"Hurra!!! Ein blinder Fleck auf meiner kulinarischen Weltkarte wurde heute beseitigt ..............."
Geschrieben am 09.05.2021 2021-05-09 | Aktualisiert am 10.05.2021
"Auch diesen Abholdienst, der uns gefallen hat, werden wir bei künftigen Abholereien mit berücksichtigen ......."
Geschrieben am 06.05.2021 2021-05-06 | Aktualisiert am 07.05.2021
"Kaufe ich bei Schröder einen halben Brathahn, wird mit Katze Molly wie es sich gehört ordentlich geteilt ........"
Geschrieben am 05.05.2021 2021-05-05 | Aktualisiert am 06.05.2021
"Nicht nur für Back- und Patisseriewaren sondern auch für Stammessen eine gute Adresse ..........."
Geschrieben am 05.05.2021 2021-05-05 | Aktualisiert am 05.05.2021
"Mich als ausgesprochenen Pastafreund packte doch glatt das nackte Grausen ......."
Geschrieben am 04.05.2021 2021-05-04 | Aktualisiert am 04.05.2021
Das "Weissberg Restaurant" wurde im Saarbrücker Stadtteil Scheidt von einem jungen Afghanen namens Mohammad Ibrar Safi (Student ?) aufgemacht; es muss in der von uns oft befahrenen Kaiserstrasse äusserlich so unauffällig sein, dass wir es nie bemerkt haben. Weissberg steht für "weißer Berg",die deutsche Übersetzung von Spin Ghar-Gebirge,einer 4755 m hohen Gebirgskette im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan.
Die Speisekarte desRestaurants bietet vorwiegend afghanische Gerichte an; allerdings ist man wohl dem Vorbild so mancher Inder gefolgt, die zusätzlich zu ihren nationalen Gerichten auch Pizzen und Pasta anbieten. Das " Weissberg Restaurant" setzt mit Burger noch eins drauf. Ich halte mich in solchen Fällen an das Ursprungsland des Betreibers; lass die Italiener ihre Pizzen machen und die Amis ihre Burger, interessiert mich in dem Fall alles nicht!
Aber nun in medias res: meine Holde bestellte für sich "Sambosa" (EUR 4,99) als Vorspeise und "Kabuli Palau" (EUR 15,00) als Hauptgericht. Ich wählte für mich "Charg Soup" (EUR 5,49) und "Bataka" für EUR 13,90. Da das "Weissberg Restaurant" von uns aus nur knapp 1,5 km entfernt ist und das Essen im dickern Styroporbehälter angeliefert wurde, hatten wir alles ungefähr so heiß auf dem Tisch, als wenn es uns im Restaurant direkt serviert worden wäre. Was hoffentlich in nicht allzu weiter Ferne einmal möglich sein sollte, wobei es mir glatt am Gesäßfleisch vorbeigeht, ob die Gäste dann geimpft oder ungeimpft sein werden. Hauptsache ich darf überhaupt wieder einmal eine Gastronomie besuchen.
Die Sambosa, zwei an der Zahl, kamen bei Mme. Simba sehr gut an; es handelt sich dabei um afghanische Teigtaschen mit einer mild gewürzten Kartoffel-Erbsen-Füllung. Alles andere als mild gewürzt war dagegen meine Suppe mit Hähnchenbrust, Ei, Karotten, Frühlingszwiebeln, Essig und Reismehl. Ich hatte das Gefühl, dass sich die Schärfe mit jedem Löffel, den ich zu mir nahm, steigerte. Eine wirklich wunderbare Suppe, allerdings musste ich verstärkt zu Tempos greifen und aufgrund gesteigerten Tränenflusses auch die Brille absetzen; den Weg mit dem Löffel zum Suppenteller und anschliessend zum Mund habe ich trotzdem gefunden :-)))
Unser ohnehin schon positiver Eindruck steigerte sich bei den Hauptgerichten. Meine Herzallerliebste war mit ihrem Kabuli Palau mehr als zufrieden. Mehrere Lammkoteletts auf einem Bett von Rosinenreis mit kleingewiegten Möhren. Milde im Geschmack und das Lamm auf den Punkt gegart; das Kostehäppchen überzeugte mich hundertprozentig. Zu der reichlich bemessenen Portion gab es noch Doday, ein schmackhaftes afghanisches Fladenbrot. Sehr gespannt war ich auf mein Bataka, ein Gericht mit Entenbrustfilet, Rosinen sowie Sella Reis und auch wieder Fladenbrot. In der äusserst mild gewürzen Sahnesoße befanden sich neben den angekündigten Rosinen auch ganze Haselnüsse, gehobelte Mandeln und ganze Cashews; aber hallo! Überrascht hatte mich ausserdem, dass die Ente nicht wie z.B. beim Chinesen "durcher als durch" sondern fast noch rosa gebraten und in jedem Fall sehr zart war. Chapeau! Fast vergessen hätte ich den zu den Sambosa gehörenden Dipp; er war sehr cremig und hatte eine leichte Schärfe. Angesichts des uns küchenmässig Gebotenen kann ich nicht anders als für den Bereich "Essen" satte viereinhalb Sterne abzudrücken; was uns geliefert worden war war schlicht und ergreifend köstlich!
