Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und freue mich dann immer, wenn mir die Auswahl von Restaurants durch informative Kritiken erleichtert wird. Umgekehrt gebe ich meine Erfahrungen auch sehr gerne weiter.
Einige wenige meiner bisherigen Kritiken, die ältesten, stammen originär noch aus RK, aber nach dessen Verkauf an Yelp suche ich hier ein neues "Zuhause".
Zu meinen Bewertungskriterien ein kurzes Wort. Ich bin Relativbewerter, auch ein gut geführter Imbiss kann mal 4 Punkte bekommen, ebenso wie ein Sternerestaurant, es muss dem jeweiligen Anspruch entsprechen!
4 bis 5 Punkte bedeuten für mich, das das Restaurant seinen und meinen Anspruch erfüllt hat bei meinen Besuch. 3 Punkte bedeutet, gewissen Defizite in einzelnen Aspekten. Darunter bedeutet eine Bewertung erhebliche Mängel bei meinem Besuch.
Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 504 Bewertungen 770589x gelesen 14902x "Hilfreich" 14161x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 29.12.2019 2019-12-29| Aktualisiert am
30.12.2019
Besucht am 27.12.2019Besuchszeit: Abendessen 6 Personen
Rechnungsbetrag: 790 EUR
Unter diesem Motto hatte der Bremer Community Kollege Borgfelder im Verein mit seinem süßen Fan zwei Kollegen nebst Anhang am Ende des Jahres 2019 an die Weser gelockt. Und so fanden sich am Abend des 27. Dezember 2019 um 18 Uhr erst der Pfälzer Kollege marcO74 mit seiner aus Bremen stammenden Gattin und dann auch etwas später (das passiert, wenn man falsche Uhrzeiten mailt) Carsten1972 und seiner Frau im Bistro der Feinschmecker-Institution Grashoff ein. Eigentlich hatte ich mich sehr gefreut, dass auch Kollegin PetraIO nebst Angetrauten auch nach Bremen kommen wollte, aber wieder verhinderten widrige Umstände die Anreise der Beiden aus dem Hunsrück, sehr schade! Aber wir alle drücken die Daumen, dass ihr nächstes Mal wieder gesund und munter dabei seid!
Grund für unser Treffen war (wenn es denn überhaupt einen solchen braucht) dass ich bei Borgi mal hatte anklingen lassen, dass ich das letzte Mal 2001 im Grashoff war, da war Familie Schmidt noch besternt mit einem Macaron und ich hatte als Student eine LAG aus Bremen, mit der ich einmal ein riesengroßes Loch in mein knappes studentisches Budget gerissen hatte, und sie dorthin zum Essen ausgeführt hatte. Da ich bekannter weiße nun mit einer Schwäbin verheiratet bin, weiß man, dass Investment war nicht langfristig nachhaltig!
Nichts desto trotz war das Grashoff mit seiner Kombination aus verlockenden Feinschmeckerladen und daneben platzierten kleinem (wörtlich) und engen (noch wörtlicher) Bistro in sehr nachhaltiger Erinnerung geblieben. Und da meine jetzige Frau die französische Küche, so wie sie im Grashoff zelebriert wird, sehr liebt, war es klar, nächstes Mal in HB gehen wir dahin, mit oder ohne den Borgi! Da man aber sicher sein kann, wenn man den Borgi mit Genuss lockt, dann beißt er sehr sicher in den Haken, war aus diesen Gedankenspielen das hier beschriebene Kritikertreffen geworden. Sehr freute ich mich auch, den Kollegen Marco endlich persönlich kennen lernen zu dürfen. Lange haben wir uns gegenseitig die Rezensionen kommentiert, aber bisher hatte es nicht zu einem Treffen gereicht. Endlich stand er vor mir, der Lebens- und Genussfrohe Pfälzer mit der Vorliebe für Elsässische Delikatessen! Und wie fast immer in unserer kleiner Gemeinschaft war sofort ein Draht zwischen uns (wer war der ältere Herr links von mir noch mal?), Marco ist ein ganz feiner Mensch und Kollege! Danke noch mal für die schöne Pfälzer Burgunder Cuvee, die wird geöffnet mit den allerbesten Erinnerungen an unseren gemeinsamen Abend und mit Vorfreude auf das nächste Treffen in der Pfalz!
Meine Frau und ich hatten uns etwas verspätet, da der Bremer Kollege uns 19 Uhr als Eintreffzeit vorgegeben hatte, aber nun die Lust auf Genuss so groß geworden war, dass aus 19 Uhr 18 Uhr wurde und wir eiligen Schrittes vom Hotel an der Weser durch die Stadt an die Wallanlagen gingen um wenigstens noch ein kleines Glas des österreichischen Extra Brut Sektes vom WG Loimer genießen zu können, den unsere Gastgeberin Frau Schmidt schon für das Völkchen am Tresen enthauptet hatte. Puh, geschafft!
Auf der HP stellt das Grashoff keine Karte ein, deswegen zeige ich hier die Karte vom 27. Dezember 2019, damit man einen kleinen Eindruck von der Küche im Bistro Grashoff bekommt.
Blickt man auf die zweiseitige Karte erkennt man, klassische französische Bistroküche. Gehobene Zutaten im schlichteren Rahmen serviert. Trüffel, Austern, Hummer, Fisch, die ganze Vielfalt französischer Küchenzutaten war da und in einfacheren Gerichten verarbeitet. Es war klar, das wird irre schwer eine Auswahl zu treffen. Während schon ein ersten Sauvignon blanc, geordert vom Borgi die Gläser füllte, rätselte ich noch, was ich auswählen würde. Letztendlich gingen meine Frau und ich d'accord und bestellten einfach nur 4 Vorspeisen, so war die Qual der Wahl nicht ganz so groß. Ich will hier im folgenden auf diese Gerichte eingehen, denn ich bin sicher, dass auch von anderer Seite noch Rezensionen folgen werden. Gang 1 und 2 war bei uns beiden gleich, zuerst Fisch. In Sternanis gebeizter Ikarimi Lachs mit Papaya und Passionsfrucht. Mehr als das braucht es eigentlich nicht, um das Gericht zu beschreiben. Gurke eingelegt und Feldsalat war noch dabei. Sehr naturell war das Stück Lachs auf dem Teller, topfrische Qualität, die so zurückhaltend gebeizt war, dass der Fisch noch roh wirkte. Zusammen mit den süß-sauren Früchten ein guter Start in unser Menü. Auch bei Gang 2 waren wir uns noch einig, Rohkost! Rote Beete, Äpfel und Wildkräuter in Apfelbalsam und Walnussöl. Jetzt waren die Beete natürlich nicht roh, sondern gekocht und dann geschnitten worden, aber mit den Äpfeln roh und gefärbt vom Beete-Saft und dem Wildkräutersalat geht das so durch mit dem Titel Rohkost, gesund sowieso, perfekte Vinaigrette und karamellisierte Mandelstifte machten dann Genuss daraus. Jetzt trennten sich aber unsere Wege, für meine Frau Muscheln, für mich Trüffel. Jakobsmuscheln mit grünem Spargel und Basilikumpesto war die Wahl meiner Frau für den dritten Gang. Drei der leckeren Meeresbewohner lagen auf dem Teller, angebraten und mit dem Pesto verfeinert, das Ganze dann in einem Bett von grünem Spargel und Parmesan. Die Augen meiner Frau verrieten uneingeschränkten Genuss. Für mich was vegetarisches, aber nicht minder fein: Getrüffelte Sieglinde genannt. Mea culpa, kein Foto, da hab ich wohl zu viel mit dem süßen Fan von Borgi gequatscht, der das Gericht auch serviert wurde. Aber so kompliziert war das gar nicht. Lecker schlankes Kartoffelpüree (Butter macht schlank!), eher Stampf, gut dosiert die Muskatnuss, darauf ein pochiertes Ei und das ganze dann mit einem großen Haufen geraspeltem Trüffel überdeckt! Jam, lecker, so muss französische Bistroküche! Konnte man das noch steigern zum letzten Gang? Konnte man, bei meiner Frau mit weiteren Meeresfrüchten.
Hummer! Frischer Hummer auf hausgemachten Spaghetti, dass Ganze dann mit einer (hab ich probiert) unglaublich guten Hummerbisque und etwas Dill. Das war so gut, dass der Borgi das Ganze einfach verdoppelte und zum Hauptgang machte und trotzdem komplett aufaß! Für mich das beste Gericht des Abends, nur dummerweise hatte ich den Gang beim auswählen sträflich übersehen, damit wurden mir im vierten Gang Innereien serviert. Kross gebratener Kalbsbries mit Madeirasauce. Auch bei mir war die Sauce zum niederknien gut! Perfekt verband sie den klein gewürfelten und gebratenen Bries mit anderen Zutaten des Tellers, die da waren Champignons, frischer Spinat und Pinienkerne.
Die Stimmung am Tisch steigerte sich mit jeder Minute, tatkräftig unterstützt durch etliche Bouteillen Wein, die geöffnet und verkostet wurden. Im Zuge der Vorbereitung hatte der Borgfelder schon, damit er nicht was Süßes zum Dessert würde essen müssen, eine Käseauswahl zusammen gestellt.
Brot und Butter gab es dazu
Ein Blauschimmel von der Insel Jersey, ein noch jüngerer Comte, ein Mont d'or / Vacherin und ein getrüffelter Camenbert waren sicher bester Genuss, aber angeheitert durch ein paar Viertele Wein bestellte ich mir in einem Anfall von Dekadenz noch überbackenen Picandou dazu.
War ich satt nach diesem legendär schönen Abend in wunderschöner Runde! Es ging nichts mehr. Getrunken hatten wir ja auch über die ganzen Stunden. Unsere Gastgeberin Frau Schmidt hatte, vermutlich im verzweifelten Versuch einen letzten Rest schlechtes Gewissen in uns zu wecken, die Parade zur Inaugenscheinnahme noch mal auf die Theke gestellt.
