Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und freue mich dann immer, wenn mir die Auswahl von Restaurants durch informative Kritiken erleichtert wird. Umgekehrt gebe ich meine Erfahrungen auch sehr gerne weiter.
Einige wenige meiner bisherigen Kritiken, die ältesten, stammen originär noch aus RK, aber nach dessen Verkauf an Yelp suche ich hier ein neues "Zuhause".
Zu meinen Bewertungskriterien ein kurzes Wort. Ich bin Relativbewerter, auch ein gut geführter Imbiss kann mal 4 Punkte bekommen, ebenso wie ein Sternerestaurant, es muss dem jeweiligen Anspruch entsprechen!
4 bis 5 Punkte bedeuten für mich, das das Restaurant seinen und meinen Anspruch erfüllt hat bei meinen Besuch. 3 Punkte bedeutet, gewissen Defizite in einzelnen Aspekten. Darunter bedeutet eine Bewertung erhebliche Mängel bei meinem Besuch.
Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 500 Bewertungen 740701x gelesen 14827x "Hilfreich" 14086x "Gut geschrieben"
Besucht am 24.09.2019Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 30 EUR
...meinte mein niederländischer Kollege, als ich ihm von meiner Mittagseinkehr im Rodes Hotel in Loccum berichtete. Recht hatte er...........
Loccum ist bekannt sein durch sein Kloster, in dem viel Kultur stattfindet. Deswegen hatte es mich aber nicht an die Gestade des Steinhuder Meeres verschlagen, denn dort fördern einige meiner Kunden Erdgas und ab und zu muss ich dahin, Vergabebesprechungen, Baubesprechungen und Inbetriebnahmen stehen an in der niedersächsischen Einsamkeit nördlich von Hannover.
Ich war auf dem Rückweg Richtung Westen zurück ins Büro und mein Magen knurrte (Frühstück morgens um 5 und dann nur Kaffee......), als ich der Ortschaft Loccum die erleuchteten Fenster des Hotels Rode bemerkte.
Ich war schon vorbei als ich dachte, Mensch, ein Gasthof, der Mittags aufhat! Gibt's nicht häufig mehr bei uns auf dem Lande. Ich begann zu hoffen, Pommes Schranke vermeiden zu können. Das Hotel Rode machte einen sehr gepflegten Eindruck, als ich nach einem U-Turn auf den Parkplatz einbog. Ein paar auswärtige Nummernschilder auf dem Parkplatz ließen mich Leben in der Gaststube vermuten. Immer besser, als ein Schnellimbiss, also entstieg ich meinem Auto und ging in Richtung Tür. An der Rezeption der Chef (sollte ich nachher erfahren) am Telefon. Ich wartete und als er geendet hatte, beantwortete er meine Frage nach einer mittäglichen Einkehr positiv. Fein, ich ging in Richtung des Gastraumes. Erst ein Thekenzimmer und Raucherareal
Geruch und Gestaltung ließen mich zurückkehren in die 70er und 80er Jahre, als ich als kleiner Junge mit meinem Eltern die Gasthöfe meiner Heimat besuchte, genauso sah es hier aus und genauso roch es hier. Zum Glück dahinter noch ein Gastraum, gepflegter und akkurater eingedeckt. Und dazu noch ganz ohne Tabakrauch-Noten, hier nahm ich Platz.
Ganz alleine war ich im Gastraum, der Chef und Koch (Montur verriet ihn) überbracht flugs die Karten und zog dann los, dass von mir georderte alkoholfreie Pils zu servieren. Das kam dann in der Flasche an den Tisch. Ich hatte inzwischen die Karten eingesehen. Gutbürgerliche Küche mit Wild und Fleisch aus eigener Jagd und Erzeugung, fein, da hatte ich wohl ein gutes Näschen gehabt. Die Mittagskarte
wurde ergänzt um ein saisonales Angebot mit Pfifferling.
Viel Fleisch, aber wir waren ja auch auf dem Land, der großstädtische Veganer verirrt sich wohl nie in diesen Gasthof. Das Angebot war schon sehr rustikal. Hunger muss man hier haben, und den hatte ich, also orderte ich gegrillte Schweine-Medaillons mit Pfifferlingen, hausgemachter Kräuterbutter, gemischtem Salatteller und Röstis. Vorweg servierte der Koch den Salat.
Ein wilder Mix aus frischem und konservieren Zutaten, und eine Fertigsauce darüber. Das war nicht so schön, insbesondere weil es zur Zeit noch so viele frische Zutaten für einen Salatatteler gibt, da muss dann keine eingemachte Bohne rein, oder Mais, oder Krautsalat...nicht so lecker. Ich hatte den halbwegs verzehrt, als dann das eigentliche Gericht auf zwei Tellern an den Tisch kam.
Die Convienience-Röstis kamen separat. Das die hier nicht frisch sein würden, hatte ich schon erwartet. Außerdem gibt es in der norddeutschen Tiefebene, das merke ich immer wieder in solchen Gasthäusern, ein sehr seltsames verlangen fast aller Einheimischen nach Tüten-Kroketten und Röstis. Das war also nicht unerwartet und schön, dass die nicht gleich unter die Sauce des Haupttellers gerieten beim servieren.
Schweinemedaillions, Kräuterbutter, Pfifferlinge alles da. Hausgemacht wurde die Butter annonciert, ich versuchte ein Stückchen von den drei Stücken zu lösen, um die zu kosten. Ging nicht, die waren tiefgefroren. Und weil tiefgefroren komplett ohne Geschmack. Die blieben wo sie waren und ich fragte mich ob man tiefgekühlte, geformte Kräuterbutter bestellen kann beim Händler seines Vertrauens. Nach dem Salat noch ein Aspekt, der mich nicht glücklich hinterließ. Also mal zu den Pilzen, die waren mit sehr viel Speck und einer braune Sauce serviert worden. Angebraten schmeckten die Pilze nicht, sie waren eher weich, und selbst der sehr reichliche Speck schaffte es nicht, dass Saucenaroma auch nur ein wenig in seine Schranken zu verweisen. Das war definitiv eine heftig mit Hefextrakt aufgepimpte Fertig-Sauce, Menno, warum macht man eine Kochausbildung? Doch nicht, um nachher Tüteninhalt in Wasser einzurühren! Punkt drei, der mir heftig gegen den Strich ging. Und wo war die frische Petersilie, die an jedes Pilzgericht gehört? Was blieb noch? Das Fleisch, und das war dann wirklich lecker.
Kross angebraten außen, innen saftig, sehr gute Qualität, man glaubt hier den Spruch von oben. Aber wenn das eigentlich gute Fleisch dann so begleitet wird auf dem Teller, dann ist alles verloren! Es schmeckt einfach nicht. Mein Näschen hatte nur in Sachen tierisches Eiweiß einen guten Riecher bewiesen, der Rest war enttäuschend. Die Frage nach meiner Zufriedenheit beantwortet ich mit "gerade noch ordentlich", was den Chef eine Augenbraue heben, aber nicht weiter nachhaken lies........
Ich war mit einem zweiten Gast alleine im großen Gastraum, somit war es für Chef und Koch in einer Person einfach, auch zu servieren, da gab es keine Probleme.
Kann ich also zum Fazit kommen, ein schöner Landghasthof, in einer Gegend, wo man nur mit viel Glück ein Mittagsmahl in einem solchen einnehmen kann. Sehr gutes Fleisch auf dem Teller, aber das war es dann auch schon. Die restlichen Komponenten waren nicht dem aufgerufenen Preis von 25 EUR entsprechend. Und auch wenn ich zugestehe, dass diese Art von Küche wahrscheinlich bei den meisten Gästen genauso gewünscht wird, ich mag das nicht und deswegen ist es sehr unwahrscheinlich, dass ich noch mal wieder einkehre.
...meinte mein niederländischer Kollege, als ich ihm von meiner Mittagseinkehr im Rodes Hotel in Loccum berichtete. Recht hatte er...........
Loccum ist bekannt sein durch sein Kloster, in dem viel Kultur stattfindet. Deswegen hatte es mich aber nicht an die Gestade des Steinhuder Meeres verschlagen, denn dort fördern einige meiner Kunden Erdgas und ab und zu muss ich dahin, Vergabebesprechungen, Baubesprechungen und Inbetriebnahmen stehen an in der niedersächsischen Einsamkeit nördlich von Hannover.
Ich war auf dem Rückweg Richtung Westen zurück ins Büro und... mehr lesen
2.5 stars -
"een beetje teleurstellend......" Carsten1972...meinte mein niederländischer Kollege, als ich ihm von meiner Mittagseinkehr im Rodes Hotel in Loccum berichtete. Recht hatte er...........
Loccum ist bekannt sein durch sein Kloster, in dem viel Kultur stattfindet. Deswegen hatte es mich aber nicht an die Gestade des Steinhuder Meeres verschlagen, denn dort fördern einige meiner Kunden Erdgas und ab und zu muss ich dahin, Vergabebesprechungen, Baubesprechungen und Inbetriebnahmen stehen an in der niedersächsischen Einsamkeit nördlich von Hannover.
Ich war auf dem Rückweg Richtung Westen zurück ins Büro und
Geschrieben am 09.09.2019 2019-09-09| Aktualisiert am
10.09.2019
Besucht am 03.09.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 140 EUR
Am dritten Wandertag unseres Wanderurlaubs im September 2019 hatten wir den Moselsteig für uns abgeschlossen, dort ging es nach der Mündung am deutschen Eck nicht mehr weiter. Wir wollten aber nach drei Etappen noch nicht wieder zurück ins Münsterland und deswegen ging es in Koblenz rüber auf die "Schäl sick" des Rheins, denn dort verläuft der Rheinsteig und von dem fehlen uns auch noch ein paar Etappen.
Für den 3. September hatten wir uns das Stück Rheinsteig von Koblenz, genauer Pfaffendorfer Brücke nach Braubach vorgenommen. Dort hatten wir uns im weißen Schwanen einquartiert und eigentlich ein Treffen mit Kollegin PetraIO angesetzt, die an dem Abend von Idar-Oberstein anreisen wollte.
