Ich besuche ein Restaurant nie, um es zu testen.
Ich besuche ein Restaurant in der Hoffnung und Erwartung, genüsslich essen und trinken zu können.
Ich möchte erleben, wie Gerichte in Perfektion zubereitet und angerichtet werden, wie sie duften und wie sie schmecken und mit welchen Getränken sie harmonieren.
Wenn ich Glück habe, erlebe ich dann einen persönlich großartigen Augenblick in meinem Leben, von dem ich vielleicht lange zehren kann. Und wenn ich dieses Erlebnis auch noch mit anderen Menschen teilen kann, ist es ein wahrscheinlich wunderbarer Moment und eine verbindende Erfahrung.
Ich liebe Unterhaltungen zum Thema: „Was hast du und was habe ich zuletzt gegessen oder was werden wir demnächst essen oder was hätten wir gerne gegessen“; aber auch Getränke dürfen nicht vernachlässigt werden: „Was haben wir dazu getrunken oder was würden wir gerne ausprobieren“.
Wenn ich unterwegs bin, besuche ich auch Gaststätten, um meinen Hunger zu stillen. Dort freue ich mich schon über handwerklich gut gemachte Speisen, die ordentlich auf dem Teller angeordnet sind.
weitere Infos: http://kgsbus.beepworld.de
Ich besuche ein Restaurant nie, um es zu testen.
Ich besuche ein Restaurant in der Hoffnung und Erwartung, genüsslich essen und trinken zu können.
Ich möchte erleben, wie Gerichte in Perfektion zubereitet und angerichtet werden, wie sie duften und wie sie schmecken und mit welchen Getränken sie harmonieren.
Wenn ich Glück... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 641 Bewertungen 1001094x gelesen 17412x "Hilfreich" 15204x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 24.05.2019 2019-05-24| Aktualisiert am
24.05.2019
Besucht am 18.05.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Maximilian Lorenz hat am Kölner Hauptbahnhof das alte „WeinAmRhein“ übernommen und es zu einem Weinlokal und einem Gourmetrestaurant umgebaut. Sein bisheriges Sternrestaurant L'escalier hat er dafür aufgegeben.
Carsten Henn vom Kölner Stadtanzeiger ist von dem neuen Haus begeistert. Er findet, dass Lorenz nun noch exakter und engagierter arbeitet: „ … war Deutschland zuvor schon Hauptinspiration und Heimat der meisten Zutaten, soll nun alles darauf abgestimmt sein.“
Auch der Koch selber ist sehr ehrgeizig und will an die Spitze: „Innerhalb der nächsten fünf Jahre werde es in Köln zwei neue Zwei-Sterne-Restaurants geben. … Eine der beiden Doppel-Auszeichnungen werde das Restaurant „Ox&Klee“ seines Kollegen Daniel Gottschlich erhalten, den anderen zweiten Stern bekommen wir“.
Und Ox&Klee hat ja auch tatsächlich den zweiten Stern geschafft und wir finden das Lokal auch sehr ansprechend.
Bei Maximilian Lorenz war ich am alten Ort vor etwas Zeit mit YouDinner und war recht angetan.
Also warum nicht das neue Lokal besuchen und einen eigenen Eindruck gewinnen. Allerdings hatten gute Bekannte von uns einmal am Rande bemerkt, dass ihr Besuch nicht nur Höhen hatte und sie nicht richtig zufrieden waren.
Ambiente
Vom Hauptbahnhof sind es nur wenige Schritte in die Johannisstraße 64. Das Haus ist recht unscheinbar. Zur Straße hin sind große Glasfenster und kaum Hinweise auf ein Gasthaus.
Wenn man eintritt, liegt rechts das Weinlokal „heinzhermann“ und links „maximilian lorenz restaurant“.
Beide Räume sind einsehbar: Im Weinlokal blanke Tische, im Restaurant weiße Stofftischdecke.
Auch ein „Chefs Table“ in einem separaten Raum mit Fenster zur Küche gehört zum Haus.
Zu den Plätzen – meist für zwei Personen gedacht – gehören Polstersitze oder eine durchgehende Sitzbank.
Carsten Henn nennt die Einrichtung in seinem Aufsatz: ruhig, offen, mit angenehmen Licht, guter Akustik und bequeme Sitze.
Die Vereinigung „Chaîne des Rôtisseurs“ war zu Gast und kommt meiner Auffassung schon näher: „Das Ambiente ist von zeitgemäßer, schlichter Eleganz geprägt.“
Wir fanden die Ausstattung sogar etwas eintönig bzw. ohne eigene Handschrift. Die farbigen Wände und die Lichtinstallation vorher, war eben mehr mein Geschmack.
Und die Tische stehen uns zu nahe aneinander.
Was andere Gäste bereden, ist teilweise zu hören. Aber der Geräuschpegel insgesamt bleibt auch bei vollem Haus im Rahmen.
Zuerst konnten wir noch die Schuhe der wandernden Servicekräfte auf dem Parkettboden gut hören. Später nur noch das Murmeln der anderen Gäste. Eine größere Geburtstagsgesellschaft am Chefs Table war nach dem Verschließen der Abtrennung auch kaum noch wahrnehmbar.
Sauberkeit
Alles war perfekt gepflegt.
Sanitär
Leider sind die Anlagen im Keller untergebracht. Die Stufen sind jedoch relativ gut zu gehen und es gibt einen stabilen Handlauf. Der Toilettenbereich ist ordentlich ausgestattet. Die Kabinen sind nicht eng. Am Waschtisch sind Seife und viele kleine gerollte Stoffhandtüchlein.
Service
Ja, das Personal, was soll ich sagen? Die beiden Frauen und der Mann – alle jung - sind auf den ersten Blick freundlich und nett, haben aus meiner Sicht jedoch kaum Erfahrung oder Ausbildung in der Sternegastronomie. Sie wirken etwas unmotiviert bzw. distanziert und zerstreut.
Oder nach „Otto: „Sie waren jung, wussten nicht wie es weiter geht und brauchten das Geld.“
Dazu eine kleine Anekdote vom Abend: Die Kellnerin wusste von der Reservierung her schon, dass wir zwei Bemerkungen zum Menü gemacht hatten: Keine Haselnüsse oder Mandeln und wenn es geht einmal keine dunkle Schokolade. - Sie sagte dazu, dass das in der Küche bereits notiert sei – und dann kam die köstliche Zusammenfassung: „Wir passen da schon auf, auch die Nussbutter wird ersetzt werden“. Darauf habe ich sachlich und ernst hingewiesen, dass diese Art Butter nur gebräunt wird und keine Früchte enthält. Da lachte sie etwas über sich selber und meinte: „Ach natürlich, wo war ich nur mit meinen Gedanken!“ - Da dachte ich das Eis sei gebrochen und es käme zu etwas Konversation am Abend. Doch leider hielt das nur bis zum ersten Gang. Dann verstummten die Damen wieder überwiegend. Jedoch wurde stets nach dem Befinden gefragt und auch zügig Wasser nachgefüllt. Die Speisen kamen ziemlich flott nacheinander – aber auch noch nicht gehetzt. Wir waren etwa 3,5 Stunden im Restaurant.
„Man“ ist im Haus auch sparsam: Brot wurde nicht nachgereicht und die Weingläser sehr vorsichtig befüllt. Ich hatte kein Messgerät dabei, aber ich war mir optisch nicht immer sicher, ob das wirklich stets 100 ml waren. Die Gläser hatten keinen Eichstrich, was ich auch im Gourmetrestaurant nicht erwarte. Natürlich wurde auch nicht nachgeschenkt.
Als wir ankamen – es war kurz nach Öffnung – war niemand am Empfang. Der Speiseraum war noch ohne Gäste, aber für die Reservierungen bereits eingedeckt: Wasserglas, Sektflöte, Brotteller und Messer sowie die Serviette in Sidney-Oper-Optik. Dann kam aber eine der beiden Frauen und nahm die Garderobe in Empfang und zeigte uns den Tisch. Etwas später kamen zwei weitere Gäste. Unsere bestellen Aperitifs landeten prompt bei diesen Leuten. Aber die zweite Kraft bemerkte das, nahm die Gläser wieder auf und brachte sie uns. Immer wenn am Anfang noch nicht viel zu tun war, stapften alle Drei abwechselnd durch den Raum und schauten etwas lächelnd durch die Gegend.
Später legte der Kellner meist das Besteck brachte aber auch Gerichte. Eine der Frauen übernahm dann die meisten Serviervorgänge und die Andere überwiegend die Getränke; jedoch hatte ich nicht den Eindruck zu verfestigen, dass sie eine Sommelière wäre. Sie kündigte die Weinen an und hörte auch meine Bemerkungen an, ging aber nicht wirklich darauf ein.
Beim Verlassen des Hauses brachte der Kellner unsere Jacken und fragte, wie der Besuch für uns war. Über meine ehrliche Antwort: Das Essen war gut, die Weine ausgezeichnet aber der Service etwas seelenlos, reagierte er leicht erschrocken und bedauerte das und versicherte, dass ihm die Arbeit schon Spaß mache.
Ich will auch nicht den Eindruck erwecken, dass ich das Team „schlecht“ machen will; denn nach meiner Meinung bestimmt der Chef stark das Auftreten und vielleicht wird eben darauf nicht so viel Wert gelegt. Das Potential ist sicher vorhanden, es fehlt etwas am Willen scheint mir. So wie zum Beispiel auch bei Ärzten: Bei einigen sind die Wartezimmer voll, andere schaffen es, Termine passend zu vergeben - auch hier gibt es freundliche und gelangweilte Teams am Empfang. Das es mit den gleichen Leuten engagiert oder unmotiviert laufen kann, habe ich selbst bei einer Praxisübergabe an den Nachfolger sehen können und mir die Augen gerieben und mich gewundert wie das möglich sein kann.
Die Karte(n)
Es gibt zwei Menüs mit 5 bis 8 Gängen: Innovation und Tradition. Sie werden nur einheitlich pro Tisch serviert. Das wird sprachlich relativ scharf bei der mündlichen Vorstellung der Karte zum Ausdruck gebracht.
Wir haben uns vorher die Menüfolge im Internet angesehen und uns danach für „Tradition“ entschieden. Aber auch das andere Menü hörte sich gut an. Wir hätten sicher beide Versionen probiert und dann untereinander gemischt bzw. getauscht.
90 Euro (5 Gänge – ohne Gemüse, Schwein, Halver Hahn) - 127 Euro (7 Gänge – ohne Halver Hahn) - 139 Euro (8 Gänge)
Die verkosteten Speisen
Das Menü Tradition in acht Gängen:
Kleine Grüße aus der Küche
Stulle
Das Brot war frisch und knusprig. Es war mit Meerrettich-Streifen, Schnittlauch, einer hellen und einer grünen Creme und Kräutern belegt.
Es sah schmackhaft aus und war auch erfrischend. Für mich ein gelungener Einstieg.
Dotter
Der zweite Gruß war noch ansprechender. Es handelte sich um gestocktes Eigelb mit einen Forellensud, Meerrettich und selbst gemachtem Heringskaviar.
Ein toller Happen mit vielen Aromen.
Rheinkiesel
Dieser Gruß ist wohl schon ein Klassiker des Hauses; denn er wird in jeder Rezession erwähnt.
Der „Stein“ besteht aus einer weichen und cremigen Kalbslebermousse. Er wird mit Algenpuder eingefärbt und mit verschiedenen Zutaten abgeschmeckt (Bergamotte, Lavendel etc.). Zur Verzierung gehören noch feine Kräuter. Dann stäubt die Kellnerin noch aus einem kleinen Flacon „47 11“ zum Glanz auf den „Stein“. Es ist natürlich kein Parfüm, sondern eine essbare Emulsion des „Kölnisch Wassers“ aus Bergamotte, Orange und Lavendel.
Eine hübsche Idee, ansprechend serviert.
Es wird auch bewusst auf die Edelzutat Gänseleber verzichtet.
Brot und Aufstrich
Wir erhalten vier sehr ansprechende Sorten Brot: Weißbrot, Rote-Bete-Brot, Körnerbrot und Knäckebrot. Leider nur eine Scheibe für jeden. Es wird auch nicht nachgereicht. Dabei hätte sich das Weißbrot für die Aufnahme von Saucenreste angeboten. Das Knäcke war pur sehr lecker und die beiden anderen passten gut zur Butter und einer zitronigen
hellen Paste mit zwei Blüten.
Ein gelungener Brotteller mit passenden Aufstrichen.
Unsere eigene Blutwurst
Rüben | Senf | Essiggurken
Schön anzusehen. Und ein Teil der Kölner Brauhaus-Gerichte schlecht hin – auch der „Halve Hahn“, als zweiter Klassiker im Rheinland bekannt, wurde am Ende serviert. Eine gute Kombination, wenn man regional kochen will und sich regional gibt.
Natürlich waren die Zubereitungen wesentlich aufwendiger als in einer Kneipe.
Die Wurst war mit gekochten Senfkörnern, Senfcreme, Essiggurkenröllchen, eingelegten Mairüben, fermentierten Radieschen und geröstetem Panko sowie mit Muskat, Kümmel und Majoran verfeinert.
Meiner Frau hat die Wurst ausgesprochen gut zugesagt. Ich bin kein Fan von Flönz (frisch) bzw. Blodwoosch (geräuchert). Ich fand die Wurst auch zurückhaltend gewürzt und hatte mehr Power erwartet. Aber eine kleine Portion ist kein Problem für mich. Und die weiteren Zutaten waren sehr harmonisch und passend; besonders die Rübchen haben mir zugesagt.
Das Fischfilet war sehr gut gegart und aromatisch gewürzt. Etwas Petersilienwurzel brachte dezente Süßnoten ins Spiel, die gut mit Spargel harmonieren. Die beiden kleinen zarten Stängelchen waren leicht weich mit etwas Biss. Es hätten vielleicht ein paar Teile mehr sein können, um den ganzen Geschmack zu entfalten. Die gerösteten Zwiebelringe brachten zusätzlich herzhafte Elemente. Das gewählte Öl rundete das Gericht ab.
Der Teller hat uns beiden zugesagt.
Der Gemüsegang hat mir sehr gut gemundet; meine Gattin meinte jedoch, dass sie kein Kaninchen sei: Ihr waren die Komponenten zu roh. Was die „Härte“ der Zutaten angeht, muss ich ihr zustimmen. Aber ich fand es knackig und vielseitig. Die Topinambur- Stückchen waren aber schon roh. Die Pilze hatten noch ordentlich Biss. Zusätzlich waren noch Spinat, Stangen-Brokkoli und nochmals etwas Spargel auf dem Teller. Zerkrumelter würziger Pumpernickel bildete die Grundlage, den Boden des Gerichtes.
