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Meine letzte Bewertung stammt vom 16.02.1014. Zwischenzeitlich war ich Weihnachten 2014 dort und habe das Weihnachtsmenü gegessen, ohne eine Bewertung zu schreiben. Jetzt wird es Zeit für eine Aktualisierung.
Diese Bewertung setzt sich aus zwei Besuchen am 14. und am 17.06.2015 zusammen.
Mitten im Grünen in einem großen Fachwerkhaus aus dem 14. Jahrhundert nebst Anbauten residiert dieses elegante Restaurant mit Hotel. Hauseigene Parkplätze sind vor dem Haus reichlich vorhanden.
Ambiente
Zur Beschreibung der Einrichtung des Restaurantraumes verweise ich auf meinen Besuch vom 16.02.2014.
An diesem warmen Junitag suchte ich die Terrasse auf, die fast komplett belegt war.
Eine flächendeckende beige Markise spendete Schatten. Der Fußboden bestand aus groben Holzplanken, die auf mich ungepflegt wirkten. Die Möblierung bestand aus schweren Tischen und Armlehnstühlen aus schwarz lackiertem verschnörkeltem Eisen. Auf den Stühlen dicke beige Sitz- und Rückenpolster. Bequem waren die Sitzgelegenheiten. Insgesamt wirkte die Möblierung auf mich konservativ.
Die Tische waren mit weißen Stofftischdecken und weißen Stoffservietten gepflegt eingedeckt. Ebenso zwei Messer, zwei Gabeln, ein Löffel und ein Brotmesser mit Brotteller. Als Deko fungierte ein quadratischer rustikaler Blechblumentopf mit einer blühenden Topfpflanze.
Speisekarte
3 Vorspeisen (14,50 – 19,50)
3 Suppen (7,00 – 9,50)
3 Rinder-Klassiker (23,50 – 27,00)
3 Fleischgerichte (18,50 – 25,50)
3 Fischgerichte (17,50 – 23,50)
1 Vegetarisch (15,50)
4 Desserts (8,50 – 12,50)
Chateaubriand für 2 Personen (65,50)
Gourmetmenü: 3 Gerichte (44,00), 4 Gerichte (53,00), 5 Gerichte (61,00), 6 Gerichte (70,00)
Auf Wunsch dazu begleitende Weine (15,00 – 30,00)
4 Desserts (8,50 – 12,50)
Zusätzlich eine saisonale Spargelkarte
Besuch am 14.06.2015 – Sonntagmittag
Service
Die Terrasse war fast komplett belegt. Nachdem sich der Service nicht um mich kümmerte, steuerte ich auf einen runden Tisch zu und fragte danach beim vorbeilaufenden Service nach, ob ich dort Platz nehmen dürfte. Zwei Servicedamen wirkten auf mich verunsichert. Deren Frage: Zwei Personen? Drei Mal sagte ich: eine Person. Dann hatten sie es kapiert und ich durfte mich dort niederlassen.
Die jüngere Dame deckte daraufhin etwas chaotisch und hilflos meinen Tisch mit den notwendigen Essutensilien ein, kreuz und quer irgendwo hin. Meine Gläser landeten links von mir. Das Besteck unkoordiniert links und rechts. Sie war offensichtlich mit dieser einfachen Aufgabe überfordert. Azubine ganz am Anfang? Vermutlich! Aber während meines Besuches war sie äußerst bemüht, alles richtig zu machen. Ich habe geschmunzelt und mein Besteck und die Gläser selber gerichtet. Ich fand, es war keine Katastrophe. Aber perfekter Service am Gast war das nicht. Vielleicht wird sie mit entsprechender Routine doch noch richtig gut! Meine Wertung - hoffnungsvolle 3 GG-Sterne.
Essen
Vorab gab es vom Haus frisches helles und dunkles Brot mit aromatischer Bärlauch-Frischkäsecreme.
Es folgte ein Amuse vom Haus: je ein Klecks ungewürztes Räucherlachstatar und Thunfischmousse auf einer kleinen Schieferplatte.
