Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und freue mich dann immer, wenn mir die Auswahl von Restaurants durch informative Kritiken erleichtert wird. Umgekehrt gebe ich meine Erfahrungen auch sehr gerne weiter.
Einige wenige meiner bisherigen Kritiken, die ältesten, stammen originär noch aus RK, aber nach dessen Verkauf an Yelp suche ich hier ein neues "Zuhause".
Zu meinen Bewertungskriterien ein kurzes Wort. Ich bin Relativbewerter, auch ein gut geführter Imbiss kann mal 4 Punkte bekommen, ebenso wie ein Sternerestaurant, es muss dem jeweiligen Anspruch entsprechen!
4 bis 5 Punkte bedeuten für mich, das das Restaurant seinen und meinen Anspruch erfüllt hat bei meinen Besuch. 3 Punkte bedeutet, gewissen Defizite in einzelnen Aspekten. Darunter bedeutet eine Bewertung erhebliche Mängel bei meinem Besuch.
Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 501 Bewertungen 743806x gelesen 14847x "Hilfreich" 14106x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 14.02.2018 2018-02-14| Aktualisiert am
14.02.2018
Besucht am 10.02.2018Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 150 EUR
Am Ende einer langen Tages-Weinreise durch die Pfalz, von Leinsweiler über Flemlingen und Sankt Martin, waren wir schlussendlich in Deidesheim angekommen, für 18 Uhr hatten wir einen Tisch im Gutsküche des Weinguts Siben Erben reserviert. Und nachdem wir noch ein bisschen Zeit mit dem Testen von Weinen der Deidesheimer VDP Güter verbummelt hatten, standen wir zur rechten Zeit vor dem großen Hoftor des Siben'schen Weingutes.
Sieben Erben ist eines der Gründungsmitglieder des VDP und im Vergleich zu den Deidesheimer Großnamen des VDP etwas unbekannter, aber natürlich nicht für Carsten1972, wir hatten hier schon einige Male ein paar gute Tropfen verkostet und auch gekauft. Nur in der Gutsschänke war ich noch nie, und das wollten wir jetzt nachholen. Schwiegervater hatte Geburtstag und wurde mit einer Weinrundreise durch die Pfalz beschenkt und diese sollte mit einem Essen abgeschlossen werden. Der Schwiegervater ist "rechter Schwab" und man darf ihm nicht mit allzu exotischer Küche kommen, also fiel LA Jordan oder der schwarze Hahn aus dem Suchraster raus! Aber meine Frau hatte einen Geistesblitz in der Vorbereitung unserer Tour und erinnerte sich an die Gutsküche Sieben Erben. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, endlich mal da einkehren und das perfekte Gasthaus für den Schwaben in der Pfalz. Durch das große Tor an der Weinstraße ging es über den Innenhof zum rückseitigen Gastraum.
Hell erleuchtet in der Februardunkelheit schien es uns aus den Fenstern entgegen. Der renovierte Gastraum wird dominiert durch etliche Säulen, um die herum sich die Tische gruppieren.
Obwohl es recht kühl wirkte, war es doch eine behagliche Atmosphäre. Die Tische waren schlciht eingedeckt, das alles passte gut zum Gutsküchenkonzept.
Hinter der großen Theke hinten im Gastraum werkelten die drei Servicekräfte, die sich an diesem Abend um die Gäste kümmern würden. Wir wurden in Empfang genommen und der reservierte Tisch war schnell angewiesen. Geölte Eiche bestimmt das Ambiente im Gastraum. Dadurch ist er trotz der rau verputzten Wände angenehm warm in der Empfindung.
Die Karten wurden uns gereicht und wir sondierten die drei Seiten Speiseangebot, zum Teil lässt sich diese auch auf der HP einsehen. Eine Seite für die unvermeidlichen Pfälzer Klassiker (Saumagen und Co.), zwei Seiten sehr saisonale Küche machten uns doch mehr Freude. Gewählt wurde durch uns Vier eine breiter Querschnitt durch die Karte. Vorweg für die beiden Schweigereltern eine Suppe: Cremiges Schwarzwurzelsüppchen, Schweigermutter war sehr angetan und hat sich fest vorgenommen, auch n der eigenen Küche mal Schwarzwurzeln zu verarbeiten. Rinderbrühe mit Markklößchen und Flädle, was sonst für den schwäbischen Schwiegervater. Mit dieser Suppe war das Eis gebrochen, der Schwabe war angetan und wir mussten uns keine Sorgen mehr über den weiteren Abend machen. Meine Frau und ich gingen wieder gemeinsame Wege bei der Vorspeise. Für uns Beide "hausgebeizter Lachs mit mariniertem Gemüse "Asia Style" und Meerrettich-Kräuter-Creme.
Dazu natürlich eine paar Rieslinge des Weingutes, der perfekte Wein für "Asia-Style". Sehr gut gebeizter Lachs, in einem recht großen einzelnen Stück serviert. Lecker. Weiter ging es mit den Hauptspeisen. Für die Schweigereltern Wildschweinsauerbraten mit Quarkspätzle und Rotkohl. Kalbstafelspitz auf winterlichen Gemüse, von Beiden gab es positive Rückmeldung zu den Gerichten. Also zu meinem Gericht (und dem meiner Frau) Hausgemachte Kalbsmaultaschen auf rahmigen Schwarzwurzeln. Auch ich mag den "Winterspargel" äußerst gerne, und grab den regelmäßig aus dem elterlichen Garten in der Grafschaft Bentheim aus. Die mit Biss gekochte Schwarzwurzel wurde mit einem Rahm serviert, sehr gut zubereitet. Der Anschnitt der Maultaschen ergab ein ungewöhnliches Ergebnis
Das war eher wie ein Pasta-Strudel zubereitet. Die Pasta war mit einer gewürzten Kalbsfarce bestrichen und dann im Ganzen eingerollt worden. So war dann das Mundgefühl und auch der Geschmack eher in Richtung Lasagne als in Richtung schwäbisches Nationalgericht. Gut, dass das der Schwiegervater nicht bestellt hatte, ich wüsste nicht, ob es seine Gnade gefunden hätte. Der Schwiegersohn fand es sehr lecker. Dessert ging auch noch bei einigen: Schokoladen Creme Brulee mit Maroneneis. War so lecker, wie es sich anhört. Die Küche hatte einen sehr ordentlichen Job gemacht. Ich hab es nicht bereut, dass wir eingekehrt waren. Bei Siben Erben trinkt man Riesling, und der Blick auf die Weinkarte mit Ersten und Großen Gewächsen
Erste Lagen
Große Lagen
verlockt dazu, viel auszuprobieren. Und die auch die aufgerufenen Preise für das Achtele, Viertele und die Flasche sind äußerst angenehm.
Mit dem Chef entspann sich noch eine Diskussion über das nötige Alter gerade von großen Gewächsen (mindestens 5 Jahre, seiner Meinung nach), und weil er merkte, dass wir auch so ticken, gab es noch Gelegenheit ein paar nicht auf der Karte aufgeführte Große Gewächse älter als 5 Jahre zu probieren. Vielen Dank dafür! Auch sonst versah der Service seinen Dienst gut und ohne Fehler, obwohl das Haus gegen 19:30 komplett gefüllt war und es viel zu tun gab.
Die Kundschaft ist sehr durchmischt, Familien mit Kindern, neben dem gehoben gekleideten gut situierten Rentner(ehe)paar, alles war da. Eine schöne Besenwirtschaftsatmosphäre mit anspruchsvollerer Küche. Absolute Empfehlung für Sibens Gutsküche, wenn wir in Deidesheim sind, kommen wir gerne wieder.
Am Ende einer langen Tages-Weinreise durch die Pfalz, von Leinsweiler über Flemlingen und Sankt Martin, waren wir schlussendlich in Deidesheim angekommen, für 18 Uhr hatten wir einen Tisch im Gutsküche des Weinguts Siben Erben reserviert. Und nachdem wir noch ein bisschen Zeit mit dem Testen von Weinen der Deidesheimer VDP Güter verbummelt hatten, standen wir zur rechten Zeit vor dem großen Hoftor des Siben'schen Weingutes.
Sieben Erben ist eines der Gründungsmitglieder des VDP und im Vergleich zu den Deidesheimer Großnamen des VDP... mehr lesen
4.0 stars -
"Feine Küche im Weingut" Carsten1972Am Ende einer langen Tages-Weinreise durch die Pfalz, von Leinsweiler über Flemlingen und Sankt Martin, waren wir schlussendlich in Deidesheim angekommen, für 18 Uhr hatten wir einen Tisch im Gutsküche des Weinguts Siben Erben reserviert. Und nachdem wir noch ein bisschen Zeit mit dem Testen von Weinen der Deidesheimer VDP Güter verbummelt hatten, standen wir zur rechten Zeit vor dem großen Hoftor des Siben'schen Weingutes.
Sieben Erben ist eines der Gründungsmitglieder des VDP und im Vergleich zu den Deidesheimer Großnamen des VDP
Geschrieben am 13.02.2018 2018-02-13| Aktualisiert am
13.02.2018
...und ich gebe zu, ich war skeptisch, als wir vor dem Park Café in Sankt Martin standen. Siebziger Jahre pur, von außen, und auch auf dem Weg nach Oben und Innen blieben wir dort verhaftet. Ist man aber drin im nostalgischen Gastraum mit wenig Flair,
erblickt man das hier
und sieht der Kuchenbäckerin durch die geöffnete Küchentür beim backen zu. Alle Kuchen frisch selbst zubereitet, fein, und eine sehr hochwertige Kaffeemaschine, jetzt konnte ich den sehnsüchtigen Blicken meiner Schwiegermutter nachgeben (immer auf der Suche nach einem "richtigen Café", sie hasst aufgepimpte Bäckerei-Filialen) und wir suchten uns einen Tisch. Der frisch aufgebrühte Kaffee und die georderten Kuchen machten viel Freude.