Das komplette Gemüse bezieht das Restaurant aus der Eifel vom Bio-Hof Frings.
Schweinebauch vom Duroc-Schwein
Majoran | Apfelessig | Sellerie
Das Fleisch kam aus Thüringen. Das Stück war weich gegart, es hatte fast die Ausmaße eines Würfels, wenn auch genau eher ein flache quadratische Säule mit drei Schichten: unten Fleisch, dann Fett und oben Schwarte. Es war durchwachsen und hatte einen hohen Fettanteil, der von unten nach oben dominanter wurde.
Schweinebauch kann vielfältig zubereitet werden: gekocht, gebraten, gepökelt, luftgetrocknet oder geräuchert werden. Er war vielleicht sous vide oder bei niedrigen Temperaturen im Ofen zubereitet worden.
Ich mag es lieber, wenn die Schwarte am Ende etwas knusprig ist. Hier war für mich das Fett zu deutlich zu spüren. Aber ich habe die Zartheit schon für gelungen gehalten. Leider konnte meine Frau ihr Stück wegen dieser starken Weichheit nicht mit Genuss essen.
Obenauf war gedünstet fein gehobeltes Gemüse aufgetragen und unten befand sich eine Schicht von Apfelspalten, die wiederum recht roh ausgefallen war.
Ein weiches Selleriepüree befand sich am Rand des Tellers.
Ein senffarbener Sud wurde um das Apfelbett herum angeschüttet. Hier war wohl auch der Essig enthalten.
Zitronen-Buttermilchsorbet
Zwei Geschmacksrichtungen, die eben verschiedene Säurestrukturen zeigten, wurden hier vereint. Ergänzt wurde die Erfrischung durch etwas Fruchtschale und ein Zweiglein Dill.
Das Sorbet erfüllte seine Aufgabe, den Mund frisch zu machen, ideal.
Lammhüfte, rosa gegrillt
Bratkartoffeln | Kräuterquark
Das Lamm war ein Gedicht. Wunderbar saftig und zart. Die Sauce dazu war passend.
Bei der Kartoffelbeilage war viel Arbeit bzw. Kreativität verwendet worden. Sie war irgendwie als Band aufgerollt worden und zeigte die Aromen einer gekochten Version. Für das Knusprige sorgten Kartoffelchips. Verbunden wurden diese Komponenten mit einer Art Püree. Das sah gut aus und brachte auch diverse Geschmackserlebnisse im Mund.
Der Kräuterquark brachte Säure und Gemüsegeschmack zusammen. Die Kombination von Kartoffeln und Quark ist durchaus traditionell – mir erschließt sie sich nicht völlig: Ich brauche den Quark nicht unbedingt, aber er störte auch nicht.
Für uns beide war dieser Gang wirklich ansprechend.
Erdbeeren
Piura-Porcelana-Schokolade | Vogelpfeffer von Hennes Finest
Auf das Dessert haben wir uns gefreut und wurden ebenfalls nicht enttäuscht. Die Erdbeeren wurden auf dreierlei Arten verarbeitet: als Gelee, Kompott und Sorbet. Unter diesen feinen Köstlichkeiten war ein breiter Teppich von zerstoßener dunkler und etwas weißer Schokolade sowie kleinen Erdbeerpartikeln wie Erde ausgebreitet. Das passte alles sehr gut zusammen.
Da meine Frau Kakao nicht so gerne mag, wurde für sie der Teppich aus weißer Schokolade zubereitet und mit dunklen und roten Beeren versetzt. Das schmeckte ebenfalls ansprechend, fiel aber dadurch auch etwas süßer aus als mit bitterer Schokolade.
In einer Extraschale wurde noch ein Schokoladenpudding gereicht. Der Geschmack hat sich bei mir nicht eingeprägt, war aber in Ordnung.
Als ein Gag wurde ein besonderer Pfeffer angeboten. Der Service erklärte uns kurz die Machart und reichte eine kleine Mühle zur Selbstversorgung, weil das wohl nicht alle Gäste mögen. Ich habe eine Prise auf den Löffel gerieben und keine störenden Noten festgestellt und glaube, dass das Gewürz dem Gericht nicht schadet, es aber auch nicht aufwertet.
Insgesamt ein weiterer Gang, der uns beiden schmeckte.
Halver Hahn
Alter Gouda | Graubrot | Röstzwiebeln
Das geröstete Graubrot, kleine Würfel von altem Gouda und Röstzwiebeln bilden den Grundstock des Tellers. Der warme Röstzwiebelsud mit Senfelementen ist zwar eine schöne Ergänzung, aber er weicht gleichzeitig das krosse Brot auf. Und das mag ich gar nicht. Um das zu verhindern, waren kleine Lauchringe zwischen Sauce und Brot gelegt worden, konnten den Effekt aber nicht völlig erfüllen. Feine Salatblättchen lagen noch über dem Käse.
Es war eine interessante Interpretation des Klassikers Halve Hahn, der grundsätzlich aus einem krossen Doppel-Roggenbrötchen (Röggelchen), mittelaltem Holländer, Butter und Mostert (Senf) besteht (der Gast scheidet das Brötchen selbst auf, streicht Butter auf das Innere, legt die dicke Scheibe Gouda auf das Brot und schmiert ordentlich Senf auf den Käse).
Petit fours
Drei schmackhafte Pralinen aus eigener Herstellung.
Der Kellner brachte sie in einer großen Dose mit Deckel. Nach der Öffnung begann er sie zu erklären. Da griff die Kellnerin, die in der Nähe stand, ein und verbesserte, dass keine Nüsse enthalten seien und bei einer Süßigkeit dunkle Schokolade enthalten wäre und diese daher nur einmal serviert wurde. Ich hätte das Opfer gebracht und beide gegessen.
Getränke
Taunusquelle medium (0,75 l) – 8,00 €
Aperitif Bitter ohne Alkohol mit Tonic Water auf Eis – 11,00 €
Aperitif aus weißem trockenen Port mit Tonic Water und Eis – 13,00 €
Grundsätzlich wird im Haus Champagner oder Winzersekt angeboten. Aber es war kein Problem einen Cocktail bzw. Longdrink zu erhalten.
Weinbegleitung (7 Glas a 0,1 l) 99,00 €
Das es hier eigentlich nur deutsche Weine gibt, stört mich gar nicht. Ich halte es für konsquent, wenn man auf deutsche Küche setzt; denn die Landesgetränke passen doch zum regionalen Essen in der Regel.
Die Weine waren auch für mich alle von hoher Qualität und bekannten anerkannten Weinhäusern – das passt zum Thema „Tradition“ ebenfalls.
Johann Arnold Iphöfer Kalb Gelber Sylvaner Trocken 2016
zurückhaltend und dezent
Schlossgut Diel Goldloch Riesling Kabinett
ausgewogene Fruchtsüße und Säure
Knipser Syrah trocken 2017
weiche, feine, saftige Aromatik aus roter und dunklen Beeren, Cassis, auch etwas Pfeffer und einem mineralischen Unterton
Van Volxem 1900 Brut
feinperlig, aromenstark, mineralisch - durch fünf Jahren Reife.
Weingut Stefan Breuer „P“ - Likörwein aus Früh- und Spätburgunder
ein gelungener Nachbau eines Port
Preis-Leistungs-Verhältnis
Bei zuweilen schlichten Zutaten, aber immer mit besonderem Pfiff versehenen Gerichten, appetitlich auf schönem Porzellan angerichtet, sind die aufgerufenen Preise schon sportlich aber auch noch zu rechtfertigen. Maximilian Lorenz – so seine eigene Einlassung - verzichtet auf seine früheren französischen Einflüsse und lässt auch Luxusprodukte konsequent weg. Alles wird selbst hergestellt und unter das Motto saisonal und regional gestellt: alles aus Deutschland.
Die Weine sind hochwertig und werden wohl mit dem üblichen Faktor vier zum Preis angerechnet. Trotzdem dürfte bei dieser Kalkulation das Glas großzügiger gefüllt werden.
Fazit
Hier muss ich heute zwischen den objektiven und den subjektiven eindrücken unterscheiden.
Das Essen war insgesamt gut. Die Weine fand ich geschmacklich sogar sehr gut. Ambiente und Service können uns aber nicht so begeistern. Sicher kann eine tolle Bedienung ein schlechtes Essen nicht aus dem Feuer reißen. Aber umgekehrt schon; denn es schmeckt mir besser, wenn das Drumherum mich anspricht.
Daher ist das persönliche Fazit: 3 –wenn es sich ergibt – und dann wahrscheinlich das Fünfgangmenü mit Käse von Affineur Waltmann
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 18.05.2019 – abends – 2 Personen
Maximilian Lorenz hat am Kölner Hauptbahnhof das alte „WeinAmRhein“ übernommen und es zu einem Weinlokal und einem Gourmetrestaurant umgebaut. Sein bisheriges Sternrestaurant L'escalier hat er dafür aufgegeben.
Carsten Henn vom Kölner Stadtanzeiger ist von dem neuen Haus begeistert. Er findet, dass Lorenz nun noch exakter und engagierter arbeitet: „ … war Deutschland zuvor schon Hauptinspiration und Heimat der meisten Zutaten, soll nun alles darauf abgestimmt sein.“
Auch der Koch selber ist sehr ehrgeizig und will an die Spitze: „Innerhalb der nächsten... mehr lesen
Maximilian Lorenz
Maximilian Lorenz€-€€€Sternerestaurant022137999192Johannisstr. 64, 50668 Köln
4.0 stars -
"Gutes Essen und schöne Weine" kgsbusMaximilian Lorenz hat am Kölner Hauptbahnhof das alte „WeinAmRhein“ übernommen und es zu einem Weinlokal und einem Gourmetrestaurant umgebaut. Sein bisheriges Sternrestaurant L'escalier hat er dafür aufgegeben.
Carsten Henn vom Kölner Stadtanzeiger ist von dem neuen Haus begeistert. Er findet, dass Lorenz nun noch exakter und engagierter arbeitet: „ … war Deutschland zuvor schon Hauptinspiration und Heimat der meisten Zutaten, soll nun alles darauf abgestimmt sein.“
Auch der Koch selber ist sehr ehrgeizig und will an die Spitze: „Innerhalb der nächsten
Geschrieben am 16.05.2019 2019-05-16| Aktualisiert am
16.05.2019
Besucht am 14.05.2019Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 36 EUR
Dieter Edling und seine Frau Kerstin haben es geschafft: Am 1. Juni 2019 feiern sie ihr fünfjähriges Bestehen. Mit „Tapku“ íst es ihnen gelungen, sich zu etablieren. Zahlreiche Vorgänger scheiterten an dem Standort vorher schon.
Der Grund liegt wohl an den selbstgemachten Torten und Kuchen des Hauses. Ein Bericht im Kölner Stadtanzeiger lobte das Gebäck zum Beispiel sehr.
Aber auch die Tapas und weitere kleine Gerichte sollen wohl ordentlich schmecken.
Daher kommt auch der Name des Cafes - Tapas und Kuchen: Tapku.
Montags ist Ruhetag sonst ist von morgens bis um 19 Uhr durchgehend geöffnet.
Das Angebot reicht daher von Frühstück, Mittagstisch, Kuchenzeit bis Abendbrot.
Da wir mit der KVB-Linie 13 von Sülz nach Mülheim fuhren, machten wir zwecks Lunch einen Stopp an der Nußbaumerstraße in Neuehrenfeld.
Ambiente
Von der Haltestelle aus schon war der Außenbereich sichtbar: Eckhaus mit rotem Anstrich im Erdgeschoss und Tischen an der Straße.
Drinnen erschien mir das Cafe eher wie ein netter Imbiss. An der großen Theke stehen die Kuchen in der Auslage.
Der eigentliche Gastraum umfasst nur wenige Tische, die einfach und pflegeleicht eingerichtet sind: Versiegelte Oberfläche, große Papierserviette als Unterlage, eine Limoflasche mit einer Tulpe. Die Sitzgelegenheiten (sesselartig) sind stabil und bequem.
Besteck wird mit dem Essen geliefert.
An den Fenstern sind viele Grünpflanzen aufgestellt Sauberkeit
Alles wirkte ordentlich gepflegt.
Sanitär
Ebenerdig zu erreichen. Sehr kleiner Raum. Aber sauber und in Ordnung.
Service
An der Theke war eine junge Frau, die auch bediente. In der Küche dahinter arbeitete ein Mann – wahrscheinlich der Chef; denn auf der Homepage steht, dass der Besitzer alles selber herstellt.
Die Karte(n)
Es gibt eine kleine Karte und die Wochenauswahl auf der Tafel; Kuchen wird nach „Sicht“ bestellt. Die verkosteten Speisen Tapas-Teller Tapku – vier Speisen aus der Kartenauswahl (9,90 €)
Chorizo-Salami – Datteln im Speckmantel – Queso Manchego – Black Tiger Shrimps – Dip - Brot
Kleine Tapasbrötchen mit vielen verschiedenen Variationen möglich (Fisch, Käse, Serano-Schinken, Chorizo-Salami usw.), stand auf der Karte und Im Internet. Da war ich von der „Aufmachung“ etwas enttäuscht. Aber am Geschmack gab es keinen Grund zu einer Beschwerde.
In dem weißen Dip waren grüne Kräuternoten zu erkennen. Optisch war es eine Art Majonäse und schmeckte auch so: etwas fettig, leicht geschmeidig und mächtig.
Die Chorizo war leicht gebraten und mit einer roten Paste zusätzlich umgeben. Das schmeckte kräftig nach Paprika und war etwas scharf.
Auch die drei Datteln im Speckmantel waren warm und hatten einen ordentlichen Geschmack. Etwas Knoblauch brachte süße-scharfe Aromen dazu.
Die drei Scheiben Käse waren eben Käse mit Rinde. Der Geschmack entsprach der Norm.
Die zwei Shrimps waren in Olivenöl mit Chili und Knoblauch zusammen gebraten. Das war ebenfalls würzig.
Die vier rechteckigen Brotscheiben waren kross getoastet und hatten Körner im dunklen Mehl.
