Was lockt mich in ein Lokal ? Hunger :-)) und Neugierde !! Was vertreibt mich? Convenience Produkte, lustloser Service, unangemessene Preise.
Was esse ich am liebsten? Französisch - gibt's bei mir aber weit und breit nicht :-( Dann halt italienisch....Pasta geht immer.
Was lockt mich in ein Lokal ? Hunger :-)) und Neugierde !! Was vertreibt mich? Convenience Produkte, lustloser Service, unangemessene Preise.
Was esse ich am liebsten? Französisch - gibt's bei mir aber weit und breit nicht :-( Dann halt italienisch....Pasta geht immer.
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 128 Bewertungen 170330x gelesen 2907x "Hilfreich" 2706x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 26.11.2017 2017-11-26| Aktualisiert am
26.11.2017
Besucht am 26.11.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 35 EUR
Schatzl und ich kennen uns in Bad Wiessee nicht aus. Wo also zum Mittagessen hin, wenn so gut wie alles zu hat? Der anvisierte Italiener wollte uns nicht, so war ich froh, als ich an der Hauptdurchgangsstraße das Raj Mahal entdeckte. Schatzls Begeisterung hielt sich in Grenzen, aber die Zeit drängte, ein Parkplatz war auch vorhanden – so fügte sich mein Herzblatt in sein Schicksal.
Wir betraten den großen Gastraum und blickten uns um. Als erstes fällt die grellorange Farbe ins Auge, die alles dominiert. Dann die gähnende Leere, ganz rechts saß ein Pärchen etwas verloren am Tisch, sonst war nur der Kellner an der Theke zu sehen. Er sah uns zwar auch, aber das veranlaßte ihn nicht, sich zu rühren. Zumindest nickte er.
Wohin setzen wir uns? Vor lauter Tischen fällt die Auswahl schwer :-) Wir steuerten nach links und blieben vor einem Fensterplatz stehen. Während ich mich aus dem Mantel schälte, tauchte der Kellner auf und sagte „ Hund so groß“ Ich hielt in der Bewegung inne und rekapitulierte innerlich, was ich gerade gehört hatte. „Was heißt das? Sollen wir wieder gehen?“ „Hund liegt da am Boden!?“ War das jetzt eine Frage oder eine Aufforderung? „Normalerweise sitzt er am Nebentisch und spielt Karten“ – nein, das sagte ich nicht, das dachte ich nur. Stattdessen erwiderte ich „ja klar“. Damit war das Thema durch und wir erhielten die Speisekarten.
„Du suchst für mich aus“, meinte Schatzl nach einem kurzen Blick in die umfangreiche Karte und klappte sie energisch zu. Wenn er etwas dick hat, dann sich durch knapp 100 Gerichte kämpfen. Dabei wäre das Lesen durchaus interessant gewesen, entdeckt man doch zur Überraschung als letztes ein Gericht, das man ganz sicher nicht beim Inder erwarten würde: Pizza ! zu 6.50, Belag nach Wahl kostet extra ! Auch die Getränkeauswahl ist ein Mix der Kulturen: Tegernseer Bier, Grappa und Lugana aus Italien oder Lassi.
Für uns bitte eine Mangoschorle (04 l. € 4,--), ein kleines Mineralwasser (0,25 l. € 2,50) und ein Mangolassi (€ 3,--). Und zum essen bitte die Nummer R79 Beef Bhunna (zartes Rindfleisch mit Tomaten, Zwiebeln und kräftiger Soße) (€ 14,--) sowie die 109 Saag Paneer (kräftiger indischer Spinat mit hausgemachtem Käse) (€ 11,50).
Rasch erhielten wir die Getränke und kurz darauf ein Stövchen, das zwischen uns platziert wurde. Positiv fielen mir die gut gestärkten weißen Stoffservietten auf. Zwei kleine Schalen mit unseren Speisen wurden als nächstes gebracht, zwei Teller, jedem wurde ein, zwei Löffel Reis auf selbige gehäuft, bevor die kleine Platte mit Reis abgestellt wurde und der Kellner verschwandt. Wir sollten ihn bis zum Verlassen des Lokals nicht wiedersehen. Spinat und Rindfleisch
Mein Spinat war zwar cremig, aber ansonsten völlig belanglos. Die indische Küche bietet so eine unglaublich große Auswahl an Gewürzen, und der Koch hat sie alle verschmäht. Nicht mal frisch geriebenen Ingwer hat er verwendet, der dem Gericht so eine angenehme frische Schärfe verleiht – normalerweise. Der Käse war gut und ausreichend, der Reis mittelwarm. Ein Blick zu Schatzl. Typisch indische Küche, die Soße war von der Konsistenz her „a rechter Batz“ wie man bei uns in Bayern sagt. Hochgedeutscht in etwas gleichzusetzen mit „kleisterartig“. Sehr gut abgeschmeckt mit einer angenehmen Schärfe, das Fleisch war nicht trocken, aber von zart kann auch keine Rede sein. Ganz großartig fanden wir beide das Mangolassi. Gerne hätten wir noch einen Espresso und einen Chai bestellt, aber es war kein Kellner zu entdecken. Schließlich konnten wir nicht länger warten und Schatzl sagte auf dem Weg zur Toilette an der Theke Bescheid, daß wir gerne die Rechnung hätten.
Die uns dann von einem ebenso redesparsamen Kellnerkollegen mit einem kleinen Glas Guavesaft gebracht wurde. Allerdings wartete er weder aufs Geld, noch kam er zurück. So kam es, daß ich kein Trinkgeld gab, sondern das Geld exakt abgezählt auf den Tisch legte. Welche Leistung hätte ich auch belohnen sollen?? Willkommen haben wir uns ganz sicher nicht gefühlt.
Da spar ich mir dann auch ein Fazit…..
*
Schatzl und ich kennen uns in Bad Wiessee nicht aus. Wo also zum Mittagessen hin, wenn so gut wie alles zu hat? Der anvisierte Italiener wollte uns nicht, so war ich froh, als ich an der Hauptdurchgangsstraße das Raj Mahal entdeckte. Schatzls Begeisterung hielt sich in Grenzen, aber die Zeit drängte, ein Parkplatz war auch vorhanden – so fügte sich mein Herzblatt in sein Schicksal.
Wir betraten den großen Gastraum und blickten uns um. Als erstes fällt die grellorange Farbe ins... mehr lesen
Raj Mahal
Raj Mahal€-€€€Restaurant080226626343Münchner Straße 10, 83707 Bad Wiessee
2.0 stars -
"Den Service kann man vergessen, und auch das Essen bleibt nicht in Erinnerung" Obacht!Schatzl und ich kennen uns in Bad Wiessee nicht aus. Wo also zum Mittagessen hin, wenn so gut wie alles zu hat? Der anvisierte Italiener wollte uns nicht, so war ich froh, als ich an der Hauptdurchgangsstraße das Raj Mahal entdeckte. Schatzls Begeisterung hielt sich in Grenzen, aber die Zeit drängte, ein Parkplatz war auch vorhanden – so fügte sich mein Herzblatt in sein Schicksal.
Wir betraten den großen Gastraum und blickten uns um. Als erstes fällt die grellorange Farbe ins
Die Öffnungszeiten waren gut lesbar vor dem Lokal mit 11.30 - 14 Uhr angegeben, das Licht brannte auch, also gingen wir hinein. Da war es exakt 13.30 Uhr. Die Bedienung empfing uns mit einem "Nur Lieferservice". Ich verstand erst nicht. "Bitte?" "Nur Lieferservice". "Wir können also nichts essen??" Sie schüttelte den Kopf. Ohne ein weiteres Wort drehten wir um und gingen wieder.
Da ist also ein Koch in der Küche, und die Bedienung ist auch da - aber man bekommt im Lokal nichts zu essen?
Ich bin immer noch sprachlos.....
Die Öffnungszeiten waren gut lesbar vor dem Lokal mit 11.30 - 14 Uhr angegeben, das Licht brannte auch, also gingen wir hinein. Da war es exakt 13.30 Uhr. Die Bedienung empfing uns mit einem "Nur Lieferservice". Ich verstand erst nicht. "Bitte?" "Nur Lieferservice". "Wir können also nichts essen??" Sie schüttelte den Kopf. Ohne ein weiteres Wort drehten wir um und gingen wieder.
Da ist also ein Koch in der Küche, und die Bedienung ist auch da - aber man bekommt im Lokal nichts zu essen?
Ich bin immer noch sprachlos.....
Pizzeria Bella Italia
Pizzeria Bella Italia€-€€€Restaurant, Pizzeria08022857694Adrian-Stoop-Straße 25, 83707 Bad Wiessee
0.5 stars -
"Anscheinend legt man keinen Wert auf Gäste....." Obacht!Die Öffnungszeiten waren gut lesbar vor dem Lokal mit 11.30 - 14 Uhr angegeben, das Licht brannte auch, also gingen wir hinein. Da war es exakt 13.30 Uhr. Die Bedienung empfing uns mit einem "Nur Lieferservice". Ich verstand erst nicht. "Bitte?" "Nur Lieferservice". "Wir können also nichts essen??" Sie schüttelte den Kopf. Ohne ein weiteres Wort drehten wir um und gingen wieder.
Da ist also ein Koch in der Küche, und die Bedienung ist auch da - aber man bekommt im
Geschrieben am 10.11.2017 2017-11-10| Aktualisiert am
17.12.2017
Besucht am 07.11.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 426 EUR
Prolog
Es ist immer wieder faszinierend für mich, wenn auf dem Mittleren Ring das BMW Hochhaus und die dazugehörende BMW-Welt ins Blickfeld rückt. Jedem Autofan sei es ans Herz gelegt, sich letztere einmal anzuschauen. Die Tiefgarage ist großzügig angelegt, und mit dem Lift erreicht man bequem die darüberliegenden Etagen. Während ich die schnittigen neuen Modelle links liegen ließ und begeistert eine knuffige Isetta fotografierte, schaute sich Schatzl nach den Motorrädern um. Da wäre schon was für ihn dabeigewesen, aber mit einem energischen Zupfen an seinem Ärmel rief ich ihm den eigentlichen Grund unseres Besuchs in Erinnerung, und gemeinsam fuhren wir mit dem Lift in die oberste Etage zum Esszimmer.