Spargelcremesüppchen – 7,00 €
In einer modernen weißen Kaffeetasse wurde die heiße Suppe serviert. In dem leicht gebundenen Spargelfond versanken einige Stücke frischer weißer Spargel, die etwas zu weich gekocht waren. Als Deko hatte der Koch einige Blättchen Kresse gestreut. Auf dem Unterteller lagen daneben zwei halbierte Stücke Spargel mit etwas schaumiger Luft, was ich einfallslos fand. Meine Wertung – 3 GG-Sterne
Gebratenes Stubenküken mit Geflügelrahmsoße, hausgemachten Pappardelle und glasierten Fingermöhren
– 18,50 € große Portion laut Karte
Der Service hatte mir auf Nachfragen wegen der Größe der Portion auch eine kleine Portion angeboten, was ich annahm.
Auf einem eckigen weißen Teller lagen breite bräunliche Nudelbänder, die zusammenklebten, weil ihnen die Sauce dazwischen fehlte. Einen Teil der Nudeln habe ich auf dem Teller gelassen
Oben auf den Nudeln verteilten sich drei winzige Kükenkeulchen die einen für Geflügel optimalen Garzustand aufwiesen, außen knusprig angebraten und innen gerade durchgebraten aber noch saftig.
Daneben stapelten sich etliche winzige Möhren noch mit einem Rest vom grünen Stil. Das sah zwar nett aus, aber ein Genuss sind die grünen faserig-zähen Anteile nicht, also zack weggeschnitten.
Komplettiert wurde dieses Gericht mit etwas brauner, geschmacklich langweiliger Geflügelsauce; leider zu wenig um sich mit den Nudeln geschmeidig zu verbinden.
Eine durchschnittliche Küchenleistung, die man essen konnte ohne zu begeistern. Meine Wertung – 3 GG-Sterne.
Besuch am 17.06.2015 – Mittwochmittag
Service
An dem Tag wurde ich von einer fachlich versierten Servicedame bedient. Höflich, freundlich, kompetent. Meine Wertung – 4 GG-Sterne.
Essen
Vorab gab es vom Haus drei Sorten frisches Brot und wieder die aromatische Bärlauch-Frischkäsecreme.
Es folgte ein Amuse vom Haus: Kalte Rotbarbenmousse mit weißem Spargel und Kräutervinaigrette auf einer kleinen Schieferplatte. Die Mousse war ein ordentlicher Auftakt.
Filet vom Steinköhler in Anisschaum mit Lauchgemüse und bunten Gnocchini – 18,50 €
Auf einem großen Bett von gedünsteten Lauchstücken thronte eine dicke Tranche Fisch auf der Haut gebraten. Nachdem ich die olle Haut abgepult hatte, offenbarte sich ein saftig gebratenes, geschmacklich jedoch salzloses Fischfilet. Ich half mit Salz aus dem Streuer nach.
Die Sättigungsbeilage in Form von wohl hausgemachten grünen und rötlichen Gnocchi erfüllten ihren Zweck als relativ geschmacksarme mehlig-pappige Sättigungsbeilage.
Zum Lauch muss ich noch anmerken, dass er wohl den Salzanteil mitbekommen hatte, der dem Fisch fehlte. Außerdem arbeitet der Koch wohl nach dem Motto „alles ist verwertbar“, auch die dunkelgrünen bitteren Enden der Lauchstange.
Zwischen den einzelnen Komponenten hatte der Koch sparsam etwas Anisschaum verteilt, zu wenig um die trockenen Gnocchi damit besser im Mund und in die Speiseröhre rutschen zu lassen. Meine Wertung – 3 GG-Sterne.
Getränke
Appolinaris gut gekühlt 0,25 l zu 2,20 €
Ihringer Grauburgunder trocken 0,1 l zu 3,50 €
Fazit
Das Essen hat mich beide Male enttäuscht. Ich meine, die Portionen sind im Vergleich zu früheren Besuchen etwas größer geworden, was jedoch zu Lasten des guten Geschmackes und der Raffinesse der Zubereitung geht.
Der Service ist insgesamt gut. Und wenn man die noch Lernenden demnächst intensiver schult, bevor man sie auf die Gäste los lässt, wäre ich gerne bereit, dafür 4 GG-Sterne zu vergeben.
Derzeit ist mein Interesse wegen der Küchenleistungen und der gehobenen Preise nicht besonders groß wiederzukommen.