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Zwischen Messe und Flughafen lockt das schicke Mövenpick-Hotel vorwiegend Geschäftsreisende.
Wenn genügend Zeit ist, kehre ich hier gelegentlich auf einen Kaffee oder einen Cocktail vor dem Abflug ein.
Trotz Mittagszeit waren keine anderen Besucher zu sehen. Die Platzsuche gestaltete sich etwas schwierig. Auf die Sonnenterrasse wollte ich nicht, der Tisch tief im gut gekühlten Innenbereich war mir zu dunkel. Der Bereich an den Fenstern war gesperrt, da schon für abends eingedeckt. Aber irgendwann erbarmte sich die Service-Dame mit griechischen Wurzeln und ließ mich ein.
Vor dem Restaurant hatte ich eine Speisekarte studiert, die, wie sich herausstellte, nur für das Abendgeschäft galt.
Die kalte Gurkensuppe wurde auf Nachfrage der Servicedame in der Küche aber dann doch ermöglicht. Eigentlich gab es nämlich mittags Gulaschsuppe. Bei 32 Grad Außentemperatur. Ein etwas gewagter, antizyklischer Move des Küchenchefs…
Die kühle, gut abgeschmeckte Suppe wartete mit angenehm zurückhaltender Dill-Note auf. Die Deko aus reichlich Erbsensprossen brachte auch geschmacklich einen Mehrwert. Zur Begleitung ein Knäckebrot in "Tortenstückform" belegt mit dünn geschnittenem mit Räuchertofu auf saurer Sahne. "Nordisch" passend trotz des asiatischen Sojaprodukts.
Mir fehlte eindeutig Salz. Kaviar wärs doch... Ich denke an die Gulaschsuppe und Seinfeld und frage besser nicht nach. Schwieriger noch: Mit anhaltendem Kauen wurde es im Mund breiig, ohne dass am Gaumen noch etwas passierte.
Der Champagner dazu wird in einem ziemlich plumpen Allerweltsglas serviert. Passt dazu, dass der Schaumwein nicht ganz frisch und nicht ganz kalt war, alles Marke "Schon okay".
Ich wage dann aber, mir das Lachstatar von der Abendkarte zu wünschen. Die engagierte, sehr freundliche Servicekraft fragt in der Küche nach und kommt mit einer Absage zurück. Den Fisch erst ab 18.00 Uhr, bis dahin nur das Rinder-Tatar. Wohlgemerkt: Ich bin zu diesem Zeitpunkt der einzige Besucher in den kühl-eleganten Räumen. Tja, manchmal ist es so leicht, den zahlungswilligen Gast zu enttäuschen. Dann halt eben ohne Hauptgericht. Die Dame im Service bedauert nochmals ausdrücklich.
Bei einem zweiten Glas Schampus (Frischer!) lausche ich noch etwas dem Cool Jazz und mache mich dann wohl oder übel auf den sonnendurchglühten Weg zum Terminal.