Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und freue mich dann immer, wenn mir die Auswahl von Restaurants durch informative Kritiken erleichtert wird. Umgekehrt gebe ich meine Erfahrungen auch sehr gerne weiter.
Einige wenige meiner bisherigen Kritiken, die ältesten, stammen originär noch aus RK, aber nach dessen Verkauf an Yelp suche ich hier ein neues "Zuhause".
Zu meinen Bewertungskriterien ein kurzes Wort. Ich bin Relativbewerter, auch ein gut geführter Imbiss kann mal 4 Punkte bekommen, ebenso wie ein Sternerestaurant, es muss dem jeweiligen Anspruch entsprechen!
4 bis 5 Punkte bedeuten für mich, das das Restaurant seinen und meinen Anspruch erfüllt hat bei meinen Besuch. 3 Punkte bedeutet, gewissen Defizite in einzelnen Aspekten. Darunter bedeutet eine Bewertung erhebliche Mängel bei meinem Besuch.
Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 504 Bewertungen 771173x gelesen 14904x "Hilfreich" 14163x "Gut geschrieben"
Meine Kritik aus dem Oktober 2014 ist eine der letzten von RK herüber geretteten Restaurantbewertungen, und nach fast 1,5 Jahren hatten wir die Gelegenheit, mal wieder im Lux essen zu gehen. Vordergründig, weil meiner Frau und mir der Sinn nach einer guten Fleischmahlzeit stand und mit dem Zusatznutzen, eine neue Bewertung einstellen zu können. Reserviert wird unkompliziert über die Homepage und wir fanden uns um kurz nach 19 Uhr am LWL Museum ein, in dessen Neubau das Lux residiert.
Mit dem Ambiente werde ich auch beim zweiten Besuch nicht warm. Auch wenn der Inneneinrichter sich viel Mühe gegeben hat, der karge, hohe Raum vermittelt ein bisschen Wartehallen Atmosphäre und man fühlt sich wenig geborgen. Die Tische sind schlicht eingedeckt und Stoffservietten wären dem kulinarischen Anspruch des Restaurants auch angemessen. Allerdings ist dies natürlich ein sehr persönlicher und subjektiver Eindruck. Mein Mitbewerter Peter fühlte sich offensichtlich wohl bei seinem Besuch. Schön die durch Fensterscheiben einsehbare Küche und natürlich der gläserne Reifeschrank für das dry aged Beef.........dafür kommt man ja ins Lux!
Mit Vegetariern und Veganern sollte man um dieses Restaurant einen großen Bogen machen, auch mit dem "Viel und Billig"-Fleischesser ist man hier nicht gut aufgehoben. Die Karte klärt über die Fleischqualitäten auf und setzt von den Zutaten und den Preisen einen hohen Anspruch. Ein Essen im Lux ist kein Schnäppchen. Aber wir hatten ja Lust auf Fleisch und somit waren wir glücklich mit dem Angebot.
Letztendlich gingen wir sowohl bei Vor- wie Hauptspeise gemeinsame Wege und orderten beide die Essenz vom Ochsenschwanz sowie das auf der Tageskarte ausgerufene Rumpsteak 28 Tage dry aged mit ein paar Beilagen.
Die Küche servierte zu Beginn einen Brotkasten mit frischem Baguette hell und dunkel, dazu etwas Butter sowie ein Kräuterquark. Gleichzeitig damit kam auch schon der Gruß der Küche. Eine Tomaten-Orangen-Suppe. Serviert in einem sehr kleinen Weckglas, gegessen mit einem kleinen Teelöffel, war diese Suppe eine extrem gut schmeckende Eröffnung unseres Mahls im Lux. Perfekt im Verhältnis Süße-Säure der Tomaten und der deutlich wahrnehmbaren Orangen schmeckte mit diese Suppe außerordentlich gut.
Vor dem Hauptgang für uns beide die in der Karte angebotene Essenz vom Ochsenschwanz. Eine perfekt zubereitete dunkel klare Bouillon bot sich uns dar. Wieder war die Suppe hervorragend abgeschmeckt. Diesmal kräftig würzig, so wie sich eine Ochsenschwanzsuppe präsentieren muss. Als Einlage zwei Ravioli mit Rindfleischfüllung und ein paar Julien vom Wurzelgemüse. Lecker!
Dann das, wofür wir gekommen waren, Rindfleischzubereitung at it's best! Je 200 Gramm Rumpsteak kamen auf einer (nicht zu heißen) heißen Steinplatte. Gute Idee, denn so bleibt das Fleisch angenehm temperiert während des Verspeisens. Beide hatten wir das Rumpsteak medium rare bestellt. Das Stück meiner Frau perfekt auf der Garstufe, meines ein kleines bisschen zu weit in Richtung medium, aber noch nicht so weit, dass ich es hätte zurück gehen lassen müssen. Allerdings frage ich mich, ob die Kerntemperatur exakt genug kontrolliert wurde. Nun denn, ich mag auch medium, deswegen genoss ich den typischen kräftigen Duft und Geschmack von trocken gereiftem Fleisch. Der Reifegrad war perfekt. Einfach lecker. Nur ein wenig Salz und Pfeffer würzte mein Rumpsteak, mehr braucht es nicht. Mit dem Fleisch serviert das Lux noch ein wenig Butter und ein kleines Stück Mais. Beilagen bestellt man sich getrennt aus der Karte. Wir hatten zusammen drei Beilagen geordert. Süßkartoffelpommes mit Trüffelmayonnaise, Polenta mit einer Pilzsauce sowie Kohlrabi, serviert in einer Mehlschwitze. Alle Beilagen schmackhaft und lecker. Besonders die gefielen mir die Süßkartoffelpommes.
Das Zwischenfazit für das Essen fällt gut aus. Die Küche kann die hohen Preise (100 gr dry aged 17,50 EUR) rechtfertigen. Wir waren zufrieden mit den Speisen.
Zu den Speisen orderten wir eine Flasche Mineralwasser medium sowie einen Weißwein. Die Konsultation meiner Frau in Sachen Rot oder Weiß ergab, dass wir beide mehr Lust auf einen Weißwein verspürten. Nach Konsultation der ordentlich sortierten Weinkarte sollte es ein VDP Ortswein sein, Grauburgunder vom Löss von Philip Kuhn aus Laumersheim. Die Karte verschweigt die Jahrgänge und uns wurde ein 2014er präsentiert. Trotzdem schon ein gut trinkbarer mineralischer Grauburgunder mit noch frischer Säure. Beim Kuhn kann man eigentlich nichts verkehrt machen, dass schmeckt eigentlich immer. Sehr schön, dass das Lux die Weißweine in großvolumigen Gläsern serviert, die manch anderes Restaurant nicht mal für Rotweine verwendet. Der Wein konnte sich im Glas wundervoll entfalten.
Nun also zum Drumherum, ich hatte ja schon gesagt, mit dem Ambiente werde ich nicht warm. Aber das ist ein zu persönlicher Eindruck, um daraus eine negative Bewertung zu rechtfertigen. Anders ist das allerdings bei den Toiletten. Beim Gang die lange Treppe herunter in den Keller fürchtet man schon in den Katakomben verloren zu gehen, wenn die Verlies-artigen Toilettenräume betritt. Das ist definitiv zu lieblos für ein Restaurant wie das Lux und seinen Anspruch.
Viel verheerender allerdings wieder einmal der Service! Bin ich eigentlich einer der letzten Menschen, die von einem gastronomischen Betrieb erwarten, dass der Service mit den Speisen im Anspruch mithalten kann? Oder ist die Vapianorisierung der Gäste bereits so weit fortgeschritten, dass die Mehrzahl der Gäste auch in relativ teuren Restaurants einfach gar nicht mehr erwarten bedient zu werden? Hier eine Aufzählung aller Punkte, die mir gestern Abend nicht gefallen haben:
Ich empfinde es nicht als angebracht, wenn man den Kellner an der Kasse ansprechen muss nach dem betreten des Restaurants, ich finde es angebracht angesprochen zu werden.
Noch schlimmer wenn dieser Kellner nebenbei beim Blick auf seinen Reservierungsschirm uns darauf hinweist, wir könnten unsere Garderobe an die 2 Meter entfernten Kleiderhaken bringen. Immerhin schaltete er das Licht in der Garderobenecke ein, als ich mit fast den Hals gebrochen hätte beladen mit den Mänteln meiner Frau und meines eigenen.
Definitiv nicht gut, wenn bei zwei leeren Gläsern auf einem Tisch mit zwei Personen der Kellner mindestens 10 Mal am Tisch vorbei läuft, aber es nicht für nötig hält nach zu schenken. Meine Frau musste sich irgendwann erheben und sich die Flasche nehmen. Immerhin bekam sie dafür beim öffnen unaufgefordert den Korken am Korkenzieher unter die Nase gehalten, der Kellner wollte wohl Kompetenz zeigen. Hätte er mal lieber nachgeschenkt, dass wäre bedeutend besser angekommen!
Der Tisch war einsehbar mit Wachs verschmutzt, wurde aber nicht gereinigt.
Nun muss sich jeder selber ein Urteil bilden, wie wichtig ihm diese Punkte sind. Ich persönlich aber erwarte bei einer Gesamtrechnung von 150 EUR einen besseren Service, wie ich es von vielen meiner favorisierten Restaurants, unter anderem dem Giverny und dem Keilings, kenne. Auch dort bezahlen wir besagte Rechnungsbeträge, es ist also möglich, sowas zu realisieren. Momentan kommt trotz der guten Küche kein Besuch im Lux mehr in Frage.
...aber beim Drumherum hapert es etwas!
Doch von vorne:
Meine Kritik aus dem Oktober 2014 ist eine der letzten von RK herüber geretteten Restaurantbewertungen, und nach fast 1,5 Jahren hatten wir die Gelegenheit, mal wieder im Lux essen zu gehen. Vordergründig, weil meiner Frau und mir der Sinn nach einer guten Fleischmahlzeit stand und mit dem Zusatznutzen, eine neue Bewertung einstellen zu können. Reserviert wird unkompliziert über die Homepage und wir fanden uns um kurz nach 19 Uhr am LWL Museum ein,... mehr lesen
Lux Barkultur und Grillkunst
Lux Barkultur und Grillkunst€-€€€Restaurant, Bistro, Bar, Cafe0251-98161030Domplatz 10, 48143 Münster
3.0 stars -
"Weiterhin gilt: sehr gut gegrillt......." Carsten1972...aber beim Drumherum hapert es etwas!
