt Saarbrücken", behauptet, muß schon etwas bieten, um dort bestehen zu können. Denn hier stimmen die Saarbrücker Feierbiester mit den Füssen ab und viel Geduld haben sie dabei nicht. Das "IU" bietet laut Homepage www.iu-sb.de nach dem Motto "Foodsharing and Party" eine Mischung aus asiatischer und südamerikanischer Food., Livestyle,Bar und Party mitten in Saarbrücken. Das Denglish auf der HP gilt dabei wohl als besonders hip; mit ein paar Hispano-Floskeln wäre es sicher noch hipper ;-))).
Das Wetter war nach längerer Zeit wieder einmal freundlich und sonnig und Familie Simba zog es deshalb am frühen Nachmittag zum St.Johanner Markt, wo wir über viele Jahre im Freundeskreis jeden Samstag etliche vergnügte Stunden verbracht hatten. Nachdem dort viele Traditionsgastros aus verschiedensten Gründen (Knastaufenthalte nach Steuerbetrügereien in Millionenhöhe, keine Nachfolger, Krankheit oder wie gerade erst vor Wochen die Insolvenz bei "Stiefel" und "Stiefelbräu") verschwunden waren und sich in den freigewordenen Immobilien "hippe" Läden mit vielfältigem ausländischen Ketten-Touch eingenistet hatten (der ein und andere überlebte nur wenige Monate), liessen wir unsere dortigen Runden einschlafen; das war nicht mehr "unser" Markt. Nun zog es uns beide aber doch wieder einmal dorthin, und sei es auch nur um zu schauen, was sich dort seit dem Herbst 2018 getan hat. Die Aussenbereiche der Gastros waren alle gut besucht und wir fanden beim "IU" ein schönes Plätzchen im Schatten unter einem Sonnenschirm (Wunsch meiner Begleiterin; ich hätte sonnig vorgezogen, aber sonnig sind wir ja selber).
Schnell waren wir in der Obhut eines agilen redegewandten jungen Service-Mannes aus den USA, der hier bei uns im Saarland Deutsch lernen möchte; gelernt hat er dabei schon viel und auch den saarländischen Zungenschlag bereits ziemlich verinnerlicht. Begrüßt wurden wir mit:"Haben wir Hunger mitgebracht? Oder haben wir nur Durst mitgebracht?" Ist wohl seine Standardansprache. Was er mitgebracht hat wissen wir nicht, jedenfalls baten wir um die Karte und äusserten beiläufig unsere Getränkewünsche: Apfelsaftschorle (0,3l EUR 2,80) pour Madame und ein Karlsberg-Weizen (EUR 3,00 für 0,3l; ich wusste gar nicht, dass es so kleine Weizengläser gibt) pour moi. Die Getränke und die bis 16 Uhr Uhr gültige Mittagskarte kamen rasch, gebracht von einem anderen jungen Mann. Unsere Essensbestellung durfte dieser, wohl ein sehr niedriger Dienstgrad, nicht aufnehmen; er versprach aber, den uns bereits bekannten dienstbaren Geist asap (as spoon as possible) vorbeizuschicken.
Mittags gibt es lediglich 4 Ramengerichte und vier Bowls sowie ein paar Desserts; die Abendkarte ist erheblich größer; wahrscheinlich kommt es auch dann erst so richtig zum angepriesenen "Livestyle, Foodsharing and Party". Vermisst haben wir das aber nicht. Meine Frau bestellte als dies möglich war "Poké- Bowl mit Quinoa, Yellowfin Thunfischtatat, cremiger Avocado, Blattspinat, Edamame, Karotten, bunter Sesam- und Sojamarinade sowie Wasabi-Dressing" für EUR 14,50. Schade, dass wir nichts zum Fotografieren dabei hatten, denn was da kam sah schon mal äusserst appetitlich aus. Allerdings kam keine Bowl sondern eine Art kleiner Suppenteller. Egal, denn geschmeckt hat es meiner Frau wirklich ganz ausgezeichnet; sie lobte das Gericht und das gleich mehrfach. Hört, hört! Einwandfrei war auch mein "Shoyu Ramen mit Cashu-Schweinebauch in Mirin, Sojasauce und Sake geschmort, Ramennudeln, Shiitakepilze, Frühlingszwiebeln, Sprossen, mariniertem Ei, Noriblatt, Misobrühe und hausgemachter Shoyu Tate Würzsauce" (EUR 12,50) Könnte ich jederzeit wieder essen und die Ramen mit Huhn bzw. Rind werde ich auch probieren; das vegane Ramen-Gericht lasse ich aussen vor.
Fazit: Was wir an Essen erlebt haben finden wir sehr gut, der flotte Service sollte sprachlich etwas weniger gestelzt-einstudiert (Livestyle?) und besser normal daherkommen. Zum Essen kommen wir gerne mal wieder, zum blossen Verweilen an einem Sonnentag auch.
Im Oktober 2018 habe ich das "IU" erstmals besucht gehabt und seither nicht mehr; zu groß war damals die Enttäuschung über Küchenleistung und Service gewesen (siehe den entsprechenden Bericht), denn der neue Besen hatte damals alles andere als gut gekehrt. Zweieinhalb Jahre waren seither ins Land gegangen und wer sich als Gastro so lange am St.Johanner Markt, dem "Wohnzimmer der Landeshauptstadt Saarbrücken", behauptet, muß schon etwas bieten, um dort bestehen zu können. Denn hier stimmen die Saarbrücker Feierbiester mit den... mehr lesen
3.5 stars -
"Da scheint sich im und vor dem "IU" seit meinem letzten Besuch doch etwas gebessert zu haben........" simba47533Im Oktober 2018 habe ich das "IU" erstmals besucht gehabt und seither nicht mehr; zu groß war damals die Enttäuschung über Küchenleistung und Service gewesen (siehe den entsprechenden Bericht), denn der neue Besen hatte damals alles andere als gut gekehrt. Zweieinhalb Jahre waren seither ins Land gegangen und wer sich als Gastro so lange am St.Johanner Markt, dem "Wohnzimmer der Landeshauptstadt Saarbrücken", behauptet, muß schon etwas bieten, um dort bestehen zu können. Denn hier stimmen die Saarbrücker Feierbiester mit den
Geschrieben am 24.08.2021 2021-08-24| Aktualisiert am
01.06.2023
Besucht am 24.08.2021Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 42 EUR
War gar nicht so einfach heute irgendwo unterzukommen! Zum einen waren wir mit unserem Reservierungswunsch spät dran, etliche Restaurants waren zu Mittag bereits ausgebucht, und zum anderen haben etliche Gastros am Dienstag Ruhetag. Eigentlich war ich vom Montag als Ruhetag, den auch das Friseurgewerbe heiligt, ausgegangen, aber auch im Gastrobereich scheint sich zusätzlich der Dienstag nach und nach durchzusetzen. Schliesslich fand sich in der "Undine" doch noch ein Plätzchen sprich ein Tisch im dortigen Biergarten.
Das Bruchsche Imperium, zu dem ja auch die "Undine" gehört, existiert ja seit dem Frühjahr 2021 "dank" Corona nicht mehr. Die Privatinsolvenz der Brauerei (seit 1702 im Familienbesitz) hätte man aus eigener Kraft wohl noch gestemmt, aber die Schliessungen von "Stiefel", "Stiefelbräu", "Undine" sowie der "Tabaksmühle" und die damit verbundenen langen und durch das Geld von Bund und Land bei weitem nicht gedeckten Verdienstausfälle waren tödlich. Das Brauereigelände und die Brauerei hat Bruch Junior, der von seinen Vater Thomas die Führung übernommen hat, bis 2024 gepachtet und braut bis dahin noch Bruch Biere. Anschliessend muss die Brauerei irgendwelchen Wohnungs- oder Büro-Bebauungen weichen und wird geschleift; schade, dass dann über dreihundertzwanzig Jahre-Bruch-Braugeschichte wirklich Geschichte sind und Saarbrücken damit seine letzte Brauerei verliert. "Tabaksmühle" und die "Undine", die von Britta Bruch geführt wird, konnten aus der Konkursmasse herausgelöst werden und existieren als Gastros weiter; "Stiefel" und "Stiefelbräu", beide am St. Johanner Markt, hatten dieses Glück leider nicht; verdammt schade!
