Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und freue mich dann immer, wenn mir die Auswahl von Restaurants durch informative Kritiken erleichtert wird. Umgekehrt gebe ich meine Erfahrungen auch sehr gerne weiter.
Einige wenige meiner bisherigen Kritiken, die ältesten, stammen originär noch aus RK, aber nach dessen Verkauf an Yelp suche ich hier ein neues "Zuhause".
Zu meinen Bewertungskriterien ein kurzes Wort. Ich bin Relativbewerter, auch ein gut geführter Imbiss kann mal 4 Punkte bekommen, ebenso wie ein Sternerestaurant, es muss dem jeweiligen Anspruch entsprechen!
4 bis 5 Punkte bedeuten für mich, das das Restaurant seinen und meinen Anspruch erfüllt hat bei meinen Besuch. 3 Punkte bedeutet, gewissen Defizite in einzelnen Aspekten. Darunter bedeutet eine Bewertung erhebliche Mängel bei meinem Besuch.
Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 500 Bewertungen 740683x gelesen 14827x "Hilfreich" 14086x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 04.04.2018 2018-04-04| Aktualisiert am
04.04.2018
Besucht am 01.04.20182 Personen
Rechnungsbetrag: 25 EUR
...des la tarte Bistros in der Jakobstraße. Genau gegenüber vom Stammhaus liegt im restaurierten und Denkmalgeschützten Kirms-Krackow-Haus ein kleines Café-Juwel.
Das Haus selber ist ein wunderschön renovierter Fachwerkbau, der ein Museum beherbergt, dass sich dem Alltags-Leben der Menschen zu Goethes Zeiten widmet. Betritt man den Innenhof
geht man auf den Eingang des "Café du jardin" zu. Der Name ist gut gewählt, durch einen schmalen Durchgang geht es in den öffentlichen Garten des Hauses und man kann dort eine kleine grüne Rosenoase bewundern. Leider war das Wetter an Ostern 2018 nicht dazu geeignet, die außen gelegenen Sitzplätze im Innenhof oder im Garten zu benutzen, deswegen traten meine Frau und ich ein in die gute Stube.
Warum waren meine Frau und ich hier? Weimar war unsere letzte Station auf der Dreistädtereise 2018 von Görlitz über Dresden nach eben Weimar. Für den Abend hatten wir einen Tisch im Stammbetrieb des Cafés reserviert, dem Bistro "la Tarte" (Bericht folgt). Wir wollten schon nachmittags einen Blick auf die virtuell vorausgewählte Einkehr werfen. Und dabei fiel der Blick auch auf die andere Straßenseite und einen Hinweis auf das Café. Hinein, Haus, Museum und Garten bewundert und dann überlegt, dass dies eine gute Gelegenheit für eine nachmittägliche Tee-Einkehr wäre.
So betraten wir also das schöne Haus hinten im Innenhof. Es gibt drei Räume, zuerst der Raum mit der Theke.
Dann ein Bereich mit Bistrotischen, als Vinothek gedacht, in der die Weine von "Werkstück Weimar" zur Verkostung angeboten werden.
Die knapp 50 Hektar sind der komplette Weinbergsbestand in Weimar und wurden ursprünglich vom VDP Weingut Proschwitz/ Prinz zur Lippe angelegt, aber dann wieder an eine lokale Genossenschaft veräußert.
Um die Weinerzeugung kümmert sich die Winzervereinigung Freyburg-Unstrut eG. Um die natürlich stattgefundene Verkostung zusammen zu fassen, ordentliche Grundweine aus der Region für den Lokalpatrioten.
Dann folgt ein Gastraum, dessen Fenster in schon erwähnten sehr reizvollen Garten hinaus gehen. Dort nahmen wir dann Platz
Tee wollten wir, das Wetter war wahrlich nicht frühlingshaft. Dazu aus der verlockend bestückten Theke im ersten Raum ein Stück Kuchen. Die Karte reicht von Frühstück, über ein kleines Mittagsangebot bin hin zu sehr verlockenden Patisserie-Produkten, die in der eigenen Patisserie hergestellt werden, welche sowohl Café wie auch Bistro gegenüber versorgt. Für uns sollten es eine Zitronentarte und ein Waldbeerkuchen sein.
War so lecker wie es beim servieren aussah. Dekorationsorientierte Menschen seien auf das Porzellan hingewiesen. Auch die Bedienungen trugen rosa Schürzen, endlich habe ich ein Weihnachtsgeschenk für meine Frau! Zum abschließenden Espresso noch das hier
Knaller Macarons....auch aus der eigenen Patisserie. Orange und gefühlt tonnenschwere dunkle Schokofüllung. Jam!
Fazit: Eine Pflichteinkehr beim Weimarbesuch! Ich kenne wenige so liebevoll betriebene Cafés! Alleine deswegen kommen wir noch Mal nach Weimar. Umso mehr freuten wir uns schon auf das Abendessen gegenüber!
...des la tarte Bistros in der Jakobstraße. Genau gegenüber vom Stammhaus liegt im restaurierten und Denkmalgeschützten Kirms-Krackow-Haus ein kleines Café-Juwel.
Das Haus selber ist ein wunderschön renovierter Fachwerkbau, der ein Museum beherbergt, dass sich dem Alltags-Leben der Menschen zu Goethes Zeiten widmet. Betritt man den Innenhof
geht man auf den Eingang des "Café du jardin" zu. Der Name ist gut gewählt, durch einen schmalen Durchgang geht es in den öffentlichen Garten des Hauses und man kann dort eine kleine grüne Rosenoase bewundern. Leider war... mehr lesen
4.5 stars -
"Die kleine, wunderschöne Schwester...." Carsten1972...des la tarte Bistros in der Jakobstraße. Genau gegenüber vom Stammhaus liegt im restaurierten und Denkmalgeschützten Kirms-Krackow-Haus ein kleines Café-Juwel.
Das Haus selber ist ein wunderschön renovierter Fachwerkbau, der ein Museum beherbergt, dass sich dem Alltags-Leben der Menschen zu Goethes Zeiten widmet. Betritt man den Innenhof
geht man auf den Eingang des "Café du jardin" zu. Der Name ist gut gewählt, durch einen schmalen Durchgang geht es in den öffentlichen Garten des Hauses und man kann dort eine kleine grüne Rosenoase bewundern. Leider war
Geschrieben am 03.04.2018 2018-04-03| Aktualisiert am
03.04.2018
Besucht am 31.03.2018Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Über Ostern ging es in den Osten, meine Frau hatte tatsächlich noch nie Sachsen betreten, und so hatte ich ihr eine kleine Bildungsreise von Görlitz über Dresden nach Weimar organisiert. Den Karfreitag hatten wir in Görlitz verbracht und diese wunderschöne Stadt erkundet. Für Görlitz werde ich keine Rezi machen, wir haben abends im Lucie Schulte ebenso gut gegessen wie ich alleine im Dezember 2017 (http://www.gastroguide.de/restaurant/108165/lucie-schulte/goerlitz/bewertung/33808/, aber allen, die einen Besuch in Görlitz planen, lege ich ans Herz, die Nächte im Hotel Emmerich am Untermarkt (emmerich-hotel.net/de/) zu verbringen. Ich habe selten ein schöner gestaltetes und liebevoller geführtes Hotel in meinem Leben besucht.
Am Ostersamstag waren wir dann in Dresden. Die Nacht zu Sonntag hatten wir uns in Schlosshotel Pillnitz eingebucht, und wir wollten dort auch zu Abend speisen, und da auch hier die Küchenleistung ebenso gut war wie an meinem letzten Besuch im Februar 2017 (http://www.gastroguide.de/restaurant/19000/schloss-hotel-dresden-pillnitz/dresden/bewertung/31433/ gibt es auch hier keine neue Kritik von meiner Seite.
Den Tag verbrachten wir natürlich in Dresden, meine Frau wollte alle die Höhepunkte der Dresdener Altstadt sehen. Am Schlosspark in Pillnitz gibt es eine Fähre über die Elbe, nach ein paar hundert Metern erreicht man dann in die Endhaltestelle der Tramlinie 2 und fährt mit dieser ohne umsteigen mitten ins Herz der Dresdener Altstadt, sehr bequem.
Mittags bekamen wir Hunger bei all dem Konsum barocker Bautenpracht und überlegten, wo wir für ein kleines Mittagsessen einkehren könnten. Die Altstadt war uns definitiv zu überfüllt, also überquerten wir die Elbe über die Augustusbrücke (gerade riesige Baustelle) und schauten uns in der inneren Neustadt um. Hier half uns dann unsere GG App mal weiter. Meiner Frau kamen die Berichte unseres Kollegen Borgfelder über die Restaurants im Bülow Palais zu Augen und die Entscheidung war getroffen. Aber ich war natürlich nicht traurig darüber, feine Einkehr-Entscheidung. Und als meine schwäbische Ehefrau auch noch mitbekam dass der Küchenchef Benjamin Biedlingmaier ein Landsmann war (Zitat:....ein Älbler, wie schön! ), konnte nichts mehr schiefgehen.
Wir traten ein, wandten uns dem Empfang zu und fragten nach der Möglichkeit eines Mittagessens im Bistro. Das war kein Problem, natürlich, und man geleitete uns in den hinteren Bereich des Erdgeschosses. Auf dem Weg dorthin erschließt sich schon, dass das Bülow Palais in Dresden in der höchsten Liga der ansässigen Hotellerie spielt. Das gesamte Ambiente gediegen edel, man weiß sofort, an was für einem Platz man sich aufhält.
Im rückwärtigen Bereich dann das Bistro, ein Teil der Palais Bülow'schen Gastronomie, für den anderen Teil verweise ich auf den entsprechenden Bericht von Borgi.
Auch hier zurückhaltend geschmackvolles Ambiente, sitz man am Tisch, schaut man in Richtung Bar
Im Bistro selber eine gut gelungene Gratwanderung zwischen sehr edel und dem Anspruch, als Bistro etwas legerer anzutreten als im Caroussel
Sehr angenehm war, dass wir den ganzen Trubel in der Stadt mit dem betreten des Hauses hinter uns gelassen hatten, während unseres Aufenthaltes waren wir fast alleine im Bistro und genossen die Ruhe. Viel wollten wir nicht essen, wir hatten ja abends einen Tisch im unserem Hotel reserviert. Aber uns war nach ein wenig Luxus, also zwei Champagner vorweg für die Seele, das Wetter war wirklich grauenhaft draußen.
Der Doc mag es mir verzeihen, ich weiß nicht mehr von wem, aber lecker war er! Ist ja auch das Entscheidende bei Champagner. Mit dem Champagner servierte uns der Service ein wenig Brot
schlicht mit ein wenig demi-sel Butter und einem frischen Kräuterquark. Das Laugengebäck musste ich natürlich meiner Frau überlassen. Inzwischen hatten wir uns in der Karte umgesehen und unsere Bestellung an den Service gegeben. Vorweg für Beide eine Suppe, auch dem usseligen Wetter draußen geschuldet, Topinambursuppe mit gebratener Jacobsmuschel
eine Jakobsmuschel war drin, auf den Punkt glasig im Inneren angebraten. Feiner war die Suppe selber. Mundfüllend, sahnig, schlotzig, hervorragend abgeschmeckt. Die perfekte Suppe für kalten Nieselregen draußen, in den wir ja wieder zurück mussten. Lecker!