1. Kapitel
Die Aufzugstür geht auf, und ein strahlendes Lächeln empfängt uns. Eine äußerst sympathische junge Dame erledigt mit uns die Formalien (Name, Reservierung, Mäntel) und geleitet uns in Richtung Tisch, wo wir dann von einem anderen guten Geist übernommen werden. Auch hier unauffällige Fürsorge, ist der Tisch recht? Wer mag wo sitzen? Ein Schemelchen für die Handtasche ??
Wir sitzen an der großen Fensterfront, so daß wir einen großartigen Blick in die Tiefe und zum Geschehen der BMW-Welt haben. Wie schön, daß es um diese Jahreszeit schon dunkel ist. So wirken die Lichteffekte ganz anders als im Sommer. Das Esszimmer trägt seinen Namen völlig zu recht. Durch eine ausgesprochen geschickte Raumgestaltung entsteht eine sehr private Atmosphäre. Eyecatcher gibt es gleich drei, einmal der flackernde Kamin, dann die Fenster zur Küche und last but not least der sagenhafte Weinkühlschrank , der mehrere Meter hoch in den Raum ragt und eine gewisse Sportlichkeit des Sommeliers voraussetzt, denn auf der Rückseite der Wand warten zwei Leitern auf ihn, damit er auch die Flaschen in gut drei Metern Höhe erreicht. der Weinkühlschrank ist der Hammer !
Man wird nicht durch Musik belästigt, vielen Dank dafür! Muß ich ein Wort über Sauberkeit verlieren? Nein, natürlich nicht.
Kommen wir also zum
2. Kapitel
Frank Glüer (sein Name steht auf der Rechnung) erkundigte sich nach einem Aperitif-Wunsch. Nachdem ich mir zu Hause aber schon online die Weinkarte angeschaut hatte, bestellten wir gleich eine Flasche Raumland Blanc de Blancs 2009 (€ 80,--). Während die Aubergine in Starnberg diesen wunderbaren Sekt (schade, daß er sich nicht Champagner nennen darf) von der Karte genommen hat, seit sie einen Stern haben, finden sich auf der Karte des Esszimmers gleich drei zur Auswahl !! Auch beim Mineralwasser bleiben wir deutsch – sogar bayrisch – mit einer Leonhardsquelle (€ 9.50)
3. Kapitel
Eigentlich hatte ich nun mit einer Brotauswahl gerechnet, stattdessen überraschte uns die reizende junge Service-Dame mit einem Dreierlei aus der Küche: Gebratener Seehecht / Kartoffel-Lauch-Suppe/ Aal & Ente mit Frankfurter Soße …. das Brot gab’s im Anschluß: fein duftendes Focaccia und sardisches Knäckebrot, mit Gewürzöl eingerieben. Dazu Steckrübenmus und Nußbutter.
4. Kapitel
Heldenhaft verzichteten wir auf weiteres Brot, obwohl es uns sehr schwer fiel, aber wir hatten ja noch nicht mal den ersten Gang des Menüs. Und hier zeigt sich die wahre Größe des Küchenchefs, Herrn Bräuer. Die beiden zur Auswahl stehenden Menüs sind nicht in Stein gemeißelt. Man darf nach Lust und Laune tauschen, wenn man möchte und von vier bis acht Gängen variieren. Keine Rede von dem von mir so verpönten Menü-Tischzwang !! So kamen bei Schatzl sechs Gänge zusammen (€ 160,--) und bei mir fünf (€ 145,--).
Nachdem dies geklärt war, grüßte uns die Küche mit Yellow Tuna und einem Merrettichwürfel. Bekanntermaßen steht es sich schlecht auf einem Bein, so ging die Küche auf Nummer sicher und sandte ein weiteres Amuse gueule hinterher: ein Zwiebeltascherl mit Topinambur.
Auf diesem Niveau darf es ruhig weitergehen, dachte ich, und das tat es dann auch. Hier mein
5. Kapitel bzw. Menü:
· Gänseleber aus Ungarn / Kampott Pfeffer / Bohne / Speck Crumble · Imperial Kaviar / heimische Rote Bete / Rehschinken / Sauerrahm · Sankt Petersfisch aus der Vendée / Kalbskopf / Champagner / Perigord Trüffel · Kaninchen aus der Eifel / Agnolotti / Kerbelknolle / Wildkräuter · Haselnuß / Williams Christ / Tahiti Vanille / Mascarpone
Man möge mir nachsehen, daß ich kein fotographisches Gedächtnis habe, sondern nur ein paar Anmerkungen zu diesem wundervollem Menü machen möchte: Gänseleber / Speck Crumble
Danke, daß keine Stopfleber verwendet wurde !! Rote Bete harmoniert mit Kaviar. Freiwillig würde ich nie Kalbskopf essen, aber wenn es denn sein muß, bin ich froh, daß ihn eine Sternekoch zubereitet hat. Der Sankt Petersfisch war überragend !! Die Agnolotti sahen so unscheinbar aus und waren spektakulär…. So gut hat mir Mascarpone selten geschmeckt.
6. Kapitel
War’s das schon ? Scheint so. Schade ….. Anstelle eines Digestivs lieber einen Espresso (€ 3,50) aufgrund der Heimfahrt nach Garmisch. A bisserl hatte ich ja gehofft, daß sich vielleicht noch etwas Schokolade an unseren Tisch verirrt. Da tauchte auch schon eine Serviceperle mit einer Schachtel Leckereien auf, gekrönt von einem Hasen mit grünen (eßbaren) Ohren. Am besten schmeckte mir das Macaron mit Mocca *seufz*. Und – als hätte es der Pâtissier geahnt - gab’s es nochmal drei Pralinen hinterher. Die dann etwas lieblos auf einem weißen Tellerchen warteten, bis sie verputzt wurden. KeinOhrHase
* Epilog
Schmeckt man den Unterschied zwischen 1-Sterne-Küche und 2-Sterne-Küche? Ja, das tut man. Als wir gingen, ist Herr Bräuer extra vom Nebentisch aufgestanden (die Gäste kannte er wohl näher) und hat uns die Hand gereicht und verabschiedet. Noch schöner wäre es gewesen, hätte er uns dabei in die Augen geschaut. Die Klasse des Service zeigt sich in so kleinen Dingen wie einem Linkshänder-Löffel, der mir angeboten wurde. Ohne daß ich es bemerkt hätte, wurde ich wohl sehr aufmerksam beobachtet. Gut, daß ich einigermaßen Tischmanieren habe :-))
Handys sind nicht verboten, was ein Glück. Schräg gegenüber saß nämlich ein älteres Paar, das sich nach dem Essen anscheinend gar nichts mehr zu sagen hatte, sondern sich lieber ausgiebig mit dem Handy beschäftigte. Und in einer Ecke saß ein Herr, von dem ich nicht weiß, ob er viel von seinem Menü mitbekommen hat, so intensiv war er in sein E-Book vertieft.
Und zu guter Letzt….
…. würde ich mir Namensschilder für den Service wünschen. Nicht jeder kennt Herrn Glüer, den Sommelier, und auch die jungen Damen hätten wir gerne mit Namen angesprochen.
Keiner hat uns nach Allergien oder Abneigungen gefragt.
Es war ein genußreicher Abend, wir haben jeden Moment genossen.
*
Prolog
Es ist immer wieder faszinierend für mich, wenn auf dem Mittleren Ring das BMW Hochhaus und die dazugehörende BMW-Welt ins Blickfeld rückt. Jedem Autofan sei es ans Herz gelegt, sich letztere einmal anzuschauen. Die Tiefgarage ist großzügig angelegt, und mit dem Lift erreicht man bequem die darüberliegenden Etagen. Während ich die schnittigen neuen Modelle links liegen ließ und begeistert eine knuffige Isetta fotografierte, schaute sich Schatzl nach den Motorrädern um. Da wäre schon was für ihn dabeigewesen, aber mit einem... mehr lesen
EssZimmer in der BMW Welt
EssZimmer in der BMW Welt€-€€€Restaurant+49 (0)89 358 99 18 14Am Olympiapark 1, 80809 München
5.0 stars -
"Kochkunst in stillvollem Ambiente" Obacht!Prolog
Es ist immer wieder faszinierend für mich, wenn auf dem Mittleren Ring das BMW Hochhaus und die dazugehörende BMW-Welt ins Blickfeld rückt. Jedem Autofan sei es ans Herz gelegt, sich letztere einmal anzuschauen. Die Tiefgarage ist großzügig angelegt, und mit dem Lift erreicht man bequem die darüberliegenden Etagen. Während ich die schnittigen neuen Modelle links liegen ließ und begeistert eine knuffige Isetta fotografierte, schaute sich Schatzl nach den Motorrädern um. Da wäre schon was für ihn dabeigewesen, aber mit einem
Geschrieben am 12.10.2017 2017-10-12| Aktualisiert am
12.10.2017
Besucht am 12.10.2017Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 16 EUR
„Pünktlichkeit ist eine Zier, doch später kommt man ohne ihr“. Zitat Ende Obacht! Ich war schon knapp dran für meinen Geschäftstermin in Weilheim und fand einfach keinen Parkplatz. Was war ich froh, als ich endlich eine Lücke entdeckte, noch dazu stand da, daß man mit Parkscheibe zwei Stunden kostenlos stehen bleiben darf. Erst als ich ausstieg, sah ich, daß ich direkt vor einer Wirtschaft namens „Holzwurm“ stand. Da wußte ich doch gleich, wo ich später zum Mittagessen hingehen konnte.