Also im Ergebnis schmackhaft, aber das kann ich auch zu Hause schnell selber so oder noch etwas hübscher machen. Flammkuchen mit frischem weißen Spargel und Serrano-Schinken (9,90 €) von der Tageskarte
Das Gericht wurde auf einem großen, dünnen, ovalem Holzbrett serviert. Der Flammkuchen war bereits in unregelmäßige große Stück vorgeschnitten worden. Der Teig war dünn, knusprig und schmackhaft. Der Spargel war ich mundgerechte Stücke geschnitten und gut gegart worden. Die Abschnitte waren leicht gewürzt. Der Schinken war großzügig über das ganze Gericht verteilt worden. Die Creme fraiche war gelblich in der Farbe verarbeitet worden. Vielleicht war Eidotter eingearbeitet; es sah fast wie eine Hollandaise aus. Kräuterstückchen waren auch eingearbeitet. Etwas mächtig oder zu fett vielleicht in der Konsistenz. Doch ich würde sicher hier noch andere Flammkuchen probieren.
Die eigentliche Stärke des Hauses liegt aber sicher bei den Kuchen aus eigener Herstellung.
Viele Produkte waren mit Nüssen bestückt. Sie sahen sehr lecker aus. Aber es gab auch mindestens drei Torten ohne Schalenfrüchte. Käse-Sahne-Kuchen – 3,40 €
Der Teig des Bodens war wohl eine Bisquit-Schicht. Sehr locker und leicht. Dann folgte die Käse-Sahne-Füllung. Sie war himmlisch cremig und luftig. Leichte Zitrusaromen rundeten den Geschmack ab. Oben war noch ein dünner Teigdeckel, der über und über mit feinem Puderzucker bedeckt war.
Ausgesprochen groß war das Stück auch noch – sonst hätte ich sicher noch die Schokoladentorte mit dreierlei Sorten ohne Mehl verkostet. Schmandtorte mit Erdbeer- und Rhabarber-Füllung – 3,40 €
Auch dieses Stück war sehr groß geschnitten (die Torte war wohl nur in acht Stücke geteilt). Hier war ein Mürbeteigboden gebacken worden. Auch dieser Teig war locker und luftig geraten. Die Füllung aus Erdbeeren und Rhabarberstücken war mariniert worden und sehr saftig. Die Schmandcreme war auch gefühlt gar nicht so mächtig.
Einfach köstlich.
Getränke
Gerolsteiner Sprudel - 1,00 l - 5,40 €
Espresso - 2,00 € Cappuccino - 2,80 €
Der Kaffee war kräftig und nicht zu scharf gebrannt. Das Mischgetränk hatte eine sehr cremige Milch-Sahne-Krone obenauf – mit einem Herz aus Kakao.
Dazu gab es noch ein gebackenes Herzchen aus leichtem Mürbeteig mit der Inschrift Tapku. Preis-Leistungs-Verhältnis
Die Kuchenstücke sind richtig groß in den Ausmaßen und köstlich im Geschmack; auch der Mittagstisch ist ordentlich kalkuliert.
Fazit
3 – wenn es sich ergibt (beim Essen)
4 – gerne wieder (bei Kaffee und Kuchen)
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 14.05.2019 – mittags – 2 Personen
Dieter Edling und seine Frau Kerstin haben es geschafft: Am 1. Juni 2019 feiern sie ihr fünfjähriges Bestehen. Mit „Tapku“ íst es ihnen gelungen, sich zu etablieren. Zahlreiche Vorgänger scheiterten an dem Standort vorher schon.
Der Grund liegt wohl an den selbstgemachten Torten und Kuchen des Hauses. Ein Bericht im Kölner Stadtanzeiger lobte das Gebäck zum Beispiel sehr.
Aber auch die Tapas und weitere kleine Gerichte sollen wohl ordentlich schmecken.
Daher kommt auch der Name des Cafes - Tapas und Kuchen: Tapku.
Montags... mehr lesen
3.5 stars -
"Tolle Torten" kgsbusDieter Edling und seine Frau Kerstin haben es geschafft: Am 1. Juni 2019 feiern sie ihr fünfjähriges Bestehen. Mit „Tapku“ íst es ihnen gelungen, sich zu etablieren. Zahlreiche Vorgänger scheiterten an dem Standort vorher schon.
Der Grund liegt wohl an den selbstgemachten Torten und Kuchen des Hauses. Ein Bericht im Kölner Stadtanzeiger lobte das Gebäck zum Beispiel sehr.
Aber auch die Tapas und weitere kleine Gerichte sollen wohl ordentlich schmecken.
Daher kommt auch der Name des Cafes - Tapas und Kuchen: Tapku.
Montags
Geschrieben am 11.05.2019 2019-05-11| Aktualisiert am
11.05.2019
Als YouDinner den Abend mit einem Menü zum Thema „Die Fantastischen Fünf“ ankündigte, war ich sofort sehr angetan. Klassische Gerichte von Kochlegenden sind mir stets willkommen.
Der Koch, der das bewerkstelligen sollte, war noch ein Geheimnis. So musste ich warten bis der Ort, die Gerichte und der Küchenchef kurz vor dem Event bekannt gegeben wurde.
Als ich las, dass es Marc Flogaus und sein Lokal sein wird, war ich ganz entspannt und freute mich noch mehr, dass ich den Termin frühzeitig gebucht hatte.
Service
Neben den Kellnerinnen kam auch Marc Flogaus bei jedem Gang an den Tisch und erklärte die Speise. Er wies auch darauf hin, dass Fleischprodukte im eigenen Haus hergestellt bzw. aus der Familien-Metzgerei Flogaus bei Stuttgart stammen (also Schinken, Wurst, Pâté etc.). Fisch kommt aus den Gewässern um Island und handelt sich um Angelware.
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Vorneweg:
Marc Flogaus ließ es sich nicht nehmen auch einige Grüße zu servieren.
Hausgebackene Sauerteigbrötchen – Kümmelspeck / Kalbsleberwurst / Butter
Das Brot ist frisch und knackig. Der Speck ist würzig und zart. Besonders hat mir jedoch die Leberwurst geschmeckt.
In einem kleinen Glas strecken sich mir knusprige Zwiebelstücke entgegen. Darunter steckt die sanfte aber gut abgeschmeckte Blutwurstscheibe. Der Apfel ist leicht gebraten und noch knackig. Unten ist ein köstliches Kartoffelpüree eingefüllt. - Davon könnte ich auch eine größere Portion jederzeit vertragen.
Metzger's Wiener Schnitzel - Kartoffeln / Gurke / Preiselbeeren
Auch das kleine Schnitzelstück ist fein paniert und saftig. Zitrone und Marmelade befinden sich mittig auf dem Fleischhappen. Darunter ist ein frischer Kartoffelsalat mit Gurkenstückchen. - Diese kleinen Speisen machen Freude auf das eigentliche Menü.
Unser Koch kreierte ein fünfgängiges Menü rund um seine Lieblingsgerichte in Erinnerung an Küchengrößen in Deutschland:
DIE FANTASTISCHEN FÜNF
1: HOMMAGE AN KLAUS ERFORT*** TATAR||KARTOFFELCHIPS |LIMETTENMAYONNAISE |EIGELB
Als Marc noch in der Ausbildung war, ergab sich einen Besuch beim Drei-Sternekoch.
Das Fleisch – vom Black Angus - war ganz fein geschnitten und leicht gewürzt. Dann wurde es in eine quadrische Form gebracht – in der Größe eines Fischstäbchens oder eines Holz-Bauklotzes für Kinder erinnernd.
Der Geschmack war hauptsächlich vom Fleisch getragen, denn Salz war für mich kaum zu spüren. So wurde die Natürlichkeit unterstrichen. Wenn ein Tatar etwas gröber geschnitten ist, gefällt mit persönlich das besser. Auf einem Stück befand sich der innen flüssige Dotter eines Wachteleis und dem zweiten etwas Majonäse. Die Kartoffelchips waren knusprig. Etwas Friséesalat mit einem feinen Dressing rundete den Teller ab.
2: HOMMAGE AN HARALD WOHLFAHRT*** STEINBUTT||FENCHEL |ORANGE |SAFRAN
Die Crew vom Schlosshotel Bühlerhöhe war in der Schwarzwaldstube seinerzeit zu Gast.
Das Fischfilet war kurz gebraten und hatte eine feste Konsistenz. Der Geschmack war leicht nussig und das Fleisch war saftig. Etwas Dill und die kleinen Orangenfilets bekrönten den Butt. Eine feine aufgeschäumte Jus mit Safran bedeckte den Teller. Die Fenchelstücke waren waren relativ groß belassen. Sie waren nur kurz in der Pfanne angebraten worden. Dadurch hatten sie noch ordentlich Biss und noch die Aromen des rohen Gemüses. Ich mag Fenchel gerne und er darf für mich nicht weich gekocht sein.
3: HOMMAGE AN VINCENT KLINK* MAULTASCHEN||SPINAT |ZWIEBEL |PETERSILIE
Als gebürtiger Schwabe und aus einer Metzger-Familie kommend, durfte die Maultasche nicht fehlen. Und Vincent Klink gilt als die schwäbische Legende im Bereich Kochen.
Der Nudelteig war weich und elastisch, die Oberseite war kross überbacken. Das Brät innen war gut gewürzt. Schlotzige Zwiebeln befanden sich unter und über der Tasche. Das Gemüse war leicht blanchiert und hatte noch leichten Biss. Zur Dekoration gehörten noch Blutapfer-Blätter.
Der Teller war schön angerichtet; sicher auch schmackhaft und stimmig. Aber ich bin kein Schwabe und kann diesem doch insgesamt weichen Gericht (noch) nicht viel abgewinnen.
4: HOMMAGE AN HEINZ WINKLER***
RINDERFILET «ROSSINI»||GÄNSELEBER |KAROTTE |POMMES-DAUPHINE
Leider ist Marc diesem großen Koch nie selbst begegnet, aber er verehrt seine Art zu kochen.
Zum Hauptgang hat sich die Küche sogar die Mühe gemacht, das Gemüse - hier die Möhren - zu tournieren. In seiner Ausbildung durfte das Marc Flogaus zu genüge durchführen, heute macht er das nur selten. Aber wenn es um die Kochlegenden geht, darf es etwas mehr Dekoration und eine feinere Anrichtung sein.
Bei der Sauce war darauf geachtet worden mit Trüffeln zu arbeiten. Das Filetstück war rundum gebraten worden und hatte innen einen rosa Kern. Es schmeckte saftig und hatte noch Schnittfestigkeit. Salz und Pfeffer waren kaum verwendet worden, so kamen die Fleischaromen zum Tragen.
Die gebratene Gänseleber war dagegen kräftig in den Gewürzen und butterweich. Obenauf lagen einige geschmorte Gemüsestreifen.
Neben den noch bissfesten Möhren gab es auch noch leicht gedünsteten Broccoli. Die Kartoffelbeilage bestand aus knusprigen dünnen Kartoffelscheiben und frittierten Kroketten-Tupfern.
5: HOMMAGE AN HANS HAAS** GRIEßSCHMARRN||SAHNE |BLAUBEEREN |VANILLEEIS
Ich mag diese süddeutsche bzw. österreichische Mehlspeise sehr gerne. Bewusst habe ich dabei jedoch noch keinen Grießschmarrn verkostet. Vom Mehl einmal abgesehen, kenne ich die Feinheiten bei Kaiserschmarrn und der Grießmachart nicht. Der Teig war gut gebacken, außen relativ fest und innen angenehm weich. Die Sahne war passend zum Pfannkuchen.
Die Beeren und das Eis ergaben einen kühlen Kontrast zum warmen Schmarrn.
Lecker war es; aber der Kaiserschmarrn bei Mario Lohninger in Frankfurt war vielleicht noch einen Ticken besser.
Es war ein schöner Abend mit prächtigen Gerichten, einem sympathischen Koch und interessanten Tischgesprächen.
Getränke
Liz still
Liz sparkling
Marc & Philipp (die beiden Partner stellen fertige Longdrinks her, so braucht man keine großen Vorräte an Grundzutaten und auch keinen Barkeeper): Basil Ball
Die Weinkarte des Hauses legt einen Schwerpunkt auf Deutschland und Österreich.
Andreas Bender, Mosel - Riesling Dajoar feinherb 2017
Herbert Zillinger, Neuland Welschriesling 2017 - Niederösterreich - Weinviertel
Weingut Hebenstreit, Weißburgunder 2018 - Niederösterreich - Weinviertel
Markus Altenburger, Joiser Reben 'ZW+ME+BF' 2017 - Burgenland
Andreas Bender, Rosé Secco (verschiedene Rebsorten aus Deutschland) – Pfalz
Der Cocktail hat mir sehr zugesagt. Es handelt sich um eine harmonische Mischung aus Gin, Zitronensaft, Basilikum, Zuckersirup und viel Eis.
Auch der feinherbe Riesling passte sehr gut zum Essen.
Der Welschriesling war erfrischend und hatte einen für mich „eigensinnigen“ Geschmack aus Säure und Mineralität.
Den Burgunder fand ich ordentlich gelungen, ohne besondere Ecken und Kanten.
Bei der roten Cuvee fand ich die Aromen noch sperrig, die Tannine erschienen mir noch nicht richtig eingebunden.Vielleicht kann sich der Jahrgang noch entwickeln; grundsätzlich finde ich Zweigelt, Blaufränkisch und Merlot aber eine gelungene Kombination.
Der recht trockene Secco hat mir hingegen wieder ausgesprochen gut zum Dessert gepasst.
Espresso
Fazit
4 – gerne wieder.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 09.05.2019 – abends – 1 Person
Sonstiges
Ich habe mir im Nachgang überlegt, wie mein Traum-Menü lauten könnte, wenn ich mich an große Momente und außergewöhnliche Köche erinnere:
Joachim Wissler *** – Bergischer Steingarten: „Das Gericht,“ so der Meister in einem Interview, „erinnert mich an den Garten meiner Mutter. Zwischen den Findlingen, auf den kleinen Terrassen, wuchsen Wildkräuter. Die bringen faszinierenden neuen Geschmack hervor: würzig-pfeffrig, blumig-scharf, erdig-bitter oder prickelnd wie Brause.“
Helmut Thieltges *** – Rinderfilet-Tatar-Torte mit Kaviar auf Kartoffelrösti: Rinderfilet, Kartoffeln, Kaviar, Crème double, Kapern, Eigelb, Schalotten, Petersilie, Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer
Wilbrand-Brüder * – Trilogie vom Bergischen Bachsaibling und dreierlei Gurke
Als YouDinner den Abend mit einem Menü zum Thema „Die Fantastischen Fünf“ ankündigte, war ich sofort sehr angetan. Klassische Gerichte von Kochlegenden sind mir stets willkommen.