Doch von vorne:
Meine Kritik aus dem Oktober 2014 ist eine der letzten von RK herüber geretteten Restaurantbewertungen, und nach fast 1,5 Jahren hatten wir die Gelegenheit, mal wieder im Lux essen zu gehen. Vordergründig, weil meiner Frau und mir der Sinn nach einer guten Fleischmahlzeit stand und mit dem Zusatznutzen, eine neue Bewertung einstellen zu können. Reserviert wird unkompliziert über die Homepage und wir fanden uns um kurz nach 19 Uhr am LWL Museum ein,
Die fast schon traditionelle Geburtstagseinladung meiner Frau in ein Restaurant stand an. Nachdem sie mich letztes Jahr in den Goldenen Anker (Björn Freitag) in Dorsten eingeladen hatte, ging es nun etwas zeitnäher an meinem Geburtstag in näher liegende Gefilde. Es sollte nach Osnabrück gehen. Inzwischen gehe selbst ich ganz gerne in gewissen Restaurants in Osnabrück, meine Frau aber entführte mich an den Eversburger Bahnhof. Man muss schon wissen, dass sich hier ein kleines Juwel verbirgt, am Ende einer Stichstraße zwischen Gleissträngen. Von Laufkundschaft kann man hier nicht leben.
Das "Gezeiten" ist allerdings auch kein kompletter Geheimtipp mehr, auch mir war schon zu Ohren gekommen, dass sich im wunderschön renovierten Bahnhof ein eine anspruchsvolle Gastronomie etabliert hatte. Um so gespannter harrte ich der Dinge, die mich an diesem Abend erwarteten.
Zum Ambiente will ich nicht mehr viel sagen, Peter hat das in seiner Kritik schon hervorragend beschrieben und auch fotografisch fest gehalten. Eine absolute Sensation sind aber die über die Räume verteilten Seewasseraquarien. Wir hatten das Glück, direkt an einem Tisch neben dem großen Aquarium sitzen zu dürfen und schlossen über unseren Besuch Freundschaft mit zwei Bewohnern, einer Blau, einer Gelb, die uns beim Verzehr ihrer Artgenossen ungerührt zusahen.
Das Restaurant beschäftigt sich sehr ausführlich mit allen Aspekten der Fischküche, die Karte klärt über Herkunft und Nachhaltigkeit der Fischerei im allgemeinen sowie im speziellen für das Restaurant auf. Es wird nur nachhaltig gefangener Fisch verwandt. Dieser kritische Umgang machte Lust, die Küche des Gezeiten kennen zu lernen. Der Chefkoch hat seine Meriten als Sous Chef im La Vie verdient, also sollte auch die handwerkliche Seite okay sein.
Die Karte wird ergänzt durch Tagesangebote und ein Tagesmenü. Das der Grundsatz nur frischen und nachhaltig gefangenen Fisch zu verwenden ernst genommen wird, erfuhren wir beim studieren der Karte. Einige Gerichte der Karte konnten nicht zubereitet werden, da der entsprechende Fisch nicht vorrätig war in der Woche nach Neujahr, auch Fischer machen mal ein paar Tage Pause nach den Feiertagen.
Trotzdem fanden wir aus dem Angebot ein paar sehr verlockende Gerichte.
Die Küche grüßte uns mit Baguettescheiben und einem Schälchen Kräuterquark.
Für uns beide sollte es zu Beginn
Medaillons vom kanadischen Hummer auf karamellisiertem grünen Spargel an Pernod-Hummersauce
sein. Nach einem Servicefehler (mehr dazu später) konnten wir uns beide der Vorspeise widmen. Wir beide fanden tadellosen Hummer vor, jeder hatte ein Stück Schere auf dem Teller und weitere Teile. Wo die Küche gerade frischen grünen Spargel herbekommt, erschließt sich nicht, aber er war blanchiert und mit Knack auf den Teller angerichtet. Lecker. Dazu eine wirkliche gute Sauce, die nicht nur mit Hummerfond zubereitet wurde, sondern auf Nachfrage wurde ich informiert, dass auch ein Paprikaschaum seinen Teil zum Geschmack beitragen würde. Insgesamt eine sehr schmackhafte Vorspeise, die Freude auf den bestellten Hauptgang machte.
Hautgang:
Fischplatte für zwei Personen, serviert mit Rosmarinkartoffeln und mediterranem Gemüse
Dieser Hauptgang wurde als Tagesgericht vom Service empfohlen und wir beide waren uns schnell einig dem Ratschlag zu folgen. Auf einer Heizplatte wurde ein großer Teller serviert, auf dem verschiedene Fische und Gambas angerichtet waren. Die Fische waren Babyseezunge, Schollenfilet, Lachskotelett und Seehechtfilet. Separat dazu in zwei Schüsseln die Kartoffeln und das Gemüse. Begleitet wurde das von zwei Saucen, deren Namen uns nicht mitgeteilt wurde. Die eine hatte eine sehr tomatige Grundlage, die zweite war aus einen Fisch-Weißweinfond hergestellt. Beide Saucen blieben aber auf Grund der Güte der sonstigen Bestandteile der Fischplatte in ihren Schüsseln. Das Schollenfilet war paniert, für mich okay, aber nicht umwerfend. Besser dann die auch leicht mehlierte Babyseezunge. Sehr gut der Seehecht, klar der beste Fisch auf der Platte. Dieser war ebenso gegrillt wie das halbierte Lachskotelett. Der Lachs war gut, nur gibt es beim zerteilen eines Lachskoteletts auf zwei Hälften einige sehr unangenehme Gräten, bzw. deren Stücke, die beim Essen stören. Die Gambas auf dem Punkt gegart, noch aus dem Rock zu puhlen. Aber dafür wird ein großes Erfrischungstuch gereicht, mit dem man sich nach getanener Arbeit die Finger reinigen kann. Die Beilagen waren gut zubereitet und ergänzten den klar mediterran ausgerichteten Teller. Sehr gut.
Dessert
Dunkles Mousse au Chocolat - hausgemacht
mit Fruchtmark von der Passionsfrucht
Crêpe Suzette mit Vanilleeis
Meine Frau war mit ihrer Mousse sehr zufrieden und auch mein Crêpe machte Freude. Beide Desserts schmackhaft zubereitet.
Durchs Essen begleitete uns ein 2014 SANCERRE BLANC „LE CREPINIERE“ CAVES DES VINES DE SANCERRE. In der Karte noch als 2013 angekündigt, war das ein ordentlicher 100% Sauvignon Sancerre, aber noch zu jung, um geöffnet zu werden. Die Weinkarte kann mit dem kulinarischen Anspruch des Restaurant nicht ganz mithalten. Hier sollte etwas ambitionierter angeboten werden. Der Sancerre ist auf der Weinkarte schon der Wein mit dem höchsten Anspruch. Dazu noch ein Grand Cru Champagner Brut, dass war leider alles. Der Rest sind relativ anspruchslose QBA und Guts- und Ortsweinqualitäten. Meine Frage nach den weiteren Weinen, siehe Hinweis auf der Weinkarte, führte wieder zu kleineren Serviceproblemen. Nachdem die Chefin (ich vermute, dass sie es war) bemerkt hatte, dass wir beide mit dem Weinangebot etwas unzufrieden waren, machte sie es beim Dessert mit einem Douro von 2006 Barriqueausbau wieder gut! Hervorragender portugiesischer Rotwein! Und nicht auf der Karte aufgeführt.
Nun also zu den schon angesprochenen Problemen im Service, die leider einen Schatten auf den Abend warfen. Wir betraten das Restaurant und warteten einige Minuten, bis wir am Eingang vom Service in Empfang genommen wurden. Das ist dann okay, wenn nicht zwei Meter entfernt drei Servicekräfte sich unterhaltend nicht in der Verantwortung sehen, den eintretenden Gast in Empfang zu nehmen. Nun denn, irgendwann war das Gespräch beendet. Und wir wurden, nachdem ich selber unsere Garderobe verstauen musste, an unseren Tisch geführt. Und hier saßen wir dann wieder, ich habe die Uhrzeit kontrolliert, geschlagene 20 Minuten, bis man uns beachtete und die Karten reichte. Dass war dann schon sehr viel ärgerlicher. Meine Frage nach den nicht auf der Karte aufgeführten Weinen löste dann Konfusion aus. Man sollte auch ruhig mal nachfragen ob ein Pärchen wirklich nur einmal Hummer mit "Räuberteller" bestellt at, dann merkt man schnell, dass beide nur dasselbe Gericht wollten. Weiters sollte man beim servieren einer Fischplatte den servierten Fisch kurz ankündigen. Insgesamt hat das Gezeiten einige Schwächen beim Service und sollte daran arbeiten, denn ich finde nichts ärgerlicher als aufkommender Ärger beim verspeisen eines an sich guten Essens.
Fazit: eine wirklich gute Fischküche, die wir gerne wieder besuchen, wenn sich die Weinkarte etwas aufbessert und der Service sich ein bisschen besser an seine hoffentlich vorhandene gastronomische Ausbildung erinnert. Für 150 EUR ein gutes Essen, mit etwas Abzug für den Service.
Die fast schon traditionelle Geburtstagseinladung meiner Frau in ein Restaurant stand an. Nachdem sie mich letztes Jahr in den Goldenen Anker (Björn Freitag) in Dorsten eingeladen hatte, ging es nun etwas zeitnäher an meinem Geburtstag in näher liegende Gefilde. Es sollte nach Osnabrück gehen. Inzwischen gehe selbst ich ganz gerne in gewissen Restaurants in Osnabrück, meine Frau aber entführte mich an den Eversburger Bahnhof. Man muss schon wissen, dass sich hier ein kleines Juwel verbirgt, am Ende einer Stichstraße zwischen Gleissträngen. Von Laufkundschaft... mehr lesen
Restaurant Gezeiten - Ein bisschen Meer
Restaurant Gezeiten - Ein bisschen Meer€-€€€Restaurant054191167371Am Eversburger Bahnhof 2, 49090 Osnabrück
3.5 stars -
"Fischküche im Bahnhof......." Carsten1972Die fast schon traditionelle Geburtstagseinladung meiner Frau in ein Restaurant stand an. Nachdem sie mich letztes Jahr in den Goldenen Anker (Björn Freitag) in Dorsten eingeladen hatte, ging es nun etwas zeitnäher an meinem Geburtstag in näher liegende Gefilde. Es sollte nach Osnabrück gehen. Inzwischen gehe selbst ich ganz gerne in gewissen Restaurants in Osnabrück, meine Frau aber entführte mich an den Eversburger Bahnhof. Man muss schon wissen, dass sich hier ein kleines Juwel verbirgt, am Ende einer Stichstraße zwischen Gleissträngen. Von Laufkundschaft
Eigentlich ist die Grafschafter Teestube in Lage, gelegen zwischen Kirche und Wassermühle ein Ausflugs Café mit einer kleinen Bistrokarte. A la Carte kann man dort nicht essen. Menüs können vorbestellt werden für bestimmte Anlässe. Und an jedem Jahresende laden die Betreiber der Teestube zu einem 4 Gang Menü im kleinen Rahmen des Gastraums im historischen Backhaus.