Der erste Dämpfer dann noch in Koblenz am Vorabend, leider mussten Petra und ihr Mann das Treffen absagen, wir würden den Abend, auf den wir uns sehr gefreut hatten, alleine verbringen müssen. Gar nicht schön, aber leider hat das Leben manchmal andere Pläne. Also standen wir am Dienstagabend nach anstrengenden 22 Kilometern Rheinsteig vor der Tür des Hotels zum weißen Schwanen in Braubach.
Das Hotel-Restaurant zum weißen Schwanen ist ein Ensemble von mehreren wirklich wunderschön renovierten Fachwerkhäusern direkt am alten Stadttor von Braubach an der Brunnen Straße. Das Gebäude, welches die Hotelzimmer beherbergt (es gibt noch weiter Zimmer im Restaurantgebäude) ist eine alte Mühle, die wirklich Flair hat in ihrem Innern. So bekamen wir auch ein sehr schönes Zimmer.
Zum Essen muss man ein paar Meter zum Stadttor hinab und steht dann vor einem weiteren Fachwerkgebäude.
Durch einen schmalen Durchgang geht es in den Innenhof, der schön von der Straße abgeschirmt ist.
Die Tische stehen mit ausreichend Abstand und bilden schöne Sitzecken.
Auch im Inneren ist es sehr historisch.
Wir hatten durch die frühe Ankunft und ein entsprechend frühes Essen nach einem Tisch auf der Terrasse gefragt. Im hinteren Bereich war es noch sonnig.
Dort wurde meine Frau bei der freien Tischauswahl fündig.
Ein kleines Zwischenfazit in Sachen Ambiente vorweg. Der weiße Schwan ist schon ein Hingucker, was man hier mit viel Liebe renoviert hat, dass ist schon außergewöhnlich und ein wunderschöner Ort insbesondere für Gastronomie, entsprechend hatte uns vorher auch Petra unterrichtet und demzufolge freuten wir uns sehr auf das anstehende Abendessen.
Das begann dann damit, dass wir recht lange auf die Karten warten mussten. Diese ist wohltuend reduziert, besteht aus 4 Seiten. Ein Menüvorschlag, ein paar Vorspeisen, ein paar Fisch und Fleischgerichte, ein vegetarisches, ein paar Desserts. Ich persönlich fand die gebotenen Speisen etwas sehr bieder und bürgerlich, aber das ist eine sehr persönliche Einschätzung, der Großteil der Kunden im Schwanen mag es genauso perfekt finden. Die Weinkarte ist gut sortiert und bietet ein gute Auswahl regionaler und internationaler Weine. Wir orderten einen Lagenwein vom WG Ratzenberger in Bacharach, ein sehr feiner Riesling.
Der begleitete uns gut durch die Speisen des Abends im weißen Schwanen. Die Küche begrüßte uns mit Brot, Butter und einer Frischkäsecreme.
Danach folgte ein weiteres Amuse Gueule, ein Ziegenkäse mit einem Pesto,
leider kann ich nicht mehr erinnern, woraus. Aber es hat gut geschmeckt. Die beiden Vorspeisen folgten darauf. Für meine Frau Terrine vom geräuchertem Heilbutt mit Sauerampferpesto. Frau war sehr angetan vom Pesto, weniger angetan von der Terrine, bei der sie sowohl Rauch- wie Fischaroma vermisste. Ich hatte mir Saisonales bestellt. Sautierte Pfifferlinge an kleinem Salat nannte es die Karte. Lecker aussehen tat es, aber grenzwertig salzig waren die Pfifferlinge. Das war hart an der Grenze zu "zurück in die Küche", ich war hin und hergerissen. Letztendlich aß ich den größten Teil auf, aber ein wirklich zu salziger Teil blieb zurück. Beide Vorspeisen ließen und nicht glücklich zurück, dass musste besser werden zur Hauptspeise. Da waren wir uns einig, und ließen das hier für uns Beide servieren. Braten vom Weidekalb, hausgemachte Spätzle und Sommerspitzkohl. Sauce testen, gut abgeschmeckt, nicht zu viel Salz, dass schmeckte wirklich besser. Das Fleisch war sehr gut geschmort und die Sauce schmackhaft, wir waren wieder etwas glücklicher. Lecker der knackige Spitzkohl als begleitendes Gemüse. Und mit guten selbstgemachten Spätzle macht man die gebürtige Schwäbin froh.
Aber auch deren Ehemann. Auf ein Dessert verzichteten wir zu Gunsten eines schönen alten Rotweins in halber Flasche von 2005.
Der begleitete uns in den Sonnenuntergang. Kleines Zwischenfazit Essen, beide Vorspeisen hatten Mängel, der Hauptgang und die Weine waren lecker! Zwiespältig hinterließ uns das Essen.
Nun aber zum Hauptgrund meines Titels für diese Kritik. Was uns wirklich störte abseits von wunderschönem Ambiente und eingeschränkt guten Gerichten war ein Gefühl des Nichtwillkommenseins vom Zeitpunkt des eincheckens bis zum Zubettgehen. Die junge Dame, die uns im Restaurant bediente , checkte uns auch ein im Hotelgebäude. Beim eintreten war die Dame mit einem Kunden beschäftigt, wir warteten im Hintergrund, bis dieser die Rezeption verlies. Dann wurden wir ohne ein Wort des Willkommens nach Vorne "genickt", auch das weitere einchecken geschah mit minimaler Konversation und Herzlichkeit, man hatte sofort das Gefühl, störend zu sein. In der Zeit zwischen einchecken und essen im Restaurant wandte sich meine Frau erneut an die Rezeption, diesmal besetzt mit einem Herren mittleren Alters (der Chef?), mit der Bitte um ein Heft-Pflaster. Das wurde beantwortet mit den Worten, ginge nicht, aber meine Frau könnte das Restaurant nachfragen. Servicegedanke? Kunden, die ein Zimmer für 140 EUR die Nacht buchen, helfen? Kein Gedanke, die stören nur. Und diese Art der Kundenbehandlung hielt den ganzen Abend an. Sehr, sehr schade! Ausgenommen nur die freundliche Dame am nächsten Morgen beim Frühstück, die uns auf freundlichste begrüßte und uns ein tolles Frühstück servierte.
Liebes Schwanen-Team, wenn man so empfangen wird, dann fühlt man sich nicht willkommen! Und das ist natürlich in einem Hotel ein grundlegendes Problem! Das kann dann auch eine hochwertige Küche und ein wunderschönes Ambiente nicht mehr raus reißen. Und wenn die Küche dann auch noch hakelig performed, dann kommen Gäste einfach nicht wieder, so wie meine Frau und ich!
Am dritten Wandertag unseres Wanderurlaubs im September 2019 hatten wir den Moselsteig für uns abgeschlossen, dort ging es nach der Mündung am deutschen Eck nicht mehr weiter. Wir wollten aber nach drei Etappen noch nicht wieder zurück ins Münsterland und deswegen ging es in Koblenz rüber auf die "Schäl sick" des Rheins, denn dort verläuft der Rheinsteig und von dem fehlen uns auch noch ein paar Etappen.
Für den 3. September hatten wir uns das Stück Rheinsteig von Koblenz, genauer Pfaffendorfer... mehr lesen
Zum Weißen Schwanen
Zum Weißen Schwanen€-€€€Restaurant, Hotel026279820Brunnenstr. 4, 56338 Braubach
2.0 stars -
"Ein kleines bisschen enttäuscht" Carsten1972Am dritten Wandertag unseres Wanderurlaubs im September 2019 hatten wir den Moselsteig für uns abgeschlossen, dort ging es nach der Mündung am deutschen Eck nicht mehr weiter. Wir wollten aber nach drei Etappen noch nicht wieder zurück ins Münsterland und deswegen ging es in Koblenz rüber auf die "Schäl sick" des Rheins, denn dort verläuft der Rheinsteig und von dem fehlen uns auch noch ein paar Etappen.
Für den 3. September hatten wir uns das Stück Rheinsteig von Koblenz, genauer Pfaffendorfer
Besucht am 02.09.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 150 EUR
An besagtem Montagabend waren meine Frau und ich nämlich in Koblenz. Am Montag, dem 2. September 2019 sollte es soweit sein, wir wollten von Winningen kommend den Moselsteig am deutschen Eck in Koblenz abschließen. Damit hatten wir von Trier den Steig komplett einmal abgewandert in 3 Wanderwochen über die letzten Jahre. Es fehlen noch die Etappen von Perl / Schengen bis nach Trier, aber das ist eine andere Geschichte.
Nach der fordernden Etappe von Alken nach Winningen waren die letzten Moselsteig-Kilometer über Güls fast ein Spaziergang und wir erreichten am frühen Nachmittag das deutsche Eck, das uns aber ungemütlichst empfing, denn dort war wohl ein Konzert am voraus gegangenem Wochenende und an unserem Besuchstag wurde alles von Bühnenarbeitern in Beschlag genommen. Nicht so schöner Abschluss, aber Koblenz hat nicht nur das Moselufer zu bieten, am Rheinufer ist es eigentlich viel schöner, mit dem grandiosem Blick auf die Festung Ehrenbreitstein. Also bummelten wir dort entlang, dass war auch in etwa die Richtung zu unserer Unterkunft, dem Hotel Brenner. Das ist ein Hotel Garni und somit hatten wir schon im Auge uns nach einer Einkehr für den Abend umsehen zu müssen. Gar nicht so einfach an einem Montagabend. Alles was in den geläufigen Führern und per Mundpropaganda empfohlen wurde, hatte Ruhetag. Beim Bummeln am Rheinufer erblickten wir das hier.
Restaurant im Pegelhaus stand davor, eine beschirmte Terrasse bot sich dar, aber leer. Aus dem Haus kam aber ein Mann, der leere Kisten trug. Es war also jemand zu Hause. Die Karten lasen sich gut, die Kritiken im Netz überwiegend auch, also den Kollegen mal fragen, ob am Montagabend geöffnet sei. Er bejahte, und bevor ich den Mund öffnen konnte, hatte meine Frau schon einen Tisch reserviert. Gut! Eine Sorge weniger und wenn es schief gehen würde, war ja nicht meine Sache dann........
