"Erst der Burger, dann der Würger"
Geschrieben am 22.12.2019 2019-12-22 | Aktualisiert am 22.12.2019

"Japan - Vietnam 1:0"
Geschrieben am 21.12.2019 2019-12-21 | Aktualisiert am 21.12.2019

"Spanisch-griechische Fusion unter italienischer Flagge, diesmal mehr zu Wasser als zu Lande"
Geschrieben am 20.12.2019 2019-12-20 | Aktualisiert am 31.12.2019

"Beste Lage am Schlosspark, großartige Küche, nostalgische Toilette"
Geschrieben am 19.12.2019 2019-12-19 | Aktualisiert am 19.12.2019

"Burger auf der Baustelle"
Geschrieben am 17.12.2019 2019-12-17 | Aktualisiert am 17.12.2019

"Schade um die schöne Location"
Geschrieben am 16.12.2019 2019-12-16 | Aktualisiert am 16.12.2019

Das war schon ein Zufall: Drei Wochen nachdem wir das erste und vielleicht letzte Mal in Oxford waren, waren wir das erste und mit Sicherheit letzte Mal im Charles Oxford.
Da drinnen sitzt man eigentlich recht nett: Die Aufmachung im US-Stil der Pionierzeit ist originell, eine lustige Mischung aus Saloon, Hipstercafé und Studibeize, allerdings passten die Großfernseher, die gänzlich unbeachtet vor sich hin flimmerten, überhaupt nicht dazu. Die haben für mich ohnehin etwas Deprimierendes, nicht nur in Restaurants.
Die Bedienung war gut gelaunt und schnell zur Stelle, und unsere Bestellung (Chicken Wings und Pulled Beef Burger) stand nach höchstens zehn Minuten auf dem Tisch.
Die Wings waren ok, die Barbecue-Sauce dazu kam zwar aus der Flasche, aber aus einer brauchbaren.
Der Burger war hingegen eigenartig, denn das gezupfte Rind war nicht faserig, sondern zu einem überwürzten, nach allen Seiten rausquellenden, höchst unansehnlichem Fleischbrei zermahlen. An burgergerechten Verzehr, sprich aus der Hand, war somit nicht zu denken. Die zu beidem gereichten Pommes waren ok, d. h. so knusprig, wie es beim heutigen Wissen um die Gefahren des Acrylamids gerade noch geht, aber konnten dem Burger nicht mehr so richtig aus der Matschepatsche helfen.
Hätten wir danach nicht beide unsere Hände waschen müssen, wäre dieser Besuch noch einigermaßen glimpflich verlaufen. Doch die Toiletten stellten sich dann als absolutes Unding heraus: Bei den Damen gab es keinen Seifenspender, bei den Herren dafür zwei. "Herren" ist in diesem Fall schmeichelhaft, denn dort waren die die Wände flächendeckend mit Bahnhofsklo-Zoten vollgeschmiert, und zwar nicht erst seit gestern, das zeigte die schiere Anzahl im Verein mit der stilistischen Vielfalt. Sowas hatte ich bis dato in einem Restaurant noch nicht gesehen, und möchte es auch nicht wieder.
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Addendum: Auch an den Oxfordbesuch gibt es eine makabre Erinnerung: Just zu der Stunde, als wir durch das Oxford Castle & Prison stiegen, wurde Jamal Khashoggi in Ankara ermordet. Das werde ich bis an mein Lebensende mit dieser schönen Stadt verbinden.