Da war für jeden was dabei, mein Favorit hier:
Wobei meine Frau auch jetzt gerade noch von einem Chardonnay schwärmt, den sie genießen durfte (Danke Borgi!!!!!)
Einen ganz wesentlichen Anteil an wunderschönen Verlauf dieses Abends hatte unsere äußerst charmante Gastgeberin Frau Schmidt, die immer die richtigen Worte und den richtigen Wein fand! Solche Lokale leben von ihren Patrons/ Patroninnen, die den Gästen das Gefühl geben, zu genau dem Zeitpunkt nirgendwo anders auf der Welt sein zu wollen. Perfekt! In jeder Hinsicht, mehr gibt es nicht zu sagen!
PS wer genau schaut sieht auf dem Weinbild noch ein kleine Wegzehrung. Dass passiert, wenn man denkt, Frau Schmidt hört nicht so genau zu!
PPS auch Rainer Sass (Fernsehkoch des NDR und nie um einen Spruch verlegen) wünschte der frohen Runde noch frohe Weihnachten und blickte neidisch auf unseren Käseteller!
Unter diesem Motto hatte der Bremer Community Kollege Borgfelder im Verein mit seinem süßen Fan zwei Kollegen nebst Anhang am Ende des Jahres 2019 an die Weser gelockt. Und so fanden sich am Abend des 27. Dezember 2019 um 18 Uhr erst der Pfälzer Kollege marcO74 mit seiner aus Bremen stammenden Gattin und dann auch etwas später (das passiert, wenn man falsche Uhrzeiten mailt) Carsten1972 und seiner Frau im Bistro der Feinschmecker-Institution Grashoff ein. Eigentlich hatte ich mich sehr gefreut, dass auch Kollegin... mehr lesen
Grashoff´s Bistro
Grashoff´s Bistro€-€€€Restaurant, Bistro, Bar, Sternerestaurant042114749Contrescarpe 80, 28195 Bremen
5.0 stars -
"Große Dinge werfen lange Schatten!" Carsten1972Unter diesem Motto hatte der Bremer Community Kollege Borgfelder im Verein mit seinem süßen Fan zwei Kollegen nebst Anhang am Ende des Jahres 2019 an die Weser gelockt. Und so fanden sich am Abend des 27. Dezember 2019 um 18 Uhr erst der Pfälzer Kollege marcO74 mit seiner aus Bremen stammenden Gattin und dann auch etwas später (das passiert, wenn man falsche Uhrzeiten mailt) Carsten1972 und seiner Frau im Bistro der Feinschmecker-Institution Grashoff ein. Eigentlich hatte ich mich sehr gefreut, dass auch Kollegin
Geschrieben am 26.12.2019 2019-12-26| Aktualisiert am
30.12.2019
Besucht am 22.12.2019Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 110 EUR
...machst du dir einen großen Gefallen, wenn du beim "Rosenkranz" essen gehst, auch mit dem schwäbischen Schwiegervater ist das stets eine sichere Sache.
Weihnachten 2019 verbrachten meine Frau und ich zum größten Teil bei meinen schwäbischen Schwiegereltern in Pfullingen. Nachdem zuvor alle nötigen Zutaten und Informationen in den Süden gesandt worden waren, damit der Münsterländer Schwiegersohn auch im Schwäbischen die Gans für den Heiligabend zubereiten konnte, fuhren wir am Sonntag vor Weihnachten selber in den Süden.
Da am Montag die Schwiegermutter, ohne Widerworte zu dulden, Honauer Forellen vom Rössle (natürlich mit Kartoffelsalat) angekündigt hatte und ich den Nachmittag des 24. mit der Beaufsichtigung einer vor sich hin schmurgelnden Gans verbringen würde, hatten wir die Schwiegereltern mit einer Reservierung beim Rosenkranz überrascht.
So ging es also zu Fuß hinunter in die Pfullinger Innenstadt und durch die "City" zum Café Rosenkranz. Mein letzter Bericht liegt etwas zurück. Es ist also Zeit mal wieder eine kulinarische Wasserstandsmeldung zu geben, zumal auch Kollegen hier recht erfreut waren über die Küchenleistung des Rosenkranz.
Gegen 18 Uhr (später akzeptiert der Schwiegervater nur grummelnd) öffneten wir die Türe und wurden sofort mit Namen begrüßt, mit dem jungen Herrn hatte ich im Sommer an einem Samstagnachmittag Bekanntschaft geschlossen, als meine Frau und ich dort ein paar wohlschmeckende Viertele Wein vom Bodensee-Weingut Aufricht verkostet hatten. Das war ein schönes Wiedersehen, und wir wurden an unseren Tisch begleitet.
Die Einrichtung im Rosenkranz ist bestimmt durch Holz und warme Naturtöne. Man sitzt gemütlich und am Abend des vierten Advent war nur noch eine eher überschaubare Gästeanzahl im Gastraum. Die Karten kamen an den Tisch, sie lassen sich nicht im Internet einsehen. Deswegen hier ein Eindruck.
Die Karte bietet ein paar feste Klassiker, variiert aber sonst im jahreszeitlichen Rhythmus und bietet im Monatswechsel neue Gericht mit regionalem Schwerpunkt. Aber auch bei der überschaubaren Anzahl an Gerichten kann vom Veganer bis zum Carnivor jeder glücklich werden. Die Küche von Herrn Rosenkranz ist Handwerk in bestem Sinne, und viel mehr an Variation geht nicht, wenn man alles frisch zubereiten will. Erst einmal ein Bier.
Die Gerstensäfte der Brauerei Berg sind immer ein Genuss, dieses mal für mich das saisonale Weihnachtsbier. Zu den Speisen. Ich stelle hier eine kleine Auswahl der am Besuchsabend georderten Gerichte vor, die ich fotografieren und probieren konnte. Meine Frau konnte in der Heimat nicht anders, für sie vorweg Flädlesuppe, das war sofort fix entschieden. Vom Gegenüber an meinem Tisch kamen keine Klagen und genussvolle Blicke, als ich nach der Zufriedenheit fragte. Punktlandung beim Beginn, wehe ein schwäbischer Koch serviert meiner Frau eine nicht ordentlich zubereitete Flädlesuppe, das gibt instant Ärger! Für mich auch ein schwäbischer Klassiker. Hausgemachte Maultaschen mit schwäbischen Kartoffelsalat hatte ich mir vorweg bestellt. Eine feine Maultasche gab es auf dem Teller, definitiv aus Kalbfleisch die Füllung. Sehr lecker! Genauso der Kartoffelsalat, wie immer hier ohne jedes Brimborium, einfach Kartoffeln noch warm mit einer recht Essig-lastigen Vinaigrette mischen und servieren. Wenn man die richtigen Kartoffeln nimmt (bei der Sorte sagt jeder Schwabe was anderes) ergibt das einen tollen Kartoffelsalat. Höchstens bei der Portionsgröße hätte die Küche etwas zurückhaltender sein dürfen, allerdings war mein Gericht auch nicht als Vorspeise deklariert. Was gibt es zwischen Vor- und Hauptspeise immer im Südwesten? Das hier: Beilagensalat, ohne macht es der der Baden-Württemberger nicht im Gasthaus! So auch im Café Rosenkranz in Pfullingen. Und nachdem meine Frau eine Woche Beilagensalat-Leid auf unserer Wanderung von Gernsbach nach Diersburg (Ortenauer Weinpfad) im Mai 2019 verbracht hatte, es war nie Kartoffelsalat auf dem Teller, jetzt endlich wieder Kartoffeln wie sein müssen beim Grün! So ging es dann zu den Hauptgerichten. Schnitzel Wiener Art für meine Frau, dazu Kartoffel-Endiviensalat. Der Salat wie oben, aber mit dazu gemengt noch Endivie. Ich glaube, bei der Diskussion, ob Endivie da rein gehört, können schwäbische Familien zerbrechen.......na ja, geschmeckt hat er und meine Frau war ebenso froh über den Salat wie über das perfekt geklopfte, panierte und ausgebratene Schweineschnitzel. Für mich ein Gericht, dessen Ursprung weiter im Süden, aber nicht zu weit, liegt.
Ein Rösti mit geräucherter Lachsforelle. Der Rösti kam recht pur an den Tisch, nur mit der in Tranchen geschnittenen Lachsforelle obenauf, eine Frischkäse-Kräuter-Creme wurde dankenswerter Weise separat serviert. Rösti ist ja kein Hexenwerk, wenn man als Koch sein Handwerk beherrscht. Herr Rosenkranz kann das und so war der servierte Rösti mit der leicht rauchigen Forelle, heiß und kross serviert, ein Genuss. Jetzt waren wir eigentlich satt, dass Rosenkranz hat die Neigung davon auszugehen, dass Gäste mindestens 12 Stunden vor dem Besuch jeglichen Verzehr einstellen und so ist man nach zwei Gängen entsprechend satt! Aber man ließ die Viererrunde noch nicht vom Haken, es gab zum Fest noch eine süße Überraschung.
Soll man dem einen Namen geben, nennt man es Mousse au Lebkuchen, aber besser sagt man einfach: Lecker! Fingerabschlotzend leckeres Dessert mit nachhaltigen Zimt und Kardamom Noten.
Kann ich also zum Fazit kommen! Es bleibt dabei, mir gefällt das Konzept des Café Rosenkranz als "Über den Tag" Betrieb ausnehmen gut, von Frühstück, über Mittag, das Stück Kuchen am Nachmittag, ein Schoppen Wein oder aber das Bistroangebot Abends, es macht immer Spaß einzukehren. Nach dem die Linde in Dörnach einfach etwas zu weit weg ist (und ich meinen Schwiegervater da nicht rein bekomme) und das Wald Café seinen gehobenen Restaurant Bereich geschlossen hat, bleibt mir in Pfullingen nur das Café Rosenkranz. In das kehre ich aber immer wieder gerne ein! Meine Empfehlung für das Haus bleibt!