Nachdem wir uns aufgehübscht hatten im Hotel Brenner ging es zurück an den Rhein, die Sonnen schien, aber die Terrasse am Pegelhaus war nicht geöffnet, seufz! Somit ging es rein zur Tür in den Turm.
Ganz unten Lagerräume, ein Treppe hoch ins Zwischengeschoss mit den Toiletten und der Küche, aus der es italienisch palaverte. Dann noch eine Treppe in das verglaste Obergeschoss. Für gehandicapte Menschen wird ein Besuch im Pegelhaus schwierig. Wer aber die Treppe bewältigt hat ins Obergeschoss, den erwartet ein wunderschöner Blick auf den Rhein.
Großartig! Ein Kellner in schwarz gekleidet erwartete uns. Unsere spontane nachmittägliche Reservierung war schnell gefunden und wir wurden durch einen Gastraum geführt, der den Anspruch auf eine gehobene Gastronomie unterstrich. Unser kleiner Tisch war tadellos eingedeckt.
Wir nahmen Platz und sahen uns staunend um, dieses Haus war in keinem der mit bekannten Führer aufgetaucht, warum? Sehr schön war es! Das Ambiente war schon mal eine 1000% Steigerung zu den beiden Moselgasthöfen an den Abenden zuvor. Die Karten kamen und die Tageskarte machte schon Lust auf die Lektüre.
Die Küche ist gehoben mediterran ausgerichtet, viele Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchten waren aufgeführt. Welch eine Wohltat nach all der gutbürgerlichen Fleischküche die Tage zuvor. Wasser war schnell geordert und Frau verlangte es nach einem trockenen Sekt aus Spätburgunder aus Bacharach.
Lecker! Würde der Lebensgefährte eines sehr geschätzten Kollegen hier aus der Community sagen und sich wohlig zurück lehnen. Bei diesem wirklich guten Sekt Brut vertieften wir uns in die Karten. Das war wirklich nicht einfach mit der Entscheidung, also erst Mal Wein bestellt.
Ein Wein von der Mosel noch mal, sozusagen als Abschied. Von einer Lage, die wir bei der ersten Moseltour 2015 durchwandert hatten, dass Piesporter Goldtröpfchen. Die Lage ist weltberühmt und das dort ansässige Weingut Hoffmann Simon erzeugt aus den Rieslingtrauben dieser Lage eine trockene Spätlese, die zu den besten Weinen dieser Wanderung gehörte, die ich verkostet habe. Obwohl 2018, machte dieser Wein einen Heidenspaß beim Verzehr. Mit dem Wein kam ein kleiner Küchengruß in Form von Frischkäsecreme und Brot.
Irgendwann hatten wir dann die Wahl getroffen. Bei der Vorspeise gingen wir d'accord. Gazpacho Verde mit Apfel · Fenchel · Gurke · Rettich · Garnele sollte es sein.
Die kalte Sommersuppe ist auch an spätsommerlichen Abenden immer eine gute Wahl, das lieben wir Beide. Die Garnele war noch heiß, die wurde zuerst verspeist. Dann konnten wir uns der Suppe widmen, die war recht klassisch zubereitet, viel Gurke, viel Paprika, etwas Chili, nicht zu dick abgebunden und somit leicht genug für vorweg. Fein und ein guter Start. Das lies sich gut an und wir freuten uns auf unsere Hauptspeisen. Meine Frau hatte ein Gericht von der saisonalen Pfifferlingskarte bestellt. Kalbsrücken auf Sauerkirschjus und Pfifferlingsrisotto. Endlich sah ich meine Frau mal wieder uneingeschränkt glücklich beim Essen. Das war genau ihr Ding. Fleisch tadellos zubereitet mit einer Jus, die deutlich sauer-fruchtige Noten aufwies. Ein Knaller aber das Risotto, ich durfte probieren. Die offensichtlichen Italiener ein Stockwerk unter uns hatten durch den Aufzug ein Pilz-Risotto hoch geschickt, wie es besser nicht sein kann! Chapeau für dieses Gericht! Für mich das Fisch-Gericht aus der Tageskarte. Schwertfisch - Seeteufel - Spitzpaprika süß und sauer - Zitronen - Thymian - Kartoffeln - Basilikumsauce, wenn man fertig gelesen hat, ist das Gericht kalt. Ich nahm den Teller in Augenschein, deutlich schlichter als der meiner Frau, hoffentlich hatte ich ein gute Wahl getroffen. Seeteufel mag ich, auch wenn er manchmal Konsistenzmäßig zu zäh neigt, hier war er aber zart. Auch gut der Schwertfisch, den ich inzwischen kurz gebraten ebenso schätze wie Thunfisch. Dazu äußerst gut schmeckende gekochte Kartoffeln, die von süß-sauer eingelegten Paprika begleitet wurden. Und diese fruchtige Säure machte den Teller spannend. Dieser Teller war gut, aber nicht so gut wie der Teller meiner Frau. Wir hatten beim Hauptgang beschlossen, dass Dessert noch geht, also orderte meine Frau das hier. Trilogie, Schokoladen-Crumble · Passionsfrucht · Champagner-Sorbet. Sah gut aus, schmeckte gut, war aber sehr reichlich dimensioniert und dem zu Folge wurde der Teller nicht restlos leer gegessen. Für mich das Dessert der Tageskarte. Erdbeer-Rhabarber-Mousse, Mangoeis, Zitronencrumble war meine Wahl. Auch mit mir meinte es der Koch sehr gut. Und auch ich schaffte nicht alles, aber was ich aß, dass war sehr lecker. Beide Desserts ein guter Abschluss unseres Menüs a la Carte im Pegelhaus in Koblenz.
Der Service lag hauptsächlich in Händen eines gut ausgebildeten jungen Herrn, der mit dem sich über den Abend gut füllenden Gastraum ordentlich zu tun hatte, aber niemals seine Ausbildung vergaß. Das passte bei allem, sei es eindecken, nachschenken, ankündigen der Speisen. Gut, ebenso wie der zweite Herr, ich vermute den Chef, mit dem ich mich noch über die sehr gut sortierte Weinkarte unterhielt. Im "Schatzteil" dieser Karte ein paar französische Weißweine, die einen gewissen Bremer Herrn sehr glücklich gemacht hätten, die aber an diesem Abend unser Wanderbudget überstiegen.
Kann ich also zum Fazit kommen, nicht nur, aber besonders an einem Montagabend ist das Pegelhaus eine sehr zu empfehlende Adresse für ein Essen in Koblenz. Klare Empfehlung meinerseits. Wir kommen gerne wieder, wenn wir in Koblenz sind.
An besagtem Montagabend waren meine Frau und ich nämlich in Koblenz. Am Montag, dem 2. September 2019 sollte es soweit sein, wir wollten von Winningen kommend den Moselsteig am deutschen Eck in Koblenz abschließen. Damit hatten wir von Trier den Steig komplett einmal abgewandert in 3 Wanderwochen über die letzten Jahre. Es fehlen noch die Etappen von Perl / Schengen bis nach Trier, aber das ist eine andere Geschichte.
Nach der fordernden Etappe von Alken nach Winningen waren die letzten Moselsteig-Kilometer über Güls... mehr lesen
Restaurant im Pegelhaus
Restaurant im Pegelhaus€-€€€Restaurant0261 91489644Konrad-Adenauer-Ufer 1, 56068 Koblenz
4.0 stars -
"Anspruchsvoll auch an einem Montagabend" Carsten1972An besagtem Montagabend waren meine Frau und ich nämlich in Koblenz. Am Montag, dem 2. September 2019 sollte es soweit sein, wir wollten von Winningen kommend den Moselsteig am deutschen Eck in Koblenz abschließen. Damit hatten wir von Trier den Steig komplett einmal abgewandert in 3 Wanderwochen über die letzten Jahre. Es fehlen noch die Etappen von Perl / Schengen bis nach Trier, aber das ist eine andere Geschichte.
Nach der fordernden Etappe von Alken nach Winningen waren die letzten Moselsteig-Kilometer über Güls
Geschrieben am 09.09.2019 2019-09-09| Aktualisiert am
09.09.2019
Besucht am 01.09.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 60 EUR
Zweite, sonntägliche Moselsteigetappe 2019 meiner Frau und mir. Von Alken ging es Richtung deutsches Eck nach Winningen. Eigentlich sind das zwei empfohlene Etappen, aber in einem Anfall von Größenwahn hatte ich aus 2 x 15 Kilometer einmal 27 Kilometer gemacht und auf den letzten Kilometern wurden wir beide auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Waren wir platt, als wir nach queren der A 61 von den Weinbergen nach Winningen herunter schauten. Keinen Schritt weiter als bis zu unserer Ankunft würden wir noch gehen, so viel stand fest!
Auch in Winningen war es nicht ganz einfach gewesen, ein Zimmer zu bekommen für eine Nacht, ein Grund dafür war das Weinfest während unseres Aufenthalts dort. Somit war es wieder einmal so, nicht das Wunschquartier, aber wir waren froh, ein Zimmer bekommen zu haben. Es ging die Weinberge hinab und durch den Ort zum Weingasthaus zum Fährhof.
Mitten in der Stadt liegt das Haus, Winningen ist schon sehr touristisch geprägt. Durch die ansehnliche verkehrsberuhigte Innenstadt ging es zur Fährstraße, dann standen wir vor dem Fährhof.
Das sah ganz gemütlich aus. Wir traten ein, und im Gastraum wurden wir von der Wirtin freundlich empfangen und wieder waren wir sofort unseres Buchung zugeordnet. Frau lies sich aufs Zimmer bringen, ich hatte Durst und enterte zuerst den sehr kleinen Innenhof des Gasthauses.
Zwei Bier waren genauso schnell leer wie sie nachgefüllt werden konnten, dann konnte ich irgendwann meiner Frau auf das Zimmer folgen. Nachdem wir wieder präsentabel waren folgte eine Abendessen Abstimmung. Laufen für feiner Essen oder Innenhof mit weniger fein essen aber dafür nur 20 Schritte? Konsens war schnell hergestellt, 20 Schritte waren das Maximum für diesen Abend. Also runter in die gute Stube oder besser den guten Innenhof. Ein junges Mädel brachte uns die Karten.
