Besucht am 25.09.20222 Personen
Rechnungsbetrag: 12 EUR
So wie in Brackenheim jede Schule, jede Strassenkreuzung nach Theo Heuss benannt ist, so wird in der Neckarstadt Lauffen allerorten Friedrich Hölderlin bemüht. Zum 250. Geburtstag wurde auch das gelungen sanierte und architektonisch beeindruckende Hölderlinhaus eröffnet, das dann allerdings schnell in den Coronawirren unterging. Ein Besuch lohnt auf jeden Fall, nicht nur für bildungsbürgerliche Literaturbegeisterte. Sehr schön in einem ebenerdigen Anbau realisiert wurde ein angegliedertes Café, das allerdings nur Freitag, Samstag und Sonntag nachmittags geöffnet ist. Es wird sehr liebreizend von engagierten Damen geführt, die auch bereitwillig und kompetent über die angebotenen Speisen und Weine referieren können.
Wie auch das gesamte Hölderlinhaus, so ist auch das Café komplett barrierefrei konzipiert. Der Innenraum wird auch mal für spezielle Anlässe für Gruppen bespielt und hat ein bisschen die Anmutung eines Gemeindesaals. Bei aufklarendem Wetter nehmen wir allerdings gerne im Aussenbereich Platz. Das farblich hübsch anzusehende Mobiliar entpuppt sich leider als kaum handhabbar: die Stühle sind so entsetzlich schwer, dass sie sich fast nicht herumrücken lassen. Kommt bestimmt nicht so gut bei den Gästen an. Dass Selbstbedienung angesagt ist, scheint allerdings niemanden zu stören.
Staunend stehe ich vor der Hölderlintorte, die von der ortsansässigen Konditorei Schillerlocke hergestellt wurde. Ein beachtliches Kunstwerk aus Knusperboden, Vanillesahne, Fruchtspiegel und schokoladigem Zwischenboden. Ob der gute Hölder überhaupt dem Süssen zugetan war, ist indes nicht überliefert. Naja, er kann sich halt nicht mehr wehren. Uns steht der Sinn eher nach einem herzhaften Zwiebelkuchen, der hier ohne Speck, dafür mit reichlich Kümmel angeboten wird und vor dem Servieren extra noch mal warmgemacht wird. Das Stück für 3,50 Euro. Die sehr fein geschnittenen Zwiebeln werden von einer feinen Eier-Schmand-Mischung bedeckt. Bei der Weinauswahl (und die ist überraschend gross) sind gerne die netten und kundigen Damen behilflich. Wir wählen schliesslich einen Grauburgunder des örtlichen Bio-Weingutes Seyboldt, mit tollem, frischem, fast aprikosigem Aroma. 0,1 Liter für 2,50 Euro, das Viertel Weinschorle für 3,50 Euro. Die verwendeten Weingläser mit Hölderlinhaus-Signet dürften wahrscheinlich das Zeug zum kultigen Sammelobjekt haben. Ob sie irgendwo käuflich erworben werden können, haben wir allerdings nicht entdeckt. Hoffentlich ist die Schwundrate nicht allzu gross…
Leider verfügt das Café über keine eigene Toilette – hier muss man sich zum Hölderlinhaus bemühen. Die schicken, megasauberen Toiletten befinden sich im UG, das sowohl über ein Treppenhaus, als auch barrierefrei per Aufzug erreichbar ist. Man beachte, die launigen Texte auf den Türen! Ein kostenloser PKW-Parkplatz befindet sich direkt auf der gegenüber liegenden Strassenseite. Allerdings kann man auch schon ein paar Hundert Meter weiter vorne parken und noch einen kleinen Spaziergang durch den Klosterhof und an dem Hölderlin-Denkmal vorbei unternehmen. Vom Lauffener Bahnhof aus geht man etwa 800 Meter zu Fuss.
So wie in Brackenheim jede Schule, jede Strassenkreuzung nach Theo Heuss benannt ist, so wird in der Neckarstadt Lauffen allerorten Friedrich Hölderlin bemüht. Zum 250. Geburtstag wurde auch das gelungen sanierte und architektonisch beeindruckende Hölderlinhaus eröffnet, das dann allerdings schnell in den Coronawirren unterging. Ein Besuch lohnt auf jeden Fall, nicht nur für bildungsbürgerliche Literaturbegeisterte. Sehr schön in einem ebenerdigen Anbau realisiert wurde ein angegliedertes Café, das allerdings nur Freitag, Samstag und Sonntag nachmittags geöffnet ist. Es wird sehr liebreizend... mehr lesen
Hofcafé im Hölderlinhaus
Hofcafé im Hölderlinhaus€-€€€Cafe01738509852Nordheimer Straße 5, 74348 Lauffen am Neckar
4.0 stars -
"Im Schatten des Dichters" MinitarSo wie in Brackenheim jede Schule, jede Strassenkreuzung nach Theo Heuss benannt ist, so wird in der Neckarstadt Lauffen allerorten Friedrich Hölderlin bemüht. Zum 250. Geburtstag wurde auch das gelungen sanierte und architektonisch beeindruckende Hölderlinhaus eröffnet, das dann allerdings schnell in den Coronawirren unterging. Ein Besuch lohnt auf jeden Fall, nicht nur für bildungsbürgerliche Literaturbegeisterte. Sehr schön in einem ebenerdigen Anbau realisiert wurde ein angegliedertes Café, das allerdings nur Freitag, Samstag und Sonntag nachmittags geöffnet ist. Es wird sehr liebreizend
Besucht am 25.09.20222 Personen
Rechnungsbetrag: 12 EUR
Einmal Vanilla, immer Vanilla – will man fast meinen, wenn man nur wenige Kilometer von Brackenheim entfernt schon wieder auf ein zweites Eiscafé mit diesem Namen stösst. Offenbar ein beliebter Name. Doch welch Unterschied: während uns in Brackenheim die fehlenden Sitzmöglichkeiten auffielen und auch etwas störten, glänzt die Lauffener Variante mit einem weitläufigen Terrassenbereich an einem zentral gelegenen Platz, der dank einiger Palmen sogar südländisches Ambiente ausstrahlt. Auch im Innenbereich kann man an kleinen, grazilen Tischchen bei schlechterem Wetter Platz nehmen. Und natürlich verfügt das hiesige Vanilla Eiscafe auch über Toiletten.
Während wochentags die Terrasse sehr gut frequentiert ist und der Service kaum nachkommt, herrscht am Sonntag überraschende Leere. Liegt´s am kühlen Wetter? Vielleicht an der noch unpassenden Uhrzeit über Mittag? An den zahlreichen, verlockenden Weinfesten in den Orten drumherum? Nah am Haus sitzt es sich jedoch ganz kommod, da aus dem Kellerschacht warme Luft bläst. Und wir haben den aufmerksamen, aufrechten, fast etwas distinguierten Kellner erst mal ganz für uns allein.