Beim Hauptgang hatte sich meine Frau eine weitere Vorspeise erwählt, einen Cesars Salat
ich war gespannt, wie die Küche von Herrn Biedlingmaier diesen Klassiker von Cesare Cardini interpretieren würde. Hauptzutaten waren da, Geflügel, Parmesan, Roma Salat, gut. Das wichtigste ist ja beim Cesars das Dressing. Ei, Öl, Zitrone, Knoblauch, Salz und Pfeffer und ganz wichtig (für mich) Worcestersauße, die muss da drin sein! In der Variante des Bistros hätte die auch nachdrücklicher eingesetzt werden dürfen, aber meine Frau hätte das wahrscheinlich verneint und war sehr zufrieden mit dem Cesars a al Bistro Bülow Palais. Für mich sollte es Gemüsecurry mit Kokosmilch und Jasminreis
sein. Vegetarisch am Ostersamstag passt ja gut vor der ganzen Osterschlemmerei. Guter Reis, darauf eine auf Kokosmilch aufgebaute Sauce mit einem sehr schmackhaften, nicht zu scharfen Curry abgeschmeckt. In der Sauce Paprika, Zuckerschoten, der erste Spargel (für mich) 2018, Frühlingszwiebeln und noch etwas fruchtiges, was ich nicht bestimmen konnte. So wie es serviert wurde, war es ein sehr leckeres Curry. Auch bei mir ging der Daumen nach oben. Zum den beiden Gängen ließen wir uns von Weinen des VDP Weingutes Proschwitz, Prinz zur Lippe begleiten, die gehen immer. Abschließend
ein sehr guter Espresso. Ein feines Mahl neigte sich seinem Ende.
Der Service war vom betreten des Hotels bis zum Abschied extrem professionell und zugewandt freundlich, etwas anderes hätte mich in diesem Haus aber auch sehr irritiert. Wir fühlten uns gut umsorgt und wohl während unseres Aufenthaltes.
Kann ich also zum Fazit meiner Mittagseinkehr in das Bistro des Bülow Palais kommen. Sehr gute, natürlich in gehobeneren Preisregionen agierende Küche, die ihren Preis absolut rechtfertigt. Ich habe mich sehr wohlgefühlt, und ich denke, im Trubel drüben auf der anderen Elbeseite wird sicher nicht ein besseres PLV geboten als hier. Ich kehre gerne wieder ein in das Palais Bülow......(warum muss ich hierbei immer an Günther Pfitzmann denken......)
Über Ostern ging es in den Osten, meine Frau hatte tatsächlich noch nie Sachsen betreten, und so hatte ich ihr eine kleine Bildungsreise von Görlitz über Dresden nach Weimar organisiert. Den Karfreitag hatten wir in Görlitz verbracht und diese wunderschöne Stadt erkundet. Für Görlitz werde ich keine Rezi machen, wir haben abends im Lucie Schulte ebenso gut gegessen wie ich alleine im Dezember 2017 (http://www.gastroguide.de/restaurant/108165/lucie-schulte/goerlitz/bewertung/33808/, aber allen, die einen Besuch in Görlitz planen, lege ich ans Herz, die Nächte im... mehr lesen
4.0 stars -
"Feine Lunchküche abseits des Trubels......" Carsten1972Über Ostern ging es in den Osten, meine Frau hatte tatsächlich noch nie Sachsen betreten, und so hatte ich ihr eine kleine Bildungsreise von Görlitz über Dresden nach Weimar organisiert. Den Karfreitag hatten wir in Görlitz verbracht und diese wunderschöne Stadt erkundet. Für Görlitz werde ich keine Rezi machen, wir haben abends im Lucie Schulte ebenso gut gegessen wie ich alleine im Dezember 2017 (http://www.gastroguide.de/restaurant/108165/lucie-schulte/goerlitz/bewertung/33808/, aber allen, die einen Besuch in Görlitz planen, lege ich ans Herz, die Nächte im
Geschrieben am 26.03.2018 2018-03-26| Aktualisiert am
29.03.2018
Besucht am 22.03.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 90 EUR
...und das seit Jahren! Am 22. März hatte ich mal wieder eine Rückreise aus Bergamo nach Hause vor mir. Und meistens plane ich das so, dass ich am Abend kurz hinter der Grenze im Markgräfler Land übernachte. Und am liebsten ist es mir, wenn das in der Alten Post in Müllheim geschehen kann.
Diesmal hatte es wieder einmal geklappt. Gegen 19:15 Uhr kam ich in Müllheim an, und checkte ein. Das Gästehaus ist vom Restaurant getrennt abseits der viel befahrenen B3, und somit ist der kurze Weg zwischen Haupthaus und Zimmerhaus jeden Meter wert.
Betritt man das Haupthaus, und lässt die Rezeption rechts liegen, dann betritt man einen offenen Loungebereich mit Theke und Kamin. Rechts geht es in den wunderschönen Terrassen- und Außenbereich, der aber jetzt noch keine Option war. Links liegen die Frühstücksräume. Geradeaus an der Theke vorbei kommt die Hebelstube, eigentlich zwei Stuben. Ich hatte vorab einen Tisch reserviert, da das Hotel durch eine Messe in Basel komplett ausgebucht war. Ich fragte nach meinem Tisch und der Service nahm sich meiner an und führte mich in den hinteren Bereich der Gaststube.
Hier war ein kleiner (Zweier)Tisch für mich vorgesehen.
Helle Holztöne und Ockerfarbene Wandtöne bestimmen den Gastraum. Man fühlt sich wohl in diesem Ambiente, vorweg ein Pils
und ich konnte mich der Karte widmen. Eine Besonderheit der alten Post ist ihre Zertifizierung als Biolandpartner, man ist somit verpflichtet nur mit Biozertifizierten Zutaten zu arbeiten. Eine Freude (auch beim morgendlichen Frühstück) ist die sehr komplette Aufzählung aller Zulieferer. Es macht Spaß zu sehen, wie konsequent regional eingekauft wird. In der Karte verschiedene Menüs, deren Gänge auch einzeln bestellt werden können, sowie ein paar wenige Klassiker der Küche. Und weil so konsequent regional gewirtschaftet wird, blieb ich bei der Auswahl am Menü "Müllheim und Umgebung" hängen. Es besteht aus 4 Gängen, wobei im Hauptgang zwischen Fleisch (an meinem Besuchsabend war es schwäbisch-hällisches Schwein) und einer vegetarischen Variante gewählt werden kann. Kurz nach meiner Bestellung ein Gruß der Küche
Eine Rauchmayonnaise auf einem gerösteten Brot, sowie Räucherlachs zwischen zwei Apfelscheiben mit einer Wasabimousse. Sehr gut gelungen die Kombination der feinen Säure des Apfels mit dem kräftigen Aroma des geräucherten Lachses. So gut durfte es gerne weitergehen in meiner Menüauswahl. Ich hatte um eine Weinbegleitung gebeten und mir wurde zum ersten Gang ein Grauburgunder des Weingutes Ellermann Spiegel aus der Pfalz eingeschenkt. Dazu gab es konfierte Landhuhnbrust mit Variatinen von der roten Beete und Misosud.
Die Brust war in einer dickere Tranche geschnitten, und ich hatte den Eindruck, dass sie vor oder nach dem konfieren äußerlich geascht worden war. Ganz sicher bin ich aber über die schwarze Hülle nicht. Das Fleisch selber war durch das konfieren tadellos saftig. Faszinierend die verschiedenen Texturen der roten Beete, sehr dünn gehobelt und getrocknet, prägnant süß, ein Mundgefühl wie Esspapier, eine kräftig erdige Mousse, ein Schaum, sowie marinierte leicht säuerliche Stücke hinterließen einen sehr guten Gesamteindruck. Feiner und gut gelungener Start in meine Menüauswahl. Vor Gang 2 einer der Weinhöhepunkte des Abends, es gab einen im Holz ausgebauten Chardonnay 2015 vom Weingut Fritz Wassmer, nicht weit entfernt vom Hotel.
Sehr französisch ausgebaut passte der hervorragend zu pochierter Forelle im Rauchfond und Zwiebelsegmente.
Die Forelle kam ohne den Sud recht Natur an den Tisch, begleitet von den Zwiebeln. Erst auf dem Tisch goss der Service den Fond an und die Forelle pochierte sozusagen fertig. Forelle ist ein feiner Fisch, aber ob man ihn mit Rauchfond servieren sollte, ist Geschmackssache. Die Aromen einer frischen Forelle gehen darin verloren, sie wirkt dann eher wie geräucherter Fisch. Der Fond selber war ein neuer Geschmack für mich, er wird auf Grundlage geräucherter Fischkarkassen gezogen und gefiel sehr. Die Zwiebelsegmente, die eher wieder Variationen von Zwiebel waren, getrocknet, mariniert und geschmort waren diese auf das Filet gelegt. Beim Hauptgang hatte ich mich gegen das Schweinefleisch entschieden, weil Croustillant von der Schwarzwurzel mit Algenfond und gerösteter Kartoffel einfach verlockender klang.
Das sah schon mal sehr gut aus, ein näherer Blick verriet
kunstvolle Architektur mit Schwarzwurzeln. Eigentlich hätte es auch hier heißen müssen, Variationen von der Schwarzwurzel. Ein kleines Stück Kartoffel find sich und störte die Schwarzwurzelorgie nicht weiter. Schwarzwurzel und Carsten passt immer! Das ist wirklich eines meines Lieblings(winter)Gemüse, ich sorge jedes Jahr dafür, dass die im Garten meiner Eltern einen Platz findet und sie wird dann eigenhändig von mir ausgegraben. Also mal schauen, was sich die Küche so um die Schwarzwurzel herum ausgedacht hatte. In einer Filoteigtasche gab eine Füllung, dann gekochte Abschnitte, gekocht und geröstet, als Püree, als frittierte Hobel war sie in jeder Ausprägung lecker! Sehr ungewöhnlich das Eis mit Schwarzwurzelaroma, erstaunlich schmackhaft war das. Optisch wie geschmacklich eine Punktlandung der Küche. Begleitet wurde der Gang von einem Rotwein aus Baden, genauer der Ortenau, vom Weingut Klumpp, ein Blaufränkisch (Lemberger) aus dem Jahre 2014 und sehr gut!
Ich habe jetzt einige Weine dieses Gutes verkostet und die machten ohne Ausnahme alle sehr viel Spaß! Dessert gab es auch noch, gestockte Ziegenmilch, marinierter Apfel, Kerbelcrumble
Erst hatte ich vermutet, man würde hier die in Norddeutschland bekannte "Dickmilch" meiner Kindheit servieren, aber nicht aus Kuh-, sondern aus Ziegenmilch, Diese mag so auch beteiligt gewesen sein, aber es war noch mit Gries oder ähnlichem gedickt worden, jedenfalls ergab sich das Mundgefühl eines Griespuddings.Trotzdem passte die Milchspeise gut zum Apfel in, wiederum, Variationen und dem sehr schmackhaften Kerbelcrumble. Das Dessert wurde begleitet von einer Ruländer Beerenauslese der Lauffener Winzergenossenschaft, das passte gut! Speisentechnisch schloss dieses Dessert ein sehr gutes Menü ab.
Ein besonderes Lob verdient der Service an meinem Besuchsabend. Durch die Bank hatten alle Mitarbeiter die Kunden auf dem Schirm und übersahen keine Details im Service. Viel Freude bereitete der junge Sommelier, der mich zugewandt, freundlich und ausführlich durch die Weinbegleitung führte. Das geht so im Ganzen nicht viel besser!