Es erfordert ein wenig Glück, dort am Jahresende speisen zu können. Die ca. 35 Plätze sind heiß begehrt und normalerweise treffen sich dort jedes die gleichen Gäste wieder, man kommt da nur mit Glück dazwischen und zu einem Sitzplatz. Das Glück meiner Frau und mir war uns hold in Form meiner Mutter, die uns zwei Plätze von ihrem seid Jahren festen Kontingent von 6 bis 8 Vorreservierungen anbot. Lage ist mein Geburtsort und so kam es, dass meine Frau und ich im kleinen achtköpfigen Familienkreis gegen 19 Uhr in der Teestube eintrafen.
Die Teestube ist untergebracht im alten Müllerhaus der Lager Wassermühle und bietet sich im Sommer als wunderschönes Ausflugsziel an, auf der HP findet man ein paar Sommerimpressionen von der Lage am Mühlenteich. Der Gastraum ist in einem alten Fachwerkbackhaus/ Speicher untergebracht. Das kleine Gebäude bedingt eine kleine Anzahl von ca. 35 Sitzplätzen im Inneren. Die alten Balken des Hauses bestimmen auch das Innere. Es bietet sich ein historisches Ambiente.
Die Menüfolge wird nicht bekanntgegeben. Man lässt sich vom Koch überraschen. Das Betreiberehepaar hat eine gastronomische Ausbildung und der Chef ist ausgebildeter Koch.
Das Menü wurde mit einem Aperitif eröffnet. Ich kann mich nicht mehr an die genaue Zusammensetzung erinnern, aber Orangensaft und Wodka spielten eine große Rolle.
Gang 1: getrüffeltes Maronensüppchen mit Croutons
Eine sehr fein pürierte Maronensuppe wurde serviert. Kräftig abgeschmeckt mit deutlichen Trüffeltönen. Ich vermute, eine Trüffelbutter oder ein Trüffelöl haben ihr Aroma an die Suppe abgegeben. Insgesamt eine schmackhafte, leckere Suppe und ein guter Einstieg ins Menü.
Gang 2 Medaillon vom Lachs auf exotischen Currylinsen
Das Medaillion vom Lachs entpuppte sich als eine Art Roulade. Der Lachskern wurde von einem Skreifilet umhüllt und dann pochiert. Das schmeckte an sich gut, aber der pochierte Fisch hatte Probleme mit seinen feinen Aromen gegen das kräftige Linsencurry anzukommen. Das Linsencurry schmeckte sehr gut, kräftig scharf gewürzt, mit einem guten Curry. Nur die Kombination war etwas unglücklich, weil man nach Genuss des Curries keinen Fischgeschmack mehr wahrnahm.
Gang 3 Geflügelte Umarmung / Brust von der Maispoularde und Fasan umhüllt mit Prosciutto crudo angerichtet auf Champagnerkraut, Herzoginkartoffeln und Kürbis-Kartoffelpüree
Ein sehr guter Gang! Hier mit hervorragend harmonierenden Zutaten. Die Brust der Poularde wurde gefüllt mit einer Farce vom Fasan. Gut in der Garstufe, sehr saftig kam das Fleisch an den Tisch. Dazu eine Sauce auf Basis von Geflügelleber, die im der ganzen Runde großen Zuspruch bekam. Die Sauce machte auch die Kartoffeln und das Püree zu einem Genuss. Sehr sanft das milde Kraut. Dieser Gang war mein Favorit.
Gang 4 Süßes Dreierlei / Schokoladentürmchen mit Mascorponecreme, Apfel Calvados Gelee und japanisches Grünteeeis
Siehe Foto in der Galerie, das Gelee schmeckte mir am besten, ungewöhnlich das Grünteeeis, die Mascorponecreme nach den bisherigen drei Gängen fast zu mächtig, aber die Schleckermäuler in der Runde fanden es klasse.
Das Teehaus bietet als Begleitung eine relativ schlichte kleine Weinkarte zur Auswahl der begleitenden Weine an, durch unser Essen begleitenden uns ein halbtrockener Pfälzer Weissburgunder, ein guter französischer Chardonnay aus dem Burgund, sowie ein spanischer Cabernet Sauvignon. Alle Weine maximal 30 EUR pro Flasche.
Für das Menü wurden 43 EUR pro Person aufgerufen, insgesamt zahlten wir absolut angemessene 511 EUR für 8 Personen, ein sehr gutes PLV.
Fazit:
Wir hatten in einem sehr schönen Ambiente ein schönes und wohlschmeckendes Jahresende und werden sicher, wenn Mutter uns einen Platz anbietet, noch mal wieder zum Silvestermenü einkehren.
Ein gutes und erfolgreiches Jahr 2016 wünsche ich allen Lesern dieser Kritik!
Eigentlich ist die Grafschafter Teestube in Lage, gelegen zwischen Kirche und Wassermühle ein Ausflugs Café mit einer kleinen Bistrokarte. A la Carte kann man dort nicht essen. Menüs können vorbestellt werden für bestimmte Anlässe. Und an jedem Jahresende laden die Betreiber der Teestube zu einem 4 Gang Menü im kleinen Rahmen des Gastraums im historischen Backhaus.
Es erfordert ein wenig Glück, dort am Jahresende speisen zu können. Die ca. 35 Plätze sind heiß begehrt und normalerweise treffen sich dort jedes die... mehr lesen
Grafschafter Teestube
Grafschafter Teestube€-€€€Cafe059419891489Eichenalle 1, 49828 Lage
4.0 stars -
"Silvestermenü im Cafe......" Carsten1972Eigentlich ist die Grafschafter Teestube in Lage, gelegen zwischen Kirche und Wassermühle ein Ausflugs Café mit einer kleinen Bistrokarte. A la Carte kann man dort nicht essen. Menüs können vorbestellt werden für bestimmte Anlässe. Und an jedem Jahresende laden die Betreiber der Teestube zu einem 4 Gang Menü im kleinen Rahmen des Gastraums im historischen Backhaus.
Es erfordert ein wenig Glück, dort am Jahresende speisen zu können. Die ca. 35 Plätze sind heiß begehrt und normalerweise treffen sich dort jedes die
Geschrieben am 21.12.2015 2015-12-21| Aktualisiert am
21.12.2015
Besucht am 18.12.2015
Weihnachtsfeier 2015 im Kollegenkreis. Und wie jedes Jahr stand die Frage an, wohin diesmal. Zum Glück haben wir einen nicht genussfeindlichen Chef und dürfen dieses Ereignis in der gehobeneren Gastronomie planen. Etliche Restaurants wurden diskutiert, dieses Jahr fiel die Wahl auf den Vorschlag einer Kollegin, es sollte der Niedersächsische Hof im Bad Bentheimer Stadtteil Gildehaus sein. Um die Ecke sozusagen, wir konnten ohne große Anstrengung vom Schreibtisch zum Speisetisch wechseln.
Gegen 19 Uhr traf ich mit meiner Frau ein, bei uns feiert der Anhang mit, und betrat zum ersten Mal in meinem Leben den Niedersächsischen Hof. Obwohl bekannt und mit gutem Ruf in der Grafschaft war ich noch nie dort gewesen. Für niederländische Kollegin von mir ist der Niedersächsische Hof bevorzugt Unterkunft, wenn es sie geschäftlich zu uns verschlägt.
Der Hotelparkplatz war beeindruckend gefüllt an diesem Abend. Wir bekamen nur noch mit knapper Not einen Stellplatz. Nicht die einzige Weihnachtsfeier an diesem Abend, wie wir richtig vermuteten. Das Hotel ist ein umgebauter ehemaliger landwirtschaftlicher Betrieb am Südhang des Bentheimer Höhenzuges, ruhig gelegen zwischen Wald und Wiesen. Der Gastraum ist in der ehemaligen Tenne (Diele) des Hofes. Wie von außen das Fachwerk, bestimmen innen die alten Stallbalken das Ambiente. Ich war das erste Mal an diesem Abend sehr positiv überrascht und freute mich zunehmend auf den Abend.
Der Service nahm meine Frau und mich in Empfang und geleitete uns zu dem für uns eingedeckten Tisch. Beim Anblick dieses Tisches war ich mir sicher, dass wir keine falsche Wahl getroffen hatten. Wir nahmen an einem äußerst perfekt und liebevoll eingedeckten Tisch Platz. Da war die Ersten der Runde waren, hatten wir Zeit, uns vom sehr gediegenen und einnehmenden Ambiente gefangen nehmen zu lassen und quasi gleichzeitig festzulegen, dass wir hier nicht das letzte Mal waren! Schon jetzt fühlten wir Beide uns außerordentlich wohl.
Der Service agierte von Beginn sehr professionell. Das steigerte die Vorfreude aufs Essen sehr. Die Kollegin hatte mit der Küche des Niedersächsischen Hofes ein festes 7 Gang Menü abgesprochen. Auf dem Tisch lag die vorgesehene Speisenfolge in einer Karte aus, auf der linken Seite des Blattes die Weine der dazu bestellten Wein Begleitung.
Vor Beginn des Menüs die Frage des Service nach evtl. Unverträglichkeiten oder Sonderwünschen, was aber allgemein verneint wurde. Somit konnten wir in das Menü starten mit einem Hauscocktail auf Champagnerbasis, bitter abgeschmeckt mit einem sehr herben Wermut.
Das Menü bestand aus folgenden Gängen:
Lachstartar auf Pumpernickel
Ein frischer Start in das Menü, das gut abgeschmeckte Tartar wurde auf einer gebutterten Pumpernickelscheibe serviert. Gut!
