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Wir mögen das Lokal. Also habe ich für ein Familientreffen mit dem Koch (Dominik) und seiner Frau (Vera) vorab ein Menü zusammengestellt bzw. abgesprochen und Weine ausgesucht. Am Telefon melden sich beide immer mit dem Vornamen.
Dabei haben wir natürlich die „Besonderheiten“ besprochen: Meine Frau keine Saucen, keine dunkle Schokolade und keine weichen Sachen (Püree etc.), bei mir keine Haselnüsse und Mandeln, bei einer Tochter keine Paprika und kein Zimt und ein Enkel mag es vegetarisch (Gemüse roh und zugeschnitten).
Das war alles kein Problem und es gab Lösungen.
Service
Vera half wieder in der Küche. Und es war eine neue Kellnerin da. Jasmin kümmerte sich gut um uns. Sie war zu kleinen Gesprächen bereit und zeigte, dass sie einige Kenntnisse hat.
So war dieser Punkt heute im grünen Bereich.
Jetzt kam es noch auf die Küche an.
Und sie konnte uns auch mit ihrer Art überzeugen.
Die verkosteten Speisen
Vorweg: Focaccia und Brioche mit Kräuter-Aufstrich
Gruß: Ochsenbäckchen mit Gemüse und Püree
Das Fleisch kann köstlich sein; aber ich habe auch schon Stücke bekommen, die gar nicht mein Fall waren. - Heute die kleinen Stücke waren aber köstlich – besonders wegen der feinen Begleitsauce.
Das Bäckchen war also wunderbar zart und saftig, die Sauce kräftig und aromatisch. Das Gemüse war eine Rolle. Vermutlich bestand sie aus sehr dünn gehobelter Gurke, die noch leicht mariniert worden war. Dazu gab es noch einen Klecks Sellerie-Püree.
Meine Frau bekam ein anderes Gericht, weil sie weiche Dinge nicht mag. Es war etwas Obst.
Gang 1: Jakobsmuschel | Beurre de Blanc | Wurzelgemüse | Steinpilze | Meerrettich
Die Muscheln waren schmackhaft, es gab drei Exemplare; sie waren sehr klein. Daher waren es vielleicht auch japanische Kammmuscheln, die enge Verwandte der Jakobsmuscheln sind; ähnlich in optischer als auch geschmacklicher Hinsicht. Der Steinpilz war sanft gebraten.
Gang 2: Onglet | Fichtenholz-BBQ-Jus | Pflaume | Buchenpilze | Mais-Ricotta-Röllchen
Etwa 2013 habe ich bei Jean-Claude Bado im La Poêle d'Or *, Köln damals wohl zum ersten Male „Kalbsonglet mit Sauce « Evian » und Maltaise“ gegessen - dieses besondere Fleisch (Onglet - Inneres Zwerchfellstück) wird sehr aufwendig zubereitet. Das machte mich neugierig. Das Gericht war sehr weich und auch recht schmackhaft - die Konsistenz jedoch war nicht meine „Richtung“ bei Fleisch. Ich spüre gerne etwas zwischen den Zähnen; ich möchte kauen. Daher sind mir einige „Schmorgerichte“ und „Innereien“ nicht mein Fall (Ochsenschwanz, Zunge, Hirn etc. – aber Bries mag ich gerne, ebenso Leber fast jeder Art). - Daher war ich gespannt.
Das Fleisch war tatsächlich geschmort worden – im Sous-Vide-Verfahren gegart und leicht gebraten. Es war gut gewürzt und gar nicht besonders weich, sondern hatte noch leichten Biss. Die Sauce überzeugte mich wiederum. Das Röllchen habe ich nicht ganz „verstanden“: Die Mitte bildete ein Stück Maiskolben, der rundum einige Körner, die relativ hart waren, aufwies. Obenauf befand sich eine Haube aus Käse, die nochmals mit einer eigenen dunklen Sauce bedeckt war. Diesen Teil habe ich als gelungen gefunden und gerne verspeist; den Kolben konnte ich nicht entkernen – vielleicht hätte man ihn abnagen können, aber dafür war das Stück in meinen Augen auch zu winzig. Die kleinen Pilze wiederum haben mich völlig überzeugt. Die Pflaumenstücke hätte ich nicht gebraucht, aber sie störten auch nicht. Das Püree war gut abgeschmeckt.
Gruß: Himbeer-Sorbet mit Himbeergeist
Das Eis war erfrischend und der Himbeerschnaps rundete die Aromen ab; die Kinder bekamen natürlich nur Sorbet.
Gang 3: Kalbsfilet unter der Brioche-Kruste | Rosa-Pfeffer-Jus | Baby Pak Choi | Trauben | Pancetta | Maronen-Strudel
Das Fleisch war saftig und zart. Ein Mantel aus gemahlenem und gerösteten Brot umschloss den Braten. Obenauf lagen leicht gebratene Bauchspeckstücke, die kräftige Aromen erzeugen. Der Maronenkuchen war mit einer Art Blätterteig umhüllt. Der Pak Choi Kohlgemüse leicht gegart und hatte noch etwas Biss; er war gut verarbeitet, aber ich bin wohl kein Freund dieser Kohl-Variante. Die Sauce war fein abgeschmeckt, die kleinen Körner erzeugten eine leichte Schärfe. Die Trauben waren leicht gegart und zwischen dem Gemüse angerichtet.
Auch etwas wilder Broccoli befand sich neben dem Kohl.
Insgesamt eine recht vielfältige Speise, die mich durchaus insgesamt überzeugte.
Gang 4: Domi´s saftiges Schokoladenküchlein | Mascarpone | Zitronen-Creme | Kaffee
bzw. Wiener Apfelstrudel | Vanillesauce | Apfel-Sorbet
Der Schokoladenkuchen war aromatisch und zart gebacken (kein flüssiger Kern – das war aber auch nicht angekündigt). Mascarpone und Zitrone waren als Tupfer die Begleiter.
Ein Stück Pfirsich lag ebenfalls auf dem Teller. Der Boden war mit Schokolade bestrichen worden.
Auch die Kinder haben davon probiert und zwei Enkel wünschten sich dann einen eigenen Kuchen; die Dritte mag (wie meine Frau) keine dunkle Schokolade und wünschte sich einfach ein paar Kugel Eis. Meine Frau bekam den Wiener Apfelstrudel mit Eis und war damit auch zufrieden.
Die Kinder bekamen ein kleines Schnitzel mit Pasta
(dazu eine Creme und Preiselbeeren),
nur Wiener
und Pasta
mit geschnittenem Gemüse.
Getränke
Wasser medium 0,75 l (7,50 €)
Apfelsaft 0,33 l (2,90)
Schwip Schwap Orange 0,5 l (3,50 €)
Espresso doppio (3,50 €)
Weingut Andres - 9294 Blanc de Blanc 2021 (44,50 €)
Raddeck Sauvignon Blanc 2023 (34,50 €)
Familie Bauer Grüner Veltliner Hinterberg 2020 (26,90 €)
Familie Bauer Blauer Zweigelt "Bassgeige" trocken Bio 2020 (32,50 €)
Louis Eschenauer Sauternes AOP 2020 (35,50 €)
Die Kinder lieben Apfelsaft bzw. Orangenlimonade (Fanta gab es nicht, aber Schwip Schwap). Die Weine passten alle gut zu den Speisen und schmeckten auch pur. Vielleicht fiel der Sauternes etwas ab, weil er gar nicht so süß war, wie erwartet.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Da das Menü für uns zusammengestellt war und eine Mischung aus den Gerichten des Hauses darstellte, war es insgesamt etwas kostspieliger als das Lunchpaket – etwa so wie das Abendmenü (78,00 €).
Fazit
4 – wir kommen wieder. - Alle haben mir signalisiert, dass es ihnen gut bis sehr gut geschmeckt hat. - Nach dem Essen haben wir noch die Minigolfanlage in Paffrath besucht. So hatten wir noch etwas Spaß und sogar Bewegung.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 03.10.2024 – mittags – 8 Personen (fünf Erwachsene und drei Kinder)
Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm