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Das Restaurant "Le Bouchon" befindet sich in einer schönen alten Villa am Saarbrücker Staden. "Bouchons" (zu deutsch Korken oder Stöpsel, aber auch Verkehrsstau oder umgangssprachlich "mon petit bouchon" sprich mein Kleiner) werden die typischen Bistrots in Lyon genannt (siehe auch unter www.de.lyon-france.com/Restaurants/bouchons-lyonnais), wo Wurstwaren, hausgemachte Pâtés und Innereien (hier leider nur auf Vorbestellung möglich) die Grundlage der stets frischen Küche bieten. Mal sind es Kutteln, die Herr Schauenburg auf dem Markt eingekauft hat, mal Kalbsnieren, Rinderzunge, Andouilettes, Kalbsfüße, Tête de Veau.... Auf Vorbestellung gibts davon, was man will. Natürlich gibt es auch andere französische Spezialitäten (frische Suppen, Quiche Lorraine.....) und wechselnde Tagesgerichte, weil der Chef kauft, was er morgens frisch und gut bekommt (Speisekarte und weitere Infos unter www.lebouchon.de; die dort abgebildete Karte ist aktuell bis auf die Hauptgerichtsauswahl beim Menu Bouchon). Am besten unter 0618-6852060 anrufen und fragen; gegebenenfalls auch gleich reservieren, denn die Plätze im hellen, gemütlichen Kellergewölbe (im Sommer lädt ebenerdig eine schöne Terrasse zum Speisen ein) sind knapp.
Die Speisekarte ist klein; für mich fast immer ein gutes Zeichen, dass nichts vorgegart ist sondern von Herrn Schauenburg immer frisch gekocht wird. Angeboten werden drei Suppen (EUR 8,90 - 13,90), sieben Salate und Vorspeisen (EUR 9,20 - 16,50), zwei Plat du jour (EUR 11,90 - 13,90), zwei Quiches (EUR 15,50 - 16,90), ein Fischgericht je nach Tageseinkauf (heute wäre es Rochenflügel auf Kapernbuttersauce für EUR 22,50 gewesen), sechs Hauptgerichte (EUR 14,90 - 22,90) sowie unter "Desserts und Käseauswahl" ebenfalls sechs Positionen (EUR 7,90 - 10,50). Drei Menus stehen zur Auswahl (EUR 28,30 - 48,00). Nicht aufgeführt sind die obenerwähnten Gerichte, die zwei Tage im voraus bestellt werden müssen (Innereien, Kalbsfüße etc.); zu den Preisen dieser Gerichte kann ich deshalb auch nichts sagen. Im Bedarfsfall einfach unter der o.a. Telefonnummer nachfragen.
Öffnungszeiten: Di - Fr 12 - 14 Uhr, Mo - Sa 18 - 22 Uhr, So Ruhetag
Ambiente: wirklich zum Wohlfühlen,wenn man nicht gerade neben einer lauten Runde (siehe oben) sitzt. Allzuviel Platz gibt es nicht; im vorderen Bereich haben wir fünf oder sechs Vierer-Tische gezählt, hinten bei uns waren es unser Tisch und die aus vier Tischen zusammengestellte Tafel. Weißgekalkte Gewölbewände mit sparsam verteilten geschmackvollen Dekoelementen, weiß eingedeckte Tische mit Stoffservietten, schönes Geschirr. Alles propper, vier Sterne.
Sauberkeit: Vier Sterne.
Service: Frau Schauenburg leitet, verstärkt durch eine junge Dame, nahezu souverän und sehr freundlich den Service. Jedwede Auskünfte zu den Menüs, den verfügbaren Tages- bzw. Abendgerichten, dem Tagesfisch, den Weinen und und und....; Frau Schauenburg gibt sie freundlich und gekonnt. Bis auf ihr "Nichteinschreiten" in Sachen Lautstärke waren wir sehr zufrieden. Anstelle von viereinhalb Sternen vergebe ich wegen dieses fehlenden Tüpfelchen auf dem I "nur" vier.