Kann ich also zum Fazit meines neuesten Besuchs in der Hebelstube im Hotel Alte Post im Müllheim kommen. Kreative, gehobene regionale Bioküche im besten Sinn. Ich habe es bisher nie bereut, eingekehrt zu sein und freue mich schon auf den nächsten Besuch.
...und das seit Jahren! Am 22. März hatte ich mal wieder eine Rückreise aus Bergamo nach Hause vor mir. Und meistens plane ich das so, dass ich am Abend kurz hinter der Grenze im Markgräfler Land übernachte. Und am liebsten ist es mir, wenn das in der Alten Post in Müllheim geschehen kann.
Diesmal hatte es wieder einmal geklappt. Gegen 19:15 Uhr kam ich in Müllheim an, und checkte ein. Das Gästehaus ist vom Restaurant getrennt abseits der viel befahrenen B3,... mehr lesen
Landhotel Alte Post · Hebelstube
Landhotel Alte Post · Hebelstube€-€€€Restaurant, Weinstube, Biergarten0763117870Posthalterweg, 79379 Müllheim
4.5 stars -
"Bleibt konstant gut......" Carsten1972...und das seit Jahren! Am 22. März hatte ich mal wieder eine Rückreise aus Bergamo nach Hause vor mir. Und meistens plane ich das so, dass ich am Abend kurz hinter der Grenze im Markgräfler Land übernachte. Und am liebsten ist es mir, wenn das in der Alten Post in Müllheim geschehen kann.
Diesmal hatte es wieder einmal geklappt. Gegen 19:15 Uhr kam ich in Müllheim an, und checkte ein. Das Gästehaus ist vom Restaurant getrennt abseits der viel befahrenen B3,
Besucht am 18.03.2018Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 104 EUR
Und wenn meine Frau und ich schon im Landkreis Waldeck-Frankenberg sind, siehe mein Bericht aus dem Schlosshotel Waldeck, bietet es sich an, über Frankenberg nach Hause zurück zu fahren. Genießer wissen wahrscheinlich schon, was ich meine. In Frankenberg residiert das Hotel „Die Sonne“ mit verschiedenen Restaurants, insgesamt ein in weiten Kreisen bekannter Ort für extrem exzellente Gastronomie.
Konsequent hatte ich also für den Sonntagmittag einen Tisch per Mail angefragt und der war unkompliziert reserviert worden. So fuhren wir also am Sonntag von Waldeck den Edersee entlang, später die Eder selber die 30 km nach Frankenberg. In Frankenberg kann man unkompliziert direkt vor dem Hotel parken. Die Innenstadt beeindruckt durch wunderschöne alte Fachwerkhäuser, es empfiehlt sich also vor dem Genuss noch ein wenig Sightseeing in Frankenberg.
Am Untermarkt residiert auch die Sonne in verschiedenen dieser Fachwerkhäuser, links vom alten Rathaus die Gastronomie, gehoben mit dem Philipp Soldan, regional mit den Sonnenstuben und etwas legerer im Bistro Philippo. Am Markt auch noch ein Geschäft mit Produkten aus dem Sonne-Universum, das Sonnenland, und ebenso gehören noch zwei externe Gastronomien in Battenberg und etwas außerhalb von Frankenberg zum gastronomischen Reich. Man ist geschäftlich sehr rege.
Für den Sonntag hatte ich einen Tisch in den Sonnenstuben reserviert. Steht man auf dem Untermarkt, und blickt zum alten Rathaus hinauf, liegt linker Hand das Gebäude mit den Sonnenstuben mit einer großen Terrasse davor.
Wir gingen hinein zu einer Rezeption und fragten nach dem Restaurant. Sofort wurden wir in Empfang genommen, die Garderobe wurde uns abgenommen und in einem Schrank verstaut, dann ging es durch eine Tür in den linker Hand gelegenen Gastraum der Sonnenstube. Auch die Kollegin an die wir weiter gereicht wurden, empfing uns herzlich und zugewandt. Wir blieben im vorderen Bereich und bekamen einen Tisch an der Rückwand zugewiesen.
Von dort schweift der Blick durch den sehr behaglich eingerichteten Raum durch große Fenster zurück auf den Platz vor dem alten Rathaus. Im Sommer lässt es sich hier wunderschön im freien Speisen, so viel ist sicher!
Die Karte wurde uns gereicht, einsehbar auf der HP, sowie die Weinkarte. In der Woche gibt es ein Lunchangebot, am Wochenende speist man auch mittags a la Carte. Eine kurze Information zu einem nicht mehr bestellbaren Gericht (Jakobsmuscheln sind aus), dann bestellten wir voran eine Flasche Wasser und schauten in das Angebot der Sonnenstuben. Die Karte ist überschaubar in der Auswahl, 4 Seiten kreative Küche mit einem Angebot für den Carnivor bis hin zum Veganer über alle Gänge. Das machte schon mal Freude. Das Wasser kam, und mit ihm ein kleiner Küchengruß
3 Sorten Brot, und drei Sorten Aufstrich, Tomate, Kräuter und ein Griebenschmalz. Inzwischen war auch die Weinkarte an unseren Tisch gelangt. Erfreulich die hohe Auswahl an offenen Weinen, und eine sehr intelligente Auswahl sehr anspruchsvoller Winzer aus Deutschland, Europa und der restlichen Welt. Ganz große Namen und große Gewächse fehlten, aber trotzdem, ich glaube nicht, dass hier jemand nicht fündig werden kann. Letztendlich wurden gewählt eine Chardonnay – Riesling Cuvee von Korrell, Riesling von Kruger Rumpf (Nahe rules!) und ein spanischer Rioja Reserva. Alle in 0,1 Liter Größen bestellt, dann kann auch der Fahrer zum Gang den passenden Wein aussuchen.
Bei der Vorspeise waren wir uns einig, für uns Beide ein Carpaccio von Seeteufel und Bio-Lachs mit Orangen-Fenchel-Salat und gebackener Krustentierpraline
Unten das Carpaccio auf dem Teller. Optisch ungewöhnlich, ich vermute, dass ein Seeteufel Filet um einen Kern aus Lachsfielt gewickelt worden war, das Ganze dann fest gepresst wurde, und an gekühlt in hauchdünne Scheiben geschnitten wurde. Resultat allerfeinst sowohl optisch wie geschmacklich. Darauf ein wenig Klecksdekoration, aber vor allen Dingen ein äußerst leckerer Salat. Ich vermute hier, dass der dünn gehobelte Fenchel in Orangensaft minimum mariniert, vielleicht auch kurz blanchiert wurde. Heraus kam eine wunderbare Kombination von ätherischen Ölen des Fenchel, und der leicht sauren Süße der Orange. Einfach nur Schmackofatz die Pralinen vom Krustentier, hätte ich auch gerne 10 Stück davon gehabt! Wir beide waren extrem angetan vom ersten Gang!
Beim Hauptgang gingen wir getrennte Wege, meine Frau orderte hausgemachte Nudeln mit Bärlauchpesto und glasiertem Frühlingsgemüse mit frisch gehobeltem Parmesan
Sah gut aus, roch noch besser und meiner Frau schmeckte es hervorragend. Ich war mal wieder bei einem Fischgericht hängengeblieben, gebratenes Doppelfilet von der Makrele gefüllt mit Thymian auf geschmorten Süßkartoffeln und Sesam Pak Choi
Makrele hat ja nicht den besten Ruf, aber ich mag sie seit meiner Kindheit, seit den Tagen langer Räucherabende, an denen im Freundeskreis die mühsam selbst erangelten Makrelen frisch nach dem Räuchern verzehrt wurden. Außerdem sollte gerade eine anspruchsvolle Küche aus den nicht so hochwertigen Produkten tolle Gerichte zaubern. Darauf verlies‘ ich mich bei der Bestellung und war nach der Vorspeise deswegen auch nicht mehr besorgt. Der Makrele war die Gräte entfernt worden, dann war sie wieder zusammengeklappt worden, zuvor mit Thymian gewürzt. Das Resultat schmeckte äußerst gut. Dazu gab es geschmorten Pak Choi mit Sesam aromatisiert. Zu diesen beiden kräftigen Komponenten ein ideal passendes Püree von der Süßkartoffel, umlegt mit einem Saucenspiegel aus einer mit viel Soja gewürzten Sauce. Alles zusammen eine glatte Eins!
Dessert passte noch gerade eben, und auch hier bietet die Sonnenstube etwas, dass ich liebe. Wenn es für ein a la carte Dessert nicht mehr reicht, dann liebe ich es, eine gute Tasse Kaffee mit ein paar Trüffeln zu kombinieren. Und genau das geht hier, der Service bringt eine Box mit Trüffeln zur Auswahl, man entscheidet wieviel und welche Art von Trüffel man möchte und dann werden diese am Tisch belassen.
Der sehr gute Kaffee kam etwas später und wir naschten uns durch die Auswahl. Ich weiß nicht mehr alle bestellten Sorten. Gut waren, ohne wertende Reihenfolge, der Portweintrüffel, der Salzkaramelltrüffel, der Nougattrüffel, und auch die anderen, die ich nicht mehr erinnere. Alles in Allem ein feines Mittagessen.
Der Service war von hinten bis vorne eine Freude. Gut ausgebildete Damen und Herren, den Gast immer im Blick und dabei äußerst zugewandt und freundlich im direkten Kontakt. So möchte man es als Gast und hat es doch viel zu selten! Sonderlob für die Damen und Herren. Alleine dieser Aspekt kann aus einem durchschnittlichen Essen ein besonderes Erlebnis machen.
Komm ich also zum Fazit unseres Mittagessens in den Sonnenstuben des Hotel Zur Sonne in Frankenberg. Eine kreative, regionale Küche gepaart mit einem hohen Niveau in dieser sowie beim Service und dem Ambiente. Die Einkehr war eine Freude, und es sei schon verraten, wir kommen wieder, und dann werden wir auch im Philipp Soldan speisen.
Und wenn meine Frau und ich schon im Landkreis Waldeck-Frankenberg sind, siehe mein Bericht aus dem Schlosshotel Waldeck, bietet es sich an, über Frankenberg nach Hause zurück zu fahren. Genießer wissen wahrscheinlich schon, was ich meine. In Frankenberg residiert das Hotel „Die Sonne“ mit verschiedenen Restaurants, insgesamt ein in weiten Kreisen bekannter Ort für extrem exzellente Gastronomie.
Konsequent hatte ich also für den Sonntagmittag einen Tisch per Mail angefragt und der war unkompliziert reserviert worden. So fuhren wir also am Sonntag... mehr lesen
SonneStuben im Hotel die Sonne
SonneStuben im Hotel die Sonne€-€€€Restaurant, Hotel064517500Marktplatz 2-4, 35066 Frankenberg (Eder)
4.0 stars -
"Hier scheint die (kulinarische) Sonne sehr hell......." Carsten1972Und wenn meine Frau und ich schon im Landkreis Waldeck-Frankenberg sind, siehe mein Bericht aus dem Schlosshotel Waldeck, bietet es sich an, über Frankenberg nach Hause zurück zu fahren. Genießer wissen wahrscheinlich schon, was ich meine. In Frankenberg residiert das Hotel „Die Sonne“ mit verschiedenen Restaurants, insgesamt ein in weiten Kreisen bekannter Ort für extrem exzellente Gastronomie.
