Als leidenschaftlicher Hobbykoch und Liebhaber guter Weine gehe ich gerne gut essen, und möchte dies dann auch hier erläutern und bewerten. Dabei achte ich nicht nur auf das Essen an sich, sondern auch die Art der Zubereitung, sowie das handwerkliche Geschick und die Raffinesse die im Gericht steckt.
Auch ist mir wichtig welche Produkte verarbeitet werden. Frische Produkte ziehe ich immer vor, Fertiggerichte gehen bei mir garnicht, dann kann ich auch zu Hause schnell was in die Mikro schieben (sofern ich es wollte).
Lokale die regionale und somit saisonale Ware verarbeiten, werden von mir höher bewertet als solche, die aus dem Großhandel gekauftes "Rindfleisch aus Argentinien" anbieten oder mit Garnelen um sich werfen. Sicher kann das alles schmecken, aber gute Küche hat auch was Kreatives!
Fünf Punkte gebe ich daher äußerst selten und auch nur dann wenn alles perfekt ist und im Verhältnis zum Aufwand steht.
Als leidenschaftlicher Hobbykoch und Liebhaber guter Weine gehe ich gerne gut essen, und möchte dies dann auch hier erläutern und bewerten. Dabei achte ich nicht nur auf das Essen an sich, sondern auch die Art der Zubereitung, sowie das handwerkliche Geschick und die Raffinesse die im Gericht steckt.
Auch ist mir... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 106 Bewertungen 143121x gelesen 2411x "Hilfreich" 2379x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 02.01.2017 2017-01-02| Aktualisiert am
02.01.2017
Besucht am 28.10.2016Besuchszeit: Abendessen 9 Personen
Radau Wasserfall
Letzter Tag im Harz. Noch einmal eine kleine Tour stand bevor. Diesmal ein Rundweg von knapp 15 Kilometern. Leichtgängiges Gelände. Wir sollten auch die Eckertalsperre passieren, durch die die innerdeutsche Grenze verlief und Niedersachsen von Sachsen-Anhalt trennt. Ausgangs- wie Zielpunkt war am Radau Wasserfall. Dort befindet sich auch eben jene Waldgaststätte, die wir dann im Anschluss hungrig besuchten.
Das ansehnliche Gebäude wurde Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet, inklusive dem namensgebenden Wasserfall. Im Außenbereich gibt es eine Art Biergarten, der Jahreszeitbedingt etwas mitgenommen und vernachlässigt aussah. War eh zu frisch um draußen zu sitzen.
Die Autos konnten wir auf hauseigenen Parkplätzen abstellen. Zu neunt stürmten wir dann in den Gastraum. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.
„In unserer urigen Gaststätte, die ihren Charme und Charakter des vorletzten Jahrhunderts nicht verloren hat, bieten wir Ihnen eine wirklich gute Deutsche Küche mit Wild- und Fischspezialitäten, Harzer Bier, Pfälzer Wein und hausgemachten Kuchen“.
Uralt wirkende Sitz- und Tischmöbel, halbhoch mit Holz vertäfelte Wände, helle Kassettendecken und immer wieder mit Holzbalken durchzogene Wände und Decken. Ganz schön der uralte Ofen hinter uns, der wohl aber nicht in Betrieb war. Neben uns stand dann noch ein Klavier (welches nicht von uns benutzt wurde) und Unmengen an Jagdtrophäen an den Wänden und sonstiger „Nippes“.
Aber wir waren ja nicht da um uns wohlzufühlen, sondern um uns aufzuwärmen und dem Hunger entgegenzuwirken.
Wir wurden empfangen von einem männlichen Servicemitarbeiter, der uns den großen Tisch am Ofen anbot. Der war mit einer beige-grauen Tischdecke belegt, darauf nochmal eine kleinere, altrosa und beige gestreifte. Mittig eine Kerze und Salz- und Pfefferstreuer. Bestecke und Servietten kamen erst nach dem Bestellen auf einem Teller vom Kellner gebracht.
Wir nahmen Platz, verstauten selbst die Jacken neben uns und bekamen alsbald die Speisekarten gereicht. Die bietet einen Ausflug in die deutsche harzhafte Küche. Die „kalte Karte“ hält alles vor, was dem Wanderer wieder auf die Beine hilft (geräuchertes Forellenfilet, belegte Brote und Harzer Käse-Spezialitäten). Ein paar Salate und Forellengerichte, vier Suppen. Dazu die „Stallgerichte“ (wieso Stall weiß ich auch nicht), typisch deutsch Hauptspeisen wie (Jäger-)Schnitzel, Gulasch, Grünkohl mit Harzer Schmorwurst, Kasslerbraten, Tafelspitz und Königsberger Klopse. Und leider hat sich auch hier das deutsche Putencurry mit Reis eingeschlichen. Und jedes Gericht hat seine eigene Soße / Beilage...
Zusätzlich gab es noch die Wildkarte mit fünf Gerichten, (zweimal Hirsch, dreimal Wildschwein). Schließlich nehmen Kuchen und Eis auch einen nicht gerade kleinen Teil der Speisekarte ein.
Getränke gibt es vornehmlich von regionalen Erzeugern, auch ein paar Weine, die meines Erachtens nicht erwähnenswert waren. Bleiben wir beim Bier, da sind wir bisher im Harz immer gut mit gefahren ;-)))
Nach angenehmer Zeit durften wir bestellen, die Getränke kamen auch nach kurzer Wartezeit und wurden anstandslos serviert. Viel zu tun hatte unser Kellner eh nicht, es saßen nur zwei weitere Personen im Raum. Die meisten bestellten Bier, verschiedenste regionale Spezialitäten, (Schwarzbier, Kellerbier..) ich begnügte mich mit einem Hellen. (Preis und Brauer nicht mehr bekannt...) Es war aber sehr süffig und gut zu trinken.
Es dauerte dann etwas bis die ersten Essen den Weg an unseren Tisch fanden. Beilagensalate und für mich die fruchtige Beilage zu meiner bestellten
Hirschkeule in Rahmsauce, Rotkraut, Kartoffeln, Pfirsisch und Preiselbeeren (14,40€)
Ja, die fruchtige Beilage. Dosenpfirsich und Preiselbeeren aus dem Glas. Ich hab's mal probiert, ließ es am Ende aber weiter unberührt. Man muss ja nicht immer alles essen. Die Hoffnung ruhten auf dem Hirsch. Der war dann auch das Beste am Gericht. Mürbe gegart und noch nicht zu trocken, kaum Fett und schön kräftig im Geschmack. Drei ordentliche Scheiben waren auf dem Teller, begossen mit reichlich „Rahmsauce“, die ursprünglich eher pulvriger Natur war. Schmeckte stumpf, wenig „rahmig“ und machte nur bedingt Spaß. Dafür waren die Kartoffeln leider zu trocken, wenn auch geschmacklich in Ordnung. Das Rotkraut wurde im Ring angerichtet, wohl selbstgemacht aber auch ewig lang gekocht und hatte somit kaum noch Struktur. Auch ohne Gebiss essbar. Geschmacklich ausbaufähig. Ein Salatblatt mit Gurken- und Orangenscheibe brachten noch etwas Farbe auf den Teller. Ich war am Ende satt, das zählte, aber das war nix wofür ich wieder kommen würde. 2*
Dann doch lieber wieder schnell zurück in die Unterkunft, da gab es auch noch genügend Bier und Knabberzeug oder Schokolade für das Wohlbefinden. Dass wir getrennt bezahlen wollten war kein Problem. Dann noch mal schnell die Toiletten besucht und bemerkt, dass es noch weiter in die Vergangenheit gehen kann. Man hätte meinen können die sanitären Anlagen stammen noch aus der Zeit in der das Haus gebaut wurde. Einfachste Armaturen, offen verlegte Wasserleitungen, klein und eng, saukalt und einfach renovierungsbedürftig. Und das schon dreimal...
Eine Verabschiedung gab es von Seiten des Kellners nicht. Er ward nicht mehr gesehen...
Fazit:
Hier steht die Zeit still, sogar in der Küche.... Das Essen ist nicht wirklich schlecht, aber auch nicht mit Hingabe und Leidenschaft gekocht. Gerade so gut dass es „essbar“ ist, ohne grobe Schnitzer. Aber Freude kann es nicht entlocken... 2* Der Service tut was er soll, auch kamen zwischendurch Nachfragen ob noch alles okay sei. Das war aber auch nicht mehr als der Durchschnitt leistet. 3* Das Ambiente habe ich oben schon erwähnt. Mir zu altbacken aber dann doch wieder authentisch die Region betreffend. Daher diplomatische 3* Die Sauberkeit war im Gastraum durchaus in Ordnung. Zu den Toiletten habe ich genug gesagt. 2,5* Das PLV wäre eigentlich in Ordnung, aber die Fertigsauce, Dosenobst usw... lassen mich da Abstriche machen. 3*
2 – kaum wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Radau Wasserfall
Letzter Tag im Harz. Noch einmal eine kleine Tour stand bevor. Diesmal ein Rundweg von knapp 15 Kilometern. Leichtgängiges Gelände. Wir sollten auch die Eckertalsperre passieren, durch die die innerdeutsche Grenze verlief und Niedersachsen von Sachsen-Anhalt trennt. Ausgangs- wie Zielpunkt war am Radau Wasserfall. Dort befindet sich auch eben jene Waldgaststätte, die wir dann im Anschluss hungrig besuchten.
Das ansehnliche Gebäude wurde Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet, inklusive dem namensgebenden Wasserfall. Im Außenbereich gibt es eine Art Biergarten, der Jahreszeitbedingt... mehr lesen
Waldgaststätte Radau-Wasserfall
Waldgaststätte Radau-Wasserfall€-€€€Restaurant, Gaststätte05322 2290Nordhäuser Straße 17, 38667 Bad Harzburg
2.0 stars -
"Hier steht die Zeit still, sogar in der Küche...." NoluxRadau Wasserfall
Letzter Tag im Harz. Noch einmal eine kleine Tour stand bevor. Diesmal ein Rundweg von knapp 15 Kilometern. Leichtgängiges Gelände. Wir sollten auch die Eckertalsperre passieren, durch die die innerdeutsche Grenze verlief und Niedersachsen von Sachsen-Anhalt trennt. Ausgangs- wie Zielpunkt war am Radau Wasserfall. Dort befindet sich auch eben jene Waldgaststätte, die wir dann im Anschluss hungrig besuchten.
Das ansehnliche Gebäude wurde Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet, inklusive dem namensgebenden Wasserfall. Im Außenbereich gibt es eine Art Biergarten, der Jahreszeitbedingt
Geschrieben am 27.12.2016 2016-12-27| Aktualisiert am
27.12.2016
Besucht am 26.10.2016Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 17 EUR
Plumbohms Aussichtsreich
Wie der Zufall so will. Das eigentliche Ziel an diesem Mittwoch war die Hasseröder Brauerei in Wernigerode. Nur hatte sich der Organisator im Tag geirrt, heißt, wir waren einen Tag zu früh... Was nun. Es war schon kurz vor 13 Uhr, der Tag eigentlich schon gelaufen, eine weitere Wanderetappe jetzt nicht mehr durchführbar. Also kurz beratschlagt. Der Zeit drängte. Ein Großteil der sieben Helden drohte die Unterhopfung. Dies galt es abzuwenden. So entschieden wir uns für einen Abstecher in das nahegelegene Bad Harzburg. Kraxeln wir eben auf die namensgebende Ruine. Denn mehr ist es leider nicht mehr wie ich später feststellen musste.
Doch zunächst, parken mussten wir am Fuß des Berges, ein Marsch von gut einer halben Stunde stetig bergauf. PKW dürfen nur mit Genehmigung dort hinauf, immerhin gibt es aber eine Burgberg Seilbahn für solche die sich vor dem Anstieg scheuen.
Oben angekommen dann erst mal Sightseeing. Wie gesagt, viel ist nicht mehr übrig von der Harzburg.
Ende des Elften Jahrhundert erbaut, stand sie keine zehn Jahre, bevor sie 100 Jahre später durch Kaiser Otto IV. wieder aufgebaut wurde. Ab dem 15. Jahrhundert verfiel das Bauwerk mehr und mehr und um 1650 wurde der Rest der Ruine abgetragen. Die Höhenburg ist heute weitgehend verschwunden, lediglich Fragmente der Grundmauern und der Türme sowie der Brunnen sind erhalten
Immerhin gibt es ein Gasthaus dort oben und eigentlich wollten wir nur unseren Durst löschen. Doch der eine wollte dann Kuchen, ein anderer Suppe, so schlossen wir uns an und bestellten dann auch zu Essen.
Aber erst mal rein in die gute Stube, das Haus fungiert auch als Hotel, daher auch der recht große Eingangsbereich mit langer Rezeptionstheke mit eingebauter Kuchenvitrine. Nach links geht es dann in den gemütlich, urigen Gastraum. Freundlich, hell, hier kann man es aushalten. Die weibliche, gestandene Servicekraft in den Mitvierzigern nahm sich uns sofort an und war auch nicht auf den Mund gefallen. Was auch ihr Glück war, bei uns gibt es so ein paar Kandidaten die gerne mal „anstrengend“ sein können...
Sie half uns dann auch drei Tische zusammen zu schieben, was schon ein wenig Aufsehen im Gastraum erregte, vor allem bei den Gästen die mehr als 60 Winter erlebt haben. Und die waren in der Überzahl. Nachdem wir uns dann gerichtet und Platz genommen hatten, wurden auch gleich die Karten gereicht und uns Zeit gelassen zur Wahl. Und die war nicht leicht. Eine gut sortierte Speisekarte mit allerlei feinen Sachen. Genau das Richtige für hungrige Wanderer oder solche die es werden wollen. Kleine Vorspeisen, Suppen, Flammkuchen und Salate für den kleinen Hunger. Dann aber Schnitzel, Rumpsteak und dann die ein oder andere Harzer Spezialität. Dazu noch zwei Fischgerichte, drei Gerichte extra für Kinder und natürlich Desserts und die schon erwähnten hausgebackenen Kuchen und Torten.
Getränketechnisch ein paar Harzer Bierspezialitäten und auch ein paar ausgesuchte Weine aus der Pfalz, Rheinhessen, Franken und Italien. Diese werden löblicherweise jeweils einzeln kurz beschrieben. Feiner Service.
