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2019 schrieb Carsten 1972 hier einen tollen Vorgeschmack.
Fest steht, nach unserem kurzen Besuch, dass wir Gengenbach nochmals mit mehr Zeit besuchen werden. Es gibt in Gengenbach noch viele schöne Winkel zu entdecken.
Unseren Tisch hatte ich schon einige Tage vorher schriftlich (zum ersten Mal direkt über GastroGuide) reserviert, der Kontakt war sehr freundlich.
Am Abend trafen wir ein und wurden sofort freundlich empfangen.
Eingang
Die Impfnachweise wurden aufmerksam gesichtet, Garderobe abgenommen und sofort wurden wir zu unserem reservierten Tisch begleitet.
Kaum Platz genommen, übernahm ein junger Serviceherr. Hinweis auf Lucaapp, Speisekarte gereicht und erste Wünsche abgefragt. Schön, wenn die Gäste umsorgt werden. Aber es war wirklich überfallartig.
Für erste Wünsche wollten wir erst einmal in die Karte schauen. Zuvor kam ich aber zu der Feststellung, dass unser Tisch so ziemlich am unruhigsten Durchgangsplatz im Restaurant lag. Also fragte ich, ob der Tisch gleich links neben uns vielleicht noch frei sei. Leider wurde verneint.
Überall wird massiver Servicekräftemangel in der Gastronomie gemeldet. Dies war hier keinesfalls der Fall.
Die Einrichtung ist geschmackvoll und angenehm. Wie im Restaurant Klara in Appenweier hingen auch hier „glutäugige Trachtenträger“ an der Wand.
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Die sind wohl modern oder es war der gleiche Inneneinrichter am Werk.
Nun konnten wir Genussstöbern und bestellten die ersten Getränke.
1 Liter hausgesprudeltes Tafelwasser, gereicht in einer sehr schönen Flasche, zu fairen € 4,50.
1 alkoholfreier Apfel-Prisecco - € 8,50. Dieser gut gekühlt, nicht süß und sehr erfrischend.
1 Glas Pinot brut - € 9,50.
Das 3-Gänge Menü wird zu € 42,00 angeboten. Sehr gut gefiel uns, dass man die Speisen frei aus der Karte zusammenstellen kann. Einige Gerichte sind zusätzlich zu mit einem kleinen Aufpreis versehen.
Kaum hatten wir unsere Speisen bestellt, wurde 2 Sorten luftiges frisches Brot, aufgeschlagene Butter, aromatisches Olivenöl und grobes Salz gereicht.
Schade um die Butter, aber das Olivenöl war köstlich.
Es folgte einer der besten Küchengrüße 2021: Mais-Crème-brûlée!
Amuse: Mais-Crème-brûlée
Ein kreativer und sehr geschmackvoller Auftakt. Wunderbar cremig und maisaromatisch!
Auf unsere Vorspeisen warteten wir nicht lange.
Die Kürbiscremesuppe mit Kernöl mit gebratener Jacobsmuschel (+ € 2,00 zum Menüpreis) für meinen Mann wurde am Tisch frisch angegossen.
Suppeneinlage: Jakobsmuschel, Kürbis, Kürbiskernöl
So konnte man vorher noch die appetitliche Einlage von Kürbisfleisch und Jakobsmuschel sehen.
Am Tisch angegossene Kürbissuppe
Begeistert war mein Mann von dieser wärmenden und gut gewürzten Suppe. Der Eigengeschmack der Jakobsmuschel kam noch gut durch und sie war schön glasig.
Auch ich war zufrieden mit meiner Vorspeise:
Gebratener Pulpo mit Roter Bete und Trüffeldressing (+ € 2,00).
Gebratener Pulpo mit Roter Bete
Die kross angebratenen Pulpostücke waren zart und gut gewürzt. Die rote Beete fein mariniert und eher mild abgestimmt. So war die Zusammenstellung sehr harmonisch. Das Ganze in einem Bett aus frischem Rucola. Dieser auf der Karte nicht erwähnt. Ich freute mich darüber, Rucola mag ich sehr gerne.
Das milde Dressing passte insgesamt zum Gericht sehr gut. Die Trüffelnote kam allerdings zu kurz.
Geschmacklich war Trüffel hier aber gar nicht nötig. Die Aromen, besonders in Kombination mit der fein gewürfelten Bete, waren so wie es war gut abgestimmt.
Nach passender Wartezeit wurden unsere Hauptspeisen serviert.