Erste Überraschung, das war unerwartet kurz und knapp! Sieben Positionen von Suppe vorweg über Salat zu Hauptspeisen, dass war es! Salat, Fisch, es war kompakt alles da. Schön war die Weinkarte, bis hin zum Winniger Granden Heymann Löwenstein war da ein guter Querschnitt der lokalen Winzer im Angebot. Es wurde letztendlich ein Kabinett Lagenriesling Winninger Uhlen vom Weingut Knebel-Lehnigk, der sich sehr gut präsentierte.
Wir beide hatten uns die Suppe als Vorspeise bestellt.
Der Service versicherte glaubhaft, man würde alles in der kleinen Karte selber in der Küche herstellen, und so attestiere ich das auch dieser Suppe. Ich weiß wirklich nicht wann ich das letzte mal diesen deutschen Suppenklassiker gegessen habe, aber er roch gut, war gut abgeschmeckt und nicht so dick, dass er der Hauptspeise Konkurrenz machen würde. Vor den eigentlichen Hauptspeisen wieder ein Beilagensalat, diesmal serviert vom Service.
Schlicht, aber deutlich schmackhafter zubereitet als die vortägliche Kühlthekensalatauswahl in Alken. Das war akzeptabel. Aus den 5 Hauptgängen hatte meine Frau unerschrocken wieder den Fisch bestellt. Gebratenes Zanderfielt mit Spaghetti in Spinatsauce und Tomaten hatte es in der Karte geheißen. Die Pasta präsentierte sich ordentlich, frischer Spinat und Tomaten waren da, auch waren die Nudeln nicht zu sehr gekocht. Das Zanderfielt war ganz schlicht gebraten worden. Meine Frau war deutlich glücklicher mit diesem Teller als einen Abend zuvor. Ich hätte auch Lust auf Fisch gehabt, und auch auf Pasta, aber ich war nicht so mutig und ging wieder den Weg der nicht so hohen Erwartungen. Cordon Bleu bestellte ich mir, nachdem der Service mir zusicherte, dass das kein Convinienceprdukt sei. Statt Bratkartoffeln wollte ich die Erdäpfel frittiert. Und was soll ich sagen, dass war nicht das schlechteste Cordon Bleu in meinem bisherigen Leben (wobei es auch noch nicht so viele waren). Es war saftig, der Käse geschmolzen und nicht zu viel Kochschinken drin. Okay war das!
Eine junge Dame bediente uns freundlich und flink im Innenhof, vielleicht die Tochter der Chefin, da gab es keine Klage.
Auch hier gilt wie am Vortag, der Fährhof bietet an, was die Mehrzahl der Gäste wollen. Einfache und günstige Küche. Man wird ganz sicher satt, und das PLV ist mehr als okay. Das Haus mit seinem Zimmern bräuchte eine Renovierung, aber das ist natürlich schwierig bei dieser Ertragslage.
Zweite, sonntägliche Moselsteigetappe 2019 meiner Frau und mir. Von Alken ging es Richtung deutsches Eck nach Winningen. Eigentlich sind das zwei empfohlene Etappen, aber in einem Anfall von Größenwahn hatte ich aus 2 x 15 Kilometer einmal 27 Kilometer gemacht und auf den letzten Kilometern wurden wir beide auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Waren wir platt, als wir nach queren der A 61 von den Weinbergen nach Winningen herunter schauten. Keinen Schritt weiter als bis zu unserer Ankunft... mehr lesen
Weingasthaus Zum Fährhof
Weingasthaus Zum Fährhof€-€€€Restaurant, Pension, Biergarten0260692010Fährstraße 16, 56333 Winningen
3.0 stars -
"Noch ein typisches Moselgasthaus" Carsten1972Zweite, sonntägliche Moselsteigetappe 2019 meiner Frau und mir. Von Alken ging es Richtung deutsches Eck nach Winningen. Eigentlich sind das zwei empfohlene Etappen, aber in einem Anfall von Größenwahn hatte ich aus 2 x 15 Kilometer einmal 27 Kilometer gemacht und auf den letzten Kilometern wurden wir beide auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Waren wir platt, als wir nach queren der A 61 von den Weinbergen nach Winningen herunter schauten. Keinen Schritt weiter als bis zu unserer Ankunft
Geschrieben am 09.09.2019 2019-09-09| Aktualisiert am
09.09.2019
Besucht am 31.08.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 60 EUR
Die erste Etappe der Moselteigwanderung 2019 endete in Alken, meine Frau und ich waren nach anstrengenden Kilometern froh, in dem Ort anzukommen. Schön geht es über Burg Thurant in den Ort. Das touristische Leben von Alken konzentriert sich am Moselufer. Und weil es so touristisch ist, war es gar nicht so einfach gewesen einen Gastgeber zu finden, der uns eine Unterkunft für eine Nacht geben wollte. Erst das Landhaus Müller reservierte uns ein Zimmer für unsere Übernachtung.
Die Bewertungen im Netz waren sehr durchwachsen für das Hotel-Restaurant, aber wir waren froh, überhaupt eine Unterkunft gefunden zu haben. Gegen 17 Uhr standen wir vor dem Gasthaus, die Terrasse mit direktem Blick auf die Mosel, aber dazwischen noch die viel befahrene B49.
Wir traten ein und wurden am Tresen empfangen, man konnte uns gleich zuordnen, die Wanderer ohne Gepäcktransfer, war nicht schwer mit den großen Tourenrucksäcken auf dem Rücken. Zwei Schlüssel bekamen wir mit, wir durften wählen unter den beiden Zimmern. Es wurde nicht das mit Moselblick, siehe Bemerkung B49, sondern das nach hinten auf den Innenhof liegende, was zusätzlich Platz auf einer Dachterrasse bot, auf der wir unsere Wanderklamotten zum lüften auslegen konnten. Das Zimmer war sehr Basic ausgestattet und atmete den Charme des vergangenen Jahrhunderts aus, angesichts des aufgerufenen Preises von 80 EUR war das aber okay für eine Nacht.
Frisch gemacht entschieden wir uns auf der Terrasse des Landhauses unser Abendessen einzunehmen, zumal eine Inaugenscheinnahme der benachbarten Betriebe keine großen Unterschiede zu unserem Gastgeber in der Küchenphilosophie erkennen ließen. Also nahmen wir bei einem Glas Wein die bürgerlich-deftige Speisekarte in Augenschein.
Wer an der Mosel reist, wird es recht schnell merken, der Mehrzahl der Gäste an diesem Fluss gelüstet es nicht nach frisch-filigraner, kreativer, regionaler und saisonaler Küche. Man will viel und günstig, und nur das, was man kennt. Danach richtet auch das Gasthaus Müller seine Karte aus, es gibt Fleisch in allen Darreichungsformen, daneben sehr minimiert Alternativen. Zum Glück hatten wir nach sehr anstrengenden Moselsteigkilometern genug Hunger für diese Art von Küche, und sehr beweglich ist man ja auch nicht zu Fuß. Mit dem Fahrrad unterwegs hätte ich meinen Suchradius nach einer Einkehr sehr viel größer gezogen. So aber waren wir unabgesprochen einig, die einzig akzeptable Vorspeise würde das hier sein. Forellenfilet, geräuchert im Buchenrauch mit Sahnemeerrettich, Toast und Butter nannte es die im Internet teilweise einsehbare Karte. Selbst von der Küche geräuchert waren die sicherlich nicht, ich hoffe, dass sie wenigstens von einem lokalen Lieferanten stammen. Unter Kreativität versteht die Küche das anordnen von zwecklosen Zweibelringen auf den Filets. Ohne diese Ringe schmeckten die Filets dann auch ganz ordentlich, der offensichtlich nicht selbst zubereitete Meerrettich sprühte nicht gerade von ätherischen Ölen und Schärfe, den ließen wir weg. Das Brot zu den Filets schmeckte mit Butter. Ganz old School gab es zu den Hauptgerichten den Beilagensalat zum selber konfektionieren an der Kühltheke im Gastraum.
Von den lieblos in den Kühlbereich abgestellten Einzelzutaten konnten mich zum zugreifen nur die Komponenten überzeugen, die fast roh im Tresen lagen, rote Beete, sauer eingelegt, ebenso wie der eingelegte Blumenkohl (der war mir bisher noch nie in einer Salattheke untergekommen so) sowie ein Krautsalat, ein paar Croutons drüber, mehr lachte mich da nicht an. Ebenso getrennt die Conviniencekroketten zu den Hauptgerichten.
Dann kamen die eigentlichen Hauptspeisen. Meine Frau war bei Fisch geblieben, es sollte ein Lachsfilet an einer Rieslingsauce sein.
Der Teller kam, und ich konnte die zunehmende Enttäuschung meiner Frau mit ansehen beim Anblick ihres Gerichts. Die Sauce war viel zu schwer für Fisch, sehr dick abgebunden, viel Sahne, kein Wein schmeckbar, der Fisch durchgegart........puh! Setzen, sechs! Schlecht! Ich würde diesen Abend noch was unternehmen müssen, um die Laune meiner Frau wieder anzuheben. Ich hatte mir schon gedacht, dass die Küche nicht überfordert werden darf mit anspruchsvollen Gästewünschen und etwas bestellt, was man nur grob fahrlässig oder vorsätzlich verhunzen kann, nämlich ein Schnitzel (ohne die Erwartung einer frisch geklopften Stückes Fleisch).
Wie sagte es ein gewisser Hannibal aus den USA: ich liebe es wenn ein Plan funktioniert. Das bestellte Schnitzel Budapester Art, mit Paprika, Zwiebeln und Tomaten war so Convienience wie erwartet und damit geschmacklich noch gerade eben erträglich! Sicher nicht frisch zugeschnitten und geklopft war es doch ordentlich paniert und gebraten (ich hatte mich schon gegen Fritteuse gewappnet) und nicht völlig ertränkt von der Eimersauce (danke dafür an den Koch). Somit war mein Hauptgericht nicht ganz so enttäuschend wie das meiner Frau und angesichts des aufgerufenen Preises darf man auch nicht ganz viel mehr erwarten.