Der Koch, der das bewerkstelligen sollte, war noch ein Geheimnis. So musste ich warten bis der Ort, die Gerichte und der Küchenchef kurz vor dem Event bekannt gegeben wurde.
Als ich las, dass es Marc Flogaus und sein Lokal sein wird, war ich ganz entspannt und freute mich noch mehr, dass ich den Termin frühzeitig gebucht... mehr lesen
4.0 stars -
"Ein Menü in Erinnerung an große Küchenmeister" kgsbusAls YouDinner den Abend mit einem Menü zum Thema „Die Fantastischen Fünf“ ankündigte, war ich sofort sehr angetan. Klassische Gerichte von Kochlegenden sind mir stets willkommen.
Der Koch, der das bewerkstelligen sollte, war noch ein Geheimnis. So musste ich warten bis der Ort, die Gerichte und der Küchenchef kurz vor dem Event bekannt gegeben wurde.
Als ich las, dass es Marc Flogaus und sein Lokal sein wird, war ich ganz entspannt und freute mich noch mehr, dass ich den Termin frühzeitig gebucht
Geschrieben am 05.05.2019 2019-05-05| Aktualisiert am
05.05.2019
Besucht am 02.05.2019Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 23 EUR
Besonders in der Nähe von Einkaufsstraßen oder Ärztehäusern zum Beispiel möchte ich Anlaufstationen für den kleinen Hunger oder eine Pause zwischen den Erledigungen finden.
Auch wenn die Zeit nicht zu einem Lunch reicht, möchte ich jedoch ordentliche Gerichte verspeisen.
Daher sind gerade gute Schnellrestaurants, Cafes, Eisdielen, Pizzabuden oder Dönerläden wichtige Anlaufstationen dafür.
An der Dolmanstraße durch Bergisch Gladbach-Refrath befinden sich einige Gastrobetriebe dieser Art.
Ein Nachbar hatte das griechische Essen im Mythos gelobt. Ambiente
Es ist ein Imbiss-Lokal. Man bestellt an der Theke. Viele nehmen das Essen mit. Aber es gibt auch reichlich Plätze im Lokal und einen großen Außenbereich mit einem kleinen Spielplatz sogar.
Die Tische sind einfach und stabil, genau wie die Stühle. Die Tischplatte ist mit einer Glasplatte bedeckt. Das ist sicher sauber – aber die Fläche darunter sieht fleckig aus. Eine Matte als Tischdecke sieht wenig dekorativ aus.
Ein elektrisches Teelicht in einer Plastikhülle verbreitet etwas Licht. Die beiden Salz- bzw. Pfefferstreuer wirken sehr alt und der Inhalt abgestanden.
An den Wänden hängen mehrere große Fotobilder mit griechischen Motiven.
Getränke werden an der Theke geholt und ein weißer weicher Plastikbecher dient als Glas. Sauberkeit
Alles wirkte ziemlich ordentlich.
Sanitär
Die Toiletten waren sehr sauber und gut gepflegt. Ein wichtiger Punkt; denn wenn es hier Nachlässigkeiten gibt, habe ich auch kein Vertrauen in die Küche.
Service
Die Frau hinter der Theke und der junge Mann, der Speisen an den Tisch brachte und an der Kasse auch die Rechnungen kassierte, waren beide freundlich und höflich.
Getränke holt man selber, Gerichte werden an den Tisch gebracht, Geschirr bleibt stehen oder wird von den Gästen zur Theke gebracht.
Die Karte(n)
Die Speisenangebote sind überschaubar. Auf der Facebook-Seite kann man sie einsehen; aber die Preise stimmen nicht mehr.
Über der Theke stehen die aktuellen Gerichte und deren Preise – eine Speisekarte an den Plätzen gibt es nicht.
Es war eine kleine Schlange vor dem Tresen, deshalb konnten wir die Karte schnell überfliegen und bestellen.
Die verkosteten Speisen
Grillteller: Gyros, Souvlaki, Schweinesteak dazu Pommes, Tsatsiki und Salat (12,90 €)
Die Portion war recht groß. Viel Fleisch und auch ein Berg Pommes. Das Gyros war wirklich schmackhaft. Die Stücke waren leicht knusprig und innen leicht saftig. Die Gewürze waren ebenfalls gut gewählt.
Auch die Fritten waren gut gemacht. Sie waren sehr dünn und gold-gelb gebraten. Innen waren sie noch leicht weich und außen durchaus kross. Auch mit dem Salz war richtig umgegangen worden – es war zu schmecken, aber die Menge war perfekt.
Der Salat wurde auf einem Exta-Teller gebracht. Er bestand aus frischen Zutaten wie grüne Salatblätter und Schlangengurkenscheiben und eingemachten Komponenten wie Mais und Weißkohl. Das Dressing war weißlich-hell und relativ geschmackslos.
Der Spieß war optisch schön gebraten, aber das Fleisch war trocken und übergart.
Auch das kleine Steak war etwas zu lange warm gehalten worden, aber besser im Geschmack als der Souvlaki-Spieß.
Die Tsatsiki-Paste würde ich mir nicht mehr servieren lassen. Es war wie eine zu dicke Majonäse, die auch noch falsch gewürzt war – sie hatte einen unangenehmen Beigeschmack für mich.
Gyros mit Pommes und Salat (8,40 €)
Dieser Teller war genau richtig. Er enthielt die guten Sachen vom Grillteller: leckeres Gyros, schmackhafte Fritten und einen kleinen Salat, der nur Kohl, Salat und Mais enthielt und kein besonderes Dressing abbekommen hatte.
Getränke
Kölsches Wasser mit (Sünner) - 0,33 l (1,80 €)
Für einen Imbiss finde ich es bemerkenswert, dass es ein besonderes Wasser gibt (in einer Glasflasche). Die Einwegbecher sollte man aus meiner Sicht jedoch durch Gläser oder andere Mehrwegware ersetzten. Aber Laufkundschaft will wohl neben der Flasche auch ein Trinkgefäß.
Fazit
3 – wenn es sich ergibt. Gyros und Pommes waren sogar so, dass wir sie gerne wieder verkosten werden. Die anderen Speisen der Karte würde ich eher probieren als den Grillteller - und lieber kein Tsatsiki.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 02.05.2019 – mittags – zwei Personen
Besonders in der Nähe von Einkaufsstraßen oder Ärztehäusern zum Beispiel möchte ich Anlaufstationen für den kleinen Hunger oder eine Pause zwischen den Erledigungen finden.
Auch wenn die Zeit nicht zu einem Lunch reicht, möchte ich jedoch ordentliche Gerichte verspeisen.
Daher sind gerade gute Schnellrestaurants, Cafes, Eisdielen, Pizzabuden oder Dönerläden wichtige Anlaufstationen dafür.
An der Dolmanstraße durch Bergisch Gladbach-Refrath befinden sich einige Gastrobetriebe dieser Art.
Ein Nachbar hatte das griechische Essen im Mythos gelobt.
Ambiente
Es ist ein Imbiss-Lokal. Man bestellt an der Theke. Viele nehmen das... mehr lesen
3.5 stars -
"Gyros und Fritten waren schmackhaft" kgsbusBesonders in der Nähe von Einkaufsstraßen oder Ärztehäusern zum Beispiel möchte ich Anlaufstationen für den kleinen Hunger oder eine Pause zwischen den Erledigungen finden.
Auch wenn die Zeit nicht zu einem Lunch reicht, möchte ich jedoch ordentliche Gerichte verspeisen.
Daher sind gerade gute Schnellrestaurants, Cafes, Eisdielen, Pizzabuden oder Dönerläden wichtige Anlaufstationen dafür.
An der Dolmanstraße durch Bergisch Gladbach-Refrath befinden sich einige Gastrobetriebe dieser Art.
Ein Nachbar hatte das griechische Essen im Mythos gelobt.
Ambiente
Es ist ein Imbiss-Lokal. Man bestellt an der Theke. Viele nehmen das
Besucht am 29.04.2019Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 85 EUR
Indische Küche hat viele Geschmacksrichtungen, die ich sehr ansprechend finde. Wild gewürzt und oft feurig scharf, fruchtig und cremig oder auch knusprig.
Die Streetfood-Spezialisten Lisa und Olav haben mit „Dinkelmann“ einen guten Ruf in Köln. Dinkel, Gemüse und orientalische Gewürze sind ihre Grundlagen.
Ich war gespannt. Wie indische Küche genau zu sein hat, weiß ich nicht sicher; denn ich war noch nicht in diesem Land oder bei indischen Menschen zu Gast.
Die Lokale in Deutschland werden zwar fast immer von Personen der Nationalität geführt. Aber sie passen sich dabei wohl dem europäischen bzw. deutschen Geschmack an.
Die beiden Weltenbummler kochen – laut eigener Aussage - eine Mischung aus vielen Erfahrungen und Eindrücken und sind dabei nicht nur auf den indischen Subkontinent festgelegt, aber stark davon geprägt. Sie sind Autodidakten und bereiten alles selber zu.
Ambiente
Die Location für diese kulinarische Reise war eine ehemalige Fabrikhalle (Alte Industriehalle Ehrenfeld, Marienstraße 71-73), denn hier drinnen hatte neben der Gäste-Tafel auch der Foodtruck genug Platz. Dort wurde selbstverständlich frisch gekocht bzw. zubereitet. Wer weiß schon, wie das Wetter im April wird – lieber Indoor.
Der Eingangsbereich war relativ eng; dort stand allerdings auch der Truck. Etwas weiter schloss sich ein größerer Vorraum an. Dort standen Stehtische – hier wurde der Begrüßungscocktail gereicht.
Weiter durch war dann die eigentliche Halle; früher waren hier Aufzüge hergestellt worden. Es befanden sich aber keine Arbeitsgeräte mehr dort.
Der Raum wirkte durch seine freien Flächen und die gemauerten Backsteinwände recht einladend auf mich.
Sauberkeit
Alles war gut gepflegt.
Sanitär
Es gab einen Toilettenbereich, der sicher noch ausbaufähig ist. Aber alles war sauber und ausreichend hergerichtet.
Service
Die Köchin und der Koch waren sehr freundlich und gaben sehr viele Auskünfte über ihre Art zu kochen und ihre Zutaten. Sie machen alles selber und konnten daher alle Gerichte genau beschreiben.
Auch die beiden Damen von YouDinner erfüllten uns (etwa 18 Gäste) jeden Wunsch.
Einzelne Speisen wurden direkt beim Gast serviert. Aber die meisten Gerichte befanden sich in Schalen und waren für etwa vier Personen zur Selbstbedienung angerichtet. Es wurde stets
reichlich nachgelegt.
Die verkosteten Speisen
MANGOLASSIE
Geröstete Dinkelflocken
Das Glas war mit der Joghurtcreme und dem Früchtepüree gefüllt. Obenauf waren geröstete Getreideflocken aufgestreut.
Das Getränk war erfrischend und harmonisch. Die gerösteten Flocken gaben durch ihre Knusprigkeit einen weiteren haptischen Eindruck im Mund.
Gerne habe ich mir nachschenken lassen.
Die Falafelbällchen haben mir besonders zugesagt. Sie waren außen knusprig und innen nicht zu weich. Dinkel, Grünkern und Koriander haben wohl den Reiz für mich ausgemacht. Davon habe ich einige verkoste.
Mit der Jackfrucht kam ich hingegen nicht so zurecht. Außen war das Bällchen schön goldgelb frittiert. Aber innen war es weich und der Geschmack dieser sicher sehr gesunden Frucht hat mich nicht überzeugt. Aber das ist wohl mein Problem; denn um mich herum wurde gerade diese Variante besonders oft als Nachschlag gewünscht.
Das Brot wurde über den ganzen Abend immer wieder nachgelegt. Es war relativ hell außen, war knusprig und wellig und relativ neutral im Geschmack. Ich kannte es bisher mit etwas mehr Salzaroma. Aber es passte sehr gut zu den Dipps.
Der Bulgursalat war mit vielen Zutaten angereichert und sehr aromatisch.
Im Hummus war reichlich Öl eingearbeitet. Es war mild gewürzt.
Der Minzdip enthielt viele grüne Kräuter, der Joghurt war kaum säuerlich.
Die größte Schärfe hatte die Chilisauce.
Der Kohlsalat bestand zu großen Teilen aus Rotkohl und hatte für mich eine angenehme Mischung aus Säure und Frucht.
Rucolablättchen mit Sesamkörnern befanden sich hauptsächlich in den Töpfen mit den Bällchen.
Besonders beeindruckt hat mich eine buttrige gelbliche Paste aus Datteln und verschiedenen Gewürzen wie zum Beispiel Schwarzkümmel und Kurkuma.
Okraschoten sind mir bisher nicht besonders positiv aufgefallen. In diesem Curry waren sie köstlich. Obwohl die Schüssel mit dem Gericht sehr rötlich-braun aussah und scheinbar viel Fett bzw. Öl enthielt, schmeckte der Eintopf sehr ausgewogen: Schärfe und Süße waren harmonisch und vielschichtig. Pur oder zusammen mit dem vorbildlichen Basmati-Gewürzreis hatte bei jedem Bissen neue Geschmacksnuancen im Mund.
Das Linsengericht erfüllte meine Erwartungen. Die Linsen waren ordentlich weich und noch nicht breiig. Aber die Gewürze hier waren für mich nicht so vielfältig und überraschend wie beim Okra-Curry.
Besonders gut zugesagt haben mir neben dem Okra-Curry die drei Pasten im oberen Tellerbereich.
Wir bekamen Edelstahlplatten mit Fächern wie bei Fonduetellern.
Die Joghurtcreme enthielt viele Kräuter und hatte eine helle Farbe. Für mich war sie mäßig scharf. Sie enthieltwohl Knoblauch und Zwiebeln sowie einige Kräuter und hat mir recht gut geschmeckt.
In der Mitte befand sich die Ananassalsa. Darin befanden sich neben der Ananas auch weitere Früchte und Granatapfelkerne. Hier überzeugte mich die Ausgewogenheit von Süße und leichter Schärfe. Das Pikante kam sicher von wenigen Chilistückchen.
Das Chutney war wohl die schärfste Kombination. Es hatte eine grünlich braune Farbe und sah wie Senf aus. Aber die Aromen waren vielfältiger. Ich habe die Paste pur und mit Reis und den Eintöpfen verkostet. Jeweils ergaben sich unterschiedliche aber köstliche Eindrücke.