Das sehr umfangreiche Angebot an Eissorten, Eisbechern, Eiskreationen interessiert uns an diesem Sonntag leider nicht. Erst mal benötigen wir nach dem etwas zu üppigen Frühstück jeweils einen Ramazotti (4cl für 3,50 Euro). Wird im passenden Glas mit etwas zerstossenem Eis und einer Zitronenscheibe serviert. Herrlich! Danach noch jeweils einen Cappuccino (2,90 Euro), um wieder wach zu werden. Unter der sehr feinen, angenehm cremigen Milchhaube verbirgt sich ein rassiger, kräftiger Espresso, der richtig reinhaut. Dazu benötige selbst ich noch ein bisschen Zucker. Übrigens lässt sich die gut gelaunte Vanilla-Crew durchaus dazu hinreissen, realisierbaren Sonderwünschen nachzugehen. Beim vorherigen Besuch wurde unser Freund mit Milkshakes in dreierlei Geschmacksrichtungen beglückt, obwohl sie gar nicht auf der Karte stehen. Offenbar werden hier alle Gäste glücklich gemacht. Während unseres Aufenthalts können wir Zeuge werden, wie ein Vater mit kleinem Jungen die sonntägliche Kugel Erdbeereis in einer Waffel abholt. Der Bub ist sichtlich aus dem Häuschen. Auch einige touristische Rentnerpaare nehmen sich einige Kugeln mit und ziehen genüsslich schlotzend weiter.
Etwas abenteuerlich gestaltet sich der Gang zur Toilette. Die enge, kleine Schiebetür direkt neben dem Tresen kann wirklich nur von schlanken Gästen passiert werden und führt in ein etwas verwirrendes Treppenhaus. Fast glaubt man sich geirrt zu haben und gleich in der Küche zu stehen. Aber, nur Mut! Die Damentoilette liegt nur wenige Schritte entfernt, die Herren müssen sich allerdings noch ein Stockwerk tiefer begeben. Alles tipptopp sauber.
Einen kostenlosen Parkplatz in Fusslaufnähe haben wir an diesem Sonntag anstandslos gefunden. Allerdings dürfte dies unter der Woche nicht der Fall sein, denn das Vanilla Eiscafe liegt recht zentral, umgeben von beliebten Einkaufsmöglichkeiten. In 300 – 400 Metern Entfernung befindet sich der Bahnhof, auch zum Neckar, der Neckarbrücke und dem Rathaus ist es nicht weit. Etwas bedauerlich, dass das Vanilla über keine Homepage verfügt, denn nicht immer ist den Google-Einträgen (zum Beispiel, was die Öffnungszeiten angeht) Glauben zu schenken. Übrigens scheinen die beiden Vanillas in Brackenheim und Lauffen weder verwandt noch verschwägert zu sein, wie wir in einem persönlichen Gespräch erfahren haben.
Einmal Vanilla, immer Vanilla – will man fast meinen, wenn man nur wenige Kilometer von Brackenheim entfernt schon wieder auf ein zweites Eiscafé mit diesem Namen stösst. Offenbar ein beliebter Name. Doch welch Unterschied: während uns in Brackenheim die fehlenden Sitzmöglichkeiten auffielen und auch etwas störten, glänzt die Lauffener Variante mit einem weitläufigen Terrassenbereich an einem zentral gelegenen Platz, der dank einiger Palmen sogar südländisches Ambiente ausstrahlt. Auch im Innenbereich kann man an kleinen, grazilen Tischchen bei schlechterem Wetter Platz... mehr lesen
Eiscafe Vanilla
Eiscafe Vanilla€-€€€Eiscafe0713321568Bahnhofstr. 6, 74348 Lauffen am Neckar
4.5 stars -
"Nicht nur das Eis ist empfehlenswert" MinitarEinmal Vanilla, immer Vanilla – will man fast meinen, wenn man nur wenige Kilometer von Brackenheim entfernt schon wieder auf ein zweites Eiscafé mit diesem Namen stösst. Offenbar ein beliebter Name. Doch welch Unterschied: während uns in Brackenheim die fehlenden Sitzmöglichkeiten auffielen und auch etwas störten, glänzt die Lauffener Variante mit einem weitläufigen Terrassenbereich an einem zentral gelegenen Platz, der dank einiger Palmen sogar südländisches Ambiente ausstrahlt. Auch im Innenbereich kann man an kleinen, grazilen Tischchen bei schlechterem Wetter Platz
Besucht am 24.09.2022Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 34 EUR
Zwischen Neipperg und Dürrenzimmern erstreckt sich das weitläufige Weinanbaugebiet Heuchelberg, auf dessen Wegen man stundenlang spazieren gehen kann, immer mit grandiosem Blick auf die Landschaft. Auf einem unserer Erkundungstouren stossen wir auf ein Hinweisschild, das die Waldschenke Hörnle ankündigt. Klingt nach lauschiger Einkehrmöglichkeit, vielleicht sogar mit Weinausschank und kleinem, stärkendem Vesper? Doch dabei haben wir uns vom verniedlichenden Diminutiv täuschen lassen, wie sich später zeigt…
Auf der Höhe des Hörnles, mit beeindruckendem Weitblick, befindet sich ein grosser Parkplatz und ein riesiger gastronomischer Betrieb von den Ausmassen einer Autobahn-Raststelle auf einer beliebten touristischen Route. Drumherum viele zünftige Holztische, Bänke, Aussichtspunkte, ein weitläufiger Bier- und Weingarten, umgeben von Bäumen und einem Wäldchen. Da es zu regnen beginnt, gehen wir nach drinnen. Hier steppt der Bär! Riesige Hallen, proppevoll mit Wanderern, Radfahrern, Ausflüglern, Grossfamilien, herumspringenden Kindern, Einheimischen und Touristen. Fast dampft es vor feuchten Klamotten, vor Wein- und Bierseligkeit. Mittendrin mehrere Theken zur Bestellung, Essensausgabe, Geschirrrückgabe. Auch wenn das Ambiente sehr nach Massenabfertigung aussieht, lockt uns das reichhaltige Speisenangebot, so dass wir einen Versuch wagen.
Die sehr umfangreiche Karte bietet für jeden Geschmack etwas. Sehr viel Deftiges für hungrige Wanderer, wie Rehgulasch mit Spätzle und Salat (16,90 Euro), Rostbraten mit denselben Beilagen (19,90 Euro), Gulaschsuppe (6,90 Euro), Fleischkäse mit Pommes und Zwiebeln (9,90 Euro). Dazu Wurstsalat in mehreren Ausführungen, vegetarische Speisen, Salate und ein attraktives Vesperangebot Juhu, hier finde ich auch den sehr geschätzten Luggeleskäse, hier im Weckglas angerichtet, mit Kümmel und Petersilie garniert (5,80 Euro). Vieles auch als Senioren- und Kinderportionen. Lustig: Braten- und Pfefferrahmsauce gibt’s für 1 Euro auch als 180ml-Zugabe. Auch hier scheint man seine Spätzle gerne in Sauce zu ertränken. Darüber hinaus Kuchen, Germknödel und Eis. Und natürlich ein riesiges Getränkeangebot. Um allein hinter die ganzen Vierteles- und Schorlespitzfindigkeiten (was genau ist ein Rentnerschorle?) zu kommen, bräuchte man wohl einige Stunden. Auf jeden Fall kann man sich hier oben einen guten Überblick über die hiesigen Rebsorten und die Erzeugnissen der Weingärtner von Stromberg und Zabergäu verschaffen.
