WM-Aktion: 50% auf alle Biere, Cocktails und Softdrinks
Noch bis zum 15. Juli während der Fussball Weltmeisterschaft gibts bei uns alle Biere, Cocktails und Softdrinks zum halben Preis.
Also vorbeikommmen, Fussball auf der Grossbildleinwand schauen und ein kühles Getränk geniessen!
Bier zum halben Preis
Während der Fussball Weltmeisterschaft bis zum 15. Juli gibts bei uns alle Biere zum halben Preis.
Also vorbeikommmen, Fussball auf der Grossbildleinwand schauen und ein kühles Bier geniessen!
Fussball-WM im Gourmet City
Fussball-Fans müssen während der am Donnerstag beginnenden Fussball-WM nicht auf einen Besuch bei uns verzichten.
Denn mit einer grossen Leinwand verpasst niemand ein wichtiges Tor!
Also auf zur Gourmet-WM im Gourmet City
"Überzeugend moderne Küche in der Bahnstadt"
Geschrieben am 01.06.2018 2018-06-01 | Aktualisiert am 01.06.2018
"Lieblingsasiate in HD"
Geschrieben am 10.04.2018 2018-04-10
Nach getaner Arbeit stellte sich das Problem nach dem Aufladen der Energiereserven. Nach Konsultation der Freundin (seiner, ich war ja mit einem Süßen Fan unterwegs) fiel unsere Wahl auf die hippe Location der ehemaligen Zolllagerhalle. Rundherum ist hier auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs ein neuer Stadtteil entstanden für Studierende, Lehrende und junge Familien. Zwar wie überall vom Reißbrett der Schachtelhaus-Architekten, aber die eingestreuten Grünzüge, Spielplätze und kleinen Gastronomien funktionieren überwiegend.
Wie ein großer Riegel schottet die lang gezogene Halle das Viertel von den Gleisanlagen ab. Der größere Teil wird vom Nachtclub/Veranstaltung-Location Halle 2 genutzt, mit der sich das NEO die Toiletten teilt. Bei unserem Besuch noch sauber und auch noch kein Bass-Gewummer.
Im vorderen Teil der Halle dagegen servieren schöne Menschen vermeintlich angesagte Food-Trends zu stolzen Preisen. Man merkt, ich habe Vorbehalte gegen solche Gastrokonzepte. Meist mehr blumige Worte in der Karte als Qualität auf dem Teller.
Aber zu den Fakten:
Die große Terrasse war noch geschlossen, dort wird scheinbar sowieso nur Flüssiges servier
Auch so hatten die drei oder vier ungelernten jungen Leute im Service unter der Führung einer erfahrenen Kraft und des Restaurantleiters alle Hände voll zu tun. Ebenso die vier konzentriert werkelnden, aber zeitlich doch arg in Verzug geratende Köche in der offenen Küche. Denn auch Dienstagabends brummte es in der großen Halle
Was auch wörtlich galt: Trotz der hohen offenen Decke mit Blick in die Stahlkonstruktion
war der Geräuschpegel beträchtlich, wir hielten - notgedrungen - mit. Bei Tagestemperaturen von fast 25 Grad war es zudem recht warm und auch etwas stickig geworden. Im Hochsommer stelle ich es mir unangenehm vor. Aber mit der Zeit gewöhnte man sich daran, erst recht mit einigen Flaschen aufgebrizzeltem Leitungswasser (4,9€ pro Liter) und 2015er Sauvignon Blanc Kabinett vom Weingut Hummel im badischen Malsch (49€). Der Service agierte flott und recht freundlich, natürlich wurde geduzt. Der Wein der Woche wurde angepriesen, die Tagesempfehlungen standen eh auf Tafeln hoch oben an der Hallenwand. Nichts für Kurzsichtige. Gut gefallen hat mir, dass bei Nachfragen zum Wein nicht geraten (in beiderlei Sinn), sondern die Fachkraft geschickt wurde. Ansonsten keine Besonderheiten außer den teilweise sehr hoch gehängten Lampen, die nach hereinbrechender Dunkelheit unseren am Fenster gelegenen Tisch eher unzureichend beleuchteten. Von mir gibt es daher heute kein Foto, jedenfalls nicht vom Essen. Dafür wie stets 1000 Worte...