Konsequent hatte ich also für den Sonntagmittag einen Tisch per Mail angefragt und der war unkompliziert reserviert worden. So fuhren wir also am Sonntag
Besucht am 17.03.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 250 EUR
Mein Geburtstagsgeschenk stand zur Einlösung an. Meine Frau hatte mir eine Übernachtung mit Abendessen im Restaurant „Alte Turmuhr“ geschenkt, also ging es am Samstagmittag vom Münsterland in den Landkreis Waldeck-Frankenberg. Waldeck liegt oberhalb der der Staumauer des Edersees. Durch Waldeck hindurch geht es zum Schlossberg. Das Schloss sieht man schon frühzeitig bei der Anreise, es ist auf seiner hervorgehobenen Bergspitze nicht zu übersehen.
Und weil es so prominent über dem Edersee liegt, ist der Blick aus dem Hotel hinaus dementsprechend reizvoll. Wir hatten das Hotel vor Jahren schon einmal gebucht während einer Wanderung auf dem Urwaldsteig Edersee, einem äußerst reizvollen Wanderweg rund um den Edersee. Vor der Restaurantbewertung noch ein paar Worte zum Hotel selber. Durch seine Lage ist dieses Hotel wirklich eines der schönsten Hotels die ich kenne. Hat man ein Zimmer mit Blick zum und über den See, ist dieser immer wieder ein prächtiger Ausblick. Auch die Aussicht vom Frühstücksraum, der über Tag eines der beiden Restaurants (Altane) des Hauses ist, ist wirklich beindruckend und wunderschön. Das Hotel kann wirklich mit seiner Lage wuchern.
Der Ostwind hatte das dritte Märzwochenende tiefgekühlt und selbst tagsüber erreichten die Temperaturen in Waldeck nicht mehr als gefühlte -5°. Somit beehrten wir nach der Anreise noch den sehr ordentlichen SPA Bereich und verbrachten die Zeit bis zum Essen im Warmen.
Für 19 Uhr hatte meine Frau einen Tisch im Restaurant „Alte Turmuhr“ gebucht. Es gibt im Haus zwei Restaurants, ab dem Frühstück bis 18 Uhr kümmert sich das Café und Restaurant Altane um die Gäste, um 18 Uhr übernimmt dann die „Alte Turmuhr“ und das Altane schließt. Will man im Hause speisen, hat man also keine Alternative zur Turmuhr.
Gegen 19 Uhr standen wir also am Eingang des Restaurantbereiches in der zweiten Etage. Für Ambiente-Aufnahmen war es schon zu gut besucht und auch etwas zu dunkel. Es gibt auf der HP aber ein paar Einblicke in das Restaurant. Der Gastbereich ist sehr gepflegt und angenehm gestaltet. Die Wände sind unverputzt, dunkle Holzbalken bestimmen die Decken. Darin moderne Möbel und recht schlicht gestaltete Tischdeko. Insgesamt ein recht behagliches Ambiente. Eine Karte wird aber nicht online gestellt, deswegen mussten wir uns überraschen lassen.
Uns wurde ein Tisch direkt vor dem Thekenbereich zugewiesen, der nicht ganz so behaglich war wie der restliche Gastraum, weil vor unserem Tisch alle Servicekräfte vorbei wuselten um ihren Job zu erledigen. Die Anzahl der Kellner war für die Größe des Gastraums recht hoch, es sollte also beim Service wenige Probleme geben. Trotzdem fielen vor allen Dingen meiner Frau einige Dinge unangenehm auf. Man hielt es nicht für nötig, ihr auf die recht schweren Stühle zu helfen und trotzdem, dass sie reserviert hatte, wurde nur ich vom Service angesprochen. Letztendlich reichte der Service die Karten zuerst an den Herren, dann an die Frau, spätestens ab jetzt befanden sich die Damen und Herren unter verschärfter Beobachtung!
Der Service reichte die Karten mit dem Hinweis auf ein Tagesmenü bestehend aus 3 Gängen zu 38 EUR. Wir nahmen das zur Kenntnis und ließen uns die Karten reichen. Bei der Durchsicht stutzte ich etwas, Anzahl und Art der angebotenen Speisen ließen auf eine recht ambitionierte Küche schließen, die sich nicht groß an ein Thema binden lies. Die Preise der einzelnen Gerichte waren aber bemerkenswert, Vorspeisen ab 15 EUR aufwärts, Pasta und vegetarische Gerichte nicht unter 20 EUR, Hauptgerichte knapp unter 30 EUR beginnend bis über 40 EUR sowie Desserts ab 14 EUR, das war in Summe schon eine Ansage für ein sehr gehobenes Preisniveau! Hatte ich irgendwo Sterne, Punkte, „Bibs“, Mützen oder sonstige Auszeichnungen nicht registriert? Mir war in der Beziehung nichts zu untergekommen. Zusammengezählt würde ein 3 Gang a la Carte Menü bei mindestens 60 EUR, eher höher liegen. Ich bekam ein schlechtes Gewissen gegenüber meiner Frau als Gastgeberin. Sie wehrte aber mein Angebot, das Tagesmenü zu ordern ab und forderte von mir nur nach Gusto zu bestellen.
Also taten wir das dann auch Beide. Hier also die an unserem Besuchsabend bestellten und verkosteten Speisen. Die Küche servierte recht schnell nach unserer Bestellung einen Brotkorb mit einem Teller, auf dem sich zwei verschiedene Cremes befanden sowie als Amuse Gueule zwei Löffel mit offenkundig einem auf Couscous beruhenden Gericht,
erklärt wurde es nicht.
Es war ein gut abgeschmeckter kalter Couscous. Viel Minze war drin, eine leichte Säure, ein gut abgestimmter Löffel. Für meine Frau vorweg eine nordhessische Maultasche, da kommt sie einfach nicht weg von ihren schwäbischen Wurzeln.
Ich bitte um Verzeihung für die etwas dürftige Fotoqualität, im Schummerlicht hat es auch eine Handykamera recht schwer. Als Zutaten waren in der Karte angekündigt Dülferhofer Käse, Pastinake, Spitzkohl, Preiselbeeren, Cashewkerne, angeboten zu 18,20 EUR. Das war ein stolzer Preis für zwei Maultaschen. Meine Frau äußerte sich positiv zur Teig und zur Füllung der Maultasche, wobei sie aber geschmacklich keine Nüsse zuordnen konnte. Für mich ein Risotto mit Chorizo, Pulpo, Kaffirlimette, Baby-Blattspinat und Peccorino zu ebenso stolzen 16,80 EUR für eine kleine Vorspeisenversion.
Optisch schon mal ein sehr ordentliches Risotto. Ein guter Risottoreis, mit ganz leichtem Restbiss auf den Punkt al dente. Die Chorizo war klein gewürfelt angebraten in das Risotto gekommen und füllte aromentechnisch den Gaumen. Pulpo passt immer zu Chorizo und Risotto. So war das ein sehr kräftig abgeschmecktes spanisch angehauchtes Risotto. Die Kaffirlimette mag sich in einem ganz leichten Ton angedeutet haben. Der Spinat war dann Salatbeilage obenauf. Stolzer Preis für ein gutes Risotto. Mal schauen, wie es in den Hauptgängen weiterging.
Für meine Frau der Fisch aus dem Tagesmenü, Barramundi, ein Fisch aus dem Amazonas, aus der Familie der Riesenbarsche. Dieser Fisch war mir noch nicht als Speisefisch untergekommen. Es handelte sich um Importware aus Südamerika.
Serviert wurde er auf Polenta mit einer Sauce und Gemüse. Ich durfte vom Fisch kosten, dieser offenbarte sich als Süßwasserfisch mit einem kräftigen Fischaroma. Meine Frau befand dieses Gericht als gut, abgerechnet wurde es mit sehr viel angemesseneren 28 EUR. Für mich ein Gericht aus der Karte. Brust vom Paderborner Kikok Huhn, Bergamotte, rote Linsen, Pastinake, schwarze Trüffel, Dattel.
Kikok Huhn oder Hahn ist ja keine Rasse, sondern eine Vermarktungsname für eine Erzeugergemeinschaft, die wieder etwas mehr Tierwohl in die Geflügelmast gebracht hat. Unter Kikok kann man sich im Internet informieren. Die Brust kam im Supremeschnitt an den Teller und war tadellos zubereitet, saftig im Inneren, mit einer geschmackvollen krossen Haut außen. Der Hauptbestandteil war sehr in Ordnung. Unter der Brust fand ich dann auch etwas von der Linsenbeilage. Die Linsen waren mit obigen Zutaten wohlschmeckend aromatisiert, aber die Menge war dem aufgerufenen Preis von 29,90 EUR nicht angemessen, es war schließlich kein Bressehuhn auf dem Teller. Selbst meine Frau befand die Portion für zu klein. Geschmack gut, aber die Protion für den Preis nicht angemessen. So kann man es zusammenfassen, mein Hauptgericht. Und weil wir beide noch nicht ansatzweise gesättigt waren, noch ein Dessert.
Für mich eine Käseauswahl vom Dülferhof
Der Betrieb scheint ein Biobetrieb zu sein, serviert wurden vier Sorten eines milden Käses mit verschiedenen Aromaten. Brennessel, Schnittlauch, Bockhornklee und das vierte ist mir entfallen. Dazu sollte es laut Karte geben: Senffrüchte, Paprika, Marmelade und Früchtebrot. Das Brot war reichlich vorhanden. Der geneigte Leser dieser Rezi mag auf dem Foto ein paar homöopathische Portionen der anderen Beigaben identifizieren. Für mich war auch dieser Teller dem Preis von 14,50 EUR nicht angemessen. Meine Frau hatte sich bestellt Dreierlei von Kürbis und Kern
Tonkabohne und Vanille war angekündigt als Thema diese Tellers. Das Kürbischutney schmeckte gut, ebenso das Tonkabohneneis. Dann aber erschauderte meine Frau, beim Anschnitt der Würfel waren diese klebrig zäh in der Konsistenz, sie offenbarten sich als Marshmellows…….das hätte man ankündigen können, diese amerikanische Übersüßspeise ist nicht jedermanns Ding! Ganz sicher nicht das Ding meiner Frau, die blieben liegen.
Die alte Turmuhr offeriert eine ordentliche Weinauswahl. Trotzdem dauerte es etwas, bis wir einen passenden Wein bekamen. Die Jahrgangsangaben war nicht gerade gut gepflegt und die Dame, die uns den Wein präsentierte trat ein paar Mal den Weg in den Keller an, bis wir einen uns zusagenden Jahrgang fanden, bei dem Karte und Wirklichkeit zueinander passten. Letztendlich wurden es eine Flasche weiß, ein 2013 Pouilly Fumé sowie ein sehr ordentlicher Brunello di Montalcino von 2011
Man sieht, meine Frau hat erwählt, keine deutschen Weine diesmal. Die beiden Flaschen waren insgesamt mit 100 EUR bepreist und für mich die einzigen Bestandteile unseres Menüs, die im PLV angemessen waren. Abschließend noch ein ebenso guter Grappa
Aus Chardonnay Trauben und im Barrique ausgebaut, dann waren wir durch mit unserem Menü.
Der Service war mit reichlich Personal im Gastraum vertreten und nachdem man insbesondere im Hinblick auf meine Frau einen durchwachsenen Start hingelegt hatte, rappelte man sich im Verlauf des Abends auf, und im Gesamt Resümee war das dann doch ganz ordentlich.