Doch wir entern erst mal den letzten freien Tisch. Leider herrscht Selbstbedienung. Wer an der Kasse erst mal der Rechnung misstraut, muss wissen, dass hier auf jeden Teller, jedes Glas 1 Euro Pfand berechnet wird. Würden sonst die Gedecke in den riesigen Hallen, den ausladenden Terrassen, den umgebenden Latifundien verschwinden? Selbst ein zusätzliches Besteck wird noch extra berechnet. Rasch stehen die Speisen zur Abholung bereit. Die dicke Scheibe Hackbraten wird mit reichlich Spätzle (angeblich hausgemacht, auch wenn sie absolut nicht so aussehen) und deftiger Bratensauce, nebst einem sämig angemachten, bunten Beilagensalat (alles für 14,80 Euro) dargereicht. Eine anständige, herzhafte Portion, die vielleicht keine kulinarische Offenbarung ist, aber nachhaltig satt macht. Dazu eine kleine (Senioren-/Kinder-) Pizza mit vegetarischem Belag: bis auf die Dosenpilze und Artischockenherzen aus dem Glas sind Tomaten und Paprikastreifen komplett frisch. Und gespart wurde mit den Zutaten jedenfalls nicht. Wer nicht gerade vom Holzhacken kommt, für den dürfte eine kleine Portion vollkommen ausreichen.
Trotz grossem Publikumsandrang machen die Theken, die Tische, die Toiletten allesamt einen gut gepflegten und sauberen Eindruck. Dass die Waldschenke über einen separaten Motorrad-Stellplatz und eine E-Bike-Ladestation verfügt, ist löblich. Die Existenz eines Busparkplatzes verheisst jedoch nichts Gutes: möglicherweise werden in der Hochsaison ganze Busladungen an Ausflüglern zu diesem vermeintlichen Geheimtipp gekarrt, der auf jeden Fall mit einer gewissen Familientauglichkeit und überwältigendem Panoramablick punkten kann.
Zwischen Neipperg und Dürrenzimmern erstreckt sich das weitläufige Weinanbaugebiet Heuchelberg, auf dessen Wegen man stundenlang spazieren gehen kann, immer mit grandiosem Blick auf die Landschaft. Auf einem unserer Erkundungstouren stossen wir auf ein Hinweisschild, das die Waldschenke Hörnle ankündigt. Klingt nach lauschiger Einkehrmöglichkeit, vielleicht sogar mit Weinausschank und kleinem, stärkendem Vesper? Doch dabei haben wir uns vom verniedlichenden Diminutiv täuschen lassen, wie sich später zeigt…
Auf der Höhe des Hörnles, mit beeindruckendem Weitblick, befindet sich ein grosser Parkplatz und ein... mehr lesen
3.5 stars -
"Es lockt der Panoramblick" MinitarZwischen Neipperg und Dürrenzimmern erstreckt sich das weitläufige Weinanbaugebiet Heuchelberg, auf dessen Wegen man stundenlang spazieren gehen kann, immer mit grandiosem Blick auf die Landschaft. Auf einem unserer Erkundungstouren stossen wir auf ein Hinweisschild, das die Waldschenke Hörnle ankündigt. Klingt nach lauschiger Einkehrmöglichkeit, vielleicht sogar mit Weinausschank und kleinem, stärkendem Vesper? Doch dabei haben wir uns vom verniedlichenden Diminutiv täuschen lassen, wie sich später zeigt…
Auf der Höhe des Hörnles, mit beeindruckendem Weitblick, befindet sich ein grosser Parkplatz und ein
Es gehört schon besonderer Mut dazu, in einem ausgewiesenen Weinbauort ein bieraffines Lokal zu betreiben, zumindest dem Namen nach. Und dann auch noch an allerprominentester Stelle, in der Ortsmitte, direkt am Markt. Und doch ist uns vieles von Anfang an sehr sympathisch. Pünktlich um 16 Uhr öffnet das Lokal und bietet auch sofort das ganze Programm an. Also etwas Warmes, Deftiges, Herzhaftes zu einer eigentlich unpassenden Uhrzeit, zu der andernorts noch Kaffee und Kuchen zelebriert werden. Für meine Begriffe schon mal eine tolle Nummer; kommt meinen eigenen Bedürfnissen doch sehr entgegen, da ich sonst am späten Nachmittag meist nur auf kulinarische Flaute stosse.
Als wir gleich um 16 Uhr die Location betreten, lösen wir Erstaunen auf beiden Seiten aus. Der Wirt reagiert vorsichtig-abwägend auf unbekannte Gesichter und drei verschwitzte Gestalten, die sich auch noch in burschikoser Unbekümmertheit fast an den Stammtisch gesetzt hätten. Und wir staunen masslos über das unerwartete Ambiente. Offenbar war der Ort bis vor 38 Jahren noch ein Kolonialwarenladen mit angeschlossenem Café. Was gibt es hier nicht alles noch zu bestaunen, da Reste des ursprünglichen Interieurs noch erhalten sind! Etwas düster ist es im unteren Gastraum und auch auf der Empore, doch nach hinter raus, zu den Toiletten (herrlich moosgrün gefliest!), erstreckt sich noch ein längerer Gang. Hier fühlt man sich glatt auf Zeitreise durch mehrere Dekaden des letzten Jahrhunderts.