Himbeer-Kirsch-Schoko
Pfälzer Apfel-Weintorte (Äpfel werden in Weißwein gekocht)
gedeckter Apfelkuchen. Durchweg waren alle angetan vom servierten Kuchen. Die Dame im Service klärte über Café und Herstellung der Kuchen so ausführlich aus, dass ich annehme, es war die Chefin. Fazit, nicht abschrecken lassen vom Äußeren, sondern einfach lecker Kuchen essen! Das "Oma-Ambiente" passt dann auch einfach hierhin!
...und ich gebe zu, ich war skeptisch, als wir vor dem Park Café in Sankt Martin standen. Siebziger Jahre pur, von außen, und auch auf dem Weg nach Oben und Innen blieben wir dort verhaftet. Ist man aber drin im nostalgischen Gastraum mit wenig Flair,
erblickt man das hier
und sieht der Kuchenbäckerin durch die geöffnete Küchentür beim backen zu. Alle Kuchen frisch selbst zubereitet, fein, und eine sehr hochwertige Kaffeemaschine, jetzt konnte ich den sehnsüchtigen Blicken meiner Schwiegermutter nachgeben (immer auf... mehr lesen
Park Cafe Sankt Martin
Park Cafe Sankt Martin€-€€€Cafe06323 4088Im Stöckelfeld 7, 67487 Sankt Martin
4.0 stars -
"Auf die inneren Werte kommt es an......." Carsten1972...und ich gebe zu, ich war skeptisch, als wir vor dem Park Café in Sankt Martin standen. Siebziger Jahre pur, von außen, und auch auf dem Weg nach Oben und Innen blieben wir dort verhaftet. Ist man aber drin im nostalgischen Gastraum mit wenig Flair,
erblickt man das hier
und sieht der Kuchenbäckerin durch die geöffnete Küchentür beim backen zu. Alle Kuchen frisch selbst zubereitet, fein, und eine sehr hochwertige Kaffeemaschine, jetzt konnte ich den sehnsüchtigen Blicken meiner Schwiegermutter nachgeben (immer auf
Geschrieben am 13.02.2018 2018-02-13| Aktualisiert am
13.02.2018
Abends sollte es bei Siben Erben zum Essen gehen, der Schwiegervater war zum Geburtstag dorthin von meiner Frau und mir eingeladen worden. Vorher gab es eine Tour durch die Pfalz, Weineinkaufen und den Schwiegervater bei den Proben mit einigen Flaschen beschenken. So ging es also vom Süden, Leinsweiler (WG Siegrist), nach Flemlingen (WG Minges) über Sankt Martin (WG Adriane Moll und Schreieck) nach Deidesheim, wo wir den Abend in oben angesprochener Besenwirtschaft abschließen wollten. In Deidesheim wurden dem Schwiegervater einige der namhaftesten VDP Weingüter präsentiert, RrvB, B&J, Winning.....und weil noch Zeit war bis zum Essen und mir beim Gang durch Deidesheim der neue Ort der Weinbar von Dr. Bürklin-Wolf von außen gefallen hatte
lernte er auch noch diesen altehrwürdigen VDP Granden kennen. Immer schon im Besitz des Weingutes, ist das ehemalige Gasthaus zur Kanne jetzt als Weinbar und Vinothek direkt dem Weingut zugeordnet. Wie gesagt, wir hatten noch Zeit und gingen hin. Das Erblickte machte Freude, einzukehren. Tritt man durch die Tür, rechts die Vinothek, links die Weinbar. In der Weinbar eine äußerst gemütliche Inneneinrichtung. Ebenso wie im Rest des Gebäudes bis hin zu den sanitären Anlagen hatte jemand mit großem Sachverstand ein sehr edles und angenehm warmes Ambiente entworfen. Der Gastraum ist Weinbar, alle Weine aus allen Lagen des Weingutes in sehr vielen Jahrgängen lassen sich verkosten.
Großartig, dass alle Weine in Zalto Gläsern ausgeschenkt werden. Wer die Preise dieser edlen Weinbehältnisse kennt, hat schon fast Angst, diese in die Hand zu nehmen. Die Weinkarte wurde studiert und selbst für den Rotwein trinkenden Schwaben fand sich eine Beerenauslese. Diese Weinprobe war äußerst schön! Dazu bietet die Weinbar eine kleine Tapaskarte und Käse als Begleiter zum Wein. Auch ein guter Kaffee wird serviert.
Viel Freude machte auch der junge Herr hinter der Theke, profunde Kenntnisse der Bürklin-Wolf'schen Weine und sehr hohe Aufmerksam- und Freundlichkeit machten uns als Gäste glücklich.
Wir hatten eine schöne Zeit in der Weinbar von Dr. Bürklin-Wolf. Und wir kommen sicher wieder, wenn wir in Deidesheim sind. Tolle Kombination von guten Weinen und edlem Lifestyle. Ich wüsste hier ein paar Kollegen, mit denen ich mich gerne dort auf einen Abend treffen würde.
Abends sollte es bei Siben Erben zum Essen gehen, der Schwiegervater war zum Geburtstag dorthin von meiner Frau und mir eingeladen worden. Vorher gab es eine Tour durch die Pfalz, Weineinkaufen und den Schwiegervater bei den Proben mit einigen Flaschen beschenken. So ging es also vom Süden, Leinsweiler (WG Siegrist), nach Flemlingen (WG Minges) über Sankt Martin (WG Adriane Moll und Schreieck) nach Deidesheim, wo wir den Abend in oben angesprochener Besenwirtschaft abschließen wollten. In Deidesheim wurden dem Schwiegervater einige... mehr lesen
Gasthaus Zur Kanne
Gasthaus Zur Kanne€-€€€Restaurant, Weinstube, Gourmet063262181339Weinstraße 31, 67146 Deidesheim
5.0 stars -
"Hier fühl ich mich wohl......" Carsten1972Abends sollte es bei Siben Erben zum Essen gehen, der Schwiegervater war zum Geburtstag dorthin von meiner Frau und mir eingeladen worden. Vorher gab es eine Tour durch die Pfalz, Weineinkaufen und den Schwiegervater bei den Proben mit einigen Flaschen beschenken. So ging es also vom Süden, Leinsweiler (WG Siegrist), nach Flemlingen (WG Minges) über Sankt Martin (WG Adriane Moll und Schreieck) nach Deidesheim, wo wir den Abend in oben angesprochener Besenwirtschaft abschließen wollten. In Deidesheim wurden dem Schwiegervater einige
Aus der NOZ:
Seit Januar ist nach neunmonatiger Umbauphase abends wieder Licht in der „Ollen Use“. Der Betrieb läuft mit einigen gebuchten Veranstaltungen langsam an, bevor dann ab kommender Woche jeweils von Dienstag bis Freitag ab 18 Uhr sowie samstags ab 11 Uhr geöffnet ist.
Walhalla-Chef Andreas Bernard hat dem Traditionslokal in der Osnabrücker Altstadt mit dem Umbau ein modernes Konzept verpasst. Motto: „Altes bewahren und Neues wagen“. Das macht auch der Zusatz „EssBar“ über dem Eingang deutlich. Im Erdgeschoss erwartet die Gäste jetzt ein zeitgemäßes Kneipen-Ambiente mit Hochtischen, an denen neben Getränken nur Currywurst und Pommes serviert wird, sowie in der ersten Etage ein Restaurant mit einer etwas anderen Speisekarte.
„Moderne Interpretation einer Gastwirtschaft“
Wie groß das öffentliche Interesse an der „Olle Use“-Wiedereröffnung ist, hat sich noch einmal zwischen den Jahren gezeigt. „Da haben immer wieder Passanten angeklopft, wann wir öffnen, und ob sie schon mal einen kurzen Blick ins Innere werfen können“, freut sich Hausherr Bernard über die Neugier auf die realisierte, „moderne Interpretation einer Gastwirtschaft“.
Über 18 Treppenstufen geht es in die neu gewonnene erste Etage mit dem Restaurantbereich. Hier gibt es keine feste Speisekarte, sondern die Gäste haben die Auswahl aus einem ständig wechselnden Angebot von rund zehn Gerichten. Diese werden von Küchenchef Uwe Steinhauer, den viele wahrscheinlich durch seine frühere Tätigkeit in der Stadthalle kennen, und seinem Team in der sich unter dem Dach befindenden Cuisine frisch zubereitet.
Aus der NOZ:
Seit Januar ist nach neunmonatiger Umbauphase abends wieder Licht in der „Ollen Use“. Der Betrieb läuft mit einigen gebuchten Veranstaltungen langsam an, bevor dann ab kommender Woche jeweils von Dienstag bis Freitag ab 18 Uhr sowie samstags ab 11 Uhr geöffnet ist.
Walhalla-Chef Andreas Bernard hat dem Traditionslokal in der Osnabrücker Altstadt mit dem Umbau ein modernes Konzept verpasst. Motto: „Altes bewahren und Neues wagen“. Das macht auch der Zusatz „EssBar“ über dem Eingang deutlich. Im Erdgeschoss erwartet die Gäste... mehr lesen
Alte Gaststätte Olle Use
Alte Gaststätte Olle Use€-€€€Gasthaus, Kneipe054124475Heger Straße 17, 49074 Osnabrück
stars -
"Neues Konzept (klingt spannend)....." Carsten1972Aus der NOZ:
Seit Januar ist nach neunmonatiger Umbauphase abends wieder Licht in der „Ollen Use“. Der Betrieb läuft mit einigen gebuchten Veranstaltungen langsam an, bevor dann ab kommender Woche jeweils von Dienstag bis Freitag ab 18 Uhr sowie samstags ab 11 Uhr geöffnet ist.
