"Gute Einkehr zum Schluss"
Geschrieben am 16.05.2024 2024-05-16 | Aktualisiert am 16.05.2024
Montag: | Ruhetag |
Dienstag: | Ruhetag |
Mittwoch: | Ruhetag |
Donnerstag: | Ruhetag |
Freitag: | 16:00 - 22:00 Uhr |
Samstag: | 11:00 - 22:00 Uhr |
Sonntag: | 11:00 - 22:00 Uhr |
an Feiertagen von 11:00 - 22:00 Uhr geöffnet
Montag: | Ruhetag |
Dienstag: | Ruhetag |
Mittwoch: | 09:30 - 12:30 Uhr und 14:00 - 18:00 Uhr |
Donnerstag: | 09:30 - 12:30 Uhr und 14:00 - 18:00 Uhr |
Freitag: | Ruhetag |
Samstag: | 09:30 - 12:30 Uhr und 14:00 - 18:00 Uhr |
Sonntag: | 14:00 - 18:00 Uhr |
Das Haus ist etwas renovierungsbedürftig, die Zimmer aus den 80ern, aber sehr sauber. Hier ist die Zeit etwas stehen geblieben. Das war okay für eine Nacht und die aufgerufenen Übernachtungskosten. Unser Zimmer hatte einen großen Balkon, der auf einen wunderschönen Garten hinaus ging. Leider war das Wetter noch nicht geeignet, diese Schokoladenseite zu genießen für das Abendessen. Wir holten uns aber ein Bier und genossen noch ein paar stille Momente, bevor es in den Gastraum hinunterging.
Das Restaurant war auch in seinem Speiseangebot (siehe HP ) in den Achtzigern hängen geblieben. Der Chef steht am Herd, die Seniorchefin hilft aus und zwei Servicekräfte kümmern sich um den Gastraum und die laut polternde Kegelbahn im Keller. Ich fühlte mich zurückversetzt in die Dorfgasthöfe meiner Kindheit in der Grafschaft Bentheim. Aber das muss ja nicht schlecht sein, wenn in der Küche Handwerk betrieben wird. Erstmal zwei Kölsch zum Durst löschen, und dann studierten wir die Karten.
Natürlich gab es eine Spargelkarte, es war ja Anfang Mai. Und aus der, auch weil es auf der festen Karte keine verlockenden Vorspeisealternativen gibt, eine Spargelcremesuppe.
Die war Essenz des Küchenstils von Haus Koppelgrund und seinem Koch. Ganz schlicht, keine Sahne, rein gebunden durch eine Schwitze, und weil das viel Aroma frisst, war die Intensität an der unteren annehmbaren Grenze. Der Klacks Sahne störte nicht, eher die getrockneten Kräuter oben drauf. Warum keine frischen, es war Anfang Mai. Okay, aber nicht mehr, unser Abendessenauftakt. Danach für meine Frau ein Gericht, dass sie bestellt hatte, um es kennen zu lernen.
Pillekuchen hieß das, in der Karte beschrieben als Eierkuchen mit geriebenen Kartoffeln, Speck und Zwiebeln. Zuerst hatten wir an so eine Art Döppe-Kuchen, wie in der Pfalz kennen gelernt gedacht, aber das war was ganz anderes. Eine Art Pfannkuchen, aber nicht so fluffig, vermutlich noch mit Kartoffelanteil im Teig. Darauf im Pizzastil weitere Kartoffelstifte, Speckstückchen und viel Zwiebeln. Das Ganze dann vermutlich im Backofen gegart und gebacken. Sehr deftig, aber interessant und anscheinend eine bergische Spezialität, die wir hier kennen gelernt hatten. Frau war zufrieden, das war gut. Für mich was ganz einfaches und rustikales.
Schnitzel mit Zigeunersauce, die heißt hier wirklich noch so. Herrlich politisch unkorrekt! Ich war ja in melancholischer Stimmung und im Dorfgasthof meiner Kindheit hatte ich das Schnitzel der dortigen, kochenden, Chefin geliebt. Das war sehr unorthodox, recht dick, dick paniert und gut ausgebraten. Irgendwie dachte, dass kriegst du hier auch und so bestellte ich das. Sauce gehört in diesem ganz speziellen Fall drauf, nicht daneben! Muss auch die fertige, leicht süße sein. Frau schüttelte sich, als sie das sah, aber ich war zurück im Alter von 10 Jahren! Lecker und sehr saftig gebraten! Dazu Pommes.
Und für uns beide auch aus dem Speisekarten-Baukasten bestellt, ein Beilagen-Salat. Gute Sahne-Zitrone-Vinaigrette, auch ein Geschmack meiner Kindheit. Dazu Möhren und Tomaten, dass passte gut.
Nicht so gut das halbe kalte Ei, aber das war wohl upcycling vom Frühstücksbuffet. Sehr, sehr einfache Küche, in der Pfalz wäre das Niveau Weinstube oder Hütte des Wald Vereins. Hier wurden alle Wanderer zufrieden satt, außer den Vegetariern, denen bot sich eine sehr eingeschränkte Auswahl. Veganer kommen besser nicht.
Frau und ich aber waren zufrieden mit dem gebotenen, denn das war insgesamt die monetär am wenigsten aufwändige Übernachtung, ergo ein recht gutes PLV. Frühstück am nächsten Morgen war auch okay. Und die Betreiber und ihr Serviceteam machten auch keine Schnitzer und waren immer nahe am Gast.
Am nächsten Morgen, Himmelfahrt 2024, ging es dann die finalen 20 Kilometer nach Marienheide. Bevor wir uns in den Zug zurück ins Münsterland setzten, speisten wir dort bei einem türkischen Verein. Kohlegrill mit Lammfleisch vom Feinsten auf dem Bürgersteig, die Damen hatten Unmengen an Baklava produziert und meine Frau und ich eine schönen Abschied vom Bergischen Panoramasteig. Nächstes Jahr im Frühjahr ist die andere Hälfte dran, wenn es denn klappt, wie geplant. Inschallah!