Kommt man nicht über die Terrasse, sondern durch den Seiteneingang, führt der Weg am Trockenschrank
vorbei, aus dem beeindruckende Steaks zu ebensolchen Preisen feilgeboten werden.
Nach etwas gewürztem Popcorn als nicht alltäglichem Amuse griffen wir allerdings zu einer weiteren Spezialität des Hauses, dem Meeresfrüchte-Plateau. Zur Feier des familiären Wiedersehens durfte es die Deluxe-Variante sein. Für stolze 62€ gab es Sashimi vom Gelbflossenthun, schottischen Label-Rouge-Lachs roh und in roter Bete mariniert, Doraden-Ceviche, gegrillter Oktopus mit Kapern und Oliven, gebratene Jakobsmuschel, Miesmuscheln in leicht gebundener Sauce mit Gemüseeinlage, Wildfanggarnele in Hummerbisque und nicht näher beschriebene Austern natur und mit Yuzu-Butter gebacken. Dazu wurde zweierlei Industrie-Brot aus einer originellen Blechkiste
mit anständiger Currycrême gereicht.
Ich war positiv überrascht. Die Zutaten auf der dreistöckigen Schieferplatten-Etagere von ordentlicher Qualität. Handwerklich ohne Mängel verarbeitet und durchaus mit Blick für’s Detail hergestellt und angerichtet. Die Geschmäcker jeweils erkennbar und zurückhaltend kombiniert. Dabei alles auf den Punkt, die Garnele vielleicht etwas trocken. Mir gefiel der Schalentiersud und der Lachs sowieso, auch in Kombi mit süßer Bete. Mein Sohn mochte die Austern und seine Freundin freute sich an der Zartheit des Kraken. Kurz gesagt: Die Küche versteht ihr Handwerk und lieferte verlässlich. Das galt auch für sämtliche weitere Teller.
Aus den Tagesangeboten folgte eine ordentliche Bärlauch-Crêmesuppe zu 12€. Nicht zu sahnig, dafür guter Eigengeschmack der Frühlingsblätter, ohne penetrant zu sein. Ein paar Tropfen Kürbiskernöl brachten Kraft. Vermisst habe ich etwas Crunch, etwa Croûtons oder geröstete Nüsse oder Kerne.
Auch die folgende Perlhuhnbrust, die mit verschiedenen anständigen Bohnen und Paprikapüree serviert wurde, hatte ich von der Tafel gewählt. Positiv die recht krosse Haut, weniger, dass zumindest teilweise das Fleisch schon trocken gebraten war. Als ich das auf Nachfrage vorsichtig anmerkte, kam sofort Bedauern und nach Rücksprache mit dem Restaurantleiter die Mitteilung, dass man das Gericht von der Rechnung nehme! Großzügig und vor allem sehr professionell. So kann man einen (leichten!) Lapsus der ausgelasteten Küche in positives Marketing verwandeln.
Meinen Abschluss bildete nicht weiter erläutertes US Beef als Brisket (26€). Die Rinderbrust laut Angabe aus der Speisekarte nicht nur geräuchert, sondern auch geschmort, war leidlich zart und hatte eine süßliche Auflage, die gut zur asiatischen Richtung passte, zu der auch Kimchi, Algen und Udon-Nudeln gehörten. Letztere hatte ich aber zugunsten von wildem Brokkoli vom Grill getauscht. Auch dieser Schlusspunkt eine ordentliche Leistung.
Die Portionsgrößen waren ebenfalls in Ordnung. Nach drei Gängen plus meinem Anteil an der Meeresfrüchteplatte wäre der eigentlich angedachte geschmolzene Gorgonzola nicht mehr angenehm gewesen.
Daher gilt für das PLV: Wie erwartet zu teuer, hier wird der Lifestyle mit bezahlt. Aber weit entfernt von Abzocke, angesichts wertiger Zutaten, gutem Handwerk und funktionierender Ideen. Das NEO könnte - im Beisein jüngerer Semester - durchaus wieder unser Ziel werden, dann vielleicht mit einem ernsthaften Blick in den Reifeschrank