DINKEL-BROWNIE & CHAI
Die Kuchenstücke waren warm und hatten einen flüssigen Kern. Eine dunkle Schokolade war reichlich verwendet worden und brachte feine Bitterkeit. Der Dinkelmehlanteil war mäßig und daher angenehm. Oft habe ich bisher Dinkel-Gebäck nicht besonders schmackhaft empfunden.
Der Kräutertee war sehr erfrischend. So habe ich bisher kaum Tee kennen gelernt. Unser Koch hat dieses Getränk kurz vorgestellt (es gehört in Indien wohl zum täglichen Leben wie ein Espresso in Italien). Aber die Vielzahl der Zutaten habe ich nicht behalten können.
Getränke
Gerolsteiner medium
Wild-Berry-Cocktail (Schweppes, Beeren, Bubbly brut von Markus Schneider aus der Pfalz)
Bone Dry Riesling von Reichsrat von Buhl aus der Pfalz
Deep Red (Cuvee aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Dornfelder) von Kühling-Gillot aus Rheinhesen
Der Cocktail war erfrischend und sommerlich leicht, der frische Schaumwein sorgte für das Prickeln auf der Zunge.
Der Riesling war ebenfalls frisch und leicht im Geschmack trotz 12 Prozent. Ein Nachbar hielt ihn für etwas bitter; aber für mich war es das Zeichen für sehr wenig Zucker. Er passte gut zum fruchtigen und aromatischen Essen.
Auch der Rote wirkte nicht schwer. Würzig und mit Beerenaromen überzeugte er ebenfalls als Speisebegleiter.
Alle drei Getränke passen sicher zu warmen Sommertagen, leicht gekühlt.
Sonstiges
Neben dem Essen waren auch die Tischgespräche für mich sehr informativ und aufschlussreich.
Ich saß nämlich als älterer Mensch neben einem mittelalten weltoffenem sprachgewandten Mann und vier selbstbewussten, berufstätigen, weitgereisten und jungen Frauen gegenüber (die Lebenserfahrungen waren dabei zusätzlich unterschiedlich: eine Mutter mit drei Kindern, eine Mutter mit zwei Kindern im Teenager-Alter, eine Schwangere und eine Frau ohne Kind aber mit Hund).
Die Themen waren breit gestreut und wurden unbefangen und ungefiltert besprochen. Ich konnte da viel lernen und erfahren; besonders weil ich oft kaum Wissen darüber hatte bzw. keine eigenen Erlebnisse beisteuern konnte.
Zum Beispiel wusste bisher nicht, dass man mit einem Thermomix aus Körnern Mehl mixen und dann sofort in einem Arbeitsgang zu einem Brot verarbeiten kann. Ich kaufe noch Mehl, aber knete dann gerne mit den Händen selber.
Auch ein Exkurs über geschlechtsspezifische Urteile bei Tötungsdelikten machte mich nachdenklich: Da Frauen körperlich einem Mann oft unterlegen sind, vergiften sie im „Notfall“ einen Mann eher und zeigen damit niedere Beweggründe und Heimtücke. Das führt immer zu lebenslänglich. Ein Mann erschlägt vielleicht eine Frau bei „Problemen“ eher und erfüllt damit oft nur den Tatbestand des Totschlags oder sogar nur einer Körperverletzung und kommt mit ein paar Jahren Haft davon.
Doch ehe daraus eine Grundsatzdebatte entstand, wechselte das Gespräch wieder zum Alltag: den heutigen Spagat von Beruf und Familie. Den Umgang mit Tagesmüttern, Au-pairs oder Babysittern in der aktuellen Zeit kann ich kaum beurteilen wegen fehlender neuzeitlicher Erfahrungen; lediglich eine Tochter von mir war vor Jahren in einer Familie in den USA tätig.
Womit wir beim Thema Ausland landen. Ich war noch niemals in New York und auch nicht auf Hawaii. Beim Vergleich einiger Länder habe ich erfahren, dass Amerika sehr interessant sein kann – außer den USA. Dort tragen zu viele Männer offen Waffen und viele sind sehr übergewichtig – hier gab es einen kurzen Austausch über Bauchschürzen und anschließend zu kosmetischen Operationen allgemein.
China kam auch nicht gut weg (weil zum Beispiel rülpsen und spucken zum guten Ton gehören) – außer Hongkong vielleicht. Aber Neuseeland ist eine Reise wert: unglaublich schöne Natur; das war unstrittig..
Und das war nur ein kleiner Ausschnitt. Wir haben dabei viel gelacht und auch launige Kommentare beigesteuert. Niemand war dadurch beleidigt oder fühlte sich angegriffen.
Es war einfach locker und durchaus geistreich, aber jeweils völlig subjektiv und herrlich unausgewogen.
Fazit
4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Indische Küche hat viele Geschmacksrichtungen, die ich sehr ansprechend finde. Wild gewürzt und oft feurig scharf, fruchtig und cremig oder auch knusprig.
Die Streetfood-Spezialisten Lisa und Olav haben mit „Dinkelmann“ einen guten Ruf in Köln. Dinkel, Gemüse und orientalische Gewürze sind ihre Grundlagen.
Ich war gespannt. Wie indische Küche genau zu sein hat, weiß ich nicht sicher; denn ich war noch nicht in diesem Land oder bei indischen Menschen zu Gast.
Die Lokale in Deutschland werden zwar fast immer von Personen... mehr lesen
Dinkelmann
Dinkelmann€-€€€Catering, Erlebnisgastronomie, Streetfood022346039773Aachener Str. 1104, 50858 Köln
4.0 stars -
"Handgemachte frische zutatenreiche Speisen" kgsbusIndische Küche hat viele Geschmacksrichtungen, die ich sehr ansprechend finde. Wild gewürzt und oft feurig scharf, fruchtig und cremig oder auch knusprig.
Die Streetfood-Spezialisten Lisa und Olav haben mit „Dinkelmann“ einen guten Ruf in Köln. Dinkel, Gemüse und orientalische Gewürze sind ihre Grundlagen.
Ich war gespannt. Wie indische Küche genau zu sein hat, weiß ich nicht sicher; denn ich war noch nicht in diesem Land oder bei indischen Menschen zu Gast.
Die Lokale in Deutschland werden zwar fast immer von Personen
Die Kneipe gehört zum Kulturzentrum im alten Bahnhof in Bochum-Langendreer.
Auf der Homepage steht: "Speisen aus aller Welt sowie Kunstausstellungen im teils rustikalen, teils modernen Restaurant."
Hörte sich doch gut an.
Mein alter Bekannter suchte zu unserem Treffen jedenfalls dieses Lokal aus.
Ambiente
Die Einrichtung ist durchaus interessant, der Boden besteht z.B. teilweise aus altem normalen Straßenpflaster. Unser Tisch hat darauf etwas gewackelt, doch ein Bierdeckel schaffte schnell Abhilfe..
Unser Platz war also durchaus gemütlich gestaltet. Das ganze Lokal hat durchaus Charme.
Es gibt neben diesem Gastraum auch noch überdachte Außenplätze und eine Dachterrasse.
Hm, ja, und Bilder von Künstlern hängen auch an den Wänden - ich glaube es sind wechselnde Ausstellungen. Keine Ahnung, ob man die auch kaufen kann.
Aber stimmungsvoll für die Augen, wenn sie durchs Lokal schweifen, war das schon.
Sauberkeit
Alles ist ordentlich gepflegt.
Sanitär
Die Toiletten sind zweckmäßig eingerichtet. Am Waschtisch gibt es nur kaltes Wasser. Also recht spartanisch. Es war aber alles sauber.
Service
Die Bedienung hätte aufmerksamer sein können. Die Kellner kamen sehr selten freiwillig vorbei. Für den Getränkenachschub ist das etwas nervig. Aber die Leute waren im Übrigen sehr freundlich am Tisch.
Die Karte(n)
Es gibt eine umfangreiche Standartkarte und zusätzlich Tagesangebote. Da wir uns hauptsächlich unterhalten und dazu etwas trinken wollten, bestellten wir uns etwas von der Tageskarte.
Das war vielleicht ein Fehler oder auch Glück – die Gerichte aus dem Angebot erschienen relativ günstig und wir wollten ja auch nicht groß dort speisen.
Die verkosteten Speisen
Rindfleischpatty mit Pfefferrahmsoße, Pommes und Salat.
Eigentlich hatte ich einen Burger bestellt. Dann kam aber die Nachricht, dass die Buns ausgegangen waren. Doch man könnte mir das Hacksteak schon zubereiten bzw. anbieten.
Leider war das Fleisch aber total durchgebraten und sehr trocken. Da konnte auch die Sauce nichts mehr retten. Ich hätte sie auf jeden Fall lieber separat gehabt; aber das war auch schon egal.
Die Pommes waren dünn und etwas weich. Ich mag sie lieber dick und außen knusprig. Leider hatte die Sauce auch die Fritten mit erfasst.
Der Salat war frisch, aber etwas lieblos angerichtet.
Diesen Teller würde ich so sicher nicht wieder bestellen.
Hähnchenbrustfilet, Soße, Basmatireis und Salat.
Das Fleisch war noch saftig, aber auch mit reichlich Sauce überschüttet. Der Reis hatte Glück und keine Sauce abbekommen. Der Salat war ähnlich ausgestattet wie bei meinem Teller – vielleicht etwas ansprechender präsentiert. Tomate, Mais, Möhrenstreifen, Körner, Blattsalat und cremiges Dressing.
Mein Bekannter war damit zufrieden – auch ich fand den Teller – rein optisch – besser gelungen.
Als Einheimischer trank er dazu Fiege.
Getränke
Das Angebot ist umfangreich von Limonaden, Wein, Bier, Schnaps bis zu Warmgetränken.
Biere vom Fass (Glas 0,3 l für 2,50 €)
Krombacher Pils
Fiege Pils
Gatzweiler Alt
Hövels (dunkles Obergäriges)
und weitere Flaschenbiere (sogar ein Kölsch dabei – doch leider nur Küppers)
Das Bochumer Bier von Fiege kann bzw. muss man mögen, ich gehöre aber nicht zu den Anhängern. Ich habe mich an Hövels und Mineralwasser gehalten. Flaschen nehme ich selten in einem Gasthaus oder es müsste schon etwas Ausgefallenes sein (Craft beer etc.), das mich neugierig macht.
Fazit
3 – wenn es sich ergibt.
Ich bin selten in Bochum. Aber ich habe dabei auch noch kein Restaurant gefunden, dass ich unbedingt nochmals wegen der Speisen aufsuchen müsste.
Doch auf ein Bier und etwas Kunst ist das Lokal sicher ein guter Ort zum Verweilen.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 24.04.2019 – abends – 2 Personen
Die Kneipe gehört zum Kulturzentrum im alten Bahnhof in Bochum-Langendreer.
Auf der Homepage steht: "Speisen aus aller Welt sowie Kunstausstellungen im teils rustikalen, teils modernen Restaurant."
Hörte sich doch gut an.
Mein alter Bekannter suchte zu unserem Treffen jedenfalls dieses Lokal aus.
Ambiente
Die Einrichtung ist durchaus interessant, der Boden besteht z.B. teilweise aus altem normalen Straßenpflaster. Unser Tisch hat darauf etwas gewackelt, doch ein Bierdeckel schaffte schnell Abhilfe..
Unser Platz war also durchaus gemütlich gestaltet. Das ganze Lokal hat durchaus Charme.
Es gibt neben... mehr lesen
KIB Kneipe im Bahnhof
KIB Kneipe im Bahnhof€-€€€Restaurant, Kneipe0234232986Wallbaumweg 108, 44894 Bochum
3.0 stars -
"Zum Trinken und Klönen ganz gut, zum Essen eher weniger" kgsbusDie Kneipe gehört zum Kulturzentrum im alten Bahnhof in Bochum-Langendreer.
Auf der Homepage steht: "Speisen aus aller Welt sowie Kunstausstellungen im teils rustikalen, teils modernen Restaurant."
Hörte sich doch gut an.
Mein alter Bekannter suchte zu unserem Treffen jedenfalls dieses Lokal aus.
Ambiente
Die Einrichtung ist durchaus interessant, der Boden besteht z.B. teilweise aus altem normalen Straßenpflaster. Unser Tisch hat darauf etwas gewackelt, doch ein Bierdeckel schaffte schnell Abhilfe..
Unser Platz war also durchaus gemütlich gestaltet. Das ganze Lokal hat durchaus Charme.
Es gibt neben
Geschrieben am 20.04.2019 2019-04-20| Aktualisiert am
20.04.2019
Das Restaurant liegt am Rande des „ErftstadtCenter Liblar“. Somit eine recht gute Lage – zumal es im „Center“ selbst kaum Gastronomie gibt.
Zufällig war ich in der Gegend und hatte noch etwas Hunger. Also rein ins Lokal.
Ambiente
Das Restaurant hat vorne und hinten zusätzlich einen Außenbereich. Bei schönem Wetter sicher ganz schön zum Verweilen.
Innen ist das Lokal im „Bistro-Stil“ eingerichtet. Es gibt Wandbänke an den Außenseiten und stabile Stühle an den Tischen – die Sitze sind rot überzogen. Die Tische sind in braunem Ton ausgeführt. Der Boden ist hell gehalten.
Das hat also eine ordentliche ansprechende Aufenthaltsqualität.
Sauberkeit
Alles wirkte ordentlich gepflegt.
Service
Die Kellner waren freundlich und unauffällig.
Die Karte(n)
Die Karte umfasste die zu erwartenden italienischen Gerichte. Es gibt Pizza, aber eben auch Fisch und Fleisch oder Pasta; ebenso eine breite Palette an Getränken aller Art.
Die verkosteten Speisen
Ich wollte in unbekannten Gefilden kein Risiko bei der Wahl der Speise einnehmen und wählte eine Pizza aus.
Eine „Quattro Stagioni” ist zu je einem Viertel unterschiedlich belegt. Damit sollen die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter repräsentiert werden. Die Pizza Vier Jahreszeiten besteht meist aus ähnlichen Zutaten, die auch für eine Pizza Capricciosa verwendet werden: Tomaten, Käse, Basilikum, Pilze, Artischocken, gekochter Schinken, Oliven, Gemüse. Die Zutaten können jedoch variieren.
Meine Pizza hatte eine ordentliche Größe (9,50 €) und war mit Schinken, Artischocken, Champignons und Spinat belegt.