Zugegeben: vor dem Eintreten hatte ich noch eine schlichte Altherrenbeiz an diesem Ort vermutet. Doch spätestens mit Anblick der Speisekarte muss man dieses Vorurteil vehement revidieren. Die Karte annonciert neben Maultaschen, Ochsenmaulsalat und Leberknödelsuppe auch unerwartete Speisen wie Wildschweinsülze oder Weinbergschnecken. Auf den Appetit gekommen, ordern wir zwar artig ein Distelhäuser Pils, aber auch neuen Wein (nicht zu süss, sondern schön räs und bizzelnd), der anständig in einem Vierteles-Henkelglas serviert wird. Beim Essen fällt die Wahl auf den Zwiebelrostbraten mit Butterspätzle und Beilagensalat (19,80) und Bärlauchbratwurst mit Brot und Beilagensalat (12,50 Euro). Der Rostbraten besteht üppig aus zwei Scheiben, schwimmt in reichlich Sauce und wird von genügend geschmälzten Zwiebeln gekrönt. Die Spätzle sind vermutlich nicht selbstgemacht, dafür wurde der Salat ganz frisch angerichtet. Ein kulinarisches Aha-Erlebnis bietet die Bratwurst, die mit Bärlauch gespickt ist und in einer angenehm sämigen Sauce (zum Aufditschen geht der ganze Inhalt des Brotkorbes drauf) dargereicht wird. Über das hiesige Interieur und die angebotenen Speisen kommen wir auch mit dem Patron ins angeregte Gespräch, so dass sich die anfängliche Reserviertheit fast schon in freundliche Übereinstimmung auflöst. Wir entdecken gemeinsame biografische Bezüge, tauschen Adressen und lukullische Geheimtipps aus. So eine Überraschung! Leider haben wir durch das angeregte Gespräch ganz vergessen, auf einen Beleg zu bestehen.
Das Lokal bietet gut 50 Gästen Platz, bei gutem Wetter wird sicherlich auch der Aussenbereich mit Blick auf den Markt bespielt. Jetzt, zum Ende der Outdoor-Saison, hängt jedoch bereits eine Kette vor dem Zugang. Überhaupt staunen wir, wie souverän und unangestrengt der Chef als One-Man-Show die gesamte Location alleine bespielt: Service, Küche, Konversation. Naja, vielleicht bekommt er zum Abend hin noch personelle Unterstützung, denn wochentags hat das Lokal bis Mitternacht geöffnet, an Sonn- und Feiertagen bis 21 Uhr. Offenbar wird sogar Essen zum Mitnehmen angeboten. Proper und adrett sauber ist es in allen Lokalbereichen, selbst auf 1,5 Meter Abstand wird hier noch achtgegeben.
Durch die zentrale Lage am Markt kann man von hier aus sowohl alle umliegenden Park- und Einkaufsmöglichkeiten, als auch den nur wenigen Hundert Meter entfernten Omnibusbahnhof nutzen. Wenn wir länger in der Gegend zu Gast wären, würden wir sicherlich noch einmal vorbeikommen. Aber vielleicht im nächsten Jahr?
Es gehört schon besonderer Mut dazu, in einem ausgewiesenen Weinbauort ein bieraffines Lokal zu betreiben, zumindest dem Namen nach. Und dann auch noch an allerprominentester Stelle, in der Ortsmitte, direkt am Markt. Und doch ist uns vieles von Anfang an sehr sympathisch. Pünktlich um 16 Uhr öffnet das Lokal und bietet auch sofort das ganze Programm an. Also etwas Warmes, Deftiges, Herzhaftes zu einer eigentlich unpassenden Uhrzeit, zu der andernorts noch Kaffee und Kuchen zelebriert werden. Für meine Begriffe schon... mehr lesen
Restaurant Distelhäuser Pils am Markt
Restaurant Distelhäuser Pils am Markt€-€€€Wirtshaus, Biergarten, Brauhaus071355258Marktstraße 11, 74336 Brackenheim
4.0 stars -
"Sehenswertes Ambiente und einige unerwartete Speisen" MinitarEs gehört schon besonderer Mut dazu, in einem ausgewiesenen Weinbauort ein bieraffines Lokal zu betreiben, zumindest dem Namen nach. Und dann auch noch an allerprominentester Stelle, in der Ortsmitte, direkt am Markt. Und doch ist uns vieles von Anfang an sehr sympathisch. Pünktlich um 16 Uhr öffnet das Lokal und bietet auch sofort das ganze Programm an. Also etwas Warmes, Deftiges, Herzhaftes zu einer eigentlich unpassenden Uhrzeit, zu der andernorts noch Kaffee und Kuchen zelebriert werden. Für meine Begriffe schon
Geschrieben am 26.09.2022 2022-09-26| Aktualisiert am
26.09.2022
Besucht am 21.09.2022Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 41 EUR
Brackenheim ist die größte und vielleicht auch bedeutendste Weinbaugemeinde in Württemberg, so dass man zuweilen zu dem Schluss kommen kann, vor lauter Weinberge und Besenwirtschaften ist gar kein Platz mehr für solide Speiselokale. Immerhin verfügt der kleine Teilort Neipperg (Weinkenner werden sich gerne auf den Grafen von Neipperg besinnen) immerhin über zwei gastronomische Betriebe, die beide gleichermassen florieren.
Auf einer unserer Radtouren hat uns eine auswärtige Wirtin so dringend Il Padrino ans Herzen gelegt, dass wir dem beliebten Ruf „Mittwoch ist Pizzatag“ folgen müssen. (Auch wenn mir eigentlich an diesem Tag nach etwas ganz anderem ist). 6,20 Euro für jede Pizza klingt natürlich verlockend, wenn rundherum derzeit grad alles teurer wird. Entsprechender Beliebtheit erfreut sich dieses Angebot. Leider – denn ohne Platzreservierung sieht man dienstags richtig alt aus.
Il Padrino residiert am Fusse des weinrebendominierenden Zweifelberges mit seinen schönen Spazierrouten, seinem interessanten Weinlehrpfad und dem Naturerlebnispfad. Hier kann man also sehr angenehm einen aktiven Tag in der Natur ausklingen lassen. Ob der Schiessstand nebenan tatsächlich noch in Betrieb ist, weiss ich nicht, nehme die Warnhinweise jedoch Ernst. Noch ernster wird es, als wir kurz nach 19 Uhr ohne Tischreservierung ins bis auf den letzten Tisch proppenvolle Lokal kommen. Keine Chance, signalisiert die nette, quirlige, umtriebige Chefin. Also bestellen wir ziemlich geknickt drei Pizze zum Mitnehmen, lassen aber während der Wartezeit noch mal all unseren Charme und unsere Überzeugungskraft spielen. Bei dem hiesigen Durchsatz ist die Fluktuation auch glücklicherweise so gross, dass nach einer Viertelstunde ein Tisch frei wird. Alternativ hätten wir an diesem nicht mehr ganz so lauen Abend auch draussen sitzen können, was aber nicht so einladend erschien.
Die Damen im Service agieren flink, freundlich, konzentriert, so dass der Tisch rasch eingedeckt ist und wir loslegen können: 1x Pizza Mafiosa (mit scharfer Salami), 1x Pizza Tonno, 1x Pizza Vegetariana. Alle drei Variationen sind reichhaltig und grosszügig belegt, lediglich die Ränder sind für unsere Geschmäcker etwas zu dick und teigig und voluminös geraten. Die Salamistückchen sorgen für Würze, der Thunfisch ist im Ofen nicht zu trocken geworden und das Gemüse wurde frisch geschnippelt. Wir sind durchweg sehr zufrieden. Dazu trinken wir ein alkoholfreies Weizen (3,30 Euro) und kräftigen, sizilianischen Nero d´Avola (3,20 Euro für 0,2 Liter - eine Reminiszenz an die Wirte, obwohl wir hier mitten in einer baden-württembergischen Weinhochburg speisen). Der Hauptgang sättigt dermassen, so dass lediglich unser Freund, das Schleckermaul, noch nach einem Dessert verlangt. Lustigerweise kostet die Cassata Siciliana genauso viel wie die Pizza als Hauptgericht (6,20 Euro). Hübsch dekoriert und mit Trockenfrüchten versetzt, sieht sie ganz einladend aus, wenngleich mir selbst eher der Sinn nach einem doppelten Espresso steht (3,50 Euro).
