"Diese Stube kann man nur empfehlen"
Geschrieben am 06.05.2024 2024-05-06 | Aktualisiert am 06.05.2024
"Im Industriegebiet von Buchholz ist nunmehr "Gierflation" ausgebrochen."
Geschrieben am 08.04.2024 2024-04-08 | Aktualisiert am 11.04.2024
Montag: | Ruhetag |
Dienstag: | 18:00 - 21:30 Uhr |
Mittwoch: | 18:00 - 21:30 Uhr |
Donnerstag: | 18:00 - 21:30 Uhr |
Freitag: | 18:00 - 21:30 Uhr |
Samstag: | 18:00 - 21:30 Uhr |
Sonntag: | 18:00 - 21:30 Uhr |
Küche von 18:00 bis 20:30 Uhr
"Ganz leicht esoterisch angehaucht, aber durchaus okay!"
Geschrieben am 12.10.2020 2020-10-12 | Aktualisiert am 13.10.2020
"nettes hotel direkt am rhein"
Geschrieben am 14.12.2019 2019-12-14
"Genussvoller Abschluss eines schönen Wochenendes…"
Geschrieben am 28.09.2019 2019-09-28 | Aktualisiert am 28.09.2019
Bopparder Hamm
Okay, die Rückfahrt mit dem Zug war ein Glücksspiel. Und auch mit der Auswahl mit unserem Lokal im Anschluss der Tour hatten wir richtig Glück. Dienstag ist es echt schwierig in Boppard was Anständiges zu finden. Dank eines Tipps einer Bekannten einer unserer Kollegen, reservierte ich am Tag zuvor telefonisch einen Tisch für sechs Personen. Eine Anfrage zuvor per Mail blieb unbeantwortet. Aber die Reservierung war notwendig, wie sich später rausstellen sollte.
Etwas vor der Zeit standen wir dann vor der Gaststätte Severus Stube. Der Name entstammt wohl der St. Severus Kirche ein paar Meter weiter. Von außen erscheint das Lokal erstmal eher unscheinbar, fügt sich aber durchaus in die Umgebung gut ein.
Eingangs- / Außenbereich
Die Markise war ausgefahren, um draußen zu sitzen war es dann doch etwas frisch. Die (fast) aktuelle Speisekarte war außen auf einem Holzpult angeschlagen, was man dort lesen konnte, machte mehr als neugierig. Also rein in die gute Stube. Urig, etwas dunkel, aber heimelig. Man fühlt sich direkt wohl. In einer seitlichen Nische war unser reservierter Tisch. Einer Eckbank gleich mit zwei Stühlen vorn dran. Platzteller, Besteck, Serviette und Wassergläser standen nebst Kerzen, Getränkekühlern und Blumen / Pflanzengesteck bereit.
Unser gedeckter Tisch
Wir sitzen noch nicht richtig, schon bekommen wir die Speisenkarte. Auch hier die handgeschriebenen Seiten mit allen Speisen und Gerichten, die aktuell angeboten werden. Man betont frisch zu kochen und nach Möglichkeit nur (regionales) Obst und Gemüse aus dem Biomarkt zu beziehen, Fleisch und Fisch aus dem Umfeld. Mag ich. Die Getränkebestellung erwies sich als etwas, sagen wir mal, „unglücklich“. Zwar wollten wir alle erstmal gegen den Durst ein Hefeweizen oder ein Wasser, nach Weinen hatten wir allerdings auch gefragt. Die Antwort ließ uns erst mal stutzen. „Möchten sie trocken, halbtrocken oder lieblich?“ Nun. Immerhin sind wir hier am Rhein, genauer gesagt am Mittelrhein. Boppard ist seit jeher ein Weindorf, der Bopparder Hamm eine über die Grenzen hinaus bekannte Weinlage. Da kann man, gerade in einem Restaurant mit solche selbst auferlegten Ansprüchen, eine fundiertere Antwort erwarten. Oder sahen wir aus, als hätten wir keine Ahnung oder Lust auf Wein? Wie auch immer. Ein paar Minuten später dann erneut unser Versuch und wir fragten nach einer (evtl.) Weinkarte. Und schwupps, ein Griff neben mich, und schon hatten wir eine Getränkekarte, in der auch Flaschenweine aufgeführt sind. Und wir konnten uns (zu dritt) sogar auf eine Flasche einigen. Natürlich vom Mittelrhein, Riesling Charta „Handstreich“, Riesling Kabinett feinherb vom Weingut Walter Perl. Dazu Jahrgang 2020. Geht doch…