Auf dem Rückweg ging es zur Einstimmung auf Weihnachten noch auf den Platz an der Kirche in Pfullingen, dort gibt es am vierten Advent Abends immer ein Konzert mit Weihnachtsliedern....
Und mit diesem stimmungsvollen Bild wünsche ich allen Freunden und Kollegen aus dieser Community ein frohes und segensreiches Weihnachtsfest 2019!
...machst du dir einen großen Gefallen, wenn du beim "Rosenkranz" essen gehst, auch mit dem schwäbischen Schwiegervater ist das stets eine sichere Sache.
Weihnachten 2019 verbrachten meine Frau und ich zum größten Teil bei meinen schwäbischen Schwiegereltern in Pfullingen. Nachdem zuvor alle nötigen Zutaten und Informationen in den Süden gesandt worden waren, damit der Münsterländer Schwiegersohn auch im Schwäbischen die Gans für den Heiligabend zubereiten konnte, fuhren wir am Sonntag vor Weihnachten selber in den Süden.
Da am Montag die Schwiegermutter, ohne Widerworte... mehr lesen
4.0 stars -
"Reingeschmeckter, bist du in Pfullingen......" Carsten1972...machst du dir einen großen Gefallen, wenn du beim "Rosenkranz" essen gehst, auch mit dem schwäbischen Schwiegervater ist das stets eine sichere Sache.
Weihnachten 2019 verbrachten meine Frau und ich zum größten Teil bei meinen schwäbischen Schwiegereltern in Pfullingen. Nachdem zuvor alle nötigen Zutaten und Informationen in den Süden gesandt worden waren, damit der Münsterländer Schwiegersohn auch im Schwäbischen die Gans für den Heiligabend zubereiten konnte, fuhren wir am Sonntag vor Weihnachten selber in den Süden.
Da am Montag die Schwiegermutter, ohne Widerworte
Geschrieben am 22.11.2019 2019-11-22| Aktualisiert am
26.11.2019
Besucht am 20.11.2019Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 264 EUR
...ist auch kurz hinter Basel, je nachdem welchen Kurs man segelt.
Ich war auf Kurs Norden, Rückfahrt von einem Lieferantenbesuch in Bergamo. In Bergamo verbringe ich meine Nächte immer im kleinen, bei Bergamo gelegenen Dörfchen San Paolo d'Argon, im Hotel und Restaurant Florian Maison (https://www.florianmaison.com/) von Chef Umberto de Martino. Der Chef hat 20 Jahre in Hamburg gelebt und betreibt nun in der alten Heimat ein idyllisch gelegenes Hotel mit einem von Michelin mit einem Stern ausgezeichnetem Restaurant. Sein Kochstil zeigt sich zum Beispiel in diesem Gericht:
Der dritte Gang, Schalentier-Bisque mit Garnele und Burrata-Ravioli, aus einem 7 Gang Meeres-Degustationsmenü für 70 EUR. Wer in und im Bergamo eine Unterkunft sucht, dem sei dieses Haus wärmstens empfohlen.
Meistens ergibt es sich, dass ich mich am frühen Nachmittag von Bergamo aus auf den Rückweg mache. Dann suche ich mir kurz hinter der Grenze im Markgräfler Land ein Hotel (ich habe da ja bekannte Favoriten) und übernachte dort. Jetzt war der Plan auch so, aber abweichend hatte ich mich mit einem alten Schulfreund verabredet, der mit seiner schweizerischen Frau in der Nähe von Basel lebt. So suchte ich mir über die Michelin App ein Hotel und Restaurant nicht zu weit von den Beiden zur Übernachtung aus. Das der Michelin Führer das Restaurant im Hotel mit einem Bib Gourmand ausgezeichnet hat, erleichterte die Entscheidung nicht unerheblich.
So fuhr ich also im dunklen am Abend von (Grenzach-)Whylen den Berg hinauf ins Funkloch Rührberg. Kaum aus dem Rheintal heraus meldete mein PKW mir, dass er die Verbindung zum WWW verloren hatte. Es gibt sie noch, die unversorgten Gegenden in Deutschland. Außerhalb des Autos mit hochgeregtem Arm war noch Swisscom da, im Haus nix mehr, nur noch WLAN. Meine Frau musste den Abend mit einem textlichen Gute Nacht Gruß verbringen.
Ich checkte ein und ging meinen Kram im sehr ordentlichen, renovierten Zimmer ablegen, um dann im Restaurant ein Glas Pils zu bestellen, weil ich Durst hatte. Die Freunde waren noch auf dem Weg, so konnte ich mich in Ruhe umsehen.
Das Haus ist offensichtlich frisch renoviert. Ein modernes Ambiente in Holztönen bestimmt den großen, in 4 Bereiche gegliederten Gastraum in Haus.
Eine große Gästeschar, auch an einem Mittwochabend im November saß dort. Zum Glück hatte ich vorweg einen Tisch reserviert. Die Küche gibt sich gehoben bürgerlich. Die Weinkarte hielt ein paar schöne Schmankerl bereit. Ich studierte ein wenig das Angebot, bis die Freunde eintrafen. Nach viel Wiedersehensfreude galt es eine Auswahl aus der auf der HP einsehbaren Karte zu treffen. Ich will hier nur näher auf meine Wahl eingehen.
Vorweg für mich Tataki vom Rinderfielt mit Buchenpilzen, Sellerie und Schnittlauchmayonnaise.
Der Sellerie kam in verschiedenen Konsistenten auf den Teller, ein Püree, frittiert und crunchig in gehobelten Streifen und vermutlich angebratene Sticks. Etwas mehr Bums hätte ich mir für die Mayonnaise gewünscht, statt Schnittlauch hätte hier ein gute Dosis Wasabi besser zum Rind gepasst. Denn dieses Tataki war ein Ausrufezeichen! Äußerst zartes, rohes Rindfleisch, perfekt gereift, nur ganz leicht mariniert mit Teriyaki, würde ich schätzen, war das ein Genuss! Auf den Punkt geflämmt, kamen die Scheiben auf den Teller.
Meine Hauptspeise war Kikok-Hähnchenbrust an Geflügeljus mit Trüffelrisotto
Jetzt hat unser münsterländisches Kikok-Hähnchen schon seinen Weg an die Schweizer Grenze gefunden. Fein, denn das ist zwar noch keine Bio Qualität, aber besser als jedes Turbohähnchen aus konventioneller Haltung. Gut gegart war es auch, zart und saftig, mit krossen Rand. Das war aber nur Beiwerk, denn wer Carsten kennt, weiß, an Risotto kommt er nicht vorbei, und wenn das noch mit Trüffel serviert wird, dann gibt es keine Alternative zum Reis für ihn. So auch hier, Risotto, ich vermute einen Arborio-Reis, auf den Punkt, noch ganz leicht mit Biss, Trüffelöl drin, ganz sanft dosiert, Trüffel gehobelt drüber, lecker! Bratenjus war eine gute Ergänzung.
Dessert ging auch noch, aber ein kleines, Vanilleeis mit steirischem Kürbiskernöl und Kürbiskernen
Einfach, aber immer wieder genial lecker, nimm ein gutes Vanilleeis, rolle die Kugel Eis in gerösteten und zerstoßenen Kürbiskernen und gieße zum Schluss ein sehr gutes Kürbsikernöl darüber, fertig ist ein perfektes Dessert! Das war es dann aber auch, ein Espresso schloss das gute Essen in drei Gängen ab.
Beim Wein blieben wir in Baden, zuerst ein Riesling vom Weingut Kopp in Sinzheim bei Baden Baden. Den Buntsandstein-Riesling aus der Lage Feigenwäldchen hatten meine Frau und ich schon Mai 2019 genossen, auf der Wanderung durch eben jene Lage und Abends im Hotel. Hier war der Riesling wieder ein äußerst willkommener Wein bei allen Tischgenossen. Danach eine Flasche Rot aus dem Markgräfler Land, von der mir ebenso bekannten Winzergenossenschaft Britzingen. Aus deren besten Lagen stammt der Muggardt Spätburgunder 2013, der allen am Tisch ebenso gut mundete wie der Riesling aus der Ortenau.
Bedient wurden wir von einer sehr charmanten Dame, die immer ein Auge auf unseren Tisch hatte und auch ein paar Sonderwünsche zu den Gerichten problemlos umsetzte. Keine Kritik, auch nicht am Küchenteam, der Chef kam noch an den Tisch erfragte unser aller Zufriedenheit.
Kann ich also zum Fazit kommen. Zwischen Basel und Freiburg gibt es fast unendliche Möglichkeiten sehr gut essen zu gehen. Ich kenne schon viele solche Orte, jetzt habe ich noch einen mehr kennen gelernt. Meine Empfehlung für den Rührberger Hof als Hotel und Restaurant, ich komme bei Gelegenheit sehr gerne wieder
...ist auch kurz hinter Basel, je nachdem welchen Kurs man segelt.
Ich war auf Kurs Norden, Rückfahrt von einem Lieferantenbesuch in Bergamo. In Bergamo verbringe ich meine Nächte immer im kleinen, bei Bergamo gelegenen Dörfchen San Paolo d'Argon, im Hotel und Restaurant Florian Maison (https://www.florianmaison.com/) von Chef Umberto de Martino. Der Chef hat 20 Jahre in Hamburg gelebt und betreibt nun in der alten Heimat ein idyllisch gelegenes Hotel mit einem von Michelin mit einem Stern ausgezeichnetem Restaurant. Sein Kochstil zeigt sich zum Beispiel... mehr lesen
Restaurant im Hotel Rührberger Hof
Restaurant im Hotel Rührberger Hof€-€€€Restaurant, Hotel0762491610Inzlinger Straße 1, 79639 Grenzach-Wyhlen
4.0 stars -
"Kurz vor Basel....." Carsten1972...ist auch kurz hinter Basel, je nachdem welchen Kurs man segelt.