Nachdem wir uns dann endlich entschieden hatten gaben wir die diversen Bestellungen auf und bekamen auch schon bald unser dringend benötigtes Bier. Ich entschied mich für ein helles Altenauer frisch vom Fass für 3,90€ den halben Liter. Serviert wurde das Bier gut gekühlt im schönen Bierglas. Das Bier war äußerst schmackhaft und süffig. Lecker.
Mit dem Essen sollte es noch etwas dauern, wurde dann aber fast gleichzeitig von den beiden Damen (eine junge, schüchterne Service-Azubine half dann doch) zu uns an den Tisch gebracht. Nun, da stand er nun, mein bestellter
Kaiser Hahn Salat (13,90€)
Laut Karte „ein großer, gemischter Salat. Dazu gegrilltes Hähnchenbrustfilet vom glücklichen Huhne, Croutons, Parmesan und unser leckeres Caesar Dressing“...
Groß stimmte schon mal. Das gegrillte Hähnchenbrustfilet sah sehr nach einem gebratenen aus, schmeckte aber dennoch gut, war saftig und ebenfalls reichlich. Ebenso die Unmenge an geriebenen Parmesan, welcher den eigentlichen Salat bedeckte. Ich war etwas verwirrt. Hauptsächlich rohe Paprika jeder Couleur bildeten den „großen, gemischten Salat“. Hätte man ja mal erwähnen können. In erster Linie hab ich jetzt Blattsalate erwartet. Das war ein Paprikasalat mit verschiedenen Blättern und Kräutern und ein paar Tomatenstücken. Ich mag keine rohe Paprika. Die spricht dann immer mit mir.... Nachdem ich das Gemüse aber sorgfältig runter gekratzt hatte war der Salat gut zu essen. Alle Salatblätter sauber geputzt und frisch. Auch das Dressing war in sich stimmig. Das dazu gereichte Brot hätte es nicht gebraucht (sofern man Paprika mag), so wurde ich letztlich aber auch satt. Im Großen und Ganzen ein ordentlicher Salat mit leckerem Huhn. 3,5* (ein halber Stern Abzug wegen den Unmengen an Paprika.)
Alle waren zufrieden mit dem Gebotenen und erst mal satt. Das wir getrennt zahlen wollten war kein Problem, wieso auch, ist so mehr Trinkgeld zu erwarten. Eine Verabschiedung gab es jetzt nicht wirklich, wir warteten ja auch noch im Eingangsbereich bis ein jeder noch mal die Toiletten besucht hatte.
Fazit:
Als Ausflugsziel durchaus reizvoll und zu empfehlen.
Das uns servierte Essen sah nicht nur gut aus, sondern hatte allen ausnahmslos gut geschmeckt. Hier findet jeder etwas und die Speisen werden wohl auch frisch zubereitet. 4* Der Service war immer präsent, obwohl die Hütte gut besucht war. Man agiert freundlich am Gast und weiß man tut. Man spürte die Freude die der Job unsere Bedienung macht. Gute 4* Das Ambiente ist angenehm, freundlich gestaltet und tip top gepflegt. So stelle ich mir ein Ausflugslokal auf dem Berg vor. 4,5*
Daher gibt es auch großartig nichts auszusetzen an der Sauberkeit. Schon gar nicht im Gastraum und auch nicht auf den Toiletten. Alles in Ordnung. 4* Das PLV ist noch im Rahmen. Hier und da etwas zu hoch angesetzt die Preise. (Die Karte ist online einsehbar) Gerade noch 3,5*
3,5 – wenn es sich ergibt, gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Plumbohms Aussichtsreich
Wie der Zufall so will. Das eigentliche Ziel an diesem Mittwoch war die Hasseröder Brauerei in Wernigerode. Nur hatte sich der Organisator im Tag geirrt, heißt, wir waren einen Tag zu früh... Was nun. Es war schon kurz vor 13 Uhr, der Tag eigentlich schon gelaufen, eine weitere Wanderetappe jetzt nicht mehr durchführbar. Also kurz beratschlagt. Der Zeit drängte. Ein Großteil der sieben Helden drohte die Unterhopfung. Dies galt es abzuwenden. So entschieden wir uns für einen Abstecher in... mehr lesen
Plumbohms Aussichtsreich auf dem Burgberg
Plumbohms Aussichtsreich auf dem Burgberg€-€€€Restaurant, Cafe, Ausflugsziel053222706Burgberg 1, 38667 Bad Harzburg
3.5 stars -
"Als Ausflugsziel durchaus reizvoll und zu empfehlen" NoluxPlumbohms Aussichtsreich
Wie der Zufall so will. Das eigentliche Ziel an diesem Mittwoch war die Hasseröder Brauerei in Wernigerode. Nur hatte sich der Organisator im Tag geirrt, heißt, wir waren einen Tag zu früh... Was nun. Es war schon kurz vor 13 Uhr, der Tag eigentlich schon gelaufen, eine weitere Wanderetappe jetzt nicht mehr durchführbar. Also kurz beratschlagt. Der Zeit drängte. Ein Großteil der sieben Helden drohte die Unterhopfung. Dies galt es abzuwenden. So entschieden wir uns für einen Abstecher in
Besucht am 24.10.2016Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 33 EUR
Klosterkrug Wöltingerode
Wo fang ich an? Nun, Wöltingerode ist nicht gerade bei mir ums Eck. Nein. Neun Kerle die die Leidenschaft des Heavy Metal teilen und gerne in der ruhigen Natur wandern, mieteten sich für eine Woche in St. Andreasberg ein. Drei Wandertouren standen auf dem Plan, unter anderem bestiegen sie den Brocken, an jenem Sonntag mit 12 Zentimeter Schnee bedeckt. Das hielt die Massen aber nicht ab dort hinauf zu pilgern. Gefiel den Jungs nicht besonders dass dort so viel los war. Auf Grund des Nebels hatten sie auch noch nicht mal schöne Sicht...
Aber nur Wandern war auch nicht die Erfüllung, und schon gar nicht gut für die Füße...
Also gab es hin und wieder Kultur. So wie an diesem Montag. Führung durch das Kloster Wöltingerode. War schon imposant, Führung durch die Klosterbrennerei, die Kapelle in der Sigi Gabriel vor Jahren geheiratet hat (und ich dazu schöne Anekdoten zu Gehör bekam ;-) ) , Nonnen-Straf-Kammern zu besichtigen oder als feucht-fröhlichen Abschluss im Klosterhofladen ein paar Schnäpse und Liköre zu probieren. Ein Wunder dass wir dort senkrecht raus gekommen sind. (Immerhin gab es 14 Proben...)
Im Nachhinein war zu bemerken – das Nonnenleben war gar nicht so prüde und trist... Trinken macht hungrig und da entdeckten wir auf dem Weg zum Auto (Ja, zwei Mann sind noch gefahren) das Restaurant Klosterkrug Wöltingerode. Auf den ersten Blick konnte die Karte durchaus gefallen. Warme Küche hätte es aber erst eine halbe Stunde später bekommen. Also erst mal rein, gefragt ob wir schon solange etwas trinken könnten (nicht das wir den Rhythmus verlieren – außerdem waren einige schon stark unterhopft!)
Der junge Herr im Service bot uns sofort den größten Tisch im hellen, urigen Raum an. Ein toller Tisch. Richtig rustikal. Blanke Tischplatte. Mit Astlöchern und Kerben. Einfach toll! Drum herum ebenso rustikale aber sehr bequeme Stühle. Eingedeckt nur mit dem Nötigsten. Mittig ein Tischset mit Gewürzmühlen, Rosmarin im Topf und einem Teelicht im Glas auf Kaffeebohnen. Einfach, schnörkellos, ausreichend.
Wir wurden dann auch nach den Getränken gefragt, wünschten aber erst die Karte. Nur ein Kollege hatte die Kuchenvitrine entdeckt und erst mal zwei Stück Torte und ein Glas Milch bestellt. Die Mehrheit von uns wählte Harzer Bierspezialitäten. So orderte ich ein helles Altenauer. Es dauerte auch nicht lange bis alle Getränke zu uns an den Tisch kamen. Und ich muss sagen so ein frisch gezapftes, helles Altenauer ist schon echt lecker... Die dunkle Variante, die auch am Tisch geordert wurde sagte mir indes nicht so zu... Die Karte im Klosterkrug ist wider erwarten sehr ansprechend, deftig und saisonal-regional ausgerichtet. So wundert es auch nicht, dass es eine Wildkarte gab von der dann auch alle bestellten.
Fleischgerichte dominieren, ein paar vegetarische Sachen gab es dennoch.
Mittlerweile füllte sich das Restaurant auch (und das an einem Montagabend). Einer von uns hatte ja schon mit Torten vorgelegt, ein weiterer bestellte sich noch eine kleine Vorspeise (Rucolasalat mit hausgebeiztem Hirschrücken und Nüssen). Also dauerte es noch mit dem Essen. Vorab, das Bier war irgendwie leer geworden, bestellte ich noch einen pfälzischen Spätburgunder, in der Karte als Pinot Noir deklariert. Der konnte mir gut gefallen. War gar nicht mal so fett wie erwartet, eher filigran, an Ahr-Spätburgunder erinnernd.
Mittlerweile hatten auch die Herren im Service gewechselt, weder zum Besseren noch zum Schlechteren. Zum Service kann man an dieser Stelle nichts Schlechtes sagen. Die Performance war völlig in Ordnung. Und einen lockeren Spruch gab es auch hier und da zu hören.
Zu unserer Überraschung gab es vorweg noch einen Gruß aus der Küche.
Ein paar Scheiben lecker Brot, dazu kleine Weckgläser mit Olivenöl und eines mit Salz. War zwar einfach aber durchaus lecker.
Dann gab es auch endlich die bestellten Speisen.
Ein Teil bestellte sich den Wildburger , 180 gr Wildhacksteak vom Grill, mit Bacon, knackigem Salat, Tomate und hausgemachter Burgersauce und Twisterfries. Ich verweise aufs Foto. Der Burger kam jedenfalls gut an.
Das war schon lecker, hätte ich hier so nicht erwartet. Gut, die Kroketten waren TK-Ware aber gut. Der Rosenkohl war nicht zerkocht, hatte noch Biss und schön im Salzwasser blanchiert und anschließend noch in Butter geschwenkt worden. Die Soße glänzte mit ein paar Kirschen, hatte einen durchaus kräftigen Grundton, doch das fruchtig-säuerliche brachte das Gericht entscheidend nach vorne. Das Beste aber das Fleisch. Zart und saftig, perfekt rosa gegartes Hirschfleisch. Hocharomatisch aber nicht aufdringlich „Wild“ schmeckend. Einfach perfekt. Die Birne dazu könnte auch aus der Dose gewesen sein, war schlecht zu beurteilen, dagegen die Preiselbeeren sicherlich zugekauft. Das Essen war in sich stimmig, lecker und mir 4,5* wert.
Zwischendurch gab es die Nachfrage nach der Zufriedenheit, das ein oder andere Bier wurde nachgeordert, ich nahm noch einen Wein. Desserts wurden keine geordert.
Zum Bezahlen ging dann ein jeder selbst zum Tresen und bezahlte dort bar oder mit Karte. Alles kein Problem. Wir waren jedenfalls alle gut satt, sehr zufrieden . Wiederholung nicht ausgeschlossen.
Fazit:
Das Kloster ist sicher eine Reise wert und das Restaurant ebenfalls zu empfehlen. Essenstechnisch durchaus zu loben, das was wir hatten war ausreichend, lecker und den Preisen angemessen. 4* Der Service war immer präsent, freundlich, witzig und schlagfertig. 4*auch hier. Das Ambiente gefiel mir sehr gut. Urig gemütlich, warme Atmosphäre, typisches Wirtshaus – Gaststubenfeeling. Passte zum Rest. 4,5*
An der Sauberkeit gab es nichts zu bemängeln. Der Gastraum tadellos, die Toiletten sauber, angenehm duftend. Auch hier 4* PLV ist in Ordnung. Alle Preise weiß ich nicht mehr, aber für den Hirsch, ein Bier und zwei Wein habe ich 33€ hingelegt. Da konnst net meckern... 4*
Ich würde wieder kommen!
4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Klosterkrug Wöltingerode
Wo fang ich an? Nun, Wöltingerode ist nicht gerade bei mir ums Eck. Nein. Neun Kerle die die Leidenschaft des Heavy Metal teilen und gerne in der ruhigen Natur wandern, mieteten sich für eine Woche in St. Andreasberg ein. Drei Wandertouren standen auf dem Plan, unter anderem bestiegen sie den Brocken, an jenem Sonntag mit 12 Zentimeter Schnee bedeckt. Das hielt die Massen aber nicht ab dort hinauf zu pilgern. Gefiel den Jungs nicht besonders dass dort so viel... mehr lesen
4.0 stars -
"Das Kloster ist sicher eine Reise wert und das Restaurant ebenfalls zu empfehlen." NoluxKlosterkrug Wöltingerode
Wo fang ich an? Nun, Wöltingerode ist nicht gerade bei mir ums Eck. Nein. Neun Kerle die die Leidenschaft des Heavy Metal teilen und gerne in der ruhigen Natur wandern, mieteten sich für eine Woche in St. Andreasberg ein. Drei Wandertouren standen auf dem Plan, unter anderem bestiegen sie den Brocken, an jenem Sonntag mit 12 Zentimeter Schnee bedeckt. Das hielt die Massen aber nicht ab dort hinauf zu pilgern. Gefiel den Jungs nicht besonders dass dort so viel
Besucht am 12.10.2016Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
60/40 in Wiesbaden
Tja, das nenn ich mal Reinfall.
Wir waren an diesem Mittwoch wegen eines Konzertes im Wiesbadener Schlachthof. Zu Fuß in knappen zehn Minuten vom Hauptbahnhof zu erreichen. Zudem gibt es reichliche Parkplätze im nahen Umfeld.
Zum Schlachthofareal gehört auch das 60/40 im alten Wasserturm.
Der Innenraum ist industriell geprägt mit hohen Decken, vielen Rohren und frei sichtbaren Kabelbahnen. Hohe, große Fenster sorgen für ausreichend Licht, sofern es draußen hell ist. Ansonsten sorgen Industrielampen mit großen Schirmen für ein wenig Licht.
Als wir zu dritt den Raum betraten, war schon gut was los, wohl auch viele, die auf den Einlass in die Halle warteten. Die wenigen freien Tische waren reserviert, erkennbar durch die mit weißem Stift auf den blanken Tisch geschriebenen Bemerkungen inkl. Uhrzeit.