Walhalla-Chef Andreas Bernard hat dem Traditionslokal in der Osnabrücker Altstadt mit dem Umbau ein modernes Konzept verpasst. Motto: „Altes bewahren und Neues wagen“. Das macht auch der Zusatz „EssBar“ über dem Eingang deutlich. Im Erdgeschoss erwartet die Gäste
Geschrieben am 05.02.2018 2018-02-05| Aktualisiert am
05.02.2018
Besucht am 03.02.2018Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 580 EUR
Nehme ich also mal das Zuspiel an, das mir der Borgfelder mit spitzer Feder rezitationstechnisch zugespielt hat. Der „Grafschafter Gourmet“ hatte sich mit seiner Frau auf den Weg von der Ems (er wohnt aber in Rheine / LK Steinfurt) auf den Weg an die Weser gemacht. Eigentlich sollte es ein wochentägliches Treffen werden, mir war ein Geschäftstermin in Bremen angekündigt worden, der eine Übernachtung nötig gemacht hätte. Als aber dieser sich verschob, wurde kurzfristig ein wochenendliches kulinarisches Date inklusive der Gattinnen anvisiert.
Nicht ahnend, dass der Borgfelder sich gerade auf eine mehr oder weniger leidensvolle Kritikersafari durch die gehobene Gastronomie seiner Heimatstadt begeben hatte, äußerte ich den Wunsch, den Abend entweder in der Küche 13 ( http://www.gastroguide.de/restaurant/174938/kueche13/bremen/bewertung/34045 ) oder im kleinen Lokal (http://www.gastroguide.de/restaurant/14883/das-kleine-lokal/bremen/bewertung/34082 ) zu verbringen und schlug diese für ein gemeinsames Essen vor. Warum wartet er auch immer so lange, bis er was veröffentlicht? Dann wäre das natürlich nicht passiert, so aber konnte ich (nun) verstehen, dass die Küche 13 komplett abgelehnt wurde, und der Borgfelder seine Skepsis vor unserem Besuch im kleinen Lokal nicht ganz verbergen konnte…….so musste er jetzt aber da durch und mit uns in die Besselstraße spazieren!
Mit dem Zug waren wir gegen Mittag in der Wesermetroploe eingetroffen, zum Glück waren alle Fußballfans auf dem Weg in den Pott nach Gelsenkirchen um auf Schalke Fußball zu schauen (Koordination ist alles!) und wir fuhren entspannt in den Bremer Hauptbahnhof ein. Schnell waren wir im „Hotel Überfluss“ eingecheckt und erkundeten nach jahrelanger Abwesenheit mal wieder die Bremer Sahneseiten direkt am Weserufer (Schnoor, Altstadt, Wall, Böttcherstraße, Ostertorsteinweg), mitten drin im Bremer Karneval, ein langer Sambazug zog sich unüberhörbar durch die komplette Innenstadt.
Irgendwann war es dann Zeit, sich ausgehfertig zu machen und sich auf den Weg zu Frau und Herr Borgfelder zu machen. Das Schöne an unserem Aufenthalt war, dass alle „places of interest“ fußläufig erreichbar waren. Und so lernten wir dann die bessere Hälfte von „Borgi“ kennen, den meine Frau und ich ja schon im letzten Sommer in Bentheim getroffen hatten. Da war sofort Sympathie auf allen Seiten und nachdem ich das originale klingonische Bathlet im Borgfelderschen Wohnzimmer ausgiebig bewundert hatte, ging es zum „kleinen Lokal“.
Einladend leuchtete uns das kleine Lokal den Weg in den im Sousterrain gelegenen Gastraum. Wenn man unfallfrei die durch einen Vorhang verborgene Stufe in den Gastraum hinunter überwunden hat, dann fühlt man sich sofort wohl.
Der Borgfelder hat es mit Wohnzimmeratmosphäre beschrieben, dass trifft es gut. Vielleicht dreißig Gäste finden an Zweier- und Vierertischen Platz. Dunkles Holz, roter Stoff und Samt bestimmen eine kuschelige Atmosphäre.
Ich habe mich wohlgefühlt. Auch wenn es bei ausgebuchtem Gastraum doch recht laut und intim wird, es hat mir gefallen. Der Service nahm uns die Garderobe ab und wir nahmen an einem Tisch für 4 Personen Platz, der ausreichend Platz bot. Borgi hat die Tischdekoration in seinem Bericht schon angesprochen, mich haben die Papiertischsets nicht so gestört, ich fand das passend zum Rest des Ambientes. Ansonsten erfolgte das eindecken des Tisches nach dem bestellen der jeweiligen Menüs, und dort leistete sich der Service keine Schwäche. Ebenso wurden während des Menüs immer genau passend Besteck und Gläser auf dem Tisch passend zum Folgenden ergänzt.
Das Angebot an Gerichten besteht aus zwei Menüs (5 Gang und 7 Gang maximal) die mit ihren Einzelgängen auch das a la carte Angebot bilden. Das Angebot wechselt wöchentlich und wird auf der Homepage ausführlich verkündet. Die Frage nach einem Aperitif wurde gestellt und positiv beantwortet, mit der Rückfrage nach einer Empfehlung. Das war ein mit Kaktusfeigensirup aufgegossener Champagner, bestellt durch Frau Borgfelder und die beiden Münsterländer, der Borgfelder orderte einen Campari Orange.
Bestellt wurden jeweils zweimal die 5 Gänge des Menüs 1, sowie einmal dessen 4 Gang Version, Carsten orderte die 5 Gang Version des Menü 2. Mit dem bestellen servierte der Service
und
Eine gesalzene Butter (demi sel nehme ich an) sowie verschiedene Brotsorten wurden gereicht. Viel hatte ich davon nicht, es hatte sich am Tisch schon eine lebhafte Unterhaltung entwickelt. Ich glaube ich kann für alle 4 Beteiligten sprechen, die Stimmung passte zwischen den sich kennen lernenden 4 am Tisch sitzenden Personen und es gab sehr viele Themen zu diskutieren. In diese angeregte Unterhaltung hinein kredenzte uns die Küche den ersten Küchengruß Gelbflossen Thun mit Mango und Kartoffelstroh / Pumpernickel Rehschinken. Die Kombination von sehr sanft mariniertem bis roh serviertem Thunfisch zu einem fruchtigen Begleiter ist ja klassisch gut. Mir war das Mangopüree schon fast etwas zu dominant auf dem Löffel, ein bisschen Crunch durch (vermute ich) frittierter Kartoffel. „Schmackofatzlöffel“ würde ein TV bekannter 2 Sternekoch sagen. Nicht so „Schmackofatz“ die zweite Komponente auf dem Amuseteller, ein recht magerer Rehschinken auf Pumpernickel. Jetzt sind wir ja genetisch geprägte Pumpernickelesser im Münsterland, aber das war mir zu schlicht in der Präsentation und auch im Geschmack. Der Schinken geriet im Vergleich mit dem süßen Roggenbrot arg unter die Räder und war nicht wahrnehmbar. Wildterrine Quinoa Karotte. Amuse zwei, hier wurde es wieder anspruchsvoller, sowohl optisch wie geschmacklich. Jetzt bin ich nicht der bekennende Quinoa Liebhaber, aber in Kombination mit der sehr guten Terrine und dem Karottenmousse waren die leicht angekeimten Quinoakörner doch schmackhaft. Bis auf den Schinken schmackhafte Grüße der Küche, ich freute mich auf die einzelnen Menügänge, und so soll es ja sein!
Ich will im Detail nur die von mir gegessenen Gerichte bewerten, somit hier ein optischer Eindruck der Teilgerichte von Menü 1 meiner drei Tischgenossen. Tomatengugelhupf mit marinierten Muscheln Ahrenhorster Flußwaller mit Rosenkohl und Senfsaatkompott Stubenkükenbrust und angemachte Blutwurst mit Champignons und Porree
Vor dem Fleischgang hatte der Borgfelder einen Geistesblitz und schlug ein Sorbet vor. Der Service ging in der Küche fragen und informierte uns über das Angebot,
ein Sorbet von weißem Pfirsich. Pur oder aufgegossen, für mich mit einem trockenen Prosecco, ich meine mich zu erinnern, dass in eines der Sorbetgläser noch etwas Gehaltvolleres aufgegossen wurde. Danach dann zum Fleisch/ Hauptgang, Frau Carsten1972 und Frau Borgfelder waren dem Menüvorschlag gefolgt und bekamen serviert Rücken vom Iberico Schwein mit Artischocken, Chorizo, Bohnen, Oliven und Polenta
Der Borgfelder hatte beim Bestellen gebeten, dass Schwein gegen das Lammgericht aus Menü 2 zu tauschen und dem wurde ohne Probleme entsprochen. Lammcarrée und hausgemachtes Lammknipp mit Roter Bete und Grünkohlquiche Gestockte Passionsfruchtcreme mit Pistazien und Ziegenkäseeis
Was ich so mitbekam von meinen Tischgenossen, war im Großen und Ganzen das Menü gut. Kritik gab es von den beiden Damen am Hauptgericht, das Schweinefleisch war nicht das allerzarteste, es hatte deutlichen Biss. Ein paar Komponenten ließen unseren Kritikergranden etwas leiden (ich fand ihn lecker, den Lauch), großen Anklang fand der erste Gang, sowie der Waller. Ein paar Komponenten durfte ich vom Teller meiner Frau kosten, und was mir geboten wurde, schmeckte durchgehend gut, wobei das Schweinefleisch tatsächlich nicht völlig zart war. Ein kleiner Hakler hier beim Service, Frau Borgfelder hatte sich die 4 Gangvariante von Menü eins bestellt und bekam trotzdem das Stuben Küken serviert. Abgerechnet hat das kleine Lokal trotzdem den Viergangtarif. Meine Frau war sehr angetan vom Menü, ergo war der Abend für mich erfolgreich und nichts konnte den weiteren Verlauf mehr stören. Ich denke, auch meine beiden weiteren Tischgenossen konnten dem gebotenen weitestgehend positives abgewinnen.
