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Aber es gibt bei uns (immer noch) sehr gute Backwaren – trotz Brotfabriken und Großbäckern - und einige Betriebe, die mit Liebe und Können herrliche Brote produzieren.
Manche Köche „hassen“ es jedoch, sich an Rezepte ziemlich genau halten zu müssen und gehen dem Thema Backen daher lieber aus dem Weg.
Aber in einem „guten“ Restaurant gibt es eigentlich auch immer schmackhafte Brote – oft sogar selber hergestellt.
Mir fallen spontan Benjamin Peifer, Thomas Bühner oder Dirk Seiger ein, bei denen sozusagen das Brot ein eigener Gang darstellt.
Daher hatte ich auch keine Bange, dass bei YouDinner ein Brotbackkurs von Max Richter geleitet wurde. Der Koch ist zwar kein gelernter Bäcker, aber ein erfahrener Küchenprofi, der sich intensiv mit der Thematik theoretisch und praktisch auseinander gesetzt hat. Und fast täglich Brot herstellt.
Der Ablauf
Die fünfzehn Teilnehmer*innen trudelten nacheinander, aber alle pünktlich, ein.
Wir wurden mit Sekt begrüßt und untereinander bekannt gemacht. Das war wieder ein guter Start – denn Catharina Boll von YouDinner ist auch eine Service-Könnerin.
Max Richter hatte schon für jeden die Zutaten für ein Brot an einem eigenen kleinen Arbeitsplatz bereitgestellt.
Weil wir an diesem Abend am Ende das fertige Brot mitnehmen konnten, musste der Sauerteig schon vorbereitet sein. Wir erführen, dass das Anstellgut nicht schwer zu machen ist, aber Geduld braucht; schließlich dauert es fünf Tage, bis man mit einem selbst gemachten Sauerteig das Brotbacken wirklich beginnen kann.
Gutes Brot braucht also viel Zeit und Geduld.
Wir mischten nun unsere Zutaten – nach Anleitung und Hilfestellung – zusammen: Sauerteig, Wasser, Mehl, Salz, Zucker und verschiedene Kerne von Kürbis, Sonnenblume und Leinsamen.
Das war eine riesige Matscherei: Aus dem Mehl einen Berg formen und eine tiefe Kuhle machen. Dann die anderen Zutaten und das viele Wasser vorsichtig in den Krater nach und nach füllen und unterheben.
Zuerst ist das eben eine klebrige und glitschige Masse. Doch mit der Zeit wird daraus ein Rohling.
Langes kneten mit dem Handballen ist dabei besonders wichtig. Danach wird der Teig gefaltet und in Form gebracht. Noch ein paar tiefe Schnitte in die Oberfläche und die ersten Schritte sind abgeschlossen.
Nun „geht“ das Brot wieder. Schließlich kommt es tatsächlich in den Ofen. Dort bekommt es immer Mal wieder etwas Wasserdampf in die Röhre: Zum perfekten Bräunen und für eine knusprige Kruste.
Die verkosteten Speisen
Damit wir nicht dem Brot beim Werden zugucken mussten, gab es schon einmal eine zünftige und kräftige Brotzeit.
Max Richter hatte mehrere frische Brote aus seiner Hand mitgebracht.
Die Teilnehmer*innen bildeten kleine Gruppen von drei bis vier Personen und stellten Wurst- und Käseplatten zusammen, produzierten „Obazda und füllten Brotkörbe mit den Schnitten.
Einen Spargelsalat und gebeizten Lachs lieferte der Koch auch noch dazu. Beides sehr köstlich und auch zu Hause nachmachbar.
Zum Abschluss servierte Max Richter noch eine Mascarpone-Creme mit Früchten und kleinen Kuchenstücken und einem Minzeblatt obenauf (da muss ich immer an den Film „Der Sinn des Lebens“ von Monty Python denken - https://www.youtube.com/watch?v=cNV_AUpB5Q8).
Getränke
Sekt, Bier, Wasser und Wein (aus dem Kölner Weinkeller) sorgten dafür, dass wir nicht dursten mussten.
Am Ende gab es auch noch Espresso für die Heimreise.
Fazit
5- unbedingt gerne wieder. Wir hatten viel Spaß beim Teigkneten, herrichten der Brotzeit und bei den Gesprächen am Tisch bzw. bei der „Arbeit“.
Max Richter gab uns viele Tipps und Informationen zum Thema. In einem Handout können wir auch zu Hause alles nachlesen.
Auch die Wurst- und Käsespezialitäten von Blut- und Leberwurst über Salami und Speck und Hart- und Weichkäse sowie der frische Obazda waren zum Brot oder pur sehr lecker. Wann macht man zu Hause schon für ein paar Personen so viele Zutaten bereit?
Mein ofenwarmes Brot kam in eine Tüte und ich habe es in einer Stofftasche nach Hause befördert, damit es vom Wasserdampf nicht weich wird.
Am nächsten Morgen habe ich die ersten Scheiben abgeschnitten und verkostet: Ich war sehr zufrieden. Die Kruste war kross und sehr aromatisch. Das Innere war von den Körnern geprägt. Die Masse hatte nur kleine Lufträume im Teig. Auf jeden Fall schmeckte es anders – und besser als ein weiteres Brot von einem Bäcker, das ich zum Vergleich probiert habe. Dort waren größere Luftporen und das Innere war weicher.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 04.04.2018 – abends – eine Person (Gruppe von 15 Teilnehmer*innen)