Gegen 13:30 Uhr trafen wir an der "Undine" ein; heute war nach längerer Zeit mal wieder ein sonniger Tag, aber die Sonnenplätze im Biergarteh waren um die Zeit natürlich alle besetzt und wir bekamen einen Tisch im Schatten, den die Platanen mehr als reichlich spendeten. Mme. Simba hatte im Gegensatz zu mir ein leichtes Jäckchen dabei; so richtig warm war mir, im bloßen Hemd ohne T-Shirt darunter, nicht, aber wir wollten ja auch nicht Stunden verweilen sondern nur etwas essen und trinken.Ewig lang halte ich es auf den kissenlosen Biergartenstühlen ohnehin nicht aus ausser ich würde mir die Rübe mit den flüssigen Bruch-Produkten dermassen zuziehen, dass ich von auftretenden Sitzbeschwerden nichts mehr merken würde. Wa natürlich nicht vorkommt.
Madame bestellte den "Pulled Pork Burger mit Zitronen-Apfel, Coleslaw, Purple Curry Mayo und Rustico-Frites" (EUR 14,00) und zum Trinken eine kleine Väth-Schorle für EUR 2,40. Ich hatte zunächst mit dem gegrillte Pulpo geliebäugelt, entschied mich dann aber für "Zitronenhuhn; Suprème von der Maispoularde sous vide gegart, mit Zitronenrahmsauce, klassischem Risotto & Zuckerschoten" für EUR 18,50. Dazu ein Bruch Weizen vom Fass (0,5l EUR 4,30); Bruch Biere habe ich seit ich im Saarland bin immer gerne getrunken und werde dies auch bis zum bitteren Ende der Brauerei tun.
Meine Frau war mit ihrem Burger durchaus voll zufrieden; ich mit meinem Zitronenhuhn dagegen nicht hundertprozentig. Eigentlich sollte sous vide Gegartes richtig schön saftig sein; das ist ja schliesslich der Sinn des Ganzen. Meine Maispoularde war zwar schmackhaft, richtig saftig wie erwartet war sie allerdings nicht; eine gewisse Trockenheit war nicht wegzuleugnen. Highlight meines Gerichts war deshalb nicht die Hauptdarstellerin sondern das Risotto; ein schlotzigeres und schmackhafteres habe ich lange nicht mehr gegessen. Auch die Zitronenrahmsoße erfüllte meine Erwartungen voll und ganz; insgesamt war ich zufrieden und weil heute ein schöner Tag ist sehe ich von einem Sterneabzug wegen "Nichtsaftigkeit" des Flattermanns ab.
Fazit: "Die "Undine" der Ruderclubs Undine Saarbrücken, der schon höchstdekorierte Ruderer/innen hervorgebracht hat, war und ist uns lieb und wert; sicher werden wir bis zum nächsten Besuch nicht wieder so lange warten (müssen)..
War gar nicht so einfach heute irgendwo unterzukommen! Zum einen waren wir mit unserem Reservierungswunsch spät dran, etliche Restaurants waren zu Mittag bereits ausgebucht, und zum anderen haben etliche Gastros am Dienstag Ruhetag. Eigentlich war ich vom Montag als Ruhetag, den auch das Friseurgewerbe heiligt, ausgegangen, aber auch im Gastrobereich scheint sich zusätzlich der Dienstag nach und nach durchzusetzen. Schliesslich fand sich in der "Undine" doch noch ein Plätzchen sprich ein Tisch im dortigen Biergarten.
Das Bruchsche Imperium, zu dem ja... mehr lesen
4.0 stars -
"Nach längerer Zeit und Lockdowns sprich behördlichen Schließungen der erste Normalbesuch in der "Undine" ........" simba47533War gar nicht so einfach heute irgendwo unterzukommen! Zum einen waren wir mit unserem Reservierungswunsch spät dran, etliche Restaurants waren zu Mittag bereits ausgebucht, und zum anderen haben etliche Gastros am Dienstag Ruhetag. Eigentlich war ich vom Montag als Ruhetag, den auch das Friseurgewerbe heiligt, ausgegangen, aber auch im Gastrobereich scheint sich zusätzlich der Dienstag nach und nach durchzusetzen. Schliesslich fand sich in der "Undine" doch noch ein Plätzchen sprich ein Tisch im dortigen Biergarten.
Das Bruchsche Imperium, zu dem ja
Geschrieben am 15.08.2021 2021-08-15| Aktualisiert am
15.08.2021
Besucht am 14.08.20213 Personen
Rechnungsbetrag: 49 EUR
Eigentlich wollten wir uns am gestrigen Abend vietnamesisch verpflegen, hatten auch bereits unsere Speisenauswahl getroffen und ich wollte gerade zum Telefon greifen, um die entsprechende Bestellung durchzugeben, als mir im letzten Moment einfiel, dass unsere Lieblingsvietnamesen, Familie Nguyen, in ihrem "Linh" samstags nur bis 14:30 Uhr arbeiten. Also war Plan B gefordert und der liess mich dann letztlich zum Flyer des afghanischen "Weissberg Restaurant" greifen. Die direkte Alternative zum "Linh" wäre zwar das "Saigon" gewesen, aber ich hatte wenig Lust quer durch die Stadt zu fahren, um unser Essen abzuholen; wollte ich doch die um 18 Uhr beginnende Sportschau von Beginn an verfolgen, in der König Liga-Fußball endlich wieder sein Szepter schwingt. Also bestellte ich im "Weissberg", das, nur knapp einen Kilometer von uns entfernt gelegen, ja ins Haus liefert. Für meine Frau sollte es "Charg Biryani" (EUR 12,00) sein, für unsere zu Besuch weilende Tochter "Mahi" (EUR 10,20) und beide Damen wollten sich einen Salat "Nuristan" für EUR 7,80 teilen. Ich wählte als Vorspeise "Charg Pakawri" (EUR 5,00) und als Hauptgericht "Bataka" (EUR 13,90). Die begleitenden Getränke, für die Damen Mineralwasser und für mich zwei Allgäuer Büble Edelbräu, kamen aus eigenen Beständen. Trotz des kurzen Lieferweges dauerte es fast eine Stunde bis der Mann mit unserer Bestellung vor der Türe stand und uns die Essensbehälter aushändigte; bis auf das Schächtelchen mit dem Charg Pakawri und die Salat-Bowl waren sie alle brüllendheiß, auch die in Alfolie gewickelten beiden Fladenbrote "aufs Haus".
Das Charg Biryani meiner Frau, Reis mit mild gewürztem gebratenen Hühnerfleisch, Mandeln, Röstzwiebeln, Kokosraspeln und Rosinen, fand großen Beifall, genau wie der Salat Nuristan (Römersalat, Avocado, Cherrytomaten, Hirtenkäse, Paprika, Gurken und Mais), zu dem es zwei verschiedene Dressings in Schälchen gegeben hatte. Wobei im einen Schälchen wohl eher der Dip für mein Charg Pakawri gewesen war. Vertan, vertan, sprach der Hahn und mein in Kichererbsenteig frittiertes Hühnerfleisch war deshalb eine eher trockene Angelegenheit, die das Allgäuer Büble aber erträglicher gestaltete. Unsere Tochter fand gar nicht genug lobende Worte für ihr Mahi, Nudeln mit Garnelen, Spinat, Cherrytomaten, Mozarella und Basilikum. Einen Teil des Gerichts nahm sie mit nachhause; die "Weissberg"-Portionen sind ausnahmslos reichlich und auch meine Frau schaffte nur knapp zwei Drittel ihres Charg Biryani; den Rest aß sie heute zusammen mit Fladenbrot. Bei meinem Bataka, einem von mir schon mehrfach bestellten Gericht, handelt es sich um Entenbrustfilet mit Rosinen, Cashewnüssen, Sahnesoße, gehobelten Mandeln und Reis als Beilage. Die schwere Soße erschien mir diesmal noch "wuchtiger" sprich breiiger als sonst, bei der sehr fein gegarten Entenbrust waren die Mittelscheiben noch rosa, obwohl die Brust in der heißen Soße natürlich doch etwas nachgezogen hatte. Insgesamt waren wir wie jedesmal mit dem Gelieferten sehr zufrieden; geschmacklich einwandfrei und das zu wirklich moderaten Preisen! Einen großen Bogen machen wir lediglich um die angebotenen Pizzen, insgesamt siebzehn an der Zahl: Pizzen bestellen wir eben doch lieber beim Italiener. Den Weissberg Burger double mit Rindfleisch, Cheddarkäse, roten Zwiebeln, Buttersalat, Ei, Gurken und hausgemachter Burgersoße für EUR 11,00 würde ich aber doch einmal ganz gerne probieren. Kommt Zeit, kommt Burger ;-)).
