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Leider hatte in den vergangenen Tagen die Freck (für Nicht-Saarländer: eine heftige Erkältung bis hin zur massiven Grippe) in unseren Reihen doch ziemlich gewütet. So kam es dass wir diesmal nur mit einer Muckerin und vier Muckern sowie dem zugehörigen Herrn und den drei zugehörigen Frauen unser Weihnachtsessen abhalten konnten, was schade war. Dennoch war die Stimmung am Tisch ganz ausgezeichnet und wir hatten viel Spaß.
"Die Alte Brauerei" gilt in Sachen Essen und Trinken nach wie vor als eine der ersten Adressen in Sankt Ingbert. Zumal der Betreiber und Chefkoch im letzten Dezember in den erlauchten Kreis der "Maître Cuisiniers de France" (weltweit 500 Mitglieder, wobei Mr.Dauphin und ein Koch aus München die einzigen beiden deutschen Titelträger sind) aufgenommen wurde mit der Begründung, er habe sich seit Jahren um die Verbreitung der französischen Küche verdient gemacht. Sic. Auch in Sachen Service spielt man hier in der ersten Liga mit: absolut professionell, dabei sehr freundlich ohne aufdringlich zu wirken.
Ein Problem ist leider nach wie vor die Erreichbarkeit der Toiletten für im Rollstuhl sitzende Gäste; die geschwungene Treppe mit vielen Stufen in die unteren Gewölbe macht den Toilettengang für sie unmöglich, denn einen Aufzug gibt es nicht und wer mag schon gerne im Gamstragegriff zur Toilette gebracht werden. Auch ich könnte mit einer meiner Enkelinnen, die im Rollstuhl sitzt, die "Brauerei" deshalb nicht besuchen.
Essen und Trinken: Die Speisekarte kann auf der Homepage www.diealtebrauerei.com eingesehen werden, sie gibt mittlerweile fast immer den aktuellen Stand wieder: 4 Vorspeisen (EUR 14,50 - EUR 24,50) , 2 Suppen (EUR 9,50 - EUR 14,50), 5 Hauptgerichte (EUR 14,50 - EUR 35,50), 2 Salate (EUR 4,50 - EUR 12,50), 3 Fisch- bzw. Meeeresfrüchte-Gerichte (EUR 24,50 - EUR 30,50), 2 Spezialitäten (EUR 19,50 - EUR 34,50) und drei Menüs (Business-Menü EUR 19,50, Tagesmenü 1 EUR 36,50 und Tagesmenü 2 EUR 59,50). Leider findet sich die Weinkarte nach wie vor nicht im Internet-Zugriff; sehr schade. Allerdings steht mein persönlicher Weinwunsch hier bereits im Vorfeld fest; sollte es diesen Wein einmal nicht geben müsste ich mich tatsächlich neu orientieren. Die Serviceleitung versicherte mir allerdings glaubhaft, dass dieser Wein, der auch vielen anderen Gästen sehr zusagt, immer rechtzeitig nachgeordert und notfalls in Nennig persönlich abgeholt würde.
Wie immer konnte ich nicht alles nachhalten was am Tisch getrunken wurde, dies gilt sowohl für die Cremants wie auch für die Rotweine und deren Preise. Einfacher war es diesmal bei den Speisen; nur die Frau eines Mitmuckers tanzte hier mit ihrer Bestellung aus der Reihe, alle anderen Gäste am Tisch wählten das gleiche Menü.
Meine Frau, gestern mit Fahrdienst, trank zunächst ihren üblichen Averna (EUR 3,10) und dann noch ein alkoholfreies Franziskaner Weizen (0,5l EUR 3,90); bei mir war es zunächst ein alkoholhaltiges Franziskaner Hefeweizen (0,5l EUR 3,90) und anschließend zwei Glas Grauburgunder (0,2l EUR 6,90) vom Weingut Karl Petgen aus Nennig. Dieser Grauburgunder ist für mich genau so eine sichere Bank wie der Riesling von Petgen-Dahm; bei beiden Weinen kann man absolut nichts verkehrt machen. Zu den anderen Getränken am Tisch (Cremant, Merlot, Montepulciano sowie Mineralwasser) kann ich wie bereits erwähnt nicht viel sagen bzw. schreiben.
Das Tagesmenü 1 für EUR 36,50 war wie bereits erwähnt der Hit an unserem Tisch: Gebratene Scampi an Rotweinbutter, dazu Blumenkohlpürree / Iberico Schweinefilet in Pommery-Senfkruste, dazu Chicorée-Champignongemüse und Geheiratete / Nougat - Crême Brulée. Zuvor gab es als Gruß aus der Küche ein kleines Glas mit Graupen, Tafelspitzwürfelchen und Meerrettich sowie eine Art "Bonsai-Käsegebäck"; sehr pikant und absolut stimmig. Sehr schmackhaft auch der erste Gang, wobei ein Haus wie die "Brauerei" es aus meiner Sicht einfach nicht nötig hätte, Garnelen als "Scampi" zu bezeichnen. So oder so, die Meeresbewohner waren absolut auf den Punkt gegart; gerne hätte ich mehr davon gehabt, zumal ich sie in Kombination mit Rotweinbutter noch nicht kannte. Perfekt das Iberico Schwein; auch hier der Garpunkt wunderbar getroffen, ganz toll die Geheiratete, das Chcorée-Champignongemüse hätte ich nicht vermisst wenn es nicht auf dem Teller gewesen wäre.Beim Verzehren der Nougat - Crême Brulée habe ich ganz vergessen dass ich Nougat eigentlich garnicht mag. Das will schon etwas heißen; Daumen hoch.
Unsere "Ausreisserin" hatte sich als Vorspeise "Lauwarme Paté en croûte (Schwein und Lamm) mit Zwiebel-Confit und Sommersalat" (ja iss denn scho wieder Sommer ?) für EUR 14,50 und als Hauptgericht (Geschmorte Rinderwangen und Gemüse der Saison, dazu Bratkartoffeln" (EUR 24,50) bestellt. Als ihre Vorspeise serviert wurde war sie doch erstaunt und zog den Serviceleiter kurz zu Rate; sie hatte sich unter "Paté" die übliche streichfähige "Edellewwerworscht" (verfeinert mit Pistazien, Nüssen, Chilischoten, Pilzen etc.) vorgestellt. Während "Paté en croûte" (Elsassfahrer wissen das) ein Ragout im Pasteten- oder Brotteig-Mantel ist. Nachdem diesbezüglich Klarheit geschaffen war hat sie ihre Vorspeise mit großem Vergnügen verzehrt und fand auch für die Rinderwangen nur lobende Worte. Insgesamt waren wir einmal mehr mit dem hier Gebotenen hochzufrieden.
Fazit: Es darf hier durchaus noch weitere Band-Weihnachtsessen geben; 2020 ist aber hoffentlich erst mal "mein" Spanier dran.