"Bistecca (früher Rossini) eine Enttäuschung!"
Geschrieben am 22.08.2021 2021-08-22 | Aktualisiert am 22.08.2021
"Original Italienische Kochkunst auf hohem Niveau, Top-Service, Da kehrt man gerne immer wieder ein und fühlt sich wohl"
Geschrieben am 08.08.2021 2021-08-08 | Aktualisiert am 06.03.2023
"Die lange kulinarische Entbehrungszeit hat ein Ende, endlich wieder verwöhnen lassen !"
Geschrieben am 04.06.2021 2021-06-04 | Aktualisiert am 04.06.2021
"Endlich ! Petrus ist uns hold und der Inzidenzwert sinkt, erster Besuch in diesem Jahr !"
Geschrieben am 28.05.2021 2021-05-28 | Aktualisiert am 28.05.2021
"Das VIDA schafft es auch in Corona-Zeiten den Gaumen zu verwöhnen"
Geschrieben am 02.05.2021 2021-05-02 | Aktualisiert am 02.05.2021
"Take Away vom Lennhof in Corona Zeiten"
Geschrieben am 12.04.2021 2021-04-12 | Aktualisiert am 12.04.2021
"Gutes Bistro ab 17:00"
Geschrieben am 18.03.2021 2021-03-18
Im Herbst 2018 hat ein neuer Pächter (Sado, mehr weiß ich nicht) diese schöne Gastronomie im Saarlandstraßenviertel übernommen. Das Ambiente ist innen von der Einrichtung fast unverändert geblieben. Wie früher graue Tischdecken und die tollen Schwarz-Weiß-Fotos von Filmschönheiten längst vergangener Jahre. Weitere Details habe ich beim Durchgang zur Terrasse nicht erfassen können.
Wir hatten reserviert und bekamen wie zugesagt, einen Tisch auf der lauschigen Terrasse. Die Außenfläche wurde an der Straße vor den Fenstern breitflächig erweitert, wodurch man ggf. engen Kontakt zu vorbeilaufenden Fußgängern hat.
Die Terrasse wirkte an diesem Tag steriler. Tischdecken fehlten auf den braunen Holztischen. Eingedeckt war mit einem weißen kleinen Teller, einfachen schwarzen Papierservietten sowie Gabel. Messer und Buttermesser. Das ehemals sehr elegante Besteck wies inzwischen deutliche Spuren jahrelangen Gebrauchs auf.
Service
Wir wurden von einem jungen Kellner namens Dibi bedient. Er sagte, er sei der Schwiegersohn des derzeit urlaubsbedingt abwesenden Chefs. Er war sympathisch, freundlich und bemüht, aber nicht kompetent. Die Organisation einer gepflegten Gastronomie wies einige Mängel auf, wie wir im Laufe unserer Anwesenheit feststellten.
Anmerkungen zu unserem Besuch am 11.08.2021 zu den an diesem Tag geltenden Regeln der Corona-Schutzverordnung in NRW mit Inzidenzstufe 1:
Der Service trug beim Kontakt mit den Gästen weder drinnen noch draußen Masken wie zum Zeitpunkt unseres Besuches vorgeschrieben. Der Desinfektionsspender am Eingang war leer. Die vorgeschriebenen Sicherheitsabstände zwischen den Tischen wurden auf der Terrasse teilweise nicht eingehalten. Die vorgeschriebene Kontaktdatenerfassung erfolgte weder schriftlich noch digital.
Getränke
Die Weine wurden pauschal ohne nähere Bezeichnung als Weiß, Rot und Rosé offen angeboten. Alternativ Flaschenweine auf Nachfrage.
Dibi bot uns einen Trebbiano d’Abruzzo zu € 6,50/0,2 l offen an. Der Probenschluck gefiel uns, er war frisch, aromatisch, trocken und gut gekühlt. Mein Mann war mit seinem Glas Wein zufrieden. Danach orderte ich ein Glas des gleichen Weines. Mein Wein war viel zu warm. Ich reklamierte und Dibi gestand, dass diese neue Flasche erst 1 Stunde vorher kaltgestellt worden war. Er brachte mir daraufhin alternativ ein Glas gut gekühlten Lugana zum selben Preis.
Mineralwasser San Pelegrino kostete 6,50 €/0,75 l.