Kann ich also zum Fazit des Abends kommen. Eigentlich hatten wir ein ganz ordentliches Abendessen, was die Speisen betrifft. Die Karte ist kurz, recht kreativ und hat Anspruch. Aber man sollte dringend schauen, wie man hoch man diesen Anspruch bepreist. Ich gehe regelmäßig auch in besternten Restaurants essen und wenn ich die Preise dort mit denen der Turmuhr vergleiche, passt das einfach nicht zusammen. Wäre unsere Endrechnung von ca. 250 EUR um mindestens 25% niedrigen ausgefallen, hätte ich ein ausgesprochen positives Fazit gezogen, so aber passten Preis und Performance der alten Turmuhr einfach nicht unter einen Nenner! Was hätte mein Opa früher gesagt: „Dat is mi to düür!“ (er sprach nur plattdeutsch mit mir). Mehr brauch ich nicht dazu zu sagen!
Mein Geburtstagsgeschenk stand zur Einlösung an. Meine Frau hatte mir eine Übernachtung mit Abendessen im Restaurant „Alte Turmuhr“ geschenkt, also ging es am Samstagmittag vom Münsterland in den Landkreis Waldeck-Frankenberg. Waldeck liegt oberhalb der der Staumauer des Edersees. Durch Waldeck hindurch geht es zum Schlossberg. Das Schloss sieht man schon frühzeitig bei der Anreise, es ist auf seiner hervorgehobenen Bergspitze nicht zu übersehen.
Und weil es so prominent über dem Edersee liegt, ist der Blick aus dem Hotel hinaus dementsprechend reizvoll.... mehr lesen
Restaurant Alte Turmuhr im Schloss Waldeck
Restaurant Alte Turmuhr im Schloss Waldeck€-€€€Restaurant, Cafe, Hotel, Ausflugsziel, Sternehotel056235890Schloss Waldeck 1, 34513 Waldeck
3.0 stars -
"Im Schloss über dem Edersee....." Carsten1972Mein Geburtstagsgeschenk stand zur Einlösung an. Meine Frau hatte mir eine Übernachtung mit Abendessen im Restaurant „Alte Turmuhr“ geschenkt, also ging es am Samstagmittag vom Münsterland in den Landkreis Waldeck-Frankenberg. Waldeck liegt oberhalb der der Staumauer des Edersees. Durch Waldeck hindurch geht es zum Schlossberg. Das Schloss sieht man schon frühzeitig bei der Anreise, es ist auf seiner hervorgehobenen Bergspitze nicht zu übersehen.
Und weil es so prominent über dem Edersee liegt, ist der Blick aus dem Hotel hinaus dementsprechend reizvoll.
Geschrieben am 05.03.2018 2018-03-05| Aktualisiert am
05.03.2018
Besucht am 04.03.2018Besuchszeit: Abendessen 5 Personen
Rechnungsbetrag: 140 EUR
.......am Wohnort meiner Schwester! Vor zwei Jahren hatte ich es beim erscheinen der ersten Kritik zur Waldschenke in Köln-Dünnwald schon angekündigt, ich kehre mal ein. Aber wie es immer ist, es hat dann doch einige Zeit gedauert, bis es endlich geklappt hat! Jetzt aber war es soweit, Besuch bei der Schwester in Köln und rechtzeitig daran gedacht, ihr die Waldschenke zum gemeinsamen Abendessen ans Herz zu legen! Gesagt, getan, sie reservierte dort einen Tisch für 3 Erwachsene und zwei Kinder.
Zwischendurch dann noch mal Unsicherheit, gibt es vegetarische Gerichte für meine Schwester? Gibt es! Gibt es was für die Kinder? Steht nicht auf der Karte, aber ich war sicher, dass die Küche sicher eine kinderfreundliche Lösung würde präsentieren können, wenn die Kinder die Nase über die Karte rümpfen würden. Die Karte gefällt dem Genießer, einsehbar auf der HP präsentiert sich eine erfreulich kurze, kreative Karte, die sich nur auf jahreszeitlichen Bezug festlegen lässt.
Am Sonntagabend machten wir uns auf den kurzen Weg zur Waldschenke, diese liegt in einer kleinen Waldsiedlung am Hornpott, fast schon Leverkusen-Schlebusch. Die Siedlung besteht aus alten Fachwerkhäusern und auch die Waldschenke selber ist ein altes Fachwerkgebäude.
Einladend beleuchtet wies es uns den Weg zum Eingang an diesem gerade dunkel werdenden ersten Märzsonntagabend des Jahres 2018. Vor dem seitlichen Eingang ein sehr schöner Außenbereich
Der Sommerabendbesuch ist schon fest verabredet. Die Weinkarte ist ordentlich sortiert, dann werde ich auch sicher nicht der Fahrer sein! Im Haus setzt sich das Fachwerk fort
Innerhalb dieses alten Mauerwerks ist der zweigeteilte Gastraum behutsam renoviert worden. Warme Holztöne bestimmen den Innenraum. Tische für 2 oder 4 Personen sind vorhanden, aber auch größere Gruppen können am gemeinsamen Tisch sitzen. Unsere Reservierung war schnell aufgetan und uns wurde im rechten Bereich des Gastraumes ein Tisch an der Wand zugewiesen. Die Schwester mit ihren Kindern auf die Wandbank, meine Frau und ich nahmen auf bequemen Stühlen gegenüber Platz. Die Karten wurden gereicht, und mit dem Service wurde abgeklärt, dass außerhalb der Karte auch einfachere kleine Gerichte für Kinder möglich wären. Schwester und Frau bekamen einen offenen Rotwein eingeschenkt, Fahrer Carsten beschränkte sich auf alkoholfreies Jever. Zu den Getränken ein Küchengruß
Ein frisches, rösches Baguette mit einer sehr raffinierten Linsencreme mit Sellerie und Tomaten. Die Linsen waren zu einer Creme püriert worden, zusammen mit dem Sellerie, dann wurden Tomatenstücke zugegeben. Das Ergebnis war eine sehr gute Alternative zu den sonst häufig servierten Frischkäsecremes.
Außerhalb meiner Bestellung bestellten die Tischgenossen Suppe vorweg, eine Zitronengras-Curry-Suppe und die Suppe des Tages, eine Steinpilzcremesuppe. Selbst die Kinder waren mutig und probierten die Zitronengrassuppe in kleinerer Portion. Beide Suppen wurden von den Tischgenossen gelobt. Ich hatte mich auf eine kalte Vorspeise festgelegt Tatar vom hausgebeiztem Basilikumlachs mit Zitronenfenchel & Kaviar. Optisch schon mal sehr ansprechend. Der Kaviar war vermutlich einer vom Saibling oder einem sonstigen Salmoniden. Zusammen mit der Creme Fraiche nettes kleines Schmankerl. Äußerst geschmackvoll der mit servierte Salat, darin nicht nur grüner, ausreichend klein gezupfter Salat, sondern auch marinierte, sehr dünn gehobelte Scheiben von Fenchel, zusammen mit einer gut gelungenen Vinaigrette lecker! Zum Tartar als Hauptbestandteil des Tellers, der Lachs war mit einer deutlich wahrnehmbaren Kräuterbeize mariniert worden. Ob das nur Basilikum war, kann ich nicht sagen, aber auf dem Teller wurde ein sehr frisches, sanft aromatisches Tartar serviert. Guter Auftakt auch für mich.
Bei den Hauptgängen bekamen die beiden Lütten ein (probiert) tadelloses kleines Kalbschnitzel serviert, mit Wunschbeilage, Pommes! (für die Lütte) und Bratkartoffeln! (für den nicht mehr ganz so Lütten). Die beiden Racker waren glücklich und beschäftigt mit ihren Tellern. Meine Schwester und meine Frau hatten sich für eine vegetarische Hauptspeise entschieden. Gefüllte Walnuss- Feigen- Nudeltaschen mit Gorgonzola, geschmorter Birne & Staudensellerie, das schmeckte beiden mindestens so gut wie es verheißungsvoll in der Karte angeboten wurde. Kein Foto, es war zu dunkel, aber es ist schön, wenn vegetarischen Tischgenossen ebenso viel Aufmerksamkeit bei den Speisen geboten wird, wie den Karnivoren unter den Gästen. Der Karnivor war an dem Abend ich, für mich Lammhüfte in Aromaten gebraten mit Chorizo, Bohnen & Rosmarinkartoffeln. Der Duft vom Teller war aller feinst. Grüne Bohnen unbekannter Sorte, knackig und al dente gegart, dazu ein Bratenjus, leicht süßlich scharf, mit Scheiben von Chorizowurst, lag unter der Lammhüfte. Dazu gebratene Rosmarinkartoffelviertel, dass passte gut zum mediterranen Thema des Tellers. Ein Genuss die Lammhüfte selber, medium rare angebraten, war das Fleisch tadellos zart. Das sehr zarte, zurückhaltend gewürzte Fleisch war eine Freude! Das beste Stück Lamm in diesem Winter 2017/ 2018!
Ein Espresso für die Großen ging noch, dann rief die montägliche Schulpflicht die beiden "Lütten" ins Bett, und wir freuten uns über ein leckeres Essen in der Walschenke in Köln-Dünnwald. Der Service verrichtete seine Arbeit tadellos ohne Fehler und Freundlich. Zusammen mit dem angenehmen Ambiente sorgte er dafür, dass wir uns sehr wohl gefühlt haben.
Fazit des Abendessens in der Waldschenke. Die Waldschenke verbindet eine schöne Lage, ein angenehmes Ambiente mit einer anspruchsvollen saisonalen Küche. Das macht Spaß und wir werden im Sommer sicher mal wieder einkehren für einen schönen Abend in der Waldschenke.
.......am Wohnort meiner Schwester! Vor zwei Jahren hatte ich es beim erscheinen der ersten Kritik zur Waldschenke in Köln-Dünnwald schon angekündigt, ich kehre mal ein. Aber wie es immer ist, es hat dann doch einige Zeit gedauert, bis es endlich geklappt hat! Jetzt aber war es soweit, Besuch bei der Schwester in Köln und rechtzeitig daran gedacht, ihr die Waldschenke zum gemeinsamen Abendessen ans Herz zu legen! Gesagt, getan, sie reservierte dort einen Tisch für 3 Erwachsene und zwei Kinder.
Zwischendurch... mehr lesen
4.0 stars -
"Das Gute liegt so nah......" Carsten1972.......am Wohnort meiner Schwester! Vor zwei Jahren hatte ich es beim erscheinen der ersten Kritik zur Waldschenke in Köln-Dünnwald schon angekündigt, ich kehre mal ein. Aber wie es immer ist, es hat dann doch einige Zeit gedauert, bis es endlich geklappt hat! Jetzt aber war es soweit, Besuch bei der Schwester in Köln und rechtzeitig daran gedacht, ihr die Waldschenke zum gemeinsamen Abendessen ans Herz zu legen! Gesagt, getan, sie reservierte dort einen Tisch für 3 Erwachsene und zwei Kinder.
Zwischendurch
Besucht am 27.02.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 43 EUR
Ein Konzert im Jazzclub am Hafen stand an, und meine Frau und ich wollten vor dem Konzert noch unseren Hunger stillen. Ganz viel Zeit war nicht mehr, also wohin? Am Hafenbeckenende gibt es zwei "Fast Food Locations"....Vapiano und Hochstapler. Vapiano muss für uns Beide nicht sein, also mal in die gefühlt angesagteste Burgerschmiede von Münster, den Hochstapler!
