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MS Dresden eine altehrwürdige Dame
Er fand recht schnell ein passendes Angebot, und so buchte er für uns 5 Leute eine Fahrt auf dem alten Schaufelraddampfer Dresden. Der Abend sollte eines der ersten Krimidinner der Sächsischen Dampfschifffahrt sein, und kostete pro Person 80 Euro incl. Essen und Getränke.
Krimidinner-Abendablauf
Nun ist es ja Samstagabend bei sommerlich schönstem Wetter gar nicht so einfach in Dresden sein Auto unterzubekommen. Noch dazu, wenn gerade auch noch die Filmnächte am Elbufer sind, und an diesem Abend die band „Silbermond“ spielt. Somit war die Stadt mehr als voll, und auch sämtliche Parkhäuser besetzt. Wir fanden dennoch ein Plätzchen für unseren Wagen, und waren pünktlich am Anleger.
Ein noch leeres Deck
Hier wurden wir von der Crew freundlich begrüßt, und alle Gäste bekamen nach Reihenfolge ihrer Buchung einen Tisch zugewiesen. Wir hatten Glück, bekamen wir doch direkt hinter dem Steuerstand einen großen Tisch. Im Rücken die Esse aus dem Maschinenraum, was sich im Laufe des Abends als sehr vorteilhaft erwies. Pünktlich legte die altehrwürdige Dame unter lautem Getöse und Gehupe von ihrem Liegeplatz ab, und durchfuhr nur wenige Meter weiter die mittlerweile eingestürzte Carolabrücke.
Auf geht´s Richtung Carolabrücke-hier steht sie noch die Dresdner Altstadt vom Schiff aus gesehen
Der Anfang der Bedienung ging etwas schleppend, so Recht hatten die Kellner, fast ausnahmslos aus den Balkanstaaten, noch keinen rechten Plan. So kam es das wir zwar schon fast eine halbe Stunde saßen, Gäste die aber weit nach uns gekommen waren, bereits ihre Getränke hatten. Lag es daran das wir so versteckt hinter dem Schornstein saßen? Erst nachdem wir uns dann noch einmal deutlich bemerkbar gemacht hatten, funktionierte die Getränkelieferung den ganzen Abend dann problemlos.
Das Deck ist voll
Ausgeschenkt werden hier ausnahmslos Radeberger Pilsner und Weine vom Meißner Weingut Schloss Proschwitz „Prinz zur Lippe“. Unsere Weintrinker bevorzugten den Cuvée Weiß trocken, währenddessen ich das Radeberger Pilsner vom Fass wünschte. Und wie gewohnt waren beide Getränke ausgezeichnet.
Radeberger Pilsner und Weine vom Meißner Weingut Schloss Proschwitz „Prinz zur Lippe“ Getränkeauswahl
Als erstes folgte dann der erste Punkt des Menüs, der „Zweierlei Dip mit Brotkonfekt am Tisch“. Hier wurde in einem Körbchen frisches, wunderbar weiches Baguette in hell und dunkel serviert. Der zweierlei Dip in Gläsern serviert war einmal eine sehr würzige, gelbliche Creme, während die andere eher an Knoblauchcreme bzw. Aioli erinnerte. Nicht schlecht als Einstimmung.
Zweierlei Dip mit Brotkonfekt am Tisch Das Menü
Nach einer knappen halben Stunde wurde dann Caesarsalad mit Parmesan und Croutons, Geräuchertes Lachsfilet auf Safran Fenchel, Mozzarella mit geschmorten Tomaten und Hähnchenbrust an getrüffelten Spitzkohl gereicht. Wenn man sich überlegt das dies ja nun schon die eigentliche Hauptspeise war, waren die Portionen sehr übersichtlich.
Caesarsalad mit Parmesan und Croutons, Geräuchertes Lachsfilet auf Safran Fenchel, Mozzarella mit geschmorten Tomaten und Hähnchenbrust an getrüffelten Spitzkohl
Dafür waren sie echt gut. Der Caesarsalat frisch und knackig, einige wenige knusprige Croutons und ein kräftiger Parmesan oben auf. Das geräucherte Lachsfilet war von der Größe bei den Anwesenden auch unterschiedlich groß und dick. Ich konnte mich da nicht beschweren, ein gutes Stück geräucherter Lachs war in meinem Schälchen, darunter der würzige Safran Fenchel. Dabei muss man schon bemerken das man da auch Fenchel mögen muss, denn dieser starke Eigen Geschmack färbte sich auch etwas auf den Lachs ab. So schlimm war es bei der Hähnchenbrust nicht. Auch hier wieder unterschiedliche Größen auf den Tellern.