Der Teig war nicht zu dick und duchgebacken. Der Schinken war von mittlerer Qualität, die Artischockenstücke waren eingemacht gewesen, die Pilze wenig gebräunt und der Spinat war blanchiert worden und hatte eine dunkelgrüne Farbe.
Ich war mit der Pizza zufrieden und war gesättigt.
Getränke
Neben Wein und Cocktails sowie alkoholfreien Getränken gibt es auch mehrere Biere vom Fass oder aus der Flasche (Kölsch, Bitburger, Erdinger etc.).
Ich habe das Gaffel Kölsch gewählt (1,60 € pro Stange).
Preis-Leistungs-Verhältnis
Die geforderten Entgelte sind in meinen Augen völlig angemessen. Das Kölsch erscheint mir sogar für ein Restaurant recht günstig
Fazit
3 – wenn es sich ergibt: Also einen Umweg mache ich nicht für das Lokal. Ich bin aber auch selten in dieser Stadt.
Doch die Qualität der Speisen war sicher nicht schlecht. Wer in der Gegend ist, kann dort sicher ordentlich den Hunger stillen - und das Restaurant ist auch ansprechend eingerichtet – die Mitbewerber im Ortsteil kenne ich jedoch gar nicht.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Das Restaurant liegt am Rande des „ErftstadtCenter Liblar“. Somit eine recht gute Lage – zumal es im „Center“ selbst kaum Gastronomie gibt.
Zufällig war ich in der Gegend und hatte noch etwas Hunger. Also rein ins Lokal.
Ambiente
Das Restaurant hat vorne und hinten zusätzlich einen Außenbereich. Bei schönem Wetter sicher ganz schön zum Verweilen.
Innen ist das Lokal im „Bistro-Stil“ eingerichtet. Es gibt Wandbänke an den Außenseiten und stabile Stühle an den Tischen – die Sitze sind rot überzogen. Die Tische sind in... mehr lesen
3.5 stars -
"Zentrale Lage neben einem Einkaufszentrum" kgsbusDas Restaurant liegt am Rande des „ErftstadtCenter Liblar“. Somit eine recht gute Lage – zumal es im „Center“ selbst kaum Gastronomie gibt.
Zufällig war ich in der Gegend und hatte noch etwas Hunger. Also rein ins Lokal.
Ambiente
Das Restaurant hat vorne und hinten zusätzlich einen Außenbereich. Bei schönem Wetter sicher ganz schön zum Verweilen.
Innen ist das Lokal im „Bistro-Stil“ eingerichtet. Es gibt Wandbänke an den Außenseiten und stabile Stühle an den Tischen – die Sitze sind rot überzogen. Die Tische sind in
Geschrieben am 17.04.2019 2019-04-17| Aktualisiert am
20.04.2019
Eigentlich wollten wir nach dem Einkauf schnell bei unserem Lieblingsitaliener den Lunch des Tages ordern und dann nach Hause fahren.
Aber das Lokal hatte Ruhetag, das hatten wir vergessen.
Aber was soll es; wir fuhren eben nicht sofort nach Hause, sondern mit dem Bus zum nächsten Ristorante in der Innenstadt.
Dort war auch geöffnet und wir gönnten uns eine Pizza, die sind hier nämlich ganz ordentlich und groß.
Hier sind sehr viele Männer und Frauen als Kellner tätig. Es gibt wohl keine festen Bezirke oder Tische für sie und so kommen stets andere Personen an den Tisch. Das halte ich persönlich für eine suboptimale Lösung, weil sich so recht keiner zuständig fühlt.
Sofort nach den Betreten wurden wir freundlich begrüßt und konnten uns einen Tisch aussuchen. Diese Dame kam dann aber nicht für die Bestellung und später brachte eine weitere Kraft die Gerichte und am Ende kassierte ein vierter Mann.
Aber wir wollten uns ja auch nicht lange aufhalten, sondern nur Pizza essen.
Die verkosteten Speisen
Diavolo - scharfe italienische Wurst, Peperoni, Zwiebeln, Tomatensauce, Mozzarella - 9,80 € Diavolo
Der Boden hat 30 cm Durchmesser und bedeckt so den ganzen Teller und lugt noch etwas über den Rand. Der Teig ist dünn gehalten und schön kross, aber nicht hart. Die Wurst hat eine angenehme Schärfe und schmeckte in Richtung Salami, Spianata oder Salsiccia. Die kleinen Chilistückchen unterstützten diese Richtung noch. Zwiebeln und Tomatensauce brachten dazu etwas Süße. Der Käse milderte die pikanten Noten ebenfalls etwas ab.
Insgesamt eine harmonische Komposition.
Quattro Formaggi - vier Käsesorten, Tomatensauce - 10,80 € 4 - Formaggi
Der Boden war ebenso in Größe und Backgrad – also erfreulich. Kleine Tortenstücke konnte man gut mit der Hand verspeisen, weil der Teig saftig aber auch fest war.
Der Käsebelag war geschmacklich ebenfalls harmonisch. Es fehlte hier selbstverständlich an Schärfe. Der Gorgonzola war reichlich vertreten und überzeugte durch milde Noten. Bei den weiteren Sorten will ich mich nicht festlegen; denn sie waren deutlich im Geschmack zu unterscheiden, aber nicht so typisch wie der Blauschimmelkäse. Ich tippe mal auf Mozzarella, Parmesan und Provolone.
Getränke
Selters Classic 0,75 l – 6,50 €
Fazit
4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 10.04.2019 – mittags – 2 Personen
Eigentlich wollten wir nach dem Einkauf schnell bei unserem Lieblingsitaliener den Lunch des Tages ordern und dann nach Hause fahren.
Aber das Lokal hatte Ruhetag, das hatten wir vergessen.
Aber was soll es; wir fuhren eben nicht sofort nach Hause, sondern mit dem Bus zum nächsten Ristorante in der Innenstadt.
Dort war auch geöffnet und wir gönnten uns eine Pizza, die sind hier nämlich ganz ordentlich und groß.
Service
Hier sind sehr viele Männer und Frauen als Kellner tätig. Es gibt wohl keine festen... mehr lesen
Altes Pastorat
Altes Pastorat€-€€€Restaurant, Bistro, Cafe022028627166Am Alten Pastorat 2, 51465 Bergisch Gladbach
4.0 stars -
"Für Pasta und Pizza eine gute Adresse" kgsbusEigentlich wollten wir nach dem Einkauf schnell bei unserem Lieblingsitaliener den Lunch des Tages ordern und dann nach Hause fahren.
Aber das Lokal hatte Ruhetag, das hatten wir vergessen.
Aber was soll es; wir fuhren eben nicht sofort nach Hause, sondern mit dem Bus zum nächsten Ristorante in der Innenstadt.
Dort war auch geöffnet und wir gönnten uns eine Pizza, die sind hier nämlich ganz ordentlich und groß.
Service
Hier sind sehr viele Männer und Frauen als Kellner tätig. Es gibt wohl keine festen
Geschrieben am 06.04.2019 2019-04-06| Aktualisiert am
06.04.2019
Besucht am 31.03.2019Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 89 EUR
Vor kurzer Zeit ist Sebastian Franke zurück in seine Heimatstadt Koblenz gezogen. Dort will er leben und arbeiten. Beruflich sollte es die Chefkochstelle in „Thienerts Essen und Wein“ werden.
Sicher ist der Abschied von Köln ein Verlust für unsere Stadt, in der er über sechs Jahre recht erfolgreich gewirkt hat.
Hier hat er mit den Stationen „Werkshase“ und „Pigbull“ seine kulinarischen Spuren hinterlassen.
Seine aktuellen Vorstellungen von Küche zeigte er heute für YouDinner – bei einem Gastspiel in Köln.
Das Küchen-Credo lautete: Regional, Saisonal, Handwerk.
Der Ort des Geschehens war allerdings ein außergewöhnlicher für einen Lunch am Sonntag: Es war ein spartanisches Boxstudio – unter der S-Bahnstation „Hansaring“.
Doch das war wohl eher eine Herausforderung an die beiden Köche und den Service.
Wir – etwas 40 Gäste – saßen vor dem Ring an langen Tischen, die wie immer schön gedeckt waren.
Im Ring wirkten die Köche mit ihren Geräten.
Die verkosteten Speisen
Auf dem Tisch lagen Baguette und Walnuss-Brot bereit. Dazu gab es eine Grüne Sauce. Diese war einfarbig grün und eher fest; erinnerte also optisch nicht an die Frankfurter-Art mit Schmand und Sahne. Sie war aber angenehm krautig im Geschmack.
SAIBLING
Gurke | Dill | Buttermilch
Das Filet war in Buttermilch gebeizt worden. So zeigte der Saibling sein herrliches Aroma. Zart und weich war das Fleisch. Die feine Säure der Buttermilch rundete den Geschmack ab. Grüne Kräuter (Dill – aber wohl auch weitere Gewürze) gaben dem Sud eine weitere, leicht herbe Note. Köstlich war für mich die süß-saure Gurkenmischung auf dem Fisch. So habe ich eingemachte bzw. fermentierte Gurke bisher nicht geschmeckt.
Den hellen Kaviar zwischen den Dillblättchen habe ich dagegen nicht besonders erschmecken können.
Es war für mich eine sehr ansprechende Vorspeise: Optisch klar und geschmacklich überzeugend.
Mit Gurke und Saibling werde ich zu Hause auch versuchen zu arbeiten. Sicher nicht so delikat; denn ich kenne das Rezept und die Gewürze nicht.
ZWIEBEL UND EI
Speck | Erbse
Auch dieser Gang war klar gegliedert. Die Hauptzutaten waren zu erkennen und zu erschmecken. Doch auch hier lässt sich das nicht so einfach nachmachen. Der eine gereifte weiße Speck bildete hauchdünn geschnitten die obere Schicht des Gerichts. Er sah wie Lardo oder Pancetta aus. Das Fett gab Geschmack an die beiden Erbsen-Teilgerichte ab. Es handelte sich dabei um ein Püree und frische Samenkugeln sowie etwas Erbsengrün. Diese Komponenten waren wiederum in gedünstete Zwiebelscheiben eingelegt. Durch deren Garung waren süße Noten freigeworden. Der Eidotter war zu einer Emulsion verarbeitet wurden und bildete den Untergrund des Gerichts.
Auch hier habe ich die restlichen flüssigen Teile am Tellergrund mit Brot aufgenommen.
SPARGEL GRÜN UND WEISS
Sesam | Schwarzer Knoblauch
Die Spargelstangen waren perfekt gedünstet. Sie hatten leichten Biss und waren gleichzeitig auch weich. Umgeben waren sie mit einer hellen Sauce, die leicht und cremig war. Eine zarte Hollandaise – ohne Schwere.
Dadurch schmeckte das Gemüse nicht verändert, sondern die Sauce unterstützte den Eigengeschmack. Mir wurde dabei wieder klar, dass ich eigentlich den grünen Spargel interessanter finde als den weißen.
Was der Sesam für das Gericht bedeutete, bleibt mir unklar.
Jedoch den fermentierten schwarzen Knoblauch fand ich grandios. Er sah wie alter Balsamico aus und hatte auch süße Noten, war aber würziger. Zum Spargel sehr gut passend.
SCHOLLE
Essig-Gulasch | Kartoffel
Beim Hauptgang fiel zuerst der üppige Einsatz von frischen Spinat-Blättern auf. Sie waren mit einem leicht öligen Dressing nur zart parfümiert. Darunter waren aber zwei Teile Schollenfilet versteckt. Der Fisch war wiederum zart gegart (sous vide oder gedämpft). Seine feinen Eigenaromen waren dadurch voll erhalten. Mit Salz war für mich genau richtig umgegangen worden.
Das Kartoffel-Püree war mit Spinat oder einem anderen grünen Gemüse eingefärbt bzw. aromatisiert worden und cremig.
Den Untergrund bildete eine braune bzw. rötliche aromatische leicht saure Sauce. Das muss wohl der Essig-Gulasch gewesen sein.
KÄSE
Chutney | Bauernkloben
Der Ziegenkäse war aromatisiert und wohl mit Honig verarbeitet worden. Es wirkte auf mich wie ein cremiges Dessert – im positiven Sinne.
Das grünliche Chutney war ebenfalls süß und aromatisch, jedoch nicht scharf. Es umspielte den Käse und die gedünstete aber knackige Frühlingszwiebelstange.
Eine Scheibe knuspriges und luftiges Brot lag daneben. Es erinnerte mich an Merzenich-Produkte. Ich vermute, dass auch das Brot am Anfang aus dieser Bäckerei stammte. Gerade das Nussbrot, das Zirbelbrot und das Traditionsbrot gehören zu meinen Lieblingssorten.
Getränke
Mineralwasser
Isotonischer Aperitif: Schweppes Wild Berry, Beeren, Bubbly Brut (Markus Schneider)
Bone Dry Riesling (Reichsrat von Buhl)
Sancerre Rose (Franck Millet)
Fazit
5 – unbedingt wieder. Die Art wie Sebastian Franke kocht sagt mir sehr zu. Hoffentlich kocht er weiterhin auch gelegentlich in Köln. Wenn es mich jedoch in die Region Koblenz führen sollte, auch gerne in das Lokal, wo er tätig ist.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Vor kurzer Zeit ist Sebastian Franke zurück in seine Heimatstadt Koblenz gezogen. Dort will er leben und arbeiten. Beruflich sollte es die Chefkochstelle in „Thienerts Essen und Wein“ werden.
Sicher ist der Abschied von Köln ein Verlust für unsere Stadt, in der er über sechs Jahre recht erfolgreich gewirkt hat.
Hier hat er mit den Stationen „Werkshase“ und „Pigbull“ seine kulinarischen Spuren hinterlassen.
Seine aktuellen Vorstellungen von Küche zeigte er heute für YouDinner – bei einem Gastspiel in Köln.
Das Küchen-Credo lautete: Regional,... mehr lesen
Thienerts Essen und Wein
Thienerts Essen und Wein€-€€€Restaurant, Bistro, Weinstube026128749446Hohenzollernstraße 125, 56068 Koblenz
4.5 stars -
"Ein Menü von Sebastian Franke macht Spaß" kgsbusVor kurzer Zeit ist Sebastian Franke zurück in seine Heimatstadt Koblenz gezogen. Dort will er leben und arbeiten. Beruflich sollte es die Chefkochstelle in „Thienerts Essen und Wein“ werden.
Sicher ist der Abschied von Köln ein Verlust für unsere Stadt, in der er über sechs Jahre recht erfolgreich gewirkt hat.