Eigentlich wollten wir uns am gestrigen Abend vietnamesisch verpflegen, hatten auch bereits unsere Speisenauswahl getroffen und ich wollte gerade zum Telefon greifen, um die entsprechende Bestellung durchzugeben, als mir im letzten Moment einfiel, dass unsere Lieblingsvietnamesen, Familie Nguyen, in ihrem "Linh" samstags nur bis 14:30 Uhr arbeiten. Also war Plan B gefordert und der liess mich dann letztlich zum Flyer des afghanischen "Weissberg Restaurant" greifen. Die direkte Alternative zum "Linh" wäre zwar das "Saigon" gewesen, aber ich hatte wenig Lust... mehr lesen
Weissberg Restaurant
Weissberg Restaurant€-€€€Restaurant, Lieferdienst, Take Away068168631999Kaiserstraße 75, 66133 Saarbrücken
4.0 stars -
"Kommen die Simbas nicht zum Berg muss eben der Berg, in dem Fall der Weissberg, zu den Simbas kommen ........" simba47533Eigentlich wollten wir uns am gestrigen Abend vietnamesisch verpflegen, hatten auch bereits unsere Speisenauswahl getroffen und ich wollte gerade zum Telefon greifen, um die entsprechende Bestellung durchzugeben, als mir im letzten Moment einfiel, dass unsere Lieblingsvietnamesen, Familie Nguyen, in ihrem "Linh" samstags nur bis 14:30 Uhr arbeiten. Also war Plan B gefordert und der liess mich dann letztlich zum Flyer des afghanischen "Weissberg Restaurant" greifen. Die direkte Alternative zum "Linh" wäre zwar das "Saigon" gewesen, aber ich hatte wenig Lust
Geschrieben am 08.08.2021 2021-08-08| Aktualisiert am
10.08.2021
Besucht am 08.08.20212 Personen
Rechnungsbetrag: 28 EUR
Schon lange hatten wir vorgehabt, das Hofgut Dösterhof im nördlichen Saarland einmal zu besuchen; die sehr gut gemachte Homepage www.dösterhof.de hatte uns sehr neugierig gemacht. Die Eheleute Heiner und Jennifer Blasius, beide eigentlich Veterinärmediziner, haben sich mit dem Dösterhof einen Lebenstraum verwirklicht und führen zusammen mit dem studierten Landwirt Ullrich Link das Hofgut, unterstützt von einem siebzehnköpfigen Team. Alte Rassen wie das Allgäuer Braunvieh, das Bunte Bentheimer Schwein, das Braune Bergschaf, die Diepholzer Gans und mehrere seltene Hühnerrassen werden hier gezüchtet und artgerecht gehalten.
Freitag, Samstag, Sonntag und an Feiertagen sind der Hofladen und das Hofcafé geöffnet (jeweils 11:00 - 18:00 Uhr) und der Biergarten während der Saison bis 21 Uhr. Es gibt kalte und warme Küche, wobei ausnahmslos alle Produkte vom eigenen Hofgut bzw. aus dem eigenen Jagdrevier (der Hochwald ist ausserordentlich wildreich) stammen. Alles wird selbst hergestellt, Convenience Goods oder TK-Ware sucht man hier vergebens. Von auswärts bezogen werden nur die Getränke. Fast hätte ich es vergessen: für größere Feiern oder Veranstaltungen kann der "Alte Stall" als Eventraum angemietet werden.
Als wir gegen 14:00 Uhr eintrafen war das Hofcafé gut besucht, der Biergarten ebenfalls. Ein freundlicher junger Mann begrüßte uns und fragte ob wir reserviert hätten; dies mussten wir verneinen. Nach kurzem Blick auf seine Liste bot er uns einen Tisch im Biergarten an: "Bis 15 Uhr können Sie ihn haben!" Wir nahmen ihn. Rings um uns lauter Wandersleute mit prallen Rucksäcken und zünftigen Outdoor-Klamotten; alles vom Feinsten, da stachen wir mit unserer Alltagskluft schon ein bisschen ab ;-)). Mein Schatz bestellte nach kurzem Blick in die Karte bei besagtem freundlichen jungen Mann eine kleine Apfelschorle (0,2l EUR 2,70) und die Jausenplatte zu EUR 14,50; für mich sollte es ein Gutmann Hefeweizen (0,5l EUR 4,20) und die Wildfrikadelle mit Wild-Preiselbeeren und Brot zu EUR 6,70 geben. Die Brauerei Gutmann aus Titting war mir bis dato gänzlich unbekannt; dass sie Hefeweizen kann sei hier lobend vermerkt.
Die Jausenplatte (woher kennt man hier im nördlichen Saarland wohl den Begriff "Jause"?) war bestückt mit Rohessern, Salami, einer kleinen Wurstvariation, Brie, Camembert, Senfvariation, diversem Schinken, blauen Trauben, Landbutter, Tomaten und Corrnichons; dazu gab es "Sauerteigbrot aus Handarbeit". Sah alles sehr gut aus und schmeckte meiner Frau sehr; ich bekam Kostehäppchen vom Rohesser und einem der Schinken. Alles ganz fabelhaft! Wir beschlossen einen Teil der Wurstwaren und Schinken für den häuslichen Bedarf im Hofladen zu kaufen; unsere Flucht zwischen zwei Gewitterschüben nebst Hagel verhinderte dies, aber der Hofladen versendet seine Waren auch und wir wollen ohnehin bei besserem Wetter wiederkommen und uns dann auch den Hof, vor allem die Stallungen und Weiden, in aller Ruhe anzuschauen. Einiges von der Jausenplatte liess meine Frau sich einpacken, denn vor Ort wollte sie noch ein Stück Bauernkäsekuchen zu EUR 2,60 probieren. Letztlich wurde aber auch der eingepackt, als Wind aufkam und die nächsten Güsse vom Himmel herunter ankündigte.
Ach ja; fast hätte ich meine Wildfrikadelle vergessen. Ein mächtiges Trumm von Frikadelle, das mir zwar sehr gut schmeckte, von der Konsistenz her aber für mich eindeutig zu fest war; das müsste doch auch fluffiger gehen! Das zur XXL-Frikadelle gereichte Brot war das "Sauerteigbrot aus Handarbeit", das auch zum Jausenteller gereicht worden war.
Fazit: Wir kommen wieder!
P.S. Bilder von Speis und Trank habe ich mangels mitgeführter Fotoausrüstung hier nicht machen können; wird aber bei Gelegenheit nachgeholt. Und das Stück Bauernkäsekuchen hat meine Herzallerliebste unterwegs verzehrt; von zig Baustellen und Umleitungen entnervt fuhr sie dazu in eine Bushaltebucht und liess sich den Kuchen dort von mir servieren ;-)))
Schon lange hatten wir vorgehabt, das Hofgut Dösterhof im nördlichen Saarland einmal zu besuchen; die sehr gut gemachte Homepage www.dösterhof.de hatte uns sehr neugierig gemacht. Die Eheleute Heiner und Jennifer Blasius, beide eigentlich Veterinärmediziner, haben sich mit dem Dösterhof einen Lebenstraum verwirklicht und führen zusammen mit dem studierten Landwirt Ullrich Link das Hofgut, unterstützt von einem siebzehnköpfigen Team. Alte Rassen wie das Allgäuer Braunvieh, das Bunte Bentheimer Schwein, das Braune Bergschaf, die Diepholzer Gans und mehrere seltene Hühnerrassen werden hier... mehr lesen
4.0 stars -
"Hier hatten wir heute alles zwischen Sonnenschein und sehr starkem Gewitter nebst heftigem Hagelschlag" simba47533Schon lange hatten wir vorgehabt, das Hofgut Dösterhof im nördlichen Saarland einmal zu besuchen; die sehr gut gemachte Homepage www.dösterhof.de hatte uns sehr neugierig gemacht. Die Eheleute Heiner und Jennifer Blasius, beide eigentlich Veterinärmediziner, haben sich mit dem Dösterhof einen Lebenstraum verwirklicht und führen zusammen mit dem studierten Landwirt Ullrich Link das Hofgut, unterstützt von einem siebzehnköpfigen Team. Alte Rassen wie das Allgäuer Braunvieh, das Bunte Bentheimer Schwein, das Braune Bergschaf, die Diepholzer Gans und mehrere seltene Hühnerrassen werden hier
Geschrieben am 25.07.2021 2021-07-25| Aktualisiert am
26.07.2021
Besucht am 25.07.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 67 EUR
Uns war kürzlich auf der Fahrt ins Mandelbachtal aufgefallen, dass in der Fechinger Provinzialstrasse die Aussenwerbung des griechischen Restaurants "Kastro" weg war; sie war ersetzt worden durch "Restaurant Athos", offenbar ebenfalls ein Grieche. Im vom Neffen des "Dimitra"-Betreibers geführten "Kastro" hatten wir gelegentlich gegessen; das lag aber schon länger zurück. Wie überhaupt unsere ganzen Griechen-Besuche, nachdem sich unser "Hausgrieche" in Dudweiler bei Nacht und Nebel abgesetzt hatte. Das "Dimitra", der erste Saarbrücker Grieche, zu altbacken, das recht hochpreisige "To Steki" mit stark schwankender Küchenleistung und dann eben das "Kastro"; Griechen standen in letzter Zeit nicht auf unserem Programm. Im Internet machte ich mich ein bisschen schlau über das "Athos" und hier bei GG fand ich den Beitrag eines von mir durchaus geschätzten Herrn aus Steinweiler, der das Bad Bergzaberner "Mutterhaus" des "Athos", das "Athos Nr.1" und dessen Küchenleistungen über den grünen Klee pries, vor allem den "Athen-Teller" und die "Aphrodite-Platte für 2 Personen". Also warum es nicht einmal mit dem Saarbrücker Ableger versuchen? Wie ich in Erfahrung brachte gibt es im "Athos-Verbund" eine weitere Filiale in Wadgassen und einem Eintrag der geschätzten Kollegin PetraIO von vorgestern zufolge auch noch eine in Wadern. Irakles Lampriamidis schein ein recht umtriebiger junger Mann zu sein; wie es im SZ-Artikel heisst hat er bereits im zarten Alter von gerade mal 18 Lenzen das Stammhaus in Bad Bergzabern übernommen, zwei Jahre später die Filiale in Wadgassen und am 03.09.2020 24-jährig den Saarbrücker Betrieb in Fechingen eröffnet. Warum dann Internet auf der entsprechenden "Athos"-HP ein Herr Olefia Manelidou als Betreiber genannt ist mögen die griechischen Götter wissen; soll hier aber auch nicht weiter interessieren ;-)) Interessieren würede mich allerdings schon, warum "Athos" nicht in der Palz bleibt, wo es doch auch sehr schöne Fleckchen gibt, sondern sich ausgerechnet hier mit Filialen ausbreitet; steht uns etwa eine Palz-Griechen-Invasion ins saarländische Häuschen?
Per Mail hatte ich am letzten Donnerstag einen Tisch für den gestrigen Abend bestellt und kurz nach 18 Uhr trafen wir im "Athos" ein. Die Begrüßung war sehr freundlich und man entschuldigte sich direkt dafür, dass im Außenbereich trotz des sonnigen Wetters nicht eingedeckt war; man habe nämlich Kenntnis von einem nahenden Unwetter. Da hatten sie ein feines Näschen gehabt, diese Griechen! Wir waren gerade beim Hauptgericht, als nach vorausgegangenem Geblitze und Donnergrollen der Himmel seine Schleusen mächtig öffnete; eine knappe halbe Stunde lang fiel buchstäblich Wasser vom Himmel. Gottseidank sassen wir ja im Trockenen und zwar in den Räumen einer ehemaligen Kirche, die nun seit Jahren sehr weltlich als Restaurant dient; solch umgewidmete Gotteshäuser kenne ich vor allem aus den Niederlanden.
Das Ambiente ist im "Athos" sehr schlicht und nüchtern. Genau so hat es früher im "Kastro" ausgesehen; gut möglich, dass man die Ausstattung komplett übernommen und so belassen hat wie sie war. Von Tavernen- oder Hafenkneipencharakter jedenfalls nicht die Bohne einer Spur. Gemütlich geht anders, aber wir wollen hier ja auch nicht wohnen sondern "nur" essen. Es ist hier genau so sauber wie es sein soll und auch beim Vorgänger "Kastro" gewesen ist.
Der Service, ein etwas älterer Herr und ein junger Mann mit gepflegtem Vollbart bedienen an den Tischen, ein junger Mann hinter dem Tresen; das muss reichen und reicht auch. Zunächst wird uns nachdem ein Tisch zugewiesen worden war und wir Platz genommen hatten ein Klemmblett mit Nachverfolgungsformular zum Ausfüllen überreicht. Name, Adresse, Telefonnummer; alles o.k., aber die zusätzliche Angabe der Mailadresse spare ich mir dann doch. Das Kärtchen meiner Frau mit den Impfaufklebern liegt auf dem Tisch. Moment mal; wo will der Thekenmensch, der sich das Kärtchen geschnappt hat, damit hin? Geschaut wird mit den Augen, nicht mit den Fingern! Die Kollegen fangen ihn ein und bringen das Kärtchen zurück; der Mann hatte wie uns erklärt wurde so etwas noch nie zuvor gesehen und wusste nicht was er damit anfangen sollte. Wir befinden uns ja nach wie vor im Corona-Modus; wäre uns so gar nicht aufgefallen, denn die Herrschaften im Service agieren zwar nicht hüllen- aber maskenlos. Haben wir da was verpasst, hat es gerade weitere Lockerungen gegeben? Wir wissen es nicht, aber da wurstelt ja ohnehin jedes Bundesland vor sich hin. Egal; der Service ist jedenfalls sehr freundlich, kompetent, aufmerksam und lässt am Tisch schon mal den ein und anderen flotten Spruch vom Stapel. Das mögen wir; lieber so als verkniffen und bierernst.
Die Speisekarte ist zwar übersichtlich aber sehr groß; ich habe die einzelnen Angebote nicht gezählt aber mit einer Zahl knapp unter 100 dürfte ich nicht ganz falsch liegen. Kleinere Karten sind uns bedeutend lieber aber solch Riesenansammlungen von Speisenangeboten sind vor allem bei Griechen und Chinesen oft zu finden. Hier wäre weniger mit Sicherheit mehr. Was die Speisekarte zu viel hat hat aus meiner Sicht die Weinkarte im "Athos" entschieden zu wenig; das ist sehr schade. Na ja; für den ersten Durst gibt es ohnehin Bier für uns; meine Frau bekommt, da heute für unseren Transport zuständig, ein alkoholfreise Krombacher Weizen (0,5l EUR 4,20) und ich aus dem gleichen Hause ein dunkles Weizen mit Alk für ebenfalls EUR 4,20 pro halbem Liter; leider beide Biere aus der Flasche. Zum Essen bestelle ich aus dem mickerigen Weinangebot einen trockenen Roten namens Nausa (0,25l EUR 5,50); wie sich herausstellen sollte war er sein Geld nicht wert. Genau so wenig wie mein Digestif, ein Metaxa 7 Sterne (EUR 4,50) ; da hatte der Ouzo "aufs Haus", den wir gleich zu Beginn erhalten hatten und der mit EUR 2,50 auf der Karte steht, bedeutend besser geschmeckt. Vor allem der zweite eigentlich meiner Frau zugedachte!
Als Vorspeisen bestellten wir "Mydi Saganaki" ((EUR 6,80) pour Madame und "Calamaria vom Grill" (EUR 8,50 pour moi. Als sie kamen haben wir sie hälftig geteilt und hatten so von beidem etwas. Die Muscheln Saganaki hatte ich noch nie zuvor gegessen; ein ganz tolles Gericht, das ich hier jederzeit wieder bestellen würde. Bei den "Calamaria" handelte es sich um eine einzige, dafür aber ordentlich große Tube; sie war spitzenmässig gegrillt und butterzart. Der Service hatte beim Servieren dieses Gerichts darauf hingewiesen, dass man am besten etwas von der dunklen Flüssigkeit aus dem Ständer über die Tube gegen sollte, um einen ganz speziellen Geschmack zu bekommen. Ob mit oder ohne; geschmeckt hat es in jedem Fall sehr gut, das Stück vom Kalmar.