Ich fing eine der Servicemädels ab, fragte ob wir uns trotzdem setzen dürften, bis um 19:00 wären wir schon lange wieder weg. War dann auch okay.
Also gesetzt, an den langen dunklen blanken Holztisch. Acht Stühle gleicher Machart zierten die Tafel. Eine Speise- und Getränkekarte lagen schon bereit. Einfacher Pappkarton, längs gefaltet und laminiert. Und leider auch etwas abgegriffen, leicht klebrig. Die Auswahl nicht besonders groß, hauptsächlich Fastfood wie Burger, Flammkuchen, etwas Pasta und Pizza zum selber gestalten (sprich der Belag kann gewählt werden) aber auch Chili und Salate.
Die Getränkeauswahl schon deutlich größer, vor allem die Cocktailauswahl. Eine lange Theke im Hintergrund zeugt auch auf was besonders wert gelegt wird. Leider habe ich die große Tafel mit Bierspezialitäten über der Theke zu spät bemerkt. Das Kellerbier hätte mir deutlich mehr zugesagt als das bestellte Hefeweizen von Franziskaner (3,60 € / 0,5l)
Es gibt Schlechteres, gut temperiert war es aber und es kam vom Fass. Leider gab es keine Untersetzer und es dauerte auch nicht lange bis sich auf dem Tisch Pfützen bildeten vom am Glas herunterlaufenden Wasser…
Bis wir dann Essen bestellen konnten dauerte es zwar etwas, die drei Mädels im Service waren dennoch immer in Aktion.
Gästemäßig war überwiegend junges Volk anwesend, die meisten U30. Wohl auch dem abendlichen Kulturprogramm geschuldet. Es dürfte oft sogar noch weiter unter diesem Alter liegen.
Unsere Speisen wurden dann von zwei Mädels gleichzeitig an den Tisch gebracht. Nur einmal Pommes wurden nachgereicht, das Besteck mit Servietten kurz zuvor.
Rucola-Parmesan mit Rindfleisch, Parmesan, Tomate, Rucola & Balsamico-Honig-Dip (8,20€)
Auf den ersten Blick sah das ganz lecker aus. Der recht große Burger steckte in einer übergroßen Pommestüte, in der Mitte ein Holzstab, der das Gebilde zusammenhalten sollte.
Erst mal raus damit und reingeguckt. Das Patty sah schon mal selbst geformt aus. Gut. Rucola war auch genug vertreten, sogar sehr ordentlich geputzt. Das war es dann aber auch an Lob. Der ganze Burger war einfach nur trocken! Das Bun ohne Seele oder Geschmack. Nicht mal Sesam on Top. Das Fleisch – schade um die Kuh. So trocken und fade – geht gar nicht. Dann die dicken Parmesansplatten. Nicht schön verteilt, nein vier oder fünf direkt übereinander, das erzeugte fast einen staubigen Eindruck bei Kauen. Das saftigste im Burger war die einzelne Tomatenscheibe. Einen Balsamico-Honig-Dip suche ich heute noch…
Zum Glück gab es zu den hausgeschnitzten Wiesbadener Kartoffel-Pommes (4,20€) einen Topf Ketchup. Den habe ich dann zu ¾ auf den Burger gelöffelt. Alternativ hätte ich auch noch drei Mannheimer Seeligmacher trinken können, aber ein Hefeweizen sollte erst mal reichen. Musste ja noch fahren.
Die Pommes erstaunten mich ein wenig. Offensichtlich selbstgemacht, doppelt, aber etwas zudunkel frittiert. Geschmacklich gab es erst mal nix zu meckern. Nur wirkte es so, als hätte man die Kartoffel durch eine Pommesschneider gedrückt und dabei auch die kleinsten Schnitze mit verarbeitet. Somit war auch viel Ausschussware mit in der tiefen Porzellanschale, teilweise verbrannt, oft einfach nur knüppelhart. Ich ließ das letzte Viertel dann einfach drinnen liegen. Auch hier schade, da im Ansatz sehr gut. Mehr als 2* kann ich hier nicht geben. Für den Burger sogar nur 1,5. Man konnte ihn ja essen.
Mein Schwager genoss das Selbe Packet wie ich, seine Freundin wählte den
Flammkuchen Rustikal mit Parmaschinken, Rucola & Parmesanhobel (8,90€)
Etwas stramm für einen Flammkuchen, bei dem sogar der Teigfladen zugekauft wurde. Und auch hier gab es Parallelen zu meinem Burger. Es krachte und staubte am Tisch, dass die Teigsplitter nur so flogen. Immerhin war der Belag reichlich und völlig in Ordnung. Irgendwie hat sie auch alles geschafft. Glück ausgeschaut hat sie hinterher aber auch nicht…
Als wir dann fertig waren wurde freundlich abgeräumt und auf ihre Frage nach unserer Zufriedenheit habe ich freundlich aber vielsagend geschwiegen.
Bevor wir dann die Rechnung verlangten ging es nochmal hinab in den Keller um die Örtlichkeiten aufzusuchen. Die scheinen auch noch aus der Zeit zu sein, als der Wasserturm als solches genutzt wurde. Es war nicht wirklich dreckig aber sauber geht auch anders. Die Rechnung kann hier nur in bar bezahlt werden. Und ich dachte erst es handelt sich um eine, immerhin steht an der Tür 60/40 Bar Food Musik…. Vielleicht spielen die hier auch nur Musik von Künstlern ohne Schuhe… Man weiß es nicht. Trinkgeld gab es auch nur wenig.
Kurz bevor wir gingen setzte sich dann ein Pärchen zu an den Tisch. Ich habe kurz überlegt sie zu warnen…
Fazit:
Wären wir besser mal im Bahnhof essen gegangen. Das Essen welches wir hatten ist nicht wirklich zu empfehlen. Dafür ist mir das Geld zu schade. Der Burger so trocken, da geh ich lieber zu McD. Die Pommes ein kleiner Lichtblick, konnte aber auch nicht viel retten. 2* Der Service wird von jungen (studierenden?) Mädels gestemmt die je nach Laune besser oder schlechter ihrem Ruf gerecht werden. Ich sag mal okay 3* Das Ambiente war mir erst mal wurscht. Sicher kann so eine rustikal industrielle Einrichtung gefallen, aber irgendwie auch nicht. War genauso Seelenlos wie der Burger. 3* Sauberkeit war hier und da gegeben, der Tisch war schon sauber, der Boden hatte aber deutliche Spuren vieler Gäste. Und die Toiletten hätten eine gründliche Überholung nötig. 2,5*
Das PLV ist mir auch nur 2* wert. Für fast 15 € so ein Gedeck zu bekommen, an dem man (wenn ich böse wäre würde ich sagen) fast erstickt, ist schon nicht mehr fair. Ich weiß wo ich für die Hälfte besser essen kann obwohl dort die Erwartungen um einiges geringer sind…
Wenn wir noch mal kommen sollten, dann nur zum Trinken! 2 – kaum wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
60/40 in Wiesbaden
Tja, das nenn ich mal Reinfall.
Wir waren an diesem Mittwoch wegen eines Konzertes im Wiesbadener Schlachthof. Zu Fuß in knappen zehn Minuten vom Hauptbahnhof zu erreichen. Zudem gibt es reichliche Parkplätze im nahen Umfeld.
Zum Schlachthofareal gehört auch das 60/40 im alten Wasserturm.
Der Innenraum ist industriell geprägt mit hohen Decken, vielen Rohren und frei sichtbaren Kabelbahnen. Hohe, große Fenster sorgen für ausreichend Licht, sofern es draußen hell ist. Ansonsten sorgen Industrielampen mit großen Schirmen für ein... mehr lesen
60/40 | Das Lokal im Wasserturm am Schlachthof
60/40 | Das Lokal im Wasserturm am Schlachthof€-€€€Bistro, Bar, Kneipe, Biergarten06119744518Murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden
2.0 stars -
"Wenn wir noch mal kommen sollten, dann nur zum Trinken!" Nolux60/40 in Wiesbaden
Tja, das nenn ich mal Reinfall.
Wir waren an diesem Mittwoch wegen eines Konzertes im Wiesbadener Schlachthof. Zu Fuß in knappen zehn Minuten vom Hauptbahnhof zu erreichen. Zudem gibt es reichliche Parkplätze im nahen Umfeld.
Zum Schlachthofareal gehört auch das 60/40 im alten Wasserturm.
Der Innenraum ist industriell geprägt mit hohen Decken, vielen Rohren und frei sichtbaren Kabelbahnen. Hohe, große Fenster sorgen für ausreichend Licht, sofern es draußen hell ist. Ansonsten sorgen Industrielampen mit großen Schirmen für ein
Heute mal ne Kurzkritik. Der gemeinsame Abend mit PetraIO und dem Solinger Shaneymac, der extra für diesen Abend an die Nahe kam, wurde von den beiden schon ausgiebig beschrieben. Auch ich habe schon in zwei vorherigen Bewertungen alles zu dem Lokal geschrieben.
Bleibt mir nur noch ein wenig zu ergänzen und unsere Speisen zu bewerten.
An diesem Abend musste ich glücklicherweise nicht fahren, da PetraIO, bzw. ihr Mann, uns abholten, nachdem Herr S. und ich schon ein wenig vorgeglüht hatten. Mein Fräulein sollte etwas später direkt zur Kupferkanne stoßen.
Ich hatte reserviert, beim Betreten des Restaurants wurde uns darauf hin auch gleich ein Tisch in der hintersten rechten Ecke zugewiesen. Jacken aufhängen blieb jedem selbst überlassen.
Das Ambiente hat sich gegenüber meinen letzten Besuchen immer noch nicht geändert, recht großzügig gestaltet der Innenraum, genug Platz gibt es allemal. Wenn aber wenig los ist kann man sich schon etwas verloren vorkommen.
Die Karte wie gewohnt klein und fein gehalten, heute war deren erster Tag nach ihrem Urlaub, daher fehlte wohl auch das sonst übliche Soonahe-Menü. Ich wurde aber schnell fündig, obwohl mich einiges anlachte. Als Aperitif sollte es für uns dann ein Winzersekt vom Weingut Barth sein, 0,1 /5,20€. Ein guter Einstieg, es gibt im Umkreis aber wesentlich bessere Sekte.
Als kleinen Gruß spendierte die Küche gewöhnliches Brot und einen Kräuterquark, der für Gesprächsstoff am Tisch sorgte. Das er nach einem bestimmten Fertigquark schmeckte konnte ich nicht behaupten, da ich den erwähnten auch nicht kenne. Für mich war der aber eigentlich ganz in Ordnung, und mag ehrlich gesagt auch nicht glauben, dass hier der fertige Quark zugekauft wird...
Wie auch immer...
Dazu gab es den Abend über zwei Flaschen Schwollener Mineralwasser für 5€ die 0,75l Flasche.
Und eigentlich dachte ich, wir suchen eine Flasche Weißwein für den ersten Gang aus, aber Herr S. aus S. war schneller und bestellte sich individuell einen Weißburgunder. Na gut. Mein Fräulein mag eh lieber Riesling, ebenso PetraIO, und ich bestellte mir dann ebenfalls den Weißburgunder (4,40€ / 0,2) vom Weingut Hees aus Auen. Sehr toller Wein. Passte hervorragend zu meiner Vorspeise.
Karamellisierter Ziegenkäse mit Kürbis Chutney und Feldsalat (9,80€)
Mein erster Gedanke, Ohh! Da ist ja Lachs dabei, dann fiel mir wieder ein, ist ja Kürbis. Die „Pre-Show-Party“ zeigte Wirkung ;-))) Nein. Hatte nur den Ziegenkäse beim Bestellen im Blick und eben den Feldsalat. Alles für sich gut zubereitet, der Ziegenkäse schön cremig und mild, unter karamellisiert verstehe ich aber etwas anderes. Es wirkte so, als wäre der Käse im Ofen erwärmt worden, dann mit braunem Zucker bestreut und anschließend abgeflämmt. Naja. War aber trotzdem gut! Der Salat ordentlich geputzt mit gutem Dressing. Allein der Kürbis hätte für mich etwas mehr Geschmack vertragen können. Passte aber gut zum Käse. Trotzdem gute 4*
Feldsalat mit lauwarmem Kartoffeldressing, Brotcroûtons ohne Speck (6,80€)
Fräuleins Wahl, dazu ein Tonschiefer Riesling vom Weingut Emmerich Koebernik aus Waldböckelheim (5,40 / 0,2). Wie PetraIO schon schrieb, mit jedem Schluck wurde der besser.
Der Salat an sich eine gute Portion mit reichlich gut gerösteten Croutons und wie gewünscht ohne Speck. Das vorzügliche Kartoffeldressing kam in einer extra Sauciere. Mein Fräulein war zufrieden, dann bin ich es auch ;-) 4*
Der Service immer da wenn er gebraucht wurde, beim abräumen dann die obligatoriche Nachfrage. Ich hatte ja auch immer noch die Karte, und wählte dann zum Hauptgang den passenden Wein für uns, was nicht gerade einfach ist, da die Auswahl zwar sehr ansprechend, aber auch recht klein ist. Trotzdem fanden ich, mit Unterstützung meines Fräuleins, den wohl richtigen Wein für den Rest des Abends. Einen 2011er Frühburgunder – Monzinger Frühlingsplätzchen, vom Weingut Weber in Monzingen. (19,80 die Flasche) Ein toller Wein zum Essen. Hätte ihn aber gerne dekantiert gehabt. So konnte er erst gegen Ende sein volles Aroma entfalten...
Rosa gebratene Entenbrust mit Ofenkürbis und Kürbiskerngnocchi (18,80€)
Sah erst mal etwas überschaubar aus. Die drei Stücke der perfekt gebratenen Brust hab ich erst mal zusammengepuzzelt um zu sehen ob da vielleicht was fehlt, aber die war nicht größer... Die Haut war gerade noch knusprig. Der Ofenkürbis war sehr delikat, die Gnocchies sehr aromatisch und hatten einen feinen Biss. Und allein die Soße dazu war so gut, hätte gerne etwas mehr sein dürfen... Gutes rundes Gericht. 4*
Pilzragout mit hausgemachten Semmelknödel und Feldsalat (14,80€)
Auch dieses Gericht meines Fräuleins konnte überzeugen. Ein sehr intensiver Geschmack von Steinpilzen, dazu die perfekten Knödel, die Soße sehr cremig und gut abgeschmeckt. Geht kaum besser. 5* An den Salat kann ich mich nicht erinnern. (Gab es den überhaupt??)
