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Ich hatte beim letzten Besuch (2019; siehe Bericht) "Tartar Frites mit Garnitur zum selber anmachen, Eigelb und Remoulade" für EUR 16,90 bestellt gehabt (der aktuelle Preis beträgt EUR 21,50). Damals war ich so richtig angefressen gewesen, weil das Fleisch nicht geschnitten sondern gewolft gewesen war; ausserdem war die sogenannte Garnitur sehr spärlich und das avisierte Eigelb hatte durch völlige Abwesenheit geglänzt. Soweit ich noch weiss war meine Frau mit den damals von ihr bestellten Schweinebäckchen sehr zufrieden gewesen. Heute bestellte sie als Vorspeise "Paté Delisoeurs, eine traditionell handwerkliche Paté, hergestellt von den Jacob-Schwestern (nicht zu verwechseln mit den sächsischen schlagerträllernden Jacob-Sisters) in Homburg, und Rohkostsalat" (EUR 10,50) und als Hauptgericht hatte mein Schatz das "Daarler Trio mit Rindfleischsalat, Eiersalat und Lyonersalat mit Röstkartoffeln" für EUR 18,50. Sowohl an der Vorspeise wie auch am Hauptgericht hatte er nichts auszusetzen; mir wären die Röstkartoffeln ein bisschen zu lange und zu heftig geröstet worden.
Bei meinem "Pot au Feu von Edelfischen" (EUR 10,50) vermisste ich zunächst die Klarheit, denn der "Pot" war auf der Karte als klare Fischsuppe angekündigt. Stattdessen durfte ich im Trüben fischen, wobei sich die Zahl der annoncierten Edelfischwürfel zugunsten von Gemüse und Kartoffeln doch sehr in Grenzen hielt. Der auf der Karte angekündigte Safran wurde von mir nicht entdeckt. Insgesamt nix mit "Petri Heil" und vor allem im Wettbewerb mit der "Sopoa de pescado" im "La Paella" hätte der "Pot" nicht den leisesten Hauch einer Chance gehabt. Wie sagt der Saarländer doch so schön, wenn ihm etwas nicht geschmeckt hat: "Es war emol ebbes Anneres." Sic. Beim Anblick des mir servierten "Cordon Bleu (EUR 25,50) vom Luxemburger Landschwein mit Kaminschinken und Münsterkäse sowie Pommes Frites und Beilagensalatat war ich doch sehr verblüfft, hatte ich doch im Lauf meines an Jahren nicht gerade armen Lebens dieses Gericht nicht eben selten auf dem Teller gehabt. Was heute daherkam war nämlich nicht platt oder mehr oder weniger kissenförmig sondern so walzenförmig wie eine Roulade, allerdings erheblich dicker. Eine absolut neue Erfahrung für mich! Zu diesem Gebilde gab es sehr knusprige Pommes Frites und einen Beilagensalat, den ich direkt an meine Frau weitergab. Der Preis von EUR 25,50 includierte, dass es sich bei dem zum Einsatz gelangten Käse um Münsterkäse handelt; mit nicht weiter definiertem Käse hätte das Gericht nur EUR 23,00 gekost. Vom an und für sich doch recht intensiven Münsterkäsegeschmack habe ich im Gegensatz zu meiner Frau so gut wie nichts bemerkt, ansonsten hat mich das Gericht im Gegensatz zu meiner Vorspeise aber absolut überzeugt. Es war aber dermassen mächtig, dass ich, eigentlich bekannt als "guter Esser", etwas ein knappes Viertel der Walze liegen lassen musste; meine Frau gab ihr Bestes und konnte noch etwa zwei Drittel davon bewältigen. Dann war aber auch bei ihr Feierabend. -:)))
Fazit: Mein Schatz war mit seiner Speisen-Wahl sehr zufrieden, während ich neben einem Hauptgewinn leider auch eine Niete gezogen hatte; mehr als insgesamt drei Sterne kann es deshalb für den Bererich "Essen" nicht geben. Und mit dem nächsten "Unter der Linde"-Besuch werden wir uns nicht wieder vier Jahre aber doch ein bisschen Zeit lassen; mein Zahnarzt hat mir heute die direkt neben der "Linde" gelegene "Auberge Rouge" (vormal Gasthof Pulvermüller) empfohlen.