Hier hat er mit den Stationen „Werkshase“ und „Pigbull“ seine kulinarischen Spuren hinterlassen.
Seine aktuellen Vorstellungen von Küche zeigte er heute für YouDinner – bei einem Gastspiel in Köln.
Das Küchen-Credo lautete: Regional,
Geschrieben am 24.02.2019 2019-02-24| Aktualisiert am
24.02.2019
Besucht am 20.02.20192 Personen
Rechnungsbetrag: 12 EUR
Nach dem Essen in der Südstadt überlegten wir das weitere Vorgehen. Wir waren uns schnell einig, dass wir Kaffee und Kuchen probieren wollten.
Aber wo hingehen und was hat geöffnet?
Da kam dem Kollegen die geniale Idee, wir essen eine Schnitte von der legendären Havanna-Sahne-Torte im Cafe Zimmermann.
Also vom Chlodwigplatz mit der KVB nach Junkersdorf.
Von der Straßenbahn in den Kirchweg.
Eine sehr ruhige Wohngegend mit wenig Geschäften.
Das Haus sah dann auch sehr unspektakulär aus: Das Lokal war so, wie man es sich vorstellt, wenn man „Kaffee und Kuchen“ auf dem „Land“ oder der Dorfkneipe hört. Nichts Stylishes, aber gemütlich.
Seit 1911 ist Kölns möglicherweise berühmteste Torte auf das Engste mit dem Namen Café Zimmermann verbunden, das Wilhelm Zimmermann und Urgroßtante Anna Schütt 1911 in der Herzogstraße nahe der Hohe Straße eröffneten. Früher waren daher ein Tässchen Kaffee und die Havannatorte gerne krönender Abschluss anstrengender Einkäufe in der Fußgängerzone. Zwischen 7.30 und 16 Uhr habe damals ein Konditor nichts als Havannatorten gebacken, erzählt Thomas Schütt.
2001 wurde aber ein Umzug fällig. Weil die unaufschiebbare Rundumerneuerung des Cafés Millionen gekostet hätte, sah sich der Konditormeister gezwungen, den Traditionsstandort in bester City-Lage aufzugeben.
Am Kirchweg in Junkersdorf eröffnete dann das heutige Café Zimmermann seine Pforten. Mit 40 Plätzen und weiteren 16 im Freien ist es deutlich kleiner als das das alte Haus.
Besonders beliebt ist auch hier weiterhin die Havanna-Torte. Der Urgroßonkel hat sie für seine Ehefrau erfunden, inspiriert von der Hochzeitsreise nach Kuba.
Heute ist die Torte eine rheinische Spezialität und wird oft kopiert. Die Torte nach dem Originalrezept findet man aber nur hier.
Folgendes Rezept ist frei nachempfunden (gefunden bei Chefkoch.de) - Havanna-Sahne-Torte:
Mürbeboden - eine hauchdünne Lage Wiener Boden:
180 g Mehl
120 g Butter, kühl
50 g Puderzucker
½ Vollei
1 Prise Salz
Für die Baiser-Krokant-Böden:
330 g Eiklar
250 g Feinzucker
80 g Puderzucker, gesiebt
Grillage:
130 g feingehackte, geröstete Nüsse
80 g Zucker
Sahnefüllung:
700 g voluminös geschlagene Sahne
5 Eigelb ( bei Bedarf pasteurisiert)
60 g Feinzucker
2 Tässchen Espresso stark
2-3 Esslöffel Rum
Mark einer halben Vanilleschote
5 Blatt Gelatine aufgelöst
120 g fein geraspelte Zartbitterschokolade
Garnitur:
Genügend gesüßte Schlagsahne
Grobe Späne von Zartbitterkuvertüre
Schokoladendekor
Ambiente
Einfache, aber gemütliche Ausstattung. An den Wänden sind einige Bilder von Künstlern ausgestellt.
An der Theke sind nur wenige Kuchen ausgestellt.
Im Frühjahr und Sommer gibt es noch selbst gemachtes Speiseeis (jetzt gab es das eben nicht).
Neben dem Kuchenverkauf werden hier auch Pakete abgeben oder geholt. Bei diesem Teilbereich war heute mehr los als im eigentlichen Cafe.
Aber alle Gäste bestellten Havanna-Sahne-Torte.
Eine Kundin nahm eine ganze Torte mit (42 Euro – ein Stück im Haus kostet 3,80 €)
Sauberkeit
Alles wirkte gut gepflegt.
Sanitär
Ebenerdig zu erreichen. Relativ klein, aber genug Platz, um sich frisch zu machen.
Service
Der Chef kümmert sich relativ emotionslos um Gäaste und Paketkunden. Eine weibliche Kraft, die später noch dazukommt, ist freundlich und erkundigt sich nach weiteren Wünschen.
Die verkosteten Speisen
Ein Stück der alten rheinischen Spezialität und Kalorienbombe, der legendären Torte des Café Zimmermann in Köln
Der Boden besteht aus einem lockeren, luftigen, dünnen Bisquit-Tortenboden. Dann folgen abwechselnd verschiedene Sahne-Füllungen und feine Baiser-Schichten. Alles ganz weich und cremig, aber fest genug, um die Form zu halten.
Beim Verspeisen ist es eine komplette Sahne-Schlacht, aber die feinen Zusatzaromen machen Spaß.
Jetzt gehöre ich nicht mehr zu den Menschen, die diese Torte nicht kennen. Ob der weite Weg sich lohnt? Ja und nein.
Die Torte war köstlich, aber der Kaffee war nur Mittelmaß. Ein Stück des Kuchens ist sehr mächtig und lässt kaum Platz für weitere Proben, die Maraschino-Torte soll auch großartig sein. Und das Eis gibt es nicht im Winter.
Aber wenn man in der Gegend wohnt und ein Paket abholt, sollte man sich setzten und ein Stück Torte genüsslich verzehren.
Getränke
Becher Cappuccino (2,50 €)
Fazit
4 – gerne wieder, wenn ich in der Gegend bin - die Maraschino-Torte muss noch probiert werden.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 20.02.2019 – nachmittags – 2 Personen
Nach dem Essen in der Südstadt überlegten wir das weitere Vorgehen. Wir waren uns schnell einig, dass wir Kaffee und Kuchen probieren wollten.
Aber wo hingehen und was hat geöffnet?
Da kam dem Kollegen die geniale Idee, wir essen eine Schnitte von der legendären Havanna-Sahne-Torte im Cafe Zimmermann.
Also vom Chlodwigplatz mit der KVB nach Junkersdorf.
Von der Straßenbahn in den Kirchweg.
Eine sehr ruhige Wohngegend mit wenig Geschäften.
Das Haus sah dann auch sehr unspektakulär aus: Das Lokal war so, wie man es sich vorstellt,... mehr lesen
4.0 stars -
"Schlichtes Haus – berühmteste Torte" kgsbusNach dem Essen in der Südstadt überlegten wir das weitere Vorgehen. Wir waren uns schnell einig, dass wir Kaffee und Kuchen probieren wollten.
Aber wo hingehen und was hat geöffnet?
Da kam dem Kollegen die geniale Idee, wir essen eine Schnitte von der legendären Havanna-Sahne-Torte im Cafe Zimmermann.
Also vom Chlodwigplatz mit der KVB nach Junkersdorf.
Von der Straßenbahn in den Kirchweg.
Eine sehr ruhige Wohngegend mit wenig Geschäften.
Das Haus sah dann auch sehr unspektakulär aus: Das Lokal war so, wie man es sich vorstellt,
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Carsten Henn vom Kölner Stadtanzeiger ist von dem neuen Haus begeistert. Er findet, dass Lorenz nun noch exakter und engagierter arbeitet: „ … war Deutschland zuvor schon Hauptinspiration und Heimat der meisten Zutaten, soll nun alles darauf abgestimmt sein.“
Auch der Koch selber ist sehr ehrgeizig und will an die Spitze: „Innerhalb der nächsten fünf Jahre werde es in Köln zwei neue Zwei-Sterne-Restaurants geben. … Eine der beiden Doppel-Auszeichnungen werde das Restaurant „Ox&Klee“ seines Kollegen Daniel Gottschlich erhalten, den anderen zweiten Stern bekommen wir“.
Und Ox&Klee hat ja auch tatsächlich den zweiten Stern geschafft und wir finden das Lokal auch sehr ansprechend.
Bei Maximilian Lorenz war ich am alten Ort vor etwas Zeit mit YouDinner und war recht angetan.
Also warum nicht das neue Lokal besuchen und einen eigenen Eindruck gewinnen. Allerdings hatten gute Bekannte von uns einmal am Rande bemerkt, dass ihr Besuch nicht nur Höhen hatte und sie nicht richtig zufrieden waren.
Ambiente
Vom Hauptbahnhof sind es nur wenige Schritte in die Johannisstraße 64. Das Haus ist recht unscheinbar. Zur Straße hin sind große Glasfenster und kaum Hinweise auf ein Gasthaus.
Wenn man eintritt, liegt rechts das Weinlokal „heinzhermann“ und links „maximilian lorenz restaurant“.
Beide Räume sind einsehbar: Im Weinlokal blanke Tische, im Restaurant weiße Stofftischdecke.
Auch ein „Chefs Table“ in einem separaten Raum mit Fenster zur Küche gehört zum Haus.
Zu den Plätzen – meist für zwei Personen gedacht – gehören Polstersitze oder eine durchgehende Sitzbank.
Carsten Henn nennt die Einrichtung in seinem Aufsatz: ruhig, offen, mit angenehmen Licht, guter Akustik und bequeme Sitze.
Die Vereinigung „Chaîne des Rôtisseurs“ war zu Gast und kommt meiner Auffassung schon näher: „Das Ambiente ist von zeitgemäßer, schlichter Eleganz geprägt.“
Wir fanden die Ausstattung sogar etwas eintönig bzw. ohne eigene Handschrift. Die farbigen Wände und die Lichtinstallation vorher, war eben mehr mein Geschmack.
Und die Tische stehen uns zu nahe aneinander.
Was andere Gäste bereden, ist teilweise zu hören. Aber der Geräuschpegel insgesamt bleibt auch bei vollem Haus im Rahmen.
Zuerst konnten wir noch die Schuhe der wandernden Servicekräfte auf dem Parkettboden gut hören. Später nur noch das Murmeln der anderen Gäste. Eine größere Geburtstagsgesellschaft am Chefs Table war nach dem Verschließen der Abtrennung auch kaum noch wahrnehmbar.
Sauberkeit
Alles war perfekt gepflegt.
Sanitär
Leider sind die Anlagen im Keller untergebracht. Die Stufen sind jedoch relativ gut zu gehen und es gibt einen stabilen Handlauf. Der Toilettenbereich ist ordentlich ausgestattet. Die Kabinen sind nicht eng. Am Waschtisch sind Seife und viele kleine gerollte Stoffhandtüchlein.
Service
Ja, das Personal, was soll ich sagen? Die beiden Frauen und der Mann – alle jung - sind auf den ersten Blick freundlich und nett, haben aus meiner Sicht jedoch kaum Erfahrung oder Ausbildung in der Sternegastronomie. Sie wirken etwas unmotiviert bzw. distanziert und zerstreut.
Oder nach „Otto: „Sie waren jung, wussten nicht wie es weiter geht und brauchten das Geld.“
Dazu eine kleine Anekdote vom Abend: Die Kellnerin wusste von der Reservierung her schon, dass wir zwei Bemerkungen zum Menü gemacht hatten: Keine Haselnüsse oder Mandeln und wenn es geht einmal keine dunkle Schokolade. - Sie sagte dazu, dass das in der Küche bereits notiert sei – und dann kam die köstliche Zusammenfassung: „Wir passen da schon auf, auch die Nussbutter wird ersetzt werden“. Darauf habe ich sachlich und ernst hingewiesen, dass diese Art Butter nur gebräunt wird und keine Früchte enthält. Da lachte sie etwas über sich selber und meinte: „Ach natürlich, wo war ich nur mit meinen Gedanken!“ - Da dachte ich das Eis sei gebrochen und es käme zu etwas Konversation am Abend. Doch leider hielt das nur bis zum ersten Gang. Dann verstummten die Damen wieder überwiegend. Jedoch wurde stets nach dem Befinden gefragt und auch zügig Wasser nachgefüllt. Die Speisen kamen ziemlich flott nacheinander – aber auch noch nicht gehetzt. Wir waren etwa 3,5 Stunden im Restaurant.
„Man“ ist im Haus auch sparsam: Brot wurde nicht nachgereicht und die Weingläser sehr vorsichtig befüllt. Ich hatte kein Messgerät dabei, aber ich war mir optisch nicht immer sicher, ob das wirklich stets 100 ml waren. Die Gläser hatten keinen Eichstrich, was ich auch im Gourmetrestaurant nicht erwarte. Natürlich wurde auch nicht nachgeschenkt.
Als wir ankamen – es war kurz nach Öffnung – war niemand am Empfang. Der Speiseraum war noch ohne Gäste, aber für die Reservierungen bereits eingedeckt: Wasserglas, Sektflöte, Brotteller und Messer sowie die Serviette in Sidney-Oper-Optik. Dann kam aber eine der beiden Frauen und nahm die Garderobe in Empfang und zeigte uns den Tisch. Etwas später kamen zwei weitere Gäste. Unsere bestellen Aperitifs landeten prompt bei diesen Leuten. Aber die zweite Kraft bemerkte das, nahm die Gläser wieder auf und brachte sie uns. Immer wenn am Anfang noch nicht viel zu tun war, stapften alle Drei abwechselnd durch den Raum und schauten etwas lächelnd durch die Gegend.
Später legte der Kellner meist das Besteck brachte aber auch Gerichte. Eine der Frauen übernahm dann die meisten Serviervorgänge und die Andere überwiegend die Getränke; jedoch hatte ich nicht den Eindruck zu verfestigen, dass sie eine Sommelière wäre. Sie kündigte die Weinen an und hörte auch meine Bemerkungen an, ging aber nicht wirklich darauf ein.
Beim Verlassen des Hauses brachte der Kellner unsere Jacken und fragte, wie der Besuch für uns war. Über meine ehrliche Antwort: Das Essen war gut, die Weine ausgezeichnet aber der Service etwas seelenlos, reagierte er leicht erschrocken und bedauerte das und versicherte, dass ihm die Arbeit schon Spaß mache.
