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Gestern dann hatte sich mein Liebelein nach dem Studium der aktuellen "Linde"-Karte im Internet allerdings auf " Frischer Spargel mit paniertem Schweineschnitzel, Sauce Hollandaise und Salzkartoffeln" für EUR 23,50 eingeschossen und bestellte telefonisch einen Tisch für heute um 12:30 Uhr. Ich hatte mich mit meinem Gerichtewunsch noch nicht festgelegt und entschied heute ad hoc.
Der große Haupt-Gastraum war fast zur Gänze durch eine große Festtafel für ca. 25 Personen belegt, die nur noch Platz für drei kleine Tische in den Raumecken ließ; einer davon war unserer. Der Grund des Festes war schnell ausgemacht: ein kleiner Bub mit umgeschnallter Krawatte und in einem Glasgefäß mitten auf dem Gabentisch eine Kommunionskerze ließen für uns keine Fehlinterpretationen zu. Gottseidank waren wir mit unserer Bestellung schneller dran als die Festgesellschaft mit ihrer Kommunionsmenü-Auswahl; so blieben uns lange Wartezeiten erspart.
Meine liebe Frau bestellte, obwohl auch die "Linde" Averna im Angebot hat, nur eine kleine Apfelschorle für EUR 3,20; ich nahm ein Franziskaner Weißbier vom Fass (0,5l EUR 3,80). In Sachen Essen blieb sie bei ihrer bereits zuhause getroffenen Wahl, der Spargel-Schnitzel-Kombination. Obwohl das panierte Schweineschnitzel nicht in der Pfanne gebraten sondern frittiert und die Sauce Hollandaise nicht so richtig das Gelbe vom Ei war, war sie mit ihrer Wahl insgesamt doch zufrieden, obwohl die Spargelstangen auch nicht so toll sondern leicht matschig waren. Gefreut hat sie sich über meinen Beilagensalat, den ich ihr überlassen hatte; dessen Dressing wurde ausdrücklich gelobt.
Ich hatte für mich die "Schweinelendchen in Pfifferling-Kirsch-Pfeffersoße mit Kroketten und Beilagensalat" für EUR 19,80 bestellt, wobei ich darum bat, die Kroketten durch Spätzle, die es standardmäßig zu den "Lendchen in Bärlauchsoße" gab, zu ersetzen.
Dass Herr Diener, der Betreiber und Chefkoch der "Linde", speziell bei Kurzgebratenem häufig das Problem hat, den gewünschten Gargrad korrekt zu treffen, hatten wir in der Vergangenheit bereits zur Genüge erlebt, vor allem während der über vier Monate, die wir nach unserem Umzug noch ohne eigene Küche dasaßen und in der Zeit häufig den Bringedienst der "Linde" in Anspruch genommen hatten, wenn wir mal wieder hatten warm essen wollen (Restaurantbesuche waren damals wegen der pandemiebedingten Schließungen ja nicht möglich). Verschärfend kam damals hinzu, dass die Fleisch-Speisen ja während des Transports von der Linde" zu uns noch nachzogen. Heute nun wollte Herr Diener mit den für mich bestimmten meinen Lendchen offenbar ganz auf Nummer Sicher gehen nach dem Motto: "Wenn ich die Garzeiten bei den drei Lendentranchen variiere, treffe ich hoffentlich bei einer davon mitten ins Schwarze." Und so war es auch; eine war absolut auf den Punkt gegart, eine war leicht drüber und eine war absolut well done sprich "durcher als durch". Die Soße fand ich sehr gelungen, wenngleich die Pfefferkomponente aus meiner Sicht etwas zu "großzügig" ins Rennen geschickt worden war (meine Frau fand sie versalzen). Mit Pfifferlingen hatte die Küche wirklich nicht gegeizt, ebensowenig mit Kirschen. Die "Spätzle" waren so wie sich Klein Hänschen im Saarland Spätzle vorstellt; jede Schwabe hätte an meiner Stelle dieses aufgetischte Fertigprodukt, das mit Spätzle so wenig zu tun hatte wie ein Mangalitza-Schwein mit einem Meerschweinchen, vehement von sich gewiesen. Ich habe die Dinger gegessen; schlecht geschmeckt haben sie ja nicht.
Fazit: Insgesamt waren wir mit unserem heutigen "Linden"-Besuch zufrieden, haben hier allerdings auch schon besser gegessen.