Speisenkarte
Die Speisenkarte ist so, wie sich der Dortmunder italienische Speisen vorstellt. Pizza, Pasta (Nudeln), Pesce (Fisch,) Carne (Fleisch), Dolci (Dessert). Also Spagetti, Lasagne, Lachs, Garnelen, Fleisch, Tiramisu & Co. Alles zu moderaten Preisen.
Vom Haus gab es vorab frische Focaccia und einen Dip.
Der Pizzateig war mit fein zerriebenen Trockenkräutern bestreut, die durch die Hitze des Pizzaofens schwarz verbrannt waren.
Der Dip beinhaltete überwiegend Quark, war luftig aufgeschlagen und wies Spuren von frischem Schnittlauch auf. Er war zwar keine Offenbarung, schmeckte aber bei dem warmen Wetter mit der leichten Säure, die Quark eben hat, erfrischend.
Unsere gewählten Speisen:
Saltimbocca alla Romana, 3 Kalbs-Medaillons mit Parmaschinken und Salbei in Weißweinsauce, dazu Pfannengemüse und Bratkartoffeln – 17,50 €
Die dünn geschnittenen Tranchen vom Rücken waren noch saftig und mit frischem Salbei und luftgetrocknetem Schinken belegt. Die Weinsauce war etwas eingekocht und aromatisch. Das Gemüse, teilweise vorgeröstet auf dem Grill, war noch leicht fest in der Konsistenz. Die gut gegarten Kartoffeln wiesen bescheidene Spuren von Röstaromen auf.
Insgesamt ein ordentliches Gericht, das mein Mann nochmal bestellen würde.
Spaghetti mit Scampis, Rucola, Olivenöl und Knoblauch pikant – 11,50 €
Auf meine Nachfrage sagte Dibi, das wären die ganz kleinen Scampi. Ich bat deshalb, mir stattdessen drei der ganz großen Exemplare ggf. mit Aufpreis (werden ebenfalls angeboten) zu machen und nur ganz kurz glasig zu garen.
An meinen Tisch kam die Standardversion laut Karte mit 7 Winzlingen, die auch noch mehlig trocken waren. Bemerkung am Rande: alle angebotenen Exemplare waren nicht Scampi (=Kaisergranat), sondern einfache Garnelen.
Ich reklamierte und bekam dann die gewünschten dicken Dinger. Oh je! Über der Portion thronten 3 richtig schwarze Garnelenköpfe. Waren die in Asche gefallen oder waren die auf einem nicht richtig gesäuberten Rost gegrillt? Ich habe es nicht geklärt, zumal sie nur unästhetische Deko waren.
Der essbare Teil: 3 dicke Garnelen ordentlich entdarmt und ohne Schale. Aber fade im Geschmack, weil total ungewürzt, keine Spur von pikant und wieder zu lange erhitzt. Rucola fehlte bei dieser Portion komplett. Die Spaghetti waren wie bei dem ersten Teller zu lange gegart und matschig. Ich hatte den Eindruck, dass mir die Nudeln des ersten Tellers noch mal aufgewärmt serviert wurden. Auf dem Tellerboden triefte ein tiefer See von Öl. Geschmacklich und optisch ein einfach trostloses Gericht von Koch Angelo.
Dibi merkte bei meiner Reklamation an, er esse die Nudeln immer mit so viel Öl und gebe zusätzlich noch weiteres Öl drüber.
Ich schob den noch fast vollen Teller beiseite, da mir der Appetit vergangen war. Ich bat um die Rechnung. Diese wies 11,50 für das ursprüngliche Gericht aus, dessen Garnelen ich nicht bestellt und nicht verzehrt hatte, sowie 13,50 € für die Änderung auf 3 große Garnelen. Das war mir mit insges. 26,00 € für diese elende Küchenleistung doch zu viel und wir einigten uns auf einen Abzug von 6,00 €.
Fazit:
Durchwachsene Küchenleistungen. Ein netter Service mit fachlichen Schwächen. Für uns überwiegten die negativen Eindrücke. Die Leistungen von Küche und Service empfanden wir als unteren Durchschnitt. Die ehemals kulinarisch guten Zeiten des ehemaligen Rossini sind wohl seit Anfang 2017 vorbei.
Meine Bewertung:
2 – kaum wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)