"Gäbe es die nördlichste Fischbude Deutschlands nicht, würde etwas fehlen"
Geschrieben am 27.06.2016 2016-06-27 | Aktualisiert am 27.06.2016

"Die Institution in Sachen Fisch"
Geschrieben am 09.06.2016 2016-06-09

Montag: | 12:00 - 22:00 Uhr |
Dienstag: | 12:00 - 22:00 Uhr |
Mittwoch: | Ruhetag |
Donnerstag: | 12:00 - 22:00 Uhr |
Freitag: | 12:00 - 22:00 Uhr |
Samstag: | 12:00 - 22:00 Uhr |
Sonntag: | 12:00 - 22:00 Uhr |
"... im nördlichsten Ort Deutschlands ..."
Geschrieben am 18.11.2015 2015-11-18

"Am Lister Hafen zu empfehlen"
Geschrieben am 25.08.2015 2015-08-25

"Eine Sprosse auf der Qualitätsleiter nach unten geklettert"
Geschrieben am 06.08.2015 2015-08-06

Beim Hineingehen bemerkten wir schon den Meister der Pfanne, der dort seit mindestens 20 Jahren steht. Dann weiß man schon: egal, was folgt, es kann nichts mehr schief gehen. Die Mundwinkel nähern sich den Ohren
Im Verkauf kam gerade Sedat dazu, der Mann mit der Extremstimme. Beim Auto braucht er keine Hupe, Öffnen des Fensters genügt vollkommen. Ich glaube, wenn er seine Kopf herauslehnt und Ding, Dingt ruft, meint der Vorausfahrende, dass eine Straßenbahn ihn überholen will.
Sedat, der altgediente Türke, begrüßte uns im lupenreinen Nordmannsdialekt und reckte seine Hand über die Theke. Wir mögen uns.
Als "Sommelier" (der Getränkemächtige) gibt es ein neues Gesicht, Johanna ist nicht mehr da, stattdessen ein nordafrikanisch aussehender junger Mann, auch wieder mit breitem Sylt-Dialekt. Sommelier habe ich zwar in Anführungsstriche gesetzt, aber man muss sagen, dass die dort eingesetzten Mitarbeiter gut Ahnung haben, nicht nur von den Weinen, sondern auch von sämtlichen Inhaltsstoffe von Cola Zero, als jemand fragte.
Wir hatten einen Glückstag - Seezungen im Sonderangebot, das Stück für 18,50 mit Beilagen. Ich glaube, zu diesem Preis habe ich vor 20 Jahren zuletzt eine Seezunge gegessen. Ich meinte zu Sedat, dass sie doch eher klein seien, und ich deshalb gern noch ein Portion Jakobsmuschen als Vorspeise hätte. Das wurde zwar sofort geordert, aber gleichzeitig versicherte er uns, er werde uns die größten heraus suchen.
Wie immer bekamen wir im Gegensatz zu den anderen Hungrigen keine Nummer, sondern das Essen wurde uns gebracht.
Mein Jakobsteller kam schnell. 9 (!) Coquilles St. Jaques , perfekt gegart mit leichten Röstaromen mit geröstetem Kräuterbutterbaguette und Salat, zum Wohlgefallen von Wastel ohne Eisbergspuren, zum Missfallen mit ungeschälter Gurke und Güllekügelchen (Mais). Das Dressing (bestimmt aus dem großen Eimer) ist richtig gut in diesem Jahr. Perfektes Säure-Süße-Gleichgewicht. Mittelscharfe Peperoni, Oliven, Lollo verde, Tomatenviertel waren die übrigen Zutaten.
Als ich gerade fertig war, trafen die Seezungen ein. Fotos gibt es genug. Also nur noch eines als Erinnerung. Was die Größe angeht, bin ich ziemlich sicher, dass Sedat in den Kühlraum gelaufen ist, um uns freundschaftlich zu versorgen. Es war klar, dass nach dieser Vorspeise die Dehnbarkeit meiner Magenwände überschritten sein würde. Die Seezungen waren wie immer. Beim Einstechen der Gabel spritzte es. Braun und kross außen, innen saftig, wie es besser nicht geht. Das Grünzeug war identisch mit dem auf dem Jakobsteller. Wegen des schmackhaften Dressing habe ich trotzdem alles aufgegessen. Die Bratkartoffeln, die leider schmeckten wie mehlig und vorgekocht, ließ ich dagegen überwiegend liegen.
Was wir getrunken haben, muss ich wohl nicht schreiben. zum Glück hat das Weinangebot sich nicht geändert. Wenn man sich einmal auf deutsche Rieslinge eingeschossen hat, lockt weder der Sancerre, noch der Chablis, noch der Pinot Grigio.