Vorher bestellten wir uns noch einen trockenen Riesling der Durbacher Winzergenossenschaft, 0,25 l - € 6,50 und eiinen trockenen Grauburgunder vom Weingut Bärmann, Merdingen, 0,1 l - € 4,40.
Badisches Zanderfilet mit Apfelsauerkraut und Kartoffel- Püree (+ € 2,00) für meinen Mann.
Ein dickes Zanderfilet kross auf der Haut gebraten. Innen saftig und noch leicht glasig.
Badisches Zanderfilet mit Apfelsauerkraut und Kartoffel- Püree
Stimmig dazu das mild-säuerliche Apfelsauerkraut und schön fluffiges Kartoffelpüree.
Mein Hauptgericht:
Forellenröllchen (Forellenhof Rösch) auf Kürbisrisotto.
Tja… Risotto. Immer wieder gerät es in Kritik. Ich mach es, ich mag es. Und mit Zeit und Aufmerksamkeit wird es.
Diese Hauptspeise überzeugte weder optisch noch geschmacklich.
Forellenröllchen auf Kürbisrisotto.
Das Forellenröllchen ordentlich gewickelt, innen Lachsforelle. Wohl im Dampfgarer zubereitet, trotzdem gerade noch saftig . Insgesamt mild und sehr dezent. Ein wenig Schonkostgefühl kam auf.
Das Risotto war leider vollkommen misslungen. Beim ersten Gabelstich dachte ich an Tapetenkleister der jeden Maler überzeugt hätte. Der Gegenpol zur Leichtigkeit der Forelle.
Eine zähe, schon leicht erkaltete Masse die dicke Käsefäden zog. Reis und Kürbis wurden erschlagen vom Käse den ich ohnehin in Kombination mit Fisch schwierig finde.
Ein Servicemitarbeiter fragte aufmerksam nach unserer Zufriedenheit. Ein Gabelhub des „Risottos“ reichte aus.
Sofort wurde die neue Zubereitung oder ein Tausch angeboten. Aber wir wollten ja schließlich zusammen essen, daher lehnte ich ab und beschränkte mich auf das Forellenröllchen.
Wenige Minuten später kam eine Dame zu uns und entschuldigte sich für den Risottopatzer. Ob Restaurantleiterin oder Chefin kann ich leider nicht sagen, aber die angenehme Dame war sehr präsent an diesem Abend. Bevor sie zu uns kam, hatte sie das Risotto in der Küche gesichtet und stimmte mir ohne Umschweife zu. Sehr persönlich versicherte sie, wie wichtig die Gästezufriedenheit ist und kündigte eine „Widergutmachung“ an. Besser hätte man nicht reagieren können.
Hungrig blieb ich nicht. Forellenportion war großzügig.
Beim Dessert wählte ich das Leichteste: Himbeersorbet mit Geist .
Himbeersorbet mit Geist
Dies entsprach genau meinen Erwartungen. Himbeersorbet angegossen mit Himbeergeist.
Platz für Süßes findet mein Mann fast immer.
Für ihn: Mousse au chocolat mit Himbeersorbet.
Mousse au chocolat mit Himbeersorbet
Die Mousse recht fest, der Schokoladengeschmack aber sehr fein. Das Himbeersorbet brachte passende Frucht und leichte Säure, immer stimmig zur Schokolade. Das Dessert schön garniert mit mit farblichen Tupfern. Erbsensprossen zum Dessert? Ich habe sie gerne übernommen.
Die angekündigte „Wiedergutmachung“ fürs misslungene Risotto kam nicht bei mir an. I
Ich habe nichts verlangt, aber wenn es angekündigt wird, sollte auch was passieren.
Der größte Kritikpunkt des Abends: Unser sehr unruhiger und ungemütlicher Platz am Durchgang.
Bei vollem Haus hätte ich kein Wort dazu verloren.
Aber nach dem Zahlen war der Zweiertisch an der Wand immer noch unbesetzt.
Der Tisch, nach dem ich gleich zu Anfang fragte.
Reichlich Servicekräfte, aber gerade im Service ist noch Luft nach oben.
Eine junge Dame verabschiedete uns trotzdem sehr vorbildlich.
Hinaus ging es, vorbei am Käsewagen…
Käsewagen
Eigentlich wollte ich (für einen bekannten Käsegenießer aus Bremen) die Käseauswahl zum Dessert bestellen. Das käsige Risotto reichte mir aber an diesem Abend nach zwei Bissen für zu viel Käse.
Natürlich ist jeder Besuch eine Momentaufnahme.
Unsere hatte leider ein paar Schwächen.
Aber auch Stärken: Mais-Crème-brûlée!