Dann gab es ja noch Nachtisch, meine bessere Hälfte begnügte sich mit einem Espresso (2,30), ich hatte Lust auf Schokolade...
Schokokuchen mit flüssigem Kern und karamellisierten Birnenspalten (7,30€)
Ja, da lag er nun vor mir auf dem Teller. Sah erst mal aus wie nicht selbstgemacht. Und dann hatte er nicht den gewünschten flüssigen Kern :-( Schade. Geschmacklich aber vertretbar. Die Birnen fast das Beste auf dem Teller. Eine Joghurtcreme sorgte für die Frische im Gericht. Also das Schokotörtchen hatte ich schon wesentlich besser.... 3*
Im Gesamten sehe ich die Bewertung des Essens etwas besser als PetraIO, ähnlich wie Herr Shaneymac. Abgesehen von meinem Dessert war alles zu meiner absoluten Zufriedenheit.
Schade das hier bald die Lichter ausgehen werden, da sich der Besitzer und Koch neu orientiert. Immerhin bleibt er in der Stadt. Bis dahin werden wir bestimmt noch mal wieder kommen.
P.S: Dieses Treffen sollte in der Form hoffentlich nicht das Letzte bleiben. Immer wieder erstaunlich wie sehr man hier doch auf der gleichen Wellenlänge ist.
Kupferkanne
Heute mal ne Kurzkritik. Der gemeinsame Abend mit PetraIO und dem Solinger Shaneymac, der extra für diesen Abend an die Nahe kam, wurde von den beiden schon ausgiebig beschrieben. Auch ich habe schon in zwei vorherigen Bewertungen alles zu dem Lokal geschrieben.
Bleibt mir nur noch ein wenig zu ergänzen und unsere Speisen zu bewerten.
An diesem Abend musste ich glücklicherweise nicht fahren, da PetraIO, bzw. ihr Mann, uns abholten, nachdem Herr S. und ich schon ein wenig vorgeglüht hatten.... mehr lesen
Kupferkanne
Kupferkanne€-€€€Restaurant067512858Berliner Straße 2, 55566 Bad Sobernheim
4.5 stars -
"Schade, dass hier bald die Lichter ausgehen. Der Abend war dennoch grandios!" NoluxKupferkanne
Heute mal ne Kurzkritik. Der gemeinsame Abend mit PetraIO und dem Solinger Shaneymac, der extra für diesen Abend an die Nahe kam, wurde von den beiden schon ausgiebig beschrieben. Auch ich habe schon in zwei vorherigen Bewertungen alles zu dem Lokal geschrieben.
Bleibt mir nur noch ein wenig zu ergänzen und unsere Speisen zu bewerten.
An diesem Abend musste ich glücklicherweise nicht fahren, da PetraIO, bzw. ihr Mann, uns abholten, nachdem Herr S. und ich schon ein wenig vorgeglüht hatten.
Besucht am 17.09.2016Besuchszeit: Abendessen 5 Personen
Rechnungsbetrag: 145 EUR
Bella Vista
Der Grund für diesen Besuch war die Einladung, bzw. das Geschenk meiner Schwiegereltern an meine Mutter zu ihrem runden Geburtstag. Im Vorfeld stand an eine Wanderung von Bad Münster am Stein an, den Rheingrafenfels hoch, über die Gans und wieder hinab ins Bad Kreuznacher Salinental. Eine schöne Tour, wir hatten zudem Glück mit dem Wetter und wurden unterwegs mit den ein oder anderem Glas Wein und Häppchen belohnt. Richtig zu Essen sollte es dann aber im Kurviertel geben. Das Ristorante Bella Vista war unser Ziel.
Wir waren etwas vor der Zeit im Lokal, was aber kein Problem darstellen sollte. Ich hab mir draußen erst mal die Karte angeguckt (auf einem Monitor hinter Glas, kann auch im www eingesehen werden) und kam somit erst kurz nach meiner Familie im Gastraum, bzw. auf der schönen, zur Nahe gerichteten Terrasse an. Daher auch keine Aussage von mir, ober der Tisch zugewiesen wurde. Freie Plätze gab es noch genug. Und auch drinnen saßen schon einige Gäste. Im Laufe des Abends wurde es dann fast komplett besetzt. (Reservieren also sinnvoll!)
Wir kamen ja von einer kleinen Wandertour, hatten somit auch Rücksäcke dabei und nicht gerade das passende Outfit. Störte aber niemand. Wir nahmen also zu fünft unter einem Sonnenschirm Platz und genossen erst mal den Blick hinüber zur Nahe.
Der Name des Ristorante kommt nicht von ungefähr... Und auch sonst ist recht nett gestaltet. Großzügiges Platzangebot, Sitzmöbel und Tische in Rattan-Optik, auf den Tischen jeweils eine Glasplatte.
Dekoriert war nicht großartig, ein silberner Topf beherbergte eine Pflanze. Besteck und gute Stoffservietten waren schon aufgelegt als wir kamen. Später wurde noch gutes Olivenöl, Balsamico, Salz und eine Pfeffermühle gereicht... Innen ist alles sehr hell eingerichtet und die Stühle sehen auch sehr bequem aus.
Wir bekommen die Karten von einem Mitvierziger südländischer Herkunft (nicht italienisch, das sind nur ein paar wenige hier) gereicht und bekommen auch die Zeit in Ruhe zu wählen.
Die Karte ist zum Einen mit erwartungsgemäßen Gerichten sortiert, aber auch etwas anspruchsvollere , saisonal geprägte Gerichte finden sich auf einem extra Blatt, bzw. auf der Tafel am Eingang des Lokals. Das darauf befindliche Duett von Edelfischen weckte mein Interesse und auf Nachfrage um welche Edelfische es sich denn handelt, bekomme ich allen Ernstes als Antwort „so Fischfilets...“ Alter. Seh ich so dumm aus? Ich hab ja dann nicht locker gelassen und nachgehakt, und ich meinte es gebe ja verschiedene Sorten von Fischfilets, wobei er dann gestehen musste es nicht zu wissen, der Chefkoch variiere öfter, es könne aber wohl Wolfsbarsch und Dorade sein... Gut damit hätte ich Leben können, wollte aber eigentlich was anderes. War halt neugierig... Als der Junge mir dann aber bei der Bestellung klar machte, dass es die Venusmuscheln zu meiner Pasta heute gar nicht gibt, nahm ich kurzentschlossen doch die edlen Schwimmer.... Immerhin, das mit dem Service bekamen die fünf Herren im Laufe des Abends immer besser hin...
Auch wenn er mir anstelle des bestellten alkoholfreien Weizens (Benediktiner) eines mit servierte. Mir war aber nicht schon wieder nach Diskussion, Durst hatte ich wie ein Mönch und das bisschen Alkohol habe ich letzten Endes auch noch verkraftet. Wir teilten uns auch noch eine Flasche San Pellegrino, Fräulein wählte einen Naherieseling der der Rede nicht wert war. Einen Gruß aus der Küche oder sonstige Gefälligkeiten gab es erst mal nicht. Dafür kamen die Vorspeisen recht zügig, und das dazu gereichte Pizzabrot war wunderbar luftig, knusprig und lecker nach Olivenöl, Majoran und Rosmarin schmeckend...
Laut Karte gab es nur ein Dreierlei der gerösteten und belegten Brotscheiben, sagte meiner Angetrauten aber nicht zu und verlangte nur die Version mit den Tomaten. Die waren auch gut angemacht, zum Glück ohne Zwiebeln, gut gewürzt und mit ein wenig Rucola dekoriert. Nur waren es keine in Olivenöl gerösteten Brotscheiben, sondern halbierte Pizzabrötchen, die leider auch schon etwas zu trocken waren. Von daher nur 3*
In letzter Zeit habe ich öfter das Verlangen danach, hier das war sogar ausgesprochen akzeptabel. Und ordentlich in der Menge. Auf dem langen ovalen weißen Porzellan war fein aufgeschnittenes Rinderfilet mit gutem Olivenöl und Limonensaft mariniert worden. Ich würde gar fast behaupten wollen, dass das Fleisch selbst geschnitten wurde. Was ich von den Parmesanplatten nicht behaupten möchte. Passend waren sie aber allemal mit den Rucolablättern und der Zitronenscheibe. Etwas Salz und Pfeffer musste ich zwar noch spendieren. Alles in allem aber gerne so gegessen. 4*
Der Rest am Tisch war ebenfalls mit seinen Vorspeisen zufrieden (Insalata di Mare, auch eine großzügige Portion).
Beim Abräumen kam die obligatorische Nachfrage von wegen Zufrieden und so (manchmal meine ich das interessiert die nicht wirklich...) Wir antworteten aber wahrheitsgemäß wie uns anerzogen... Ich bestellte dann noch schnell zum Hauptgang einen Lugana vom Gardasee, zwar der teuerste offene Weißwein, aber dafür auch besser als der lieblose Riesling...
Da noch Zeit war nutzten wir dies für den Gang zu den Toiletten. Diese befinden sich gleich links neben dem Eingang, sind akzeptabel die Sauberkeit betreffend. Schlecht riechen tat es auch nicht...
Nach angenehmer Wartezeit wurden dann auch die Hauptgänge serviert.
Duett von Edelfischen auf buntem Salatbouquet mit gegrillten Polenta Julienne Grillgemüse an Zitronenmarinade (19,90€)
„An“, „Auf“, ich dachte das wäre schon wieder vorbei... Immerhin, der Kellner hatte zu Beginn recht. Es waren Fischfilets. Sogar die von Wofsbarsch und Dorade. Die beiden Filets waren sogar mal knusprig auf der Haut gebraten worden aber dann mit der Selben nach unten auf den Teller drapiert worden. Knusprige Haut adé... Saftig ist auch anders, aber immerhin nicht völlig tot gebraten. Man konnte es noch gut essen und sogar die Unterschiede der beiden Fische noch herausschmecken. Ist aber auch schwierig bei den 350gr Portionsfischen ein saftiges und gleichzeitig knuspriges Filet aus der Pfanne zu zaubern. Die Zitronenmarinade die darüber verteilt wurde konnte jedenfalls dazu gefallen. Hätte gerne etwas mehr gehabt. Der Salat, auf dem Fisch ja laut Karte liegen sollte wurde in einer extra Schale serviert, aber auf den Teller gestellt. Der Salat war sogar sehr gut, gemischter Pflücksalat mit Kirschtomaten und einem schönen Olivenöl-Balsamico-Dressing. Dazu noch ein paar rote Zwiebelstreifen. Gut! Wo aber waren die Julienne? Weder die gut schmeckenden Polentaschnitten (leider etwas kalt) noch das Grillgemüse (Paprika, Zucchini und Fenchel) hatten die typische Schnittform. Waren aber geschmacklich okay. Mal abgesehen vom Fisch, den ich gerne mit der Haut nach oben und somit knusprig gesehen hätte, kann ich nicht viel meckern. Das war einfache und recht schmackhafte Küche. 3,5*
Wenn schon kein Pulpo, dann Tortellini in Salbeibutter und mit Ricotta und Spinat gefüllt. Und ja, sie war zufrieden, mein Fräulein. Vier richtig große, gut gefüllte Teigtaschen in einer fein nach Salbei schmeckenden Butter. Gefiel sogar mir. Hausgemacht hin oder her. Die Füllung war echt gut. Sah nicht aus und schmeckte auch nicht industriell hergestellt. Dafür nicht homogen genug und auch recht „krümelig“. Also mir hat das am Tisch am besten geschmeckt. 4,5*
Beim Abräumen wurde sich nicht über die leeren Teller gewundert, im Gegenteil. Kurz darauf wurde nach einem Dessert gefragt. Es wurden am Tisch aber nur zwei Esspressi bestellt. Wir waren dann doch zu satt. Zur Überraschung gab es mit der Rechnung auch noch einen echt guten Grappa für jeden. Damit war der holprige Start fast vergessen. Aber nur fast....
Fazit:
Das Bella Vista hat nicht nur einen schönen Ausblick, sondern auch eine bella cucina...
Wenn es um italienische Küche in Bad Kreuznach geht, fallen mir nur ein oder zwei weitere Läden ein, die ich bevorzugen würde. Davon hat das Bella Vista schon die längste Zeit ein gleichbleibendes Niveau. Bisher gab es bei meinen Besuchen hier keinen Grund zur Kritik. Auch diesmal war das Essen mehr als in Ordnung. Und Fisch war hier schon immer ein Schwerpunkt. 4* Der Service italienisch (türkisch) chaotisch, nicht perfekt, aber immer gut gelaunt. Passt irgendwie und man kennt es mittlerweile hier so. 3,5* Das Ambiente ist sehr angenehm und auch ein romantisches Dinner zu zweit ist hier durchaus vorstellbar. Es gibt in Bad Kreuznach auch nicht viele Lokale mit so einer idyllischen Lage und Aussicht. 4,5*
An der Sauberkeit kann ich auch nicht viel bemängeln. Selbst draußen war es fast perfekt sauber. 4,5* Das PLV finde ich angemessen und dem gebotenen fair. Ich weiß zwar nicht mehr alle Einzelpreise, aber für fünf Personen 145€ zu zahlen ist meines Erachten nicht zu viel. Auch hier 4,5*
Auf jeden Fall kommen wir bestimmt (irgendwann mal) wieder!
4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Bella Vista
Der Grund für diesen Besuch war die Einladung, bzw. das Geschenk meiner Schwiegereltern an meine Mutter zu ihrem runden Geburtstag. Im Vorfeld stand an eine Wanderung von Bad Münster am Stein an, den Rheingrafenfels hoch, über die Gans und wieder hinab ins Bad Kreuznacher Salinental. Eine schöne Tour, wir hatten zudem Glück mit dem Wetter und wurden unterwegs mit den ein oder anderem Glas Wein und Häppchen belohnt. Richtig zu Essen sollte es dann aber im Kurviertel geben.... mehr lesen
Bella Vista im Hotel Victoria
Bella Vista im Hotel Victoria€-€€€Restaurant06712988576Kaiser-Wilhelm-Str. 16, 55543 Bad Kreuznach
4.0 stars -
"Das Bella Vista hat nicht nur einen schönen Ausblick, sondern auch eine bella cucina..." NoluxBella Vista
Der Grund für diesen Besuch war die Einladung, bzw. das Geschenk meiner Schwiegereltern an meine Mutter zu ihrem runden Geburtstag. Im Vorfeld stand an eine Wanderung von Bad Münster am Stein an, den Rheingrafenfels hoch, über die Gans und wieder hinab ins Bad Kreuznacher Salinental. Eine schöne Tour, wir hatten zudem Glück mit dem Wetter und wurden unterwegs mit den ein oder anderem Glas Wein und Häppchen belohnt. Richtig zu Essen sollte es dann aber im Kurviertel geben.