Ich will auch nicht den Eindruck erwecken, dass ich das Team „schlecht“ machen will; denn nach meiner Meinung bestimmt der Chef stark das Auftreten und vielleicht wird eben darauf nicht so viel Wert gelegt. Das Potential ist sicher vorhanden, es fehlt etwas am Willen scheint mir. So wie zum Beispiel auch bei Ärzten: Bei einigen sind die Wartezimmer voll, andere schaffen es, Termine passend zu vergeben - auch hier gibt es freundliche und gelangweilte Teams am Empfang. Das es mit den gleichen Leuten engagiert oder unmotiviert laufen kann, habe ich selbst bei einer Praxisübergabe an den Nachfolger sehen können und mir die Augen gerieben und mich gewundert wie das möglich sein kann.
Die Karte(n)
Es gibt zwei Menüs mit 5 bis 8 Gängen: Innovation und Tradition. Sie werden nur einheitlich pro Tisch serviert. Das wird sprachlich relativ scharf bei der mündlichen Vorstellung der Karte zum Ausdruck gebracht.
Wir haben uns vorher die Menüfolge im Internet angesehen und uns danach für „Tradition“ entschieden. Aber auch das andere Menü hörte sich gut an. Wir hätten sicher beide Versionen probiert und dann untereinander gemischt bzw. getauscht.
90 Euro (5 Gänge – ohne Gemüse, Schwein, Halver Hahn) - 127 Euro (7 Gänge – ohne Halver Hahn) - 139 Euro (8 Gänge)
Die verkosteten Speisen
Das Menü Tradition in acht Gängen:
Kleine Grüße aus der Küche
Stulle
Das Brot war frisch und knusprig. Es war mit Meerrettich-Streifen, Schnittlauch, einer hellen und einer grünen Creme und Kräutern belegt.
Es sah schmackhaft aus und war auch erfrischend. Für mich ein gelungener Einstieg.
Dotter
Der zweite Gruß war noch ansprechender. Es handelte sich um gestocktes Eigelb mit einen Forellensud, Meerrettich und selbst gemachtem Heringskaviar.
Ein toller Happen mit vielen Aromen.
Rheinkiesel
Dieser Gruß ist wohl schon ein Klassiker des Hauses; denn er wird in jeder Rezession erwähnt.
Der „Stein“ besteht aus einer weichen und cremigen Kalbslebermousse. Er wird mit Algenpuder eingefärbt und mit verschiedenen Zutaten abgeschmeckt (Bergamotte, Lavendel etc.). Zur Verzierung gehören noch feine Kräuter. Dann stäubt die Kellnerin noch aus einem kleinen Flacon „47 11“ zum Glanz auf den „Stein“. Es ist natürlich kein Parfüm, sondern eine essbare Emulsion des „Kölnisch Wassers“ aus Bergamotte, Orange und Lavendel.
Eine hübsche Idee, ansprechend serviert.
Es wird auch bewusst auf die Edelzutat Gänseleber verzichtet.
Brot und Aufstrich
Wir erhalten vier sehr ansprechende Sorten Brot: Weißbrot, Rote-Bete-Brot, Körnerbrot und Knäckebrot. Leider nur eine Scheibe für jeden. Es wird auch nicht nachgereicht. Dabei hätte sich das Weißbrot für die Aufnahme von Saucenreste angeboten. Das Knäcke war pur sehr lecker und die beiden anderen passten gut zur Butter und einer zitronigen
hellen Paste mit zwei Blüten.
Ein gelungener Brotteller mit passenden Aufstrichen.
Unsere eigene Blutwurst
Rüben | Senf | Essiggurken
Schön anzusehen. Und ein Teil der Kölner Brauhaus-Gerichte schlecht hin – auch der „Halve Hahn“, als zweiter Klassiker im Rheinland bekannt, wurde am Ende serviert. Eine gute Kombination, wenn man regional kochen will und sich regional gibt.
Natürlich waren die Zubereitungen wesentlich aufwendiger als in einer Kneipe.
Die Wurst war mit gekochten Senfkörnern, Senfcreme, Essiggurkenröllchen, eingelegten Mairüben, fermentierten Radieschen und geröstetem Panko sowie mit Muskat, Kümmel und Majoran verfeinert.
Meiner Frau hat die Wurst ausgesprochen gut zugesagt. Ich bin kein Fan von Flönz (frisch) bzw. Blodwoosch (geräuchert). Ich fand die Wurst auch zurückhaltend gewürzt und hatte mehr Power erwartet. Aber eine kleine Portion ist kein Problem für mich. Und die weiteren Zutaten waren sehr harmonisch und passend; besonders die Rübchen haben mir zugesagt.
Pochierte Ostsee-Forelle
Distelöl | Walbecker Spargel | Petersilie
Das Fischfilet war sehr gut gegart und aromatisch gewürzt. Etwas Petersilienwurzel brachte dezente Süßnoten ins Spiel, die gut mit Spargel harmonieren. Die beiden kleinen zarten Stängelchen waren leicht weich mit etwas Biss. Es hätten vielleicht ein paar Teile mehr sein können, um den ganzen Geschmack zu entfalten. Die gerösteten Zwiebelringe brachten zusätzlich herzhafte Elemente. Das gewählte Öl rundete das Gericht ab.
Der Teller hat uns beiden zugesagt.
Rheinischer Gemüseacker
Fermentierte Champignons | Pumpernickel
Der Gemüsegang hat mir sehr gut gemundet; meine Gattin meinte jedoch, dass sie kein Kaninchen sei: Ihr waren die Komponenten zu roh. Was die „Härte“ der Zutaten angeht, muss ich ihr zustimmen. Aber ich fand es knackig und vielseitig. Die Topinambur- Stückchen waren aber schon roh. Die Pilze hatten noch ordentlich Biss. Zusätzlich waren noch Spinat, Stangen-Brokkoli und nochmals etwas Spargel auf dem Teller. Zerkrumelter würziger Pumpernickel bildete die Grundlage, den Boden des Gerichtes.
Das komplette Gemüse bezieht das Restaurant aus der Eifel vom Bio-Hof Frings.
Schweinebauch vom Duroc-Schwein
Majoran | Apfelessig | Sellerie
Das Fleisch kam aus Thüringen. Das Stück war weich gegart, es hatte fast die Ausmaße eines Würfels, wenn auch genau eher ein flache quadratische Säule mit drei Schichten: unten Fleisch, dann Fett und oben Schwarte. Es war durchwachsen und hatte einen hohen Fettanteil, der von unten nach oben dominanter wurde.
Schweinebauch kann vielfältig zubereitet werden: gekocht, gebraten, gepökelt, luftgetrocknet oder geräuchert werden. Er war vielleicht sous vide oder bei niedrigen Temperaturen im Ofen zubereitet worden.
Ich mag es lieber, wenn die Schwarte am Ende etwas knusprig ist. Hier war für mich das Fett zu deutlich zu spüren. Aber ich habe die Zartheit schon für gelungen gehalten. Leider konnte meine Frau ihr Stück wegen dieser starken Weichheit nicht mit Genuss essen.
Obenauf war gedünstet fein gehobeltes Gemüse aufgetragen und unten befand sich eine Schicht von Apfelspalten, die wiederum recht roh ausgefallen war.
Ein weiches Selleriepüree befand sich am Rand des Tellers.
Ein senffarbener Sud wurde um das Apfelbett herum angeschüttet. Hier war wohl auch der Essig enthalten.
Zitronen-Buttermilchsorbet
Zwei Geschmacksrichtungen, die eben verschiedene Säurestrukturen zeigten, wurden hier vereint. Ergänzt wurde die Erfrischung durch etwas Fruchtschale und ein Zweiglein Dill.
Das Sorbet erfüllte seine Aufgabe, den Mund frisch zu machen, ideal.
Lammhüfte, rosa gegrillt
Bratkartoffeln | Kräuterquark
Das Lamm war ein Gedicht. Wunderbar saftig und zart. Die Sauce dazu war passend.
Bei der Kartoffelbeilage war viel Arbeit bzw. Kreativität verwendet worden. Sie war irgendwie als Band aufgerollt worden und zeigte die Aromen einer gekochten Version. Für das Knusprige sorgten Kartoffelchips. Verbunden wurden diese Komponenten mit einer Art Püree. Das sah gut aus und brachte auch diverse Geschmackserlebnisse im Mund.
Der Kräuterquark brachte Säure und Gemüsegeschmack zusammen. Die Kombination von Kartoffeln und Quark ist durchaus traditionell – mir erschließt sie sich nicht völlig: Ich brauche den Quark nicht unbedingt, aber er störte auch nicht.
Für uns beide war dieser Gang wirklich ansprechend.
Erdbeeren
Piura-Porcelana-Schokolade | Vogelpfeffer von Hennes Finest
Auf das Dessert haben wir uns gefreut und wurden ebenfalls nicht enttäuscht. Die Erdbeeren wurden auf dreierlei Arten verarbeitet: als Gelee, Kompott und Sorbet. Unter diesen feinen Köstlichkeiten war ein breiter Teppich von zerstoßener dunkler und etwas weißer Schokolade sowie kleinen Erdbeerpartikeln wie Erde ausgebreitet. Das passte alles sehr gut zusammen.
Da meine Frau Kakao nicht so gerne mag, wurde für sie der Teppich aus weißer Schokolade zubereitet und mit dunklen und roten Beeren versetzt. Das schmeckte ebenfalls ansprechend, fiel aber dadurch auch etwas süßer aus als mit bitterer Schokolade.
In einer Extraschale wurde noch ein Schokoladenpudding gereicht. Der Geschmack hat sich bei mir nicht eingeprägt, war aber in Ordnung.
Als ein Gag wurde ein besonderer Pfeffer angeboten. Der Service erklärte uns kurz die Machart und reichte eine kleine Mühle zur Selbstversorgung, weil das wohl nicht alle Gäste mögen. Ich habe eine Prise auf den Löffel gerieben und keine störenden Noten festgestellt und glaube, dass das Gewürz dem Gericht nicht schadet, es aber auch nicht aufwertet.
Insgesamt ein weiterer Gang, der uns beiden schmeckte.
Halver Hahn
Alter Gouda | Graubrot | Röstzwiebeln
Das geröstete Graubrot, kleine Würfel von altem Gouda und Röstzwiebeln bilden den Grundstock des Tellers. Der warme Röstzwiebelsud mit Senfelementen ist zwar eine schöne Ergänzung, aber er weicht gleichzeitig das krosse Brot auf. Und das mag ich gar nicht. Um das zu verhindern, waren kleine Lauchringe zwischen Sauce und Brot gelegt worden, konnten den Effekt aber nicht völlig erfüllen. Feine Salatblättchen lagen noch über dem Käse.
Es war eine interessante Interpretation des Klassikers Halve Hahn, der grundsätzlich aus einem krossen Doppel-Roggenbrötchen (Röggelchen), mittelaltem Holländer, Butter und Mostert (Senf) besteht (der Gast scheidet das Brötchen selbst auf, streicht Butter auf das Innere, legt die dicke Scheibe Gouda auf das Brot und schmiert ordentlich Senf auf den Käse).
Petit fours
Drei schmackhafte Pralinen aus eigener Herstellung.
Der Kellner brachte sie in einer großen Dose mit Deckel. Nach der Öffnung begann er sie zu erklären. Da griff die Kellnerin, die in der Nähe stand, ein und verbesserte, dass keine Nüsse enthalten seien und bei einer Süßigkeit dunkle Schokolade enthalten wäre und diese daher nur einmal serviert wurde. Ich hätte das Opfer gebracht und beide gegessen.
Getränke
Taunusquelle medium (0,75 l) – 8,00 €
Aperitif Bitter ohne Alkohol mit Tonic Water auf Eis – 11,00 €
Aperitif aus weißem trockenen Port mit Tonic Water und Eis – 13,00 €
Grundsätzlich wird im Haus Champagner oder Winzersekt angeboten. Aber es war kein Problem einen Cocktail bzw. Longdrink zu erhalten.
Weinbegleitung (7 Glas a 0,1 l) 99,00 €
Das es hier eigentlich nur deutsche Weine gibt, stört mich gar nicht. Ich halte es für konsquent, wenn man auf deutsche Küche setzt; denn die Landesgetränke passen doch zum regionalen Essen in der Regel.
Die Weine waren auch für mich alle von hoher Qualität und bekannten anerkannten Weinhäusern – das passt zum Thema „Tradition“ ebenfalls.
Crass Erbacher Siegelsberg Riesling Erstes Gewächs trocken 2016
würzige Noten und feine Säure
Bernhard Huber Auxerrois trocken 2017
mineralisch
Johann Arnold Iphöfer Kalb Gelber Sylvaner Trocken 2016
zurückhaltend und dezent
Schlossgut Diel Goldloch Riesling Kabinett
ausgewogene Fruchtsüße und Säure
Knipser Syrah trocken 2017
weiche, feine, saftige Aromatik aus roter und dunklen Beeren, Cassis, auch etwas Pfeffer und einem mineralischen Unterton
Van Volxem 1900 Brut
feinperlig, aromenstark, mineralisch - durch fünf Jahren Reife.
Weingut Stefan Breuer „P“ - Likörwein aus Früh- und Spätburgunder
ein gelungener Nachbau eines Port
Preis-Leistungs-Verhältnis
Bei zuweilen schlichten Zutaten, aber immer mit besonderem Pfiff versehenen Gerichten, appetitlich auf schönem Porzellan angerichtet, sind die aufgerufenen Preise schon sportlich aber auch noch zu rechtfertigen. Maximilian Lorenz – so seine eigene Einlassung - verzichtet auf seine früheren französischen Einflüsse und lässt auch Luxusprodukte konsequent weg. Alles wird selbst hergestellt und unter das Motto saisonal und regional gestellt: alles aus Deutschland.
Die Weine sind hochwertig und werden wohl mit dem üblichen Faktor vier zum Preis angerechnet. Trotzdem dürfte bei dieser Kalkulation das Glas großzügiger gefüllt werden.
Fazit
Hier muss ich heute zwischen den objektiven und den subjektiven eindrücken unterscheiden.
Das Essen war insgesamt gut. Die Weine fand ich geschmacklich sogar sehr gut. Ambiente und Service können uns aber nicht so begeistern. Sicher kann eine tolle Bedienung ein schlechtes Essen nicht aus dem Feuer reißen. Aber umgekehrt schon; denn es schmeckt mir besser, wenn das Drumherum mich anspricht.
Daher ist das persönliche Fazit:
3 –
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 18.05.2019 – abends – 2 Personen
Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm