"Hochwertige „Homemade-Burger“ und frische Fritten - dazu noch regional und nachhaltig produziert"
Geschrieben am 14.01.2017 2017-01-14
"Bentos -Mitnahme Sushi enttäuschte"
Geschrieben am 13.01.2017 2017-01-13
"Italo-Ableger der Oberländer Weinstube überzeugt durch Qualität und Produktfrische"
Geschrieben am 10.01.2017 2017-01-10
"Vermieste Mittagspause"
Geschrieben am 04.01.2017 2017-01-04
"Farbenfrohes französisches Festival - Famos!"
Geschrieben am 02.01.2017 2017-01-02 | Aktualisiert am 05.01.2017
"Licht und Schatten beim asiatischen „iPad-all-you-can-eat“"
Geschrieben am 07.12.2016 2016-12-07 | Aktualisiert am 07.12.2016
"Bestes Fleisch hat hier seinen Preis – und das völlig zu Recht!"
Geschrieben am 19.11.2016 2016-11-19 | Aktualisiert am 19.11.2016
"Sehr Enttäuscht !!!! Bedienung unfreundlich"
Geschrieben am 22.07.2016 2016-07-22 | Aktualisiert am 24.07.2016
"Unkomplizierte regionale Frischeküche, mit fairem Preis-Leistungsverhältnis !!"
Geschrieben am 29.06.2016 2016-06-29
"Hier fehlen leider die Basics - Marco, Du schuldest mir ein Essen !!"
Geschrieben am 26.05.2016 2016-05-26 | Aktualisiert am 26.05.2016
"Portugiesischer Zufluchtsort"
Geschrieben am 12.04.2016 2016-04-12
"Öffnet je nach Laune"
Geschrieben am 12.04.2016 2016-04-12
"Deutsche Weine und noch mehr!"
Geschrieben am 12.04.2016 2016-04-12
"Immer wieder gerne!!!"
Geschrieben am 31.03.2016 2016-03-31
"Am Ostermontag ohne Reservierung noch einen Platz bekommen!"
Geschrieben am 31.03.2016 2016-03-31
"Nichts für die Mittagspause, aber super um Abends essen zu gehen"
Geschrieben am 28.03.2016 2016-03-28 | Aktualisiert am 28.03.2016
"Essen gut, Ambiente naja."
Geschrieben am 23.01.2016 2016-01-23
"Meine Lieblingspizzeria."
Geschrieben am 23.01.2016 2016-01-23
"Es gibt bessere Pizzerien."
Geschrieben am 23.01.2016 2016-01-23
"Immer wieder gerne"
Geschrieben am 31.12.2015 2015-12-31
Doch dann setzte der Health-Boom, von vielen heute noch als „veganer Wahnsinn“ bezeichnet, ein und brachte einen immer noch andauernden Wandel unserer komplett langweiligen, total antiquierten Fastfood-Kultur mit sich. Street Food klang ja auch viel abenteuerlicher als sein auf Schnelligkeit reduzierter „Vorfahre“ und war plötzlich in aller Munde. „Pulled Pork“, „Dumplings“ und avantgardistisch anmutende Kreationen wie der „Chimichurri-Peanutbutter-Bergkäse-Bacon-Burger“ wurden aus umgebauten Kleintransportern, den sogenannten „Food-Trucks“, für die in der Schlange wartenden, manchmal auch leer ausgehenden „Slow-Foodies“ frisch zubereitet. Da war der Unterschied zu den üblichen Verdächtigen aus dem aufklappbaren Pappquader natürlich sofort schmeck- und auch sichtbar.
Die ersten Rauchzeichen einer kulinarischen Revolution der deutschen Imbisslandschaft entwichen aromatisch ihren Smokern und brachten etwas ins Rollen, was sich auch auf die Gastroszene erheblich auswirken sollte. So schossen in den letzten zehn Jahren eine ganze Reihe von Burgerläden bzw. -ketten aus ökologisch bewirtschaftetem Boden. „Bio“, „regional“ und „nachhaltig“ wurden zu den kulinarischen Hauptargumenten der neuen „Burger-Initiative“. Buletten aus minderwertigem Fleisch verschwanden in die tiefgekühlten Abgründe der Systemgastronomie. Ein neues Qualitätsdenken hatte eingesetzt und unserer Definition von Fastfood neuen Anspruch verliehen.