Etwas mehr ins Detail gehe ich bei meinem Menü. Am Tisch war ich der Einzige, der sich für Menü 2 entschieden hatte und meine 5 erwählten Gänge daraus begannen mit Skreikabeljau mit Rahmzwiebeln, Spinat und Stockfischkrokette. Der Skrei hat ja noch Saison und wenn es ihn zu dieser Jahreszeit auf den Restaurantkarten gibt, dann ist er einer meiner Lieblingsfische. Zubereiten kann man ihn auf unendlich viele Arten. Die Küche des kleinen Lokals machte keine großen Experimente und servierte ihn gedünstet, perfekt glasig gegart, lecker. Spinat passt dann zum Skrei immer, sehr lecker war auch die Krokette mit Stockfisch. Gerösteter Pulpo auf Paprikagraupen und Pimentos. Dieser Gang hatte den Ausschlag geben, mich für Menü 2 zu entscheiden. Und das musste ich dann nicht bereuen. Ein extrem schlotziges Risotto aus Graupen, mit gekochten Pulpostücken, verfeinert mit Paprika, einfach sehr lecker! Tadellos zart der geröstete Pulpoarm, zusammen mit den leicht angerösteten Pimentos, nicht scharf, war das allerfeinste Herzensküche, nicht raffiniert, aber sehr wohlschmeckend. Carsten1972 war sehr glücklich nach diesem Gang. Ruccolamaultasche mit gebackenem Spitzkohl und Belper Knolle. Mit einem relativ klar gegliederten Gericht ging es weiter. War der Pulpo mit seinem Graupenrisotto ein aromentechnischer Mundfüller, wurde es hier feiner bei den Aromen. Ein geviertelter kleiner Spitzkohl im Ganzen blanchiert und gebacken, ergänzte sich aufs Feinste mit der Sauce. Das leicht süßliche Aroma des Spitzkohls wurde durch das backen von Röstaromen ergänzt. Die Maultasche an sich war lecker, hatte aber keinen Bezug zum Rest des Gerichts.
Mea Culpa, leider war der Abend so kurzweilig, dass ich meine Kritikerpflichten vernachlässigt habe, und schlicht vergessen habe, meinen Hauptgang zu fotografieren. Also Kopfkino zum geschmorten Ochsenbäckchen mit frischem Wintertrüffel und Blumenkohl. Vor dem Hauptgang auch für mich das Sorbet vom weißen Pfirsich. Zu diesem Schmorgericht gibt es nur eines zu sagen. Ein Aromenknaller, bei Anblick zerfallendes Fleisch, begleitet von einer extrem guten Schmorjus, sehr gut passendes Trüffelaroma, begleitet wurde dieses Fleisch von Blumenkohl, geröstet und in einem Püree. So passte das perfekt! Karameliaschokolade Amaranth und Cranberries, das war mein Dessert. Beim Servieren der Desserts fing ich augenblicklich an zu überlegen, wie ich meine Dessert-Wahl gegen unautorisierten Zugriff meiner Tischgenossen verteidigen würde, derart ungeniert „gierige“ Blicke richteten sich auf meinen Teller. Es bestand vollständige Einigkeit, eines der besten Gerichte des Abends hatte ich vor mir stehen. Schokolade, herb, Crunch, leichte Säure, perfekt aufeinander abgestimmt!
Zum abschließenden Espresso noch einen Trüffel für jeden, Trüffel zum Espresso
und wir waren glücklich durch ein gut zubereitetes Menü geleitet worden durch die Küche und den Service des kleinen Lokals. Und ich staune immer, wie unterschiedlich Menschen ein und dasselbe Gericht wahrnehmen. In der Bewertung einer gastronomischen Leistung bin ich Gemütsmensch, ich muss mich wohlfühlen in allen Aspekten eines Restaurantbesuches. Zugewandter Service, eine kreative Küche, die aus vermeintlich einfachen Zutaten für mich neues und kreatives zaubert, ein wohliges Ambiente, tolle Weine….dann schaue ich gar nicht so auf das Detail. Ganz anders unser Kritikergrande Borgfelder, immer wieder staune ich über seine Fähigkeit, kleinste Details wahrzunehmen, und sich Gedanken über diese zu machen. Wo ich ein Gericht in seiner Gesamtheit bewerte, baut er es auseinander und analysiert es. Das macht unser kleines Forum aber auch aus, die verschiedenen Blickwinkel.
Wein haben wir auch getrunken. Und da war der Borgfelder mal ein kleines bisschen „fies“ zu mir. Da sollte ich armer Wicht, der sich nur annehmbar mit deutschen Weinen auskennt, die Weine erwählen. Ich weiß ja, seine Vorlieben gehen eher in Richtung Loire und Burgund, Panik, da kenne ich nicht mal die allergrößten Namen. Die Weinkarte im kleinen Lokal hilft im ersten Augenblick auch nicht wirklich die aufkommenden Ängste einzudämmen. Nach Ländern grob geordnet sind die Flaschenetiketten in ein Fotoalbumartiges Buch geklebt. Aber ich bekam meine Nerven unter Kontrolle und nahm mir vor den Spies umzudrehen. Keine Deutschen und keine Franzosen, terra incognita für alle war angesagt, also zuerst:
Ein österreichischer Chardonnay wurde, für meine Tischgenossen nicht ersichtlich, zur Probe eingeschenkt. Und neben mir gab es große Zustimmung von Frau Borgfelder, sie war so angetan, dass er nichts mehr sagen durfte, der liebe Ehemann von Frau Borgfelder. Der Chardonnay war im Menüverlauf der meist gelobte Wein. Ihm folgte ein floraler, fast an Sauvigon blanc erinnernder Vermentino. Ein äußerst ungewöhnlicher Wein, der uns in Erstaunen versetzte. Für den Fleischgang aller Tischgenossen dann doch ein Deutscher
Muss man zu Jean Stodden noch was sagen? Der JS ist mein liebster Tropfen aus Rech. Der Jahrgang 2009 präsentierte sich gereift gut trinkbar. Ich war glücklich, ich glaube aber, der Borgi bleibt bei seinen favorisierten französischen Rotweinen.
Frau Ladenberger und ihr Kollege Dominik Obst sowie die Auszubildende Kayenta Leverenz machten einen fast fehlerfreien, dem Gast zugewandten Job. Ich habe mich sehr wohl gefühlt über den ganzen Abend, ebenso wie meine Frau. Ich habe keine Fehler in Sachen Service wahrgenommen.
Komme ich zum Fazit, ich denke, die A (der Münsterländer) und die B (der Bremer) Probe sind gut verlaufen. Ich für meine Person kann dem kleinen Lokal eine absolute Empfehlung aussprechen. Für mich hat alles gepasst und ich hatte, ebenso wie meine Frau, einen wunderschönen Abend mit zwei herzensguten Bremern, bei denen wir uns sehr freuen, sie kennen lernen und mit ihnen einen Abend verbringen zu dürfen! Ich hoffe sehr auf ein Wiedersehen zu viert und freue mich schon sehr darauf!
Abschließend ein Dank an den Borgfelder für die ergänzenden Fotos!
Nehme ich also mal das Zuspiel an, das mir der Borgfelder mit spitzer Feder rezitationstechnisch zugespielt hat. Der „Grafschafter Gourmet“ hatte sich mit seiner Frau auf den Weg von der Ems (er wohnt aber in Rheine / LK Steinfurt) auf den Weg an die Weser gemacht. Eigentlich sollte es ein wochentägliches Treffen werden, mir war ein Geschäftstermin in Bremen angekündigt worden, der eine Übernachtung nötig gemacht hätte. Als aber dieser sich verschob, wurde kurzfristig ein wochenendliches kulinarisches Date inklusive der... mehr lesen
Das Kleine Lokal
Das Kleine Lokal€-€€€Restaurant04217949084Besselstraße 40, 28203 Bremen
4.5 stars -
"Sowohl die A Probe wie auch die B Probe bestanden!" Carsten1972Nehme ich also mal das Zuspiel an, das mir der Borgfelder mit spitzer Feder rezitationstechnisch zugespielt hat. Der „Grafschafter Gourmet“ hatte sich mit seiner Frau auf den Weg von der Ems (er wohnt aber in Rheine / LK Steinfurt) auf den Weg an die Weser gemacht. Eigentlich sollte es ein wochentägliches Treffen werden, mir war ein Geschäftstermin in Bremen angekündigt worden, der eine Übernachtung nötig gemacht hätte. Als aber dieser sich verschob, wurde kurzfristig ein wochenendliches kulinarisches Date inklusive der
Geschrieben am 29.01.2018 2018-01-29| Aktualisiert am
29.01.2018
Besucht am 28.01.2018Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 30 EUR
...gibt es in der Gräfin Anna in Tecklenburg. Sonntag und endlich mal kein Regen in diesem Schietwetter Winterjanuar 2018. Ich wollte mit meiner Frau die aktuelle Ausstellung im Otto Modersohn Museum Tecklenburg anschauen ( www.ommt.de ) und weil es nicht regnete wanderten wir über einen kleinen Abschnitt des Hermannsweg von Brochterbeck kommend nach TE hinein.
Nach dem Besuch dieses kleinen, aber sehr feinen Museums hatten wir Verlangen nach einem etwas verspäteten Mittagessen. Tecklenburg ist eine touristische Hochburg und deswegen haben die Gaststätten in den meisten Fällen Sonntags durchgehende Küche. Für den Imbiss Kostbar ( http://www.gastroguide.de/restaurant/237577/kostbar-der-bio-imbiss/tecklenburg/bewertung/28930/ ) nicht weit vom Museum war das Wetter dann doch etwas zu schlecht, also lieber was mit Dach über dem Kopf.
Hinter dem Imbiss dann die Gräfin Anna, langjährig an Ihrem Platz im alten Gebäude. Ich hatte irgendwas von Betreiberwechsel zum Jahresanfang gehört. Warum also nicht mal dort hineinschauen. An der Tür direkt Information über Öffnungszeiten und Küchenzeiten, das passte für uns. Die Karte gutbürgerlich mit mediterranem Einschlag. Auch ein größeres Kuchen/ Tortenangebot wird vorgehalten. Der Vater der neuen Inhaberin Katharina Deß ist ausgebildeter Konditormeister.
Ist man drinnen im alten Tecklenburger Haus, ein totaler Kontrast zu draußen mit einer sehr modernen Inneneinrichtung.
Unten ein paar Tische mit der Theke, aber uns schien es oben schöner, und so folgten wir dem Hinweis. Oben dann ein sehr luftiger Raum mit offener Decke, mit einem interessanten Beleuchtungskonzept
Unter der Decke Tische und Stühle mit einer sparsamen Dekoration.
Insgesamt, besonders durch das Licht, war das nicht wirklich behaglich. Aber wir gaben dem Raum eine Chance und ließen die Atmosphäre auf uns wirken. Die relativ kleine Karte bietet ein bisschen "cross over" Küche. Meine Frau und ich waren recht schnell einig, einen der Burger zu probieren. Dazu noch eine Apfelschorle bestellt.
Mit der Schorle kam (Huch! ... völlig unerwartet) ein Küchengruß.
Geröstete Baguette Scheiben mit einem Kräuterquark, Olivenöl und Sel Gris. Ich habe schon schlechteren Kräuterquark gegessen, der war selbst zubereitet und gut abgeschmeckt. Auch Öl und Meersalz konnten gefallen. Positiv überrascht warteten wir auf die bestellten Burger. Für meine Frau der La Dolce Vita Burger (Italian Style), Briochebun mit Pestocreme, Salat, Rindfleischpatty, Tomaten, Schinken, frittierte Salbeiblätter und karamellisierten Balsamicozwiebeln.
Open sah er so aus:
Der Name des Gerichts berichtet gut über das servierte. Meine Frau mag keinen Ketchup und keine Mayo auf ihrem Burger. Somit hatte die Küche des Gräfin Anna schon mal ihre volle Sympathie durch das verwenden eines Pesto auf dem Burger. Der Daumen ging nach oben, hinreichend gelungene mediterrane Burgeradaption! Für mich sollte es sein: Pulled Pork Burger, Roggenbun, hausgemachter Coleslaw, Röstzwiebeln und saftig gegartes Schweinefleisch.
Served open:
Die Karte verkündete ein hausgemachtes Pulled Pork, dass 10 Stunden gegart worden sei. Nun denn, es war gut, zart und zerfallend, so wie es sein muss. Auch die mit ins Spiel gebrachte und nicht angekündigte Barbecue Sauce konnte gefallen. Lecker der Krautsalat und die Röstzwiebeln. Bei beiden Bürgern gefielen die Buns, die waren weit über dem Niveau sonstiger Industrie-Buns. Nicht so gut die Beilage, irgendeine Pommes Fritte Abwandlung, die mir zu sehr gewürzt war.
Eine junge Dame machte den Service und während unseres kürzeren Aufenthaltes machte sie ihre Arbeit gut.
Kann ich zum Fazit unseres Sonntagmittagessen im Gräfin Anna kommen. Sehr ordentliche Burger, nicht ganz so schmackhafte "komische" Pommes. Da hätte ich mir einfach gut zubereitete langweilige Fritten gewünscht, das wäre besser gewesen. Trotzdem kann man für die aufgerufenen Preise im Gräfin Anna ordentlich essen.
...gibt es in der Gräfin Anna in Tecklenburg. Sonntag und endlich mal kein Regen in diesem Schietwetter Winterjanuar 2018. Ich wollte mit meiner Frau die aktuelle Ausstellung im Otto Modersohn Museum Tecklenburg anschauen ( www.ommt.de ) und weil es nicht regnete wanderten wir über einen kleinen Abschnitt des Hermannsweg von Brochterbeck kommend nach TE hinein.
Nach dem Besuch dieses kleinen, aber sehr feinen Museums hatten wir Verlangen nach einem etwas verspäteten Mittagessen. Tecklenburg ist eine touristische Hochburg und deswegen haben die Gaststätten... mehr lesen
Gräfin Anna Restaurant
Gräfin Anna Restaurant€-€€€Restaurant, Cafe, Ausflugsziel054821674Schloßstraße 1, 49545 Tecklenburg
3.0 stars -
"Ordentliche Küche....." Carsten1972...gibt es in der Gräfin Anna in Tecklenburg. Sonntag und endlich mal kein Regen in diesem Schietwetter Winterjanuar 2018. Ich wollte mit meiner Frau die aktuelle Ausstellung im Otto Modersohn Museum Tecklenburg anschauen ( www.ommt.de ) und weil es nicht regnete wanderten wir über einen kleinen Abschnitt des Hermannsweg von Brochterbeck kommend nach TE hinein.
Nach dem Besuch dieses kleinen, aber sehr feinen Museums hatten wir Verlangen nach einem etwas verspäteten Mittagessen. Tecklenburg ist eine touristische Hochburg und deswegen haben die Gaststätten
Geschrieben am 29.01.2018 2018-01-29| Aktualisiert am
29.01.2018
...ab dem 5. März ist das Gourmet 1895, besternter Teil der Gastronomie im Kaiserhof Münster, geschlossen. Schade, nun gibt es keine Sternegastronomie mehr in MS. Bleiben noch die Westfälisch Stuben im Parkhotel Surenburg (1 Stern) und die hell leuchtenden 2 Sterne von Gina Duesmann und Lars Keiling im Bad Bentheim, sowie die 3 Sterne im La Vie in Osnabrück.
...ab dem 5. März ist das Gourmet 1895, besternter Teil der Gastronomie im Kaiserhof Münster, geschlossen. Schade, nun gibt es keine Sternegastronomie mehr in MS. Bleiben noch die Westfälisch Stuben im Parkhotel Surenburg (1 Stern) und die hell leuchtenden 2 Sterne von Gina Duesmann und Lars Keiling im Bad Bentheim, sowie die 3 Sterne im La Vie in Osnabrück.
Gourmet 1895 im Kaiserhof
Gourmet 1895 im Kaiserhof€-€€€Sternerestaurant02514178700Bahnhofstraße 14, 48143 Münster
stars -
"Geschlossen...." Carsten1972...ab dem 5. März ist das Gourmet 1895, besternter Teil der Gastronomie im Kaiserhof Münster, geschlossen. Schade, nun gibt es keine Sternegastronomie mehr in MS. Bleiben noch die Westfälisch Stuben im Parkhotel Surenburg (1 Stern) und die hell leuchtenden 2 Sterne von Gina Duesmann und Lars Keiling im Bad Bentheim, sowie die 3 Sterne im La Vie in Osnabrück.
Geschrieben am 25.01.2018 2018-01-25| Aktualisiert am
25.01.2018
Besucht am 24.01.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 70 EUR
Stockfisch wollten meine Frau und ich......eigentlich gibt es den in meiner Heimat Grafschaft Bentheim am "oale joars dag" (der 31. Dezember), in der Grafschaft ist das traditionell der norwegische luftgetrocknete Dorsch, gewässert, gekocht und gegessen zusammen mit Kartoffeln und gedämpften Dörrobst. Weil dieser norwegische Fisch inzwischen aber den Gegenwert eines sehr guten trocken gereiften Rindfleisches hat, hat man in unserer Familie vor Jahren auf den portugiesischen, salzgetrockneten Dorsch zurück gegriffen, auch noch recht teuer, aber günstiger als der Wikingerfisch.
Stockfisch, portugiesisch Bacalhau genannt, hat eben dort eine große Küchentradition, auch in Italien lieben die Genießer den trockenen Fisch. Jetzt bot sich die Gelegenheit, den Stockfisch mal portugiesisch zubereitet zu testen und meine Frau und ich wollten das auch mal probieren. Das Casa Manuel bietet jeden Winter ein paar Wochen Stockfisch auf portugiesische Art zubereitet an. Also hin und mal probieren.
Nordhorns Restaurantlandschaft ist inzwischen eine ziemliche "Wüstenei", viel an kreativer Küche ist nicht geblieben. Das über 10 Jahre bestehende Casa Manuel ist da inzwischen fast schon ein Leuchtturm in all der anspruchslosen Convienience Küche a la "Pier 99" und ähnlich langweiliger Gastronomie. Wir waren sehr lange nicht mehr in Nordhorn essen.
Um 18:30 Uhr kamen wir am Povelturm an. Trotz eines Mittwochabends im Januar war ordentlich was los, viele Tische besetzt. Wir hatten nicht reserviert.......aber es war dann kein Problem einen Tisch zu bekommen.
Der Gastraum hat trotz einiger Mühe, die in Gestaltung gesteckt wurde, ein bisschen Kantinenatmosphäre, ein rechtes Wohlbefinden kommt nicht auf.
Für warme Sommerabende gibt es eine Terrasse, die mehr Flair bietet. Trotzdem, die Tische sind ordentlich eingedeckt, ausreichend groß und es ist sauber und warm. Der Service reichte die Karten, aber wir waren ja für anderes gekommen.
Beim überreichen der Karten wurde das Angebot auch verkündet. Da wir am Vorabend ein recht umfangreiche Menge guten Naheweines genossen hatten, an diesem Abend nur alkoholfreies Bier für uns. Die feste Karte ist mediterran Fisch- und Meeresfrüchtelastig. Rein portugiesisch würde ich sie nicht nennen. Chef Manuel steht unüberhörbar in der Küche, und zwei Damen kümmern sich um die Gäste.