Ich hatte zwei angenehm dicke und größere Hänchenbruststücken abbekommen. Für mich verwunderlich, dass diese kalt serviert wurden. Der Spitzkohl war gut angerichtet, vom „getrüffelten“ schmeckte man aber nicht so recht etwas, was uns auch unser Chefkoch am Tisch bestätigte. Der Mozzarella auf den geschmorten Tomaten war leider kein Büffelmozzarella, sondern normaler. Er schmeckte nicht schlecht, Büffelmozzarella hätte da aber besser zu gepasst. Die zwei Hälften geschmorte Tomaten waren gut.
Nun gab es erst einmal eine Essenspause. Und während unser Dampfer Elbaufwärts in Richtung Pillnitz schipperte wurde uns eine Kriminalgeschichte aus dem Dresdner Umland erzählt. Dabei konnte man an diesem herrlichen Sommerabend die wunderschöne Landschaft, als auch die Elbschlösser und das berühmte blaue Wunder als auch den leider geschlossenen Fernsehturm vorüberziehen sehen.
Nach etwas über einer halben Stunde war die Vorgeschichte soweit erzählt, dass es nun Zeit für die Pastinaken Samtsuppe mit Hähnchen-Sesam-Spieß war. Aber oh Graus was war das? Statt dem Hähnchen-Sesam-Spieß wurde eine große Garnele am Spieß gereicht.
Pastinaken Samtsuppe mit Hähnchen-Sesam-Spieß-das Hähnchen war wohl aus
Blöd nur, das von 5 Leuten am Tisch drei keine Garnelen mögen. Somit „opferten“ wir zwei anderen uns und nahmen den Garnelenspieß in unsere Suppe auf. Was dabei auch auffiel war, das auf dem Spieß Vegan draufstand. Ich bin weder Veganer noch irgend so etwas, aber in meinen Augen geht das überhaupt nicht. Die Suppe war jedoch herzhaft, schön warm und lecker. Auch die Garnelen waren angenehm fest im Biss und dem Geschmack nach in Knoblauchöl gebraten. Trotzdem hätten wir uns den Hähnchen-Sesam-Spieß gewünscht. Auch auf Nachfrage konnte uns der Kellner den Wechsel nicht erklären. Schade.
Weder Hähnchen noch Vegan
Wir ließen den Sonnenuntergang hinter uns, und nun schätzten wir unseren Platz am Schornstein. Denn als die Sonne weg war, wurde es auf den Außenplätzen, welche tagsüber die besten Plätze sind, doch recht frisch, und so mancher kam sich bei uns am Schornstein aufwärmen.
Wir lassen den Sonnenuntergang hinter uns
Nach dem Süppchen ging es weiter mit der spannenden Kriminalgeschichte. Zwischendurch klappte es nun ja tadellos mit unserer Getränkeversorgung, und so war es ein feucht fröhlicher Abend. Aber das sollte ja noch nicht alles sein. Nachdem unser Dampfer kurz nach dem Schloss Pillnitz gewendet hatte, und die fahrt nun schnurstracks Richtung Dresden ging, gab es noch einen süßen und herzhaften Abschluss.
Schloß Pillnitz bei Nacht
Es wurde nun zu späterer Stunde noch ein kleines Schälchen mit Oliven und Käse, ein Stück sächsische Eierschecke und ein Gläschen Tonkabohnen Creme mit Himbeeren gereicht. Was auch immer Tonkabohnen sind, mir war diese Creme zu süß, und nachdem ich kurz gekostet hatte wanderte das Glas zu meinen Mädels. Anders die Eierschecke. Diese war zwar nicht so herrlich cremig wie bei meinem Lieblingsbäcker, sondern wohl eher aus einer bekannten Dresdner Großbäckerei, aber auch hier die Eierschecke herrlich dick, und der Boden kaum wahrnehmbar. Die Oliven passten wiederum nicht so recht zu diesem Ensemble, vor allem da sie recht salzig waren. Das es sich hier auch um Großhandelsmarktoliven handelte war schnell klar.
Nun wurde noch schnell der Kriminalfall aufgelöst, bevor wir wieder im nächtlichen, herrlich beleuchteten Dresden einliefen. Unter der Carolabrücke gab es noch einen lauten Gruß aus unserem Horn an die Gäste bei Silbermond, welche sich natürlich auch lautstark bedankten.
Wir legten an, und beim von Bord gehen gab es natürlich für die Crew noch das ein oder andere Scheinchen in die Bordgeldkasse.
Unser Fazit: wir zahlten zu fünft 400,-€ für das Krimidinner auf der MS Dresden. Während uns die Machart des Krimis nicht ganz so gefiel, war das Essen ganz gut. Einzig der Garnelenspieß hätte angekündigt sein können. Nach anfänglichen Schwierigkeiten lief dann auch die Bordgastronomie. Und ich denke 80 Euro sind für Preis-Leistung in Ordnung, wenn man sich die anderen Fahrpreise sonst so anschaut. Also immer wieder eine Empfehlung wert so eine Schifffahrt auf der Elbe.