Allein in Karlsruhe kann man bei der Anzahl der neuen „Burgereien“, wie eingangs schon erwähnt, schnell den Überblick verlieren. War das „American Diner“ in Durlach im Jahre 2006 noch allein auf weiter Flur, haben sich mittlerweile kleinere und größere Ketten in der Fächerstadt angesiedelt. „Hans im Glück“, „Bratar“, „Liebesbeef“ und „Charles Oxford“ blasen zur „badischen Burgeroffensive“ und repräsentieren allesamt eine gehobene Imbisskultur, bei der das frisch gewolfte Qualitätsfleisch perfekt gebraten und sehr variantenreich „aufgemotzt“ zwischen Buns vom „Bäcker So-und-so“ platziert wird.
Vom seit Dezember 2015 in den Räumlichkeiten eines ehemaligen Pizza-Services ansässigen „DeliBurgers“ nahm ich erst vor ein paar Wochen Notiz, als ich zufällig daran vorbei fuhr. In Studentenkreisen gilt der kleine Burgerladen wohl schon länger als Geheimtipp. Nach der guten Erfahrung im „Bratar“ vor knapp zwei Jahren, war es mal wieder an der Zeit, einen neuen Buletten-Betrieb in KA kennen zu lernen.
Es war gegen 14 Uhr als wir durch die Glastür schritten und die Stufen zur etwas erhöht positionierten Bestelltheke mit dahinter liegender Burger-Brat-Küche erklommen. Eine Schiefertafel über dem Tresen verkündet das Speisen- und Getränkeangebot, die junge Dame dahinter erklärte uns „Neulingen“ kurz das System und das lautete hier „Self-Service“. Auf der Holztheke fallen mir gleich ein paar Bierflaschen ins Auge. Zweimal Unbekanntes von Alpirsbacher („KlosterStoff“ und „Kleiner Mönch“…man geht ja mit der Zeit) ein „Naturradler“ von Hochdorfer und – Jubelschrei! – ein „Surfers Ale“ von Hopfmeister (4 Euro), einer Münchner Braumanufaktur, die auch in „Craft“ macht.
Die freundliche Dame, die unsere Bestellung entgegen nahm und sich danach am Grill zu schaffen machte, um unsere „DeliBurgers“ zu braten, erklärte mir, dass ein regelmäßig wechselndes Angebot an Craft Bieren zum Konzept gehöre. Soso. Na dann kann man sich ja hier auf längere Sicht schön durchprobieren. Der freundliche Facebooker würde an dieser Stelle wohl „gefällt mir“ drücken.
Als „Burger-Special“ gab es an diesem Tag den „Krautigen“. Ein 180 g schweres Patty mit Burgersoße und Krautsalat im Brioche-Brötchen für 7,50 Euro. Die Freude einer später hier einkehrenden Mutti über dessen saisonales „Burger-Comeback“ schien echt zu sein. Um die kalten Wintertage besser zu überstehen wird zusätzlich eine heiße Knochenbrühe vom Rind (0,25l für 4 Euro) angeboten. Sonst gibt es hier im Grunde nur Burger und Fritten. Letztere sind hausgeschnitzt und kommen mit selbstgemachten Soßen (z.B. orientalische angehauchtes Ketchup oder Senfmayo) auf den Teller.
Den Jungs und Mädels von „DeliBurgers“ geht es um den reinen, unverfälschten Geschmack. Das schreiben sie sowohl auf ihrer Homepage, als auch auf der ersten Seite der Speisenkarte. Deswegen wird auch alles, was möglich ist, selbst hergestellt. Frisch gewolftes hochwertiges Rindfleisch vom Kultmetzger „Glasstetter“, selbstgestanzte Pommes, eingelegte Zwiebeln und Gurken sowie hausgemachter Eistee unterstreichen den Wunsch nach „pure fresh flavour“.
