Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Das Eventhaus verspricht auf der Homepage unter dem Titel „Season Wine Tasting“:
„Die gute alte Weinprobe erfährt durch die gekonnte Verbindung mit Speisen eine neue Qualität. Dabei richten wir die volle Aufmerksamkeit auf das Terroir rund um Köln. Das Vorgebirge, die Eifel oder das Bergische Land bieten vielleicht keine Luxusprodukte von weltweitem Ruf, dafür aber eine überraschende Fülle von leckerem Obst und geschmackvollem Gemüse, und das aus der unmittelbaren Nähe. Wir lassen uns für diese Eventreihe von der Bauernrunde beliefern.
Jeden Monat werfen wir einen Blick auf das, was gerade auf dem Feld, Fluss und See oder im Stall Saison hat und überlegen uns ein ganz regionales Pairing. Welchen Wein zu Buschbohnen? Rotwein oder schon wieder Grauburgunder zur Forelle?
Jeweils um 18.00 Uhr geht’s los. Aber auch wenn das moderierte Tasting nach vier Stunden vorbei ist, werden die Gläser noch leer getrunken.
Wir servieren ein 4-Gang Degustations Menü aus dem regionalen Gemüse. In einem Gang ergänzen wir mit Fisch oder Fleisch, ebenfalls aus der näheren Umgebung.
Zu den Speisen gibt es eine doppelte Weinbegleitung – jeweils 2 Weine pro Gang – macht insgesamt acht, plus einen Aperitif. Ob Weiß, Rot oder Rose entscheiden wir passend zu den Gängen. Zwischen den Gängen erzählen wir Ihnen etwas zum Gemüse und zu den Weinen im Allgemeinen und Speziellen.
Wir sind Initiatoren und Projektpartner der Bauernrunde über die wir das Gemüse aus dem Kölner Umland beziehen.“
Gute Freunde haben uns zum Dinnerabend eingeladen. Und wir hatten auch noch Glück: Weder KVB von DB hatten einen Streiktag. Die Verbindungen klappten sogar; denn die einzelnen Verspätungen der Linien ergänzen sich gut und passend – wir waren pünktlich vor Ort.
Ambiente
Das Ecklokal ist nicht besonders groß, es dürfen aber maximal 30 Personen Platz finden. Weil es auch eine Kochschule ist, müssen für die „Lehrlinge“ ja Arbeitsflächen zur Verfügung stehen – heute wurden in diesem Bereich die Teller angerichtet. Dahinter sind dann die Stellen für die Küche bzw. die Köche.
Für den Wein stehen einige Regale im Raum bereit.
Die Tische waren je nach Gästezahl zu Gruppen zusammengestellt (2/4/6).
Sauberkeit
Alles war gut gepflegt. Nur die Oberfläche der Tische war glatt gelackt und somit „klebte“ Papier etwas fest daran, wenn es nur leicht nass wurde.
Die Servietten waren groß – aber aus Papier. Das Besteck wurde nicht gewechselt und lag daher manchmal auf dem Tisch oder der Serviette.
Die Gläser (2 für Wein – 1 für Wasser) blieben auch den ganzen Abend im Betrieb. Es gab pro Tisch einen großen Spucknapf für flüssige Reste.
Sanitär
Die Anlage war ebenerdig zu erreichen. Aber das Räumchen war sehr eng.
Service
Der Sommelier war sehr freundlich und äußerst gesprächig. Er verteilte „Aromenräder“, um bei Geschmacksaussagen für alle auf ähnliche Vokabeln zurückgreifen zu können. Jeder Wein wurde ausführlich besprochen.
Die Köchin erzählte ebenfalls etwas zu ihren Gerichten, war aber zurückhaltender. Die drei jungen Leute servierten das Essen, ergänzten Wasser und räumten ab.
Die Weine schüttete der Sommelier immer selber ein und war auch dabei zu kleinen Aussagen bereit und erkundigte sich nach den Eindrücken und Empfindungen.
Die verkosteten Speisen
War alles vegetarisch oder sogar vegan?
Laut Programm könnte in einem Gericht Fleisch oder Fisch stecken: War im Blumenkohl-Buffalo Wing vielleicht doch etwas Hähnchen? Ich fand die Umrandung knusprig und das fand ich großartig.
Gemüse-Ceviche - Wildkräutersalat - Maisbrot
Besonders beeindruckt hat mich sofort am Anfang das Gemüse-Ceviche: Der Salat waren die Wildkräuter – was war in dem Dressing? - Das würde ich gerne nachkochen.
Auch Maisbrot wurde zu diesem Gang gereicht.
Die roten Zwiebeln war klar zu erkennen – sie waren roh gehalten, aber weich geklopft worden. Es waren wohl noch Radieschen, Gurke, Zucchini? Enthalten.