Mittelrhein Riesling (Charta)
Speisentechnisch brauchten wir etwas länger, die Auswahl aber auch zu verführerisch. Kartoffel-, Spargel oder Rote Linsensuppe, vegetarische Gerichte, große, bunte Salate. Kotelett oder Schnitzelvarianten vom Hunsrück Schwein, Bärlauch Spaghetti und Ravioli mit Trüffel Ricotta Füllung. Dazu Schmorgerichte und süße Desserts. Reichlich Auswahl für müde Wanderer. Alle wählten eine Suppe vorweg und da die Rote Linsensuppe aus war, gab es für mich die Kartoffelsuppe (6,80€)
Kartoffelsuppe abgedeckt
Die kam im Weckglas, auf dem Deckel eine Scheibe Brot mit Butter und Tomate. Hätte es so zwar nicht gebraucht, lecker war das dennoch.
Kartoffelsuppe offen
Vor allem die gut abgeschmeckte, samtige Suppe, die Gemüsewürfel als Einlage und die Fleischwurststücke. Ganz ehrlich, ich hätte mich auch nur hiermit sattessen können. Sehr tolle Suppe! 4,5*
Der Wein war dann mittlerweile auch da und es dauerte nicht lange, da wurden auch schon die Hauptspeisen serviert. Kotelett vom Hunsrück Schwein mit Schmorzwiebeln, Salzkartoffeln und Lauchgemüse. (18,90€)
Kotelett vom Hunsrück Schwein
Das Beilagengemüse wurde in einer extra Schale serviert, aus der wir uns zu dritt bedienten und das je nach Angebot und Verfügbarkeit variieren kann. Wir waren rundum zufrieden mit dem, was uns das gebracht wurde. Das Kotelett war paniert, schön ausgebacken und noch saftig. Gut gewürzt und fein im Geschmack. Die Salzkartoffeln auch nicht zu weich gekocht, waren in Ordnung, das Lauchgemüse nicht verkocht und noch grün und wie die Schmorzwiebel äußerst lecker und reichlich. Ein stimmiges, gut gekochtes Wohlfühlgericht. Herrlich! 4*
Geschafft haben wir alle unsere Portionen, nur zwei schwächelten bei ihrem Schnitzel Toskana, die dazu servierten Spaghetti waren deutlich zu viel. Durchweg gab es aber Lob über Qualität (und auch Menge) der Gerichte. Da wir eigentlich satt waren, bestellte auch keiner ein Dessert. Nur ein paar Kaffee wurden gewünscht. Zur Überraschung brachte uns der Keller dann aber doch einen kleinen Nachtisch in Form einer Art Scheiterhaufens mit Apfel im kleinen Glas. Der ging auch aufs Haus.
Dessert aufs Haus
Altbackenes Brot, gemischt mit Apfelstücken und überbacken (mit Schmand, wenn ich mich recht erinnere, so jedenfalls die Ansage). Oben drauf ein bisschen Vanilleeis (nicht selbst gemacht). Eine pfiffige Idee, und am Ende auch lecker, nette Geste.
Was die Sauberkeit betrifft, gibt es nicht viel zu bemängeln, auch die Toiletten waren sauber. Der Service schnell und freundlich, beim Servieren gab es Hilfe aus der Küche. Auch das war alles harmonisch. Einen Nebenraum für Feiern oder größere Gesellschaften scheint es auch zu geben. Alles in Allem kann ich die Severus Stube nur empfehlen. Sollten wir wieder in Boppard sein, dann ist das unsere erste Anlaufstelle.