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Im letzten" Italia"-Bericht (siehe dort) hatte ich aus gegebenem Anlass ja erwähnt, dass wir den "Italia"-Heimservice de facto nicht mehr in Anspruch nehmen werden. Grund: Die dortige Auftragsannahme ist nicht annähernd in der Lage, Adressdaten korrekt an die Fahrer weiterzugeben. Resultat: Die bestellten Gerichte kommen sehr zeitverzögert und allenfalls noch lauwarm beim Kunden an, weil sich die Fahrer erst mal den Wolf suchen und anschliessend beim Kunden anrufen müssen, um die richtige Adresse zu erfragen. Um es hier noch mal klarzustellen: Das Ristorante "Italia" und der "Italia"-Heimservice gehören zwar betreibermässig zusammen, arbeiten aber in getrennten Gebäuden mit getrennten Küchen und getrenntem Service. Deshalb geniesst das Ristorante weiterhin unsere volle Wertschätzung, der Heimservice hingegen nicht (mehr).
Gegen 12:30 Uhr trafen wir im "Italia"- Biergarten ein. Die bereits vorhandene Gästeschar bestand aus zwei Gruppen von alten Damen (ein Sechser- und ein Fünfertisch) sowie vier Chinamännern, allerdings ohne Kontrabass, die direkt neben uns sassen und schon kräftig am Schmausen waren; wahrscheinlich arbeiten sie an einer der vier hiesigen Hochschulen.
Ich nehme an, dass sie sich sehr schnell auf die hiesigen Tischsitten eingestellt haben. Während nämlich in ihrem Heimatland am Tisch völlig ungeniert gerülpst, geschmatzt und gefurzt wird,das habe ich in der VR China, auf Taiwan oder bei Singapore-Chinesen oft genug erlebt, auch oder gerade bei Geschäftsessen, was mich anfangs wirklich irritiert hat und mir immer sehr peinlich gewesen ist; diesen Sitten nach dem Motto "mit den Wölfen heulen" habe ich mich allerdings nicht angeschlossen. Kommentar meines damalige Chefs Dr.B., als ich ihn nach der Rückkehr von meinen ersten Einsatz in der VR China darauf angesprochen hatte:"In der Hinsicht kennt der Chinese keine Schinanz." Wohl nicht.
Rasch wurden uns die Karten überreicht; die Servicechefin, heute verstärkt durch eine junge weibliche Servicekraft, kennen wir seit 2006. Sie hat den Laden auch bei voller Belegung von jeher sehr gut im Griff. Meine liebe Frau bestellte zum Trinken ein Glas Aperol Spritz (EUR 6,00) und zum Essen "Scaloppina alla Crema" vom Schwein (EUR 16,90); als Dessert nahm sie eine hausgemachte Cassata für EUR 6,90. Ich nahm vorneweg ein Pils (0,25l EUR 2,80). Die Sonnenschirme im Biergarten sind alle vom Kemptener Brauhaus (Büble Bräu); deshalb dachte ich, dass auch das Pils von Büble wäre. Leider war es nicht deren Teutsch Pils, sondern es handelte sich bei dem mir gebrachten Bier um popelige Bitburger Industrie-Plörre. Na ja, ich habs ausnahmsweise hinuntergeschüttet, wo es schon mal auf dem Tisch stand. Zum Essen habe ich dann ein Glas Sangiovese (bio (0,2l EUR 6,50) getrunken; Chianti Classico gibt es hier leider nicht als offenen Wein sondern nur als Flaschenwein (0,7l EUR 38,00). Gegessen habe ich "Bavette Scampi & Aglio olio (EUR 15,90). Dass man zu diesem Preis keine Scampi sondern allenfalls Black Tiger 8/12 bekommt, ist dem kundigen Gast schon bei der Bestellung klar oder sollte es zumindest sein. Wie mein Schatz mir mitteilte war das Rahmschnitzel sehr gut; auch die Pommes Frites (als alternative Beilage hätte es auch Pasta gegeben) und der Beilagensalat gefielen ihm gut. Die Cassata dito. Auch an meinem Gericht gab es nichts zu bemängeln: die Bavette waren noch bissfest und weder an Garnelen noch an Knoblauch war gespart worden. Gut so! Als "Dessert" nahm ich eine "Doppio Espresso" für EUR 4,00. Seit der Steuerhöhung für Gastrobetriebe waren wir erstmals wieder hier. Während andere Gastronomen, um ihre Preise halten zu können, den Beilagensalat seither kostenpflichtig anbieten oder ihre Portionen etwas verkleinert haben (um nur zwei Beispiele zu nennen), entfällt im "Italia" zumindest zur Mittagszeit der zusammen mit der Rechnung gebrachte Grappa bzw. Marsala "aufs Haus". Auch recht.
Fazit: Der hiesige Biergarten wird uns in diesem Jahr sicher wiedersehen.