Dienstagabend Ende Februar, saukalt, aber der Hochstapler war gut gefüllt! Alle Tische sind mit "reserviert" Schildern geschmückt.
scheint aber Strategie zu sein, um der Besucherflut regulatorisch Herr zu werden, uns wurde auf Nachfrage ein Tisch mit einem solchen Schild zugewiesen. Im Austausch für dieses dann die Karten. Ich nahm mal das Ambiente in Augenschein. Große Fensterfront zum Hafenbecken, davor Loungemöbel, weiter hinten richtige Tische für zwei bis 4 Personen. Alles sehr edel, sehr gut durch-designed. Offene Küche an einem Ende, Theke am anderen Ende des Gastraumes. Hat es nicht gefühlt minus 10 Grad draußen mit Eisdecke auf dem Hafenbecken, dann kann man auch vor der Fensterfront draußen auf einer Terrasse am Hafenbecken sitzen.
Auf dem Tisch ein Hinweis auf ein Tagesangebot, in der Karte typische Diner-Küche. Salate gibt es, ein bisschen Fingerfood, ein paar Desserts, Beilagen und sehr viele Burgervarianten. Man nimmt sein eigenes Motto (viele Dinge zwischen zwei Bun-Hälften stapeln) sehr ernst! Schön,dass man die Lieferanten für Paddies und Buns vorstellt, die Charolais-Rinder werden auf münsterländischen Weiden groß, die Buns backt der münster'sche Bäcker Krimphove......schon mal nicht der schlechteste Ansatz, um Burger auf hohem Qualitätsniveau zu braten! Die Burger gehen traditionell mit Rind, aber auch Geflügel, Fisch und Vegi werden dem Pescetarier und Vegetarier angeboten. Sogar vegane Burger sind im Angebot für den Mitmenschen, der trotz seiner Ablehnung von tierischem Eiweiß in einem Diner essen möchte. Getränke wurden bestellt
Fahrerauswahl für uns Beide.....Apfelschorle okay, Bitburger Alkoholfrei schmeckt nicht, muss ich nicht wieder haben! Die Burgervarianten lassen sich mit verschiedenen Bus kombinieren.
Meine Frau bestellte sich das Tagesangebot, den Burger "spicy chicken" mit gegrillter Hähnchenbrust, Tandoori-Joghurtsauce, Chinakohl, Zuckerschoten, Ananaschutney im Brioche-Bun.
"Open" sah das so
sie hatte sich aus der Beilagen Auswahl klassische Fritten dazu bestellt. Die waren selbst geschnitten, ungeschält frittiert, und geschmacklich okay. Das Hähnchenbrustfilet war ausreichend saftig, recht scharf gewürzt. Insgesamt war meine Frau zufrieden mit der Burgerkreation.
Für mich ein Burger aus der Karte, "New Yorker" mit hausgemachter Pastrami, Gruyere, Sauerkraut, Lollosalat, Tomate und Russian Dressing im Brioche Bun. So sah das aus
auch mit oben beschriebenen Fritten, "open" war der Anblick so
Das Pastrami war sehr gut! Gut mariniert, leicht angeräuchert, zart! Der Gruyere Käse setzte sich manchmal zu heftig in den Vordergrund beim Verzehr, vielleicht ist dort ein weniger intensiver Käse etwas besser. Lecker das Sauerkraut, eine gute Alternative zum normalen "royalen TS" in konventionellen Bürgern. Auch das Russian Dressing passte gut in diese Kombination zwischen dem Bun.
Zum Patty, der war wie angekündigt medium gegrillt und ausnehmend gut. Dort schmeckt man die gehobene Fleischqualität ebenso wie gekonntes grillen der Fleischscheibe. Insgesamt ein guter Burger. Zwischen unseren beiden Tellern das hier Coleslaw Asian Style. Ein paar Vitamine brauchen wir ja alle. Nächstes Mal aber wieder ein klassischer Coleslaw. Das Gemüse knackig und frisch, aber es war definitiv zu viel Sesamöl im Dressing gelandet, dass deckte dann alles andere beim Geschmack zu. Kleiner Schnitzer bei ansonsten anständigen Gerichten.
Der Service agierte routiniert fix und freundlich. Trotz beachtlicher Auslastung des Gastraumes waren wir immer im Blick und wurden prompt bedient, keine Klage in diesem Aspekt.
Also mal ein kurzes Fazit einer kurzen Burgerrezi.........hat man mal nicht ganz so viel Zeit zum Essen gehen, hat man Lust auf gutes Rindfleisch oder kreative Burgervarianten bis hin zu der für den Veganer, kann man hier ohne große Sorgen einkehren. Aber ohne Reservierung nur im Februar an einem Dienstagabend, sonst wird es schwer einen Tisch zu bekommen. Hat man mehr Zeit, bleibt die "Freiheit 26" mein Favorit am Hafen, dort wird kreativere Küche geboten, die aber mehr Zeit braucht.
Ein Konzert im Jazzclub am Hafen stand an, und meine Frau und ich wollten vor dem Konzert noch unseren Hunger stillen. Ganz viel Zeit war nicht mehr, also wohin? Am Hafenbeckenende gibt es zwei "Fast Food Locations"....Vapiano und Hochstapler. Vapiano muss für uns Beide nicht sein, also mal in die gefühlt angesagteste Burgerschmiede von Münster, den Hochstapler!
Dienstagabend Ende Februar, saukalt, aber der Hochstapler war gut gefüllt! Alle Tische sind mit "reserviert" Schildern geschmückt.
scheint aber Strategie zu sein, um der Besucherflut... mehr lesen
3.5 stars -
"Burger ....hoch gestapelt!" Carsten1972Ein Konzert im Jazzclub am Hafen stand an, und meine Frau und ich wollten vor dem Konzert noch unseren Hunger stillen. Ganz viel Zeit war nicht mehr, also wohin? Am Hafenbeckenende gibt es zwei "Fast Food Locations"....Vapiano und Hochstapler. Vapiano muss für uns Beide nicht sein, also mal in die gefühlt angesagteste Burgerschmiede von Münster, den Hochstapler!
Dienstagabend Ende Februar, saukalt, aber der Hochstapler war gut gefüllt! Alle Tische sind mit "reserviert" Schildern geschmückt.
scheint aber Strategie zu sein, um der Besucherflut
Geschrieben am 15.02.2018 2018-02-15| Aktualisiert am
15.02.2018
Besucht am 12.02.2018Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 75 EUR
...zumindest in Geisenheim und weiterer Umgebung. Rückfahrt von den schwäbischen Schwiegereltern nach Hause ins Münsterland. Gegen Mittag auf der A5 bei Heidelberg entspann sich eine Diskussion über eine Einkehr zum Lunch. Wer hat am (Rosen)Montag offen? Im Rheingau kannten wir ein paar Gastronomien mit 7-tägigen Öffnungszeiten. Kloster Eberbach oder Schloss Johannisberg? Schnick, Schnack, Schnuck...ab nach Johannisberg.
Um kurz nach 13 Uhr waren wir vor dem Schloss, wenig Autos da. Prima, das lies hoffen auf einen Platz im Restaurant, denn an anderen Tagen der Woche ist es schwer, spontan einen Tisch zu bekommen. Vorbei an der Vinothek von Schloss Johannisberg (und GH Mumm) kommt man zu einer der schönsten Aussichten im Rheingau. Vom Johannisberger Buckel geht der Blick die Weinberge hinab zum Rhein. Dann standen wir vor der Tür.
Der Restaurantbereich ist vor nicht allzu langer Zeit renoviert worden und die Einrichtung präsentiert sich hell und modern.
Der schönste Platz im sehr behaglichen Gastraum ist der Wintergarten, der quasi über den Johannisberger Weinbergen mit Blick zum Rhein liegt. Ergattert man einen Tisch direkt an der Fensterfront, wir hatten Glück, es war recht wenig los wegen Fasching, bieten sich wunderschöne Blicke zum Rhein.
Der Service brachte uns die Karten, zwei Seiten mit Vorspeisen, Desserts und Hauptspeisen.
Das las sich ganz verlockend. Vorweg noch ein Viertel Wein, wir waren am Sitz der Schloss Johannisberger Weingüter, also unser liebster Tropfen von diesem Weingut, der Gelblack, das ist die Ortsweinqualität des VDP Weingutes. Die Farben der Kapsel kennzeichnen die Qualitätsstufe der Weine, näheres dazu auf der HP.
Mit dem feinen Tropfen im Glas wartete wir auf unsere Order. Wir hatten aus den angebotenen Vorspeisen sowohl ersten wie zweiten Gang gewählt. Der Service fragte, ob wir dazu noch eine Brotauswahl serviert bekommen wollten, was wir bejahten, also wurde uns vor dem ersten Gang Brot
und Butter
serviert. Das war recht umfangreich für einen Küchengruß, und das war es dann auch nicht, wir mussten 3,20 EUR dafür berappen beim begleichen der Rechnung. Aber na ja, das Brot kam vom örtlichen Bäcker, und die französische Butter (demi sel) war lecker dazu. Ebenso wie der Schinken und das Griebenschmalz mit Apfelstücken. Dann kam unsere Vorspeise
Für uns Beide Apfel-Sellerie-Süppchen mit Blutorangenschaum. Viel Kartoffeln waren natürlich auch in der Suppe, das war nicht zu "überschmecken". Trotzdem, die Kombination Kartoffel, Sellerie mit Apfel funktionierte sehr gut. Und sehr gut war der recht saure Schaum dazu, dass brachte leichte Fruchtsäure ins Spiel. Passte gut zu der recht sahnigen Suppe, gelungener Einstand. Bei den Hauptgängen gewählt aus der Vorspeisenkarte gingen wir getrennte Wege, für meine Frau Hausgebeizter Lachs mit Zitrusfrüchten, Avocado und Vanillevinaigrette. Optisch schon mal verlockend, was auf dem Teller präsentiert wurde. Fein gebeizter Lachs auf einem Bett aus Orangenscheiben, dazu Avocado-Creme. Mit der Vinaigrette laut meiner Frau sehr gut. Sie war sehr zufrieden mit ihrer Wahl. Meine Wahl war marinierter Kalbstafelspitz mit grüner Sauce und Bratkartoffeln. Das wird hier als Vorspeise angeboten? Okay, sah aber lecker aus. Tadellos zarter Tafelspitz in angenehm dünne Scheiben aufgeschnitten, mariniert in einer leicht süß-sauren Vinaigrette. Die grüne Sauce war sehr leicht (Sauerrahm?) und schmeckte "kräuterig" frisch und war zu den Bratkartoffeln ein Genuss. Dessert wollten wir nicht, aber für Beide noch
ein guter Espresso mit einem leckeren Stück Käsekuchen auf einem Schokoladenboden zum Abschluss.
Der Service machte seinen Job professionell freundlich, da hatten wir keine Klage.
Fazit der kurzen Mittagseinkehr. Hier kann man zu jeder Tageszeit einkehren, an jedem Tag der Woche, und wenn man einen Platz bekommt, wird man es nicht bereuen. Preislich liegt die Schlossschänke auf gehobenen Rheingauniveau, aber das muss man halt akzeptieren. Das Essen schmeckt, die Johannisberger Weine sind lecker (und leider auch recht hochpreisig, 9 EUR / Viertele). Trotzdem, ein immer wieder wunderschöner Platz für eine Rast.
Ein paar Flaschen Gelblack passten noch in den mit guten Pfälzer Tropfen gefüllten Kofferraum und es ging dann die B42 Richtung Koblenz, Rheinromantik genießen!
