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Meine Frau wollte wieder einmal einen Ausflug über die Landesgrenzen in die Palz machen und zwar in den Zweibrücker Rosengarten. Mit Tochter und Schwiegersohn war sie dort häufiger, meistens wenn irgendwelche Veranstaltungen waren. Ich war nur einmal mit, an diesen Veranstaltungen (Gartengestaltung, Mode etc.) eher weniger interessiert. Soweit ich mich erinnere hatte ich damals auch einen Bericht über das "Hotel & Restaurant Rosengarten", das mittlerweile "NOA Restaurant &Loungebar" heisst, geschrieben; hier finde ich ihn nicht mehr, war möglicherweise auch noch zu RK-Zeiten gewesen.
Meine Frau hatte uns für 13:00 Uhr einen Tisch bestellt, leider wurden wir nicht im Aussenbereich platziert, weil dort sämtliche Tische belegt waren. Wir erhielten stattdessen einen Tisch im Innenbereich; dort war es vor allem ziemlich stickig und vor allem laut. Rechts neben uns drei ältere Damen, links neben uns in älteres Paar und gegenüber ein großer Tisch mit Oma und Opa sowie zwei Töchter mit den dazugehörigen Schwiegersöhnen, einem Knaben und einem Mädchen (jeweils knapp 8 Jahre alt) und zwei Babys. Hier wurden nicht nur zwei Mütter sondern auch eine Oma zum Muttertag ausgeführt und das gestaltete sich nicht eben leise. Zusätzlich schwappte durch die geöffnete ins Freie führende Tür noch der Geräuschpegel des Aussenbereichs herein; man kann sich sicher vorstellen, was das in Summe ergab.
Ambiente: Laut meiner Frau wurde hier ziemlich viel umgestaltet; ungemütlich ist es nicht ausser wenn es gerade sehr laut ist. Stofftischdecken spart man sich mittlerweile; man blickt auf die nackte Tischplatte. Vorteil: Ist der Gast weg, einmal drüberwischen, nicht über den Gast sondern über die Tischplatte, und schon isses wieder sauber. Eingedeckt wird erst wenn der Gast Platz genommen hat, nicht immer zeitnah; Stoffservietten und die Bestecke in einem Holzkistchen, aus dem heraus sich der Gast gefälligst selbst bedienen soll. Für den Innenbereich vergebe ich drei Sterne; für draussen hätte es einen mehr gegeben.
Service: Hauptsächlich betreute uns ein Herr mit Vornamen Stefan, so sagt es das Schildchen an seiner Hemdbrust aus; komplett heist er laut der uns zum Ende übergebenen Rechnung Stefan Hildebrandt. Im Dienst am Gast ergraut und heute bei vollem Haus schwer gefordert, auch wenn ihm drei oder vier junge Kollegen/innen zur Hand gingen. Meine Frau kennt ihn vom Ansehen; er war hier wohl schon zu Zeiten des "Restaurants Rosengarten" und ist quasi Service-Urgestein.
Wie bereits erwähnt mussten wir viel Geduld aufbringen, aber irgendwann kamen die Speisekarten, irgendwann wurden die Getränke- und Speisenwünsche aufgenommen, irgendwann kamen auch die Getränke, leider nicht auf dem Fuss gefolgt von den Speisen. Irgendwann wurde auch noch die Dessertkarte gebracht, irgendwann wurden die Dessertwünsche aufgenommen und irgendwann kamen die Desserts . Geraume Zeit später, etwa 20 Miunten nach unserem Zahlungsbegehren, kam dann auch Herr Stefan mit dem Kartenlesegerät. Wir konnten zahlen und gehen, haben uns dann noch ein knappes halbes Stündchen draussen mit Blick auf die Zweibrücker Rennbahn hingesetzt bevor es dann wieder zurück nach Saarbrücken ging. Da ich gesehen habe, wie schwer der Service geackert hat, lasse ich die Leer- sprich Wartezeiten hier ausser Acht und vergebe für den Service sauer verdiente vier Sterne.
Sauberkeit: alles prima, fünf Sterne.