Salat mit Scampi
Ein gut abgeschmeckter Salat wurde mit frittierten Scampi serviert. Dieser Gang fiel gegenüber den anderen in der Qualität etwas ab. Durch die Bank fanden alle Kollegen in einer Panade ausgebackene Scampi nicht so schmackhaft. Es war wenig vom frischen Meeresgetier wieder zu finden.
Perhuhnessenz
Sehr gut. Aromatisch abgeschmeckte Bouillon, versehen mit einem Stück Steinpilz-Flädle. Die Schwäbin an meiner Seite war zufrieden, aber auch alle Nordlichter.
Gebratener Flusszander mit schwarzem Gemüserisotto
Das Risotto war einer der besten Bestandteile der Menüfolge. Wobei ich immer noch rätsele, was das gut abgeschmeckte Gemüserisotto schwarz gefärbt hat. Dummerweise habe ich diesen Gang nicht fotografiert und kann im Nachhinein nicht mehr nachsehen. Trotzdem, zusammen mit dem auf der Haut gebratenen Zander ein sehr guter Gang.
Tournedo vom Rinderfilet mit Marktgemüse und Kartoffelgratin
Auf der gleichen Qualitätsstufe das Rinderfilet. Perfekt medium gebraten, gut gereift und zart. So muss Rindfleisch serviert werden. Lecker! Mit guten Beilagen versehen ein Genuss.
Hirschbraten aus dem Bentheimer Forst mit Wintergemüse und Schupfnudeln
Der Hirsch kam geschmort zubereitet an den Tisch, auch hier äußerst zart in der Konsistenz. Eine sehr gute Sauce machte den Braten mit den passenden Wintergemüsen und den Schupfnudeln zu einem guten herzhaften Menüabschluss.
Rumfrüchte mit Zimt-Mohnparfait
Das Dessert im 7. Gang war ein cremiges Parfait mit Rumfrüchten. Zur Adventszeit passte das außerordentlich gut. Ein schöner Abschluss eines unerwartet guten Menüs! Ich erblickte durchgehend zufriedene und glückliche Kollegengesichter.
Insgesamt der schwächste Wein dieser Weinbegleitung. Noch viel zu jung und grün. Es fehlte insgesamt die Cremigkeit und der Schmelz eines Grauburgunders.
Pinot Blanc von der Mosel / Haus Klosterberg / JG 2013 / WG Markus Molitor
Fein, ohne jeden weiteren Kommentar, ein sehr guter Weissburgunder! Der alles das hatte, was obigen GB noch fehlte.
Schwarzriesling aus Württemberg / JG 2013 / Graf Neippberg
Diesen Schwarzriesling musste man sich ertrinken, die ersten Schlucke konnten den Wein nicht offenbaren. Er wirkte etwas flach. Kam aber dann nach etwas längere Öffnungszeit doch noch nach!
2010er Salice Salentino aus Apulien
Guter italienischer Rotwein, kräftig!
Portwein rot oder weiss
Wurde nicht weiter erläutert, ich bleib beim Italiener.
Der Service agierte über den kompletten Abend ohne Fehl und Tadel. Kein Grund zur Klage beim servieren der Speisen, nachschenken der Weine, neu eindecken nach den Gängen oder Information über die servierten Speisen. Fein.
Alle Bereiche des Hauses präsentierten sich gepflegt und sauber. Die Toiletten versetzen mit ihrem Fliesendekor in die 70er Jahre zurück, sie sind aber sehr gepflegt und tadellos sauber.
Fazit:
Der niedersächsische Hof hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Mit meiner Frau ist fest abgesprochen, dass wir wiederkommen um a la carte zu Essen und in der sehr gut sortierten Weinkarte zu stöbern. Das machen wir im Sommer, damit wir die Terrasse genießen können. Insgesamt nahe am Perfekten! Ich geben 4,5 Punkte. Das Menü wurde für 96 EUR pro Person abgerechnet. Inklusive aller Weine, unabhängig von der Menge der geöffneten Flaschen (und es waren nicht wenige).
Weihnachtsfeier 2015 im Kollegenkreis. Und wie jedes Jahr stand die Frage an, wohin diesmal. Zum Glück haben wir einen nicht genussfeindlichen Chef und dürfen dieses Ereignis in der gehobeneren Gastronomie planen. Etliche Restaurants wurden diskutiert, dieses Jahr fiel die Wahl auf den Vorschlag einer Kollegin, es sollte der Niedersächsische Hof im Bad Bentheimer Stadtteil Gildehaus sein. Um die Ecke sozusagen, wir konnten ohne große Anstrengung vom Schreibtisch zum Speisetisch wechseln.
Gegen 19 Uhr traf ich mit meiner Frau ein, bei uns... mehr lesen
Restaurant im Hotel Niedersächsischer Hof
Restaurant im Hotel Niedersächsischer Hof€-€€€Restaurant0592478660Mühlenberg, 48455 Bad Bentheim
4.5 stars -
"Ein unerwartet schöner Abend!" Carsten1972Weihnachtsfeier 2015 im Kollegenkreis. Und wie jedes Jahr stand die Frage an, wohin diesmal. Zum Glück haben wir einen nicht genussfeindlichen Chef und dürfen dieses Ereignis in der gehobeneren Gastronomie planen. Etliche Restaurants wurden diskutiert, dieses Jahr fiel die Wahl auf den Vorschlag einer Kollegin, es sollte der Niedersächsische Hof im Bad Bentheimer Stadtteil Gildehaus sein. Um die Ecke sozusagen, wir konnten ohne große Anstrengung vom Schreibtisch zum Speisetisch wechseln.
Gegen 19 Uhr traf ich mit meiner Frau ein, bei uns
Eine Erkältung hatte meiner Frau und mir die ersten beiden Adventswochen gründlich vermiest! Endlich kamen wir am letzten Wochenende wieder auf die Beine und bei beiden stellte sich mit stetig steigendem Geruchsempfinden wieder die Lust auf ein gutes Essen ein. In der Adentszeit bietet sich ein Rheine ein Hotel-Restaurant ganz besonders für einen schönen Restaurantbesuch an: der alte Brunnen.
Familie Fleischer führt den Betrieb seid der vorletzten Jahrhundertwende. Bernd Fleischer hat eine beeindruckende Vita in Bezug auf seinen gastronomischen Werdegang, erlesbar auf der HP. Im Team mit seiner Mutter steht er im alten Brunnen für einen familiär, mit äußerster Liebenswürdigkeit, geführten Hotel-Restaurantbetrieb.
Hotel und Restaurant zeichnen sich durch eine sehr individuelle Einrichtung aus, deswegen auch mein Titel für diese Kritik. Zum Teil lässt sich auf der HP ein Eindruck gewinnen. Von außen präsentiert sich das Haupthaus inklusive der anliegenden Häuser mit Zimmern sehr schlicht. Etwas Weihnachtsdekoration, aber nichts, was darauf schließen lassen würde, was man im Inneren des Gastraums erblickt.
Betritt man diesen, wird man etwas erschlagen von einer überbordenden Dekoration in allen Teilbereichen des Gastraums. Das ist schwer zu beschreiben, aber ich muss immer die Assoziation zu einem Biedermeierpuppenhäuschen herstellen, wenn ich am Tisch Platz genommen habe. Madame ist selbstverständlich, wie eigentlich alle weiblichen Besucher, völlig aus dem Häuschen beim Anblick aller der Dekodetails.
In diesem sehr pittoreskem Ambiente werkelt aber ein vorzügliches Restaurantteam, dass sich bei der gebotenen Küche keine Schwächen leistet. Die Küche hat eine westfälisch-gutbürgerliche Ausrichtung und will keine gehobene Küche bieten. Wer besonderes sucht, oder exotisches, wird hier nicht glücklich, wer aber gute, bodenständige deutsch ausgerichtete Küche zu schätzen weiß, der sollte einkehren.
Herr Fleischer bietet 5 Sorten Bier aus dem Fass an, deswegen hat es die Weinkarte bei mir immer schwer, wenn wir im alten Brunnen einkehren. Ein frisch gezapftes Budwar oder Pilsener Urquell sind sehr verlockend in Kombination mit der Küche des alten Brunnen. Die Karte lässt sich auf der HP einsehen und ist wohltuend kurz. Dazu werden noch ein zwei oder drei Tagesgerichte offeriert.
Madame hatte sich als Fahrerin angeboten, weswegen ich in der glücklichen Lage war, mich den gezapften Biersorten zuzuwenden. Als erstes ein Pilsener Urquell für mich.
Die Küche servierte als Gruß aus der Küche ein hausgebackenes Brot mit einer Johannisbeerbutter sowie Gänseschmalz.
Währenddessen studierten wir die Karten und orderten wie folgt:
Meine Frau:
Rehterrine auf Feldsalat mit Cassisreduktion
Wolfsbarschfilet mit Birnen-Senfbutter mit Salzkartoffeln und Salat
Für mich:
vorweg die Tagesempfehlung Bündner Fleisch mit einem gratinierten Ziegenkäse und Feldsalat
sowie Hirschsteak an Schokoladen-Kirsch-Chilli-Sauce, dazu Rosenkohl und Schupfnudeln
Der Gesichtsausdruck meiner Frau verriet Zufriedenheit mit ihren beiden Gerichten, ich durfte die Birnen-Senfbutter(Sauce) kosten und fand eine zum Loup perfekt passende süß-sauer abgeschmeckte Sauce vor.
Im Detail meine beiden Gerichte: Der Feldsalat war gekrönt von einem innen flüssigen Ziegenkäse, der sehr jung und sanft daher kam. Da hatte ruhig etwas mehr Bums, sprich Alter, sein dürfen. Er schmeckte aber gut zum mit einer sanften Vinaigrette versehenen Feldsalat. In guter Qualität wurde das Bündner Fleisch in dünnen Scheiben serviert. Guter Einstieg in meine Speisenwahl.
Sehr gut war das folgende Hirschsteak. Perfekt gereift war es, medium gegart (eher etwas in Richtung rare), unglaublich zart und geschmackvoll. Dazu eine leicht scharf schokoladene Sauce, die süße Töne durch Kirschen erhielt. Das passte! Ebenso auf hohem Niveau der zarte Rosenkohl und Bubenspitzle. Die sich natürlich sehr auf die leckere Sauce freuten. Ein gutes, schmackhaftes Hauptgericht. Dazu gab es ein süffiges Weihnachtsbier der Heidelberger Brauerei, dass durch seine süßen Malztöne gut zu diesem Gericht passte.