Um schnell Platz für die Nachkommenden zu machen, räumen wir rasch den Tisch, nutzen nicht einmal mehr die Toilette (zu der ich also keine Aussage machen kann) und müssen mit Schrecken entdecken, dass wir zugeparkt wurden. Viele Einheimischen nutzen nämlich das Dienstags-Angebot um hier ihre wöchentliche Pizza zum Mitnehmen abzuholen. Daher Tipp für alle, die noch ein paar Schritte gehen können: ca. 200 -300 Meter entfernt befindet sich ein grosser, weitläufiger Wanderparkplatz, auf dem nicht mehr mühsam rumrangiert werden muss.
Wir beschliessen, an einem anderen Wochentag noch einmal entspannter bei Il Padrino einzukehren. Die Hauptkarte weist auch eine Vielzahl von Salaten, Pasta-, Fleisch- und Fischgerichten auf. Zusätzlich derzeit auch noch Muscheln, wahlweise in Weisswein- oder Tomatensauce. Bei gutem Wetter sitzt man wirklich schön auf der Terrasse, umgeben von Weinbergen, mit Blick auf die gegenüberliegende Burg des Grafen von Neipperg. Ein durchaus empfehlenswerter Ort!
Brackenheim ist die größte und vielleicht auch bedeutendste Weinbaugemeinde in Württemberg, so dass man zuweilen zu dem Schluss kommen kann, vor lauter Weinberge und Besenwirtschaften ist gar kein Platz mehr für solide Speiselokale. Immerhin verfügt der kleine Teilort Neipperg (Weinkenner werden sich gerne auf den Grafen von Neipperg besinnen) immerhin über zwei gastronomische Betriebe, die beide gleichermassen florieren.
Auf einer unserer Radtouren hat uns eine auswärtige Wirtin so dringend Il Padrino ans Herzen gelegt, dass wir dem beliebten Ruf „Mittwoch ist... mehr lesen
Ristorante il Padrino
Ristorante il Padrino€-€€€Restaurant, Pizzeria071359363165Heerstr. 29, 74336 Brackenheim
4.0 stars -
"Mittwoch ist Pizzatag" MinitarBrackenheim ist die größte und vielleicht auch bedeutendste Weinbaugemeinde in Württemberg, so dass man zuweilen zu dem Schluss kommen kann, vor lauter Weinberge und Besenwirtschaften ist gar kein Platz mehr für solide Speiselokale. Immerhin verfügt der kleine Teilort Neipperg (Weinkenner werden sich gerne auf den Grafen von Neipperg besinnen) immerhin über zwei gastronomische Betriebe, die beide gleichermassen florieren.
Auf einer unserer Radtouren hat uns eine auswärtige Wirtin so dringend Il Padrino ans Herzen gelegt, dass wir dem beliebten Ruf „Mittwoch ist
Besucht am 20.09.20221 Personen
Rechnungsbetrag: 1 EUR
Trotz des reichhaltigen Mittagessens im Mai Anh verlangt unser von Süssigkeiten abhängiger Freund gewohnheitsmässig nach einem Dessert. Da in Brackenheim alles sehr nah beieinander liegt, schlendern wir nur die paar Schritte rüber ins Vanilla (Nomen est omen – ist doch offenbar die Sorte Vanille des deutschen liebstes Eis). Ob das Eiscafé normalerweise über eine bestuhlte Aussenterrasse verfügt (wie das hier eingestellte Foto eines Vorgängers nahelegt), kann man Ende September und auch am Ende der Saison nicht mehr unbedingt bestätigen. Wer möchte, schlotzt sein Eis in der Tüte oder im Becher auf einem der Plastikbänke am Marktplatz vor dem floral dekorierten Brunnen oder eben - weniger bequem - im Stehen und Weiterflanieren. Im Innenraum habe ich weder Sitzmöglichkeiten noch eine Toilette entdeckt. Beides ein bedauerliches Manko, was aber die allgemeine Akzeptanz des Eiscafés nicht zu trüben scheint.
Wir werden nett und freundlich bedient, Wartezeiten sind jetzt zu dieser Jahreszeit auch nicht mehr zu befürchten. Das Eisangebot ist auf zwei Auslagen (Frucht und Milcheis) verteilt, wirkt optisch sehr ansprechend und recht farbenfroh, so dass wir uns alle mindestens zu einer Kugel (1,50 Euro) hinreissen lassen. Als Nicht-Eiskenner machen auf mich besonders die Sorten Joghurt-Mandarine und Pistazie Eindruck. Angenehm cremig, auch nicht zu pappig-süss, mit gut eingebundenen Frucht- und Nussstückchen, schmeckt selbst mir dieser unerwartete Nachtisch.
Einen Kassenzettel erhält man auch hier nicht automatisch. Auf meinen ausdrücklichen Wunsch hin erstellt man jedoch eine handschriftliche Quittung. Und das mit grosser Freundlichkeit und Geduld.
Trotz des reichhaltigen Mittagessens im Mai Anh verlangt unser von Süssigkeiten abhängiger Freund gewohnheitsmässig nach einem Dessert. Da in Brackenheim alles sehr nah beieinander liegt, schlendern wir nur die paar Schritte rüber ins Vanilla (Nomen est omen – ist doch offenbar die Sorte Vanille des deutschen liebstes Eis). Ob das Eiscafé normalerweise über eine bestuhlte Aussenterrasse verfügt (wie das hier eingestellte Foto eines Vorgängers nahelegt), kann man Ende September und auch am Ende der Saison nicht mehr unbedingt bestätigen. Wer... mehr lesen
3.0 stars -
"Beliebt, jedoch leider ohne Sitzgelegenheiten im Innenbereich" MinitarTrotz des reichhaltigen Mittagessens im Mai Anh verlangt unser von Süssigkeiten abhängiger Freund gewohnheitsmässig nach einem Dessert. Da in Brackenheim alles sehr nah beieinander liegt, schlendern wir nur die paar Schritte rüber ins Vanilla (Nomen est omen – ist doch offenbar die Sorte Vanille des deutschen liebstes Eis). Ob das Eiscafé normalerweise über eine bestuhlte Aussenterrasse verfügt (wie das hier eingestellte Foto eines Vorgängers nahelegt), kann man Ende September und auch am Ende der Saison nicht mehr unbedingt bestätigen. Wer
Besucht am 20.09.2022Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 26 EUR
Zur Mittagszeit in Brackenheim etwas Habhaftes, vielleicht sogar Regionales zum Essen zu bekommen ist gar nicht so einfach. Was wohl der bekannteste Spross der Stadt – Theodor Heuss – zu Lebzeiten zu diesem Missstand gesagt hätte? Wir irren eine Weile erfolglos umher und befragen dann schliesslich den Inhaber des hiesigen Schreibwarenladens, der uns auskunftsfreudig gleich den Asiaten ein paar Häuser weiter empfiehlt. Von aussen wirkt das Mai Anh, das in einem schmalen, hellgrüngelb getünchten Haus untergebracht ist, eher unspektakulär und bescheiden, doch das Angebot ist erstaunlich umfangreich, wie immer beim Asiaten. Auch hier frage ich mich immer: wie gelingt nur eine so breit gefächerte Auswahl?
