"Das hat uns doch etwas überrascht, solche kulinarische Qualität hatten wir hier nämlich nicht erwartet gehabt"
Geschrieben am 03.01.2020 2020-01-03 | Aktualisiert am 03.01.2020
"tolle Ambiente, gemütliche Einrichtung und leckeres Essen. Es ist empfehlenswert"
Geschrieben am 25.12.2019 2019-12-25
Die erst vor etwa zehn Monaten in Sichtweite der früheren Räumlichkeiten eröffnete Niederlassung von Möbel Martin macht immer noch einen krachneuen Eindruck und ist etwa viermal so groß. Nicht leicht war es wegen der "Aktionswoche mit Sonderpreisen", mit der das Haus direkt ins neue Jahr gestartet ist, für uns auf dem eigentlich großzügig dimensionierten Parkplatz ein freies Fleckchen für unser Fahrzeug zu finden, aber irgendwann war es dann doch geschafft. Auch die Beschaffung einer kleinen Tischlampe plus des nicht im Lieferumfang enthaltenen Leuchtmittels stellte kein Problem dar; die Auswahl quer über alle Preissegmente war reichlich. Flugs zur Kasse mit unseren Neuerwerbungen und dann nichts wie auf zur Cafeteria.
Eine solche ist hier allerdings nicht zu finden, auch in keiner der zahlreichen anderen Niederlassungen von Möbel Martin. Nicht nur bei den Möbeln und den anderen Einrichtungsgegenständen soll dem Kunden Wertigkeit präsentiert werden; deshalb darf die Cafeteria auch nicht "Cafeteria" heißen sondern tritt als "Restaurant Toscana" auf. Klappern gehört eben auch hier zum Handwerk.
Vorausgeschickt sei, dass ich nichts zum Fotografieren dabei hatte; eigentlich schade, denn unsere Gerichte wären es durchaus wert gewesen, im Bild festgehalten zu werden.
Ambiente: helle Tische und helle Sitzmöbel in heller Umgebung, Kinderstühlchen in reicher Zahl zur gefälligen Bedienung vorhanden, ebenso wie die Wägelchen, auf denen die Tabletts mit Tellern und Gläsern zum Tisch befördert werden können. Dreieinhalb Sterne.
Sauberkeit: Dafür ist der Gast zumindest teilweise selber zuständig, denn das abgegessene Geschirr und die leergetrunkenen Gläser muss bzw. sollte er eigenhändig zum "Leergutschalter" tragen und dort auf das dafür vorgesehene Laufband setzen. Ab und an kommt eine Dame mit Putzlappen vorbei und wischt über den ein und anderen Tisch, auf dem zuvor gesaut worden war. Die "Sauberkeit" bewerte ich deshalb hier auch nicht; aufgefallen ist uns allerdings, dass so gut wie kein Gast aufgestanden ist wie die Sau vom Trog, fast alle haben ihren Tisch nach getaner Tat abgeräumt.
Service: Außer der erwähnten Putzzlappenfee gibt es keinen. Der Gast bedient sich selber an Kaffeeautomaten, Getränkeständen, Kuchentheken etc.. Soll gespeist werden kann er an drei oder vier schalterartigen Stationen, über denen die jeweiligen Angebote auf Schiefertafeln präsentiert werden, seine Wünsche äußern und kurz darauf das- Gewünschte in Empfang nehmen. Auf dem Weg zur Kasse kommt er dann noch am Salatbüffet (diverse Salate zum Einheitspreis von EUR 1,70 pro 100 Gramm) vorbei.
Essen und Trinken: Meine Frau trank ein Rhodius classic (0,3l EUR 1,60), ich hatte keinen Durst. Gegessen hat sie "Schweineschnitzel paniert mit speckwürfelbestücktem Kartoffelsalat" (EUR 6,40), Pilze in Sosse und Meeresfrüchtesalat (beides als Salate zu den erwähnten EUR 1,70 pro 100 Gramm). Ich hatte "Spaghetti mit Pesto,gerösteten Pinienkernen, gerösteten Cashewnüssen und gehobeltem Parmesan" (EUR 6,50), Meeresfrüchtesalat und Knoblauchgarnelen, wobei auch hier jeweils wieder der Einheitspreis von EUR 1,70 pro 100 Gramm zum Tragen kam.
Fast rieben wir uns die Äuglein: an keinem der Gerichte und Beilagen gab es auch nur das Geringste auszusetzen; außer vielleicht dass mir persönlich das Sösschen am Meeresfrüchtesalat eine Spur zu süßlich daherkam. Jammern auf hohem Niveau. Das Schnitzelfleisch wie auch der Kartoffelsalat aller Ehren wert, meine Spaghetti auf den Punkt al dente und geschmacklich einwandfrei. Darüber hinaus eine dermaßen große Portion, dass ich anschließend Mühe mit der Bewältigung meiner beiden Salate (Meeresfrüchtesalat mit kleinen Garnelen, kleinen Muscheln, Tintenfischtuben, Tintenfischärmchen etc. // Große Garnelen in Knoblauchsosse) hatte. Bei meinen sehr feinen Salaten hatten geschmacklich die großen Knoblauchgarnelen die Nase ein wenig vorn. Auch die Pilze meiner Frau fanden Gefallen. Alles in allem : mit unseren heute hier bestellten und verzehrten Gerichten in der bei Möbel Martin als "Restaurant Toscana" bezeichneten Cafeteria hätte sich auch die Küche eines gehobenes Restaurants absolut nicht blamiert. Und deshalb scheue ich mich auch nicht für "Essen und Trinken" sowie für Preis-/Leistungsverhältnis jeweils vier Sterne zu zücken.