"Immer noch ein gutes Ziel für eine Einkehr....."
Geschrieben am 10.08.2020 2020-08-10 | Aktualisiert am 10.08.2020
"Billerbeck ist eine Reise (Radtour) wert......"
Geschrieben am 01.05.2015 2015-05-01 | Aktualisiert am 01.05.2015
"Heute war ich mal wieder in Billerbeck unterwegs!"
Geschrieben am 14.01.2015 2015-01-14
"Formvollendeter Genuss in der Domschenke am Kirchplatz"
Geschrieben am 11.01.2015 2015-01-11 | Aktualisiert am 11.01.2015
Der größte Teil des Weges von Rheine kommend führt über die münsterländische Rad-Bahn, eine ehemalige Bahnstrecke zwischen Rheine und Coesfeld. Hat man Horstmar passiert, geht es herunter von der Radbahn und über ein paar Buckel der Baumberge nach Billerbeck. Billerbeck ist ist ganz sicher der schönste Ort der Baumberge, den kleinen Hügeln westlich von Münster mit dem Longinusturm als höchstem Punkt.
Am Markt an der großen Kirche reihen sich die gastronomischen Betriebe aneinander, aber wir hatten ja schon ein festes Ziel. Bald standen wir vor dem guten Haus, und in Corona Zeiten fragten wir wie immer den Service draußen, ob wir einen Tisch bekommen könnten.
Das war kein Problem, sowohl innen wie außen wurden uns Tische angeboten. Drinnen war aber keine Option, wir wollten frische Luft im Schatten. Also ein Tisch unter der großen Markise an der Frontseite des Hotels.
Hier richteten wir uns ein, es war heiß geworden über den Vormittag und wir genossen diese Pause sehr. Eine große Flasche Wasser wurde geordert und musste recht schnell durch weitere ergänzt werden. Kein Wein in dieser Pause, es war einfach zu heiß an unserem Besuchstag. Die Karte wird nicht auf der HP veröffentlicht, sondern in recht schnellen Wechsel den Jahreszeiten und dem Angebot angepasst. Küchenchef Frank Groll ist aber ein Garant für hochwertige Küche.
Wir wollten leicht speisen und blieben bei den Vorspeisen. Die angebotenen Hauptspeisen sind recht umfangreich und recht fleischlastig. Bei den Vorspeisen fanden sich verlockendere Angebote. Für mich vorweg was rohes und was kaltes, Austern.
Creuses de Zelande, von den westlichen Nachbarn also. Die konnten mit 3 Euro Stückpreis bestellt werden, ich orderte 4 Stück. Sehr ordentliche, fleischige Austern kamen an den Tisch, dass Muschelwasser noch gut in der Schalenhälfte, so wie es muss. Begleitet nur von Zitrone, Butter und Pumpernickel, wir sind ja in Westfalen. Perfekter Sommergang! Parallel dazu für meine Frau eine Suppe.
Eine Tomaten Konsommee mit Sauerampfer-Klößchen hatte sie geordert. Der Teller kam mit pochierten und gepellten kleinen Tomaten und den Klößchen an den Tisch. Die Konsommee wurde am Tisch zugegossen und offenbarte sich über einen herrlichen Geruch und noch besseren Geschmack, ich durfte kosten. Auch meine Frau war sehr zufrieden. Als Hauptgänge hatten wir uns weitere Vorspeisen aus der Karte erwählt, was keinerlei Problem für die Domschenke war. Meine Frau hatte sich Meeresfrüchte bestellt.
Gebratene Wildfanggarnele mit Salat von Belugalinsen hatte die Karte verkündet. Die Garnelen waren komplett aus der Schale genommen, mariniert und gebraten worden. Auf den Punkt glasig. Dazu ein leckerer Salat und meine Frau war zufrieden und angetan von ihrer Wahl. Ich hatte marinierten Kohlenfisch / Gurken / Ziegenfrischkäse/ Hibiskus bestellt.
Wieder mal so eine typische Carsten Bestellung, ich hatte noch nie von einem Kohlenfisch gehört oder gelesen. Ich lies mich überraschen. Der Fisch kam in zwei Zubereitungen an den Tisch, ein Tatar und in Scheiben die ganz sanft mariniert waren. Er erinnerte mich an Heilbutt, war aber kräftiger im Geschmack. Inzwischen habe ich mal das Internet konsultiert, ein Fisch aus dem Nordpazifik und von den Japanern (von wem sonst) als guter Speisefisch geschätzt. Das kann ich bestätigen. Der Fisch war von Gurken, Frischkäse und Hibiskus-Creme gut und sommerlich begleitet. Feiner Teller und die Portionierung der Gänge ließ noch zu, dass wir uns ein Dessert teilten.
Lavendelmousse und Kirscheis wollten wir uns teilen. Ein schönes Dessert, wobei das sehr gute Eis die Mousse im Geschmack hinter sich lies, die definitiv eine mutigere Lavendelnote gebraucht hätte. Ich weiß aber aus eigener Kocherfahrung, das überdosierte Lavendelaromen ganz kräftig nach hinten losgehen können, deswegen war auch das ein gutes Dessert.
Inzwischen waren wir bei Wasser-Flasche 4 und einem Espresso angelangt und beendeten das Essen. Ebenso wie die Küchencrew lieferte der Service eine gute Leistung ab, trotz Corona MuNaSchu und der Hitze blieb man freundlich und zugewandt und wahrte stets eine gut wahrnehmbare Freundlichkeit.
Kann ich also zum Fazit kommen. Es bleibt dabei, die Domschenke in Billerbeck ist ein äußerst guter Ort um gepflegt einzukehren. Empfehlung für das Haus und seinen Küchenchef von mir.