Gesagt, getan. Nach meinem Termin stellte ich mein Parkscheibe neu ein und betrat neugierig das Eckhaus. Links neben dem Eingang befindet sich der Wirtsgarten, der allerding schon im Winterschlaf zu sein scheint trotz angenehmer Spätherbsttemperaturen. Innen steht man als erstes vor einer großen Theke mit Barhockern, ringsum die langen Tische, dahinter die Küche. Einrichtungstechnisch auf dem Stand der berühmten 70er, könnten aber auch noch die 60er in Frage kommen. Aber so was stört mich in einer Wirtschaft eigentlich nicht, Hauptsache, sie können kochen.
Suchend blickte ich mich nach einer Bedienung um und entdeckte den Chef beim Abkassieren an einem der Tische sitzen. Er murmelte einen Gruß, ich suchte mir selbständig einen Platz. schlicht und einfach
In der Speisekarte, die der Chef mir kurz darauf brachte, ist ein Einlegeblatt mit handgeschriebenen Tagesgerichten, dort fand ich gleich die vielversprechend klingenden Pfifferlinge mit Kräuterrühreiund Kartoffeln, in der Pfanne serviert (€ 10,80) in den anschließenden Seiten wurde ich mit einer Pfannkuchensuppe (€ 2,80) fündig. Zu trinken bitte ein großes Spezi (€ 2,80).
Des weiteren steht in der Speisekarte, daß bei dem Wirtsehepaar SIE als Küchenmeisterin fungiert und ER Restaurantmeister ist. Na ja, für einen Restaurantmeister kam mir der Chef etwas arg zurückhaltend vor. Was soll’s, die Suppe wird in einem großen Suppenteller heil an den Tisch gebracht, und ein „Guten Appetit“ gibt’s auch. Bei der Brühe wurde nicht am Pfeffer gespart, wohl aber am Geschmack. Genau genommen eliminierte der Pfeffer jeden anderen Eindruck der Brühe, ich könnte nicht mal sagen, ob sie frisch gekocht war. Die Pfannkuchenstreifen waren ziemlich bleich, aber zumindest nicht durchweicht. Mit Wohlwollen drei Sterne. Pfannkuchensuppe
Mit dem Wohlwollen war es dann aber bei der Hauptspeise gleich vorbei. Was hatte ich mich auf die Pfifferlinge gefreut !! Noch dazu liebe ich es, wenn Speisen in der Pfanne serviert werden. Hier nicht ! Schade schon mal, daß die Salzkartoffeln beigelegt waren, somit also nicht in der Pfanne mitgebrutzelt hatten. Sie waren hart und trocken. Das sogenannte „Kräuterrührei“ war kaum zu erkennen zwischen den gummiartigen Pfifferlingen und halbrohen Zwiebeln. Noch dazu schwamm das Ei irgendwie im Fett. Nach der Hälfte widerstand mir das alles dermaßen, daß ich die Pfanne enttäuscht zur Seite schob. Und die Chefin will Küchenmeisterin sein ??? An dieser Leistung gemessen, sollte sie die entsprechende Stelle in der Speisekarte schwärzen. Pfifferlinge mit Kräuterrührei und Kartoffeln
Der Chef kam nicht zum Abräumen, ich entdeckte ihn mit seiner Frau an einem Tisch sitzen, sie aßen beide (bestimmt kein Kräuterrührei). Da störe ich echt nur ungern, aber ich wollte los. Also an die Theke und ein „Darf ich Sie kurz stören?“ in Richtung Tisch. Der Chef hat mich nicht gefragt, ob es geschmeckt hat, sonst hätte ich was gesagt. Er stellte die Rechnung per Hand auf einem Zettel aus, das überraschte mich dann auch nicht mehr.
Die Toilette habe ich nicht aufgesucht. Für die Sauberkeit im Gastraum gibt’s fünf Sterne.
Fazit: Ich habe mir zu Hause erst einmal ein Brot geschmiert, das sagt wohl alles...
*
„Pünktlichkeit ist eine Zier, doch später kommt man ohne ihr“. Zitat Ende Obacht! Ich war schon knapp dran für meinen Geschäftstermin in Weilheim und fand einfach keinen Parkplatz. Was war ich froh, als ich endlich eine Lücke entdeckte, noch dazu stand da, daß man mit Parkscheibe zwei Stunden kostenlos stehen bleiben darf. Erst als ich ausstieg, sah ich, daß ich direkt vor einer Wirtschaft namens „Holzwurm“ stand. Da wußte ich doch gleich, wo ich später zum Mittagessen hingehen konnte.
Gesagt, getan.... mehr lesen
Gaststätte Holzwurm
Gaststätte Holzwurm€-€€€Restaurant0881/1577Münchener Straße 36, 82362 Weilheim in Oberbayern
2.0 stars -
"ein ernüchterndes Mittagessen" Obacht!
„Pünktlichkeit ist eine Zier, doch später kommt man ohne ihr“. Zitat Ende Obacht! Ich war schon knapp dran für meinen Geschäftstermin in Weilheim und fand einfach keinen Parkplatz. Was war ich froh, als ich endlich eine Lücke entdeckte, noch dazu stand da, daß man mit Parkscheibe zwei Stunden kostenlos stehen bleiben darf. Erst als ich ausstieg, sah ich, daß ich direkt vor einer Wirtschaft namens „Holzwurm“ stand. Da wußte ich doch gleich, wo ich später zum Mittagessen hingehen konnte.
Gesagt, getan.
Geschrieben am 22.09.2017 2017-09-22| Aktualisiert am
22.09.2017
Besucht am 22.09.2017Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 21 EUR
Über Geschmack läßt sich nicht streiten, sagt man. Warum eigentlich nicht? Ich persönlich finde den Gebäudekomplex, der an der St.-Martin-Straße neben die Grundschule hingeklotzt wurde, oberscheußlich. Er erinnert mich an ein Fort aus alten schwarz-weiß Western, fehlt nur noch, daß eine Kavallerie um die Ecke geritten kommt.
Wie ein Stück Falschgeld wirkt da die wunderschöne alte Villa, an der sich das Fort wie eine Krake andockt. In der Villa, die lt. eigener Aussage auf der Homepage behutsam renoviert wurde, befindet sich der Eingang zum quartier – lodges tagesbar forum. Und in besagter Tagesbar wollte ich heute zu Mittag essen. Der Eingang mit Tiefgarage und Aufzug
Parken sollte dank Tiefgarage kein Problem sein, ich aber war mit dem Fahrrad da. Ein paar Stufen führen hinauf zum Eingang, für Gehbehinderte gibt es ebenerdig einen Aufzug (auch zu den Toiletten). Vor dem Eingang eine große Tafel mit den Speise-Angeboten.
Vor mir die Rezeption, rechts geht’s zur offenen Tagesbar. Ich wurde sofort entdeckt und äußerst freundlich begrüßt. Im Anschluß an den Gastraum findet sich ein winziges Stüberl mit zwei Tischen. Dorthin setzte ich mich. Zum einen, weil man hier einen schönen Blick auf die Alpspitze hat und zum anderen wegen des deutlichen Hinweises „handyfreie Zone“ (da heißt es Obacht geben beim Fotografieren und nicht erwischen lassen…..) Bei offenem Fenster hört man deutlich die laute St.-Martin-Straße, aber mich hat das nicht gestört.
Der junge Kellner war ausgesprochen aufmerksam, freundlich und stets zur Stelle. Auch konnte ich beobachten, wie er anderen Gästen, die eindeutig kein deutsch sprachen, sofort anbot, ihnen die Karte ins Englische zu übersetzen. Für so viel Engagement gibt’s glatte fünf Sterne !!
Es gibt zwei kleine Speisekarten, einmal mit dem Tagesangebot, einmal die „Wir mögen Karte“. Auf beiden steht nicht das aktuelle Datum, davon sollte man sich auch online nicht verwirren lassen. Heute ist Freitag, da isst man in Bayern Fisch: Bachsaibling auf der Haut gebraten, gebratener PakChoi – Süßkartoffeln (€ 16,50) und dazu bitte eine Flasche Pink Rhabarber (bio) (€ 3,20).
„Bio“ sagt ja erst mal nix über den Geschmack aus. Aber die Limo war absolut großartig. Gefreut habe ich mich auch, daß es zum Besteck eine schöne weiße Stoffserviette gab. die Bio-Limo, erfrischend anders
Nach kurzer Wartezeit bog der Kellner erneut um die Ecke und brachte mir den Fisch. Sehr schön angerichtet und verführerisch duftend. Die Haut war kross, der Saibling selbst wunderbar glasig, saftig und gut gewürzt, der Süßkartoffelstampf gekonnt abgeschmeckt und der Pak Choi noch leicht bißfest und ebenfalls sehr wohlschmeckend. Kurzum, einfach klasse und glücklichmachend !! Sehr gerne fünf Sterne hierfür. Bachsaibling - Pak Choi - Süßkartoffelstampf
Statt Dessert bitte einen Espresso Macchiato (€ 2,20). Die Kaffeebohnen von einer mit Bedacht ausgewählten Rösterei namens Emilo. Mir persönlich war er dennoch etwas zu säuerlich und angesichts des mikroskopisch kleinen Milchanteils fand ich den Aufpreis von 40 Cent zum nomalen Espresso etwas ambitioniert. Espresso Macchiato mit minimalistischem Milchanteil Gesamteindruck: Gläser von Schott+Zwiesel, Besteck von Zwilling und das Geschirr von Alessi – das gefällt und hat Stil, die Holzstühle dagegen sehr einfach und wecken Erinnerungen an die erste Klasse Grundschule, sehr viel nackter Beton auf dem Weg zu den Toiletten, das ist mir etwas zuviel Purismus – mehr wie drei Sterne fürs Ambiente kann ich da nicht geben. das kleine Stüberl im Gastraum Fazit: Mit dem Rad brauche ich drei Minuten her, da werde ich noch öfters meine Mittagspause hier verbringen. Das Essen war richtig klasse und der Service top!!! Man könnte hier auch ab 7.30 h frühstücken zu € 18,-- (Interessierte bitte auf die HP schauen). Für mich persönlich meine Entdeckung des Jahres – kulinarisch gesehen.