Ich war auf Kurs Norden, Rückfahrt von einem Lieferantenbesuch in Bergamo. In Bergamo verbringe ich meine Nächte immer im kleinen, bei Bergamo gelegenen Dörfchen San Paolo d'Argon, im Hotel und Restaurant Florian Maison (https://www.florianmaison.com/) von Chef Umberto de Martino. Der Chef hat 20 Jahre in Hamburg gelebt und betreibt nun in der alten Heimat ein idyllisch gelegenes Hotel mit einem von Michelin mit einem Stern ausgezeichnetem Restaurant. Sein Kochstil zeigt sich zum Beispiel
Geschrieben am 08.11.2019 2019-11-08| Aktualisiert am
08.11.2019
Besucht am 02.11.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 110 EUR
Ein Restaurantbesuch steht noch aus von unserem Aufenthalt in Nittel Ende Oktober / Anfang November 2019 in Nittel. Auch hier bietet das eigentliche Weingut neben seinen Weinen auch Unterkünfte und eine Bewirtung an. Für zwei Nächte hatten meine Frau und ich uns während unserer Wanderung auf dem Moselsteig bei Familie Apel einquartiert und demzufolge wollten wir einen Abend auch das Speisenangebot ausprobieren.
Ich war von Konz durch Dauerregen über 25 Kilometer nach Nittel gewandert, meine Frau bedeutend trockener mit dem Zug von Rheine. In Nittel trafen wir uns und bezogen im Gästehaus der Familie Apel ein großes Apartment, obwohl nur ein Doppelzimmer gebucht hatten.
Für den letzten Abend unseres Aufenthalts hatte ich einen Tisch für uns Beide im Restaurant reserviert und so fanden wir uns Abends nach der Wanderung der Moselsteigetappe von Palzem nach Nittel in der Gaststube im Haupthaus ein. Draußen vor der Tür gibt es einen sehr schönen Bereich für Außengastronomie, der an schöne Sommerabende mit einem der Barrique Pinot Noir aus dem WG Apel denken lässt, aber das ging Anfang November nicht mehr, demzufolge ging es in die etwas rustikalere (als den Abend vorher bei Zilliken) Gaststube des Weingutes Apel, in dem auch morgens das Frühstück serviert wird.
Der Tisch war schnell gefunden im wieder proppevollen Gastraum, der durchgehend von 12 Uhr bis Abends geöffnet ist, ebenso wie die Küche und der auch immer gut besucht war, wenn wir vor den Fenstern vorbei liefen. Man sollte zumindest Abends reservieren. Das Angebot lässt sich auf der Homepage nachlesen, ergänzt durch saisonale Angebote. Wasser und eine Flasche Wein wurden schnell bestellt. Und wenn man ganz hinten bei den Weinen schaut, dann finden sich auch ein paar ältere Jahrgänge von Barrique Spätburgundern.
Unsere Flasche kam aus dem Jahr 2015 und offenbarte in den Gläsern dann einen allerfeinst gealterten Spätburgunder. Mit dem Wein in der Hand studierten wir das Speisenangebot der Küche. Das ist wieder eine recht rustikale Weingutsküche mit saisonalen Ergänzungen. Bei der Vorspeise bestellten wir beide eine Suppe. Kürbissuppe mit Süßkartoffelchips war jetzt gar nicht so rustikal. Gut abgeschmeckt war sie, mit etwas Curry und etwas fruchtigem, vielleicht Apfel. Ich persönlich mache an meine selbst fabrizierten Kürbissuppen immer recht viel Ingwer, weil ich den sehr liebe in Kombination mit Kürbis, das fehlte mir hier, aber das ist eine persönliche Vorliebe, die Suppe schmeckte gut. Für meine Frau dann als Hauptgericht eine Quiche. Quiche Lorraine nach Art des Hauses hatte sie sich bestellt. Kein Mürbeteig, sondern ein sehr gut gelungener Hefeteig. Der Belag bestand aus geräuchertem Speck und einer Mischung aus Reibkäse, Zwiebeln, Eiern und Milch oder Sahne, also alles so wie es sein muss, wenn man die in Lothringen isst. Frau war zufrieden. Eingedenk unseres schön taninigen Rotweins hatte ich eine Hauptspeise von der Tageskarte bestellt. Klassische Rouladen mit Rotkohl kamen an den Tisch. Die waren so, wie klassische Rouladen sein müssen, zart geschmort, gefüllt mit Speck, Senf und Zwiebeln. Lecker, ich hatte schon lange keine mehr gegessen. Demnächst muss mal wieder ein Rind bei einem Freund sein Leben lassen (es wird auf der Wiesegeschossen), dann kann ich wieder mal selber Rouladen machen. Dazu separat noch Kartoffeln und ein Nachschlag Sauce.
Eigentlich war ich danach satt, aber meine Frau noch nicht, und weil noch was von dem leckeren Roten getrunken werden wollte, gab es noch das hier. Käsevariationen aus dem Dreiländereck (FR/D/LUX) mit österreichischer Feigensenfsauce, Butter und Bauernbrot. Gut das wir nur eine Portion zum teilen bestellt hatten. Diese Käseplatte hätte auch gereicht, zusammen mit dem leckeren Sauerteigbrot, einen guten Esser alleine satt zu machen. Zusammen mit den Pinot Noir war das ein guter Abschluss unseres Essens im Weingut Apel.
Wie gesagt, war der Gastraum den ganzen Abend gut gefüllt, aber der Service hatte das im Griff. Wir hatten keine Klagen. Jung und Alt im Service erledigten ihre Aufgabe gut.
Fazit unseres Essens und des Aufenthaltes im Weingut Apel. Empfehlung sowohl für die Barrique Spätburgunder der Familie Apel, das Gästehaus und die Gaststube. Wenn wir wieder nach Nittel kommen sollten, kehren wir gerne wieder ein.
Ein Restaurantbesuch steht noch aus von unserem Aufenthalt in Nittel Ende Oktober / Anfang November 2019 in Nittel. Auch hier bietet das eigentliche Weingut neben seinen Weinen auch Unterkünfte und eine Bewirtung an. Für zwei Nächte hatten meine Frau und ich uns während unserer Wanderung auf dem Moselsteig bei Familie Apel einquartiert und demzufolge wollten wir einen Abend auch das Speisenangebot ausprobieren.
Ich war von Konz durch Dauerregen über 25 Kilometer nach Nittel gewandert, meine Frau bedeutend trockener mit dem Zug... mehr lesen
Wein- und Gästehaus Apel
Wein- und Gästehaus Apel€-€€€Restaurant, Gaststätte, Weinkeller06584314Weinstraße 26, 54453 Nittel
4.0 stars -
"Eine weitere sehr ordentliche Straußenwirtschaft in Nittel" Carsten1972Ein Restaurantbesuch steht noch aus von unserem Aufenthalt in Nittel Ende Oktober / Anfang November 2019 in Nittel. Auch hier bietet das eigentliche Weingut neben seinen Weinen auch Unterkünfte und eine Bewirtung an. Für zwei Nächte hatten meine Frau und ich uns während unserer Wanderung auf dem Moselsteig bei Familie Apel einquartiert und demzufolge wollten wir einen Abend auch das Speisenangebot ausprobieren.
Ich war von Konz durch Dauerregen über 25 Kilometer nach Nittel gewandert, meine Frau bedeutend trockener mit dem Zug
Geschrieben am 07.11.2019 2019-11-07| Aktualisiert am
07.11.2019
Besucht am 01.11.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 100 EUR
Verlängertes Wanderwochenende an der Mosel auf dem Moselsteig zwischen Perl und Trier. Für zwei Nächte hatten meine Frau und ich unser Basislager in Nittel im Weingut Apel aufgeschlagen. Meiner Frau war in Nittel zur Einkehr neben dem Culinarium, in dem wir leider keinen Tisch ergattern konnten, auch die Sektscheune Zilliken empfohlen worden und so hatte ich dort für den Allerheiligentag Abends problemlos per Mail einen Tisch reserviert.
Nittel ist ein sehr hübscher kleiner Weinort und an der Weinstraße reihen sich neben Weingütern noch Unterkünfte und Restaurants, meist im Besitz ebenjener Weingüter auf. So auch hier, im Weingut Zilliken kann man Wein probieren und kaufen, in einer sehr stylischen Vinothek, man kann übernachten und eben auch essen, in der Sektscheune
Tritt man durch die Tür, offenbart sich auch in diesem Gastraum des Weinguts ein sehr schick eingerichteter Innenraum. Unsere Reservierung wurde sofort zugeordnet und wir folgten einem jungen Herrn in den hinten am Gastraum anliegenden Wintergarten. Hier fand sich dann unser Tisch.
Natürlich bestellt man in einem Weingut dann keine Flaschen, sondern hofft, dass alle Weine auch offen angeboten werden. Das ist hier der Fall und so bestellten wir uns als erstes ein Glas Wein.
Ein Wort zu allen Weinen aus der Region zwischen Trier und Perl. Sie sind nicht ganz mein Fall. Riesling wird dort an der Mosel nicht angebaut, auch beim wandern fand ich keine Weinlagen mit Riesling an den Hängen. Bieten die Weingüter Riesling an, dann kommen die von Lagen an der Saar, die ja nicht weit weg liegt. Von den Moselhängen
kommen weiße und rote Burgunder, mit deren Stil ich fremdele. Sie sind, obwohl trocken klassifiziert, recht süß, und ich vermisste an quasi allen weißen Weinen die Säure als Gegenpart. Mit den roten, insbesondere den Barrique-ausgebauten Burgundern kam ich besser klar. Mit dem ersten Wein Brot und Frischkäsecreme als Gruß der Küche.
Ein gutes Sauerteigbrot erfreute den Gaumen und überbrückte die Wartezeit zu den Vorspeisen, für meine Frau ein ganz klassisches Carpaccio.
Ein bisschen viel Grünzeug oben drauf, ansonsten war das ohne Tadel. Rindfleisch wie es sein muss als Carpaccio. Ich hatte mir den Fischteller Moselschleife bestellt.
Geräucherter Lachs und Forelle, Crevetten auf Salat mit Senf-Honig-Dip sollten auf dem Teller sein. Das fand sich dann auch wieder beim Verzehr. Lachs und Forelle waren gute Ware, sanft geräuchert. Die Crevetten waren als Cocktail serviert, in einer Sahnesauce. Ordentliche Vorspeise im Ganzen. Weiter ging es für meine Frau mit Zanderfilet auf der Haut gebraten auf Rahmwirsing und Butterkartoffeln
Ich habe nicht probiert, aber von meiner Frau kamen keine Klagen, weder über das Filet und den Rahmwirsing auf dem Teller noch bei den separat servierten Kartoffeln. Optisch machte das schon Freude. Ich hatte mit ein Gericht von der Tageskarte bestellt, Cordon Bleu vom Kalb mit Pommes und Salat.
Da ich in ein paar recht schmackhaften roten Burgundern aus dem Barrique geschwelgt hatte, hatte ich, glaube ich, Lust auf was Handfestes zum Hauptgericht. Das kam dann auch an den Teller. Definitiv war dieser Brocken Fleisch selber gemacht. Gefüllt war er mit einem recht würzigen Käse und Kochschinken, dann paniert und wohl in der Fritteuse ausgebacken worden. Und das trübte den Genuss ein wenig ein, ein in der Pfanne ausgebackenes Schnitzel ist eben um Längen besser als eines, dass in der Fritteuse geschwommen hatte. Die Geometrie dieses Stückes Fleisch hätte es aber schwer gemacht, es in der Pfanne auszubacken. Separat dazu noch Pommes und Salat.
Die Pommes waren so gut, dass meine Frau ständig stibitzte! Menno! Sie hatte doch ihre Kartoffeln. Nach diesen beiden Maurerportionen Fisch und Fleisch waren wir pappsatt! Da ging nur noch ein Espresso als Nachspeise.
Der Service hatte im pickepackevollen Gastraum gut zu tun, zumal es einen ständigen Wechsel gab bei den Gästen, jeder Tisch der frei wurde, hatte recht schnell neue Gäste an sich sitzen. Das bewältigte der Service routiniert und freundlich, keine Klagen hatten wir.
Kann ich also zum Fazit der Einkehr in der Sektscheune des Weinguts Zilliken kommen. Ein edles Ambiente verbunden mit einer über Straußen-Niveau liegenden Küche. Hier kann man sehr angenehm einen Abend verbringen
Ein gutes Glas Wein trinken, oder ein paar mehr, und ordentlich essen dazu. Empfehlung für die Sektscheune Zilliken, ich komme gerne wieder.
Verlängertes Wanderwochenende an der Mosel auf dem Moselsteig zwischen Perl und Trier. Für zwei Nächte hatten meine Frau und ich unser Basislager in Nittel im Weingut Apel aufgeschlagen. Meiner Frau war in Nittel zur Einkehr neben dem Culinarium, in dem wir leider keinen Tisch ergattern konnten, auch die Sektscheune Zilliken empfohlen worden und so hatte ich dort für den Allerheiligentag Abends problemlos per Mail einen Tisch reserviert.
Nittel ist ein sehr hübscher kleiner Weinort und an der Weinstraße reihen sich neben... mehr lesen
Sektscheune Stephan Zilliken
Sektscheune Stephan Zilliken€-€€€Restaurant, Weinstube0658491500Weinstraße 14, 54453 Nittel
4.0 stars -
"Dieser Empfehlung kann man guten Gewissen folgen....." Carsten1972Verlängertes Wanderwochenende an der Mosel auf dem Moselsteig zwischen Perl und Trier. Für zwei Nächte hatten meine Frau und ich unser Basislager in Nittel im Weingut Apel aufgeschlagen. Meiner Frau war in Nittel zur Einkehr neben dem Culinarium, in dem wir leider keinen Tisch ergattern konnten, auch die Sektscheune Zilliken empfohlen worden und so hatte ich dort für den Allerheiligentag Abends problemlos per Mail einen Tisch reserviert.
Nittel ist ein sehr hübscher kleiner Weinort und an der Weinstraße reihen sich neben
Geschrieben am 05.11.2019 2019-11-05| Aktualisiert am
05.11.2019
Besucht am 31.10.2019Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 60 EUR
...ob das ein Gutes hat, oder nicht, mag jeder selbst entscheiden. Am 31. Oktober 2019 hatten in Norddeutschland beschäftigte Menschen einen Feiertag, den ich nutzte, um auf dem Moselsteig die Etappe von Trier nach Konz zu wandern. Meine Frau musste noch arbeiten an dem Tag und würde am ebenso freien Freitag nach Nittel kommen, wo wir unser Basislager für den weiteren Aufenthalt an der Mosel einzurichten gedachten. Das bedeutete zwei Etappen, die ich von Trier nach Nittel allein wandern würde.
Am Abend der ersten Etappe traf ich also in Konz ein, ich hatte mich im Parkhotel Mühlenthaler einquartiert, direkt am Moselsteig, ein Hotel Garni. Also musste ich mich nach einer Gelegenheit zum Abendessen umschauen. Im Hotel empfahl man ein paar Gasthäuser. Letztendlich entschied ich mich für den kürzesten Weg zu einem Restaurant, dass war die Trattoria da Mimo. Ich hoffe dort anständig speisen zu können, unkompliziert und ohne Reservierung.
Also stand ich um kurz nach 19 Uhr vor dem Haus in der Saarstraße und erblickte den Eingang. Der Gastraum liegt im ersten Stock über einem Ladenlokal und blickt mit der Fensterfront nach Westen auf die Saar. Über Treppe oder Fahrstuhl gelangt man in den ersten Stock. Betritt man den Gastraum, erblickt man ein angenehmes Ambiente.
Das sah alles sehr gemütlich aus.
Zwei junge Damen nahmen mich in Empfang und ich konnte unter ein paar Tischen wählen. Das Angebot ist recht einfach, italienische Standards von Pizza über Pasta zu ein paar Fleisch und Fischgerichten. Die HP zeigt die feste Karte, ergänzt durch ein paar saisonale Angebote, die im Gastraum aushängen. Erst mal ein Wein.
Für unter dreißig Euro wurde dieser schöne Tropfen aus Wiltingen an der Saar angeboten, das Angebot wurde gleich angenommen und bestellt. Irgendwann beim ersten Glas hatte ich mich dann auch entschieden. Vorweg Bruschetta.
Geröstetes Brot mit Tomaten, überbacken mit Mozzarella, oder was in diesen Häusern als solcher angeboten wird, besser gesagt. Ich hatte Hunger und war müde von den ersten 25 Kilometern wandern, und so ein warmer herzhafter Appetitanreger kam mir recht. Akzeptable Vorspeise war das. Im Hauptgang hatte ich mich für eine Pizza entschieden, Pizza Marinara.
Gibt es inzwischen eine DIN, die Namen und Nummern von Standardpizza in italienischen Restaurants vorschreibt? Manchmal empfinde ich das so, ich glaub bei unserem Italiener um die Ecke, Mario genannt, hat die auch diesen Namen und diese Nummer. Na ja, macht es einfacher, die Übersicht zu behalten. Käse, Tomate und Meeresfrüchte sollten laut Karte drauf sein auf dieser Pizza. Vorgefunden habe Dosenthunfisch, ein paar Dosenmiesmuscheln und ein paar Garnelen. Wenigstens war kein Surimi drauf......aber unter Meeresfrüchte stelle ich mir was anderes vor als eine Pizza, die nur nach Dosenthunfisch schmeckt....nicht gut. Ich war enttäuscht. Vielleicht konnte das Dessert nach was retten? Ich wählte aus dem Tagesangebot Pana Cotta mit Waldfrüchten.
mit einem begleitenden Espresso. Das war zumindest ein versöhnlicher Abschluss. Eine gut zubereitete Pana Cotta, süß-vanillig, begleitet von einer Grütze aus dunklen Früchten, die schön sauer war. Das war lecker, wie auch der Espresso. Wein und Dessert schmackhaft, Bruschetta akzeptabel, Pizza nicht mehr. Sehr durchwachsene Performance der Küche.
Zwei Damen im Service hatten keine Problem mit der Gästeschar in meinem Besuchszeitraum und kümmerten sich ordentlich um die Gäste. Das war okay.
Fazit einer geplant unkomplizierten und nicht mit großen Erwartungen versehenen Einkehr zum Hungerstillen. Küche mit Höhen und Tiefen und einem standardisierten Angebot an allem, was der Germane vom Italiener um die Ecke e an "mangiare" erwartet. Stillt den Hunger, aber keine weiteren Ansprüche.
...ob das ein Gutes hat, oder nicht, mag jeder selbst entscheiden. Am 31. Oktober 2019 hatten in Norddeutschland beschäftigte Menschen einen Feiertag, den ich nutzte, um auf dem Moselsteig die Etappe von Trier nach Konz zu wandern. Meine Frau musste noch arbeiten an dem Tag und würde am ebenso freien Freitag nach Nittel kommen, wo wir unser Basislager für den weiteren Aufenthalt an der Mosel einzurichten gedachten. Das bedeutete zwei Etappen, die ich von Trier nach Nittel allein wandern würde.