Essen und Trinken: Meine Frau wählte eine selbstgemachte Limonade "Mango-Minze" (0,4l EUR 4,90); im Glas schwammen Minzeblätter, Mangostücke und Eiswürfel. Dazu gab es einen Trinkhalm und einen langstieligen Löffel zum Herauslöffeln der Blätter und Fruchtstücke. Diese Limonade gefiel ihr sehr gut.Ich hatte als Starter ein Park Pils (0,4l EUR 3,80) und zum Essen einen Sauvignon Blanc (0,2l EUR 8,80) vom Hainfelder Weingut Klein. Park Pils ist nicht so unbedingt meins und der Wein war noch sehr jung ;-))
Auf Vorspeisen verzichten wir beide. Meine Frau wählte als Hauptgericht "Kaisergranat und Zander gebraten, Risotto, Safran, Seegras und Tomatenconfit" für EUR 25,90. Es ist schon ziemlich lange her, dass ich einen echten Kaisergranat (Scampo) im Restaurant gesichtet habe; so gut wie immer werden dem Gast unter dem Namen "Scampi" irgendwelche Garnelen untergejubelt. Hier war jedenfalls ganz unverkennbar ein echter Vertreter aus der Familie der Hummer am Start und nicht irgendein Pseudo-Wesen. Er schmeckte sehr gut und auch der auf der Haut gebratene Zander musste sich nicht verstecken. Meine Frau war mit ihrem Gericht jedenfalls voll zufrieden. Ich hatte mich für die "Kalbsleber gebraten mit Kartoffelpürree, Minimöhren, Perlzwiebeln und Portweinjus" (EUR 20,90) entschieden. Auszusetzen hatte ich nichts; die zwei Leberscheiben waren perfekt gebraten und mit schwerem Portweinjus wurden dem etwas nichtssagenden Kartoffelpü ordentlich auf die Sprünge geholfen. Als Tüpfelchen auf dem " I" hätte ich sehr gerne zwei Apfelscheiben auf der Kalbsleber gehabt, à la Kalbsleber Berliner Art, aber das ist jetzt Jammern auf sehr hohem Niveau. Als Dessert bestellte meine Frau sich ein Stück "Käsekuchen mit Sahne" (EUR 2,80) und eine Tasse koffeinfreien Kaffee (EUR 2,70) , nachdem man ihr glaubhaft versichert hatte, dass man selbstverständlich koffeinfreien Kaffee hätte. Die Tasse stand vor ihr, sie hatte noch nicht davon getrunken, als eine junge Servicekraft sich die Tasse vom Tisch schnappte und damit in Richtung Küche verschwand. Einige Zeit später kam sie mit einer neuen Tasse zurück; darin war nun wirklich koffeinfreier Kaffee, während der zuvor servierte ganz stinknormaler Kaffee gewesen war. Gottseidank war der Fehler noch rechtzeitig bemerkt worden; ansonsten hätte meine Frau heute Nacht hellwach im Bett gesessen. Für mich gab es als Dessert aus dem Bereich "fancy" der Getränkekarte "Schwarzwald Freiheit: die deutsche Antwort auf den Cuba Libre ; Wood Stork Spiced Rum, Coca Cola, Limette" für EUR 8,90. Allerdings musste ich dieses Dessert dreimal anmahnen, bevor es vor mir auf dem Tisch stand. Was so lange gedauert hatte, um ein bisschen Rum, Eiswürfel und zwei Limettenschnitze nebst einen Trinkhalm in ein Glas zu befördern, sich zusätzlich eine kleine Flasche Cola zu schnappen und das alles zu mir zu bringen weiß ich nicht,; ich habe über 20 Minuten darauf gewartet und wir waren mittlerweile im Innenraum so ziemlich die einzigen Gäste, nachdem der Mittagsansturm vorüber war. Na ja; von "Freiheit" habe ich beim Trinken nichts verspürt und wäre mit einem Glenmorangie Nectar d´or, einem Blair Athol oder einem Talisker wohl auch besser gefahren. Für "Essen und Trinken" vergebe ich vier Sterne plus einen halben extra für den Kaisergranat.
Fazit:Wir kommen irgendwann mal wieder, allerdings nicht zum Muttertag bzw. den Oster-, Pfingst- oder Weihnachtstagen.