Die Beilagen werden stets getrennt serviert und nach Bedarf wird der Teller mit ihnen wieder aufgefüllt, falls gewünscht.
Beide gut gesättigt beendeten wir das Essen mit einem Espresso.
Womit wir beim Fazit wären: wieder einmal haben wir im alten Brunnen schmackhaftes Essen genossen in einem wahrlich zauberhaften Ambiente genossen. Der preisliche Anspruch, wir bezahlten etwas unter 100 EUR für den Abend, ist ambitioniert, aber die Gegenleistung passt. Man muss hier wirklich im Winter einkehren, dann sucht die Atmosphäre im Gastraum in Rheine seinesgleichen. Wir kommen gerne und sicher wieder, spätestens in der nächsten Adventszeit.
..oder essen im Puppenhäuschen!
Eine Erkältung hatte meiner Frau und mir die ersten beiden Adventswochen gründlich vermiest! Endlich kamen wir am letzten Wochenende wieder auf die Beine und bei beiden stellte sich mit stetig steigendem Geruchsempfinden wieder die Lust auf ein gutes Essen ein. In der Adentszeit bietet sich ein Rheine ein Hotel-Restaurant ganz besonders für einen schönen Restaurantbesuch an: der alte Brunnen.
Familie Fleischer führt den Betrieb seid der vorletzten Jahrhundertwende. Bernd Fleischer hat eine beeindruckende Vita in Bezug auf seinen... mehr lesen
Zum alten Brunnen
Zum alten Brunnen€-€€€Restaurant, Hotel05971961715Dreierwalder Str. 25, 48429 Rheine
4.0 stars -
"Sehr, sehr, sehr, sehr schnuckelig......" Carsten1972..oder essen im Puppenhäuschen!
Eine Erkältung hatte meiner Frau und mir die ersten beiden Adventswochen gründlich vermiest! Endlich kamen wir am letzten Wochenende wieder auf die Beine und bei beiden stellte sich mit stetig steigendem Geruchsempfinden wieder die Lust auf ein gutes Essen ein. In der Adentszeit bietet sich ein Rheine ein Hotel-Restaurant ganz besonders für einen schönen Restaurantbesuch an: der alte Brunnen.
Familie Fleischer führt den Betrieb seid der vorletzten Jahrhundertwende. Bernd Fleischer hat eine beeindruckende Vita in Bezug auf seinen
Geschrieben am 25.11.2015 2015-11-25| Aktualisiert am
07.12.2015
Besucht am 21.11.2015
Der zweite Abend des Hamburgbesuches war ohne Verpflichtungen und ich hatte meiner Frau keine Chance gelassen, eine andere Location zu erwählen. Ich wollte endlich mal wieder in Carls Brasserie. Neben der leider geschlossenen Küchenwerkstatt in Winterhude ist und bleibt das Carls für mich einer meiner persönlichen kulinarischen Höhepunkte in HH.
Das ist natürlich keine Sterneküche neben der inzwischen wirklich fast fertigen Philharmonie, aber der Stammbaum mit Abstammung vom Louis C.(arls) Jacob steht für absoluten Qualitätsanspruch in einfacherem Brasserie-Ambiente. Gegründet als Citydepandance vom angesprochenen Edelhotel an der Elbchaussee, hat sich die Brasserie inzwischen abgenabelt und ist erwachsen geworden. Ich war das erste Mal kurz nach der Eröffnung dort, die Hafencity noch leblose Bauwüste und die in der Philharmonie prügelte sich der Senat noch mit dem Bauunternehmen. Seitdem bietet das Carls sicher einen der schönsten Blicke über die Elbe auf das andere Ufer des Hafens. Mit ein bisschen Glück düst an den Fenstern ein dicker Containerpott vorbei, während man speist.
Wie schon vom Kollegen berichtet, besteht das Carls aus drei Angeboten, wir gingen in die Brasserie, man muss zwingend reservieren Abends, es ist immer voll. Das leitende Personal stammt vom Louis C Jacob und man kann sicher sein, von sehr gut ausgebildeten Servicepersonal in Empfang genommen zu werden. Wir wurden zu unserem Tisch direkt an den Fenstern zum Hafen geleitet. Man hatte meinen Reservierungssonderwunsch zur Kenntnis genommen.
Das Ambiente wird bestimmt durch den Raum einteilende sehr hohe Rückenlehnen der in der Raum Mitte stehenden Bänke, die bei den inneren Tische fast Separeeambiente schaffen. Die Tische außen an der Fensterfront sind konventionell. Die Bar und die einsehbare Küche liegen an der von der Elbe abgewandten Seite. Der Innenarchitekt hat eine sehr schöne, behagliche Atmosphäre geschaffen, die einen ins "savoir vivre" abgleiten lässt. Man fühlt sich sofort wohl.
Der Tisch ist schlicht eingedeckt und die Karte passt auf eine Seite, die Rückseite zeigt eine sehr wohlsortierte Weinauswahl. Die Karte lässt sich auf der HP einsehen, und hat einen Schwerpunkt, was auch sonst, auf französischen Klassikern und maritimen Gerichten. Dazu ein paar Gerichte auf einer Tafel als Tagesangebote, das wars.
Meine Frau und ich orderten ein Pils vorweg und studierten die Karte. Der Service servierte als Gruß der Küche ein extrem gut schmeckendes Sauerteigbrot und Baguette mit einem Rote Beete Dip.
Meine Frau hatte die Weinauswahl übernomen und bestellte einen Chablis 2013 Premier Cru "Les Fourneaux" von Samuel Billaud aus dem Burgund.
Zu diesem Wein bestellten wir folgende Gerichte:
Für mich: RINDERTATAR „CLASSIQUE“ ODER „ALLER-RETOUR“ mit Sardellen, Kapern, Schalotten, Petersilie und Cornichons in der Vorspeisenvariante. Ein frisches, gut abgeschmecktes Tartar wurde mir serviert. Schön schlicht und, ich hatte vorgesorgt, mit einer Scheibe des Sauerteigbrotes, ein Genuss. Das geröstete Brot blieb liegen......
Meine Frau hatte sich GEBEIZTER ‘LABEL ROUGE’-LACHS mit marinierter Gurke, Mango und Rettich bestellt. Auch dieser ein Genuss und auf dem Niveau des gebeizten Lachs vom Vorabend im Apples. Meine Frau hob den Daumen und schaute sehr glücklich aus beim essen......
Beim Hauptgang gingen wir gemeinsame Weg, für uns beiden sollte es sein:
CARLS BOUILLABAISSE (Seeteufel, Rotbarbe, Knurrhahn, Garnelen, Jakobsmuscheln) mit Sauce Rouille und Croutons
Das Carls interpretiert eine Bouillabaisse etwas anders als man es kennt, mein Favorit im Giverny in Münster wird in 2 Gängen serviert, erst die Suppe, dann separat die Filets mit Kartoffeln und Fenchel. Das Carls geht das anders herum an, ein heißer Teller wird serviert, mit den Filets und dazu noch Jakobsmuscheln und Gamba sowie Fenchel und Kartoffel. Separat dazu eine große Schüssel einer sehr leckeren Bouillabaisse ohne jegliche Einlagen. Man schöpft sich dann ganz nach eigenem Gusto die Menge Suppe auf den Teller, die man bevorzugt. Ein sehr geselliges und extrem leckeres Essen! Die Schüssel aßen wir komplett leer! Zum Schluss ohne weitere Einlage, einfach den Fond. Dazu werden noch Croutons gereicht, und man genießt ein sehr leckeres Gericht.
Da wir ja nun eine Suppe zum Hauptgang hatten, ging noch ein Dessert und Madame bestellte von der separaten Dessertkarte vier Trüffel zum Espresso und ich, was sonst in einer Brasserie, eine Creme Brulee. Beides ohne Fehl und Tadel.
Der Service glänzte durch Aufmerksamkeit und Fachwissen und begleitet unser Abendessen aufs Zufriedenstellendste! Wieder einmal ein sehr schöner Abend in der Brasserie Carl an der Philharmonie. Wir waren satt und glücklich und kommen sicher wieder wenn wir wieder in HH sind. Knappe 175 EUR waren ein sehr angemessenes Preisleistungsverhältnis.
Der zweite Abend des Hamburgbesuches war ohne Verpflichtungen und ich hatte meiner Frau keine Chance gelassen, eine andere Location zu erwählen. Ich wollte endlich mal wieder in Carls Brasserie. Neben der leider geschlossenen Küchenwerkstatt in Winterhude ist und bleibt das Carls für mich einer meiner persönlichen kulinarischen Höhepunkte in HH.
Das ist natürlich keine Sterneküche neben der inzwischen wirklich fast fertigen Philharmonie, aber der Stammbaum mit Abstammung vom Louis C.(arls) Jacob steht für absoluten Qualitätsanspruch in einfacherem Brasserie-Ambiente. Gegründet als Citydepandance vom... mehr lesen
Brasserie Carls · An der Elbphilharmonie
Brasserie Carls · An der Elbphilharmonie€-€€€Bistro, Weinstube, Brasserie040300322400Am Kaiserkai 69, 20457 Hamburg
4.5 stars -
"Meine Lieblingsküche in der Hafencity...." Carsten1972Der zweite Abend des Hamburgbesuches war ohne Verpflichtungen und ich hatte meiner Frau keine Chance gelassen, eine andere Location zu erwählen. Ich wollte endlich mal wieder in Carls Brasserie. Neben der leider geschlossenen Küchenwerkstatt in Winterhude ist und bleibt das Carls für mich einer meiner persönlichen kulinarischen Höhepunkte in HH.
Das ist natürlich keine Sterneküche neben der inzwischen wirklich fast fertigen Philharmonie, aber der Stammbaum mit Abstammung vom Louis C.(arls) Jacob steht für absoluten Qualitätsanspruch in einfacherem Brasserie-Ambiente. Gegründet als Citydepandance vom
Der von der Straße einsehbare Reifeschrank ließ extrem verlockende Rindfleischstücke erblicken...nur auf der To Go Liste, weil wir ja auf dem Weg zu Hummer Petersen waren! Aber ich werde vom Besuch berichten......