Nachdem der geschätzte GG-Kollege marc074 in seiner Rezension des Bad Bergzaberner "Athos-Mutterhauses" die Aphrodite-Platte für EUR 38,00 in höchsten Tönen abgefeiert hat hätte dieses Gericht für zwei Personen schon interessiert; leider steht es in der Saarbrücker Filiale nicht auf der Karte; schade. "Moussaka" steht natürlich auf der Karte, war aber gestern am Mittag so oft rausgegangen, dass es "aus" war. Meine Frau musste deshalb umdisponieren und entschied sich schliesslich für "Kolokithokeftedes" (EUR 6,80). Der Zungenbrecher entpuppte sich als griechische Zuchinipuffer mit Zaziki; das Kostehäppchen überzeugte mich nicht, es erinnerte mich irgendwie an von mir nicht gemögte Grünkernbratlinge. Meiner Frau hat das Gericht gut geschmeckt, nicht mehr und nicht weniger. Obwohl die Portion recht klein war wollte sie kein Dessert. Ich hatte mir als Hauptgericht den "Lammteller mit Pommes Frites und Salatbeilagenteller" für EUR 19,80 bestellt. Man ahnt es schon, der Salat ging auf direktem Wege zu meiner Fahrerin. Auf dem Lammteller lagen ein Stück Lammfilet, ein Lammspieß und zwei Lammkoteletts; ich hatte gar nicht mehr in Erinnerung, dass die Dinger so winzig sind! Gewürzt war das Fleisch sehr gut, die gereichten Pommes waren sehr knusprig und das Zuziki war mir geschmacklich ein wenig zu "zahm"; hier hätte ich mir schon etwas mehr Biss gewünscht. Die doch sehr dünnen kleinen Koteletts waren auf den Punkt gegart und innerlich noch rosa; küchenmässig eine Meisterleistung. Gerade so eben innerlich rosa war auch das Filetstück während die drei Stücke vom Lammspieß heftig "drüber" waren. Essbar waren sie noch, mehr aber auch nicht. Solche Fehler sollten dem Koch, der laut Bericht der "Saarbrücker Zeitung" früher auf der Yacht der Familie Onassis gekocht hat, nun wirklich nicht passieren. Die Dessertsuche gestaltete sich ein wenig schwierig; zwei der von mir angepeilten Gerichte waren am Mittag noch zu haben gewesen, nun aber "aus". So landete ich schliesslich bei "Karidopita" für EUR 6,30. Dieses Gericht ähnelt sowohl optisch wie auch geschmacklich sehr der türkischen Baklava. Der überaus knusprige Hauptdarsteller war eingerahmt von einer Kugel Vanilleeis und einem Häufchen Schlagsahne; für mich eine sehr gelungene Nachspeise.
Fazit: Wir haben und trotz der etwas steril-nüchternen Umgebung wohlgefühlt; dazu beigetragen haben sowohl die insgesamt gute bis sehr gute Küchenleistung wie auch der wirklich angenehme Service. Wir kommen gerne wieder; schliesslich muss ich zumindest den für Bad Bergzabern in der marc074-Rezension hochbejubelten Athen-Teller probieren und mein Schatz will "seine" Moussaka! Für den well done-Lammspieß ziehe ich bei "Essen" einen halben Stern ab."
P.S. Hat man im "Athos"-Verbund noch nichts von CI (Corporate Identity) gehört? Wohl kaum, denn sonst stünde auf der Vorderseite der Papierservietten der Name Athos und das entsprechende Emblem anstelle von "Restaurant Poseidon" ! Herr Betreiber, bitte ändern!
Uns war kürzlich auf der Fahrt ins Mandelbachtal aufgefallen, dass in der Fechinger Provinzialstrasse die Aussenwerbung des griechischen Restaurants "Kastro" weg war; sie war ersetzt worden durch "Restaurant Athos", offenbar ebenfalls ein Grieche. Im vom Neffen des "Dimitra"-Betreibers geführten "Kastro" hatten wir gelegentlich gegessen; das lag aber schon länger zurück. Wie überhaupt unsere ganzen Griechen-Besuche, nachdem sich unser "Hausgrieche" in Dudweiler bei Nacht und Nebel abgesetzt hatte. Das "Dimitra", der erste Saarbrücker Grieche, zu altbacken, das recht hochpreisige "To Steki"... mehr lesen
4.0 stars -
""Ein Stück Griechenland in Fechingen", so titelte die SZ einen Bericht über das neu eröffnete "Athos" (09/2020)" simba47533Uns war kürzlich auf der Fahrt ins Mandelbachtal aufgefallen, dass in der Fechinger Provinzialstrasse die Aussenwerbung des griechischen Restaurants "Kastro" weg war; sie war ersetzt worden durch "Restaurant Athos", offenbar ebenfalls ein Grieche. Im vom Neffen des "Dimitra"-Betreibers geführten "Kastro" hatten wir gelegentlich gegessen; das lag aber schon länger zurück. Wie überhaupt unsere ganzen Griechen-Besuche, nachdem sich unser "Hausgrieche" in Dudweiler bei Nacht und Nebel abgesetzt hatte. Das "Dimitra", der erste Saarbrücker Grieche, zu altbacken, das recht hochpreisige "To Steki"
Geschrieben am 28.06.2021 2021-06-28| Aktualisiert am
28.06.2021
Besucht am 26.06.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 40 EUR
Um es ganz genau zu sagen, vier Jahre und elf Monate sind seit unserem letzten Besuch in der "Waldblickschenke" vergangen. Wir waren zur Zeit der "Buben" seit 2005 eigentlich regelmässig hier eingekehrt bis ich dann eines Tages mit dem Küchen-"Buben" ziemlich zusammengerasselt bin. Nachdem die "Buben" die Schenke aufgegeben hatten, warum auch immer, waren wir kurz darauf noch einmal beim direkten Nachfolger zu Gast gewesen. Während meine beiden Damen, also Mutter und Tochter, mit ihren Gerichten damals zufrieden gewesen waren, war meine Pasta wirklich zum Davonlaufen; wer Näheres darüber wissen mag, kann gerne meinen Bericht vom 27.07.2016 lesen. Davongelaufen sind wir dann auch und bis heute nicht mehr wiedergekommen. Etliche Betreiberwechsel mit Aufs und Abs hatte es seither gegeben; derzeit wird das Ausflugslokal von Frau Zdravka Stefanovska geführt.
Die Headline dieses Berichts hätte auch "Um es in einem Satz zu sagen: Freundlichkeit geht anders, Service auch!" lauten können; dazu gleich mehr.