Im schmalen, engen, jedoch freundlich ausstaffierten Innenraum laden tatsächlich zwei Tische und sechs Stühle zum Platznehmen ein. Als wir uns gesetzt, die Rucksäcke und Jacken abgelegt haben, ist auch kaum mehr freier Raum um uns herum. Man bestellt und bezahlt an der kleinen Theke, von der aus man auch einen Blick in die winzige Küche werfen kann. Huh, während der vergangenen heissen Sommermonate hier am Reiskocher zu stehen, ist sicherlich auch kein Spass gewesen…
Wir ordern aus dem ansprechenden, hauptsächlich vietnamesisch orientierten Speisenangebot: ein 1) Rindfleisch Gelbcurry (Nr. 43), ein 2) vegetarisches Gelbcurry (Nr. 94) und 3) gebratene Nudeln mit frittierten Bällchen aus Hühnerfleisch (22). Getränke nimmt man sich selbst aus dem Kühlschrank neben der Theke. Leider ist das Angebot nicht sehr umfangreich. Nach erstaunlich kurzen 10 Minuten ist das Essen gar. Die beiden Gelbcurry-Gerichte (für 6,50 Euro und 7,50 Euro) ähneln einander stark, nur mit und ohne Fleischzugabe. Alle Bestandteile haben noch guten Biss, das Gemüse überzeugt durch frische Knackigkeit, für die würzige, leicht scharfe Curry-Kokosnuss-Sauce ist der Reis ideal. Unser Freund hat sich dagegen für gebratene Nudeln mit frittierten Bällchen entschieden (8,00 Euro). Alle Portionen sind geschmacklich topp, überzeugen durch eine aromatisch-angenehme Schärfe und machen wirklich pappsatt.
Während wir speisen, füllt sich der Raum mehr und mehr. Die Mitnahmemöglichkeit erfreut sich offenbar starker Beliebtheit. Es wirkt, als ob ganze Bürogemeinschaften und die halbe Belegschaft des nahen Rathauses (vermutlich mangels Kantine) hier ihr Mittagessen abholen würden. Die Crew des Mai Anh – offenbar Vater, Mutter, Tochter – ackert aber auch ambitioniert und emsig, um jedes Essen in Rekordzeit rauszuhauen.
Das Mai Anh liegt direkt am Markt, kostenpflichtige Parkmöglichkeiten findet man in den umliegenden Strassen, der zentrale Omnibusbahnhof liegt nur wenige Hundert Meter entfernt. Die meisten Gäste kommen allerdings zu Fuss. Über eine Gästetoilette scheint das Mai Anh nicht zu verfügen, wir benutzen einfach die der Markthalle schräg gegenüber (die jedoch ausdrücklich den dortigen Kunden vorbehalten ist…) Auch eine reguläre Kasse hat das Mai Anh offenbar nicht. Als Beleg erhalten wir einen winzigen handgeschriebenen Schmierzettel. Aufgrund des starken Kundenandrangs verzichten wir darauf, auf einen vernünftigen Nachweis zu bestehen. Würde ja nur den ganzen Verkehr aufhalten… Und leider ist die Kommunikation mit den Wirtsleuten, die noch ständig Maske tragen, nicht ganz einfach.
Fazit: wer in Brackenheim schnell, schmackhaft und günstig während der Mittagszeit essen möchte, ist mit dem Mai Anh ganz gut bedient. Aufgrund des sehr begrenzten Platzangebotes im kleinen Gastraum würde ich jedoch die Mitnahmeoption bevorzugen. In den Abendstunden hat das Lokal ab 17 Uhr noch einmal für 3 Stunden geöffnet. Vielleicht ist der Andrang dann nicht mehr ganz so gross und man findet einen Sitzplatz.
Zur Mittagszeit in Brackenheim etwas Habhaftes, vielleicht sogar Regionales zum Essen zu bekommen ist gar nicht so einfach. Was wohl der bekannteste Spross der Stadt – Theodor Heuss – zu Lebzeiten zu diesem Missstand gesagt hätte? Wir irren eine Weile erfolglos umher und befragen dann schliesslich den Inhaber des hiesigen Schreibwarenladens, der uns auskunftsfreudig gleich den Asiaten ein paar Häuser weiter empfiehlt. Von aussen wirkt das Mai Anh, das in einem schmalen, hellgrüngelb getünchten Haus untergebracht ist, eher unspektakulär und... mehr lesen
MAI ANH Asia Fast-Food
MAI ANH Asia Fast-Food€-€€€Schnellrestaurant, Imbiss07135 5024410Marktstraße 3, 74336 Brackenheim
3.5 stars -
"Schnell, günstig, schmackhaft" MinitarZur Mittagszeit in Brackenheim etwas Habhaftes, vielleicht sogar Regionales zum Essen zu bekommen ist gar nicht so einfach. Was wohl der bekannteste Spross der Stadt – Theodor Heuss – zu Lebzeiten zu diesem Missstand gesagt hätte? Wir irren eine Weile erfolglos umher und befragen dann schliesslich den Inhaber des hiesigen Schreibwarenladens, der uns auskunftsfreudig gleich den Asiaten ein paar Häuser weiter empfiehlt. Von aussen wirkt das Mai Anh, das in einem schmalen, hellgrüngelb getünchten Haus untergebracht ist, eher unspektakulär und
Besucht am 07.09.20221 Personen
Rechnungsbetrag: 5 EUR
Wie in einem geschwungenen Halbrund reihen sich in der Nagolder Marktstrasse Café an Café, nur unterbrochen durch das Rathaus und einigen kleinen Lädchen. Bei gutem Wetter sind fast alle Plätze in den Aussenbereichen besetzt – zu meiner grossen Überraschung wohl hauptsächlich von Einheimischen. Und das nicht nur an Markttagen. Man sitzt hier sehr entspannt in einer verkehrsberuhigten Zone (Spielstrasse), in der die wenigen Autos nur im Schritttempo vorbeifahren können.