Besucht am 08.09.2016Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 110 EUR
Kruger Rumpfs Altes Rahthaus
Völlig überrascht entdeckte ich am Tag zuvor beim Rundgang über das Binger Winzerfest das im März eröffnete „Alte Rathaus“, unter Führung des Weinguts und Weinstube Kruger Rumpf aus Münster Sarmsheim. Dort, im Stammhaus kann man schon richtig gut essen, die Weine (VDP-Weingut) sind ohnehin sehr zu empfehlen. Und jeden Cent wert.
Carsten1972 mit Frau weilte ja noch im Naheland, Bingen war deren Endstation, und ich hatte mich angeboten ein wenig Fremdenführer zu spielen. Zu Zeiten in denen ich noch im zehn Minuten entfernten Langenlonsheim wohnte waren Fräulein und ich fast jedes Wochenende dort, und gerade in den Jahren nach der Landesgartenschau hat Bingen, abgesehen vom doch noch einzelhandelsschwachen Zentrum, gerade mit der Promenade direkt am Rheinufer ein dickes Pfund. Und genau dort traf ich Carsten mit seiner Frau etwas erschöpft aber Wein trinkend und glücklich in der Sonne sitzend. Ich hatte ihm von meiner neuen Entdeckung erzählt und er war sofort begeistert davon, dass er sogar einen Tisch reservierte. Und das war auch notwendig wie sich später herausstellen sollte...
Um kurz vor halb sieben trafen wir im schmucken alten Binger Rathaus ein. Das Mädel hinter dem Tresen schien die beiden wieder zu erkennen und wies uns zwei freie Tische an, von denen wir den am Fenster bevorzugten. Wohlgemerkt ein Tisch für sechs Personen. Fast blanker Holztisch, längs ein ein bunter Tischläufer auf dem zwei Teelichte im Glas parkten, dazwischen ein Zinntopf mit Blümchen. Die Herren saßen auf der Bank, die Frau von Carsten auf einem Stuhl davor. Besteck und Servietten wurden nach der Bestellung in einer zum Tischläufer passenden Täschchen gebracht...
Draußen war schon alles belegt, Innen waren auch schon um die 20 Gäste anwesend. Und dann nur ein Mädel im Service. Keine Frage, sie machte ihren Job so gut es ging. Aber das war zu viel des Guten. Wir bekamen gleich die Karten (mit dem Zusatz sie brächte uns gleich die Tagestafel) und dann war sie erst mal wieder rastlos unterwegs. Bestellung aufnehmen, Getränke füllen, Ausliefern, Essen holen, servieren, Bestellung aufnehmen usw... Sie tat mir schon leid.
Die Karte ist geprägt von Weinen. Hauptsächlich solche des hauseigenen VDP Weingutes (um die 15 offene, darunter ein Großes Gewächs – der Topwein eines VDP-Gutes) und einige ausgesuchte Weine Binger und anderer Winzer. Und alles zu sehr fairen Preisen.
Die angebotenen Speisen entsprechen nicht ganz einer einfachen Weinstube. Hier wird schon ambitionierter zu Werke gegangen, aber immer noch alles preislich im Rahmen. Die Tageskarte ist besonders fein in der Auswahl...
Die stellt uns das Mädel vom Service auch erst auf Nachfrage vor die Nase und auf Wunsch erklärt sie diese auch. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir auch schon den ersten Wein bestellt, dazu eine Flasche GerolsteinerWasser medium (0,75/4,90€) und als ersten Happen (Wanderer sind ja immer hungrig) eine Portion Spundekäs mit verschiedenen Brotsorten. Es dauerte aber eine gefühlte Ewigkeit bis das an unseren Tisch kam. Also fachsimpelten wir über Wein, gutes Essen und vergangene Kritiken und trotzdem ist die Wartezeit von über einer halben Stunde doch recht lang. Immerhin bekam der Service Verstärkung durch ein weiteres junges Mädel. Und die Getränke kamen zügig. Ich wählte einen 2015er Pittersberg Riesling trocken (0,2 /5,90). Genau mein Ding. Das knackige, mineralische und saftige was ich am Riesling so liebe! (Muss ich haben!) Meine Gäste aus Rheine wählte zwei verschiedene, waren auch zufrieden / begeistert und gegenseitiges probieren war kein Problem....
Dann bekamen wir endlich den Spundekäs, Brot wurde uns schon zuvor serviert. Auch einen Teil der folgenden Speisen konnten wir bestellen, aber eben nur einen Teil...
der Spundekäs war frisch und angenehm im Geschmack. Der Paprika nur dezent, dafür die Zwiebel dominanter. Dazu gab es ein paar Salzbrezelchen. Ich war zufrieden, den Münsterländern hat es geschmeckt, besonders vom frisch aufgeschnittenen Brot waren sie angetan, auch wenn die eine Sorte schon angetrocknet war. Für den Auftakt 3,5*
Das war halt zum Knabbern für zwischendurch. Carsten probierte sich durch die Karte, ich orderte erst mal einen Weißburgunder trocken (0,1 / 2,50€) für die Vorspeise. Der Wein animierte schon beim Riechen zum Trinken. Schön fruchtig nach gelben, reifen Früchten, etwas Zitrus und war sehr saftig im Mund und echt fein. Gerne mehr davon... Carsten bleib beim Riesling, seine Frau wählte einen Sauvignon Blanc der echt lecker war, aber völlig untypisch daher kam...
Die Vorspeise:
Blattsalate mit roter Beete und Ziegenfischkäse (8,50€)
Den hatten wir alle drei auserwählt. Etwas leichtes sollte ja immer gehen. Und das waren keine 08/15 Salate, Nein! Bunt gemischt. Rote Beete Blätter, Rucola und weiteres „wildes“ Grün. Und richtig gut angemacht. Sehr feines Dressing. Dazu drei Scheiben in der Pfanne geröstetes Baguette. SEHR knusprig. Die vier Scheiben rote Beete dagegen sehr fein im Geschmack und zart. Und dann erst der Ziegenfrischkäse. (Ich werde echt noch zum Fan) Cremig und mild, sehr fein. Nur in Verbindung mir der roten Beete wurde es doch leicht streng. Trotzdem ein Gericht welches ich gerne wieder bestellen würde. Auch mit dem Wein. 4,5*
Wir waren erst mal zufrieden. Mit dem Servieren der Vorspeisen gaben wir dann noch die Bestellung der Hauptgänge auf. Auch wurden weitere Weine und eine Flasche Wasser serviert.
Der Innenraum war jetzt gut gefüllt auf dem Gang zur Toilette lässt sich ein Blick in die eher kleine Küche werfen. Ein Einzelkämpfer mit Küchenhilfe war zu sehen. Der Gastraum an sich ist hell und freundlich gestaltet, hier und da Dinge und Deko die in irgendeiner Weise etwas mit Weinbau zu tun haben. Authentisch, gemütlich, urig. Gefällt!
Nun kamen die Hauptgänge doch schneller als erwartet und ich saß erst mal ohne Wein da. Ich bestellte noch mal schnell den Pittersberg Riesling (diesmal 0,1 / 3€). Als Hauptgang wählte ich von der Tafel
Kleiner Gockel frisch aus dem Ofen mit Zitrone, Blattsalaten und Brot (12,50€)
Der kleine Gockel war ein Stubenkücken. Schön kross aus dem Ofen, was leider eine etwas zu trockene Brust ergab. Dafür die Keulen noch saftig und schmackhaft (zumindest beim Geflügel mag ich Keulen lieber als die Brüste...) Gefüllt war das Minihuhn mit Zitronenwürfeln und Zwiebeln. Geschmacklich konnte ich das dem Fleisch nicht entnehmen, aber als Beilage waren die geschmorten Zwiebeln recht passabel. Der Salat war der Selbe wie er aus der Vorspeise, war aber nicht schlimm sondern lecker... Ein gutes Gericht zum fairen Preis. 4,5* (Klar kriegt man vorm Baumarkt den halben Hahn für 3,50€, aber das hier war wirklich um Längen besser!)
Toll! So etwas in Bingen, das hat gefehlt. Eine richtig gute Weinstube mit echt guten Weinen und feinem, aus der Reihe tanzendem Essen. Leider bezeichnend, dass die Winzer keine Binger sind... Die einzige Alternative, die Vinothek am Rhein, punktet vor Allem mit der Lage, auch das Essen ist okay, nur die Binger Weine dort sind eher Durchschnitt. (Aber es gibt immer Weine von „Gastwinzern“ aus dem näheren Umfeld. ) Nun also die Auferstehung des Alten Rathaus. Sehr schön! Dabei noch so ansprechend und stilecht im Inneren eingerichtet. Wirklich zum wohlfühlen. Da trinkt man auch mal gern zwei, drei, vier Gläser mehr.... Wenn man nicht fahren muss...
Am Ende ging alles flott und reibungslos, die Verabschiedung und er kurze Plausch mit dem Service freundlich, ehrlich. (Auch drei Tage später war sie super freundlich und hatte mich gleich wieder erkannt als ich ein paar Flaschen Wein kaufte)
Dann ging es aber erst mal auf das Winzerfest, immerhin musste ich den Beiden ja unser familiäres Lieblingsweingut präsentieren. Und ich glaub, sie waren gar nicht mal so unangetan. Muss halt nicht immer VDP sein... ;-))
Noch mal vielen Dank an die Beiden, es waren sehr schöne Stunden und dem Besuch im Winter sollte nichts im Wege stehen, Fräulein hat mal nicht Nein gesagt ;-)))
Fazit:
Ich bin echt begeistert vom neuen Alten Rathaus!
Ein Lob an Winzerfamilie Kruger Rumpf. Das ist ein echtes Schmuckkästchen. Ich wünsche ihnen, dass es vor allem die Binger annehmen, sonst ist es schnell wieder vorbei. Doch den Eindruck hatte ich an dem Abend nicht (Auch wenn Winzerfest war und dadurch mehr Laufkundschaft vorhanden) Neben uns saßen sehr gesprächige Ur-Binger die schon mal begeistert über das Lokal waren und vor allem Carsten kaum Gelegenheit boten zum Essen zu kommen. Dafür und auch für die feine Einrichtung gerne 4,5* für das Ambiente. Das Essen würde man so nicht in einer Weinstube vermuten. Wenn man aber das Stammhaus vom Weingut kennt verwundert es nicht wirklich. Sehr gut in alle Belangen! 4,5* Der Service tat mir wie schon beschrieben während unseres Besuchs leid. Zu Beginn alleine war sie immer am rotieren, sehr bemüht und dabei immer freundlich und lächelnd dem Gast gegenüber. Auch hatte sie wirklich was auf dem Kasten, sei es das Wissen über die Weine (ob sie in der Karte waren oder nicht, auch hatte man es beim Servieren und Abräumen gemerkt. Sie versteht und mag ihr Handwerk.) Gegen Ende wurde es auch deutlich besser, daher will ich Gnade wallten lassen und gebe 4* Sauberkeit war überall vorhanden, die Toiletten Bauart bedingt nicht die neuesten aber so sauber wie möglich. Aber eben nur kaltes Wasser und Papiertücher für die Hände. Der Gastraum tadellos. 4* Das PLV will ich bei 5* sehen. Das stimmt uneingeschränkt. Beispielhaft für so manche Weinstube oder Gutsausschank. Und hier noch nicht mal auf eigenem Boden! Ich komme mit Sicherheit wieder!!!
5 – unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Kruger Rumpfs Altes Rahthaus
Völlig überrascht entdeckte ich am Tag zuvor beim Rundgang über das Binger Winzerfest das im März eröffnete „Alte Rathaus“, unter Führung des Weinguts und Weinstube Kruger Rumpf aus Münster Sarmsheim. Dort, im Stammhaus kann man schon richtig gut essen, die Weine (VDP-Weingut) sind ohnehin sehr zu empfehlen. Und jeden Cent wert.
Carsten1972 mit Frau weilte ja noch im Naheland, Bingen war deren Endstation, und ich hatte mich angeboten ein wenig Fremdenführer zu spielen. Zu Zeiten in... mehr lesen
Kruger Rumpfs Altes Rathaus
Kruger Rumpfs Altes Rathaus€-€€€Weinstube067213509595Rathausstr. 28, 55411 Bingen am Rhein
5.0 stars -
"Ich bin echt begeistert vom neuen Alten Rathaus!" NoluxKruger Rumpfs Altes Rahthaus
Völlig überrascht entdeckte ich am Tag zuvor beim Rundgang über das Binger Winzerfest das im März eröffnete „Alte Rathaus“, unter Führung des Weinguts und Weinstube Kruger Rumpf aus Münster Sarmsheim. Dort, im Stammhaus kann man schon richtig gut essen, die Weine (VDP-Weingut) sind ohnehin sehr zu empfehlen. Und jeden Cent wert.
Carsten1972 mit Frau weilte ja noch im Naheland, Bingen war deren Endstation, und ich hatte mich angeboten ein wenig Fremdenführer zu spielen. Zu Zeiten in
Besucht am 07.09.2016Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 45 EUR
Gran Sasso
Dieses Mal war ich mit meinem kleinen Neffen und seiner Mama unterwegs. Es ist wieder Binger Winzerfest und der Kleine will einen Wein Karussell fahren und ich einen Wein trinken. Aber erst mal essen. Natürlich wurde erst diskutiert ob zu diesem oder jenen Italiener. Am Ende konnte ich mich für das Gran Sasso durchsetzen, nächstes Jahr darf dann mein Schwesterchen auswählen.
Das Gran Sasso liegt etwas abseits vom Stadtzentrum, nahe des Flusses Nahe. Parkplätze gibt es ein paar im Hauseigenen Hof, wenn nicht gerade Winzerfest ist bekommt man auch leicht freie Stellplätze gegenüber auf der anderen Straßenseite. Kostenpflichtig bis 18 Uhr.