Das Angebot ist übersichtlich. Fünf verschiedene Burgervarianten stehen zur Auswahl. Die 180 g schweren Pattys kommen entweder „englisch“, „medium“ oder „durch“ vom Grill. Je nach Gusto. Auch ein „Vegetarier“ hat sich zwischen die von der Karlsruher Bäckerei „Reinmuth“ gefertigten Brioche-Brötchen geschlichen. Ich orderte den „Purist“ (Burger ohne alles für 6 Euro) und ließ ihn mit ein paar Scheiben knusprigem Bacon (1 Euro Aufpreis) und eingelegten Gurken (0,50 Euro Aufpreis) zusätzlich bestücken. Der Bacon musste sein, das war ich dem Schinkengott „Glasstetter“ aus Malsch einfach schuldig. Meine Begleitung gelüstete es nach dem „Cheeseburger“ (8 Euro), der mit Schwarzwälder Bio-Käse, Zwiebeln und Gurken veredelt war. Dazu ein paar frische Fritten (3,50 Euro), die inklusive zweier Soßen offeriert wurden. Eine Rhabarberlimo (3 Euro) von der Manufaktur „Proviant“ aus Berlin-Kreuzberg komplettierte unsere Bestellung.
Wir setzten uns an einen der länglichen Holztische, die etwas an Biergarnituren erinnerten. Viel blankes, recht unbehandeltes Holz, das einfach nur lackiert wurde, bot hier die rustikale Unterlage für Teller und Gesäß. Zwei Stehtische waren gleich neben dem Eingang postiert. Auf jedem Tisch befand sich eine kleine Holzkiste mit Servietten, Besteck, Salz & Pfeffer sowie eine fermentierte Chilli-Sauce, die den lustigen Namen „Palzpepper“ trug und vom Pfälzer Kommunalpolitiker und Musiker Andy Becht aus Pfälzer Jalapeños, Chillis, Tomaten und Paprika hergestellt wurde. Ich war erstaunt. Da musste man erst nach Karlsruhe fahren, um so eine sensationell fruchtig-scharfe Chillisauce aus der heimatlichen Pfalz zu entdecken. Sachen gibt’s…
Die Einrichtung des kleinen Burgerladens wirkte sympathisch reduziert. Von der Decke baumelten Glühbirnen mit Lampenschirmen aus einfachen Einmachgläsern. An den Wänden zollte man den Machern der hier verwendeten Produkte eingerahmten Respekt. In Raummitte befand sich ein schlicht in Betongrau gehaltenes Waschbecken mit gebogenem Wasserhahn aus Messing. Den verschmierten Pommes- oder Burgerfingern konnte man hier gleich zu Seife rücken.
Mit Kreide stand an einer Tür geschrieben, dass man hier die Pommes-Portionen eher etwas kleiner hält, um das Wegschmeißen von Lebensmitteln zu minimieren. Ein guter und richtiger Gedanke, zumal man bei Bedarf einen kostenfreien Fritten-Nachschlag bekommt. Uns hat die Portion absolut gereicht. Nach angenehmer Wartezeit konnten wir sie zusammen mit unseren saftigen frisch zubereiteten Medium-Burgern am Tresen abholen.
Schon beim ersten Biss war er da – dieser reine, unverfälschte Fleischgeschmack, den ich in einem solchen Bulettenbröchen amerikanischer Provenienz schon gar nicht mehr vermutete und der schon fast aus meinem kulinarischen Gedächtnis verschwunden war. Zusammen mit dem kross angebratenen Speck, dem Salatblatt und der Gurke war das ein beeindruckendes Geschmackserlebnis, das sich auch gut mit dem Münchner Craft Beer vertrug. Klar wunderte ich mich über die fehlende Tomate, aber die hat nun mal bei uns im Winter keine Saison. Vielleicht liegt sie ja in der wärmeren Jahreszeit zwischen dem Patty und dem herrlich fluffigen Brioche-Bun.
Der Rindfleischsaft aus dem Patty tropfte ein wenig auf unsere frittierten Kartoffelstäbchen, denen man vorher noch nicht einmal die Haut abgezogen hatte. Warum auch? Die schmeckt auch frittiert ganz prima und ich wunderte mich an diesem Nachmittag nicht zum ersten Mal. Wir dippten die „Hausmannspommes“ in die kleinen Soßenschälchen und waren uns einig, dass wir hier noch öfters einkehren werden. Die Portionsgröße des Burgers war absolut ausreichend und wir verließen mit einem sehr angenehmen Bauchgefühl das „DeliBurgers“. Kompliment, Herr Möller, für dieses in sich stimmige Konzept, das mit hochwertigen Produkten aus der Region geschmacklich überzeugen konnte. Gerne wieder.