Mittenmang befindet sich der Urschelbrunnen, der der Sage nach einer Grafentochter von der Burg Hohennagold gewidmet ist. Wer den Blick auf die „Wüste Urschel“ schätzt, kehrt am besten im Café am Urschelbrunnen ein, das nur wenige Meter davon entfernt ist. Leider herrscht Selbstbedienung und man muss mit seinen Getränken und Gerichten die vier Stufen am Eingang überwinden. Auf Wunsch wird einem aber auch dabei geholfen.
Wie überall scheint auch hier Personalmangel zu herrschen. Die Servicedame hinterm Tresen glänzt zwar durch offenkundige Freundlichkeit, ist jedoch der deutschen Sprache nicht vollkommen mächtig, so dass es mehrfach zu Missverständnissen kommt und die Bestellung eines kleinen Snacks mehr Kräfte kostet als das Produkt Nährwert hat. In der Auslage dominieren formvollendetes Gebäck und sehr adrette, appetitlich anzusehende Kuchen. Für den Herzhaftesser sieht es nicht so rosig aus. Mein Pizzateilchen (3,50 Euro) wird noch mal extra erwärmt, zeichnet sich allerdings nicht durch eine grosse Geschmacksvielfalt aus und ist für meinen Gusto doch ziemlich lätschig. Auch der kleine Kaffee (1,80 Euro) beeindruckt am ehesten noch durch den günstigen Preis. Alles in allem also eher eine schnelle Stärkung als ein besonderer Genuss. Die traditionelle Kuchen-Klientel scheint glücklicher zu sein.
Abtragen darf man selbst. Als ich gehe, sind im Aussenbereich alle Tische besetzt, selbst drinnen sitzt noch ein Freundinnenpaar. Die Toiletten im hinteren Bereich des Cafés sind in einwandfreiem Zustand, allerdings nur für schmale Menschen geeignet. Trotz der grossen umliegenden Konkurrenz scheint das Café am Urschelbrunnen bestimmte Stammgäste zu haben, die regelmässig hier einkehren, Zeitung oder ein Buch lesen – oder sich mit Bekannten treffen. Bis zum nahen Busbahnhof sind es vielleicht 250 Meter zu Fuss, bis zum Ufer des Flusses Nagold noch weniger. Besucher, die mit dem Auto unterwegs sind, können eines der umliegenden Parkhäuser nutzen.
Wie in einem geschwungenen Halbrund reihen sich in der Nagolder Marktstrasse Café an Café, nur unterbrochen durch das Rathaus und einigen kleinen Lädchen. Bei gutem Wetter sind fast alle Plätze in den Aussenbereichen besetzt – zu meiner grossen Überraschung wohl hauptsächlich von Einheimischen. Und das nicht nur an Markttagen. Man sitzt hier sehr entspannt in einer verkehrsberuhigten Zone (Spielstrasse), in der die wenigen Autos nur im Schritttempo vorbeifahren können.
Mittenmang befindet sich der Urschelbrunnen, der der Sage nach einer... mehr lesen
Café am Urschelbrunnen
Café am Urschelbrunnen€-€€€Cafe+49 7452 842013Marktstr. 21, 72202 Nagold
3.0 stars -
"Im Schatten der Grafentochter" MinitarWie in einem geschwungenen Halbrund reihen sich in der Nagolder Marktstrasse Café an Café, nur unterbrochen durch das Rathaus und einigen kleinen Lädchen. Bei gutem Wetter sind fast alle Plätze in den Aussenbereichen besetzt – zu meiner grossen Überraschung wohl hauptsächlich von Einheimischen. Und das nicht nur an Markttagen. Man sitzt hier sehr entspannt in einer verkehrsberuhigten Zone (Spielstrasse), in der die wenigen Autos nur im Schritttempo vorbeifahren können.
Mittenmang befindet sich der Urschelbrunnen, der der Sage nach einer
Besucht am 06.09.2022Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Manchmal lohnt es sich, ein bisschen raus aufs Land zu fahren. Auch wenn meine langjährigen Versuche, im Steinenbronner Löwen einzukehren, nie von Erfolg gekrönt waren: entweder war ich am falschen Tag oder zur falschen Zeit vor Ort – oder das Restaurant hatte komplett dicht. Denn nach dem Pächterwechsel vor 2 oder 3 Jahren funkte erst mal Corona dazwischen. Um so mehr wünscht man dem neuen ambitionierten, jungen Team um Jens Bauer, Marcel Hild & Tina Bauer nun Erfolg auf der ganzen Linie. Ihre Küche kann sich mit dem regionalen Label „Schmeck den Süden“ schmücken und steht zudem für kreative, aber zugleich bodenständige Küche. Zwei Schliessungstage in der Woche sind übrigens geblieben: der Sonntag und der Mittwoch. Aber für unsere Pläne passt es gut. Und ich werde verspätet zum Geburtstagsessen eingeladen. Noch besser.
Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten erstrahlt das Traditionshaus in neuem Glanz, vornehmlich rustikal-bürgerlich, aber nicht altbacken, sehr viel helles Holz, gemütliche blau-gepolsterte Bänke. Die Speisekarte bietet zwar die üblichen Klassiker wie Maultaschen, Zwiebelrostbraten, Kutteln, Tellersülze – aber auch wahre Hingucker, wie geflämmte Romanasalatherzen mit Hanföl oder Schweinshäxle mit Brezelknödeln oder einen Maultaschenburger oder ungewohnte Aperitivkreationen wie ein Veilchen Spritz. Auch wir zeigen uns mutig und ordern vorneweg etwas Undurchsichtiges, das sich Kranade (8,90 Euro) nennt und mit roten Oxalisblättern gekrönt ist. Mal komplett alkoholfrei, mal mit etwas Pinot Rose aufgepimpt. Nunja, meinem Geschmack entspricht es nicht unbedingt, hat ein bisschen was von Almdudler für Erwachsene. Sieht aber hübsch aus! Weitaus mehr beglückt mich da die Weinkarte, die unter anderem mit den Erzeugnissen der Weingüter Haidle (Remstal) und Aldinger (Fellbach) glänzen kann. Ich bin beglückt, möchte aber trotzdem mal was Unbekanntes ausprobieren. Mit einem spritzigen Riesling vom Weingut Seyffer aus Weinsberg (das Viertele für unglaubliche 4,20 Euro) ist man an diesem lauen Septemberabend gut bedient.