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Über Geschmack läßt sich nicht streiten, sagt man. Warum eigentlich nicht? Ich persönlich finde den Gebäudekomplex, der an der St.-Martin-Straße neben die Grundschule hingeklotzt wurde, oberscheußlich. Er erinnert mich an ein Fort aus alten schwarz-weiß Western, fehlt nur noch, daß eine Kavallerie um die Ecke geritten kommt.
Wie ein Stück Falschgeld wirkt da die wunderschöne alte Villa, an der sich das Fort wie eine Krake andockt. In der Villa, die lt. eigener Aussage auf der Homepage behutsam renoviert wurde, befindet sich... mehr lesen
4.5 stars -
"Erstklassige Küchenleistung und interessante Speisekarte" Obacht!Über Geschmack läßt sich nicht streiten, sagt man. Warum eigentlich nicht? Ich persönlich finde den Gebäudekomplex, der an der St.-Martin-Straße neben die Grundschule hingeklotzt wurde, oberscheußlich. Er erinnert mich an ein Fort aus alten schwarz-weiß Western, fehlt nur noch, daß eine Kavallerie um die Ecke geritten kommt.
Wie ein Stück Falschgeld wirkt da die wunderschöne alte Villa, an der sich das Fort wie eine Krake andockt. In der Villa, die lt. eigener Aussage auf der Homepage behutsam renoviert wurde, befindet sich
Geschrieben am 05.09.2017 2017-09-05| Aktualisiert am
05.09.2017
Besucht am 03.09.2017Besuchszeit: Abendessen 8 Personen
Rechnungsbetrag: 22 EUR
Wo ist der Sommer? Weg, einfach so. Dafür hat ekeliger Regen und Kälte Einzug gehalten, als einziger Fluchtort bleibt die heimische Couch. Als nun im Whats-App-Chat der Clique die sonntägliche Diskussion losging, wohin gehen wir heute Abend essen? Schlug ich völlig selbstlos das Lokal vor, das nur fünf Gehminuten von meiner Couch entfernt liegt: das Hofbräustüberl (nicht zu verwechseln mit dem Bräustüberl).
Es ist ratsam zu reservieren, denn das Lokal erfreut sich großer Beliebtheit. Vor ein paar Jahren wurde es komplett renoviert und strahlt nun „gutbürgerliche Gediegenheit“ aus. Als Blickfang ein schöner Kachelofen in der Mitte des Raums. Die Tische vor und neben dem Lokal blieben heute verwaist. Nicht einmal frierende Raucher waren vor der Tür zu sehen. Parken ist übrigens schwierig, am besten man kommt zu Fuß. Das Hofbräustüberl liegt eh am Ende der Fußgängerzone, gleich beim Richard-Strauss-Platz.
Der Service ist hier immer sehr freundlich und rasch zur Stelle, egal wieviel los ist. Die Speisekarten waren rasch verteilt, neben den Tagesgerichten (die auch auf zwei Tafeln vor dem Eingang zu finden sind) gibt es die üblichen Verdächtigen der deutschen und bayrischen Küche und für Freunde des Balkans Klassiker wie Cevapcici, Pljeskavica oder Pola Pola.
Ich wählte von der Tageskarte Pfifferlinge mit Semmelknödel u. gem. Salat (€ 14,90) sowie ein großes Spezi (€ 3,40). Einige von uns hatten Suppen bestellt, die zeitgleich kamen, genau wie im Anschluß die Hauptgänge.
Mein Beilagensalat war frisch, das ist aber auch schon das einzige Lob, das ich für ihn habe. Das Dressing war so wässrig, daß ich nicht mal den Hauch von Essig verspürte. Auch überraschte mich der Anblick der Pfifferlinge. Ich bin einfach davon ausgegangen, daß sie in einer schönen Kräuterrahmsoße serviert werden. Wurden sie aber nicht. Stattdessen wurde eine dunkle Bratensoße verwendet, die den Eigengeschmack der Pfifferlinge völlig schluckte. Die Semmelknödel waren fest wie ich sie mag, aber blaß wie eine Wasserleiche. Und so schmeckten sie auch. Überhaupt kein Gewürz, geschweige denn ein Zwiebelchen oder Kräuter. Mir blieb nur der Griff zum Salz. Sowohl für den Salat, als auch für die Soße und die Knödel. Gibt es salzloses Salz? Ich zweifelte allmählich an meinen Geschmacksnerven. Denn obwohl ich nach anfänglichem dosierten Streuen ein wahres Schneegestöber veranstaltete, schien das Salz wirkungslos zu verpuffen. Ich mochte nicht aufessen, und nahm mir vor, mir zum Trost einen Nachtisch zu gönnen.
Den anderen am Tisch schmeckte es übrigens prima, nur mir nicht. Und normalerweise ist es hier ja auch richtig gut, sonst wäre der Laden nicht immer voll. Aber jetzt und heute hatte ich ein deprimierendes Diätessen fern jeder Gaumenfreude. Als der Kellner beim Abräumen in die Runde fragte, ob es geschmeckt hätte und alle am Tisch ein strahlendes „Jaaaa“ für ihn hatten, enthielt ich mich der Stimme und bat um die Speisekarte zwecks Dessert.
Als Seelentröster suchte ich mir einen Palatschinken mit Eis, Sahne und Schokosoße (€ 3,90) aus. Tja, meine Pechsträhne setzte sich weiterhin fort. Der dünne Pfannkuchen sah grau aus und war am Rand sogar etwas angetrocknet, die Fertigschokosoße hatte nur der Farbe nach etwas mit Schokolade zu tun, einzig das Vanilleeis konnte punkten. Ach ja, und dafür habe ich meine Couch verlassen …..
Was soll’s, der Abend mit der Clique war nett und zur Rechnung gab’s ein Schnapserl aufs Haus, Schwamm drüber…..
Fazit: Ich möchte noch einmal betonen, daß ich heute einfach nur Pech hatte, aber wenn es so ist, dann möchte ich auch ehrlich darüber berichten. Trotzdem empfehle ich das Hofbräustüberl gerne weiter. Und das meine ich ernst.
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Wo ist der Sommer? Weg, einfach so. Dafür hat ekeliger Regen und Kälte Einzug gehalten, als einziger Fluchtort bleibt die heimische Couch. Als nun im Whats-App-Chat der Clique die sonntägliche Diskussion losging, wohin gehen wir heute Abend essen? Schlug ich völlig selbstlos das Lokal vor, das nur fünf Gehminuten von meiner Couch entfernt liegt: das Hofbräustüberl (nicht zu verwechseln mit dem Bräustüberl).
Es ist ratsam zu reservieren, denn das Lokal erfreut sich großer Beliebtheit. Vor ein paar Jahren wurde es komplett... mehr lesen
4.0 stars -
"Bayern meets Balkan" Obacht!Wo ist der Sommer? Weg, einfach so. Dafür hat ekeliger Regen und Kälte Einzug gehalten, als einziger Fluchtort bleibt die heimische Couch. Als nun im Whats-App-Chat der Clique die sonntägliche Diskussion losging, wohin gehen wir heute Abend essen? Schlug ich völlig selbstlos das Lokal vor, das nur fünf Gehminuten von meiner Couch entfernt liegt: das Hofbräustüberl (nicht zu verwechseln mit dem Bräustüberl).
Es ist ratsam zu reservieren, denn das Lokal erfreut sich großer Beliebtheit. Vor ein paar Jahren wurde es komplett
Geschrieben am 16.04.2017 2017-04-16| Aktualisiert am
16.04.2017
Besucht am 15.04.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 38 EUR
Es war, als ob ein guter Freund wegzieht. Nach rund 40 Jahren hat McDonald‘s seine Filiale am Marienplatz geschlossen. Mein erstes weiches Burgerbrötchen habe ich dort gegessen (und fand’s schrecklich), Pommes durfte man plötzlich mit der Hand essen und keiner schimpfte! Gab es im Sommer etwas besseres wie einen dickflüssigen Mango-Shake? Ach, ich habe viele tolle Erinnerungen während meiner „Sturm-und-Drang-Zeit“ an den guten alten Mäci, wenn auch meine Besuche mit den Jahren immer seltener, die Pommes dafür immer weicher und salzloser wurden, und der Eiswürfelanteil in den Getränken stetig stieg. Was soll’s – als nun die Pforten für immer schlossen, hoffte ich inständig, daß „was gscheits“ nachfolgt und die Lücke im Auge des Nachtleben-Taifuns würdig geschlossen wird.
Die Gerüchte verdichteten sich und tatsächlich – seit kurzem gibt’s an alter Stelle wieder neue Burger und Pommes !! Im heimischen Käseblatt war eine riesige Anzeige, die Lust auf einen Besuch im ShakaBurgerhouse machen sollte.
Keine Frage also, wo Schatzl und ich heute zum Mittagessen hingehen. Voller Neugier betrat ich die frisch renovierten Räumlichkeiten und war total begeistert. Hier erinnert wirklich nichts mehr an ein Fastfood-Restaurant. Schick und modern wirkt der „Industrial Style“, und die massiven Holztische sind ein Hingucker, genau wie die Lampen. Wo früher der lange Tresen mit der Essensausgabe war, hat nun eine lange Bar mit unzähligen Flaschen Platz gefunden. Toll !! Wir suchen uns eine nette kleine Nische, nehmen Platz und entdecken die Speisekarte auf einem Holzbrettl. Kurz darauf erscheint auch schon der supernette Kellner (nix Selbstbedienung) und begrüßt uns freundlich. schick und modern
Vier verschiedene Burger gibt’s, dazu eine vegetarische und eine vegane Variante. So ist die Wahl rasch gefällt: Schatzl bestellt einen Beef Bacon & Cheese Burger (100 % Beef Patty, Shaka’s Bacon, Cheese, Salat, Tomate, Pickles, gegrillte Zwiebeln) und ich – wehe, es lacht jemand !!!! – einen SexyVeggie Burger (gegrillter Halloumi, Jalapenos, gegrillte Zwiebeln, Tomaten, Rucola, Balsamicoverfeinert mit Guacamole), Pommes muß man extra dazu bestellen, alternativ hätte es auch Süßkartoffel-Pommes gegeben. Zu trinken bitte eine Cola und eine Zero Cola (je € 3,10).
