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Zu Beginn der Woche hatte meine Herzallerliebste mich darauf aufmerksam gemacht, dass wir am Samstagmittag, sprich heute, in der "Linde" essen würden. Auslöser dafür war das heutige Stammessen zum Preis von EUR 9,00, die "Schnibbelchesbohnesupp mit Quetschekuche". Dieses Gericht wurde ihr früher zum Geburtstag von der Oma immer gekocht; nun hat sie zwar erst am kommenden Dienstag Geburtstag, auf diesen Tag fällt auch unser Hochzeitstag, aber dann würde es besagte Suppe ja nicht mehr geben. Also, man will ja nicht päpstlicher sein als der Papst, begaben wir uns so gegen 13 Uhr zur "Linde"; ein Tisch für uns war reserviert, denn seit gestern läuft in Bischmisheim die Kirmes und da geht ohne Tischbestellung eigentlich so gut wie nichts. Ich hatte mir bereits zuhause darüber Gedanken gemacht, was es für mich sein sollte, studierte im Internet die "Linden"-Speisekarte und war bei "Asiatische Krabbensuppe süß-scharf" für EUR 6,50 als Vorspeise und als Hauptgericht beim Tellergericht "Schwartenmagensalat sauer mit Bratkartoffeln" für EUR 7,50 gelandet; wäre ich nur dabei geblieben, was aber leider nicht der Fall war.
Mit dem Trinken waren wir schnell durch; pour Madame gab es eine große Fanta (0,4l EUR 4,40; schon ein bisschen happig!) und ein Franziskaner Weizen vom Fass (0,5l EUR 3,80) pour moi. Dass das Weizen im König Ludwig Weißbier-Glas kam, war zu verschmerzen. Kurz nach den Getränken kam der phantasielose Küchengruß; aufgeschnittenes Weißbrot, diesmal mit eine Schälchen Kräuterquark. Da blieb ich doch lieber ungegrüßt und alles ging an meine Frau. Anstatt auf meine vorhergegangene Eingebung zu hören schwenkte ich bei der Bestellung um auf "Lindentoast; zwei Schweinelendchen in Champignonsoße, mit Schinken und Käse überbacken" (EUR 12,90). Als mein Teller kam fiel ich fast vom Stuhl; die beiden mit Lendchen, Schinken, Käse und Champignons beladenen Toasts waren mit Soße förmlich geflutet und schwammen komplett in derselben. Sie waren deshalb natürlich komplett durchgesuppt und matschig; zu allem Elend handelte es sich bei der sogenannten Soße nicht um etwas aus Fleischabschnitten, Karkassen, Gewürzen etc. Gezogenes, das über viele Stunde vor sich hingeköchelt hatte, um dann zur definitiven Soße, dem Stolz eines jeden guten Kochs, zu werden. Nein, es war eine ganz hundsordinäre mit heißem Wasser eben kurz zusammengerührte Tütensoße, die auch entsprechend schmeckte, nämlich überhaupt nicht. Als eine Art Beilage fand sich noch etwas Salatähnliches, das man aber auch knicken konnte, auf meinem Teller.
Zufriedener war da schon meine Frau mit ihrer Wahl; die Supp schmeckte ihr, der Quetschekuche auch. Hundertprozentig glücklich war sie mit ihrem Gericht allerdings auch nicht. Wie sie mir erklärte, wird, und so hat sie auch ihre Oma damals gekocht, die Schnibbelchesbohnesupp aus Stangenbohnen gemacht, während hier Brechbohnen zum Einsatz gekommen waren.
Fazit: Mein Schatz war einigermassen zufrieden, ich dagegen absolut unzufrieden; da kann es verständlicherweise für "Essen" schon allein wegen der unzumutbaren "Soße" nicht mehr als eineinhalb Sterne geben, was dann auch den Gesamteindruck nach unten zieht. Ich hoffe aber, nach dem nächsten und hoffentlich erfreulicheren Besuch die "Linde" insgesamt wieder etwas besser bewerten zu können, allerdings steht der "Lindentoast" bei mir de facto künftig auf der schwarzen Liste..