Am... mehr lesen
Trattoria Da Mimo
Trattoria Da Mimo€-€€€Restaurant, Take Away0650115878Saarstraße 1, 54329 Konz
2.5 stars -
"Standard-Italiener....." Carsten1972...ob das ein Gutes hat, oder nicht, mag jeder selbst entscheiden. Am 31. Oktober 2019 hatten in Norddeutschland beschäftigte Menschen einen Feiertag, den ich nutzte, um auf dem Moselsteig die Etappe von Trier nach Konz zu wandern. Meine Frau musste noch arbeiten an dem Tag und würde am ebenso freien Freitag nach Nittel kommen, wo wir unser Basislager für den weiteren Aufenthalt an der Mosel einzurichten gedachten. Das bedeutete zwei Etappen, die ich von Trier nach Nittel allein wandern würde.
Am
Geschrieben am 05.11.2019 2019-11-05| Aktualisiert am
05.11.2019
Besucht am 02.11.2019Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 80 EUR
Die zweite Etappe des Moselsteigs geht von Palzem nach Nittel. Und auf dieser Etappe war ich am Samstag, den 2. November mit meiner Frau unterwegs. In etwa auf der Hälfte der Etappe liegt der kleine Weinort Wincheringen, und dort schauten wir uns nach einer Einkehr um. Direkt am Moselsteig liegt das ehemalige Hotel Moselblick, dass nun unter neuen Namen unterwegs ist. GATSBY HOTEL & RESTAURANT verkündete ein Schild an der Auffahrt zum Hotel. Gatsby, der große, es klingelte bei mir, ein Roman von F. Scott Fitzgerald, mehrmals verfilmt. Aber als Name für ein Gasthaus? Okay........
Es war geöffnet und ein Blick in die Karte verriet ein italienisches Angebot. Wir sahen uns an und waren unsicher. Im Vorraum ein junger Herr, der uns etwas verschwitzte und mit schmutzigen Schuhen versehene Wanderer auch etwas skeptisch beäugte. Aber wir haben anscheinend leidend genug geschaut, der junge Mann öffnete die Türe und fragte ob wir eintreten wollten. Das war wirklich nett. Und angesichts dieses Anblicks verstanden wir auch, warum er etwas skeptisch geschaut hatte.
ein sehr schicker Gastraum, modern gestylt.
Vor diesem Gastraum mit einem atemberaubenden Moselblick bis nach Nittel war der Thekenbereich mit ein paar einfacheren höheren Sitzgelegenheiten. Angesichts unseres groben und recht schmutzigen Schuhwerks schlossen wir mit dem Herrn einen Kompromiss, nicht der schönste Platz, aber wir durften einkehren und Platz nehmen in diesem Bereich! Super, denn der Blick in die Karte war schon verheißungsvoll. Das Restaurant Gatsby kocht italienisch auf gehobenen Niveau. Keine typische Mosel-Straußwirtschaft, sondern eher edle mediterrane Küche. Wein und Wasser waren schnell bestellt, dann mussten wir aus dem verlockenden Angebot eine Auswahl treffen. Und weil wir Abends noch ein ausführliches Abendessen angesetzt hatten, endeten wir in der Auswahl Beide bei zwei Vorspeisen. Vorweg servierte der Service noch einen kleinen Küchengruß.
Meine Frau begann mit einer Tomatensuppe zum aufwärmen nach der Wanderung an einem recht kühlen Novembervormittag.
Die war so, wie sein muss, etwas Sahne, ein schöne Säure, das war gut ausbalanciert. So etwas sollte aber das Küchenteam aus dem Gatsby jetzt auch nicht vor eine Herausforderung stellen, betrachtet man die angebotenen Speisen. Und aus den etwas gehobenen Angebot erwählte meine Frau dann auch ihren Hauptgang. Hausgebeizter Lachs mit Thymian Mayonnaise. Ich war etwas baff, weil meine Frau alles ablehnt, was in irgendeiner Weise mit Mayo serviert wird, aber hier aß sie sogar die Mayo selber. Es sah aber auch lecker aus, was da auf dem Teller lag, der Lachs ganz sanft mit Zitronensaft und einem leckeren Olivenöl mariniert, sehr naturell belassen. Dazu die sehr gute Mayonnaise und hauchdünn gehobelter Fenchel. Meine Frau war sehr glücklich und ich neidisch auf ihre Wahl.
Für mich schon im ersten Gang ein Gericht, dass mir schon draußen vor der Tür vom Aushang zugerufen hatte: Carsten, du willst mich essen! Pochiertes Ei mit Kartoffelschaum, Trüffel und Speck.
Ei, Kartoffel, Trüffel.. Speck, gibt es eine bessere Kombi auf der Welt? Im Augenblick des Servierens nicht! Das perfekt pochierte Ei umgeben von einer lockeren Kartoffelespuma, darauf reichlich Trüffel und angebratener Speck. Geiler Gaumenschmaus! Sorry für das Wort, aber was anderes beschreibt es nicht. Großes Kino, meine lieber Herr Gatsby. Hier war meine Frau neidisch! Danach für mich ein Carpaccio mit französischer Gänseleberpate........
Schlicht und einfach gut durch schlicht und einfach gute Zutaten. Gutes Rindfleisch beim Carpaccio, cremig die Pate. Nicht zu viel anderes auf dem Teller, so passte das sehr gut zu einem Barrique Grauburgunder von einem Nitteler Weingut. Fein, aber nicht ganz so fein wie der zweite Gang meiner Frau. So war der Futterneid aber auch gerecht verteilt. Abschluss einer kleinen und feinen Wandertoureneinkehr, eine Tasse Espresso.
Der war lecker, ebenso wie das ganze Essen! Die jungen Damen und Herren im Service parlierten auf italienisch und Luxemburgisch, konnten sich aber mit uns auch auf deutsch verständigen. Sie erledigten ihren Job sehr ordentlich, da gab es keine Klage von den beiden Wanderern an den hohen Tischen. Nur, warum das Haus jetzt den Namen Gatsby trägt, wollte man mir nicht schlüssig erklären, irgendwie hängt es mit dem Patrone zusammen.......
Kann ich also zum Fazit einer kleinen, aber unerwartet geschmackvollen Mittagseinkehr kommen. Gehobene italienische Küche, die aber auch Pizza anbietet, in einem geschmackvollen Ambiente und versehen mit einem wunderschönen Blick von drinnen wie draußen von der Terrasse über die Mosel. Es hat uns so gut gefallen, dass wir, sollten wir noch mal wieder in der Nähe sein, definitiv für ein Abendessen einkehren werden.
Die zweite Etappe des Moselsteigs geht von Palzem nach Nittel. Und auf dieser Etappe war ich am Samstag, den 2. November mit meiner Frau unterwegs. In etwa auf der Hälfte der Etappe liegt der kleine Weinort Wincheringen, und dort schauten wir uns nach einer Einkehr um. Direkt am Moselsteig liegt das ehemalige Hotel Moselblick, dass nun unter neuen Namen unterwegs ist. GATSBY HOTEL & RESTAURANT verkündete ein Schild an der Auffahrt zum Hotel. Gatsby, der große, es klingelte bei mir,... mehr lesen
Gatsby Hotel und Restaurant
Gatsby Hotel und Restaurant€-€€€Restaurant, Hotel06583 9931007Am Mühlenberg 1, 54457 Wincheringen
4.0 stars -
"Unerwartetes am Moselhang" Carsten1972Die zweite Etappe des Moselsteigs geht von Palzem nach Nittel. Und auf dieser Etappe war ich am Samstag, den 2. November mit meiner Frau unterwegs. In etwa auf der Hälfte der Etappe liegt der kleine Weinort Wincheringen, und dort schauten wir uns nach einer Einkehr um. Direkt am Moselsteig liegt das ehemalige Hotel Moselblick, dass nun unter neuen Namen unterwegs ist. GATSBY HOTEL & RESTAURANT verkündete ein Schild an der Auffahrt zum Hotel. Gatsby, der große, es klingelte bei mir,
Geschrieben am 04.11.2019 2019-11-04| Aktualisiert am
04.11.2019
Besucht am 03.11.2019Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 60 EUR
Am 3. November 2019 waren meine Frau und ich wieder im Ahrtal, in Mayschoß zum Mittagessen in dem von uns sehr geschätztem Weinhaus Kläs. Wir waren auf dem Rückweg von der Mosel (wandern auf dem Moselsteig), und hatten beschlossen, die Autobahn zu meiden, und den direkten Weg von Nittel nach Mayschoß durch die Eifel zu nehmen. Nach ein paar kurzen Stopps, um die noch reichlich wachsenden Steinpilze zu sammeln, kamen wir gegen Mittag in Mayschoß an und meine Frau ging hinein, um zu fragen, ob wir noch einen Tisch für ein Mittagessen bekommen könnten. Die Qualität der Küche ist leider kein Geheimtipp mehr, und spontan einkehren immer ein Glücksspiel am Wochenende, wie wir in den letzten Jahren des Öfteren erfahren mussten.
Aber diesen Sonntag klappte es, ich stellte den Wagen ab, und gesellte mich zu meiner Frau. Die Lage des Gasthauses direkt an der Bundestraße durchs Ahrtal stört den Essensgast nicht. Im Sommer speist es sich im Garten vor der Tür sehr angenehm.
Das ist aber an einem Sonntagmittag Anfang November keine Option mehr und man betritt den Gastraum durch den Garten kommend.
Links und rechts vom Eingang finden sich Gelegenheiten zum Platz nehmen. Die zum Fenster gelegenen Tische waren samt und sonders schon reserviert, aber es gab im rückwärtigen Bereich der Gaststube noch freie Tische. Während ich den Wagen geparkt hatte, hatte meine Frau sich für diesen Tisch entschieden.