Meine Herzallerliebste hatte heute für 18 Uhr einen Tisch bestellt. Eigentlich hätten Tochter und Schwiegersohn gerne mitgewollt, aber es war für den Abend regnerisches Wetter angesagt und so mussten sie passen; nach drinnen hätten sie ohne aktuellen Negativtest oder ohne vollständige Impfung nämlich nicht mitgedurft. Also machten nur wir beide uns auf den Weg. An der "Waldblickschenke" angekommen fanden wir das eigentlich recht beliebte Ausflugsziel ziemlich verwaist und den Parkplatz gähnend leer. Ob das wohl mit der um 18 Uhr beginnenden EM-Partie Niederlande gegen Tschechien zu tun hatte? Egal; wir hörten Stimmen und dann standen wir vor einer älteren Dame, entweder der Betreiberin oder einer Servicekraft. Wir nannten brav unseren Namen und baten darum, zu unserem Tisch gebracht zu werden. Negativtest oder Impfbestätigung, meine hatte ich bereits gezückt, wollte die Dame nicht sehen. Draussen sitzen wollten wir wegen des Regengetröpfels nicht, also baten wir um einen Tisch drinnen. "Dann müssen Sie den ersten Tisch gleich links nehmen und drinnen Masken aufziehen." Wir traten ein; drinnen saß absolut niemand und es gab viel Platz, kein einziger Tisch war belegt oder reserviert. Wieso dann für uns nuir den ersten Tisch links und wieso Masken. Das verstanden wir nicht, aber es sollte noch mehr geben, das wir nicht verstanden. Eingedeckt war nirgends, Tischtücher gab es auch nicht. Als mein Schatz die Dame darauf aufmerksam machte, tat diese sehr erstaunt. "Wir dürfen drinnen wegen Corona keine Tischtücher auflegen und auch nicht eindecken; das ist Vorschrift. Oder haben Sie in letzter Zeit irgendwo drinnen gedeckte Tische gesehen?" "Aber natürlich, überall da, wo es offene Gastros, die wir in den letzte zwei Wochen besucht haben, mit Innenbereichen gibt." Es wurde uns nicht geglaubt; hier hätte die Dehoga sicher noch Nachschulungsbedarf in Sachen Corona-Auflagen und Lockdown-Lockerungen.Mein Schatz bestand auf einem Tischtuch, worauf die Dame recht ungnädig auf uns herabsah; schliesslich brachte sie eine kleine Papier-Tischdecke an, etwa in der Gesamtfläche von vier Sets, die klnapp den halben Tisch bedeckte. Oh Herr, lass Hirn regnen! Es kamen die Speisekarten; als ich um die Weinkarte bat, bekam ich zur Antwort: "Sagen Sie mir was Sie wollen, Weiß, Rosé oder Rot, und ich sage Ihnen was ich habe." "Weiß". "Ich habe Grauburgunder und Weißburgunder". Wirklich eine große Auswahl und eine tolle "Weinberatung"; kein Wort zum Winzer, nichts zum Jahrgang, nichts zum Preis. Nun ja, ich bestellte für mich ein großes Pils vom Fass, wenigstens das gab es und auch die Marke (Karlsberg) wurde mir kundgetan, sowie in Glas Weißburgunder: mein Schatz betellte ein großes Panache. Weshalb es hier keine Getränkekarte gibt bzw. keine ausgehändigt werden wurde uns nicht mitgeteilt. Als ich die ausgefüllte Nachverfolgungskarte zurückgeben wollte wurde ich ziuemlich barsch angeblasen:"Nein, die brauchen Sie noch; Sie müssen ja noch ausfüllen wann Sie gehen." Während die Dame die Getränke einbonte hörten wir wie sie dem Koch zurief:"Es wäre sicher am besten wenn ich auf der Stelle Feierabend machen würde." Hätten wir dadurch eine freundliche Kellnerin bekommen, hätten wir den Wunsch der Dame sicher nach Kräften unterstützt; leider blieb es bei reiner Rhetorik ihrerseits; sie machte nicht Feierabend. Schade. Kurzer Nachtrag: Das Karlsberg Ur-Pils vom Fass (0,4l) kostete EUR 3,30, das Panache in gleicher Größe gab es zum selben Preis und für den Weißburgunder trocken (0,2l) unbekannter Herkunft und unbekannten Jahrgangs bezahlte ich EUR 3,90; mehr war er auch nicht wert.
Zu Essen bestellte meine Herzallerliebste das "Saarländische Duo von Rindfleisch und Wurstsalat mit Bratkartoffeln" (EUR 12,90); ich wählte die "Gemischte Platte (Mix Grill) mit Cevapcici vom Grill, Schweinefleisch am Spieß, Hackmedaillon und Schweinekotelett mit Djuvecreis, dazu rohe Zwiebeln, Ajvar und Salat" für EUR 16,90. Gerne hätte ich bis unser Essen kam noch ein zweites Pils getrunken, allein unsere "Servicedame" liess sich längere Zeit nicht blicken und ich konnte deshalb auch nichts mehr bestellen. Irgendwann brachte sie unser Essen an den Tisch und bemerkte spitz: "Da kann ich Ihnen ja auch gleich Ihr Weinchen bringen."
Während der sogenannte Service unter aller Sau war, ware wir mit dem Essen eigentlich recht zufrieden. Meiner Frau schmeckte sowohl mein Beilagensalat wie auch ihr saarländisches Duo gut; schade nur, dass der Rindfleischsalat einige knorpelige Streifen aufwies; ein gewissenhafter Koch sortiert solche Stücke aus anstatt sie dem Gast auf den Teller zu legen. Mein Djuvecreis hätte auch in einem guten kroatischen Restaurant eine bella figura gemacht, dagegen war der Ajvar etwas schwach auf der Brust. Was die lange alarmrote Schote am Tellerrand mehr als wett machte; schon beim Kauen schaltete sie einen sehr kräftigen Nachbrenner ein, der ziemlich lange anhielt. Der Schweinefleischspieß, war gut gegart, ebenso der Hackklops und das "Schwenekotelett", das allerdings ein Stück Schweinerückensteak war. Lediglich die drei Cevapcici hatten etwas zu lange auf dem Grill gelegen; saftig waren sie jedenfalls nicht mehr.
Gesamteindruck: Das Essen war soweit in Ordnung, ist aber zu gleichen Preis an anderer Stelle in noch besserer Qualität zu haben. Das Ambiente war zu Zeiten der "Buben" nicht großartig aber sehr gemütlich; das ist es jetzt leider nicht mehr. Vielmehr ist es unpersönlich, nicht zum Verweilen einladend und sieht an etlichen Stellen wie ein Abstellraum aus, was es wohl teilweise auch ist. Dann doch lieber draussen sitzen! Sauber war es, auch im von mir besuchten Nassraum. Über den Service gibt es keine Diskiussion; er ist indiskutabel und in weiten Teilen sprich Zeiträumen nicht vorhanden. Wir hatten nicht das Gefühl, dass man sich um uns als Gäste bemüht hätte, ganz im Gegenteil. So etwas mögen wir überhaupt nicht und deshalb wird wohl "verdammp" viel Zeit ins Land gehen ehe wir hier wieder einmal auftauchen, falls überhaupt. Falls Frau Stefanovska mit ihrer Crew nicht die Kurve kriegt dürfte der nächste Betreiberewechsel nicht lange auf sich warten lassen; drinnen blieben wir jedenfalls die einzigen Gäste an "Tisch 1, BENUTZER : Administrator" (siehe Rechnung). Das lateinische "Administrare" heisst übersetzt "Dienen" und Dienen sprich Bedienen sollte hier trainiert und ganz erheblich verbessert werden. Draussen hatten wie wir beim Gehen bemerkten mittlerweile vier Herrschaften Platz genommen. Wie es denen ergangen ist wissen wir nicht; hoffentlich besser als uns. Und ja; einer Anordnung unserer "Servicekraft" haben wir ganz bewusst nicht Folge geleistet: wir haben unsere Weggangszeit auf dem Nachverfolgungszettel nicht eingetragen; möge ihr das eine schlaflose Nacht bereiten :-))).
Um es ganz genau zu sagen, vier Jahre und elf Monate sind seit unserem letzten Besuch in der "Waldblickschenke" vergangen. Wir waren zur Zeit der "Buben" seit 2005 eigentlich regelmässig hier eingekehrt bis ich dann eines Tages mit dem Küchen-"Buben" ziemlich zusammengerasselt bin. Nachdem die "Buben" die Schenke aufgegeben hatten, warum auch immer, waren wir kurz darauf noch einmal beim direkten Nachfolger zu Gast gewesen. Während meine beiden Damen, also Mutter und Tochter, mit ihren Gerichten damals zufrieden gewesen waren,... mehr lesen
2.5 stars -
"Verdammp lang her ........." simba47533Um es ganz genau zu sagen, vier Jahre und elf Monate sind seit unserem letzten Besuch in der "Waldblickschenke" vergangen. Wir waren zur Zeit der "Buben" seit 2005 eigentlich regelmässig hier eingekehrt bis ich dann eines Tages mit dem Küchen-"Buben" ziemlich zusammengerasselt bin. Nachdem die "Buben" die Schenke aufgegeben hatten, warum auch immer, waren wir kurz darauf noch einmal beim direkten Nachfolger zu Gast gewesen. Während meine beiden Damen, also Mutter und Tochter, mit ihren Gerichten damals zufrieden gewesen waren,
Geschrieben am 26.06.2021 2021-06-26| Aktualisiert am
27.06.2021
Besucht am 25.06.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 51 EUR
Nein, stattdessen waren wir drin! Auf dem Rückweg vom "Mömax", wo wir in Sachen Küchenregal erfolgreich unterwegs gewesen waren, wollten wir in irgendeiner Aussengastronomie etwas zu uns nehmen; mir war dabei die Idee mit der "Linde" gekommen, hatte ich diese altehrwürdige kleine Gaststätte doch selbst noch nie zu Gesicht bekommen. Die "Linde"-Abholfahrten hatte ausschliesslich meine Herzallerliebste unternommen, häufig war uns Essen von dort gebracht worden; nun wollte ich mir vor Ort doch einmal ein Bild machen. Um 17:30 hielten wir rechts am Strassenrand, riefen bei der "Linde" an und bestellten für 18 Uhr einen Tisch. War natürlich ziemlich zeitlich recht knapp, aber wir hatten Glück und uns wurde ein Tisch zugesagt. Also fuhren wir auf direktem Weg nach Saarbrücken-Bischmisheim, einem sehr hügeligen Stadtteil mit dörflichem Charakter (fehlten nur noch die Misthaufen vor den Häusern wie in früheren Zeiten) und engen Strässchen; in der Turnhalle der dortigen Grundschule finden auch die Übungsnachmittage meiner Herzsportgruppe statt. Besser gesagt "fanden statt", denn coronabedingt war der letzte Übungsnachmittag im März 2020; seither ist absolut nichts mehr gelaufen und wann wir wieder damit beginnen können steht derzeit noch in den Sternen.