Die mehrheitlich aus unserem östlichen Nachbarland stammende Servicebrigade verrichtete ihren Job ohne Hektik und mit direkter Ansprache. Das war zumindest erfrischend in diesem Haus. Also zum Fazit, wir hatten ein annehmbares Zimmer für eine Nacht, dessen PLV sehr viel besser war als das des Abendessens. Das Frühstück am nächsten Morgen war dann auch wirklich viel besser als das Abendessen. Das Haus macht das was die Mehrzahl der Gäste verlangt, sehr günstiges Essen, bei dem nicht so auf die Qualität geschaut wird......Das ganze Haus und sein Konzept bedürften in meinem Augen einer Renovierung.
PS meine Frau bekam ich mit einem Dessert im Weingut Hammes wieder zu guter Laune! Siehe mein dort eingestellte Bild.....
Die erste Etappe der Moselteigwanderung 2019 endete in Alken, meine Frau und ich waren nach anstrengenden Kilometern froh, in dem Ort anzukommen. Schön geht es über Burg Thurant in den Ort. Das touristische Leben von Alken konzentriert sich am Moselufer. Und weil es so touristisch ist, war es gar nicht so einfach gewesen einen Gastgeber zu finden, der uns eine Unterkunft für eine Nacht geben wollte. Erst das Landhaus Müller reservierte uns ein Zimmer für unsere Übernachtung.
Die Bewertungen im Netz... mehr lesen
2.5 stars -
"Bürgerliches Restaurant im Hotel" Carsten1972Die erste Etappe der Moselteigwanderung 2019 endete in Alken, meine Frau und ich waren nach anstrengenden Kilometern froh, in dem Ort anzukommen. Schön geht es über Burg Thurant in den Ort. Das touristische Leben von Alken konzentriert sich am Moselufer. Und weil es so touristisch ist, war es gar nicht so einfach gewesen einen Gastgeber zu finden, der uns eine Unterkunft für eine Nacht geben wollte. Erst das Landhaus Müller reservierte uns ein Zimmer für unsere Übernachtung.
Die Bewertungen im Netz
Geschrieben am 09.09.2019 2019-09-09| Aktualisiert am
09.09.2019
Besucht am 31.08.2019Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 30 EUR
Herbstwanderung 2019, es ging auf die letzten ausstehenden Moselsteigetappen bis zum deutschen Eck. Meine Frau und ich begannen die Wanderung in Moselkern, wo wir 2017 die letzte Moselsteigwanderung beendet hatten. Nachdem der Wagen dort geparkt war, ging es auf den Moselsteig für die erste Etappe bis nach Alken. Kurz vor Hatzenport (und nach einigen anstrengenden Steigungen) bekamen wir Hunger und schauten uns im Ort nach einer Einkehr um.
Der Blick in den Innenhof des Weinhauses Ibald gab den Ausschlag dort einzukehren. Und es war genau 12 Uhr, die Tür wurde gerade geöffnet. So traten wir ein in den Hof des Weinhauses Ibald.
Tische waren genug frei, vor allen Dingen unter der Terrassenabdeckung aus Weinreben, die an diesem sehr heißem Tag, über 30 Grad, Schatten bot.
Rucksäcke kamen an die Seite, Wasser wurde bei einer der Damen vom Service geordert und wir schauten nach dem Wein- und Speisenangebot. Die Weine des Gutes waren in der Gaststube ausgestellt.
Letztendlich wurde ein Riesling geordert und ein Rose. Beide Weine waren ordentliche Gutsweine.
Hunger hatten wir auch, Frau orderte einen klassischen Flammkuchen, nachdem der zuerst ins Auge gefasste Kartoffelsalat sich als mit Mayonnaise zubereitet heraus stellte. Geht natürlich nicht für die Schwäbin, gut dass sie noch mal gefragt hatte.
Der Flammkuchen selber war dann ordentlich und wurde von Ihrer Seite nicht bemängelt. Nach Flammkuchen hatte ich kein Verlangen, generell warm war an diesem schon sehr heißem Mittag nicht mein Wunsch. Aber es gab einige kalte Vesperteller, dass war verlockender.
So also für mich Hausmacher Schwartenmagenplatte, ergo eine gute Sülze mit Zunge. Die nicht so kreative Senfmalerei hat nicht die Küche zu verantworten, sondern ist von mir selber verursacht. Ein gutes Graubrot lag unter der Sülze. Mit meinem Riesling trocken war das ein schönes Mittagsmahl.
Die beiden Damen im Service waren mit der Gästeschar im sich rasch füllenden Innenhof gut beschäftigt. Sie ließen sich aber nicht aus der Ruhe bringen und verrichteten ihren Dienst am Gast ohne Klage meinerseits.
Fazit einer kurzen Mittagseinkehr. Ein typisches, und gutes, Moselweinhaus, ordentliche eigene Weine mit einer ordentlichen Winzerküche. Kann man immer einkehren und man macht nichts falsch.
Herbstwanderung 2019, es ging auf die letzten ausstehenden Moselsteigetappen bis zum deutschen Eck. Meine Frau und ich begannen die Wanderung in Moselkern, wo wir 2017 die letzte Moselsteigwanderung beendet hatten. Nachdem der Wagen dort geparkt war, ging es auf den Moselsteig für die erste Etappe bis nach Alken. Kurz vor Hatzenport (und nach einigen anstrengenden Steigungen) bekamen wir Hunger und schauten uns im Ort nach einer Einkehr um.
Der Blick in den Innenhof des Weinhauses Ibald gab den Ausschlag dort einzukehren. Und... mehr lesen
Weinhaus A. H. Ibald
Weinhaus A. H. Ibald€-€€€Restaurant, Weinstube026052043Moselstraße 34, 56332 Hatzenport
3.0 stars -
"schöne Winzergaststätte" Carsten1972Herbstwanderung 2019, es ging auf die letzten ausstehenden Moselsteigetappen bis zum deutschen Eck. Meine Frau und ich begannen die Wanderung in Moselkern, wo wir 2017 die letzte Moselsteigwanderung beendet hatten. Nachdem der Wagen dort geparkt war, ging es auf den Moselsteig für die erste Etappe bis nach Alken. Kurz vor Hatzenport (und nach einigen anstrengenden Steigungen) bekamen wir Hunger und schauten uns im Ort nach einer Einkehr um.
Der Blick in den Innenhof des Weinhauses Ibald gab den Ausschlag dort einzukehren. Und
https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/1622802/brasserie-saunus-in-der-osnabruecker-hasestrasse-geschlossen
das ist wirklich schade........ mehr lesen
Helmut Saunus Brasserie
Helmut Saunus Brasserie€-€€€Brasserie0541 38 09 1313Hasestraße 62, 49074 Osnabrück
stars -
"Sehr bedauerlich......" Carsten1972https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/1622802/brasserie-saunus-in-der-osnabruecker-hasestrasse-geschlossen
das ist wirklich schade.....
Geschrieben am 22.08.2019 2019-08-22| Aktualisiert am
05.05.2020
Besucht am 15.08.2019Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 70 EUR
Westerland verkörpert eigentlich all das, was ich an Sylt nicht mag. Hässliche Häuser vor dem Strand, gewusel, brachial viel Kommerz. Seitdem wir die Insel von Süden mit der Fähre von Cuxhaven entern, müssen wir zum Glück nicht mal mehr bei An- und Abfahrt durch Westerland zur Autoverladung fahren.
Aber nun musste ich doch mal kurz dahin, zur Niederlassung meiner Bank, meine Kreditkarte streikte (technisch) und dass ist natürlich auf Sylt ein echtes Problem, wir müssen ja ein paar Restaurantrechnungen begleichen. Zum Glück musste ich den Weg nicht auch noch bei Sonnenschein antreten, dann wäre meine Frau sicher nicht bereit gewesen, mich zu begleiten. Aber das Wetter war nicht so gut, und wir fassten den Plan mit dem Bus von Rantum nach Westerland zu fahren, schnell zur Bank, und dann ganz schnell am Friedrichstrassen-Gewusel vorbei zum Westerländer Strand und über den Strand zu Fuß wieder runter nach Rantum. Dass sind gut 8 km bis zur Rantumer Hauptreppe und meistens ein sehr schöner Spaziergang zwischen Wellen und Dünen.
Kurz vor Mittag war das Kartenproblem gelöst und wir wandten uns gen Westerländer Strand. Es kam die Idee auf, vor dem 2 bis 3 stündigen Strandspaziergang noch einen kleines Mittagessen zu verspeisen. Aber nicht in den überlaufenen Restaurants an der Friedrichstraße, wir bogen also in die ruhigeren Seitenstraßen ab und nicht weit vom Künstler Cafe (siehe den Bericht vom Doc hier: http://www.gastroguide.de/restaurant/226637/das-kuenstler-cafe-kulinarisches-kunst-und-kultur/sylt/bewertung/32641/ ...ziemlich schlimm!) in der Boysenstraße fand sich dieses dieses kleine Restaurant.
Erstaunlich wie der Besucheransturm 100 Meter neben der Friedrichstraße abflaut, dort sitzen die Leute beim Gosch dreimal gestapelt, hier fanden sich freie Plätze auf der schönen Terrasse. Es war noch ein wenig regnerisch, war aber kein Problem durch eine Überdachung über den Außenplätzen. Warm genug für draußen war es, meine Frau hatte das schon verkündet. Also hier Platz nehmen.
Innen wie außen, siehe HP, machte das kleine Restaurant/ Bistro einen netten Eindruck. Die Karte hatten wir vor Platz nehmen schon eingesehen am Eingang, sie steht aber auch auf der HP zur Inaugenscheinnahme. Auf der Tageskarte viel Fisch und Meeresfrüchte, genau richtig. Und eine gute Auswahl von offenen Weinen wurde auch angeboten. Also erst Mal Wasser, einen Grauburgunder vom WG Thomas Hensel (meine Frau) und einen Riesling vom WG Markus Molitor (für mich) bestellt.