Wir nahmen Platz und orderten eine Flasche Wasser für uns Beide. Ich war an diesem Sonntag der Fahrer und deswegen blieb es bei Wasser für mich, meine Frau orderte noch ein Glas Grauburgunder aus einem Dernauer Weingut (Name leider entfallen) für sich. Nicht der Fahrer zu sein, lohnt sich in Anbetracht einer hervorragend sortierten Ahrweinkarte immer!
Die Karte umfasst drei Seiten Vor-, Haupt- und Nachspeisen und ändert sich je nach Saison in kurzer Abfolge. Wir blickten in die Karte und es war recht schnell Konsenz, dass wir diesmal sowohl bei Vor- wie auch Hauptspeise gleiche Wege gehen würden. Vorweg für uns Beide "herzhaftes Kartoffel-Meerrettich-Süppchen mit Speckchip"
Inhaber und Küchenchef Sebastian Kläs führt das Haus in der fünften Generation und seine Küche könnte man als ambitioniert bürgerlich bezeichnen. Ganz sicher hat das Haus keine gehobenen kulinarischen Ambitionen, aber die erfreulich reduzierte Speisenauswahl wird unter hohem Anspruch serviert. Auf der HP gibt es keine Speisekarte, weil die zu häufig wechselt, aber immer wieder Fotografien neuer Gerichte aus der aktuellen Karte. Optisch war die Suppe schon mal verlockend präsentiert. Der Speckchip lag kross ausgebacken quer über dem Weck-Glas, in dem die äußerst heiß servierte Suppe an den Tisch gebracht wurde. Nach ein bisschen Pusten ein erster Geschmackstest, Kartoffeln, Sahne, Frühlingszwiebel, Muskat, dass alles ergänzt sich gut in einer Suppe. Spannend wurde es durch die leichte Schärfe des Meerrettich. Schöne Suppe für verregnete Novembertage, also ein guter Einstand.
Auch beim Hauptgang gingen wir un-abgesprochen fast augenblicklich den gleichen Weg. "Sous vide gegarter Schweinebauch vom Eifeler Glücksschwein auf Malzbiersauce, Spitzkohl und hausgemachten Kartoffelröstis".
Endlich mal wieder ein Stück Schweinefleisch abseits von mageren Schnitzel, Medaillons, Kotelett. Die nicht so edlen Teile des Schweines leiden ja heftig unter der Angst vieler Menschen, dass einen ein Stück Fleisch, bei dem man Fett sehen kann, augenblicklich in den Sarg verfrachtet. Ich esse kaum Schweinefleisch, nicht weil ich es nicht mag, sondern weil ich nur ganz selten Schweinefleisch in einer für mich akzeptablen Qualität kaufen kann. Diese Problem habe ich dann auch in Restaurants, ich möchte kein Schweinefleisch aus nicht artgerechter Haltung. Hier aber hatte mich die Frau von Herrn Kläs, zuständig für den Service im Gastraum, im Vorfeld umfassend über den Landwirt und den Schlachter aus der Eifel aufgeklärt, der Speisenbezeichnung konnte ich zustimmen. Und was dann von der Küche an den Tisch gesandt wurde, lies Freude aufkommen.
Der genauere Blick auf das Fleisch offenbarte ebenso wie der erste Bissen ein unglaublich zartes Stück Bauch, mit einem angemessen dicken (nein, nicht nur ein halber Zentimeter) Speckrand, der dem ganzen Stück ein äußerst feines Aroma bescherte. Die Schwarte hatte Sebastian Kläs kross aufgeknuspert! Jeder Bayer wäre hier sehr, sehr glücklich gewesen. Das traf aber auch für zwei Münsterländer im Ahrtal zu! Zusammen mit dem mit reichlich Kümmel gewürzten Kohl und den Röstis, perfekt zusammen mit der Sauce, genossen wir ein sehr gutes Schweinefleischgericht.
Satt und äußerst zufrieden waren wir nach diesem Gang, Dessert ging nicht mehr. Frau Kläs und ein Kollege hatten den Dienst am Gast im Griff und betreuten die vielen, älteren Stammgäste mit rheinischer Direkt- und Herzlichkeit. Bei uns war man etwas distanzierter, aber nicht unfreundlicher. Man fühlt sich wohl in der Gaststube.
Kann ich zum Fazit kommen. Es gibt im Ahrtal von Altenahr bis Sinzig sehr viele Gelegenheiten essen zu gehen, von Strausswirtschaft bis Sterneküche ist alles vertreten und jeder kann glücklich werden. Meine persönliche Empfehlung für das Ahrtal bleibt das Weinhaus Kläs.
PS die bei meinem Aufenthalt 2015 noch als renovierungsbedürftig angesprochenen Hotelzimmer sind inzwischen renoviert und somit kann auch der Aufenthalt über Nacht empfohlen werden.
Am 3. November 2019 waren meine Frau und ich wieder im Ahrtal, in Mayschoß zum Mittagessen in dem von uns sehr geschätztem Weinhaus Kläs. Wir waren auf dem Rückweg von der Mosel (wandern auf dem Moselsteig), und hatten beschlossen, die Autobahn zu meiden, und den direkten Weg von Nittel nach Mayschoß durch die Eifel zu nehmen. Nach ein paar kurzen Stopps, um die noch reichlich wachsenden Steinpilze zu sammeln, kamen wir gegen Mittag in Mayschoß an und meine Frau ging hinein, um... mehr lesen
4.0 stars -
"Immer wieder eine gute Einkehr" Carsten1972Am 3. November 2019 waren meine Frau und ich wieder im Ahrtal, in Mayschoß zum Mittagessen in dem von uns sehr geschätztem Weinhaus Kläs. Wir waren auf dem Rückweg von der Mosel (wandern auf dem Moselsteig), und hatten beschlossen, die Autobahn zu meiden, und den direkten Weg von Nittel nach Mayschoß durch die Eifel zu nehmen. Nach ein paar kurzen Stopps, um die noch reichlich wachsenden Steinpilze zu sammeln, kamen wir gegen Mittag in Mayschoß an und meine Frau ging hinein, um
Geschrieben am 04.11.2019 2019-11-04| Aktualisiert am
04.11.2019
...eigentlich hat sich nichts geändert in Hinblick auf meine Kritik vom Herbst 2017, aber weil sich hier wieder einmal eine unangemessene 17 Worte und 3! Ausrufezeichen Kritik eingeschlichen hat (wie kann man auf diese Art und Weise guten Gewissens eine derart schlechte Bewertung abgeben?), setze ich mal wieder eine angemessenere Kritik darüber.
Am 3. November 2019 machten meine Frau und ich mal wieder Mittagessen-Pause im Ahrtal auf dem Rückweg von der oberen Mosel ins Münsterland. Nach einem wieder mal hervorragenden Mittagessen im Weinhaus Kläs in Mayschoss beschlossen wir noch, beim WG Kreuzberg in Dernau ein paar Rotweine zu bunkern (die Weine der oberen Mosel, keine Rieslinge, nur Burgunder, können bei mir keine Begeisterung wecken, höchstens noch die Spätburgunder aus dem Barrique).
Verbunden wurde das mit einem Nachtisch (Kuchen und Kaffee) in Dernaus schönsten Café, dem Kaffeehaus St. Quirinus.
Die immer von mir georderte Walnusstarte, einfach genial.
Für meine Frau den Kirsch-Schoko-Kuchen. Beide Kuchen sehr schmackhaft, und der Kaffee kommt aus der Dauner Stadtrösterei.
So, mit ein paar Worten mehr als vom niemals wieder gesehenen "Kollegen" ist das Kaffeehaus wieder ins rechte Licht gerückt. Sollte er sich doch noch mal wieder anmelden, ich möchte immer noch gerne wissen, wie eine "richtige" Eierlikör Torte zubereitet wird.
...eigentlich hat sich nichts geändert in Hinblick auf meine Kritik vom Herbst 2017, aber weil sich hier wieder einmal eine unangemessene 17 Worte und 3! Ausrufezeichen Kritik eingeschlichen hat (wie kann man auf diese Art und Weise guten Gewissens eine derart schlechte Bewertung abgeben?), setze ich mal wieder eine angemessenere Kritik darüber.
Am 3. November 2019 machten meine Frau und ich mal wieder Mittagessen-Pause im Ahrtal auf dem Rückweg von der oberen Mosel ins Münsterland. Nach einem wieder mal hervorragenden Mittagessen im Weinhaus... mehr lesen
Kaffeehaus St. Quirinus
Kaffeehaus St. Quirinus€-€€€Cafe, Ausflugsziel026439039980Römerstr. 30, 53507 Dernau
4.0 stars -
"Es bleibt ein schöner Ort zur Kucheneinkehr...." Carsten1972...eigentlich hat sich nichts geändert in Hinblick auf meine Kritik vom Herbst 2017, aber weil sich hier wieder einmal eine unangemessene 17 Worte und 3! Ausrufezeichen Kritik eingeschlichen hat (wie kann man auf diese Art und Weise guten Gewissens eine derart schlechte Bewertung abgeben?), setze ich mal wieder eine angemessenere Kritik darüber.
Am 3. November 2019 machten meine Frau und ich mal wieder Mittagessen-Pause im Ahrtal auf dem Rückweg von der oberen Mosel ins Münsterland. Nach einem wieder mal hervorragenden Mittagessen im Weinhaus
Wir möchten uns bei all unseren Gästen, Lieferanten und fleissigen Helfern bedanken!
Zum 01. November 2019 schließt der Nitteler Hof. Ab diesem Zeitpunkt ist das Restaurant und der Hotelbetrieb eingestellt.
Wir feiern mit Ihnen weiter!