Im kleinen Aussenbereich sprich Biergärtchen der "Linde" wurden wir von einer sehr freundlichen Bedienung begrüßt; die angenehme Stimme war mir von etlichen Bestelltelefonaten her vertraut. Zunächst bat sie um Vorlage eines aktuellen Negativtests (hatten wir nicht) oder einer Bescheinigung über zwei Impfungen, wobei die zweite mindestens zwei Wochen zurückliegen müsse (hatten wir). Zwei Aussentische waren noch zu haben; beide fanden allerdings keine Gnade vor den Augen von Mme.Simba, also gings nach drinnen. Dort scheint ambientemässig die Zeit zu Beginn der fünfziger Jahre stehengeblieben zu sein: Viel Holz, viel Braun auch im Fliesenbereich, geschwungener Tresen mit angebautem erhöhtem Tisch auf einem Podest, Stehtisch mit Barhockern drumherum, Nebenzimmer. Viel Deko, beginnend bei zig auf "alt" getrimmten Reservistenkrügen über alte Fotos und nachgemachte Wandteller im "Delfter Blau", die allerdings keine niederländische Gebäude, Landschaften oder Szenen zeigen sondern ausschliesslich Objekte aus dem Saarbrücker Stadtgebiet wie die Ludwigskirche, die Stiftskirche, den St.Johanner Markt oder die Basilika. Was in anderen saarländische Gaststätten mit solch einem Ambiente gang und gäbe ist fehlt hier völlig: Grubenlampen und Brocken geförderter Kohle! Da geht auch die große Kuhglocke für mich nicht als Ersatz durch :-)) Völlig neuzeitlich sind die mit Blick auf die coronabedingten Abstands- und Hygieneregelungen zwischen die einzelnen Tische gestellten Paravents aus weißem Stoff; das erinnert mich irgendwie an die Notaufnahme des Klinikums Saarbrücken, wo solche Paravents zwischen den einzelnen Untersuchungspritschen platziert sind.Hier hat man die Paravents etwas aufgehübscht; auf jedem haben sich drei oder vier Schmetterlings-Aufkleber niedergelassen.
Rasch wurden die Karten gebracht; an Getränken bestellte ich für mich helles Franziskaner Weizen vom Fass (0,5l für volkstümliche EUR 3,60), mein Schatz bekam alkoholfreies Karlsberg Weizen (0,5l EUR 3,40). Als Vorspeise hatte er sich die hausgemachte Paté vorgstellt; nachdem diese nicht zu haben war gabs für uns beide als Vorspeise die "Hummercrêmesuppe mit Krabben und Sahnehaube" (EUR 6,30). Über das Hauptgericht hatten wir uns bereits während der Anfahrt verständigt: "Spaghetti mit Pfifferlingen, Zwiebeln und Speck alio olio" für EUR 13,90.
Die Biere kamen zügig, mein Franziskaner im "König-Ludwig-Glas", und während wir auf die Speisen warteten bekamen wir ungewollt Gratisunterricht über die Bischmisheimer Nachkriegsjahre und die Schicksale diverser Bischmisheimer Bürger. Ein einzelner Gast und ein altes Ehepaar, alle drei wohl "Rehböcke"- Urgestein (als Rehböcke bezeichnen sich die Bischmisheimer selbst und haben auch oft Rehbock-Aufkleber an ihren Fahrzeugen), zogen lautstark vom Leder und fühlten sich durch unsere Anwesenheit auch nicht gestört. Na ja, es war köstlich zuzuhören; was da in bestem Saarländisch auf den Tisch kam hätte reichlich Stoff für das nächste Soloprogramm des weit über die Grenzen des Saarlandes hinaus vor allem als "Becker Heinz" in der TV-Serie "Familie Heinz Becker" bekannten saarländischen Kabarettisten Gerd Dudenhöffer geboten.
Wer wie die "Linde" Hummer nicht auf der Karte hat, hat natürlich auch keine Hummer-Karkassen, aus denen er einen entsprechenden Fonds ziehen kann. Also musste bei der Hummercrêmesuppe Hummerpaste für das Hummer-Feeling sprich so etwas wie Hummergeschmack sorgen. Sie war wohl von Jürgen Langbein, ohnehin die beste, und erledigte ihren Job ganz gut; die Sahnehaube war auf dem Weg von der Küche auf unseren Tisch ziemlich eingefallen, die angekündigten Krabben kamen wohl aus dem Lande Liliput, waren aber in grösserer Zahl am Start.
Mächtig waren die uns aufgetischten Portionen des Hauptgerichts. Hatte anfangs nach nicht sehr viel ausgesehen erwies sich im weiteren Verlauf allerdings als äusserst üppig. Die Pasta war genau al dente. Weder an Pfifferlingen noch am Speck war gespart worden, die Zwiebeln hielten sich mengenmässig dagegen zurück, was wir nicht als Manko ansahen. Ein absolut stimmiges und wohlschmeckendes Gericht, nur für uns beide von der Menge her zu viel. Natürlich wurde uns angeboten. das Nichtbewältigte einzupacken; das wollten wir aber nicht. Manche Speisen gewinnen, das wissen wir ja alle, wenn sie ein- oder mehrmals aufgewärmt werden; Spaghetti mit Pfifferlingen und Speck gehören aus unserer Sicht allerdings nicht dazu.
Fazit: Die "Linde" ist ein kleines Saarbrücker Gasthaus mit viel Tradition und einem gewissen Charme; der Anteil an Bischmisheimer Stammgästen dürfte groß sein und den Betrieb gut durch die widrigen Corona-Zeiten getragen haben und auch weiterhin tragen. Das Ambiente muss man mögen, die junge Frau im Service, auf der Rechnung als "Bediener 3" ausgewiesen, versieht ihren Dienst mit viel Engagement und Freude; großes Kompliment. Die Küche ist gut, manchmal sogar sehr gut. Die Nassräume haben wir nicht aufgesucht; sie dürften aber genau so sauber sein wie das was wir gesehen haben. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist stimmig, Punkt. Wir haben uns jedenfalls wohlgefühlt und kommen sicher mal wieder.
P.S. Fast vergessen hatte ich dass als ich meinen Beilagensalat zu meinem Schatz hinüberschob die Bedienung angeflitzt kam undd fragte, ob sie mir anstelle des Salats vielleicht etwas Gemüse bringen dürfte. Sie durfte und kam wenig später mit einem Tellerchen voll Blumenkohl, Buttererbsen und Butterböhnchen an.Respekt; das findet man nicht überall.