Die Wartezeit war im normalen Bereich, alsbald tauchte unser Kellner wieder auf und stellte zwei schicke Teller mit einer Schale Pommes vor uns hin. Erster Eindruck: A bisserl kloa (= ein wenig klein). Sowohl der Burger als auch die Portion Pommes – immerhin kostet beides zusammen stolze elf Euronen (ja, das ist kein Tippfehler). Schatzls Fleischvariante sogar zwölf. Beef Bacon & Cheese Burger
Wir beißen beide herzhaft zu, kauen bedächtig, schauen uns an und liefern uns einen Schlagabtausch: „Etwas trocken!“ „Trocken? Ist überhaupt Soße dran?“ „Ganz schön scharf“ „Dafür fehlt den Pommes Salz“ „Aber die Semmel (ich weiß, es heißt Bun) schmeckt prima!“ „Ja, die ist super.“ „Ist irgendwo Ketchup? Das ist echt trocken“ Fürsorglich schnappt sich Schatzl die Flasche vom Nebentisch und stellt sie vor mich „ Der Speck ist laff, so ein Mist!“ „Wie ist Dein Patty?“ „Gut, aber zu dick. Ich mag’s lieber dünn.“ Rasch ist alles aufgegessen, im Magen ist noch Platz für einen Nachtisch. Sexy Veggie Burger
Als der Kellner abräumt, teste ich, wie er auf Kritik reagiert und erwähne den unknusprigen Speck. Er erwidert, daß sie noch in der Experimentierphase sind. Aha ….. Wir geben ihm ein Tart Tatin - Feines Apfel Tart am Besten mit eine tasse Cappucino zur Geniessen (genauso steht’s in der Karte) zu € 3,40 , einen Cheese Cake – Wir Haben es Auch Und Unsere Schmeckt am Besten! Probiert es. zu ebenfalls € 3,40 und einen doppelten Espresso (€ 2.90) mit auf den Weg.
Die Wartezeit ist etwas länger, und leider kommt alles hintereinander an den Tisch. Die Tarte ist in Ordnung, hätte etwas süßer sein dürfen. Mein Cheese Cake ist der absolute Hammer, herrlich locker, einfach suuuuper. Das Gegenteil von gut ist gut gemeint. Wer hatte da den blöden Einfall, großzügig die Pseudoschokosoße quer über den Kuchen zu verteilen? Grrrrr, das stört den Geschmack gewaltig. Der Espresso ist nicht mengenmäßig doppelt, sondern vom Konzentrat her. Cheese ckae - ein Träumchen Tarte tatin
Während wir auf die Rechnung warten, werfe ich noch einen Blick in die Toiletten (zwei Stufen führen hinauf). Auch hier erwartungsgemäß alles schick und neu.
Fazit: Für 38,90 bekomme ich in Garmisch reihenweise ein mindestens gleichwertiges Essen, um es mal freundlich auszudrücken. Als wir gingen, war es fast voll. Bei der Lage müßte das Burgerhouse eigentlich ein Selbstläufer sein. Aber ob sich gerade die junge Generation, die abends um die Häuser zieht (das Shaka hat freitags und samstags bis vier auf), bereit ist, soviel Geld für einen Burger auszugeben? Schatzl und ich wollen zwar wiederkommen, aber dann testen wir die Coktails. Denn das wenige, was ich esse, kann ich ja auch trinken ;-)
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Sorry für die unscharfen Fotos, da hab ich einfach gar kein Talent. Die gut gelungenen sind von Schatzl …..
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Es war, als ob ein guter Freund wegzieht. Nach rund 40 Jahren hat McDonald‘s seine Filiale am Marienplatz geschlossen. Mein erstes weiches Burgerbrötchen habe ich dort gegessen (und fand’s schrecklich), Pommes durfte man plötzlich mit der Hand essen und keiner schimpfte! Gab es im Sommer etwas besseres wie einen dickflüssigen Mango-Shake? Ach, ich habe viele tolle Erinnerungen während meiner „Sturm-und-Drang-Zeit“ an den guten alten Mäci, wenn auch meine Besuche mit den Jahren immer seltener, die Pommes dafür immer weicher und... mehr lesen
3.0 stars -
"Frischer Wind an alter Stelle - an den Burgern muß noch gefeilt werden" Obacht!Es war, als ob ein guter Freund wegzieht. Nach rund 40 Jahren hat McDonald‘s seine Filiale am Marienplatz geschlossen. Mein erstes weiches Burgerbrötchen habe ich dort gegessen (und fand’s schrecklich), Pommes durfte man plötzlich mit der Hand essen und keiner schimpfte! Gab es im Sommer etwas besseres wie einen dickflüssigen Mango-Shake? Ach, ich habe viele tolle Erinnerungen während meiner „Sturm-und-Drang-Zeit“ an den guten alten Mäci, wenn auch meine Besuche mit den Jahren immer seltener, die Pommes dafür immer weicher und
Besucht am 25.01.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 301 EUR
Die Aubergine im Hotel Vierjahreszeiten Starnberg hat einen rasanten Aufstieg hingelegt. Nicht einmal zwei Jahre nach der Eröffnung haben die Michelin-Tester im November 2014 dem Restaurant unter Federführung – oder sollte ich besser „Messerführung“ schreiben ? - von Maximilian Moser den wohlverdienten Stern verliehen.
Fast seit Anfang an sind Schatzl und ich dort gerne zu Gast und haben die Entwicklung und die gebotene Kochkunst hautnah mitverfolgt. Sehr angenehm, die Speisekarte ist stets aktuell online, und so konnte ich nicht widerstehen, als ich das Best of Menü (€ 99,--) durchgelesen hatte. Die telefonische Reservierung verlief wie gewohnt professionell, und frohgelaunt düsten wir auf einer schneefreien leeren Autobahn gen Starnberg.
Kein nerviges Parkplatzsuchen wie in München, stattdessen bequemes Hinunterfahren in die Tiefgarage und mit dem Lift ins Erdgeschoß schweben. Am Eingang des Restaurants Oliv’s werden wir in Empfang genommen, ein Blick ins Reservierungsbuch und dann schreiten wir gemeinsam zur Aubergine, welches sich am Ende des Oliv’s befindet. stilvolle Eleganz
Gute Geister kümmern sich um die Mäntel, und wir dürfen einen Tisch wählen. Voll ist es nicht, aber gut besucht. Für die Handtasche gibt es einen praktischen Tischaufhänger, und alsbald werden wir nach einem Aperitif-Wunsch gefragt. Bitte erst einmal ein großes Mineralwasser (Aqua Monaco 0,75 l. € 8,50) und die Weinkarte. Mit der werden wir dann allein gelassen. Was auch gleich mein einziger Kritikpunkt an den Service darstellt. In einem Sterne-Lokal erwarte ich, daß die Sommelière nicht nur in der Karte erwähnt wird, sondern aktiv in Erscheinung tritt. Tat sie aber nicht. Nun gut, das bekomme ich auch noch alleine hin. War aber schon weise vorausgedacht, daß ich daheim online einen Blick in die Karte geworfen habe, weil die SEHR umfangreich ist und es SEHR lange gedauert hätte, sie am Tisch zu studieren.
Vorneweg bitte zwei Glas Perrier-Jouet Blasonrosé (€ 15,--) und zum Essen eine Flasche 2015 Whispering Angel (€ 47,--), Château d’Esclans, La Motte en Provence. Und stopp: bevor jetzt irgendein Moralapostel mahnend seinen Finger hebt und nach dem Führerschein fragt – ich habe rechtzeitig auf Cola Zero (0,2 l € 2,70) umgeschwenkt….leider :-(
Beim Überreichen der Menükarten der liebenswürdige Hinweis, daß man selbstverständlich querbeet tauschen dürfe. Nicht selbstverständlich – ich erinnere an den unsäglichen Tisch-Menüzwang mancher Kollegen !!
Immer ein Hochgenuß die Brotauswahl, begleitet von aufgeschäumter Faßbutter, Fleur de sel und griechischem Olivenöl. Obacht geben und Selbstbeherrschung üben, um ja nicht zuviel davon zu naschen, es folgen ja noch ein paar Gänge ;-)
Herr Moser grüßt nämlich nicht nur einmal, nein, zweimal. Zuerst mit einem Rilette von der Ente aufSaibling mit einer Essenz von Blaukraut (na, hört sich das verführerisch an?) und im Anschluß mit einem toskanischen Calamaretti mit frittierten Kapern auf Zitronensud. Auch wenn es dramaturgisch total blöd von mir ist, kann ich es mir nicht verkneifen, gleich auf die Stärke von Herrn Moser hinzuweisen, andererseits ist ein Amuse gueule ja auch dafür gedacht. Diese verspielte Leichtigkeit und große Harmonie, die uns in beiden Grüßen geboten wurde, zog sich durch das gesamte Menü: der erste Gruß der Küche ...und der zweite Gruß Königskrabbe / Radieschen / Joghurt / Avocado: wundervoll stilsicher die Anrichteweise dieser großartigen Vorspeise. Da wird ganz locker aus der Hüfte geschossen: die Krabbe köstlich wiederzufinden im Tartar, das Radieserl niedlich zu einer feinen Rose zusammengedreht, Avocadocreme zartschmelzend und nicht zu vergessen die geflämmte Mango – ein Hochgenuß für das Auge und den verwöhnten Gaumen Königskrabbe / Radieschen / Joghurt / Avocado Steinbutt / Artischocke / Zitrone / Tomate: der Artischockensud wird am Tisch angegossen und ist von einer phänomenalen Intensität ohne dem Steinbutt den Geschmack zu rauben, als Tomate wurde ein Ochsenherz gewählt, das sich sehr gut mit der Zitronenmarmelade vertrug Steinbutt / Artischocke / Zitrone / Tomate Spanferkel / Räucheraal / Bohnen / Kopfsalat / Weißbier: nahm Schatzl, ich nutzte das vom Service angebotene Austauschen von Speisen und wählte aus dem Menü Vier Jahreszeiten: Spanferkel / Räucheraal / Bohnen / Kopfsalat / Weißbier Bretonische Rotbarbe / Jakobsmuschel / Tomate / fermentierter Knoblauch : wobei ich bei letzterem sehr froh war, daß die Knolle nur im Schäumchen Anwendung fand, herausragend die krosse Haut des Fisches, ohne Fehl und Tadel die Jakobsmuschel Rotbarbe / Jakobsmuschel / Tomate / fermentierter Knoblauch
Geht es Euch auch so wie mir? lch liiiebe Wörter im Restaurant, die mit „pré“ beginnen :-))) Heißt es doch, da kommt noch was. So war die Überraschung gelungen, als uns die Damen des Service einen Pré-Hauptgang kredenzten: Zweierlei vom Ochsen mit Zwiebelvariationen. Ich laß hier einfach mal das Foto für sich sprechen !! Zweierlei vom Ochsen mit Zwiebelvariationen
Spätestens jetzt ist es auch mal an der Zeit, die Extraklasse des Service zu loben. Selbstverständlich werden die einzelnen Gerichte am Tisch annonciert, aber mit welchem Wissen und guter Schulung hier aufgetreten wird, nötigt Respekt ab. Außerdem sind die Wartezeiten zwischen den einzelnen Gängen immer genau richtig bedacht.