...zumindest in Geisenheim und weiterer Umgebung. Rückfahrt von den schwäbischen Schwiegereltern nach Hause ins Münsterland. Gegen Mittag auf der A5 bei Heidelberg entspann sich eine Diskussion über eine Einkehr zum Lunch. Wer hat am (Rosen)Montag offen? Im Rheingau kannten wir ein paar Gastronomien mit 7-tägigen Öffnungszeiten. Kloster Eberbach oder Schloss Johannisberg? Schnick, Schnack, Schnuck...ab nach Johannisberg.
Um kurz nach 13 Uhr waren wir vor dem Schloss, wenig Autos da. Prima, das lies hoffen auf einen Platz im Restaurant, denn an anderen... mehr lesen
Schlossschänke · Schloss Johannisberg
Schlossschänke · Schloss Johannisberg€-€€€Restaurant0672296090Schloss Johannisberg, 65366 Geisenheim
4.0 stars -
"Das Ambiente ist ohne Konkurrenz......" Carsten1972...zumindest in Geisenheim und weiterer Umgebung. Rückfahrt von den schwäbischen Schwiegereltern nach Hause ins Münsterland. Gegen Mittag auf der A5 bei Heidelberg entspann sich eine Diskussion über eine Einkehr zum Lunch. Wer hat am (Rosen)Montag offen? Im Rheingau kannten wir ein paar Gastronomien mit 7-tägigen Öffnungszeiten. Kloster Eberbach oder Schloss Johannisberg? Schnick, Schnack, Schnuck...ab nach Johannisberg.
Um kurz nach 13 Uhr waren wir vor dem Schloss, wenig Autos da. Prima, das lies hoffen auf einen Platz im Restaurant, denn an anderen
Geschrieben am 14.02.2018 2018-02-14| Aktualisiert am
15.02.2018
Besucht am 11.02.2018Besuchszeit: Abendessen 6 Personen
Rechnungsbetrag: 260 EUR
Karneval, das bedeutet meine Frau und ich sind nicht in Rheine, im Münsterland oder sonst wo in NRW! Wir suchen uns einen Fleck in Deutschland, in dem die Reformation dem Karnevalstreiben zuverlässig den Garaus gemacht hat! Und dieses Jahr passte es gut, nach Schwaben zu fahren, der Schwiegervater hatte Geburtstag, gute Ausrede jede Einladung zu einer Karnevalsfeier bei uns in Rheine auszuschlagen.
Am Sonntagabend vor dem Rosenmontag hatte er seinen Clan zum gemeinsamen Abendessen eingeladen. Selbst in Pfullingen wurde es schwierig an diesem Sonntagabend einen Tisch für 6 Personen zu buchen. Er dehnte den Suchradius entsprechend aus und wurde im angrenzenden Reutlingen fündig, es sollte in das Hotel Restaurant Achalm gehen. Wie ich so bin, schaute ich mich vorher mal auf der HP um und das erste was ich im Bereich des Restaurants erblickte war: Aufgrund umfangreicher Renovierungsarbeiten, ergeben sich in unserem Restaurant folgende Änderungen......
Oh je, hatte er etwa einen Deal gemacht, günstiger Speisen auf der Baustelle? Zuzutrauen wäre es ihm. Ich war gehörig skeptisch, als wir uns von Pfullingen auf den Weg zur Achalm machten.
Die Achalm ist der Reutlinger Hausberg, und egal wie das Essen sein würde, der Blick von der Achalm hinunter auf Reutlingen und Pfullingen ist schon spektakulär, im Dunklen wie im Hellen. Üblicherweise ist das Restaurant vom Hotelneubau getrennt gelegen, aber weil wie schon gesagt, das Restaurantgebäude renoviert wurde, ging es am oben gezeigten Veranstaltungsbereich vorbei zum Hoteleingang
Der Hotelbau ist recht neu und sehr edel und ansprechend gestaltet, irgendwie sehen diese designbetonten "upper midclass" Hotels alle gleich aus, wenn sie in den letzten paar Jahren gebaut wurden. Gibt es nur noch einen Innenarchitekt, der alle macht? Nun denn, es ging weiter zum Frühstücksbuffetbereich mit offener Küche. Im ersten Moment fürchtete ich, wir müssten auf den Frühstückplätzen speisen, eingedeckt waren sie. Der Bereich hatte sehr wenig Flair. Zum Glück aber wies der Service nach dem verkünden des Namens in die entgegengesetzte Richtung und wir erblickten einen abgetrennten Raum
Das sah schon schöner aus. Mit warmen Töne Holztönen war der Raum eingerichtet worden. Design und Atmosphäre passten. Wir nahmen an unserem Tisch an der Fensterfront nach Reutlingen hinaus Platz
Ich war erleichtert, hier konnte man einen schönen Abend verbringen, abseits der Küchengeräusche und dem Frühstücksraumflair gegenüber. Der Service nahm uns die Garderobe ab und geleitete uns zum Tisch. Eine Frage nach einem Aperitif wurde verneint, trinkt der Schwabe nie, und die Weinkarte stattdessen verlangt. Weinauswahl fällt in diesem Familienkreis immer schwer, das Familienoberhaupt ist militanter Lemberger & Trollinger halbtrocken aus der 1 Liter Flasche Trinker, dass verträgt sich schwer mit dem Geschmack eines Spätburgunder aus dem Barrique Trinker. Die Weinkarte im Haus ist gut sortiert und so nahm ich mal das Angebot in Augenschein. Gewählt wurde letztendlich ein Wein aus dem VDP Weingut Wöhrwag (der leckere Lemberger GG aus der Adlerwirtschaft Franz Keller war noch gut im Gedächtnis),
eine Cuvee mit Namen Moritz von 2016, trocken, aber sehr fruchtbetont. Und tatsächlich war der für alle Geschmäcker ein guter Kompromiss. Das war also schon mal geschafft, also zu den Speisen. Die Karte ist recht kompakt, zwei DIN A4 Seiten, einsehbar auf der HP, und hat eine sehr schwäbische Ausrichtung. Ob die Karte auch im Restaurant so bleibt, kann ich nicht sagen. Eine Tagesempfehlung wurde noch verkündet, geschmorte Ochsenbäckchen. Vorstellen will ich die von meiner Frau und mir erwählten Gerichte. Vorweg für meine Frau Kräftige Brühe vom Rind mit Flädle und Schnittlauch. Serviert wurde ihr eine tadellose Rinds-Bouillon mit viel Flädlestreifen drin und frischem Schnittlauch obenauf. Da gab es nichts zu meckern an der Suppe. Für mich sollte es sein Achalm Probierere: eine hausgemachte geschmelzte Maultasche mit Bratensoße und Kartoffelsalat. Schwaben pur, Maultasche gefüllt mit einer Kalbsfarce, lecker, mit einer Bratensauce drauf. Sehr lecker, das können sie wirklich in Schwaben, der Kartoffelsalat, lau warm und schlotzig. Ein bisschen Salat noch, war das fast zu viel für ein Vorspeise und ein "Probiererle"! Zwischen den Gängen der zu jedem Hauptgang servierte Beilagensalat
Frisch und knackig, gut gemacht, schlecht serviert, der Salat war nicht verzehrgeeignet per Messer und Gabel in seiner großblättrigen Darreichung. Nach dem der Salat dann verzehrt war, unsere Hauptgerichte geschmortes Ochsenbäckchen mit Spätzle und Rahmwirsing. Ich vernahm keine Klage über das servierte Gericht bei meiner Frau. Das Fleisch butterzart geschmort gefiel, ebenso wie die Sauce. Für mich ein schwäbischer Klassiker
ich hatte verlangen nach einem guten Stück Rindfleisch, pur bekommt man es nicht in der Achalm, sondern nur als Zwiebelrostbraten. Bestellt hatte ich den Zwiebelrostbraten medium rare, ist ja letztendlich nichts anderes als ein Roastbeef ertränkt in Bratensauce. Der Gargrad war gut getroffen
wie bei allen Tischgenossen wurden die hausgemachten Spätzle separat serviert. Diese Spätzle waren eher Bandnudeln, so lang waren die. In den Topf waren die nicht geschabt worden, eher grob geschnitten nach dem ausrollen des Teigs. Wieder ein Problem, weil die "Nudeln" so lang waren, dass die Kleidung extrem gefährdet war, durch Bratensauce verunreinigt zu werden, wenn sie auf der Gabel zum Mund geführt wurden. Oben auf dem Braten noch reichlich "geschmelzte" Zwiebel, war das ein zwiespältiger Genuss. Das Fleisch war ohne Tadel in Qualität und Zubereitung, ob Spätzle so sein müssen, wie sie waren, war Gegenstand einer Diskussion am Tisch, geschmeckt haben sie. Aber ich ziehe ein gutes Stück Rindfleisch pur genossen vor, da muss kein halber Liter Bratensauce darüber. Das kann ich aber der schwäbischen Küche in der Achalm nicht vorwerfen. Allgemein wurde das Essen gelobt. Dessert gab es auch noch, hier lasse ich mal die Bilder sprechen
Ob Creme Brulee, rote Grütze klassisch mit Vanilleeis oder ein Sorbet aufgegossen mit einem Rieslingsekt, alle Desserts wurden sehr gelobt. Zwischenfazit Küche, gute, sehr schwäbische Kochkunst, wenn man die mag, findet die Küche ihre Liebhaber.
Sehr erfreulich an besagtem Sonntagabend die Serviceleistung. Die junge Chefin der Servicetruppe hatte ihre Leute im Griff, korrigierte sofort sich anbahnende Fehle rund war selber tadellos ausgebildet. Vom präsentieren der Karten, über das öffnen des Weines bis hin zu stetem im Auge haben des Gastes war das eine sehr gute Leistung und verdient ein Extralob! Das hat man nicht mehr so häufig! Fein!
Fazit meines Besuches in der Achalm. Gute, qualitätsbewußte, sehr schwäbische ausgerichtete Küche. Wer die sucht, ist hier sehr gut aufgehoben. Mir persönlich ist die Küche ein wenig zu sehr auf die Regionalität ausgerichtet und auf das Bewährte. Da fehlt mir ein bisschen das Kreative und Neue. Alles im Allem war das okay bis gut!
Karneval, das bedeutet meine Frau und ich sind nicht in Rheine, im Münsterland oder sonst wo in NRW! Wir suchen uns einen Fleck in Deutschland, in dem die Reformation dem Karnevalstreiben zuverlässig den Garaus gemacht hat! Und dieses Jahr passte es gut, nach Schwaben zu fahren, der Schwiegervater hatte Geburtstag, gute Ausrede jede Einladung zu einer Karnevalsfeier bei uns in Rheine auszuschlagen.
Am Sonntagabend vor dem Rosenmontag hatte er seinen Clan zum gemeinsamen Abendessen eingeladen. Selbst in Pfullingen wurde es schwierig... mehr lesen
Achalm Hotel & Restaurant
Achalm Hotel & Restaurant€-€€€Restaurant, Hotel, Partyservice071214820Achalm (Gewand) 2, 72766 Reutlingen
3.5 stars -
"Gute schwäbische Küche" Carsten1972Karneval, das bedeutet meine Frau und ich sind nicht in Rheine, im Münsterland oder sonst wo in NRW! Wir suchen uns einen Fleck in Deutschland, in dem die Reformation dem Karnevalstreiben zuverlässig den Garaus gemacht hat! Und dieses Jahr passte es gut, nach Schwaben zu fahren, der Schwiegervater hatte Geburtstag, gute Ausrede jede Einladung zu einer Karnevalsfeier bei uns in Rheine auszuschlagen.