Und dann mal schauen, was denn gegessen werden soll. Die Tageskarte offerierte eine kreative Auswahl von Speisen. Da wir immer Abends essen auf der Insel nur kleine Mittagsportionen für uns Beide. Meine Frau bestellte sich rohen Fisch. Thunfischtatar mit Avocado, Gurke und Wasabi war ihre Wahl. Serviert wurde ihr ein sehr ordentliches Thunfisch Tatar, zurückhaltend abgeschmeckt, so wie wir Beide es bevorzugen. Die Komponenten auf dem Teller ergänzten das Tatar gut, ich durfte kosten. Optisch und geschmacklich eine sehr gute Wahl. Für mich auch Fisch, aber nicht roh. Mediterrane Fischsuppe mit Einlage und Pernod, Suppe ist ja immer ein gutes Mittagessen, gerade wenn es etwas nieselt draußen. Nase drüber, dass roch gut! Fischfond und Pernot ergänzen sich hervorragend, auch in der Nase. Löffel rein, probiert, lecker, Tomate, Fenchel schmeckte man raus neben dem Fond und dem Anisschnaps. Auch gewürzt war mit mediterranen Kräutern, dazu Fisch, Seeteufel und Dorsch meinte ich erkannt zu haben. Feine Suppe, ich war zufrieden. Etwas Zeit hatten wir noch, deswegen noch ein Espresso zum Abschluss.
Rechnung hatte die junge Dame im Service auf verlangen auch gleich mit dazu gepackt. Sie hatte gut zu tun als einzige Bedienung im Gastraum und auf der Terrasse, deswegen dauerte es etwas, aber das war nicht ihre Schuld. Ihre Arbeit verrichtete sie mit Professionalität und Freundlichkeit.
Also zum Fazit dieser kleinen mittäglichen Einkehr, hier kann ordentlich zu Mittag essen, auch an den Nachbartischen wurden ansehnliche Speisen serviert. Der Blick in die Abendkarte verheißt ebenso anspruchsvolle Küche in den Abendstunden. Wenn es denn mal sein müsste, dass ich in Westerland esse, wäre das Westerländer Stadtgeflüster ein Ziel, in das ich einkehren würde.
Am späten Nachmittag standen wir dann nach einem wunderschönen Spaziergang durch Nordseewetter (Wind, Sonne, Regen) wieder an der Rantumer Haupttreppe und gönnten uns ein Glas Champagner in der Strandmuschel......
Westerland verkörpert eigentlich all das, was ich an Sylt nicht mag. Hässliche Häuser vor dem Strand, gewusel, brachial viel Kommerz. Seitdem wir die Insel von Süden mit der Fähre von Cuxhaven entern, müssen wir zum Glück nicht mal mehr bei An- und Abfahrt durch Westerland zur Autoverladung fahren.
Aber nun musste ich doch mal kurz dahin, zur Niederlassung meiner Bank, meine Kreditkarte streikte (technisch) und dass ist natürlich auf Sylt ein echtes Problem, wir müssen ja ein paar Restaurantrechnungen begleichen. Zum Glück... mehr lesen
4.0 stars -
"Sympathische Mittagseinkehr....." Carsten1972Westerland verkörpert eigentlich all das, was ich an Sylt nicht mag. Hässliche Häuser vor dem Strand, gewusel, brachial viel Kommerz. Seitdem wir die Insel von Süden mit der Fähre von Cuxhaven entern, müssen wir zum Glück nicht mal mehr bei An- und Abfahrt durch Westerland zur Autoverladung fahren.
Aber nun musste ich doch mal kurz dahin, zur Niederlassung meiner Bank, meine Kreditkarte streikte (technisch) und dass ist natürlich auf Sylt ein echtes Problem, wir müssen ja ein paar Restaurantrechnungen begleichen. Zum Glück
Geschrieben am 21.08.2019 2019-08-21| Aktualisiert am
21.08.2019
Besucht am 14.08.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 160 EUR
Eigentlich sind meine Frau und ich sehr offen für Neues, vor allem Dingen in kulinarischer Hinsicht. Aber nicht so sehr auf der Insel, da laufen wir bekannte Häfen an und werfen den Anker bei den uns bekannten und über 50 Wochen des Jahres innig vermissten Restaurants, in denen wir uns wohlfühlen.
Nicht so am Abend des 14. August 2019, da hatte uns ein Restaurant einen Tisch an seinem Ruhetag reserviert und diesen Fehler erst einen Tag vorher bemerkt. So blieb uns nicht anderes übrig als das Radar zu aktivieren und zu schauen, wer hat auf an einem Mittwochabend (ist auf Sylt ein gern angesetzter Ruhetag) in erreichbarer Distanz, was gefällt uns von den offenen Restaurants und welches von diesen will uns dann auch noch empfangen, beziehungsweise einen Tisch reservieren.
Schon im letzten Jahr war uns in Hörnum in der Straße Blankes Tälchen Nummer 8 ein Restaurant aufgefallen, dass sich offensichtlich eines regen Zuspruchs erfreute. Und verschiedene Konsultationen von Bekannten auf der Insel hatten ergeben, dass diesem Restaurant ein recht guter Ruf voraus ging. Also mal angerufen im Anker, ja, sie hatten Mittwochabend geöffnet, ja ein Tisch für 20 Uhr wäre noch frei, also dann los, auf ins Abenteuer und reserviert!
Demzufolge standen meine Frau und ich um kurz vor 20 Uhr in Hörnum vor diesem Haus.
Draußen sitzen ging nicht an diesem Abend und wir traten ein. An der Tür ein Bildschirm mit Information über das Restaurant und seinen Chef. Zitat aus dieser Vorstellung: Seit 2012 führt Thorsten Möller sein südliches Kleinod im lauschigen Sylter Süden. In dem mit Liebe zum Detail eingerichteten Familienrestaurant trifft sich ein stimmiges Ambiente zwischen rustikalem Hafenstil und charmanter Moderne. Für die Gäste warten Thorsten Möller und sein kreatives Team mit erstklassiger Frischeküche aus regionalem Anbau auf - und dies in hoch gelobter Bio-Qualität! Neben den hafentypischen Gerichten erwarten Sie Fisch- und Fleischspezialitäten der Extra-Klasse. Dazu richtet der Anker seinen Gäste auf Vorbestellung auch ein feines Gourmet-Fisch- und Fleisch-Fondue aus. Apropos Extraklasse: Vegetarier und Veganer werden ebenfalls in der anspruchsvollen Karte fündig, sind doch vegetarische und vegane Gerichte ein liebgewonnenes Steckenpferd in Möller's Anker. Abgerundet wird die Speisekarte durch die aufmerksame Kinderkarte, Spezialitäten-Tagen, wie zum Beispiel die freitäglichen frischen Miesmuscheln, dem außergewöhnlich populären Labskaus-Tag jeden Mittwoch und einer ausgefeilten internationalen Weinkarte, die jedem Gast gerecht werden sollte.
Na, dann wollen wir doch mal sehen. In Hörnum hat sich in den letzten Jahren viel getan in Sachen anspruchsvoller Küche, wir waren gespannt, ob Herr Möller dort mithalten würde können. Seinen Anspruch darauf verkündet er ja recht selbstbewusst.
Ein Spiel zwischen Rustikal und Modern war der Gastraum tatsächlich. Nicht ganz durchrenoviert, verbreitete er immer noch ein wenig Kneipencharme. Was auch an viel dunklem Holz im Innenraum lag.
Davor, da drin und dabei aber immer wieder sehr schöne Deko. Nicht trennen wollte man sich augenscheinlich von den alten Tischen und Stühlen aus den Kneipenzeiten, die in ihrem dunklen Holz-Charme dazu beitrugen, dass der Gastraum irgendwie so wirkte, als sei man mitten in der Renovierung stehen geblieben. Aber vielleicht ist das ja auch ein kontinuierlicher Prozess, dass müsste man über die Jahre mit verfolgen. Aber genug der Ambiente-Diskussion, wir brauchten einen Tisch zum Essen.
Und den bekamen wir nach dem eintreten vom Service zugewiesen, Platz nahmen wir an dem schon angesprochenen antik wirkenden Mobiliar, das war aber sehr gut eingedeckt mit ordentlichen Servietten, gutem Besteck und guten Gläsern und ausgesprochen groß dimensioniert. Dass geht auf Sylt auch gerne mal ins andere Extrem mit Zweiertischen die gerade ausreichend für 2 Weingläser sind. Wir fühlten uns an unserem Tisch wohl und willkommen, was auch an den beiden sehr sympathischen Servicedamen lag, die sich unserer annahmen.
Die Karten lassen sich auf der HP einsehen, es gibt ein Mittags und ein Abendangebot, dazu eine recht ordentliche Weinkarte. Die Hoheit über diese nahm sich wieder meine Frau (wieder kein Riesling.....seufz) und orderte einen aber doch sehr ordentlichen Weißburgunder aus dem Anbaugebiet Mosel
aus einem hinreichend in Genießerkreisen bekannten Weingut in Wiltingen an der Saar mit dem auch ich sehr glücklich war. Zum Wein dann eine "Liebeserklärung" der Küche
bestehend aus Olivenöl, Balsamicoessig, einem Gewürzsalz und Brot. Da punktet Herr Möller natürlich bei meiner Frau. Sehr kreativ.......dass war ja seine Ansage. Wir hatten inzwischen auch gewählt aus der Karte, und dass fällt bei den Angeboten doch recht schwer, da waren viele Verlockungen aufgelistet. Letztendlich orderte meine Frau als Vorspeise Anker Tapas genannt, bestehend aus einer Hummersuppe im Anker Stil, einer Labskaus Krokette und noch einer Komponente, die ich nicht mehr erinnere (füge ich hinzu, wenn die Speisekarte wieder online ist). Meine Frau war aber zufrieden mit ihrer Wahl.