Es war schon kurz danach als wir das Lokal über drei Stufen betreten. Kurz vor uns ist die Chefin aus der Stadt zurückgekommen und konnte uns so mit einem herzlichen Lächeln begrüßen. Das Wetter lud ein auf der Dachterrasse zu essen. Also durch den schicken Gastraum per Treppe nach oben. Dort wartete schon die Juniorchefin. Nur zwei weitere Gäste hatten bisher den Weg hier hoch gefunden. Es sollte im Laufe des frühen Abends noch voller werden, sodass als wir gingen neun oben und fünf unten saßen.
Wir durften uns dann einen freien Tisch wählen und bekamen auch zügig die Karten. Neben dem Standardwerk lag ein Blatt mit Tagesempfehlungen bei, die man auch am Eingang auf einer hohen langen Tafel ablesen konnte. Dort stehen dann auch Sachen wie Kalbsleber oder Fleischgerichte, die auf der normalen Karte gar nicht vorhanden sind. Die besteht nur aus Vorspeisen, Pasta und Pizza. Auf Grund der Hitze wählten wir eine Cola (0,3/2,5€), eine große Apfelschorle (0,4/3€) für mich und eine kleine (kostenlos!) für meinen Neffen. Die Getränke kamen etwas verzögert und waren eiskalt. Bei dem Wetter aber nur von kurzer Dauer. Ich erinnere mich, beim letzten Besuch waren die Getränke auch schon sehr, sehr kalt… Aufmerksam fand ich (oder auch aus Eigensinn) dass der Kleine einen Kunststoffbecher mit einem Röhrchen bekam. Nach dem bestellen dauerte es etwas und da kleine Kinder immer schnell Langeweile bekommen baten wir um ein leeres Blatt Papier, auf dem er malen konnte. Dem Wunsch wurde entsprochen und sogar bunte Stifte gab es auch.
Es dauerte wirklich eine Zeit bis das erste Essen serviert wurde, dabei war nicht mal viel los. Zugegeben, unsere Bedienung wirkte an dem Tag etwas lustlos…
Die Tische sind recht einfach, die Metallrohrstühle mit Sitzkissen gepolstert. Einzig eine grüne Tischdecke und ein Topf mit Blumen schmücken den Tisch. Das Besteck wurde uns mit Papierservietten auf einem Teller serviert. Eine Kindergabel gab es auch dazu. Es füllte sich langsam auf der Terrasse und unsere Dame im Service hatte nun ordentlich zu tun. Schließlich servierte sie uns die
speziell für den kleinen Hunger (es gibt extra Gerichte für Bambini). Sie war auch schon vorgeschnitten, sodass mein Neffe diese bequem (nach etwas abkühlen lassen) mit der Hand essen konnte. Im Durchmesser etwa 18 -20 Zentimeter, war ein gutes Sugo und Mozzarella vorhanden. Nur der Basilikum fehlte, was aber dem Kleinen aber nicht störte. Im Gegenteil. Grünes Essen ist doof…
Genau das richtige für einen heißen Tag. Alles Frisch und knackig, das Dressing typisch italienisch zurückhaltend, dünn und im Teller unten. Etwas Pfeffer hätte gut getan. Der Rest aber anstandslos. Geschälte Gurkenscheiben, Tomatenscheiben, Ei, Möhren-Julienne, diverse Blattsalate und ein dekorativ aufgeschnittenes Radieschen. Garniert mit frischer Petersilie und dicken Zwiebelringen. War lecker und dem Preis angemessen. 4*
Das Abräumen ließ auf sich warten. Eine Nachfrage ob es geschmeckt hat gab es erst mal nicht. Irgendwie war es nicht ihr Tag. Die Pizzen kamen aber dann doch recht bald.
Pizza Bianca mit Büffelmozzarella, Bresaola, Rucola, Parmesan, Oliven und Kirschtomaten (11,80€)
Eine Pizza von der Empfehlungskarte, bestellt vom Schwesterchen. Bianca deshalb, da kein Tomatensugo verwendet wurde. Daher etwas trocken, Olivenöl hätte da Abhilfe geschaffen. Ansonsten aber wirklich lecker und knusprig auch auf Grund der guten Zutaten wie dem Rinderschinken, guten Oliven, sauberen Rucola und Parmesanspäne. Mittig eine kleine Kugel Büffelmozzarella. Nur die Kirschtomaten waren eher kleine Strauchtomaten. Aber in Ordnung. Auch hier 4*
Pizza Margherita mit Pulpo, Schrimps, Knoblauch und Rucola (12,50€)
Meine Pizza machte zu Beginn richtig Spaß. Knuspriger Teig, schönes Tomatenaroma, feiner Rucola mit Parmesan. Auch der Pulpo noch okay, doch wurde der schnell zu trocken, da er zu dünn geschnitten war. Die Schrimps waren nichts Besonderes, wohl diese kleinen TK-Würmer. Was mir am Ende gar nicht gefiel, war der Knoblauch der immer bitterer wurde. Schade eigentlich. So nur ein okay – 3*
Das Abräumen dauerte wieder etwas, war ja jetzt auch viel zu tun. Immerhin fragte sie dann nach ob alles recht gewesen sei.
Nachdem jeder nochmal unten auf den sauberen Toiletten war, verlangten wir die Rechnung. Zumindest eine freundliche Verabschiedung gab es noch. Und der kleine Mann freute sich endlich aufs Karussell zu kommen...
Fazit:
Das Ristorante kann ich guten Gewissens weiterempfehlen.
Meiner Meinung nach der authentischste Italiener in Bingen, mit nettem aber manchmal zurückhaltendem Service, dauert es doch immer etwas bis sie auftauen. Hier und da etwas unaufmerksam bei leeren Tellern und Gläsern. (3*)
Das Essen war bisher, auch bei den vorherigen Besuchen, immer in Ordnung, meine Pizza hatte leichte Schwächen. (daher aufgerundet 4*),
Das Ambiente unten ist schick, gemütlich, oben auf der Terrasse angenehm. 4*
An der Sauberkeit gab es diesmal nix zu beanstanden. Selbst auf der Terrasse kaum Laub oder sonstiger Schmutz. Toiletten okay, unten den Gastraum kann ich nicht bewerten. 4* PLV sehe ich diesmal bei 4,5*, für das Geld kann man bei der Leistung nicht großartig meckern!
Wir kommen bestimmt wieder, gerne in der kalten Jahreszeit um auch mal wieder in den Genuss einer Kalbsleber venezianisch zu kommen. Kriegt man ja hier so selten...
4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Gran Sasso
Dieses Mal war ich mit meinem kleinen Neffen und seiner Mama unterwegs. Es ist wieder Binger Winzerfest und der Kleine will einen Wein Karussell fahren und ich einen Wein trinken. Aber erst mal essen. Natürlich wurde erst diskutiert ob zu diesem oder jenen Italiener. Am Ende konnte ich mich für das Gran Sasso durchsetzen, nächstes Jahr darf dann mein Schwesterchen auswählen.
Das Gran Sasso liegt etwas abseits vom Stadtzentrum, nahe des Flusses Nahe. Parkplätze gibt es ein paar... mehr lesen
Pizzeria Gran Sasso
Pizzeria Gran Sasso€-€€€Restaurant, Pizzeria067212866Stefan-George-Straße 2, 55411 Bingen am Rhein
4.0 stars -
"Das Ristorante kann ich guten Gewissens weiterempfehlen." NoluxGran Sasso
Dieses Mal war ich mit meinem kleinen Neffen und seiner Mama unterwegs. Es ist wieder Binger Winzerfest und der Kleine will einen Wein Karussell fahren und ich einen Wein trinken. Aber erst mal essen. Natürlich wurde erst diskutiert ob zu diesem oder jenen Italiener. Am Ende konnte ich mich für das Gran Sasso durchsetzen, nächstes Jahr darf dann mein Schwesterchen auswählen.
Das Gran Sasso liegt etwas abseits vom Stadtzentrum, nahe des Flusses Nahe. Parkplätze gibt es ein paar
Geschrieben am 09.09.2016 2016-09-09| Aktualisiert am
09.09.2016
Besucht am 05.09.2016Besuchszeit: Abendessen 6 Personen
Hermannshof
Das nenne ich mal einen gelungenen Abend. Wundervolles Ambiente, netter, zuvorkommender und aufmerksamer Service, dazu sehr fein gegessen und beste Naheweine getrunken.
Und als Bonus gab es noch Besuch aus Idar Oberstein und Rheine. Carsten1972 machte mit seiner Frau Wanderurlaub im schönsten Weinanbaugebiet der Welt. Von Kirn nach Bingen in vier Tagen. Dazwischen will man ja auch gut verpflegt und gebettet werden. Und was gibt es nach der ersten Etappe besseres als im Bollants im Park sich einzuquartieren? Eben. Bei uns. (Hab ich aber nicht angeboten, noch nicht. Hatte Angst um meine Weinvorräte :-))
Vor Wochen sind wir und auch PetraIO in Kontakt getreten, da wir uns die Möglichkeit nicht nehmen lassen wollten uns einmal persönlich kennen zu lernen. Terminlich hat auch alles wunderbar geklappt.
An Tag X dann zeigte die Vlexx (regionaler Bahndienstleister) wieso die Bahn den Ruf hat immer zu spät zu sein. 15 Minuten hinter Plan hießen auch zehn Minuten später am Treffpunkt als die beiden anderen Parteien. Einen Parkplatz haben wir zum Glück noch bekommen, über Umwege durch das perfekt angelegte Anwesen fanden wir dann PetraIO und Carsten1972 samt Ehepartner auch schon mit den Nasen im Weinglas im Schatten sitzend und Weißburgunder am Trinken. Die Freude über unser Kommen war groß und die Begrüßung herzlich. Kurze Vorstellungsrunde, erster Smalltalk und hinein in den Speisesaal. Am Eingang wurden wir dann auch schon vom ersten Servicemensch in Empfang genommen und ins Restaurant geführt. Da staunte ich erst mal nicht schlecht. Sehr stilvoll, und elegant eingerichtet. Angelegt wie ein Gewölbekeller, gut 20 Meter lang und sechs Meter breit. Das Licht dezent aus diversen Leuchten von Wänden und Decken hängend. Über den langen Tischen (wie der Unsere) hingen dann Balken aus Fachwerken, unten heraus-strahlend drei Halogenspots. Obendrauf standen fünf dicke Stumpenkerzen. Sehr geil. Genauso was hab ich für unser Esszimmer gesucht.
Wir nahmen im linken hinteren Ende Platz, vorbei an bereits zahlreich erschienenen Gästen (ca. 20, es sollten noch ein paar wenige dazu kommen). Kaum das wir saßen stand unser Kellner (später entdeckte ich auf einer Tafel mit allen Angestellten, das unser Mann Josef heißt) schon wieder neben uns und verwies auf die beiden netten Körbchen mit zwei Sorten lecker Brot und einer Blumenkohlcreme. Die Creme war ganz angenehm und auch ganz lecker, umgehauen hat mich das Ganze aber nicht. Immerhin wurde kurze Zeit später nochmal komplett nachgefüllt.
Schon bald brachte Carsten den Einwand, wenn auch etwas verlegen, er hätte bei der Buchung etwas zu voreilig agiert und für den Abend für unseren Tisch ein Menü gebucht, hoffte aber, dass wir vielleicht trotzdem à la carte essen dürften. War zum Glück kein Problem.
Unsere vier Begleiter hatten ja noch ihren Weißburgunder, wir erhielten erst mal die Speisekarten und Josef fragte nach einem Aperitif Wunsch und empfahl sogleich einen Winzersekt vom VDP Weingut Gut Hermannsberg aus Niederhausen. Da hab ich mal schnell in die Karte geguckt, ja, stimmt, den gibt’s, sieben Euro die Flöte, die beiden anderen noch teurer... Dreimal wurde er dann geordert, unter anderem von mir und Fräulein.
Dann lass uns mal in die Speisekarte schauen. Im Internet steht genau dasselbe, also das wird auch schon mal gepflegt. Je sechs Vor- und Hauptspeisen. Preislich zwischen 7 und 31 €. Gehoben aber noch im Rahmen. Was gar nicht im Rahmen war, der Wasserpreis. 7,90€ für ein Fachinger Medium 0,75 ist eindeutig zu viel. Wir wussten zwar das nebenan ein Sternerestaurant ist, aber sollten doch die Preise drüben bleiben. Wozu dort am Montagabend auch noch zu war....
Am Ende war es dann nur Carsten der das Menü wählte.
Meinen Sekt hatte Josef erst mal vergessen, auch an die Weinkarte musste erinnert werden. An mir war es dann passende Weine für den Abend auszuwählen. Carsten setzte da wohl große Hoffnungen in mich :-). Die Weinkarte gefiel mir sehr. Zwei Seiten mit Weiß- und Rotweinen im offenen Ausschank, dann gut zwanzig Nahewinzer mit je drei bis sechs Weine. Dazu ein paar Flaschen anderer Anbaugebiete , Italiener, Franzosen und Spanier. Hier sollte eigentlich jeder glücklich werden. Und die heimischen Gewächse waren zudem sehr fair kalkuliert, da geht auch schon mal eine Flasche mehr über den Tisch…
Die ersten beiden Flaschen des edlen Wassers fanden an unseren Tisch und wurden auch eingegossen um anschließend auf einem Beistelltisch zu ruhen. Es war eh kaum Platz auf unserem großen Tisch. Jeder hatte mittlerweile drei Gläser vor sich, dazu die beiden Brotkörbe, Besteck für drei Gänge, eine gute Stoffserviette, Brotmesser mit Miniteller und ein Blumengesteck schmückten den blanken Holztisch. Und dann gab es ja noch die Menükarten. Die Stühle unterschiedlich in Art und Aussehen, meiner war sehr gemütlich.