Der von der Straße einsehbare Reifeschrank ließ extrem verlockende Rindfleischstücke erblicken...nur auf der To Go Liste, weil wir ja auf dem Weg zu Hummer Petersen waren! Aber ich werde vom Besuch berichten......
stars -
"Verlockend..." Carsten1972Der von der Straße einsehbare Reifeschrank ließ extrem verlockende Rindfleischstücke erblicken...nur auf der To Go Liste, weil wir ja auf dem Weg zu Hummer Petersen waren! Aber ich werde vom Besuch berichten......
Geschrieben am 24.11.2015 2015-11-24| Aktualisiert am
24.11.2015
Besucht am 21.11.2015
Wir gingen also doch noch vor Türe des Hyatts, Madame gelüstete es nach Shopping, besonders im Alsterhaus. Gewöhnlich habe ich da nichts einzuwenden. Madame geht shoppen, ich in die 4. Etage zu den Shops mit allerfeinsten Lebensmitteln und sehr leckeren Gerichten daraus. Aber dieses Mal war es etwas zu früh für Lunch im Alsterhaus, und ich hatte etwas anderes geplant für den Mittagstisch. Zum Glück hatte Madame "in time" ihre Konsumentscheidungen getroffen und ich durfte die Tüte zum Platze meines Begehrs tragen. Wir wandten uns dem Fischmarkt zu, stoppten dort aber nicht, sondern es ging, schöner Samstagmittagspaziergang, weiter das Elbufer am "Schellfischposten" entlang zum "richtigen" Fischmarkt, dem Großmarkt für Fisch und Meeresfrüchte.
Dort hat sich in den letzten Jahren erstaunliches entwickelt, fast alle Großhandelsbetriebe haben in ihren Hallenabschnitten gastronomische Angebote etabliert, dass geht von der Biertischagarnitur mit Fischbrötchen bis hin zu Henssler & Henssler sowie dem Rive am anderen Ende des gastronomischen Anspruchs. Etwas dazwischen meine liebste Einkehr für einen Lunch in Hamburg, der Imbiss von Hummer Petersen.
Auch der Großhandel von Hummer Petersen war lange eine Art Imbiss neben dem Verkauf von Fisch und Meeresfrüchten, ein älteres Foto vom Imbiss vor dem Umbau ist noch in der Galerie. Vor zwei Jahren etwa hat man sehr ansehnlich umgebaut. Das neue Ambiente zeige ich mit meinem jetzigen Bericht. Wahrscheinlich ist das gastronomische Geschäft inzwischen deutlich lohnender als der Fischverkauf. Besonders beim augenscheinlichen Zuspruch der Kunden. Samstagmittag um kurz nach Eins war es gerammelt voll! Mit knappster Not bekamen meine Frau und ich einen Tisch für zwei Personen.
Der neue Gastraum erstreckt sich über zwei Etagen vor uns über der offenen Küche hinter einem extremst verlockenden (für den Fisch und Meeresfrüchteliebhaber) Tresen. Wer keinen Fisch mag, sollte hier nicht vor Anker gehen, er wird nicht glücklich. Das Ambiente ist im Stil einer mediterranen Bar oder Bistroausrichtung. Einfache Tische und Bänke, keine Tischdecken, jovialer Service.
Die Karte zeigt alle Variationen von Fisch- und Meeresfrüchtegerichten, die man sich wünschen kann. Sie lässt sich auf der HP einsehen. Dazu kommen die auf einer Tafel angezeigten Tagesfänge, ergo Gerichte daraus.
Ich muss bei Petersen nie lange suchen, es wird IMMER die Hummersuppe mit Hummerfleisch. Es gibt auch eine günstigere Version mit Krabben als Einlage, die finde ich persönlich aber nicht so verlockend. Dazu, trotz einer gut sortierten Weinkarte immer ein Pils! Mehr braucht es nicht.
Der Service nimmt die Bestellung fix auf und versorgt uns mit Besteck, Baguette und Dip, kurz darauf kommt das Pils. Die Wartezeit auf die Suppe wird verkürzt durch den unvermeidlichen Gesprächsbeginn mit den eng sitzenden Tischnachbarn. Man muss dieses Ambiente schon mögen, ich mag es!
Zur Suppe ist nicht viel zu sagen, Hummerkarkassen für einen guten Fond hat der Laden genug. Somit ist es keine große Kunst aus dem Grundfond eine sehr leckere Hummersuppe zu zaubern. Mit reichlich ausgelösten Hummerfleisch als Einlage immer wieder ein Genuss, besonders weil man eine gute Hummersuppe in der Qualität nur noch in der Bretagne so selbstverständlich serviert bekommt. Meine Frau und ich vertieften uns also in den Genuss der Hummersuppe.
Wie immer hatten wir einen sehr schönen Lunch bei Petersen! Ein "gut" aus vollem Herzen. Der Fischgroßmarkt mit allen seinen Angeboten von schlicht bis gehoben ist ein sicherer Tipp für den fischliebenden Hamburgbesucher und Einwohner. Er kann sich quasi durch das komplette Programm des Großmarktes futtern!
Wir gingen also doch noch vor Türe des Hyatts, Madame gelüstete es nach Shopping, besonders im Alsterhaus. Gewöhnlich habe ich da nichts einzuwenden. Madame geht shoppen, ich in die 4. Etage zu den Shops mit allerfeinsten Lebensmitteln und sehr leckeren Gerichten daraus. Aber dieses Mal war es etwas zu früh für Lunch im Alsterhaus, und ich hatte etwas anderes geplant für den Mittagstisch. Zum Glück hatte Madame "in time" ihre Konsumentscheidungen getroffen und ich durfte die Tüte zum Platze meines... mehr lesen
4.0 stars -
"Der Umbau ist gelungen...sehr einladend!" Carsten1972Wir gingen also doch noch vor Türe des Hyatts, Madame gelüstete es nach Shopping, besonders im Alsterhaus. Gewöhnlich habe ich da nichts einzuwenden. Madame geht shoppen, ich in die 4. Etage zu den Shops mit allerfeinsten Lebensmitteln und sehr leckeren Gerichten daraus. Aber dieses Mal war es etwas zu früh für Lunch im Alsterhaus, und ich hatte etwas anderes geplant für den Mittagstisch. Zum Glück hatte Madame "in time" ihre Konsumentscheidungen getroffen und ich durfte die Tüte zum Platze meines
Geschrieben am 23.11.2015 2015-11-23| Aktualisiert am
23.11.2015
Besucht am 20.11.2015
Meine Frau und ich waren aus privaten Gründen über das WE in Hamburg. Und immer, wenn ich in HH übernachten muss oder darf, versuche ich im Park Hyatt in der Mönckebergstraße unter zu kommen. Das Hyatt HH ist für mich das Beste der Hotels, die ich in meinem Leben kennen gelernt habe. Man kommt an und fühlt sich mit der ersten Minute wohl. Der stets diskret präsente Service macht den Aufenthalt zu einem Genuss.
Auf Grund der späten Anreise am Freitagabend hatten wir in der Gastronomie des Hyatt einen Tisch für uns beide vorab gebucht. Das Apples Restaurant versorgt sowohl Haus wie auch externe Gäste mit gehobener Gastronomie. Gleichzeitig "catert" das Apple für den Hotelbetrieb und auch die Park Lounge gehört zum Apples.
Wir checkten also ein und freuten uns über eine Flasche Champagner auf dem Zimmer (de Saint Gall Premier Cru) auf dem Zimmer als Willkommensgruß. Es blieb noch Zeit, sich frisch zu machen von der Anreise, dann ging es hinunter in Restaurant. Das Hyatt liegt im Levantehaus an der Mönckebergstraße über den 2 Einkaufsetagen in der Passage. Vom Trubel der Einkaufsstraße draußen oder dem Geschehen in der Passage im Haus bekommt man ab dem dritten Stock nichts mit.
Wir wandten uns dem Restaurant zu und wurden von einer Servicekraft am Eingang in Empfang genommen. Unser Tisch lag an den Fenstern zur Mönckebergstraße hinaus. Das Restaurant wird dominiert durch den offenen Küchenbereich über die komplette Länge der Rückseite. Die Tische liegen quasi vor dem Küchenbereich und von jedem Tisch lässt sich das Treiben in der Küche einsehen. Ich bin immer noch nicht ein Fan dieser offenen Küchengestaltung (The Table von Herrn Fehling hat das ja jetzt auf die Spitze getrieben), mir wird es manchmal zu laut und wuselig im ganzen Gastraum, wenn in der Küche Stress aufkommt. Aber es stören keine Gerüche und Anderes und für mich als begeistertem Hobbykoch macht es natürlich Spaß, sich die Abläufe in einer Küchen mit gehobenen Anspruch anzuschauen. Der Rest des Restaurants ist sehr modern und zurückhaltend gestaltet. Tadellos eingedeckte Tische und sehr gemütliche Stühle erfreuen den sich setzenden Gast.
Die Küche ist international, muss sie auch sein, angesichts des internationalen Publikums im Hyatt. Schwerpunkte liegen in der Fleisch- und Grillküche sowie maritimen Speisen. Insgesamt kann hier jeder fündig und glücklich werden. Meine Frau und ich entschieden uns für das angebotene 7 Gang Menü inklusive der Weinbegleitung. Auf einen Aperitif verzichteten wir, wir hatten schon dem Champagner auf dem Zimmer zugesprochen.
Das Menü wurde folgendermaßen in der Karte angekündigt:
Apples Menü
Label Rouge Lachs / gebeizt
Vanille Apfel Püree, Bunte Beete,
Portwein Schalotten
***
Jägers Tee
Hirschschinken, Whiskey,
Holunderbeeren
***
Skreifilet - gebraten
Artischocken, Topinambur,
Haselnuss
***
Sorbet
***
Entenbrust / rosa
Pastinake, Quitte, Pied de Mouton,
Orangenjus
***
Rohmilchkäse
Schweizer Affineur „Jumi“
Feigensenf, Früchtebrot
***
Nougat-Karamellcrème
Zwetschgenmus, Baumkuchen,
Rumfrüchte Parfait
Zum ersten Gang gab es einen Riesling aus Baden, Schloss Staufenberg, Markgraf von Baden 2013. Der noch sehr junge Riesling begleitete einen famos gebeizten Lachs! Wohlschmeckender Einstieg in das Menü.
