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Es war ein aufsehenerregender Start vor gut drei Jahren, mit tollen Fotos und üppigen Presseberichten. Klar, wenn sich eines der bekanntesten Restaurants des Saarlandes quasi neu erfindet, hören alle hin. Dass dann auch noch zwei junge Frauen das Traditionshaus am Sankt Johanner Markt in eine neue Ära führen wollten, schaffte zusätzliche Aufmerksamkeit. Ihre ambitionierten Pläne ließen Erinnerungen an gute, alte Zeiten wach werden, als man Stammgast Oskar Lafontaine regelmäßig mit prominenten Begleitern im "Gemmel" in der Kappenstraße antreffen konnte. Wie kein zweiter Gastro-Betrieb, so war damals zu hören und zu lesen, habe der "Gemmel" das frankophile Genussmotto des Saarlandes verkörpert. "Klein, aber fein, gemütlich und oho."
Anders als erhofft, ist es "Gemmels Töchtern" nicht gelungen, eine neue Ära zu begründen. Janina Munteanu und Annalina Spuetz waren mit ihrer "Räubertöchter Food GmbH" angetreten, "um den "Gemmel" ins 21.Jahrhundert zu bringen", wie sie kurz vor dem Neustart verkündet hatte. Jetzt steht fest, dass der Plan endgültig gescheitert ist. Der "Gemmel" ist seit Tagen geschlossen. Das Telefon klingelt durch, die Internetseite ist nicht erreichbar, Reservierungen über ein Buchungssystem sind unmöglich. Verwunderlich, denn kürzlich wurden noch eine neue Abendkarte (unter anderem "Speck-Lachs mit Linsengemüse" für 23 Euro) sowie Veranstaltungen bis Silvester beworben. Das Ende kam also selbst für die Macherinnen überraschend. Sie waren zunächst nicht zu erreichen, wollten sich auch derzeit öffentlich nicht äußern, teilt der Saarbrücker Immobilienmakler Achim Sprengart mit. Er hat mit seiner Firma "immo4business" den Auftrag, einen neuen Pächter für den "Gemmel" zu finden"; derzeit gäbe es bereits mehrere namhafte Interessenten.
(auszugsweise SZ vom 27.11.24)