Hirschrücken / Germknödel / Kohlrabi: das zarte Fleisch ist von einem Tramezzini-Walnußmantel umhüllt, ganz fabelhaft umgesetzt !! die Kohlrabitürmchen sind gefüllt, das kleine Knödelchen schön locker. Drei kleine Tupfen Tomatenmarmelade – das ist schwerlich zu toppen…….. Hirschrücken / Germknödel / Kohlrabi
Schon rollt der Käsewagen heran, und wir hören fasziniert den Ausführungen der jungen Servicekraft zu, die zu jedem Käse eine kleine Geschichte weiß. Hut ab. Käse vom Tölzer Käsladen
Hat noch was im Magen Platz? Erschreckenderweise ja:
Indisches Zitronensorbet / Milchreis / Banane: optisch etwas hinter den anderen Speisen abfallend, geschmacklich aber ebenbürtig. Wobei ich jetzt ein indisches Sorbet nicht von einem kroatischen hätte unterscheiden können und ich Milchreis grundsätzlich nicht aufregend finde. Indisches Zitronensorbet / Milchreis / Banane
Und nun kommt der Gang, auf den ich schon den ganzen Abend hingefiebert habe: Was verbirgt sich hinter Orange im Ganzen? Orange im Ganzen
Die Schale entpuppt sich als vorzügliche weiße Schokalde, das Innenleben ist mit Orangestückchen und –mousse gefüllt, das Ganze thront auf Gewürzschokolade. Ich bin glücklich :-)
Deshalb neide ich es Schatzl auch nicht, als er aus der erstklassigen Digestiv-Auswahl einen Sissi Brand Haselnuß (€ 8,--) wählt und dazu einen doppelten Espresso (€ 4,10).
Denn es ist erst Schluß, wenn Schluß ist. Und da fehlt doch noch was………..genau, die Petit fours. In einem dicken Ast stecken verschiedene Schokoladenblätter, auf einem Brettchen kleine Kunstwerke der Pâtisserie, dazu wählt man aus einem Art Nähkästchen feinste Pralinen. Herz, was willst du mehr? Nettigkeiten aus der Pâtisserie
Nun läßt sich auch Herr Moser persönlich blicken, geht von Tisch zu Tisch und plaudert sehr nett mit den Gästen. (ich wüßte da einen Kollegen mit türkischen Wurzeln, der gerne was Höflichkeit und gutes Benehmen angeht, bei Herrn Moser vorbeischauen dürfte).
Der Abend geht zu Ende, wir nach Hause, nicht ohne vorher das Ticket an der Rezeption für sechs Euronen (war früher gratis) entwertet zu haben. Die Toiletten – auch eine behindertengerechte – befinden sich links neben dem Lift.
Fazit: Kann ich mir ja eigentlich sparen. Eine Anmerkung habe ich dann doch noch. Ich schätze es an Herrn Moser, daß er seine Gäste vor eigenwilligen Kontrasten verschont, die oftmals nur dazu dienen, eine künstliche Spannung aufzubauen, ohne den Gaumen zu erfreuen. Harmonie muß nicht langweilig sein, wenn sie in einer solchen Perfektion geboten wird wie in der Aubergine. Und es würde mich nicht überraschen, wenn in den nächsten Jahren auch ein zweiter Stern am Himmel auftaucht.
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Die Aubergine im Hotel Vierjahreszeiten Starnberg hat einen rasanten Aufstieg hingelegt. Nicht einmal zwei Jahre nach der Eröffnung haben die Michelin-Tester im November 2014 dem Restaurant unter Federführung – oder sollte ich besser „Messerführung“ schreiben ? - von Maximilian Moser den wohlverdienten Stern verliehen.
Fast seit Anfang an sind Schatzl und ich dort gerne zu Gast und haben die Entwicklung und die gebotene Kochkunst hautnah mitverfolgt. Sehr angenehm, die Speisekarte ist stets aktuell online, und so konnte ich nicht widerstehen, als... mehr lesen
Gourmetrestaurant Aubergine im Hotel Vier Jahreszeiten
Gourmetrestaurant Aubergine im Hotel Vier Jahreszeiten€-€€€Sternerestaurant, Gourmet081 51 44 70-290Münchner Straße 17, 82319 Starnberg
5.0 stars -
"Ein Menü der Extraklasse - die Aubergine macht ihrem Namen alle Ehre" Obacht!Die Aubergine im Hotel Vierjahreszeiten Starnberg hat einen rasanten Aufstieg hingelegt. Nicht einmal zwei Jahre nach der Eröffnung haben die Michelin-Tester im November 2014 dem Restaurant unter Federführung – oder sollte ich besser „Messerführung“ schreiben ? - von Maximilian Moser den wohlverdienten Stern verliehen.
Fast seit Anfang an sind Schatzl und ich dort gerne zu Gast und haben die Entwicklung und die gebotene Kochkunst hautnah mitverfolgt. Sehr angenehm, die Speisekarte ist stets aktuell online, und so konnte ich nicht widerstehen, als
Geschrieben am 10.01.2017 2017-01-10| Aktualisiert am
10.01.2017
Besucht am 08.01.2017Besuchszeit: Abendessen 8 Personen
Rechnungsbetrag: 43 EUR
Bayrisch essen gehen? Mach ich nur ungern. Warum? Na bitte, wo schmeckt es denn besser als dahoam? Eben! Gut, daß wir das geklärt haben. Aber wenn, dann kommen für mich nur ganz wenige Lokale im Ort in Frage. Wenige? Genau genommen zwei. Und von einem davon erzähl ich Euch heute. Ich war nämlich mit meiner Clique zum Essen im Schatten verabredet.
Die Parkmöglichkeiten in der Sonnenbergstraße sind dank der Schneemassen begrenzt. Es bestünde die Möglichkeit, in die Tiefgarage des Hotel-Gasthofs zu fahren, aber oh Wunder, genau eine Parklücke vor dem Eingang ist frei!!
Kaum den Gastraum betreten, hat uns der Wirt schon entdeckt, in seiner unnachahmlichen Art begrüßt und gleich in ein Gespräch verwickelt. Wollten wir nicht eigentlich essen? Ach ja, da ist doch ein supernetter Tisch in einer Nische für uns reserviert. Kellner Patrick verteilt die Speisekarten, läßt uns etwas Zeit und nimmt dann die Getränke auf. So mag ich das. Nur nicht hudeln. Die Speisekarte ist immer sehens- bzw. lesenswert. Und nicht nur, weil immer noch der Hinweis auf Silvester drin steckt – was in einem Frotzeln beim Wirt mündet, wobei nach Silvester ja quasi vor Silvester bedeutet…. – Schmankerl, Klassiker, Brotzeiten, jeder wird fündig. Und hoppala, ich bestelle KEINE Pfannkuchensuppe!! Nein, Ihr müßt Euch keine Sorgen machen. Mein feuchtes Auge hat hauchfein geschnittenenHirschschinken mit Preiselbeehrsahne und ofenfrischem Baguette (€ 9,50 ) entdeckt. Dafür kann man ja wohl mal von seinen Gewohnheiten abweichen… ;-) Und ich bleibe dem Tier auch beim Hauptgang treu: saftiges Hirschgulasch, frische Preiselbeeren und Semmelknödel (€ 14,90). Statt Knödel bitte Spätzle.
Und während ich auf mein Spezi (0,4 l. € 3,20) warte, habe ich Zeit, Euch a bisserl was über die Einrichtung zu erzählen. Gibt es den Begriff „gehobene bayrische Ausstattung“? Hier wäre er passend. Da ist nix billig oder kitschig und weit entfernt von folkloristischem Jodlerstil. Die Deko ist liebevoll festlich, für die große Krippe im Eingangsbereich würden Sammler ein Vermögen hinblättern. Außerdem hat man – egal wo man sitzt – den nötigen Abstand zum Nachbartisch. stilvollels Stüberl
Patrick kommt mit den Suppen und meiner Vorspeise. Und für die ernte ich gleich neidische Blicke aus der Runde. Der Schinken sieht großartig aus, die Preiselbeersahne steckt in einem kleinen Töpferl, und der frisch über den Schinken geriebene Meerrettich kitzelt etwas in der Nase. Dazu das frische, knusprige Baguette – ein Träumchen !! Hirschschinken mit Preiselbeersahne
Mit der gleichen Begeisterung habe ich im Anschluß mein Gulasch verschlungen. Die wunderbar kräftige Soße – die Schwammerl hätt’s gar nicht gebraucht – das Fleisch, das auf der Zunge zerging und jede Menge lockere Spätzle. Und auf Preiselbeeren zum Wild steh ich sowieso. Was kann man von einem Essen mehr erwarten? Volle Punktzahl. sauguad - Hirschgulasch
Patrick ist ein aufmerksamer junger Mann. Kein leeres Glas entgeht ihm, fürsorglich frägt er zwischendurch mal nach, ob „ois passt“ und beim Abräumen der leeren Teller macht er uns Appetit auf ein Dessert. Satt wären wir ja, aber a bisserl was geht allaweil, wie man bei uns in Bayern sagt.