Der Jägertee stellte sich als dunkle Konsommee heraus, in der sich ein Stück eines sehr kräftigem Hirschschinken befand, sowie (Molekularküchenmäßig) Geleeartige Perlen mit Whiskyaroma und ganz einfach Johannisbeeren. Der Hirschschinken war mir fast zu kräftig für die zurückhaltend gewürzte Brühe. Interessant der Effekt der beim Biss auf sie platzenden Perlen. Die Johannisbeeren passten mit ihrer Säure gut zu den herben Zutaten und schufen ein Gegengewicht. Begleitet wurde das ganze von einem US amerikanischen Chardonnay aus dem Jahre 2012. Im Holz ausgebaut wirkte dieser Chardonnay aus dem Napa Valley von Michael Mondavi sehr französisch. Für mich der Favorit dieser Weinbegleitung.
Ganz ohne weiteren Kommentar einfach nur perfekt zubereitet war der Skrei. Die Saison für den Winterkabeljau von den Lofoten beginnt wieder und man darf sich diesen Fisch dann einfach nicht entgehen lassen. Dazu ein Sauvignon Blanc 2014 von Martin Wassmer aus Baden. Wie immer habe ich mit Sauvignon Blanc meine Schwierigkeiten, muss aber gestehen, dass er zu diesem Gang gut harmonierte.
Das Sorbet wurde mit Wodka aufgegossen. Puh, noch mehr hochprozentiger Alkohol.......
Wieder ohne Fehl und Tadel die Entenbrust, knusprige Haut, zartrosa im Inneren, begleitet durch ein Pastinaken Püree und Quitte. Der Service kredenzte dazu einen Tempranillo von 2012, Rioja, von der Bodegas Primicia. Das passte hervorragend zur Orangensauce dieses Gangs.
Das Weinglas wurde mit dem Rioja wieder aufgefüllt, als der Schweizer Käse aus dem Jura kam. Leider muss ich gestehen, dass ich die Sorten nicht mehr weiß, aber sie waren lecker! (Das weiß ich noch!)
Abgeschlossen wurde die Schlemmerei von einer Nougat-Karamellcreme. Mit den Begleitern war das ziemlich weihnachtlich in den Aromen. Und dazu passte der angebotene Tawny's Taylor Portwein sehr gut.
Fazit dieses 7 Gang Menüs: Die Küche leistete sich keinen von mir bemerkten Schnitzer, alle Gänge waren gut abgeschmackt und komponiert. Für 101 EUR inklusive der Wein-Begleitung war das ein wirklich gutes PLV. Das Essen hinterließ zwei glückliche Münsterländer.
Wie überall im Hyatt erledigt der Service im Apples seinen Job mit der unaufdringlichen Souveränität gut ausgebildeter Profis. Keine Schnitzer, keine Wartezeit, immer freundlich, stets in der Lage Fragen zum Gebotenen zu beantworten, ist es eine Freude, dort zu speisen.
Danach ging es noch in die Bar und wir schlossen den Abend mit einem Cocktail, bevor sehr satt und ziemlich angeheitert ins Bett fielen! Feiner erster Abend in meinem Lieblingshotel!
Zum Abschluss noch eine kleine Anmerkung zum Frühstück des Apples, bzw. Hyatt. Selbst ein Buffetskeptiker wie ich wird glücklich, wenn er sieht und erlebt, wie gut ein Frühstückbuffet sein kann, wenn 8 (ACHT!) Köche morgens direkt hinter dem Buffet stehen und dessen tadellosen Zustand überwachen. Die doppelte Anzahl von Servicekräften serviert dann die heißen Getränke zum Frühstück und fragt nach frisch zubereiteten Eierspeisen. Immer wenn ich die üblichen, meistens sehr lieblosen Hotelfrühstücksbuffets ertragen muss in anderen Hotels, denke ich an das Frühstück im Hyatt. Alleine das macht den Aufenthalt zu einem Erlebnis, auch für den Nichtgast.
Und unbedingt an einem Wochenendtag mal den Afternoontea (Foto in der Galerie) in der Parklounge bestellen, er gehört für uns zu einem HH Aufenthalt zwingend dazu. Eigentlich muss man das Park Hyatt gar nicht verlassen über WE, aber Frau will ja shoppen (im Alsterhaus).........
Ich gebe nicht häufig volle 5 Punkt Wertungen, aber das Hyatt im Verein mit dem Apples hat es sich verdient, über viel Aufenthalte hinweg war es immer erstklassig!
Meine Frau und ich waren aus privaten Gründen über das WE in Hamburg. Und immer, wenn ich in HH übernachten muss oder darf, versuche ich im Park Hyatt in der Mönckebergstraße unter zu kommen. Das Hyatt HH ist für mich das Beste der Hotels, die ich in meinem Leben kennen gelernt habe. Man kommt an und fühlt sich mit der ersten Minute wohl. Der stets diskret präsente Service macht den Aufenthalt zu einem Genuss.
Auf Grund der späten Anreise am Freitagabend... mehr lesen
Apples Restaurant im Hotel Park Hyatt
Apples Restaurant im Hotel Park Hyatt€-€€€Restaurant, Hotel04033321771Burgenhagenstraße 8, 20095 Hamburg
5.0 stars -
"So geht Hotel in Perfektion........" Carsten1972Meine Frau und ich waren aus privaten Gründen über das WE in Hamburg. Und immer, wenn ich in HH übernachten muss oder darf, versuche ich im Park Hyatt in der Mönckebergstraße unter zu kommen. Das Hyatt HH ist für mich das Beste der Hotels, die ich in meinem Leben kennen gelernt habe. Man kommt an und fühlt sich mit der ersten Minute wohl. Der stets diskret präsente Service macht den Aufenthalt zu einem Genuss.
Auf Grund der späten Anreise am Freitagabend
Geschrieben am 16.11.2015 2015-11-16| Aktualisiert am
18.11.2015
Kurze, kompakte Mittagessenkritik.
Den Vormittag hatte ich auf einer öden Sauergasschulung bei EMPG Großenkneten verbracht, dann noch aufreibende Begegnungen mit Bürokratie eines Erdölbetriebs, der Angst hat, dass seine Anlieger ihn schon wieder verklagen.......und ich bekam immer mehr Hunger, weil mein Frühstück schon um 6 Uhr Morgens vorbei war! Auf dem Rückweg vom Oldenburger- ins Münsterland überlegte ich also, wo ich ein ordentliches Mittagessen abseits von Burger- und Dönerromantik bekommen könnte. Mir stand nicht der Sinn nach Fast Food. Aber ein Gasthof oder Restaurant mit einem Mittagstisch an einem Montag auf dem Weg von Großenkneten nach Bad Bentheim zu finden, ist eine sehr schwere bis unmögliche Aufgabe.
Mir fiel dann kurz vor Nordhorn das "Pier 99" ein, Restaurant und Bar des Riverside Hotels am Vechtesee in Nordhorn ein. Ich hoffe, dass wenigstens dort ein Mittagessen zu bekommen wäre, also kurzentschlossen in Nordhorn von der B213 abgebogen und den Weg zum Parkplatz des Riverside Hotels eingeschlagen. Der Komplex gehört zu einer Nordhorner Hoteldynastie mit inzwischen mehreren Häusern und das Riverside besticht durch seine Lage am Ufer des Vechtesees in Nordhorn. Durch die Hotellobby betritt man einen sehr großen Gastraum, eben das Pier 99. Und es war geöffnet und die Küche bot ein Mittagessen an. Fein!
Der Gastraum präsentiert sich zweigeteilt, innen ein sehr "loungiger" Bereich, offener Kamin in der Mitte, lange Bar, ein paar Esstische, einige niedrige Sitzgelegenheiten und hohe Tische. Das ganze in dunkleren Hölztönen gehalten. Ich nahm im "Wintergarten" Platz. Eine Fensterfront öffnet sich in diesem Beriech zum See, dass Innere ist Strandbarstyle. Grob gezimmerte Tische, Stühle und Bänke auf einem Dielenboden. Eher rustikale Deko, Besteck im großen Glas mit Papier-Servietten. Okay, ich hatte zwar keinen großen Service erwartet, aber ich reduzierte die Erwartungen noch etwas mehr.
Die Karte (lässt sich auf der HP einsehen) präsentiert eine mediterran-internationale Strandbarküche, mit Pizza, Pasta, ein paar mediterranen Vorspeisen, Suppen, Salaten sowie ein paar Fleisch- und Fischgerichte. Alles war klar darauf ausgerichtet, nicht zu viel Arbeit an kreativen Gerichten entstehen lassen, und es boten sich auch keine kulinarischen Überraschungen. Meine Aufmerksamkeit erregte aber die sehr durchdachte kleine, aber sehr ordentliche Auswahl an offenen Weinen und Flaschen, dort konnte man schon glücklich werden. Da ich aber mit dem Auto da war, nur eine alkoholfreier Drink für mich.
Ich entschied mich für den "Insalata Neptun" und harrte gespannt der Dinge. Der Salat wird aufgerufen als "Gemischter Blattsalat mit Gurken, Tomaten, Oliven, Zwiebeln, Champignons, Mozzarella, Pecorino, Paprika, verschieden gebratene Fischfilets und einem kleinem Shrimpsspieß"
Nicht sehr viel später wurde mir ein Teller mit dem Salat serviert. Der optische Eindruck war gut, der Salat selber präsentierte sich frisch in allen seinen Komponenten, schmackhaft angemacht mit einem grobkörnigen Senfdressig, dass ordentlich mit Essig abgeschmeckt war. Leider wurden die servierten Fische nicht vorgestellt. Leicht zu identifizieren der Garnelenspieß, die Garnelen waren sehr kurz gegrillt, fast roh,aber schmackhaft. Ein kleines Stück Zanderfilet konnte ich zweifelsfrei identifizieren und als schmackhaft befinden. Schwerer wurde es bei den beiden anderen Stücken, ich vermute ein gegrilltes Stück Schwertfisch sowie ein gebratenes Stück, von dem ich glaube das es Makrele war. Für den aufgerufenen Preis von 12,90 EUR war das ein ordentliches Gericht. Ich war zufrieden.
Der Service erledigte die gestellten Aufgaben ohne Probleme, es war aber auch nicht viel los und er konnte entspannt agieren.
Mit einem Espresso schloss ich das Essen und beglich eine Rechnung in Höhe von 18,20 EUR. Als Fazit kann ich festhalten, keine kreative Küche, aber ordentliche mediterrane Standardküche. Klare Empfehlung für ein unkompliziertes Mittagessen. Abends wäre es nicht unbedingt meine Wahl, aber im Sommer stelle ich mir einen Abend in dem gebotenen Ambiente am See schon sehr schön vor, vor allen Dingen bei den angebotenen Weinen. Wer hingeht macht sicher nichts verkehrt!
