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Denn neben den allseits bekannten Nudel- und Reis-Klassikern mit verschiedenen Fleischsorten, den Standard-Suppen und meist frittierten Vorspeisen lassen sich im Angebot des "Man Wah", sozusagen auf der "Rückseite" der Speisekarte, auch verschiedene "Spezialitäten des Hauses" und als "Dim Sum" zusammengefasste weitere Vorspeisen und Zwischenspeisen entdecken. Hühnerfüße, Froschschenkel und "China-Tintenfisch" sind mir dabei in bisherigen asiatischen Bistros z.B. ebenso wenig begegnet wie verschiedene Reisteigpasten und -taschen aus dem Bereich "Dim Sum".
Die Auswahl zum Experimentieren ist also für jemanden, den Reisen in den fernen Osten bisher noch nicht gezogen haben, also erfreulich groß, was auch auf mich zutraf.
Rein atmosphärisch würde ich das "Man Wah" nicht als gastronomischen Anziehungspunkt bezeichnen. Die Inneneinrichtung des Lokals ist zwar weitestgehend sauber, aber dabei auch sehr minimalistisch, schlicht und wenig dekorativ. Es würden wohl niemanden wundern, in diesen Räumlichkeiten auch ein Restaurant mit deutscher oder anderweitiger internationaler Küche anzutreffen.
Ebenso hat sich auch der Service nicht nachhaltig in mein Gedächtnis gebrannt: weder positiv noch negativ. Eine gastliche Herzlichkeit ließ sich ebenso vermissen wie komplettes Desinteresse oder Lustlosigkeit am Umgang mit den Kunden. Freundlich aber distanziert trifft meinen Eindruck von dem mich bedienenden Herrn bei meinem Besuch wohl am ehesten.
Nun aber natürlich zum interessantesten und wichtigsten Teil: meiner persönlichen Vor- und Zwischenspeisen-Völlerei in für mich neue kulinarische asiatische Gefilde, die ja der Hauptanlass dieses Besuches waren. ;-)
Los ging es mit einer "Krebsfleischsuppe mit Mais".
Krebsfleischsuppe mit Mais.
Leider gab es so schon eine erste Enttäuschung zum Start, denn auch im "Man Wah" hält man es mit dem Begriff "Krebsfleisch" so flexibel wie in vielen asiatischen Restaurants. Geschmacksneutrale Surimi-Abschnitte wirkten somit zusammen mit dem wenigstens noch knackigen Mais nur wie Füllmaterial in der eigentlich ganz gut gewürzten Brühe. Doch von einem wahrnehmbaren Krustentiergeschmack konnte man hier keinesfalls reden.
Gespannt war ich dann auf die "Gebratene Rettichpaste mit Schinken und getrockneten Krabben".
Gebratene Rettichpaste mit Schinken und getrockneten Krabben.
Bei diesem Zwischengericht hellte sich die kulinarische Stimmung zum Glück wieder etwas auf. Die Rettichpaste wies eine locker und fast schon luftige Konsistenz auf und besaß dabei ein leicht süßliches Aroma, welches sich gut mit der Herzhaftigkeit des Fleisches und der Shrimps verband. Letztere konnte man dabei aber nicht differenziert herausschmecken.
Ebenso neuartig war für mich auch die Verwendung von Haifischflossen, die zusammen mit Shrimps, Schwein, Lauch und Karotten und gedämpften Nudelteigtaschen versteckt wurden
Gedämpfte Nudelteigtaschen mit Haifischflossen, Shrimps, Schwein, Lauch und Karotte gefüllt.
Die Füllung konnte mit erneut guter Herzhaftigkeit und danke der Shrimps auch leicht knackigen Textur überzeugen, auch wenn eine Besonderheit durch die Haifischflossen nicht erschmeckbar war. Der Nudelteig geriet für meinen Geschmack hingegen etwas trocken.
Auch "Gedämpfter Rinderblättermagen mit Lauch" war damals für mich noch eine Premiere.
Gedämpfter Rinderblättermagen mit Lauch.
Wie etwas befürchtet war der Blättermagen eher zäh und ohne Eigengeschmack, was aber die Sauce mit kräftigem Aroma ausgleichen konnte.
Den Abschluss dieses Vorspeisen-Reigens bescherten Gedämpfte "Hefeteigbrötchen mit Hühner- und Schweinefleisch gefüllt".
Gedämpfte Hefeteigbrötchen mit Hühner- und Schweinefleisch gefüllt.
Gedämpfte Hefeteigbrötchen mit Hühner- und Schweinefleisch gefüllt. (Anschnitt)
Dieses "Finale" geriet dann noch einmal erfreulich, denn die Brötchen waren schön locker und nicht trocken. Auch das Verhältnis von Hefeteig und Füllung war gut gewählt, sodass sich süßliche und fleischige Aromen gut die Waage hielten.
Mit Preisen von 4-5€ verließ ich dabei für insgesamt 20,3€ mehr als gut gesättigt das Restaurant. Hinsichtlich Preis-Portionsgröße lässt sich dem "Man Wah" also durchaus ein durchgehend gutes Verhältnis bestätigen.
Geschmacklich ist sicher die häufige Verwendung des Wortes "herzhaft" aufgefallen und es würde mich ehrlich gesagt auch nicht wundern, wenn der Glutamat-Würzstreuer auch im "Man Wah" sehr häufige Anwendung findet. Angesichts des Preisniveaus möchte ich das dem Restaurant aber nicht ankreiden.
Ansonsten lässt sich für mich persönlich zusammenfassen, dass ich die für diese Auswahl gelassenen Taler nicht bereute. Allerdings ließen sich für mich z.B. beim Surimi und den Nudelteigtaschen auch klare handwerkliche Minuspunkte erkennen, sodass sich die Abstriche nicht nur mit "fehlendem persönlichen Geschmack" begründen lassen. Hier spielt auch die recht undifferenzierte "Herzhaftigkeit" der Gerichte mit, welche die einzelnen Komponenten nur selten geschmacklich erkennen ließen.
Kurz und bündig würde ich diesen Besuch also mit "Kann man machen, muss man aber nicht." abschließen.