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Der "Linslerhof", von jeher im Besitz der Familie von Boch (Villeroy & Boch), beherbergt nicht nur das ****-Sterne- Romantik-Hotel gleichen Namens (seit Jahren unter den TOP 250 bei "Die besten Tagungshotels Deutschlands", 2019 sogar auf Platz 2) , sondern ist auch ansonsten sehr breit aufgestellt: Jagdschule "Jagen und Lernen JL GmbH", Falknerei, Schießstand, große Stallungen mit Einstellmöglichkeiten auch für Gastpferde, Reithalle, 2 Außenreitplätze, Reitschule, Oldtimer-Park mit Mietmöglichkeiten der Fahrzeuge und und und ..... Coronabedingt sind derzeit im Hotel der Wellness- und der Fitnessbereich nicht nutzbar, ansonsten läuft der Betrieb mit den üblichen Corona- bedingten Einschränkungen .Diverse von der Familie von Boch organisierte Veranstaltungen, so unter anderem die ADAC-Oldtimertage, wurden abgesagt; wie es um künftige größere Outdoor-Termine bestellt sein wird steht noch in den Sternen. Indoor-Veranstaltungen gibt es (siehe alles unter www.linslerhof.de).
Ambiente: In den Räumen, die wir im Lauf der Zeit gesehen haben, geht es rustikal zu; helle Räume, viel helles Mobiliar, hölzerne Stützbalken, Holzdecken und Holzböden. Uns stört das nicht weiter, dafür kann ich gute dreieinhalb Sterne vergeben.
Sauberkeit: Der Raum, in dem wir uns befanden (es war übrigens nicht die St.Antoniusstube sondern die Georgsstube, aber dafür mache ich doch hier kein neues Fass auf), war sehr sauber, ebenso die von mir besuchte Herrentoilette. Was mich dort allerdings sehr gestört hat, war der Umstand, dass die letzte Eintragung auf dem Toiletten-Putzplan vom 29.09. (7:00 Uhr) stammte. Seither nicht mehr durchgewischt? Wie kann das angehen? Watt nu? Ganz einfach; ich bewerte den Bereich "Sauberkeit" nicht.
Service: Als wir kamen waren wir zunächst die einzigen Gäste in dem doch recht großen Raum. Es folgten in zeitlichem Abstand einmal Oma mit Enkelin, ein Ehepaar und ein weiteres Paar mit Hund. Einige Tische waren noch nicht eingedeckt, einer davon wurde uns zugewiesen. Im Einsatz waren drei maskenbewehrte junge Damen, alle im Dienst am Gast geschult, kompetent und freundlich. Zunächst auch aufmerksam, wobei diese Aufmerksamkeit doch merklich nachließ, sobald der jeweilige Gast seine bestellten Speisen und Getränke vor sich auf dem Tisch stehen hatte. Dann waren die drei Grazien doch ziemlich abgetaucht; nicht ganz einfach, den Bezahlvorgang einzuleiten. Dafür gerade mal noch so eben sehr gut gemeinte drei Sterne.
Essen und Trinken: Für eine Gastronomie wie den "Linslerhof", der doch einen ziemlichen Statusanspruch erhebt, erwarte ich eigentlich ein größeres Angebot vor allem an Speisen; es müssen ja nicht gerade vierzig oder mehr sein, aber dreizehn Angebote (4 Vorspeisen, 6 Hauptgänge und 3 Desserts) wirken zumindest auf mich doch ein bisschen mickerig. Auch bei der Getränkeauswahl kann der Gast nicht aus dem Vollen schöpfen; eine Aufzählung erspare ich mir an dieser Stelle.
Für uns war die Zeit des (nicht eingenommenen) Mittagessens vorbei und die Zeit für ein Abendessen noch nicht gekommen. Also sollte es etwas Kleines sein. Meine Frau wählte den "Apfelstrudel mit Vanilleeis" (EUR 9,80) und zum Trinken eine Tasse Kaffee Hag (EUR 3,00), ich nahm "Flammkuchen Elsässer Art mit Créme fraîche, Speck und Zwiebeln" (EUR 9,80) und zum Trinken "Paulaner Hefeweizen frisch gezapft" (0,5l EUR 4,50). Unsere Auswahl war genau die richtige. Der Apfelstrudel war mit Sicherheit keine TK-Ware sondern im eigenen Haus fabriziert, sehr schmackhaft (ich durfte kosten) und umlegt mit diversen Beeren. Falls das Vanilleeis nicht selbstgemacht war war es zumindest gut eingekauft. Einen solch guten Flamm wie den mir präsentierten habe ich schon lange nicht mehr gegessen. Er war quasi das Referenzmodell: sehr feiner knuspriger Boden (dass eine Ecke etwas stark angekokelt war, darüber decke ich jetzt und für alle Zeiten den Mantel des Schweigens) und sehr üppig mit Crème fraîche, Speck, Zwiebeln und Schnittlauch belegt. Allein schon dieser Flammkuchen zwingt mich geradezu zur Vergabe von viereinhalb Sternen. Nachtrag: im nachhinein hat meine Frau "gebeichtet", dass der Kaffee Hag grauenhaft geschmeckt hat ;-))).
Preis-/Leistungsverhältnis: Für das von uns Bestellte absolut in Ordnung, aber auf der an sich kleinen Karte gibt es doch schon den ein und anderen kräftigen Ausreißer nach oben. Zweieinhalb Sterne.
Fazit:Ich persönlich muss im Gegensatz zu anderen (wesentlichen) Teilen der Familie den "Linslerhof" nicht unbedingt haben. Was mir allerdings hier immer gut gefällt ist der Kontakt mit den Pferden. Eigentlich in erster Linie auf Feliden (und Caniden) fixiert mag ich Pferde auch gerne, auf ihnen reiten mag ich allerdings nicht.. Auf dem "Linslerhof" herrscht um den Stallbereich für Gäste strengstes Fütterungsverbot, allerdings darf man sich den Tieren nähern sobald sie die Köpfe aus den Fenster der Boxen strecken. Nimmt man wie ich zunächst Blickkontakt auf und spricht mit ihnen bevor es zu direktem Körperkontakt sprich Streicheln und Tätscheln des Tieres kommt, ist alles nice and easy. Jetzt ist durch den heutigen Besuch allerdings mein Pferdekontaktsbedarf erst einmal wieder gedeckt, weshalb die nächsten Linslerhof-Begehungen ohne mich stattfinden werden.