Unser Cateringsbetrieb bleibt bestehen. Planen Sie jetzt mit uns Ihre Feier / Veranstaltung.
Wir möchten uns bei all unseren Gästen, Lieferanten und fleissigen Helfern bedanken!
Zum 01. November 2019 schließt der Nitteler Hof. Ab diesem Zeitpunkt ist das Restaurant und der Hotelbetrieb eingestellt.
Wir feiern mit Ihnen weiter!
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"Geschlossen" Carsten1972Wir möchten uns bei all unseren Gästen, Lieferanten und fleissigen Helfern bedanken!
Zum 01. November 2019 schließt der Nitteler Hof. Ab diesem Zeitpunkt ist das Restaurant und der Hotelbetrieb eingestellt.
Wir feiern mit Ihnen weiter!
Unser Cateringsbetrieb bleibt bestehen. Planen Sie jetzt mit uns Ihre Feier / Veranstaltung.
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Grund für unser Treffen war (wenn es denn überhaupt einen solchen braucht) dass ich bei Borgi mal hatte anklingen lassen, dass ich das letzte Mal 2001 im Grashoff war, da war Familie Schmidt noch besternt mit einem Macaron und ich hatte als Student eine LAG aus Bremen, mit der ich einmal ein riesengroßes Loch in mein knappes studentisches Budget gerissen hatte, und sie dorthin zum Essen ausgeführt hatte. Da ich bekannter weiße nun mit einer Schwäbin verheiratet bin, weiß man, dass Investment war nicht langfristig nachhaltig!
Nichts desto trotz war das Grashoff mit seiner Kombination aus verlockenden Feinschmeckerladen und daneben platzierten kleinem (wörtlich) und engen (noch wörtlicher) Bistro in sehr nachhaltiger Erinnerung geblieben. Und da meine jetzige Frau die französische Küche, so wie sie im Grashoff zelebriert wird, sehr liebt, war es klar, nächstes Mal in HB gehen wir dahin, mit oder ohne den Borgi! Da man aber sicher sein kann, wenn man den Borgi mit Genuss lockt, dann beißt er sehr sicher in den Haken, war aus diesen Gedankenspielen das hier beschriebene Kritikertreffen geworden. Sehr freute ich mich auch, den Kollegen Marco endlich persönlich kennen lernen zu dürfen. Lange haben wir uns gegenseitig die Rezensionen kommentiert, aber bisher hatte es nicht zu einem Treffen gereicht. Endlich stand er vor mir, der Lebens- und Genussfrohe Pfälzer mit der Vorliebe für Elsässische Delikatessen! Und wie fast immer in unserer kleiner Gemeinschaft war sofort ein Draht zwischen uns (wer war der ältere Herr links von mir noch mal?), Marco ist ein ganz feiner Mensch und Kollege! Danke noch mal für die schöne Pfälzer Burgunder Cuvee, die wird geöffnet mit den allerbesten Erinnerungen an unseren gemeinsamen Abend und mit Vorfreude auf das nächste Treffen in der Pfalz!
Meine Frau und ich hatten uns etwas verspätet, da der Bremer Kollege uns 19 Uhr als Eintreffzeit vorgegeben hatte, aber nun die Lust auf Genuss so groß geworden war, dass aus 19 Uhr 18 Uhr wurde und wir eiligen Schrittes vom Hotel an der Weser durch die Stadt an die Wallanlagen gingen um wenigstens noch ein kleines Glas des österreichischen Extra Brut Sektes vom WG Loimer genießen zu können, den unsere Gastgeberin Frau Schmidt schon für das Völkchen am Tresen enthauptet hatte. Puh, geschafft!
Auf der HP stellt das Grashoff keine Karte ein, deswegen zeige ich hier die Karte vom 27. Dezember 2019, damit man einen kleinen Eindruck von der Küche im Bistro Grashoff bekommt.
Blickt man auf die zweiseitige Karte erkennt man, klassische französische Bistroküche. Gehobene Zutaten im schlichteren Rahmen serviert. Trüffel, Austern, Hummer, Fisch, die ganze Vielfalt französischer Küchenzutaten war da und in einfacheren Gerichten verarbeitet. Es war klar, das wird irre schwer eine Auswahl zu treffen. Während schon ein ersten Sauvignon blanc, geordert vom Borgi die Gläser füllte, rätselte ich noch, was ich auswählen würde. Letztendlich gingen meine Frau und ich d'accord und bestellten einfach nur 4 Vorspeisen, so war die Qual der Wahl nicht ganz so groß. Ich will hier im folgenden auf diese Gerichte eingehen, denn ich bin sicher, dass auch von anderer Seite noch Rezensionen folgen werden. Gang 1 und 2 war bei uns beiden gleich, zuerst Fisch.
In Sternanis gebeizter Ikarimi Lachs mit Papaya und Passionsfrucht. Mehr als das braucht es eigentlich nicht, um das Gericht zu beschreiben. Gurke eingelegt und Feldsalat war noch dabei. Sehr naturell war das Stück Lachs auf dem Teller, topfrische Qualität, die so zurückhaltend gebeizt war, dass der Fisch noch roh wirkte. Zusammen mit den süß-sauren Früchten ein guter Start in unser Menü. Auch bei Gang 2 waren wir uns noch einig, Rohkost!
Rote Beete, Äpfel und Wildkräuter in Apfelbalsam und Walnussöl. Jetzt waren die Beete natürlich nicht roh, sondern gekocht und dann geschnitten worden, aber mit den Äpfeln roh und gefärbt vom Beete-Saft und dem Wildkräutersalat geht das so durch mit dem Titel Rohkost, gesund sowieso, perfekte Vinaigrette und karamellisierte Mandelstifte machten dann Genuss daraus. Jetzt trennten sich aber unsere Wege, für meine Frau Muscheln, für mich Trüffel.
Jakobsmuscheln mit grünem Spargel und Basilikumpesto war die Wahl meiner Frau für den dritten Gang. Drei der leckeren Meeresbewohner lagen auf dem Teller, angebraten und mit dem Pesto verfeinert, das Ganze dann in einem Bett von grünem Spargel und Parmesan. Die Augen meiner Frau verrieten uneingeschränkten Genuss. Für mich was vegetarisches, aber nicht minder fein: Getrüffelte Sieglinde genannt. Mea culpa, kein Foto, da hab ich wohl zu viel mit dem süßen Fan von Borgi gequatscht, der das Gericht auch serviert wurde. Aber so kompliziert war das gar nicht. Lecker schlankes Kartoffelpüree (Butter macht schlank!), eher Stampf, gut dosiert die Muskatnuss, darauf ein pochiertes Ei und das ganze dann mit einem großen Haufen geraspeltem Trüffel überdeckt! Jam, lecker, so muss französische Bistroküche! Konnte man das noch steigern zum letzten Gang? Konnte man, bei meiner Frau mit weiteren Meeresfrüchten.
Hummer! Frischer Hummer auf hausgemachten Spaghetti, dass Ganze dann mit einer (hab ich probiert) unglaublich guten Hummerbisque und etwas Dill. Das war so gut, dass der Borgi das Ganze einfach verdoppelte und zum Hauptgang machte und trotzdem komplett aufaß! Für mich das beste Gericht des Abends, nur dummerweise hatte ich den Gang beim auswählen sträflich übersehen, damit wurden mir im vierten Gang Innereien serviert.
Kross gebratener Kalbsbries mit Madeirasauce. Auch bei mir war die Sauce zum niederknien gut! Perfekt verband sie den klein gewürfelten und gebratenen Bries mit anderen Zutaten des Tellers, die da waren Champignons, frischer Spinat und Pinienkerne.
Die Stimmung am Tisch steigerte sich mit jeder Minute, tatkräftig unterstützt durch etliche Bouteillen Wein, die geöffnet und verkostet wurden. Im Zuge der Vorbereitung hatte der Borgfelder schon, damit er nicht was Süßes zum Dessert würde essen müssen, eine Käseauswahl zusammen gestellt.
Brot und Butter gab es dazu
Ein Blauschimmel von der Insel Jersey, ein noch jüngerer Comte, ein Mont d'or / Vacherin und ein getrüffelter Camenbert waren sicher bester Genuss, aber angeheitert durch ein paar Viertele Wein bestellte ich mir in einem Anfall von Dekadenz noch überbackenen Picandou dazu.
War ich satt nach diesem legendär schönen Abend in wunderschöner Runde! Es ging nichts mehr. Getrunken hatten wir ja auch über die ganzen Stunden. Unsere Gastgeberin Frau Schmidt hatte, vermutlich im verzweifelten Versuch einen letzten Rest schlechtes Gewissen in uns zu wecken, die Parade zur Inaugenscheinnahme noch mal auf die Theke gestellt.
Da war für jeden was dabei, mein Favorit hier:
Wobei meine Frau auch jetzt gerade noch von einem Chardonnay schwärmt, den sie genießen durfte (Danke Borgi!!!!!)
Einen ganz wesentlichen Anteil an wunderschönen Verlauf dieses Abends hatte unsere äußerst charmante Gastgeberin Frau Schmidt, die immer die richtigen Worte und den richtigen Wein fand! Solche Lokale leben von ihren Patrons/ Patroninnen, die den Gästen das Gefühl geben, zu genau dem Zeitpunkt nirgendwo anders auf der Welt sein zu wollen. Perfekt! In jeder Hinsicht, mehr gibt es nicht zu sagen!
PS wer genau schaut sieht auf dem Weinbild noch ein kleine Wegzehrung. Dass passiert, wenn man denkt, Frau Schmidt hört nicht so genau zu!
PPS auch Rainer Sass (Fernsehkoch des NDR und nie um einen Spruch verlegen) wünschte der frohen Runde noch frohe Weihnachten und blickte neidisch auf unseren Käseteller!