Blumenkohl-Buffalo Wings - Bohnepüree - Rettich
Blumenkohl war deutlich zu schmecken – außen war das Teil auch etwas knusprig. Welches Gemüse war in dem rötlich-rosa Bällchen unten links auf dem Teller (war das der Rettich?).
Mafe - Westafrikanischer Erdnusseintopf
Das Gericht kannte ich bisher überhaupt nicht! Was war alles darin, außer Erdnussbutter? Die etwas größeren Stücke könnten Möhre gewesen sein. Und dann war ja auch Seitan in kleiner Würfelform darin. Als Begleiter war Bulgur dabei. Auf vielleicht eine Idee auch für zu Hause – auch mit Gemüse, aber nicht mit dem Fleischersatzprodukt.
Käsekuchen - Aprikosen - Frischkäse
Beim Nachtisch habe ich den Käsekuchen nicht "verstanden" – bisher war der für mich obenauf weich und oft aus Frischkäse. Das war hier wohl anders: Obenauf war eine runde relativ feste Scheibe und untendrunter die Scheibe war etwas weicher. Doch das sollte doch der Boden sein?
Baiser, Früchte und die zwei Creme-Arten waren erfrischend und schmackhaft. Also für zu Hause – alles rund um die Mitte, aber da muss für mich ein anderer Kuchen hin.
Getränke
Wasser
Vorweg:
2023 PetNat Petillant Naturel deutscher Perlwein Weingut V. Benzinger
Der Schaumwein war naturtrüb, zeigte durchaus Perlen. Mir hat er geschmeckt; aber ich würde ihn wahrscheinlich nicht für mich kaufen.
Gang 1:
2022 Riesling, modern, Pfälzer Landwein, Martin Darting
2022 Riesling, traditionell, Pfälzer Landwein, Martin Darting
Die beiden Weine sahen schon recht unterschiedlich aus – eben einmal klar und einmal trübe. Ich habe geschnüffelt und winzige Schlückchen verglichen. Was war auf der Zunge, was am Gaumen und wie war der Abgang. Große Unterschiede habe ich nicht gespürt. Beim Essen hat mir vielleicht der trübe sogar besser gemundet.
Riesling mag ich gerne etwas gelagert und gereift. Also brauche ich diese beiden Landweine auch nicht um jeden Preis.
Gang 2:
2022 Château de Coulaine - Soleil de Coulaine Rosé AOP
2021 Bertram-Baltes Alte Reben Blanc de Noir Dernau, Ahr
Was soll ich sagen? Traubensaft ist überwiegend hell, nur durch die Schale kommen Farben ins Spiel. Der eine war also etwas länger auf der Maische als der helle andere. Zum Essen gefiel mir die Ahr etwas besser.
Doch aus dem Gebiet verkoste ich eigentlich lieber Spätburgunder und aus Dernau mag ich den Kreuzberg Devonschiefer recht gerne.
Gang 3:
2019 Lomba dos Ares Fedellos do Couto - Ribeira Sacra , Spanien - Rebsorten: Bastardo, Garnacha Tintorera, Grao Negro, Mencia, Negreda
2017 Foradori Morei Teroldego Trentino Vigneti delle Dolomiti IGT
Ein Wein von Foradori ist für mich eigentlich immer ein Glücksmoment. Diese Winzern macht herrliche Weine. Dieser war sehr dunkel, obwohl schn etwas älter und die Aromen waren stark und ausgeprägt. Davon ruhig mehr!
Da konnte – für mich – der Spanier nicht mithalten; aber am Tisch gab es durchaus andere Meinungen.
Zwischendurch:
2018 Charles Smith Wines Boom Boom! Syrah Washington State
Der zusätzliche Wein aus den USA fand ich auch ansprechend. Obwohl er für Syrah eigentlich zu mild war.
Gang 4:
2021 Jurancon Moelleux »Caubeigt« Domaine Castera Petit Manseng
2017 Domaine Huet Vouvray - Le Haut-Lieu demi-sec Chenin Blanc
Wenn Süßspeisen kommen, habe ich gerne wenn der Wein auch mithalten kann. Und der Juracon war auch knatschesüß! Für mich richtig – der andere passt für mich besser zu anderen Gerichten.
Preis-Leistungs-Verhältnis
angemessen (denke ich)
Fazit
4 – gerne wieder: prächtige Weine – interessante Gerichte
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 09.03.2024 – abends – 4 Personen (von 24 Teilnehmer*innen)
Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm
Gesamt – Service – Sauberkeit – Essen – Weine - Ambiente - P-L-V
---4-----------4,5----------3,5----------3,5--------4,5-----------4-----------4---