Vorweg für uns beide eine Fischsuppe nach Art des Hauses
Eine rechtgroße Portion in einem großem Suppenteller, der war so schwer, dass die junge Dame im Service den nicht ganz "unfallfrei" an den Tisch bekam, es hatte etwas geschwappt. Die Portionsgröße war selbst für einen Mann etwas zu groß. In der Suppe viele Lachsstücke (ist das ein traditioneller Fisch der portugiesischen Küche?) und weitere kleinere Fisch- und Meeresfrüchtestücke. Die Suppe war mit sehr viel Tomate zubereitetet und hatte von dieser sehr viel Säure mitbekommen. Dadurch ging der Fischfond etwas unter im Geschmack. Eine geschmackvolle Suppe, aber für mich mit etwas zu wenig Fischaroma, gerade wenn man eine südliche Küche anbietet. Ordentlich kann man sie nennen.
Dann zum Hauptgang, der Service hatte drei Zubereitungen angekündigt, und da wir uns nicht entscheiden wollten, fragten wir nach einer Platte mit allen drei Zubereitungen für uns Beide. Das war kein Problem, und so wurden uns zwei Portionen auf den Tisch gestellt.
Stockfisch im Ofen gebacken
Stockfisch gedünstet und gebraten
Alle Zubereitungen waren mit Beilagen versehen. Beim Ofenfisch die typischen Papas Arrugadas, in Salzlauge gekochte Kartoffeln mit Schale. Auf dem Teller mit dem gebratenem und gedämpften Fisch eine kleine Gemüsebeilage und gekochte und gebratene Kartoffelachtel. Die gekochten Achtel waren mit einem fruchtigen Olivenöl übergossen und dadurch meine Beilagenfavoriten. Stockfisch muss immer vor dem zubereiten tagelang gewässert werden, um ihn dann weiter zu verarbeiten (was war dass immer für ein durchdringender Geruch zu Hause früher). Dann wird er gekocht.
Und so kam er als erste Variante an den Tisch, fast so wie zu Hause, aber weniger salzig. Mein Favorit war der gebratene Fisch.
Der gekochte Fisch war angebraten worden und kam mit einer Knoblauch-Petersilie Kruste an den Tisch, sehr lecker. Nicht mithalten konnte dann der gebackene Stockfisch, gar war der, na klar, aber sehr flau war er auch, trotz einiger Kräuter oben auf. Es waren sehr viel grobe Zwiebelringe mit in der Schale, und die waren erstens nicht passend (Fenchel wäre besser gewesen) und zweitens nicht gar (sie sollten vorher blanchiert oder glasig gegart werden). Durch den rohen Zustand waren die viel zu dominant im Geschmack und zerstörten das ganze Gericht. Auch nicht so passend fand ich die Eiercreme, die mit im Ofen gebacken und fest wurde. Somit ein kleines Fischfazit, gekocht und gebraten gut, gebacken weniger gut, im Fazit das Ganze dann ordentlich. Zwei sehr gute Espresso schlossen unser Essen ab.
Die jungen Damen im Service hatten viel zu tun, wurden von der Küche einige Male lauter auf Trab gehalten und waren trotz allem sehr zugewandt und freundlich, das war ein gute Serviceleistung.
Somit also zum Fazit, die Fischportion wurde mit je 22,50 EUR abgerechnet, was in Ordnung geht, angesichts des Preises, den man heut zu Tage für Stockfisch bezahlen muss. Die Küche ist ordentlich und konzentriert sich auf das was kann. Wer Lust auf mediterrane Küche hat, kann dort ohne Gefahr einkehren. In Nordhorn eines des besseren Restaurants.
Stockfisch wollten meine Frau und ich......eigentlich gibt es den in meiner Heimat Grafschaft Bentheim am "oale joars dag" (der 31. Dezember), in der Grafschaft ist das traditionell der norwegische luftgetrocknete Dorsch, gewässert, gekocht und gegessen zusammen mit Kartoffeln und gedämpften Dörrobst. Weil dieser norwegische Fisch inzwischen aber den Gegenwert eines sehr guten trocken gereiften Rindfleisches hat, hat man in unserer Familie vor Jahren auf den portugiesischen, salzgetrockneten Dorsch zurück gegriffen, auch noch recht teuer, aber günstiger als der Wikingerfisch.
Stockfisch, portugiesisch... mehr lesen
Casa Manuel
Casa Manuel€-€€€Restaurant059217272343Am Museumsturm 6, 48529 Nordhorn
3.0 stars -
"Bacalhau....." Carsten1972Stockfisch wollten meine Frau und ich......eigentlich gibt es den in meiner Heimat Grafschaft Bentheim am "oale joars dag" (der 31. Dezember), in der Grafschaft ist das traditionell der norwegische luftgetrocknete Dorsch, gewässert, gekocht und gegessen zusammen mit Kartoffeln und gedämpften Dörrobst. Weil dieser norwegische Fisch inzwischen aber den Gegenwert eines sehr guten trocken gereiften Rindfleisches hat, hat man in unserer Familie vor Jahren auf den portugiesischen, salzgetrockneten Dorsch zurück gegriffen, auch noch recht teuer, aber günstiger als der Wikingerfisch.
Stockfisch, portugiesisch
Geschrieben am 24.01.2018 2018-01-24| Aktualisiert am
24.01.2018
Besucht am 23.01.2018Besuchszeit: Abendessen 7 Personen
...so vermittelt es die Homepage. Und das nahm ein guter Freund zum Anlass, seinen 40. Geburtstag dort mit einigen Gästen zu verbringen. Vor ein paar Tagen erst hatte ich dieses neue Restaurant, dass ja keines sein will, sondern eher eine Tapas und Weinbar, bemerkt. Ebenjenen Freund hatte ich, er mag die exotische Küche, über dieses Restaurant unterrichtet und einen gemeinsamen Testbesuch vorgeschlagen. Die Information nahm er zum sehr mutigen Anlass, seine Geburtstagsgäste dorthin einzuladen.
Das Shiraz hat seit Herbst 2017 seine Türen ganz still eröffnet und will ohne großes Marketing nur über Mundpropaganda hoffentlich zufriedener Gäste bekannt werden, so der Kellner, und ich vermute auch Inhaber, zu uns am Besuchsabend.
Also trafen sieben gut gelaunte Menschen am Besuchsabend im Shiraz ein und nahmen das neue Restaurant in Augenschein. Vorher residierte hier jahrelang eine Bierkneipe mit Namen "Eulenspiegel" und war zumindest von mir nicht weiter wahrgenommen worden. Die neuen Besitzer hatten Außen wie Innen nicht sehr viel verändert, deswegen war der Betreiberwechsel auch lange nicht aufgefallen, obwohl ich fast jeden Freitag Nachmittag dort auf dem Markt meinen Käse und meinen Fisch einkaufe. Außen wie Innen hat sich das Ambiente nicht groß verändert, und ich gebe zu, dass es nicht so war, dass ich ohne Skepsis Platz nahm. Es ist schon ein sehr ausgeprägtes Kneipenambiente. Immerhin nahmen wir unter einem Sternenhimmel Platz.
Da war dann doch ein wenig Romantik im sonst rustikalen Ambiente. Dann kamen die Karten, sie sind auf der HP oder bei FB nicht einsehbar, deswegen hier die beiden Seiten mit den Gerichten auf zwei Fotos.
und
Viele Gerichte werden als kleine Tapas-Portionen angeboten. Da wir uns mal einen Überblick über die Küche verschaffen wollten, war das von Vorteil. Es wurden eine breite Auswahl an Gerichten bestellt und diese in verschiedenen Gängen serviert, so dass sich das Essen über ein recht lange Zeit hinweg zog. Erstaunlich dann der Blick in die Weinkarte. Hatte ich am WE noch bei der Gottesgabe eine sehr freudlose Weinauswahl kritisiert, hier das genaue Gegenteil davon. Vielleicht 30 Positionen offene und Flaschenweine in einem sehr durchdachten Mix von Qualitäten. Ausnahmslos Winzerweine, viele VDP Weingüter darunter, aber auch gute europäische und australische Weine. Die Auswahl eines Weines war wirklich schwer, letztendlich setzte sich bei den meisten am Tisch ein weißer Wein durch, ein Weißburgunder
vom Gut Hermannsberg an der Nahe. Das weckte Erinnerungen, denn im September 2016 waren wir in diese Weingut eingekehrt bei unserer Nahe-Wein-Wanderung. Einige Gläser eines australischen Shiraz fanden auch Anklang. Fein, dass hier das Thema Weinbar so konsequent gut aufgegriffen wird. Ich glaube, das war der erste Wein vom Gut Hermannsberg, den ich in einer Restaurantkarte gefunden habe.
Nach angemessener Wartezeit dann die erste Auswahl an Speisen, die uns die Küche servieren wollte.