Nein, stattdessen waren wir drin! Auf dem Rückweg vom "Mömax", wo wir in Sachen Küchenregal erfolgreich unterwegs gewesen waren, wollten wir in irgendeiner Aussengastronomie etwas zu uns nehmen; mir war dabei die Idee mit der "Linde" gekommen, hatte ich diese altehrwürdige kleine Gaststätte doch selbst noch nie zu Gesicht bekommen. Die "Linde"-Abholfahrten hatte ausschliesslich meine Herzallerliebste unternommen, häufig war uns Essen von dort gebracht worden; nun wollte ich mir vor Ort doch einmal ein Bild machen. Um 17:30 hielten wir... mehr lesen
4.0 stars -
"Diesmal haben wir bei der "Linde" nicht wie so häufig etwas Bestelltes abgeholt oder uns bringen lassen ..........." simba47533Nein, stattdessen waren wir drin! Auf dem Rückweg vom "Mömax", wo wir in Sachen Küchenregal erfolgreich unterwegs gewesen waren, wollten wir in irgendeiner Aussengastronomie etwas zu uns nehmen; mir war dabei die Idee mit der "Linde" gekommen, hatte ich diese altehrwürdige kleine Gaststätte doch selbst noch nie zu Gesicht bekommen. Die "Linde"-Abholfahrten hatte ausschliesslich meine Herzallerliebste unternommen, häufig war uns Essen von dort gebracht worden; nun wollte ich mir vor Ort doch einmal ein Bild machen. Um 17:30 hielten wir
Geschrieben am 06.06.2021 2021-06-06| Aktualisiert am
06.06.2021
Besucht am 05.06.20212 Personen
Rechnungsbetrag: 9 EUR
Auf dem Weg zum Einkauf im "Saarbasar" war nicht ganz klar, wo wir uns anschliessend zwecks Einnahme eines Getränks treffen würden; dass die "Espresso-Bar" ihren Pavillon im Aussenbereich der Mall wieder für Publikum geöffnet hatte, wusste ich, allerdings wären wir dort gestern bis auf die Haut nass geworden. Also lautete die Parole "entweder an der Espresso-Bar drinnen oder am "Rialto 2", falls dort geöffnet sein sollte". Die "Espresso-Bar" hatte ich am Vortag bereits besucht gehabt. Im Saar-Basar angekommen, arbeiteten wir beide unsere jeweiligen Einkaufszettel ab, wobei ich bereits vorab mit meinem Einkaufswägelchen am "Rialto 2" vorbeigekurvt war. Hurra; es ist wieder offen und die gesamte Familie Gatto im Einsatz. Wunderbar! Meine Einkäufe waren rasch erledigt und ich suchte mir anschliessend einen freien Tisch beim "Rialto", was nicht so ganz einfach war; es schien so als hätten sich die vielen Stammgäste zum Besuch am Tag der Wiedereröffnung verabredet. Die Service-Dienst habende Gatto-Tochter hatte mich trotz Maske schon von weitem erkannt, winkte zur Begrüßung und kam direkt an den Tisch sobald es ihr möglich war. Die Begrüßung war ausgesprochen herzlich, schliesslich kennt man sich seit Jahren und von vielen Besuchen meinerseits. Ehe sie mehr darüber erzählte wie es ihr und der Familia während der letzten fast acht Monate Betrirebsruhe ergangen war kam die derzeit noch erforderliche Frage: "Impfausweis oder Bescheinigung über negatives Testergebnis vorhanden?" "Ja!". Impfnachweis gezeigt und das wars; muss auch nicht noch einmal gezeigt werden wurde mir lächelnd erklärt.. Noch nicht ganz wars das; es fehlte das Ausfüllen des Nachverfolgungszettels. Im Rialto wird nämlich noch nach alter Väter Sitte verfahren; so neumodischen Kram wie irgendwelche Apps, die man auf Handy oder Smartphone laden muss, gibt s hier genau so wenig wie an der "Espresso-Bar" :-)).Während ich den Zettel ausfüllte kam Senore Gallo hinter seinem Tresen heraus und begrüßte mich mit Handschlag; beide betonten wir, wie froh wir seien einander wieder zu sehen und dass es nun offenbar weiter Richtung Normalität gehen sollte.
Anschliessend bekam ich meinen Espresso (EUR 1,80); natürlich hatte man auch dabei nichts vergessen, wie immer kam er mit einem zweiten Tütchen Zucker. Bis meine Allerliebste kam war ich bereits bvei Espresso Numero Due. Für sie gab es anstelle eines Getränks einen Früchtebecher für EUR 5,80. Alles wie in alten Zeiten, alles in gewohnter Qualität und Herzlichkeit.
Fazit: Während die "Espresso-Bar" ihren Innenbereich ab morgen wieder schliesst (Aussage einer Thekenkraft am letzten Freitag: "Für gerade mal irgendwas zwischen zwanzig und dreissig Kaffee pro Tag will der Chef niemanden von 9 bis 20 Uhr hier hinstellen.") hofft Familie Gallo wieder auf die guten Geschäfte und den Kundenzulauf der Vor-Coronazeit. Dafür drücken wir beide unsere insgesamt vier Daumen bis sie blau sind! Gäbe es das "Rialto 2" im Saarbasar nämlich nicht würde uns etwas fehlen, so wie es uns leider während der letzten acht Monate gefehlt hat. Tempi passati!
P.S. Fotos gibt es diesmal keine.
Auf dem Weg zum Einkauf im "Saarbasar" war nicht ganz klar, wo wir uns anschliessend zwecks Einnahme eines Getränks treffen würden; dass die "Espresso-Bar" ihren Pavillon im Aussenbereich der Mall wieder für Publikum geöffnet hatte, wusste ich, allerdings wären wir dort gestern bis auf die Haut nass geworden. Also lautete die Parole "entweder an der Espresso-Bar drinnen oder am "Rialto 2", falls dort geöffnet sein sollte". Die "Espresso-Bar" hatte ich am Vortag bereits besucht gehabt. Im Saar-Basar angekommen, arbeiteten wir... mehr lesen
Eiscafé Rialto 2 im Saarbasar
Eiscafé Rialto 2 im Saarbasar€-€€€Eiscafe06819384411Breslauer Straße 1a, 66121 Saarbrücken
4.0 stars -
"Nach über sieben Monaten aufgezwungen Stillstands durfte Familie Gatto ihr "Rialto 2" endlich wieder öffnen" simba47533Auf dem Weg zum Einkauf im "Saarbasar" war nicht ganz klar, wo wir uns anschliessend zwecks Einnahme eines Getränks treffen würden; dass die "Espresso-Bar" ihren Pavillon im Aussenbereich der Mall wieder für Publikum geöffnet hatte, wusste ich, allerdings wären wir dort gestern bis auf die Haut nass geworden. Also lautete die Parole "entweder an der Espresso-Bar drinnen oder am "Rialto 2", falls dort geöffnet sein sollte". Die "Espresso-Bar" hatte ich am Vortag bereits besucht gehabt. Im Saar-Basar angekommen, arbeiteten wir
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Jetzt wollen zwei junge Frauen, die "Räubertöchter", an die glorreichen "Gemmel"-Tage anknüpfen. Ohne Frankreich-Schwerpunkt. Aber wie? "Man kann den alten "Gemmel" nicht auferstehen lassen", so Janina Munteanu (33), studierte Food and Beverage-Managerin und jetzt Geschäftsführerin der "Räubertöchter Food GmbH". "Wir wollen versuchen, den "Gemmel" ins 21.Jahrhundert zu bringen; gediegen, aber nicht rückwärtsgewandt". Dagegen spricht allein schon das großstädtische Bewirtungs-Konzept. Der "Gemmel" soll nämlich "eine gehobene Frühstücks-, Brunch- und Lunch-Kultur" nach Saarbrücken bringen, so Munteanu, die zuvor im Saarbrücker "Vapiano" und in der "Osteria" gearbeitet hat. Hochwertiges Essen, mit dem man sich wohlfühlt, verspricht sie. Zusammen mit ihrer früheren "Osteria"-Kollegin Annalina Spuetz (25) will sie "die neue Aera bestimmen" sprich das angedachte Programm stemmen; dies zusammen mit vier Köchen. Der führende Koch kommt aus dem bekannten Saarbrücker "Restaurant Quack" und bringt sogar Sterne-Erfahrung vom früheren "Le Noir" (Jens Jakob) mit. "Die klassischen Essenszeiten verlieren an Bedeutung" beobachtet Munteanu. Um 17:30 wird es dennoch einen Break geben: Die Karte wechselt dann zum Abendmenü.
Weil die Geschäftsführerin eigener Aussage nach das Geschäft kennt, nennt sie keinen festen Eröffnungstermin, nicht zuletzt den noch anstehenden Renovierungs- und Umbauarbeiten geschuldet. Bis November wird es wohl dauern. Dann solls in die "Ära Gemmel 2.0" gehen. Und ich werde mir den neuen "Gemmel" sehr genau anschauen! Denn weder "Vapiano" noch "Osteria", beides Ketten- bzw. Franchise-Läden, haben je durch hochwertiges Essen auf sich aufmerksam gemacht noch gar geglänzt ;-))).