Kurze, kompakte Mittagessenkritik.
Den Vormittag hatte ich auf einer öden Sauergasschulung bei EMPG Großenkneten verbracht, dann noch aufreibende Begegnungen mit Bürokratie eines Erdölbetriebs, der Angst hat, dass seine Anlieger ihn schon wieder verklagen.......und ich bekam immer mehr Hunger, weil mein Frühstück schon um 6 Uhr Morgens vorbei war! Auf dem Rückweg vom Oldenburger- ins Münsterland überlegte ich also, wo ich ein ordentliches Mittagessen abseits von Burger- und Dönerromantik bekommen könnte. Mir stand nicht der Sinn nach Fast Food. Aber ein Gasthof oder... mehr lesen
Pier99
Pier99€-€€€Restaurant, Bar, Erlebnisgastronomie059218198199Heseper Weg 40, 48529 Nordhorn
4.0 stars -
"Mittags gut gegessen am See........" Carsten1972Kurze, kompakte Mittagessenkritik.
Den Vormittag hatte ich auf einer öden Sauergasschulung bei EMPG Großenkneten verbracht, dann noch aufreibende Begegnungen mit Bürokratie eines Erdölbetriebs, der Angst hat, dass seine Anlieger ihn schon wieder verklagen.......und ich bekam immer mehr Hunger, weil mein Frühstück schon um 6 Uhr Morgens vorbei war! Auf dem Rückweg vom Oldenburger- ins Münsterland überlegte ich also, wo ich ein ordentliches Mittagessen abseits von Burger- und Dönerromantik bekommen könnte. Mir stand nicht der Sinn nach Fast Food. Aber ein Gasthof oder
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Doch von vorne:
Meine Kritik aus dem Oktober 2014 ist eine der letzten von RK herüber geretteten Restaurantbewertungen, und nach fast 1,5 Jahren hatten wir die Gelegenheit, mal wieder im Lux essen zu gehen. Vordergründig, weil meiner Frau und mir der Sinn nach einer guten Fleischmahlzeit stand und mit dem Zusatznutzen, eine neue Bewertung einstellen zu können. Reserviert wird unkompliziert über die Homepage und wir fanden uns um kurz nach 19 Uhr am LWL Museum ein, in dessen Neubau das Lux residiert.
Mit dem Ambiente werde ich auch beim zweiten Besuch nicht warm. Auch wenn der Inneneinrichter sich viel Mühe gegeben hat, der karge, hohe Raum vermittelt ein bisschen Wartehallen Atmosphäre und man fühlt sich wenig geborgen. Die Tische sind schlicht eingedeckt und Stoffservietten wären dem kulinarischen Anspruch des Restaurants auch angemessen. Allerdings ist dies natürlich ein sehr persönlicher und subjektiver Eindruck. Mein Mitbewerter Peter fühlte sich offensichtlich wohl bei seinem Besuch. Schön die durch Fensterscheiben einsehbare Küche und natürlich der gläserne Reifeschrank für das dry aged Beef.........dafür kommt man ja ins Lux!
Mit Vegetariern und Veganern sollte man um dieses Restaurant einen großen Bogen machen, auch mit dem "Viel und Billig"-Fleischesser ist man hier nicht gut aufgehoben. Die Karte klärt über die Fleischqualitäten auf und setzt von den Zutaten und den Preisen einen hohen Anspruch. Ein Essen im Lux ist kein Schnäppchen. Aber wir hatten ja Lust auf Fleisch und somit waren wir glücklich mit dem Angebot.
Letztendlich gingen wir sowohl bei Vor- wie Hauptspeise gemeinsame Wege und orderten beide die Essenz vom Ochsenschwanz sowie das auf der Tageskarte ausgerufene Rumpsteak 28 Tage dry aged mit ein paar Beilagen.
Die Küche servierte zu Beginn einen Brotkasten mit frischem Baguette hell und dunkel, dazu etwas Butter sowie ein Kräuterquark. Gleichzeitig damit kam auch schon der Gruß der Küche. Eine Tomaten-Orangen-Suppe. Serviert in einem sehr kleinen Weckglas, gegessen mit einem kleinen Teelöffel, war diese Suppe eine extrem gut schmeckende Eröffnung unseres Mahls im Lux. Perfekt im Verhältnis Süße-Säure der Tomaten und der deutlich wahrnehmbaren Orangen schmeckte mit diese Suppe außerordentlich gut.
Vor dem Hauptgang für uns beide die in der Karte angebotene Essenz vom Ochsenschwanz. Eine perfekt zubereitete dunkel klare Bouillon bot sich uns dar. Wieder war die Suppe hervorragend abgeschmeckt. Diesmal kräftig würzig, so wie sich eine Ochsenschwanzsuppe präsentieren muss. Als Einlage zwei Ravioli mit Rindfleischfüllung und ein paar Julien vom Wurzelgemüse. Lecker!
Dann das, wofür wir gekommen waren, Rindfleischzubereitung at it's best! Je 200 Gramm Rumpsteak kamen auf einer (nicht zu heißen) heißen Steinplatte. Gute Idee, denn so bleibt das Fleisch angenehm temperiert während des Verspeisens. Beide hatten wir das Rumpsteak medium rare bestellt. Das Stück meiner Frau perfekt auf der Garstufe, meines ein kleines bisschen zu weit in Richtung medium, aber noch nicht so weit, dass ich es hätte zurück gehen lassen müssen. Allerdings frage ich mich, ob die Kerntemperatur exakt genug kontrolliert wurde. Nun denn, ich mag auch medium, deswegen genoss ich den typischen kräftigen Duft und Geschmack von trocken gereiftem Fleisch. Der Reifegrad war perfekt. Einfach lecker. Nur ein wenig Salz und Pfeffer würzte mein Rumpsteak, mehr braucht es nicht. Mit dem Fleisch serviert das Lux noch ein wenig Butter und ein kleines Stück Mais. Beilagen bestellt man sich getrennt aus der Karte. Wir hatten zusammen drei Beilagen geordert. Süßkartoffelpommes mit Trüffelmayonnaise, Polenta mit einer Pilzsauce sowie Kohlrabi, serviert in einer Mehlschwitze. Alle Beilagen schmackhaft und lecker. Besonders die gefielen mir die Süßkartoffelpommes.
Das Zwischenfazit für das Essen fällt gut aus. Die Küche kann die hohen Preise (100 gr dry aged 17,50 EUR) rechtfertigen. Wir waren zufrieden mit den Speisen.
Zu den Speisen orderten wir eine Flasche Mineralwasser medium sowie einen Weißwein. Die Konsultation meiner Frau in Sachen Rot oder Weiß ergab, dass wir beide mehr Lust auf einen Weißwein verspürten. Nach Konsultation der ordentlich sortierten Weinkarte sollte es ein VDP Ortswein sein, Grauburgunder vom Löss von Philip Kuhn aus Laumersheim. Die Karte verschweigt die Jahrgänge und uns wurde ein 2014er präsentiert. Trotzdem schon ein gut trinkbarer mineralischer Grauburgunder mit noch frischer Säure. Beim Kuhn kann man eigentlich nichts verkehrt machen, dass schmeckt eigentlich immer. Sehr schön, dass das Lux die Weißweine in großvolumigen Gläsern serviert, die manch anderes Restaurant nicht mal für Rotweine verwendet. Der Wein konnte sich im Glas wundervoll entfalten.
Nun also zum Drumherum, ich hatte ja schon gesagt, mit dem Ambiente werde ich nicht warm. Aber das ist ein zu persönlicher Eindruck, um daraus eine negative Bewertung zu rechtfertigen. Anders ist das allerdings bei den Toiletten. Beim Gang die lange Treppe herunter in den Keller fürchtet man schon in den Katakomben verloren zu gehen, wenn die Verlies-artigen Toilettenräume betritt. Das ist definitiv zu lieblos für ein Restaurant wie das Lux und seinen Anspruch.
Viel verheerender allerdings wieder einmal der Service! Bin ich eigentlich einer der letzten Menschen, die von einem gastronomischen Betrieb erwarten, dass der Service mit den Speisen im Anspruch mithalten kann? Oder ist die Vapianorisierung der Gäste bereits so weit fortgeschritten, dass die Mehrzahl der Gäste auch in relativ teuren Restaurants einfach gar nicht mehr erwarten bedient zu werden? Hier eine Aufzählung aller Punkte, die mir gestern Abend nicht gefallen haben:
Ich empfinde es nicht als angebracht, wenn man den Kellner an der Kasse ansprechen muss nach dem betreten des Restaurants, ich finde es angebracht angesprochen zu werden.
Noch schlimmer wenn dieser Kellner nebenbei beim Blick auf seinen Reservierungsschirm uns darauf hinweist, wir könnten unsere Garderobe an die 2 Meter entfernten Kleiderhaken bringen. Immerhin schaltete er das Licht in der Garderobenecke ein, als ich mit fast den Hals gebrochen hätte beladen mit den Mänteln meiner Frau und meines eigenen.
Definitiv nicht gut, wenn bei zwei leeren Gläsern auf einem Tisch mit zwei Personen der Kellner mindestens 10 Mal am Tisch vorbei läuft, aber es nicht für nötig hält nach zu schenken. Meine Frau musste sich irgendwann erheben und sich die Flasche nehmen. Immerhin bekam sie dafür beim öffnen unaufgefordert den Korken am Korkenzieher unter die Nase gehalten, der Kellner wollte wohl Kompetenz zeigen. Hätte er mal lieber nachgeschenkt, dass wäre bedeutend besser angekommen!
Der Tisch war einsehbar mit Wachs verschmutzt, wurde aber nicht gereinigt.
Nun muss sich jeder selber ein Urteil bilden, wie wichtig ihm diese Punkte sind. Ich persönlich aber erwarte bei einer Gesamtrechnung von 150 EUR einen besseren Service, wie ich es von vielen meiner favorisierten Restaurants, unter anderem dem Giverny und dem Keilings, kenne. Auch dort bezahlen wir besagte Rechnungsbeträge, es ist also möglich, sowas zu realisieren. Momentan kommt trotz der guten Küche kein Besuch im Lux mehr in Frage.