Ich kann und will hier gar nicht alle Gerichte im Einzelnen aufzählen und bewerten. Bestimmt wird die Küche von Knoblauch, Pfefferminze, Röstzwiebeln, Oliven, Tomaten, Gurken, Walnüssen, Berberitzen, Granatapfelsauce, Pflaumen, Auberginen, und natürlich Linsen und Reis, sowie Lamm und Hühnchen. Auch der zweite Auswahlgang eine Augenweide
Genauso lecker wie die erste Auswahl. Ein paar Teilgerichte will heraus heben, weil nachhaltig geschmacklich in Erinnerung geblieben. Etwa ein Gericht mit Hühnchen: Jooje Safran (schreiben kann ich es, aussprechen nicht) genannt. Hühnchen mariniert mit Safran und Röstzwiebeln, serviert mit Tomaten und Minze auf einem sehr dünnen Fladenbrot, vermutlich wird es in Persien in diesem auf die Hand genommen und gegessen. Mitteleuropäer wie wir nehmen sich was vom Teller, auch weil alle probieren wollen, und streiten sich dann um das mit dem Safransud getränkte Brot. Mein absoluter Favorit gestern! Auch sehr lecker was vegetarisches Kaschke Bademjoun genannt (siehe oben), waren das gebratene Auberginen mit persischem Quark, gebratene Minze, geröstete Zwiebeln und Tomaten. Das Resultat war ausnehmend gut. Weiter ging es mit klassischem Kabab Digi
Aus Rindsfleisch hergestelltes Kebab in der Pfanne gebraten, wieder mit Tomate und Minze. Ungewöhnlich, weil nicht gegrillt und somit auch kein Raucharoma. Dafür aber mit sehr saftig und "schmackig". Männeressen, dass auch die Frauen mochten. Allgemeiner Sieger des Tapas Ranking, nach meinen Eindruck, am gestrigen Abend aber Adasi
Ein Eintopf aus Linsen und Tomaten, mit gebratener Minze und Röstzwiebeln. Zusätzlich waren noch Eier in den Eintopf gegeben worden. Das Resultat war sehr lecker und gehört unbedingt bestellt hier. Sehr empfehlenswert auch die Lammhaxen mit verschiedenen Saucen, wir hatten diese einmal mit Spinat-Pflaumen-Sauce und einmal mit Granatapfel-Walnusssauce, und ich nehme mir nicht heraus, eine davon mehr als die andere zu loben. Das Essen hatte sich über einen langen Zeitraum erstreckt, da es die Küche geschickt hinbekam, immer dann neue Tapas zu servieren, wenn die vorherigen weitgehend aufgegessen waren. Das Betreiberpaar (nehme ich an) informierte über alle Gerichte, so war es eine schöne Exkursion in die persische Küche. Dessert wird angeboten, aber keiner war mehr in der Lage, noch irgendwas zu essen, also iranischer Tee (mit Bergamotte, wie ein Earl Grey) für einige Tischgäste sowie ein persischer Mokka für mich
Der wird mit Milch versetzt am Tisch serviert. Typisch arabischer Mokka mit hohen Feststoffgehalt! Sehr intensiv und lecker!
Wie schon gesagt, wurden wir vom Service umfassend über die einzelnen Gerichte informiert. Auch ansonsten waren wir gut und aufmerksam umsorgt. Das dabei einige formelle Fehler geschahen beim Umgang mit dem Gast ist dem Umstand geschuldet, dass offensichtlich beide Quereinsteiger sind. Aber die Herzlichkeit und Freundlichkeit der Bewirtung wog das ohne weiteres auf!
Die Preise sind dem Gebotenem äußerst angemessen, fast ein wenig zu günstig! Gesamtbetrag kann ich nicht nennen, weil ich eingeladen war.
Fazit: Eine sehr leise in Erscheinung getretene und eine nach dem ersten Besuch sehr erfreuliche Bereicherung der "Rheinenser" Restaurantlandschaft. Ich wünsche den Betreiber von Herzen viel Erfolg! Es wird nicht ganz einfach in diesem Haus eine nachhaltig erfolgreiche Gastronomie zu betreiben, weil man etwas "ab vom Schuss" ist. Aber wie schon zu Beginn gesagt, ist man erst mal drin im guten Haus, dann wird man Teil der positiven Mundpropaganda! In diesem Sinne meine Empfehlung für das Restaurant Shiraz, persische Tapas und Weinbar im besten Sinn.
...so vermittelt es die Homepage. Und das nahm ein guter Freund zum Anlass, seinen 40. Geburtstag dort mit einigen Gästen zu verbringen. Vor ein paar Tagen erst hatte ich dieses neue Restaurant, dass ja keines sein will, sondern eher eine Tapas und Weinbar, bemerkt. Ebenjenen Freund hatte ich, er mag die exotische Küche, über dieses Restaurant unterrichtet und einen gemeinsamen Testbesuch vorgeschlagen. Die Information nahm er zum sehr mutigen Anlass, seine Geburtstagsgäste dorthin einzuladen.
Das Shiraz hat seit Herbst 2017 seine... mehr lesen
Shiraz Tapas und Weingarten
Shiraz Tapas und Weingarten€-€€€Restaurant059719582134Diekbrede 6, 48429 Rheine
4.0 stars -
"Persische Tapas und gute Weine......." Carsten1972...so vermittelt es die Homepage. Und das nahm ein guter Freund zum Anlass, seinen 40. Geburtstag dort mit einigen Gästen zu verbringen. Vor ein paar Tagen erst hatte ich dieses neue Restaurant, dass ja keines sein will, sondern eher eine Tapas und Weinbar, bemerkt. Ebenjenen Freund hatte ich, er mag die exotische Küche, über dieses Restaurant unterrichtet und einen gemeinsamen Testbesuch vorgeschlagen. Die Information nahm er zum sehr mutigen Anlass, seine Geburtstagsgäste dorthin einzuladen.
Das Shiraz hat seit Herbst 2017 seine
Geschrieben am 21.01.2018 2018-01-21| Aktualisiert am
22.01.2018
Besucht am 19.01.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 65 EUR
....zur Verdeutlichung muss ich auf meine letzte Kritik aus dem März 2016 verweisen, in der ich folgendes Fazit zog:
Kommen wir zum Fazit unseres Besuches. Auch wenn wir mit den Speisen zufrieden waren angesichts einer abgerechneten Gesamtsumme von etwas über 45 EUR, bleibt doch ein bisschen Zweifel, ob dieses neue Konzept zu Ende gedacht ist. Die "neue" Gottesgabe offeriert eine Snackküche und ich habe Zweifel, ob man davon genug Umsatz generieren kann. Wir waren uns einig, im Sommer unter den alten Eichen spontan einzukehren, ein paar leckere Kleinigkeiten zu verspeisen hat sicher seinen Reiz und wird seine Liebhaber finden, aber wenn man abends etwas "schicker" ausgehen möchte, dann fehlt etwas das Angebot dafür, sowohl beim Essen wie bei den Weinen. Ich würde mir wünschen, dass die kleine Karte durch ein Tagesangebot mit richtigen Hauptspeisen aufgewertet wird, und das man bei den Weinen etwas liebe- und anspruchsvoller aussucht, für die leckere Flasche Wein im Sommer auf der Terrasse. Momentan ist meine Meinung, gut für den kleinen Snack, aber nicht so gut für den Abend, um schön auszugehen. Ich bin gespannt, wie sich die Gottesgabe entwickeln wird.
Seitdem waren wir nicht mehr dort essen.....ein paar Besuche für einen Sonntag-Nachmittagskuchen, aber nicht mehr, und ein zwei- drei Mal verhinderte eine geschlossene Gesellschaft die beschlossene Einkehr. In den letzten Monaten aber wuchs der Wunsch mal wieder einen Abend in der Gottesgabe zu verbringen, denn eine breiter gefächerte Mittags- und Abendkarte wurde präsentiert, und ich war neugierig, siehe oben.
Über die Lage und das Ambiente der Gottesgabe braucht man keine weiteren Worte verlieren, dass ist eines der schönsten Gasthäuser in weitem Umkreis. Am Freitagabend, den 19. Januar machten wir uns auf zur Saline und standen vor dem guten Haus.
Auf der HP erfährt man (noch) nichts über die erweiterte Karte, aber beim eintreten erblickt man das:
Hier weht ein frischer Wind, vieles der alten Bistrokarte hat überlebt, aber genau das was mir fehlte, ist dazu gekommen, ein Menü und ein paar vollwertige a la Carte Gerichte. Weil man diese nicht online einsehen kann, hier mal die Karte an unserem Besuchsabend in drei Fotos:
Eins
Zwei
Drei Seiten abwechslungsreiche Gerichte, nicht zu viel, nicht zu wenig. Fein! Das studieren der Karte fing an mir zu gefallen. Wir waren spontan nach Bentlage gefahren, ohne zu reservieren, aber zur Ankunftszeit waren wir die ersten Gäste, frei Platzwahl im Gastraum.
Ein schöner Tisch am Fenster, nahe der Heizung war schnell von meiner Frau erwählt und wir nahmen Platz. Zwei Pils bestellt und wir vertieften uns in die Karte. Folgende Gerichte wurden bestellt, für meine Frau vorweg eine Seelenwärmende Suppe: Bentlager Festtagssuppe.......meine Frau liebt auch als gebürtige Schwäbin diese Münsterländer Tradition. Zu jeder Hochzeitsfeier in meiner Kindheit gehörte die gehaltvolle Rindsbouillion mit kräftiger Einlage aus Fleisch, Geflügel und Gemüsen. Jedes Gasthaus hat da auch seine ganz eigene Zutatentradition. In der Suppe meine Frau waren Mark-Klößchen, eine Art Flädle (was hat sie sich gefreut, die Schwäbin) sowie Gemüse und Kräuter. Sie war glücklich mit ihrer Wahl. Für mich Fisch, hausgebeizter Orangen-Ingwer-Lachs, Honig-Senf-Sauce und Salatbouquet.
Eier waren auch noch drauf, hart gekocht und geviertelt. Der Fisch war nicht geschmacklich wahrnehmbar mit Orange und Ingwer gebeizt, die waren erst beim servieren dazu gekommen. Der geschmacklich konventionell gebeizte Lachs schmeckte aber ausnehmend gut, prägend im Geschmack der reichliche Pfeffer oben auf dem Fischfilet. Tadellos......ebenso wie die recht süß abgeschmeckte Sauce. Die Schärfe brachte schon der Ingwer auf dem Fisch. Frischer Salat dazu, so wie ein paar Stücke frisches Baguette, so war es lecker! Meine Frau hatte sich zum Hauptgang kulinarisch Osteuropa zugewandt....Anetas Piroggen mit Speck und Zwiebel-Schmand sollten es sein.