Für mich sollte es ein Rind sein. Geflämmtes Rind, japanisch inspiriert, mariniert mit Teriyaki-Sauce. Das in dünne Scheiben geschnittene Fleisch lag auf einem Spiegel aus Maracujapüree, darüber ein milder Rettich, roh und frisch, und Granatapfelkerne. Hatte ich kreative Küche verlangt? Nun hatte ich die bekommen! Das war ein wilder Mix! Aber es schmeckte tatsächlich ganz gut. Ein wenig kritteln könnte ich am übermäßig eingesetzten Maracujapüree, weil es schnell dominant zu werden drohte. Entsprechende Dimensionierung auf der Gabel wirke dem entgegen. Kreative Küche, wahrlich!
Beim Hauptgang waren wir uns einig, eine Paella a la Anker sollte es sein. Die kam in der Schmiedeeisernen Pfanne (für jeden eine) an den Tisch.
Wir erblickten eine recht freie Interpretation des spanischen Klassikers! Hoch lebe die kreative Küche........aber Kreativität muss natürlich auch munden. Probiert und festgestellt, der Reis ist noch schön al dente, lecker, aber eher Risotto (gab es auch in der Karte, vegetarisch) denn Paella. Frische Erbsen waren drin, frische Schnippelbohnen und weiteres Gemüse. Ein Fischfond war auch drin im Reis, so entstand Bezug zu den Dingen auf dem Reis, gedünsteter Dorsch, pazifische Miesmuscheln (die ganz großen), Gamba und Pulpoarme........insgesamt ein sehr leckerer Teller/ Pfanne! Aber der Spanier hätte das natürlich nicht Paella genannt, schon weil die Röstaromen vom angebrannten Reis (rühre eine Paella niemals um) nicht vorhanden waren.
Wir waren ziemlich satt nach dem leeren unser beiden Pfannen und deswegen ein Dessert für uns Beide zusammen. Salzkaramelleis mit karamellisierten Oliven, dass mit dem kreativ hatten wir ja schon..........aber genau deswegen hatten wir dieses Dessert erwählt aus der verlockenden Auswahl im Anker. Salzkaramell ist super, und wenn Oliven karamellisiert werden, kriegen sie einen Salmiakton(Lakritz) im Aroma, woran meine Frau heftig litt, ich nicht! Sehr lecker und begleitet von einem restsüßen Riesling.....da hatte ich doch noch ein bisschen was von meinem Lieblingswein.
Ich hatte es oben schon kurz angesprochen, die beiden Damen im Service machten einen hervorragenden Job. Sylt-typisch im Du-Modus, aber wir waren immer im Blick, nichts entging ihnen und sie strahlten trotz der hohen Besucherzahl eine große Freundlichkeit aus. Absolut ohne Fehl und Tadel, auch der Kollege hinter dem Tresen, der sich den Getränken widmete.
Kann ich also zum Fazit kommen. Manchmal etwas rigoros kreative Küche bot sich uns beim Erstbesuch im Möllers Anker. Herr Möller und sein Team trauen sich was, und dass ist uns immer lieber als 08/15 Küche, die Massengeschmack befriedigen will. Aber keine Angst, in der Karte gibt es auch Klassiker und ich bin mir ziemlich sicher, das man die hier auch sehr gut essen kann (der Labskaus am Nachbartisch sah verlockend aus!). Die Weinkarte ist gut sortiert und fair bepreist. Aus unserem Erstbesuch wird bei Gelegenheit sehr gerne ein Zweitbesuch!
Eigentlich sind meine Frau und ich sehr offen für Neues, vor allem Dingen in kulinarischer Hinsicht. Aber nicht so sehr auf der Insel, da laufen wir bekannte Häfen an und werfen den Anker bei den uns bekannten und über 50 Wochen des Jahres innig vermissten Restaurants, in denen wir uns wohlfühlen.
Nicht so am Abend des 14. August 2019, da hatte uns ein Restaurant einen Tisch an seinem Ruhetag reserviert und diesen Fehler erst einen Tag vorher bemerkt. So blieb uns nicht anderes... mehr lesen
4.0 stars -
"Neuentdeckung in Hörnum" Carsten1972Eigentlich sind meine Frau und ich sehr offen für Neues, vor allem Dingen in kulinarischer Hinsicht. Aber nicht so sehr auf der Insel, da laufen wir bekannte Häfen an und werfen den Anker bei den uns bekannten und über 50 Wochen des Jahres innig vermissten Restaurants, in denen wir uns wohlfühlen.
Nicht so am Abend des 14. August 2019, da hatte uns ein Restaurant einen Tisch an seinem Ruhetag reserviert und diesen Fehler erst einen Tag vorher bemerkt. So blieb uns nicht anderes
Geschrieben am 20.08.2019 2019-08-20| Aktualisiert am
20.08.2019
Besucht am 16.08.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 190 EUR
....mit Blick über das Budersand Hotel, seinen Golfplatz und den Hörnummer Hafen. Mein Erstbericht war von 2017, also ist es mal Zeit, eine Pegelmeldung zu geben, ob das Strönholt seinen Level halten konnte. Zum Ambiente brauche ich nicht mehr viel zusagen, ich verweise auf meinen Bericht von 2017. Es bleibt dabei, von außen ein hässlicher Bunker oben auf der Düne, Innen sehr behaglich und bei gutem Wetter eine Terrasse mit einem der schönsten Meerblicke auf der Insel.
Kurz und knackig, wir waren 2019 zweimal im Strönholt und das haben wir gegessen und getrunken.
Am ersten Abend (wie immer unkompliziert über das Netz im Voraus gebucht) gab es einen Riesling zum Essen.
Von der Nahe, Weingut Bamberger, ein Lagenriesling Reserve 2015. Der hat uns Beiden so gut gefallen, dass dieser Wein auch am zweiten Besuchsabend bestellt wurde. Schöner, reifer, gut abgehangener Riesling, während unseres Urlaubs nur getoppt durch ein GG Bastei 2012 von WG Crusius in der Strandmuschel, für den aber auch das doppelte der knapp 50 EUR für den Bamberger Wein aufgerufen wurden.
Zur Speisenfolge des ersten Abends, die Karte (siehe Homepage) ist immer noch schön knapp gehalten, für uns Beide die Vorspeise aus dem Menüvorschlag unseres Besuchszeitraums. Gazpacho mit Sauerrahmschaum, Krabben und Friesenbrotcroutons. Gut abgeschmeckt war sie, die kalte Gemüsesuppe für den Sommer. Mir allerdings ein wenig zu dünn, mit dem Schaum bekam sie ein wenig mehr Konsistenz. Ich selber püriere eine Gazpacho immer, dann wird sei schön sämig, genau diese Sämigkeit vermisste ich hier. Krabben passten sehr gut dazu! Darauf folgend für meine Frau Fisch. Gebratene Meeräsche mit Artischocken-Spinat und Tomatenkernvinaigrette. Mit den Worten meiner Frau, ein tadellos gut gebratenes Äschen Filet, leckere Artischocken Böden und viel zu viel Spinat. Uneingeschränkt glücklich war sie nicht, sie vermisste etwas Konsistenz in diesem Teller, der durch die Vinaigrette/ Sauce noch mehr feuchte Bestandteile erhielt. Genuss mit Einschränkung, war das Fazit an der gegenüberliegenden Tischseite. Für mich Geflügel
Ich war uneingeschränkt glücklich mit meiner Wahl, Schwarzfederhuhn auf Pfifferlingsrisotto, mit Sommertrüffel und Frühlingslauch. Obendrauf ein sehr gutes Stück Geflügel im Supreme-Schnitt, krosse Haut, saftiges Inneres, dazu noch Trüffel darüber gehobelt. Der fand sich auch im Saucenspiegel wieder. Zusammen mit einem auf den Punkt zubereiteten und aus einem geeignetem Reis hergestellten Risottto sehr lecker. Auch Pfifferling verträgt sich natürlich sehr gut mit einer solchen Jus. Geschmorten Frühlingslauch mag ich auch! Ich war sehr zufrieden mit meinem Gang und meine Frau angemessen neidisch auf mein Gericht! Hinterher noch zwei Desserts
Aus dem Menüvorschlag für meine Frau "Hörnumer Kieselsteine", Schokolade-Zwetschge-grüner Tee. Blick aufs Foto klärt eventuelle Fragen auf, meine Frau war wieder glücklich. Für mich Crème brûlée mag ich, dass ist eines meiner liebsten Desserts. Die hier war mit Holunderblüten aromatisiert, und begleitet von Beerenragout und Himbeersorbet. Ganz wichtig, nichts obendrauf, super! Hinzu kamen an diesem Abend noch Wasser, Aperitif und ein Digestif. Zwischenfazit Besuchsabend eins, kleine Mängel bei Gazpacho und Hauptspeise Frau, aber sonst sehr lecker.
