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Gegen 11:40 Uhr lief ich im "Italia" ein; geöffnet war zwar schon, aber die junge Servicekraft war noch nicht auf Gäste eingestellt und wischte stattdessen gerade den Fußboden des Gastraums nass auf. Nun ja, ich hatte es nicht eilig und nahm an einem der teileingedeckten Zweiertische Platz. Kommt Zeit, kommt Service, kommt Besteck und kommt Speisekarte. Und so geschahs dann auch. Zu Trinken bestellte ich mir wie beim letzten Besuch ein Glas Sangiovese (0,2l EUR 6,50); der schmeckt mir in letzter Zeit besser als beispielsweise ein Primitivo. Unschlüssig war ich mir zunächst in Sachen Essen. Sollte ich das Schicksal wirklich herausfordern und mir noch einmal die "Bavette all scoglio" bestellen, in der vagen Hoffnung, in der Meerersfrüchtekollektion erneut zwei Kaisergranate zu entdecken ? Oder sollte ich auf der sicheren Seite bleiben und beispielsweise die "Linguine con Polpo" (EUR 22,90) aus dem Schiefertafelangebot der Tagesspezialitäten wählen. Keine leichte Entscheidung; schliesslich spielte ich mit mir selbst im Geiste "Schere, Stein, Papier" und anschliessend noch "Schnick, Schnack, Schnuck": in beiden Fällen trug das Polpogericht den Sieg davon. Also gab ich meine Bestellung auf. Zwischenzeitlich war auch Frau Wirtin Wundermild aufgetaucht, begrüsste mich und widmete sich anschliessend voll einer jungen Frau, die schon einige Zeit auf sie gewartet hatte. Ob ich wollte oder nicht, bekam ich mit, dass es um die Ausrichtung eines Hochzeitsessens in größerem Rahmen ging. Die junge Dame, wohl die Braut herself, hatte sehr genaue und weitreichende Vorstellungen; Donnerschlag, so üppig und aufwendig war es bei meinen beiden Hochzeiten nicht hergegangen.
Ich war und blieb an diesem Mittag zumindest im Gastraum der einzige Gast; zwei weitere Personen sassen wohl draussen im Biergarten. Wenn das Mittagsgeschäft immer so dürftig wie gestern ist, dürfte es wohl nicht allzu lange dauern, bis nur noch an wenigen Wochentagen zu Mittag geöffnet wird. Fände ich schade. Immerhin trudelten als ich mich gerade zum Bezahlen anschickte noch zwei Gäste ein.
Mein Gericht muss ich über den grünen Klee loben; es war nahezu perfekt. Die Linguine waren al dente und so eine Menge an Polpo habe ich noch nie auf meinem Teller gehabt; nicht nur große und kleinere Stücke von den Armen sondern auch vom ganzen Korpus waren reichlich vertreten. Gewürzt war das Gericht nur wenig, für mich etwas zu wenig, aber Pfeffer und Salz waren rasch an den Tisch gebracht und kamen direkt zum Einsatz. Dass ich keine Tomaten mag, dafür kann die Küche nichts, und die vier oder fünf Kirschtomaten waren rasch zur Seite an den Tellerrand geschoben. Sollte dieses sehr feine Gericht einmal den Weg auf die Normalkarte oder auch erneut auf die Schiefertafel finden, werde ich es wohl wieder bestellen. Für diesmal vergebe ich im Bereich "Essen" die volle Sternenzahl. Den üblichen Grappa oder Marsala "aufs Haus" gab es diesmal nicht;war wohl dem schleppenden Mittagsgeschäft geschuldet.
P.S. Leider hat der GG-Software-Fehlerteufel einmal mehr zugeschlagen: das Übertragen der gemachten Polpo- und Weinbilder von meinem PC zu GG wurde zwar begonnen, um dann mittendrin mit Fehlermeldung abgebrochen zu werden. Ich habe das Übertragen mehrfach probiert, leider vergebens. Auch das Foto von der Rechnung kam nicht durch. Gleiches habe ich in letzter Zeit schon mehrmals erlebt; hier müssen die GG-Verantwortlichen mal nach einer dauerhaften Lösung des Bildübertragungs-Problems suchen, zumal ich mir sicher bin, in diesem Zusammenhang nicht der einzige Leidtragende zu sein.