Dazu ein Feldsalat mit roter Beete, Ei und Walnüssen
Erste Frage bei Piroggi ist ja immer, womit sind sie gefüllt......die waren mit einem Kräuterquark gefüllt, laut Ansage der Bedienung. Aneta arbeitet mit in der Küche und füllt ihre Piroggi immer wieder mit anderen Zutaten. Optisch war meine Frau schon glücklich, fast wie Maultaschen kam das polnische Nationalgericht an den Tisch. Lecker die Füllung, perfekt passend dazu geschmelzte Zwiebel und der Speck, sowie ein Sauerrahm. Werde ich dort sicher auch mal bestellen! Für mich etwas konventioneller Geflügel Winzerin nannte sich das, und war eine gefüllte Perlhuhnbrust mit Trauben, Speck und Nüssen, dazu ein Ananasskraut und Kartoffelpüree. Optisch und geruchlich schon mal fein. Die Brust war mit einer Farce gefüllt, auf Fleischbasis vermute ich , aber nicht näher zu definieren. Die Brust selber perfekt gegart, saftig, so wie es sein muss. Das Kartoffelpüree hatte eine sehr ungewöhnliche Farbe, fast als wären da ein paar Süßkartoffeln hineingeraten, schmecken tat es aber nicht süß, sondern war sehr gut mit Muskat abgeschmeckt. Sehr gut gelungen das fruchtige Ananasskraut. Auch für mich ein guter Hauptgang. Dessert ging nicht mehr, obwohl es verlockende Angebote dafür gab, also noch zwei Espresso geordert und ich kann ein erfreuliches Fazit ziehen.......
Die Neuausrichtung der Karte in der Gottesgabe gefällt uns sehr! Jetzt können wir endlich wieder häufiger in Rheines "schönste Stube" einkehren. Wenn es überhaupt noch einen kleinen Kritikpunkt gibt, dann, das der Weinkarte, oder besser dem Weinangebot, immer noch nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt wird.....das ist immer noch sehr limitiert...schade, es wäre schön, wenn der nächste kreative Schub in Richtung Weinangebot gelenkt wird.
Auch mit der Service klappte es gestern sehr gut, hier gab es keinen Grund zur Klage.
Endlich kann ich wieder eine klare Empfehlung für die Gottesgabe geben! Das ist schön und freut mich sehr!
....zur Verdeutlichung muss ich auf meine letzte Kritik aus dem März 2016 verweisen, in der ich folgendes Fazit zog:
Kommen wir zum Fazit unseres Besuches. Auch wenn wir mit den Speisen zufrieden waren angesichts einer abgerechneten Gesamtsumme von etwas über 45 EUR, bleibt doch ein bisschen Zweifel, ob dieses neue Konzept zu Ende gedacht ist. Die "neue" Gottesgabe offeriert eine Snackküche und ich habe Zweifel, ob man davon genug Umsatz generieren kann. Wir waren uns einig, im Sommer unter den alten Eichen... mehr lesen
4.0 stars -
"Ich hab' sie wieder, meine Gottesgabe........" Carsten1972....zur Verdeutlichung muss ich auf meine letzte Kritik aus dem März 2016 verweisen, in der ich folgendes Fazit zog:
Kommen wir zum Fazit unseres Besuches. Auch wenn wir mit den Speisen zufrieden waren angesichts einer abgerechneten Gesamtsumme von etwas über 45 EUR, bleibt doch ein bisschen Zweifel, ob dieses neue Konzept zu Ende gedacht ist. Die "neue" Gottesgabe offeriert eine Snackküche und ich habe Zweifel, ob man davon genug Umsatz generieren kann. Wir waren uns einig, im Sommer unter den alten Eichen
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Sieben Erben ist eines der Gründungsmitglieder des VDP und im Vergleich zu den Deidesheimer Großnamen des VDP etwas unbekannter, aber natürlich nicht für Carsten1972, wir hatten hier schon einige Male ein paar gute Tropfen verkostet und auch gekauft. Nur in der Gutsschänke war ich noch nie, und das wollten wir jetzt nachholen. Schwiegervater hatte Geburtstag und wurde mit einer Weinrundreise durch die Pfalz beschenkt und diese sollte mit einem Essen abgeschlossen werden. Der Schwiegervater ist "rechter Schwab" und man darf ihm nicht mit allzu exotischer Küche kommen, also fiel LA Jordan oder der schwarze Hahn aus dem Suchraster raus! Aber meine Frau hatte einen Geistesblitz in der Vorbereitung unserer Tour und erinnerte sich an die Gutsküche Sieben Erben. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, endlich mal da einkehren und das perfekte Gasthaus für den Schwaben in der Pfalz. Durch das große Tor an der Weinstraße ging es über den Innenhof zum rückseitigen Gastraum.
Hell erleuchtet in der Februardunkelheit schien es uns aus den Fenstern entgegen. Der renovierte Gastraum wird dominiert durch etliche Säulen, um die herum sich die Tische gruppieren.
Obwohl es recht kühl wirkte, war es doch eine behagliche Atmosphäre. Die Tische waren schlciht eingedeckt, das alles passte gut zum Gutsküchenkonzept.
Hinter der großen Theke hinten im Gastraum werkelten die drei Servicekräfte, die sich an diesem Abend um die Gäste kümmern würden. Wir wurden in Empfang genommen und der reservierte Tisch war schnell angewiesen. Geölte Eiche bestimmt das Ambiente im Gastraum. Dadurch ist er trotz der rau verputzten Wände angenehm warm in der Empfindung.
Die Karten wurden uns gereicht und wir sondierten die drei Seiten Speiseangebot, zum Teil lässt sich diese auch auf der HP einsehen. Eine Seite für die unvermeidlichen Pfälzer Klassiker (Saumagen und Co.), zwei Seiten sehr saisonale Küche machten uns doch mehr Freude. Gewählt wurde durch uns Vier eine breiter Querschnitt durch die Karte. Vorweg für die beiden Schweigereltern eine Suppe:
Cremiges Schwarzwurzelsüppchen, Schweigermutter war sehr angetan und hat sich fest vorgenommen, auch n der eigenen Küche mal Schwarzwurzeln zu verarbeiten.
Rinderbrühe mit Markklößchen und Flädle, was sonst für den schwäbischen Schwiegervater. Mit dieser Suppe war das Eis gebrochen, der Schwabe war angetan und wir mussten uns keine Sorgen mehr über den weiteren Abend machen. Meine Frau und ich gingen wieder gemeinsame Wege bei der Vorspeise. Für uns Beide "hausgebeizter Lachs mit mariniertem Gemüse "Asia Style" und Meerrettich-Kräuter-Creme.
Dazu natürlich eine paar Rieslinge des Weingutes, der perfekte Wein für "Asia-Style". Sehr gut gebeizter Lachs, in einem recht großen einzelnen Stück serviert. Lecker. Weiter ging es mit den Hauptspeisen. Für die Schweigereltern
Wildschweinsauerbraten mit Quarkspätzle und Rotkohl.
Kalbstafelspitz auf winterlichen Gemüse, von Beiden gab es positive Rückmeldung zu den Gerichten. Also zu meinem Gericht (und dem meiner Frau)
Hausgemachte Kalbsmaultaschen auf rahmigen Schwarzwurzeln. Auch ich mag den "Winterspargel" äußerst gerne, und grab den regelmäßig aus dem elterlichen Garten in der Grafschaft Bentheim aus. Die mit Biss gekochte Schwarzwurzel wurde mit einem Rahm serviert, sehr gut zubereitet. Der Anschnitt der Maultaschen ergab ein ungewöhnliches Ergebnis
Das war eher wie ein Pasta-Strudel zubereitet. Die Pasta war mit einer gewürzten Kalbsfarce bestrichen und dann im Ganzen eingerollt worden. So war dann das Mundgefühl und auch der Geschmack eher in Richtung Lasagne als in Richtung schwäbisches Nationalgericht. Gut, dass das der Schwiegervater nicht bestellt hatte, ich wüsste nicht, ob es seine Gnade gefunden hätte. Der Schwiegersohn fand es sehr lecker. Dessert ging auch noch bei einigen:
Schokoladen Creme Brulee mit Maroneneis. War so lecker, wie es sich anhört. Die Küche hatte einen sehr ordentlichen Job gemacht. Ich hab es nicht bereut, dass wir eingekehrt waren. Bei Siben Erben trinkt man Riesling, und der Blick auf die Weinkarte mit Ersten und Großen Gewächsen
Erste Lagen
Große Lagen
verlockt dazu, viel auszuprobieren. Und die auch die aufgerufenen Preise für das Achtele, Viertele und die Flasche sind äußerst angenehm.
Mit dem Chef entspann sich noch eine Diskussion über das nötige Alter gerade von großen Gewächsen (mindestens 5 Jahre, seiner Meinung nach), und weil er merkte, dass wir auch so ticken, gab es noch Gelegenheit ein paar nicht auf der Karte aufgeführte Große Gewächse älter als 5 Jahre zu probieren. Vielen Dank dafür! Auch sonst versah der Service seinen Dienst gut und ohne Fehler, obwohl das Haus gegen 19:30 komplett gefüllt war und es viel zu tun gab.
Die Kundschaft ist sehr durchmischt, Familien mit Kindern, neben dem gehoben gekleideten gut situierten Rentner(ehe)paar, alles war da. Eine schöne Besenwirtschaftsatmosphäre mit anspruchsvollerer Küche. Absolute Empfehlung für Sibens Gutsküche, wenn wir in Deidesheim sind, kommen wir gerne wieder.