Fazit: Ganz klar, dass wir die Dienste des "Weissberg Restaurant" künftig häufiger in Anspruch nehmen werden; auf der Karte gibt es noch etliche Positionen, die uns wirklich neugierig machen. Unter anderem ein Getränk namens Rooh Afza, aber in erster Linie natürlich die Speisen! Allerdings werde ich dann unsere Bestellungen lieber direkt vor Ort abholen, es ist ja nicht weit; hätte ich gewusst, dass die Belieferung durch Lieferando erfolgt, hätte ich das schon diesmal getan. Ich mag es einfach nicht, dass Lieferando den ohnehin schon reichlich coronagebeutelten Gastros unverschämt hohe Gebühren für seine Bringedienste abknöpft!
Nachschlag: Nachdem wir von der vorgestrigen Lieferung so begeistert gewesen waren schoben wir am gestrigen Muttertag direkt noch eine Bestellung nach. Geordert wurden "Charg Pakawi" (EUR 5,00), "Charg Biryani" (EUR 12,00), "Charsi" (EUR 20,00) und Mahi" (EUR 13,70). Da das "Weissberg Restaurant" nicht weit von uns entfernt ist, konnten alle Speisen noch sehr schön warm bei uns ausgepackt werden. Vorweg sei gesagt, dass wir diesmal Kleinigkeiten zu bemängeln hatten, aber das fällt in die Kategorie "Jammern auf hohem Niveau"; es reichte im Bereich "Essen" nicht wieder zu viereinhalb Sternen, aber gutgemeinte vier sind ja auch nicht schlecht.
Beginnen wir mit "Charg Pakawri", den mit Kichererbsenteig ummantelten frittierten Hühnerbrust- und -Keulenstücken. Sie waren leider erheblich zu lange frittiert worden und deshalb eine insagesamt recht trockene Angelegenheit; jegliche Saftigkeit war dahin. Viel besser sah es da doch mit dem "Charg Biryani" aus. Gegrilltes Huhn mit einer Variante des Beilagenreises, den ich zu meiner Ente gehabt hatte. Also wieder mit Rosinen, Hasselnüssen, Mandeln und Cashews, allerdings ohne die von mir sehr gemochte Soße; quasi die "Trockenvariante". Das Huhn in der "hauseigenen Gewürzmischung" war auf der Karte als scharf avisiert worden; uns kam es eher mild vor. So oder so, es war saftig und schmeckte wirklich sehr gut. Sehr gut schmeckte auch das "Charsi". Hierbei handelte es sich um gegrillte marinierte Lammkoteletts mit Salat, der schon erwähnten "hauseigenen Gewürzmischung" und Sella Reis. War beim "Charg Biryani" alles zusammen in einem Behälter geliefert worden, waren beim "Charsi" Lamm und Reis getrennt voneinander und der Salat kam natürlich auch extra. Das Lamm war wie sein Kollege vom Tag zu vor optimal gegart und das Gericht kam sehr gut bei uns an; es hätte nichts zu verbessern gegeben. Zumindest optisch zu verbessern gegeben hätte es beim "Mahi". Auf eine große Zahl von Gambas in einer rötlichen (wie sich beim Essen herausstellte sehr scharfen) Soße hatte die Küche recht lieblos zwei große Scheiben Tomate und drei Scheiben Zitrone gelegt. Das sah nicht unbedingt gut aus und geht erheblich besser! Auch bei diesem Gericht kam der Reis extra; diesen hätte ich mir in der "Entenbeilageversion" gewünscht; der Kontrast zwischen sehr scharf und süsslich-mild hätte mir sehr gefallen. Nachdem ich Tomate und Zitrone entfermt hatte kam ich mit dem Gericht aber doch sehr gut zurecht. By the way: In der afghanischen Küche fällt wohl alles was im Wasser schwimmt unter den Oberbegriff "Mahi", den auch der auf der Karte angebotene im Ganzen gebratene Fisch, vermutlich eine Dorade, läuft unter der Bezeichnung "Mahi" ; vermutlich wäre es mit Muscheln, Schalengetier und Kopffüßler ebenso :-))).
Fazit: Wieder eine fast spitzenmässige Vorstellung des "Weissenberg Restaurant", dessen Küche sicher noch die ein oder andere Überraschung für uns bereithalten wird.
P.S. Vom "Charsi" gibt s kein Foto; hatte ich glatt zu fotografieren vergessen!