Ich war immer noch in die Weinkarte vertieft (wollte die auch nicht so schnell wieder hergeben wie es der Service gerne hätte) und bekam so nur am Rande mit wie sich quer über den Tisch unterhalten wurde. Es war aber auch schwierig bei der genialen Auswahl. Josef brachte dann erst mal einen
Gruß aus der Küche (Für ein Foto hiervon verweise ich auf die Bewertung von PetraIO, sofern eine folgt ;-) )
Thunfischtatar mit Brunnenkresse, serviert auf einem „Gourmet-löffel“, mit einem Happs war der dann leer. So besonders war der Gruß jetzt nicht, lecker schon, auch wenn wir uns einig waren, etwas weniger Salz wäre mehr gewesen…
Irgendwann hatte ich dann auch den ersten Wein gefunden und Josef gebeten uns eine Flasche zu bringen. Das dauerte zwar einen Moment (andere Gäste haben ja schließlich auch Hunger und Durst), der Wein kam dann aber perfekt temperiert mit sechs schönen Gläsern an den Tisch. Erst bekamen die Damen die Gläser, dann die Herren. Dann wurde die Flasche geöffnet und Carstens Frau durfte mit einem ersten Schluck den Wein für gut befinden. Ein trockener Riesling ‚S‘ vom Weingut Hees in Auen, Jahrgang 2014 – kostete 29€ die Flasche. Im Vergleich zum Wasser ein Schnäppchen. Ein schöner Wein, fruchtig mit guter Säure, leichte Noten von der Gärung mit wilden Hefen und auch recht saftig. Und mit der Zeit wurde das Ganze noch runder. Ein echt toller Wein eines noch jungen Winzers von der Nahe! Nebenbei sollte dieser Wein auch unsere Vorspeisen begleiten.
Ricottaravioli mit confierten Tomaten, Salbeibutter und gehobeltem Parmesan (19€)
Fräulein hatte sich da was wirklich Leckeres bestellt. Auch optisch. Unter reichlich gehobelten Parmesanscheiben und einer aufgeschäumten Parmesansoße waren einige gut gefüllte Teigtaschen mit sehr schmackhafter Ricottafüllung. Das ganze lag dann noch in gebräunter Salbeibutter die besser nicht zu machen ist. Ein wirklich hinreisendes Gericht. Ich war ein bisschen neidisch… Abgerundet wurde der Teller mit vier Scheiben der confierten Tomaten, etwas Kräuterpesto und frisch gemahlenem Pfeffer. Sehr geil! 5*
Rosa gegarte Kalbsrückentranchen mit Frankfurter Grüner Soße und wachsweichem Eigelb (17€)
Übersichtlich würde ich mal sagen wollen. Ein paar Scheibchen (7 oder 8) sehr zart gebratenes Kalb (leider nicht rosa), etwas Salz und Pfeffer hätte ich mir gewünscht. Ansonsten okay. Die Grüne Soße wurde von Meerrettich dominiert. Passte eigentlich ganz gut, nur die Kräuter gingen völlig unter. Das Ei war auch nicht mehr wachsweich, ziemlich schnittfest sogar. Die drei Scheiben der gegarten Kartoffel unter den Radieschenstreifen waren so eine Art Sättigungsbeilage. Frische brachten die geschnittenen Basilikumblätter. An für sich ein gutes Gericht. Aber – Zu dem Preis hab ich ein bisschen mehr erwartet und die Umsetzung war auch nicht 100% wie angekündigt. Und in einem Haus wie hier muss ich dann auch etwas anders bewerten. Daher nur 3,5* für das tranchierte Kalb.
Die anderen Gerichte am Tisch sahen dann wieder viel besser aus und ich glaube auch alle waren sehr zufrieden. Nur der Wein war alle. Also blätterte ich wieder im Buch. Jetzt galt es den passenden Wein zum Hauptgang und vor allem für Carsten zu finden, der erste war nicht ganz sein Ding. Aber ich wurde fündig. Ein weiterer Riesling trocken – Paradies 2013 (36€), Weingut Korrell aus Bosenheim / Bad Kreuznach. Es gab erst mal neue Gläser für jeden, Carsten durfte diesmal den Vorkoster machen und schon der erste Duft in seiner Nase brachte nur das Wort „Fett“ aus ihm heraus. Puhh… richtig gewählt ;-) Ein ganz anderer Riesling als der zuvor. Aromentechnisch war das schon eine ganz andere Welt. Sehr exotisch, gereift, richtig cremig und vollmundig, sehr lang. Nicht ganz mein Geschmack, aber dennoch ein Spitzengewächs. Es wurde dann wieder reihum eingeschenkt, die Flasche im Kühler geparkt. Auch eine dritte Flasche Wasser musste her. Viel Quatschen macht durstig. Josef kam dann und fragte ob wir gleich weiter oder ob wir zehn Minuten warten wollten mit den Hauptgerichten. Wir hatten keine Eile. So blieb mehr Zeit um sich über Wein und sonstiges zu unterhalten. Und es gab viel zu erzählen. Die Zeit verging leider wie im besagten Flug…
Orecchiette mit Pulpo & Calamaretti, gebundener Muschelsud und Rucola (24€)
Mal wieder. Fräulein und der Pulpo. Hat ja auch Recht. Ist schon was Feines. Zu Beginn empfand ich das Gericht etwas Langweilig. Mit Meeresgetier wurde nicht gespart, davon gab es genug und das auch perfekt zubereitet. Dazu gab es auch ausgelöste Miesmuscheln, grüne und gelbe Zucchini. Über allem leicht angemachter Rucolasalat und Parmesanspäne. Später, als ich den Teller leer essen durfte bekam das Gericht für mich einen anderen Charakter. Durch den Muschelsud unten drin wurde das Gericht rund. Das schmeckte nach Meer, aber nicht zu dominant. Durch die leichte Bindung wurde das etwas kompensiert. Die Nudeln sichtlich hausgemacht und gut gekocht. Wieder ein feines Essen. Fräulein hatte an dem Abend glückliches Händchen. 5*
Feines Fricasse von der Perlhuhnbrust mit jungen Erbsen Champignons und Linguine (25€)
Auch hier muss ich erst mal wieder meckern. Das waren keine Linguine sondern Tagliatelle. (Linguine sind maximal 4 mm breit, diese hier waren mindestens 6-7 mm breit.) Will aber nicht zu kleinlich sein, sie waren hausgemacht und waren wunderbar. Unter Fricasse verstehe ich auch etwas anderes als in Würfel geschnittene Hühnerbrust. Hätte man doch schön auseinander zupfen können… So wirkte es wie ein Ragout mit frischen, feinen jungen Erbsen und schön angebratenen Pilzen. Aber da waren ja noch die beiden Soßen. Eine kraftvolle, dunkle Jus unter den Nudeln (sieht man auf dem Bild leider nicht) und die helle, cremigere rund um das Fricasse. In sich ein stimmiges Gericht an dem es geschmacklich nichts auszusetzen gab. Und der Riesling war perfekt dazu! 4,5*
Auch unsrer Mitesser waren alle sehr zufrieden, leider konnte Petras Mann seinen Fisch nicht fertig essen und somit wurde das Gericht am Ende noch unter uns aufgeteilt. Und ich muss sagen eine so tolle Lachsforelle hatte ich noch nicht. Perfekt. So zart und wachsweich, das zerging auf der Zunge. Und ein so feiner Geschmack. Toll! Der dazu gehörige Wildreis wurde auch hoch gelobt, ich sah es nicht ganz so euphorisch.
Und nun, man ahnt es bestimmt, der Wein war schon wieder alle (was ist auch schon eine Flasche für sechs Personen). Also wieder in die Karte geguckt die ich immer noch unter dem Tisch versteckte, damit sie mir Josef nicht wegnimmt. Mir war noch Rotwein und ich fand ein paar Befürworter. Ich wollte mich zwischen Zweien aus dem offenen Ausschank entscheiden und bat um je eine Probe. War wie selbstverständlich kein Problem. Mit zwei Gläsern und den beiden Flaschen kam Josef und gab mir zwei großzügige Probeschlücke. Carsten und ich probierten dann und gaben letzten Endes dem 2014er Sankt Laurent (36€) vom Weingut Montigny aus Laubenheim den Vorzug gegenüber dem Spätburgunder ‚S‘ 2013 vom Weingut Sinß aus Windesheim. Ein kraftvoller Rotwein mit beerigen Noten, etwas Pfeffer vernahm ich und Schokolade. Auch toll.
Auch schon zu erwarten war, dass wir noch die Dessertkarte gereicht bekamen. Mal kurz rein geguckt (auch stolze Preise!!!) Creme Brulee (12€!!), Sorbetvarianten, Käseauswahl. Ich war aber pappsatt, Fräulein genehmigte sich eine Tasse Kaffee (3,30€)
Die kam dann sehr originell auf einem Tablett mit lauter Kaffeebohnen, Milch, Zucker und Süßstoff. Sie war damit zufrieden, die anderen drei bestellten sich ein Dessert. Carsten hatte sowieso eines dank dem Menü. Ich hab dann bei ihm mal löffeln dürfen.
Buttermilchparfait mit Cranberries? (ich weiß es nicht mehr), Aprikosen und Kürbiskernen.
Wie gesagt zweimal stach ich zu. Das Parfait war auch mit den Beeren zubereitet, zumindest deutete die Farbe darauf hin. Das ganze sah aus wie ein Sandwich (wer kennt es nicht, das BIG Sandwicheis von Schöller). Nur dass das Parfait ganz rosa war und die „Waffel“ aus einer weichen Kürbiskernkruste war. Mein Highlight aber der Kürbiskernschwamm. Vom Geschmack her gar nicht mal so aber die Konsistenz wunderbar (wie geht das??) Die Aprikosen habe ich nicht probiert. Sahen aber sehr gut aus!
Jetzt waren aber wirklich alle satt. Aber eine Flasche Rotwein musste doch noch her. Unser Durst nach neuem war nicht zu stillen. Zum Abschluss sollte es noch mal eine Cuvée sein. Vom Meddersheimer Weingut Hexamer, die 2011er Rotweincuvée No.3 (32€). Gemischte Urteile am Tisch, der vorige Rote war zugänglicher. Dieser Wein hatte schon genug Zeit zu reifen, was man auch schon in der Nase merkte. Dunkle Beeren etwas rauchig, speckig und leichte Lackritznoten. Im Mund dann sehr saftig und voll. Kräftiger Rotwein der auch nach einem Festtagsbraten ruft.
Ein junger Kerl im Service wurde noch als Fotograf missbraucht und durfte von uns sechs ein Erinnerungsfoto schießen. Die Rechnung teilten wir dann durch drei. Carsten ließ sie sich aufs Zimmer schreiben, wir gaben ihm das Geld bar inklusive Trinkgeld auf die Hand. Es kam schon ein nettes Sümmchen zusammen, aber bei vier Flaschen Wein und vier Flaschen Heilwasser darf man sich nicht wundern. Ich denke aber mal, das war uns der Abend wert.
Leider ging der viel zu schnell vorüber und die Hälfte von uns musste ja tags darauf wieder arbeiten. Aber die Einladung ins Münsterland haben wir schon bekommen. Wäre echt schön wenn es klappt.
Danke für einen schönen Abend an PetraIO, Carsten1972 und ihre Partner.
Fazit:
Wir hatten einen wundervollen Abend der nach Wiederholung schreit!
Eine Gesellschaft wie man sie sich nur wünschen kann und nebenbei auch noch sehr gutes Essen und leckeren Nahewein. Das Essen hätte ich mir hier und da noch etwas kreativer gewünscht, das was verzehrt wurde war aber sehr gut bis hervorragend. Ein paar Kleinigkeiten hatte ich schon auszusetzen, ich hätte gerne hier und da mal Sterneküche blitzen sehen wollen. 4,5* Der Service verdient ganz klar volle 5*. Sehr aufmerksam, freundlich und zuvorkommend und sich auch jederzeit um seine Gäste sorgend, selbst wenn diese gar nicht am Tisch sind. Vorbildlich! Das Ambiente hat auch ganz klar 5* verdient. Da wurde geklotzt. Nicht nur im Restaurant, sondern auf dem ganzen Anwesen. Sehr stilvoll und gemütlich. Die Sauberkeit ist vorbildlich. 5* Ich habe nichts zu bemängeln. Auch bei den Toiletten. (Hier ist übrigens alles ebenerdig erreichbar) Nur beim PLV muss ich ein paar Abstriche machen. 7,90€ für eine Flasche Mineralwasser ist einfach frech. Wir waren ja nicht im Jungborn, dem Sternerestaurant (was mag die da kosten?) Und meine Vorspeise war in meinen Augen für das gebotene auch zwei bis drei Euro zu teuer. Der Rest dagegen angemessen, die Weine im Vergleich zum Wasser fast günstig. 4*
Trotzdem bin ich einem Wiederbesuch nicht abgeneigt. Trinken wir halt noch mehr Wein beim nächsten Besuch ;-)
5–unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Hermannshof
Das nenne ich mal einen gelungenen Abend. Wundervolles Ambiente, netter, zuvorkommender und aufmerksamer Service, dazu sehr fein gegessen und beste Naheweine getrunken.
Und als Bonus gab es noch Besuch aus Idar Oberstein und Rheine.
Carsten1972 machte mit seiner Frau Wanderurlaub im schönsten Weinanbaugebiet der Welt. Von Kirn nach Bingen in vier Tagen. Dazwischen will man ja auch gut verpflegt und gebettet werden. Und was gibt es nach der ersten Etappe besseres als im Bollants im Park sich einzuquartieren? Eben. Bei... mehr lesen
Restaurant Hermannshof
Restaurant Hermannshof€-€€€Restaurant0675193390Felkestr. 100, 55566 Bad Sobernheim
5.0 stars -
"Wir hatten einen wundervollen Abend der nach Wiederholung schreit!" NoluxHermannshof
Das nenne ich mal einen gelungenen Abend. Wundervolles Ambiente, netter, zuvorkommender und aufmerksamer Service, dazu sehr fein gegessen und beste Naheweine getrunken.
Und als Bonus gab es noch Besuch aus Idar Oberstein und Rheine.
Carsten1972 machte mit seiner Frau Wanderurlaub im schönsten Weinanbaugebiet der Welt. Von Kirn nach Bingen in vier Tagen. Dazwischen will man ja auch gut verpflegt und gebettet werden. Und was gibt es nach der ersten Etappe besseres als im Bollants im Park sich einzuquartieren? Eben. Bei
Geschrieben am 24.08.2016 2016-08-24| Aktualisiert am
24.08.2016
Besucht am 10.08.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 45 EUR
Mandarin
Fräulein hatte einen Termin in Bad Kreuznach, da bot es sich an, abends dort ins Kino zu gehen und zuvor noch etwas zu essen. Der Dame war nach chinesisch und da wir schon lange nicht mehr im Mandarin waren und aus der Vergangenheit her keine schlechte Erinnerungen hatten ging es kurzer Hand dort hin.