Am Sonntagabend vor dem Rosenmontag hatte er seinen Clan zum gemeinsamen Abendessen eingeladen. Selbst in Pfullingen wurde es schwierig
Geschrieben am 14.02.2018 2018-02-14| Aktualisiert am
14.02.2018
Besucht am 10.02.2018Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 150 EUR
Am Ende einer langen Tages-Weinreise durch die Pfalz, von Leinsweiler über Flemlingen und Sankt Martin, waren wir schlussendlich in Deidesheim angekommen, für 18 Uhr hatten wir einen Tisch im Gutsküche des Weinguts Siben Erben reserviert. Und nachdem wir noch ein bisschen Zeit mit dem Testen von Weinen der Deidesheimer VDP Güter verbummelt hatten, standen wir zur rechten Zeit vor dem großen Hoftor des Siben'schen Weingutes.
Sieben Erben ist eines der Gründungsmitglieder des VDP und im Vergleich zu den Deidesheimer Großnamen des VDP etwas unbekannter, aber natürlich nicht für Carsten1972, wir hatten hier schon einige Male ein paar gute Tropfen verkostet und auch gekauft. Nur in der Gutsschänke war ich noch nie, und das wollten wir jetzt nachholen. Schwiegervater hatte Geburtstag und wurde mit einer Weinrundreise durch die Pfalz beschenkt und diese sollte mit einem Essen abgeschlossen werden. Der Schwiegervater ist "rechter Schwab" und man darf ihm nicht mit allzu exotischer Küche kommen, also fiel LA Jordan oder der schwarze Hahn aus dem Suchraster raus! Aber meine Frau hatte einen Geistesblitz in der Vorbereitung unserer Tour und erinnerte sich an die Gutsküche Sieben Erben. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, endlich mal da einkehren und das perfekte Gasthaus für den Schwaben in der Pfalz. Durch das große Tor an der Weinstraße ging es über den Innenhof zum rückseitigen Gastraum.
Hell erleuchtet in der Februardunkelheit schien es uns aus den Fenstern entgegen. Der renovierte Gastraum wird dominiert durch etliche Säulen, um die herum sich die Tische gruppieren.
Obwohl es recht kühl wirkte, war es doch eine behagliche Atmosphäre. Die Tische waren schlciht eingedeckt, das alles passte gut zum Gutsküchenkonzept.
Hinter der großen Theke hinten im Gastraum werkelten die drei Servicekräfte, die sich an diesem Abend um die Gäste kümmern würden. Wir wurden in Empfang genommen und der reservierte Tisch war schnell angewiesen. Geölte Eiche bestimmt das Ambiente im Gastraum. Dadurch ist er trotz der rau verputzten Wände angenehm warm in der Empfindung.
Die Karten wurden uns gereicht und wir sondierten die drei Seiten Speiseangebot, zum Teil lässt sich diese auch auf der HP einsehen. Eine Seite für die unvermeidlichen Pfälzer Klassiker (Saumagen und Co.), zwei Seiten sehr saisonale Küche machten uns doch mehr Freude. Gewählt wurde durch uns Vier eine breiter Querschnitt durch die Karte. Vorweg für die beiden Schweigereltern eine Suppe: Cremiges Schwarzwurzelsüppchen, Schweigermutter war sehr angetan und hat sich fest vorgenommen, auch n der eigenen Küche mal Schwarzwurzeln zu verarbeiten. Rinderbrühe mit Markklößchen und Flädle, was sonst für den schwäbischen Schwiegervater. Mit dieser Suppe war das Eis gebrochen, der Schwabe war angetan und wir mussten uns keine Sorgen mehr über den weiteren Abend machen. Meine Frau und ich gingen wieder gemeinsame Wege bei der Vorspeise. Für uns Beide "hausgebeizter Lachs mit mariniertem Gemüse "Asia Style" und Meerrettich-Kräuter-Creme.
Dazu natürlich eine paar Rieslinge des Weingutes, der perfekte Wein für "Asia-Style". Sehr gut gebeizter Lachs, in einem recht großen einzelnen Stück serviert. Lecker. Weiter ging es mit den Hauptspeisen. Für die Schweigereltern Wildschweinsauerbraten mit Quarkspätzle und Rotkohl. Kalbstafelspitz auf winterlichen Gemüse, von Beiden gab es positive Rückmeldung zu den Gerichten. Also zu meinem Gericht (und dem meiner Frau) Hausgemachte Kalbsmaultaschen auf rahmigen Schwarzwurzeln. Auch ich mag den "Winterspargel" äußerst gerne, und grab den regelmäßig aus dem elterlichen Garten in der Grafschaft Bentheim aus. Die mit Biss gekochte Schwarzwurzel wurde mit einem Rahm serviert, sehr gut zubereitet. Der Anschnitt der Maultaschen ergab ein ungewöhnliches Ergebnis
Das war eher wie ein Pasta-Strudel zubereitet. Die Pasta war mit einer gewürzten Kalbsfarce bestrichen und dann im Ganzen eingerollt worden. So war dann das Mundgefühl und auch der Geschmack eher in Richtung Lasagne als in Richtung schwäbisches Nationalgericht. Gut, dass das der Schwiegervater nicht bestellt hatte, ich wüsste nicht, ob es seine Gnade gefunden hätte. Der Schwiegersohn fand es sehr lecker. Dessert ging auch noch bei einigen: Schokoladen Creme Brulee mit Maroneneis. War so lecker, wie es sich anhört. Die Küche hatte einen sehr ordentlichen Job gemacht. Ich hab es nicht bereut, dass wir eingekehrt waren. Bei Siben Erben trinkt man Riesling, und der Blick auf die Weinkarte mit Ersten und Großen Gewächsen
Erste Lagen
Große Lagen
verlockt dazu, viel auszuprobieren. Und die auch die aufgerufenen Preise für das Achtele, Viertele und die Flasche sind äußerst angenehm.
Mit dem Chef entspann sich noch eine Diskussion über das nötige Alter gerade von großen Gewächsen (mindestens 5 Jahre, seiner Meinung nach), und weil er merkte, dass wir auch so ticken, gab es noch Gelegenheit ein paar nicht auf der Karte aufgeführte Große Gewächse älter als 5 Jahre zu probieren. Vielen Dank dafür! Auch sonst versah der Service seinen Dienst gut und ohne Fehler, obwohl das Haus gegen 19:30 komplett gefüllt war und es viel zu tun gab.
Die Kundschaft ist sehr durchmischt, Familien mit Kindern, neben dem gehoben gekleideten gut situierten Rentner(ehe)paar, alles war da. Eine schöne Besenwirtschaftsatmosphäre mit anspruchsvollerer Küche. Absolute Empfehlung für Sibens Gutsküche, wenn wir in Deidesheim sind, kommen wir gerne wieder.
Am Ende einer langen Tages-Weinreise durch die Pfalz, von Leinsweiler über Flemlingen und Sankt Martin, waren wir schlussendlich in Deidesheim angekommen, für 18 Uhr hatten wir einen Tisch im Gutsküche des Weinguts Siben Erben reserviert. Und nachdem wir noch ein bisschen Zeit mit dem Testen von Weinen der Deidesheimer VDP Güter verbummelt hatten, standen wir zur rechten Zeit vor dem großen Hoftor des Siben'schen Weingutes.
Sieben Erben ist eines der Gründungsmitglieder des VDP und im Vergleich zu den Deidesheimer Großnamen des VDP... mehr lesen
4.0 stars -
"Feine Küche im Weingut" Carsten1972Am Ende einer langen Tages-Weinreise durch die Pfalz, von Leinsweiler über Flemlingen und Sankt Martin, waren wir schlussendlich in Deidesheim angekommen, für 18 Uhr hatten wir einen Tisch im Gutsküche des Weinguts Siben Erben reserviert. Und nachdem wir noch ein bisschen Zeit mit dem Testen von Weinen der Deidesheimer VDP Güter verbummelt hatten, standen wir zur rechten Zeit vor dem großen Hoftor des Siben'schen Weingutes.
Sieben Erben ist eines der Gründungsmitglieder des VDP und im Vergleich zu den Deidesheimer Großnamen des VDP
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Das Haus selber ist ein wunderschön renovierter Fachwerkbau, der ein Museum beherbergt, dass sich dem Alltags-Leben der Menschen zu Goethes Zeiten widmet. Betritt man den Innenhof
geht man auf den Eingang des "Café du jardin" zu. Der Name ist gut gewählt, durch einen schmalen Durchgang geht es in den öffentlichen Garten des Hauses und man kann dort eine kleine grüne Rosenoase bewundern. Leider war das Wetter an Ostern 2018 nicht dazu geeignet, die außen gelegenen Sitzplätze im Innenhof oder im Garten zu benutzen, deswegen traten meine Frau und ich ein in die gute Stube.
Warum waren meine Frau und ich hier? Weimar war unsere letzte Station auf der Dreistädtereise 2018 von Görlitz über Dresden nach eben Weimar. Für den Abend hatten wir einen Tisch im Stammbetrieb des Cafés reserviert, dem Bistro "la Tarte" (Bericht folgt). Wir wollten schon nachmittags einen Blick auf die virtuell vorausgewählte Einkehr werfen. Und dabei fiel der Blick auch auf die andere Straßenseite und einen Hinweis auf das Café. Hinein, Haus, Museum und Garten bewundert und dann überlegt, dass dies eine gute Gelegenheit für eine nachmittägliche Tee-Einkehr wäre.
So betraten wir also das schöne Haus hinten im Innenhof. Es gibt drei Räume, zuerst der Raum mit der Theke.
Dann ein Bereich mit Bistrotischen, als Vinothek gedacht, in der die Weine von "Werkstück Weimar" zur Verkostung angeboten werden.
Die knapp 50 Hektar sind der komplette Weinbergsbestand in Weimar und wurden ursprünglich vom VDP Weingut Proschwitz/ Prinz zur Lippe angelegt, aber dann wieder an eine lokale Genossenschaft veräußert.
Um die Weinerzeugung kümmert sich die Winzervereinigung Freyburg-Unstrut eG. Um die natürlich stattgefundene Verkostung zusammen zu fassen, ordentliche Grundweine aus der Region für den Lokalpatrioten.
Dann folgt ein Gastraum, dessen Fenster in schon erwähnten sehr reizvollen Garten hinaus gehen. Dort nahmen wir dann Platz
Tee wollten wir, das Wetter war wahrlich nicht frühlingshaft. Dazu aus der verlockend bestückten Theke im ersten Raum ein Stück Kuchen. Die Karte reicht von Frühstück, über ein kleines Mittagsangebot bin hin zu sehr verlockenden Patisserie-Produkten, die in der eigenen Patisserie hergestellt werden, welche sowohl Café wie auch Bistro gegenüber versorgt. Für uns sollten es eine Zitronentarte und ein Waldbeerkuchen sein.
War so lecker wie es beim servieren aussah. Dekorationsorientierte Menschen seien auf das Porzellan hingewiesen. Auch die Bedienungen trugen rosa Schürzen, endlich habe ich ein Weihnachtsgeschenk für meine Frau! Zum abschließenden Espresso noch das hier
Knaller Macarons....auch aus der eigenen Patisserie. Orange und gefühlt tonnenschwere dunkle Schokofüllung. Jam!
Fazit: Eine Pflichteinkehr beim Weimarbesuch! Ich kenne wenige so liebevoll betriebene Cafés! Alleine deswegen kommen wir noch Mal nach Weimar. Umso mehr freuten wir uns schon auf das Abendessen gegenüber!