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Wohl auch deshalb ist das Lokal den meisten Löbauern nur unter dem Namen „Raststätte Klose“ ein Begriff. „Eigentlich müssten die Leute jetzt sagen, dass sie zu Zobel essen gehen. Machen sie aber nicht, denn der Name Klose hat sich eingebürgert und das wird sich wahrscheinlich nicht ändern“, sagt Tochter Manuela. Böse ist sie darüber nicht, sondern stolz darauf, dass ihr Lokal sich solch großer Bekanntheit erfreut.
Von Beginn an hat die blonde Frau, die zu DDR-Zeiten im Löbauer Ratskeller Köchin gelernt hat, in der Raststätte ihres Vaters gearbeitet. Damit gehört sie zum festen Inventar der städtischen Genusslandschaft. „Angefangen habe ich bei uns als Köchin und bin dann später in den Service gewechselt“, sagt Frau Zobel. Wäre sie heute noch am Herd aktiv, wäre ihr Job wahrscheinlich weitaus komplizierter als Ende der 1980er Jahre. „Wir hatten damals gerade mal zehn verschiedene Essen und zwei Suppen auf unserer Karte“, sagt sie. Heute umfasst das Speisenangebot ein Vielfaches mehr. Rund 60 Gerichte gibt es insgesamt – von Schnitzel mit Pilzen bis Zwiebelfleisch mit Spiegelei.
Am über Jahre ausgeklügelten Gastro-Konzept ihres Vaters will die neue Chefin nichts ändern. Alles soll so bleiben, wie es die acht Mitarbeiter und ihre Gäste gewohnt sind. Dazu zählen eine frische Küche, das Kochen mit Produkten aus der Region und der lockere Umgang mit der Kundschaft. Eine Sache gibt es allerdings, die Manuela Zobel gern ändern würde. Und zwar das Image ihrer Raststätte. „Viele denken, dass wir nur eine Art Imbiss sind. Davon sind wir aber weit entfernt. Das erkennen viele aber erst, nachdem sie bei uns gegessen haben“, sagt sie. Das etwas altmodisch wirkende Ansehen habe ihrer Meinung nach vor allem damit zu tun, dass die Raststätte früher ein beliebtes Ziel von Truckern gewesen sei. „Seitdem die Firmen in der Umgebung nicht mehr so stark beliefert werden, hat das aber nachgelassen. Wir sind mittlerweile mehr eine Gaststätte als eine Raststätte“, sagt Frau Zobel.
Zu den Gästen des Lokals zählt ein bunter Mix aus Angestellten von umliegenden Firmen, Familien oder Senioren. Einige von ihnen kommen immer dann, wenn ihre Leibspeisen auf der täglich wechselnden Speisekarte stehen. Gibt es die dann einmal doch nicht so wie gewohnt, sind die Gäste knallhart. „Einige sind auch schon zu uns gekommen und haben sich eingebildet, dass sie unbedingt Kartoffelsuppe essen wollen. Wenn es die nicht gab, sind sie einfach wieder gegangen“, sagt Manuela Zobel. Schlimm findet sie das nicht. Die Gäste würden das nächste Mal einfach wiederkommen, wenn es tatsächlich deren geliebte Kartoffelsuppe gebe, so die Chefin.
Überhaupt habe es während der über 26 Jahre andauernden Firmengeschichte kaum Grund zum Trübsalblasen gegeben. „Gespürt haben wir für kurze Zeit die Umstellung von D-Mark auf Euro. Damals mussten die Leute erst einmal mit der neuen Währung klarkommen“, sagt Frau Zobel. Ansonsten sei das Unternehmen aber stetig gewachsen. Angefangen hat alles mit rund 30 Sitzplätzen in der heutigen Gaststube. Dann aber, habe der Platz nicht mehr ausgereicht, ein Wintergarten ist angebaut und damit weitere rund 50 Plätze geschaffen worden. In den Sommermonaten kommen noch einmal etwa 20 zusätzliche Stühle auf der Außenterrasse hinzu.
Neben dem täglichen Speisenangebot liefert die Gaststätte ihr Essen auch als Partyservice außer Haus. Neu dazugekommen ist das Angebot, in der Gaststätte feiern zu können. Alle Bereiche werden gut angenommen. „Wir sind zufrieden“, sagt Manuela Zobel, ohne überschwänglich zu sein. Den Schritt vom Imbiss zum Restaurant hat sie aber bereits bewältigt.