Zum zweiten Abend, wieder voraus reserviert per Internet, wieder ein schöner Platz an der Fensterfront mit Panoramablick zum Meer hin. Wasser und Wein wurden wie schon geschildert nochmals bestellt. Aber bei den Speisen gingen wir einen neuen Weg. Vorspeise für meine Frau war, ebenso wie für mich Hummer-Avocado-Bowl, mit Safrancreme, Sommerfrüchten und buntem Kaviar. Das war ja schon mal ein optischer Leckerbissen. Ob es auch im Munde ein Leckerbissen sein würde, wurde umgehend getestet. Ein halber Hummerschwanz auf jedem Teller, kalt, wirklich lecker zusammen mit der Safrancreme. Auch die Guacamole war so zurückhaltend gewürzt, dass die fette Creme hervorragend zum Hummer passte. Das bunte Beiwerk kann man machen, Optik halt, aber zum Geschmack trug es nur unwesentlich bei. Trotzdem, ein toller, kreativer Teller. Danach gab es für meine Frau, eingedenk ihres Neides beim letzten Besuch, Risotto.
in der vegetarischen Version, rahmiges Pfifferlingsrisotto mit Artischocken und Ziegenfrischkäse. Diesmal war der Neid ein bisschen auf meiner Seite, schon wieder so ein gutes Risotto, und hier mit den von uns beiden geliebten Artischocken. Ich hatte mich für Fisch entschieden. Confierter Island-Kabeljau mit eingewecktem Gemüse und Kartoffelstampf. Klingt jetzt erst Mal nicht so spektakulär, aber mich hatte die konfierte Zubereitung gelockt. So hatte ich Dorsch noch probiert. Im eigenen Fett kann man einen Dorsch ja nicht konfieren, aber ich vermute, dass man hier ein sehr neutrales Pflanzenöl verwandt hat, der Fisch war äußerst saftig und hatte trotzdem seinen Eigengeschmack behalten. Spannend wurde es vor allen Dingen durch das Gemüse, dass durch seine Säuerlichkeit einen tollen Gegenpol zum Fisch und dem Stampf mit Sauce setzte, dass war sehr gut kombiniert, eines der besten Gerichte im Sommerurlaub 2019. Dessert hatten wir auch noch Praline von friesischem Rohmilchkäse mit Tomaten-Rosmarin-Marmelade und Haselnussbrot. Einzig der Sinn der Salatblätter auf dem Teller erschloss sich meiner Frau nicht (Zitat: was sollen die da?), ansonsten kreatives Dessert, wenn man noch ordentlich Appetit hat. Die Praline war aus verschiedenen Käsen mit unterschiedlichen Konsistenten hergestellt, ein Blauschimmel hatte aber unverkennbar sein Aroma darin hinterlassen. Für mich Schokolade Schokoladen-Tarte mit Himbeeren und Mangosorbet. Ein Saucenspiegel aus Himbeeren war auch noch dabei. Nicht ganz so unkonventionell wie bei meiner Frau, aber eine Tarte mit einer leckeren Ganache drin, perfekt ergänzt mit Sorbet und Beeren.
Fazit zu den Speisen insgesamt, keine Ausrutscher wie beim ersten Abend, über alle Gänge eine gute und kreative Küchenleistung ( well done Mr. Günther Schwarz!), so wie wir es vom Strönholt gewohnt sind. Ebenso souverän die Servicecrew um Restaurantleiter Thomas Kallenberg und seine Vertreterin Julia Barth. Das war alles tipptopp.
Und so kann ich ein Gesamtfazit ziehen, wie ich es mir gewünscht und erhofft habe. Wir kennen das Strönholt seit 3 Jahren und haben bisher immer sehr ordentlich bis sehr gut gespeist. Und wir kommen ganz sicher im nächsten Jahr wieder.
....mit Blick über das Budersand Hotel, seinen Golfplatz und den Hörnummer Hafen. Mein Erstbericht war von 2017, also ist es mal Zeit, eine Pegelmeldung zu geben, ob das Strönholt seinen Level halten konnte. Zum Ambiente brauche ich nicht mehr viel zusagen, ich verweise auf meinen Bericht von 2017. Es bleibt dabei, von außen ein hässlicher Bunker oben auf der Düne, Innen sehr behaglich und bei gutem Wetter eine Terrasse mit einem der schönsten Meerblicke auf der Insel.
Kurz und knackig, wir waren 2019... mehr lesen
4.0 stars -
"Mal wieder auf der Düne...." Carsten1972....mit Blick über das Budersand Hotel, seinen Golfplatz und den Hörnummer Hafen. Mein Erstbericht war von 2017, also ist es mal Zeit, eine Pegelmeldung zu geben, ob das Strönholt seinen Level halten konnte. Zum Ambiente brauche ich nicht mehr viel zusagen, ich verweise auf meinen Bericht von 2017. Es bleibt dabei, von außen ein hässlicher Bunker oben auf der Düne, Innen sehr behaglich und bei gutem Wetter eine Terrasse mit einem der schönsten Meerblicke auf der Insel.
Kurz und knackig, wir waren 2019
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Loccum ist bekannt sein durch sein Kloster, in dem viel Kultur stattfindet. Deswegen hatte es mich aber nicht an die Gestade des Steinhuder Meeres verschlagen, denn dort fördern einige meiner Kunden Erdgas und ab und zu muss ich dahin, Vergabebesprechungen, Baubesprechungen und Inbetriebnahmen stehen an in der niedersächsischen Einsamkeit nördlich von Hannover.
Ich war auf dem Rückweg Richtung Westen zurück ins Büro und mein Magen knurrte (Frühstück morgens um 5 und dann nur Kaffee......), als ich der Ortschaft Loccum die erleuchteten Fenster des Hotels Rode bemerkte.
Ich war schon vorbei als ich dachte, Mensch, ein Gasthof, der Mittags aufhat! Gibt's nicht häufig mehr bei uns auf dem Lande. Ich begann zu hoffen, Pommes Schranke vermeiden zu können. Das Hotel Rode machte einen sehr gepflegten Eindruck, als ich nach einem U-Turn auf den Parkplatz einbog. Ein paar auswärtige Nummernschilder auf dem Parkplatz ließen mich Leben in der Gaststube vermuten. Immer besser, als ein Schnellimbiss, also entstieg ich meinem Auto und ging in Richtung Tür. An der Rezeption der Chef (sollte ich nachher erfahren) am Telefon. Ich wartete und als er geendet hatte, beantwortete er meine Frage nach einer mittäglichen Einkehr positiv. Fein, ich ging in Richtung des Gastraumes. Erst ein Thekenzimmer und Raucherareal
Geruch und Gestaltung ließen mich zurückkehren in die 70er und 80er Jahre, als ich als kleiner Junge mit meinem Eltern die Gasthöfe meiner Heimat besuchte, genauso sah es hier aus und genauso roch es hier. Zum Glück dahinter noch ein Gastraum, gepflegter und akkurater eingedeckt. Und dazu noch ganz ohne Tabakrauch-Noten, hier nahm ich Platz.
Ganz alleine war ich im Gastraum, der Chef und Koch (Montur verriet ihn) überbracht flugs die Karten und zog dann los, dass von mir georderte alkoholfreie Pils zu servieren. Das kam dann in der Flasche an den Tisch. Ich hatte inzwischen die Karten eingesehen. Gutbürgerliche Küche mit Wild und Fleisch aus eigener Jagd und Erzeugung, fein, da hatte ich wohl ein gutes Näschen gehabt. Die Mittagskarte
wurde ergänzt um ein saisonales Angebot mit Pfifferling.
Viel Fleisch, aber wir waren ja auch auf dem Land, der großstädtische Veganer verirrt sich wohl nie in diesen Gasthof. Das Angebot war schon sehr rustikal. Hunger muss man hier haben, und den hatte ich, also orderte ich gegrillte Schweine-Medaillons mit Pfifferlingen, hausgemachter Kräuterbutter, gemischtem Salatteller und Röstis. Vorweg servierte der Koch den Salat.
Ein wilder Mix aus frischem und konservieren Zutaten, und eine Fertigsauce darüber. Das war nicht so schön, insbesondere weil es zur Zeit noch so viele frische Zutaten für einen Salatatteler gibt, da muss dann keine eingemachte Bohne rein, oder Mais, oder Krautsalat...nicht so lecker. Ich hatte den halbwegs verzehrt, als dann das eigentliche Gericht auf zwei Tellern an den Tisch kam.
Die Convienience-Röstis kamen separat. Das die hier nicht frisch sein würden, hatte ich schon erwartet. Außerdem gibt es in der norddeutschen Tiefebene, das merke ich immer wieder in solchen Gasthäusern, ein sehr seltsames verlangen fast aller Einheimischen nach Tüten-Kroketten und Röstis. Das war also nicht unerwartet und schön, dass die nicht gleich unter die Sauce des Haupttellers gerieten beim servieren.
Schweinemedaillions, Kräuterbutter, Pfifferlinge alles da. Hausgemacht wurde die Butter annonciert, ich versuchte ein Stückchen von den drei Stücken zu lösen, um die zu kosten. Ging nicht, die waren tiefgefroren. Und weil tiefgefroren komplett ohne Geschmack. Die blieben wo sie waren und ich fragte mich ob man tiefgekühlte, geformte Kräuterbutter bestellen kann beim Händler seines Vertrauens. Nach dem Salat noch ein Aspekt, der mich nicht glücklich hinterließ. Also mal zu den Pilzen, die waren mit sehr viel Speck und einer braune Sauce serviert worden. Angebraten schmeckten die Pilze nicht, sie waren eher weich, und selbst der sehr reichliche Speck schaffte es nicht, dass Saucenaroma auch nur ein wenig in seine Schranken zu verweisen. Das war definitiv eine heftig mit Hefextrakt aufgepimpte Fertig-Sauce, Menno, warum macht man eine Kochausbildung? Doch nicht, um nachher Tüteninhalt in Wasser einzurühren! Punkt drei, der mir heftig gegen den Strich ging. Und wo war die frische Petersilie, die an jedes Pilzgericht gehört? Was blieb noch? Das Fleisch, und das war dann wirklich lecker.
Kross angebraten außen, innen saftig, sehr gute Qualität, man glaubt hier den Spruch von oben. Aber wenn das eigentlich gute Fleisch dann so begleitet wird auf dem Teller, dann ist alles verloren! Es schmeckt einfach nicht. Mein Näschen hatte nur in Sachen tierisches Eiweiß einen guten Riecher bewiesen, der Rest war enttäuschend. Die Frage nach meiner Zufriedenheit beantwortet ich mit "gerade noch ordentlich", was den Chef eine Augenbraue heben, aber nicht weiter nachhaken lies........
Ich war mit einem zweiten Gast alleine im großen Gastraum, somit war es für Chef und Koch in einer Person einfach, auch zu servieren, da gab es keine Probleme.
Kann ich also zum Fazit kommen, ein schöner Landghasthof, in einer Gegend, wo man nur mit viel Glück ein Mittagsmahl in einem solchen einnehmen kann. Sehr gutes Fleisch auf dem Teller, aber das war es dann auch schon. Die restlichen Komponenten waren nicht dem aufgerufenen Preis von 25 EUR entsprechend. Und auch wenn ich zugestehe, dass diese Art von Küche wahrscheinlich bei den meisten Gästen genauso gewünscht wird, ich mag das nicht und deswegen ist es sehr unwahrscheinlich, dass ich noch mal wieder einkehre.