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Gegen 18:30 Uhr trafen wir ein, wurden von der uns gut bekannten Thekerin wie immer sehr freundlich begrüßt und hatten die freie Auswahl unter mehreren Zweiertischen. Kaum hatten wir Platz genommen, erschien auch bereits eine junge Dame, um schon mal unsere Getränkewünsche zu erfragen; gleichzeitig hatte sie auch die Speisekarten mit an den Tisch gebracht. Diese Servicekraft ( auf der Rechnung als "Ihr Kellner: Manager 1 ausgewiesen) kannten wir von vorausgegangenen Besuchen her nicht, auch nicht ihren Kollegen. Egal; das Service-Dreigestirn versah seinen Dienst freundlich, kompetent und unaufgeregt, selbst als sich die Hütte bis auf den letzten Platz gefüllt hatte. Alles klappte bestens und nicht nur wir fühlten uns sehr gut betreut; dafür gibt es von mir viereinhalb Service-Sterne.
Meine Frau bestellte ihren üblichen Starter, den Averna mit Eis (EUR 3,20) und zum Essen einen sehr schmackhaften Cheverny Sauvignon (0,1l EUR 3,60). Ich begann mit einem dunklen Franziskaner Weizen (0,5l EUR 4.80) und wählte zum Essen einen roten Rasteau "La Fontaine" vom französischen Winzer Georges Perrot (0,2l EUR 9,70). Meiner Frau schmeckte der Probeschluck aus meinem Glas absolut nicht, für mich hat dieser sehr wuchtig und ziemlich kratzige Wein aber sehr gut gepasst. Der saarländische Kabarettist, Autor und SchauspielerGerd Dudenhöffer in seiner Paraderolle als Heinz Becker würde ihn wohl wie folgt eingeordnet haben: "Der do gehd awwer gudd bei!"
Meine Frau hatte Lust auf eine Vorspeise und wählte die Schneckenpfanne für EUR 8,90; als Hauptgericht nahm sie das Skreifilet zu EUR 25,90 und als Nachtisch Pannacotta mit Himbeersoße für EUR 7,90. Hauptgericht und Dessert hatten auf der Schiefertafel mit den Tagesempfehlungen gestanden, nur die Schnecken kamen von der Normalkarte. Ich verzichtete auf eine Vorspeise; Schnecken hatte ich zuletzt hier gegessen, Froschschenkel esse ich seit langem nicht mehr,die hier sehr schmackhafte Bouillabaisse ist mir von der Portionsgröße her als Vorspeise zu mächtig und die Austern gibt es nur im Sechserpack. In Sachen Hauptgericht und Dessert sollten es nicht meine Hauptfavoriten Kalbsnierchen und Crêpe Suzette sein. Stattdessen wählte ich Confit de Canard (EUR 21,90) und Münster mit Kirsch flambiert (EUR 7,50).
Die Schnecken kamen bei meinem Schatz gut an, der Skrei wurde von ihm in höchsten Tönen gepriesen. Nur dessen Sauce sei beim letztenmal etwas pikanter gewesen; klitzekleines Gejammere auf sehr hohem Niveau.Der Skrei-Probebissen plättete auch mich: ganz phantastisch vom Geschmack her und meisterlich zubereitet! Den krönenden Abschluss bildete die Pannacotta mit Himbeersoße. Dagegen nicht ganz so zufrieden war ich mit meinem Confit de Canard; dieses Gericht hatte ich hier schon wesentlich besser gegessen. Während mir die dazu gereichten Grenaillekartoffeln sehr gut schmeckten, war mir das viele Grünzeug auf dem Teller wirklich zu viel. Ich habe ein bisschen daran rumgepickt und das Gros meinem Gegenüber zum Weitermümmeln überlassen. Der Hauptdarsteller, das confierte Entelein, hatte eine ganz phantastische Knusperhaut; besser kriegt man die bei einem Confit nicht hin. Sollte ich das darunterliegende Entenfleisch beschreiben, fiele mir direkt der Begriff "strohig" ein, gefolgt von "furztrocken". Das hatte ich mir nun wirklich anders vorgestellt; hätte ich nur die Nierchen oder den Skrei genommen gehabt. Vertan, vertan! Versöhnlicher stimmte mich dann aber doch der Münster; leider war der zum Flambieren am Tisch verwendete Kirsch recht schwach auf der Brust. Bis ich mein Handy gezückt hatte, um das Feuerwerk im Bilde einzufangen, war die Flamme bereits erloschen; schade, Der Käse selbst war ausserordentlich kräftig im Geschmack, fast schon bissig. Für mich völlig in Ordnung; so muss ein reifer Münster sein!
Fazit: Mit dem uns gestern im "Adler" Gebotenen waren wir bis auf den Confit-Ausrutscher einmal mehr sehr zufrieden; nach der Kranken- und Schonkost endlich wieder mal was Vernünftiges. Für "Essen" ziehe ich einen halben Stern ab, verbleiben immerhin noch vier Sternlein. Für das Ambiente und das Peis-Leistungsverhältnis jeweils die gewohnten vier Sterne und für die Sauberkeit, ebenfalls wie gewohnt deren fünf.
Kleine Bemerkung an Rande: Ein Pfefferstreuer sollte kein Salz sondern Pfeffer enthalten. Service, bitte übernehmen Sie!