Essen und Trinken: Als Aperitiv bestellte meine Frau einen Averna (EUR 4,00); ich und das uns begleitende und mit uns befreundete Paar wählten hier je ein Pils (Bitburger, EUR 2,60 für 0,3l). Im Lauf des Abends tranken meine Frau und ich Riesling von Karl Petgen (EUR 8,10 für 0,2l), Erdinger Weizen (EUR 4,10 für 0,5l; hätte ich vorab gewusst, dass es sich um Erdinger handelt wäre ich beim Pils geblieben) und Gerolsteiner (EUR 2,35 für 0,2l). Bei der Abrechnung vergass Frau Schauenburg das Panache meiner Frau; wir haben es auch vergessen, sorry. Unsere Begleitung schloß sich beim Riesling und beim Weizen an und trank dazu noch Espresso normal bzw. Espresso Dopio (EUR 2,50 bzw. EUR 4,35) quasi als "Dessert-Ersatz".
Nicht nur dass die laute Gesellschaft unser Wohlbefinden merklich beeinträchtigte; nein, sie hatte schon bei ihrer Reservierung auch das letzte noch verfügbare Wild mit Beschlag belegt. Somit waren für die anderen Gäste und uns sowohl der "Teller mit Wildspezialitäten" wie auch das "Ragout von der Rehkeule" aus und das "Menu du Marché" mit der Hauptspeisenvariante "Zweierlei vom Reh, Rücken und Keule" konnte in dieser Form an diesem Abend auch nicht an den Start gehen.
Trotzdem haben wir etwas für uns gefunden. Für meine Frau gab es als Vorspeise "Crudités mit Pâté und Saucisson" (EUR 13,90), als Hauptgericht "Schweinebacken auf Linsenkompott und Salbeisauce" (EUR 16,90) und als Dessert "Eis- und Sorbetteller mit Früchten" (EUR 9,20). Ich entschied mich für das "Menu Bouchon" zu EUR 38,50 (Vorspeise: Fischsuppe mir Rouille oder Froschschenkel oder Variationen vom Ziegenkäse / Hauptgericht: Confit de canard oder Kalbsentrecôte / Dessert: Crême brulée oder Crêpes Suzette oder Zimt- und Honigparfait). Unsere Begleitung wählte als Vorspeise "Feldsalat mit Speck, Croutons und Ei" (EUR 12,50 und als Hauptgericht das Abendgericht 1 (heute Boeuf Bourgignon; Abendgericht 2 wäre gebratenes Schweinekotlett gewesen) zu EUR 15,50; auf Dessert verzichteten sie zugunsten der Espressi.
Meine Frau fand an ihren drei Gerichten absolut nichts auszusetzen, ich an meinen (ich hatte für mein Menu als Vorspeise die Fischsuppe, als Hauptgericht Confit de canard und als Dessert Crêpes Suzette ausgesucht) ebenfalls nicht. Hier war alles zu unserer vollen Zufriedenheit. Sehr gute Küchenleistung, auch wenn so die letzte Rafinesse ein bisschen fehlte. Auch seitens unserer Begleitung gab es keine Klagen; wir waren sehr angenehm gesättigt. Dafür vergebe ich guten Gewissens viereinhalb Sterne.
Fazit: Wir kommen wieder, fragen allerdings bei den Schauenburgs vorher an, ob zum von uns gewünschte Termin eine grössere Gesellschaft erwartet wird. Sollte dies der Fall sein suche wir uns einen anderen Termin aus.
P.S. Sorry, aber die Bildunterschriften zu "Fischsuppe" und "Boeuf Bourgignon" sind leider irgendwie verschwunden. Und weiss jemand, ob das Paffen von E-Zigaretten in Restaurants unter das Rauchverbot fällt?