Rasch ist ein Mitstreiter gefunden, und ich bestelle voller Vorfreude einen Kaiserschmarrn mitZwetschgenröster (€ 10,90). Es hätte die Portion auch klein gegeben …. aber wo kämen wir denn dahin?! (ja, ja, Hochmut kommt vor dem Fall, aber dazu später.)
Jetzt setzt sich erstmal der Wirt zu uns, lädt uns auf einen süffigen Marillenbrand ein und erzählt ein paar Anekdoten. Als Gastronom erlebt man einiges, und ich vermute, daß man manchmal kein Trinkgeld sondern Schweigegeld bekommt…
Gutes Timing, als die Nachtische serviert werden, zieht sich der Chef diskret zurück. Ach Du Schande – der Kaiserschmarrn erweist sich als Holzfällerportion, und es bedarf eines dritten Mitessers, um ihn zu bewältigen. Von so einer Mehlspeise lassen wir uns doch nicht kleinkriegen!! Wir nicht!!! Sieht er auf dem Foto etwas dunkel aus? Täuscht und liegt an meinen stümperhaften Fotografierfähigkeiten. Es gibt so viele Rezepte für diesen Klassiker, und ich bin froh, daß er hier genauso schmeckt wie ich ihn mag. Ohne Karamellkruste, da nimmt er nämlich nicht so gut die Soße vom Kompott auf und ohne Mandeln, dafür schön locker mit süßen Rosinen. Die Zwetschgen sind gekonnt abgeschmeckt, besonders den leichten Zimtgeschmack liebe ich sehr. Kaiserschmarrn..... .... mit Zwetschgenröster
Glücklich und zufrieden ordern wir die Rechnung. Sorgfältig teilt Patrick sie in seinem Gameboy auf und druckt auf Wunsch für jeden einen ordentlichen Beleg aus.
Warum ich nichts von Sauberkeit schreibe? Weil es darüber nix zu schreiben gibt.
Fazit: Ja, was soll ich da noch sagen. Ihr habt den Abend ja hautnah miterlebt und wißt jetzt, warum ich so gern zum Essen herkomme. Und erst im Sommer!! Wenn man im lauschigen Wirtsgarten gemütlich in der Sonne sitzt. Das ist bayrische Lebensfreude!!
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Bayrisch essen gehen? Mach ich nur ungern. Warum? Na bitte, wo schmeckt es denn besser als dahoam? Eben! Gut, daß wir das geklärt haben. Aber wenn, dann kommen für mich nur ganz wenige Lokale im Ort in Frage. Wenige? Genau genommen zwei. Und von einem davon erzähl ich Euch heute. Ich war nämlich mit meiner Clique zum Essen im Schatten verabredet.
Die Parkmöglichkeiten in der Sonnenbergstraße sind dank der Schneemassen begrenzt. Es bestünde die Möglichkeit, in die Tiefgarage des Hotel-Gasthofs zu... mehr lesen
Akzent Hotel & Gasthof Schatten
Akzent Hotel & Gasthof Schatten€-€€€Restaurant088219430890Sonnenbergstraße 10-12, 82467 Garmisch-Partenkirchen
5.0 stars -
"So schmeckt Bayern!" Obacht!Bayrisch essen gehen? Mach ich nur ungern. Warum? Na bitte, wo schmeckt es denn besser als dahoam? Eben! Gut, daß wir das geklärt haben. Aber wenn, dann kommen für mich nur ganz wenige Lokale im Ort in Frage. Wenige? Genau genommen zwei. Und von einem davon erzähl ich Euch heute. Ich war nämlich mit meiner Clique zum Essen im Schatten verabredet.
Die Parkmöglichkeiten in der Sonnenbergstraße sind dank der Schneemassen begrenzt. Es bestünde die Möglichkeit, in die Tiefgarage des Hotel-Gasthofs zu
Geschrieben am 05.08.2016 2016-08-05| Aktualisiert am
05.08.2016
Besucht am 31.07.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Stellt Euch mal vor, Ihr seid an der Bootsanlegestelle von Gstadt am Chiemsee und seht dort direkt am Ufer ein Wirtshaus mit einem großen Wirtsgarten. Würdet Ihr vermuten, daß man dort auf Feinschmecker-Niveau kocht? Nein? Ich schon, denn ich habe in detektivischer Kleinarbeit recherchiert, daß Andre Siegmann als Chef der Küchenbrigade fungiert, auf seiner Vita so Schwergewichter wie Schuhbeck, Winkler und Dieter Müller auftauchen und er in den Künstler Stuben des Wirtshauses eine gehobene bayrische weltoffene Küche anbietet. Das gilt es zu testen. Denn wer Siegmann heißt, kann doch kein Verlierer am Herd sein………….??
Kaum betreten Schatzl und ich das Haus von der Terrasse her, nimmt uns auch schon eine jungdynamische und überaus freundliche Bedienung in Empfang. Sie muß auch nicht erst in ihrem Reservierungsbuch nachschauen, sondern führt uns schnurstracks durch den langgezogenen Gastraum, vorbei an mit Kamera behängten Aisaten, die einträchtig neben nie aussterbenden weiße-Socken-in-Sandalen-Trägern sitzen, läßt sich auch von wild durcheinander laufenden hoffnungsvollen Sprösslingen, die von ihren Eltern völlig ignoriert werden, nicht aus der Ruhe bringen und erreicht mit uns schließlich die Tür zu den Künstler Stuben. die Einrichtung - noch war genügend Licht :-)
Und was für ein Unterschied zum tobenden Wirtshausleben, hier herrscht Stille und Kerzenschein. Wir sind die einzigen Gäste, weil – wie uns die redefreudige Sara (steht auf der Rechnung) aufklärt, die Gesellschaft, die eigentlich ebenfalls hier speisen wollte, den großen Gastraum bevorzugt hat. Was für ein Glück, so bleiben wir den ganzen Abend allein.
Die Kerzen werden auch das einzige Licht bleiben, und wenn jemand von Euch zu dunkle Fotos reklamieren will, vergeßt es! Das ist authentisch, Schatzl und ich haben auch nicht mehr gesehen!!
Zack, ist Sara wieder da, reicht uns die Speise- und Weinkarten, stellt frisches Brot und eine Auswahl an Preiselbeerbutter, Olivenfrischkäse und Olivenöl auf den Tisch und erkundigt sich fürsorglich, ob wir gerne ein Mineralwasser hätten? Ja, mögen wir und bekommen ein Adelholzener Classic (0,75 l. € 5,50). schöner, stimmungsvoller Tisch
Die Speisekarte umfaßt zwei Seiten, links ein Menü, rechts zum selber Zusammenstellen die à la carte Gerichte . Da gäbe es so interessante Leckereien wie asiatische Ravioli mit schwarzen Champignons, Lauch und Chili – Schuhbeck läßt grüßen :-)) - oder Haxe vom Salzwiesenlamm mit Pak Choi. Aber Schatzl und ich bleiben an der Menüseite hängen. Sechs Gänge zu € 89,--, vier zu € 48,--:
Marinierter Seeteufel mit Aubergine und Wasabi * Japanische Pilzessenz mit Wan Tan * Zweierlei von der Chiemsee Renke auf einem Karotten-Vanille-Ragout * Praline vom Reh mit Wirsing und Madeirakirschen * Karamellisierter Chicorée an Blauschimmelkäse * Sabayon vom dunklen Bier der Hofbräu Traunstein mit einem warmen
Kuchen von Valrhona-Schokolade und hausgemachtem Himbeereis
***
Während Schatzl noch mit sich ringt, ob er vier oder sechs Gänge bestellen soll (als ob es da Unklarheiten gäbe *lach*), wühle ich mich durch die Weinkarte. Irgendwo muß doch da was Prickelndes zu finden sein?!!? Auf der letzten (!) Seite werde ich dann fündig: Pol Roger lese ich da, gilt als eines der besten und exquisitesten Häuser der Champagne. Da ist doch der aufgerufene Preis von € 69,-- sehr gastfreundlich. Ich kann nicht beurteilen, ob es stimmt, daß die Keller von Pol Roger die kältesten der Champagne sind, die des Wirtshauses sind es auf alle Fälle nicht. Denn obwohl uns Sara versichert, daß die Flasche ganz kalt sei, war das eingeschenkte Glas weit davon entfernt zu beschlagen. Zumindest war der Sektkühler im weiteren Verlauf des Abends hilfreich.
Mit was wird uns wohl Herr Siegmann den Gaumeln kitzeln? Ich war mir sicher, daß es einen Gruß gibt und das Brot mit den Aufstrichen nur dazu dient, daß der Champagner nicht sofort in den Kopf steigt. Und prompt erscheint Sara mit zwei verheißungsvollen Tellern: Gebratene Jakobsmuschel mitKräuterpesto (ohne Knobigeschmack) auf Zuckerschote. Prima, Herr Siegmann, Sie machen Ihrem Namen alle Ehre! Als ausgewiesener Nicht-Jakobsmuschelfan fand ich die Kreation überaus gelungen, weil die Kräuter dem gerne geschmacklosen Muschelklops eine schöne Dynamik verliehen und die Zuckerschoten einen höchst spannenden asiatischen Beigeschmack lieferten. so grüßt die Küche
Auch die Vorspeise in Form des marinierten Seeteufels zeigte, was man hier unter weltoffen versteht. Die Aubergine sah aus wie ein Muffin, war lauwarm und kam glücklicherweise ohne das typisch süßlich Mehlige im Geschmack aus, Wasabi statt Meerrettich – da dreh ich die Hand nicht um, aber Wasabi ist halt „en vogue“. Der Seeteufel von bester Qualität in etwas arg viel Marinade – ohne zu wissen, was ich da esse, wäre mir deshalb sicher nicht spontan der Seeteufel eingefallen, die albernen Petersilienschnipsel waren überflüssig. Auf alle Fälle bleibt mein Daumen weiterhin oben. marinierter Seeteufel / Aubergine / Wasabi
Nun kam für mich der öde Teil des Abends, mußte ich doch zwei Gänge pausieren und Schatzl beim Schlemmen zuschauen. Was zur Folge hatte, daß sich der Champagner wie von Zauberhand in Luft auflöste und wir Sara loschickten, eine zweite Flasche zu holen. „gucken Sie mal, ob Sie eine kalte finden!!“
Es muß an der zunehmenden Finsternis im Raum gelegen haben, daß Schatzl meinen bettelnden Blick bei der Pilzessenz nicht bemerkte. Das passierte mir bei der anschließenden Renke nicht noch einmal. Sowohl vom Päckchen als auch von der Mousse sicherte ich mir ein Gäbelchen. Die Mousse war zwar etwas brav, aber das Renkenpäckchen grandios.