Gelegen unmittelbar am Marienwörth Krankenhaus (nicht zu verwechseln mit dem Mandarin Garden gegenüber auf der anderen Straßenseite!!!) sind Parkplätze in den umliegenden Parkhäusern zu ergattern. Wir also ohne Reservierung ins Mandarin hinein (war ja auch ein Mittwoch Abend). Viel los war nicht. Gerade mal fünf weitere Personen an zwei Tischen waren anwesend. Im Laufe des Abend sollten noch weitere 7 Personen dazu kommen.
Im Inneren hat sich die ganzen Jahre nichts geändert. Typische fernöstliche Dekorationen, Ornamente, bauchige Lampen, viel roter Teppich und goldene Accessoires. Hier und da Orchideen und ein Aquarium mit Zierfischen (nicht zum Verzehr geeignet)
Wir werden von der Chefin des Hauses empfangen und wir dürfen uns einen freien Tisch aussuchen. Gerne am Fenster, da ist das Licht besser. Wir nehmen Platz und bekommen gleich darauf die Karten gereicht. Man lässt uns in Ruhe wählen. Die Karte hat sich auch nicht geändert. Diese Karte findet man zu 90% überall in deutschen Chinarestaurants. Nur wird sie nicht überall gleich interpretiert.
Erfahrungsgemäß wissen wir um die großen Portionen in solchen Lokalen, daher fällt die Entscheidung gegen eine Vorspeise und für nur ein Hauptgericht. Da waren sie aber wieder meine drei Probleme. Ein Gericht mit Ente, oder mit Ente oder doch lieber Ente? Nein diesmal soll es Tintenfisch sein. Da ich in der Vergangenheit immer zufrieden war mit der Qualität der Speisen riskierte ich mal was neues. Um es vorweg zu nehmen verrate ich jetzt noch nichts.
Zu trinken bestellten wir nach angenehmer Wartezeit ein Hefeweizen (Erdinger, 0,5l / 3,50€) und ein kleines Wasser (0,25l / 1,70€). Beides kam zügig zu uns, das Wasserfläschchen wurde am Tisch geöffnet und eingegossen. Das Weizen schön temperiert. Direkt nach der Bestellung wurde die kleine Öllampe auf dem Tisch entzündet und kurz darauf die Warmhalteplatte gebracht und die Teelichte darin entzündet um dann die leeren Teller dort warm zu halten. Alles läuft hier immer gleich ab. Da kann man die Uhr nach stellen. Auch ganz nett. Nach der Bestellung bekamen wir einen Pflaumenwein serviert, ähnlich dem Ouzo beim Griechen. Kann, muss aber nicht.... Trotzdem Danke!
Dann dauerte es etwas. Also Zeit sich umzusehen. Der Boden komplett mit rotem Teppich ausgelegt, die dunkelbraunen Holzstühle mit dem gleichen Rotton mit Polstern bezogen, die Tische in weiße Decken eingehüllt.
Rosa Papierservietten und Besteck sind bereits eingedeckt, ebenso steht eine Menagerie mit Salz- und Pfefferstreuern, Soja- und Chilisauce bereit. All dies wurde an diesem Abend nicht von uns genutzt.
Zwischendurch noch schnell der Gang zur Toilette, hier gab es nix zu beanstanden, alles so wie man es erwartet.
Zurück am Tisch dauerte es nicht lange, da kamen schon die Essen. Der Reis wurde wie immer in einer Edelstahlschale serviert, ausreichend für uns beide.
Gebratenes Hühnerfleisch mit Paprika, Champignons, Sprossen und Cashewnüssen. (9,50€)
Wie zu erwarten ein üppige Portion an gut gebratenem Hähnchenbrustfilet, frischen Champignons und knackigem Gemüse. Außer Paprika waren da noch Möhren, Zwiebeln und Knoblauch. Und eine gesunde Portion Chili. Ein rundes Gericht das lecker war und zu gefallen wusste. Auch mir. Musste ich das letzte Drittel noch verputzen. Der Reis dazu war ordentlich gekocht, klebte leicht, und war auch noch leicht bissfest. 4*
da kamen 13 (meine Lieblingszahl) schön frittierte Tintenfischringe an den Tisch. Augenscheinlich selbst geschnitten und paniert mit asiatischen Pankomehl. Perfekt in der Struktur waren die Ringe kein bisschen gummiartig, sehr knusprig und sehr fein im Geschmack. Die dazu servierte süß-saure Sauce hätte es so nicht gebraucht, war mir persönlich zu ausdruckslos. Dafür waren das Sproßengemüse mit Chinakohl, auf dem Tintenfischringe gebettet waren, passend und lecker. Ich war zufrieden und würde das hier so jederzeit wieder bestellen. 4*
Gut gesättigt bezahlten wir dann mit Karte, wir bekamen einen ordentlichen Beleg und wurden beim Rausgehen freundlich verabschiedet. Hier wird zwar keine asiatische Hochküche geboten, aber das was es gibt ist lecker, ist sein Geld wert und man wird satt. Wir kommen gerne wieder!
Fazit:
Ein Chinese dem wir gerne unser Vertrauen aussprechen! Beim Essen sind wir hier noch nie reingefallen. Von der Auswahl, das was man so kennt aber schmackhaft umgesetzt. Frisch gekocht mit guten, frischen Produkten. 4* Der Service ist asiatisch zurückhaltend aber freundlich und aufmerksam. Hier spürt man die jahrzehnte lange Erfahrung. Nur die Nachfrage der Zufriedenheit fehlt. Störte mich aber nicht. Hab's auch nicht vermisst. 4* Ambiente. Nichts ungewöhnliches, wie zu erwarten. Auch wie bei 90 % der üblichen Asiaten. Aber doch stimmig. Auch hier 4* An der Sauberkeit kann ich auch nichts kritisieren. Wie man es sich wünscht 4* Das PLV empfinde ich als ausgezeichnet. Was hier für das Geld geboten wird ist mehr als ordentlich. Gerne 5*
4–gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Mandarin
Fräulein hatte einen Termin in Bad Kreuznach, da bot es sich an, abends dort ins Kino zu gehen und zuvor noch etwas zu essen. Der Dame war nach chinesisch und da wir schon lange nicht mehr im Mandarin waren und aus der Vergangenheit her keine schlechte Erinnerungen hatten ging es kurzer Hand dort hin.
Gelegen unmittelbar am Marienwörth Krankenhaus (nicht zu verwechseln mit dem Mandarin Garden gegenüber auf der anderen Straßenseite!!!) sind Parkplätze in den umliegenden Parkhäusern zu ergattern. Wir... mehr lesen
Mandarin
Mandarin€-€€€Restaurant067144194Wilhelmstr. 5, 55543 Bad Kreuznach
4.0 stars -
"Ein Chinese dem wir gerne unser Vertrauen aussprechen!" NoluxMandarin
Fräulein hatte einen Termin in Bad Kreuznach, da bot es sich an, abends dort ins Kino zu gehen und zuvor noch etwas zu essen. Der Dame war nach chinesisch und da wir schon lange nicht mehr im Mandarin waren und aus der Vergangenheit her keine schlechte Erinnerungen hatten ging es kurzer Hand dort hin.
Gelegen unmittelbar am Marienwörth Krankenhaus (nicht zu verwechseln mit dem Mandarin Garden gegenüber auf der anderen Straßenseite!!!) sind Parkplätze in den umliegenden Parkhäusern zu ergattern. Wir
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Letzter Tag im Harz. Noch einmal eine kleine Tour stand bevor. Diesmal ein Rundweg von knapp 15 Kilometern. Leichtgängiges Gelände. Wir sollten auch die Eckertalsperre passieren, durch die die innerdeutsche Grenze verlief und Niedersachsen von Sachsen-Anhalt trennt. Ausgangs- wie Zielpunkt war am Radau Wasserfall. Dort befindet sich auch eben jene Waldgaststätte, die wir dann im Anschluss hungrig besuchten.
Waldgaststätte Radau Wasserfall
Das ansehnliche Gebäude wurde Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet, inklusive dem namensgebenden Wasserfall. Im Außenbereich gibt es eine Art Biergarten, der Jahreszeitbedingt etwas mitgenommen und vernachlässigt aussah. War eh zu frisch um draußen zu sitzen.
Biergarten mit Wasserfall
Die Autos konnten wir auf hauseigenen Parkplätzen abstellen. Zu neunt stürmten wir dann in den Gastraum. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.
Uralt wirkende Sitz- und Tischmöbel, halbhoch mit Holz vertäfelte Wände, helle Kassettendecken und immer wieder mit Holzbalken durchzogene Wände und Decken. Ganz schön der uralte Ofen hinter uns, der wohl aber nicht in Betrieb war. Neben uns stand dann noch ein Klavier (welches nicht von uns benutzt wurde) und Unmengen an Jagdtrophäen an den Wänden und sonstiger „Nippes“.
Aber wir waren ja nicht da um uns wohlzufühlen, sondern um uns aufzuwärmen und dem Hunger entgegenzuwirken.
Wir wurden empfangen von einem männlichen Servicemitarbeiter, der uns den großen Tisch am Ofen anbot. Der war mit einer beige-grauen Tischdecke belegt, darauf nochmal eine kleinere, altrosa und beige gestreifte. Mittig eine Kerze und Salz- und Pfefferstreuer. Bestecke und Servietten kamen erst nach dem Bestellen auf einem Teller vom Kellner gebracht.
Wir nahmen Platz, verstauten selbst die Jacken neben uns und bekamen alsbald die Speisekarten gereicht. Die bietet einen Ausflug in die deutsche harzhafte Küche. Die „kalte Karte“ hält alles vor, was dem Wanderer wieder auf die Beine hilft (geräuchertes Forellenfilet, belegte Brote und Harzer Käse-Spezialitäten). Ein paar Salate und Forellengerichte, vier Suppen. Dazu die „Stallgerichte“ (wieso Stall weiß ich auch nicht), typisch deutsch Hauptspeisen wie (Jäger-)Schnitzel, Gulasch, Grünkohl mit Harzer Schmorwurst, Kasslerbraten, Tafelspitz und Königsberger Klopse. Und leider hat sich auch hier das deutsche Putencurry mit Reis eingeschlichen. Und jedes Gericht hat seine eigene Soße / Beilage...
Zusätzlich gab es noch die Wildkarte mit fünf Gerichten, (zweimal Hirsch, dreimal Wildschwein). Schließlich nehmen Kuchen und Eis auch einen nicht gerade kleinen Teil der Speisekarte ein.
Getränke gibt es vornehmlich von regionalen Erzeugern, auch ein paar Weine, die meines Erachtens nicht erwähnenswert waren. Bleiben wir beim Bier, da sind wir bisher im Harz immer gut mit gefahren ;-)))
Nach angenehmer Zeit durften wir bestellen, die Getränke kamen auch nach kurzer Wartezeit und wurden anstandslos serviert. Viel zu tun hatte unser Kellner eh nicht, es saßen nur zwei weitere Personen im Raum. Die meisten bestellten Bier, verschiedenste regionale Spezialitäten, (Schwarzbier, Kellerbier..) ich begnügte mich mit einem Hellen. (Preis und Brauer nicht mehr bekannt...) Es war aber sehr süffig und gut zu trinken.
Es dauerte dann etwas bis die ersten Essen den Weg an unseren Tisch fanden. Beilagensalate und für mich die fruchtige Beilage zu meiner bestellten
Hirschkeule in Rahmsauce, Rotkraut, Kartoffeln, Pfirsisch und Preiselbeeren (14,40€)
Hirschkeule in Rahm mit Rotkraut und Salzkartoffeln
Ja, die fruchtige Beilage. Dosenpfirsich und Preiselbeeren aus dem Glas. Ich hab's mal probiert, ließ es am Ende aber weiter unberührt. Man muss ja nicht immer alles essen. Die Hoffnung ruhten auf dem Hirsch. Der war dann auch das Beste am Gericht. Mürbe gegart und noch nicht zu trocken, kaum Fett und schön kräftig im Geschmack. Drei ordentliche Scheiben waren auf dem Teller, begossen mit reichlich „Rahmsauce“, die ursprünglich eher pulvriger Natur war. Schmeckte stumpf, wenig „rahmig“ und machte nur bedingt Spaß. Dafür waren die Kartoffeln leider zu trocken, wenn auch geschmacklich in Ordnung. Das Rotkraut wurde im Ring angerichtet, wohl selbstgemacht aber auch ewig lang gekocht und hatte somit kaum noch Struktur. Auch ohne Gebiss essbar. Geschmacklich ausbaufähig. Ein Salatblatt mit Gurken- und Orangenscheibe brachten noch etwas Farbe auf den Teller. Ich war am Ende satt, das zählte, aber das war nix wofür ich wieder kommen würde. 2*
Dann doch lieber wieder schnell zurück in die Unterkunft, da gab es auch noch genügend Bier und Knabberzeug oder Schokolade für das Wohlbefinden. Dass wir getrennt bezahlen wollten war kein Problem. Dann noch mal schnell die Toiletten besucht und bemerkt, dass es noch weiter in die Vergangenheit gehen kann. Man hätte meinen können die sanitären Anlagen stammen noch aus der Zeit in der das Haus gebaut wurde. Einfachste Armaturen, offen verlegte Wasserleitungen, klein und eng, saukalt und einfach renovierungsbedürftig. Und das schon dreimal...
Eine Verabschiedung gab es von Seiten des Kellners nicht. Er ward nicht mehr gesehen...
Fazit:
Hier steht die Zeit still, sogar in der Küche....
Das Essen ist nicht wirklich schlecht, aber auch nicht mit Hingabe und Leidenschaft gekocht. Gerade so gut dass es „essbar“ ist, ohne grobe Schnitzer. Aber Freude kann es nicht entlocken... 2*
Der Service tut was er soll, auch kamen zwischendurch Nachfragen ob noch alles okay sei. Das war aber auch nicht mehr als der Durchschnitt leistet. 3*
Das Ambiente habe ich oben schon erwähnt. Mir zu altbacken aber dann doch wieder authentisch die Region betreffend. Daher diplomatische 3*
Die Sauberkeit war im Gastraum durchaus in Ordnung. Zu den Toiletten habe ich genug gesagt. 2,5*
Das PLV wäre eigentlich in Ordnung, aber die Fertigsauce, Dosenobst usw... lassen mich da Abstriche machen. 3*
2 – kaum wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")