Auftritt Rehpraline. Meine Portion war deutlich größer als Schatzls, was ich ausgesprochen gerecht fand, noch dazu schmeckte es hervorragend. Das Reh fest in Wirsing gewickelt, war schön saftig, die Kirschsoße ein gekonnter Ausgleich zu dem mit Hühnerfarce gefülltem Wirsing-Turm. Praline vom Reh
Beim nun folgenden karamellisiertem Chicorée hatte ich bei meiner Portion gebeten, den Blauschimmelkäse wegzulassen. Sonst hätte ich den Rest des Abends krank auf dem Boden gelegen. Und wer will das schon. Der Küche ist kein Ersatz eingefallen, dennoch hat der kräftige Karamellgeschmack die Bitterkeit des Chicorées geschluckt. karamellisierter Chicorée
Spätestens jetzt war ich pappsatt, aber ein Dessert geht ja immer. Das Bier in der Sabayon hat sich deutlich bemerkbar gemacht – ich mag kein Bier. Schade um das perfekte Schokoküchlein. Schatzl fand seines toll, beim Eis waren wir uns dann wieder einig. Sehr fruchtig ohne sauer zu sein und ohne Eiskristalle. Sabayon vom dunklen Bier
Zum abschließenden Espresso (€ 2,30) gab’s keinen Keks :-(
Sorry, habe vergessen zu gucken, wo die Toiletten sind. Die volle Punktzahl für die Sauberkeit bezieht sich allein auf die Stuben, da war alles tipptopp, so lange wir genügend Licht hatten ;-)
Alles hat einmal ein Ende, das Essen und die zweite Flasche Pol Roger auch. Harry, hol schon mal den Wagen… Quatsch, Sara brachte die Rechnung. Und – ich hielt die Rechnung ganz nah ans Gesicht, um sie dann Schatzl zu zeigen, hatte sich doch glatt der Champagnerpreis von € 69,-- von der Karte in € 78,-- auf der Rechnung verwandelt. Es spricht für Sara, daß sie voll erschrocken schaute und mit der Rechnung davoneilte. Jetzt bin ich doch mal auf die Erklärung gespannt, dachte ich. Sara kam leicht geknickt zurück und meinte, daß da beim Programmieren ein Fehler unterlaufen sei und ihr das sehr leid täte. Glauben wir ihr und sind auch nicht bös. Aber es zeigt sich halt wieder mal, immer schön Obacht! geben, gell?
Und bevor jetzt irgendwelche Moralapostel mahnend den Finger heben, NEIN, wir sind NICHT ins Auto gestiegen. Unser Hotel war nur ein paar Gehminuten weg, und die frische Luft tat uns gut.
Fazit: ein wunderschöner Abend mit einem Feinschmeckermenü auf sehr hohem Niveau, romantisches Ambiente, aufmerksamer Service – da werden wir sicher zu Wiederholungstätern.
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Stellt Euch mal vor, Ihr seid an der Bootsanlegestelle von Gstadt am Chiemsee und seht dort direkt am Ufer ein Wirtshaus mit einem großen Wirtsgarten. Würdet Ihr vermuten, daß man dort auf Feinschmecker-Niveau kocht? Nein? Ich schon, denn ich habe in detektivischer Kleinarbeit recherchiert, daß Andre Siegmann als Chef der Küchenbrigade fungiert, auf seiner Vita so Schwergewichter wie Schuhbeck, Winkler und Dieter Müller auftauchen und er in den Künstler Stuben des Wirtshauses eine gehobene bayrische weltoffene Küche anbietet. Das gilt... mehr lesen
Wirtshaus - Gstadt am Chiemsee
Wirtshaus - Gstadt am Chiemsee€-€€€Restaurant, Wirtshaus, Biergarten08054908621Seeplatz 3, 83257 Gstadt am Chiemsee
4.5 stars -
"Die Künstler Stuben im Wirtshaus - da ist der Name Programm !" Obacht!Stellt Euch mal vor, Ihr seid an der Bootsanlegestelle von Gstadt am Chiemsee und seht dort direkt am Ufer ein Wirtshaus mit einem großen Wirtsgarten. Würdet Ihr vermuten, daß man dort auf Feinschmecker-Niveau kocht? Nein? Ich schon, denn ich habe in detektivischer Kleinarbeit recherchiert, daß Andre Siegmann als Chef der Küchenbrigade fungiert, auf seiner Vita so Schwergewichter wie Schuhbeck, Winkler und Dieter Müller auftauchen und er in den Künstler Stuben des Wirtshauses eine gehobene bayrische weltoffene Küche anbietet. Das gilt
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Wir betraten den großen Gastraum und blickten uns um. Als erstes fällt die grellorange Farbe ins Auge, die alles dominiert. Dann die gähnende Leere, ganz rechts saß ein Pärchen etwas verloren am Tisch, sonst war nur der Kellner an der Theke zu sehen. Er sah uns zwar auch, aber das veranlaßte ihn nicht, sich zu rühren. Zumindest nickte er.
Wohin setzen wir uns? Vor lauter Tischen fällt die Auswahl schwer :-) Wir steuerten nach links und blieben vor einem Fensterplatz stehen. Während ich mich aus dem Mantel schälte, tauchte der Kellner auf und sagte „ Hund so groß“ Ich hielt in der Bewegung inne und rekapitulierte innerlich, was ich gerade gehört hatte. „Was heißt das? Sollen wir wieder gehen?“ „Hund liegt da am Boden!?“ War das jetzt eine Frage oder eine Aufforderung? „Normalerweise sitzt er am Nebentisch und spielt Karten“ – nein, das sagte ich nicht, das dachte ich nur. Stattdessen erwiderte ich „ja klar“. Damit war das Thema durch und wir erhielten die Speisekarten.
„Du suchst für mich aus“, meinte Schatzl nach einem kurzen Blick in die umfangreiche Karte und klappte sie energisch zu. Wenn er etwas dick hat, dann sich durch knapp 100 Gerichte kämpfen. Dabei wäre das Lesen durchaus interessant gewesen, entdeckt man doch zur Überraschung als letztes ein Gericht, das man ganz sicher nicht beim Inder erwarten würde: Pizza ! zu 6.50, Belag nach Wahl kostet extra ! Auch die Getränkeauswahl ist ein Mix der Kulturen: Tegernseer Bier, Grappa und Lugana aus Italien oder Lassi.
Für uns bitte eine Mangoschorle (04 l. € 4,--), ein kleines Mineralwasser (0,25 l. € 2,50) und ein Mangolassi (€ 3,--). Und zum essen bitte die Nummer R79 Beef Bhunna (zartes Rindfleisch mit Tomaten, Zwiebeln und kräftiger Soße) (€ 14,--) sowie die 109 Saag Paneer (kräftiger indischer Spinat mit hausgemachtem Käse) (€ 11,50).
Rasch erhielten wir die Getränke und kurz darauf ein Stövchen, das zwischen uns platziert wurde. Positiv fielen mir die gut gestärkten weißen Stoffservietten auf. Zwei kleine Schalen mit unseren Speisen wurden als nächstes gebracht, zwei Teller, jedem wurde ein, zwei Löffel Reis auf selbige gehäuft, bevor die kleine Platte mit Reis abgestellt wurde und der Kellner verschwandt. Wir sollten ihn bis zum Verlassen des Lokals nicht wiedersehen.
Spinat und Rindfleisch
Mein Spinat war zwar cremig, aber ansonsten völlig belanglos. Die indische Küche bietet so eine unglaublich große Auswahl an Gewürzen, und der Koch hat sie alle verschmäht. Nicht mal frisch geriebenen Ingwer hat er verwendet, der dem Gericht so eine angenehme frische Schärfe verleiht – normalerweise. Der Käse war gut und ausreichend, der Reis mittelwarm. Ein Blick zu Schatzl. Typisch indische Küche, die Soße war von der Konsistenz her „a rechter Batz“ wie man bei uns in Bayern sagt. Hochgedeutscht in etwas gleichzusetzen mit „kleisterartig“. Sehr gut abgeschmeckt mit einer angenehmen Schärfe, das Fleisch war nicht trocken, aber von zart kann auch keine Rede sein. Ganz großartig fanden wir beide das Mangolassi. Gerne hätten wir noch einen Espresso und einen Chai bestellt, aber es war kein Kellner zu entdecken. Schließlich konnten wir nicht länger warten und Schatzl sagte auf dem Weg zur Toilette an der Theke Bescheid, daß wir gerne die Rechnung hätten.
Die uns dann von einem ebenso redesparsamen Kellnerkollegen mit einem kleinen Glas Guavesaft gebracht wurde. Allerdings wartete er weder aufs Geld, noch kam er zurück. So kam es, daß ich kein Trinkgeld gab, sondern das Geld exakt abgezählt auf den Tisch legte. Welche Leistung hätte ich auch belohnen sollen?? Willkommen haben wir uns ganz sicher nicht gefühlt.
Da spar ich mir dann auch ein Fazit…..
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