Der Gruss aus der Küche (ein Lachsfrischkäsewäffelchen) wird sehr originell in einem ausgehöhlten Wurzelstock serviert. Könnte man vielleicht sogar nachbauen? Beim Hauptgang bleiben wir bei Klassikern. Nur schweren Herzens können wir es uns verkneifen, den Simba Teller (Empfehlung für die kleinen Gäste) zu bestellen. Dafür bietet der Wirtshausteller (18,90 Euro) Altbewährtes: jeweils eine hausgemachte Maultasche (mit crunchy Röstzwiebeln gekrönt), ein Fleischküchle (würzig und vollmundig), eine Kalbsbratwurst (leider etwas fad), schön mit senfkörnigem Bratenjus bedeckt. Der Kartoffelsalat ist an sich gut angemacht, lediglich die Kartoffeln sind noch etwas zu hart. Mengenmässig ist es nicht erdrückend, so dass gerade noch ein bisschen Platz für ein kleines Dessert besteht. Dagegen macht die Kässpätzelportion (15,80 Euro) richtig satt, da mit Sahne nicht gespart wurde und die verwendete Bergkäse-Weisslacker-Mischung einen eh schon in die Knie zwingt. Wirklich mächtig! Beim Beilagensalat aus knackigen Blattsalaten beeindruckt das Topping aus leicht angerösteten Dinkelpops von der nahen Burkhardtsmühle. Auch eine Idee, die man übernehmen könnte. Letztendlich bleibt bloss noch Platz für etwas Tonkabohnen-Eis aus der Produktion des Sindelfinger Chocolatiers Kevin Kugel (über den wir schon berichtet haben).
Der Service ist wirklich mustergültig. Wir fühlen uns rundum gut aufgehoben, gut beraten und gut betreut. Auf Nachfragen wird gerne ausführlich über einzelne Bestandteile und deren Herkunft und Zubereitung referiert. Mehrfach fragt man nach, ob es uns gut geht und wir noch Wünsche haben. Den Digestif verkneifen wir uns trotz des verlockenden Angebotes (unter anderem von meinem Favoriten Senft aus Salem am Bodensee). Doch wären wir nicht schon so müde gewesen, hätten wir uns wohl noch die frisch aufgehübschten Gästezimmer angeschaut. Auch die angeschlossene Eventlocation JeTis Hüttenalm lernen wir vermutlich erst bei der nächsten Hochzeit kennen. Für den heutigen Tag sind wir auf jeden Fall restlos zufrieden.
Manchmal lohnt es sich, ein bisschen raus aufs Land zu fahren. Auch wenn meine langjährigen Versuche, im Steinenbronner Löwen einzukehren, nie von Erfolg gekrönt waren: entweder war ich am falschen Tag oder zur falschen Zeit vor Ort – oder das Restaurant hatte komplett dicht. Denn nach dem Pächterwechsel vor 2 oder 3 Jahren funkte erst mal Corona dazwischen. Um so mehr wünscht man dem neuen ambitionierten, jungen Team um Jens Bauer, Marcel Hild & Tina Bauer nun Erfolg auf der... mehr lesen
Gasthaus Zum Löwen
Gasthaus Zum Löwen€-€€€Restaurant, Gasthaus07157/7054578Stuttgarter Str. 1, 71144 Steinenbronn
4.5 stars -
"Gut gebrüllt, Löwe!" MinitarManchmal lohnt es sich, ein bisschen raus aufs Land zu fahren. Auch wenn meine langjährigen Versuche, im Steinenbronner Löwen einzukehren, nie von Erfolg gekrönt waren: entweder war ich am falschen Tag oder zur falschen Zeit vor Ort – oder das Restaurant hatte komplett dicht. Denn nach dem Pächterwechsel vor 2 oder 3 Jahren funkte erst mal Corona dazwischen. Um so mehr wünscht man dem neuen ambitionierten, jungen Team um Jens Bauer, Marcel Hild & Tina Bauer nun Erfolg auf der
Besucht am 04.09.20222 Personen
Rechnungsbetrag: 19 EUR
Am vielleicht letzten sonnigen, ja fast schon heissen Sonntag in diesem Jahr fährt alle Welt noch mal in den Schwarzwald. Inzwischen gerne auch nach Nagold im Nordschwarzwald, das von seiner Landesgartenschau vor 10 Jahren sichtlich profitiert und sich richtig gemausert hat. Die Innenstadt erneuert sich und putzt sich weiterhin heraus.
Vor einem Besuch der Burgruinie Hohennagold wollen wir erst einmal ausgiebig frühstücken. Zieglers BACKLounge in der Schillerstrasse scheint niegelnagelneu zu sein. Während andernorts gastronomische Einrichtungen wegen Personalmangel schliessen müssen oder neben dem Montag auch noch den Dienstag als festen Ruhetag etablieren (oder sowieso nur noch am Wochenende öffnen), steppt hier ganzwöchig der Bär. Die BACKLounge öffnet jeden Morgen um 6 Uhr (Ausnahme am Sonntag, dann „erst“ um 7 Uhr) und schliesst erst wieder um 19 Uhr. Dazwischen kann man (vermutlich ganztägig) frühstücken, Kaffee trinken, snacken, Pizza und Salate essen, günstigen Mittagstisch geniessen, selbstgemachtes Eis schlotzen oder einfach nur abhängen. Jede Menge Annehmlichkeiten verleiten dazu: genügend kostenlose Parkplätze direkt vorm Aus (1,5 Stunden mit Parkscheibe), eine grosse Aussenterrasse, kostenloses und flottes WLan, komplette Barrierefreiheit im ganzen Bereich.
Trotz des grossen Andrangs und langer Schlangen läuft hier alles wie am Schnürchen. Zwei Ausgabestellen an der Theke trennen erst einmal nach Inhouse und Zum Mitnehmen. Das durchweg jugendliche, aufgeweckte Personal ist schwer auf Zack und hat dazu noch sichtlich Spass an der Arbeit. Die Kommunikation untereinander läuft prima und man arbeitet sich eingeübt zu. Auf einer verglasten Kanzel produziert ein zweiköpfiges Team belegte Brötchen wie am laufenden Band – und dennoch in liebevoller Handarbeit.
Zwar sind geschätzt ein halbes Dutzend verschiedener Frühstücksarrangements im Programm, doch es hängt nur eine kleine, laminierte Din-A4-Karte überm Tresen aus, so dass man sich kaum einen vorhergehenden Überblick verschaffen kann (hier sehe ich noch Verbesserungspotential). So wählt jeder von uns erst einmal je ein halbes Lachsbrötchen (3,85 Euro) und ein halbes Eibrötchen (3,15 Euro). Was noch in der Auslage liegt, kann sofort auf dem Tablett mitgenommen werden. Der Rest wird rasch erstellt und an den Tisch gebracht. Der Lachs – obwohl gemeinhin überschätzt und meist eher schmierig-tranig – schmeckt hier zart und fein, ist mit reichlich Mayonnaise unterlegt und von handgeschnittenen roten Zwiebelringen gekrönt. Auch beim Eibrötchen (die Eier kommen offenbar vom Kreidler-Hof aus Horb-Diessen) wurde nicht mit remouladiger Fettunterlage gespart. Der Cappuccino (3,10 Euro) trägt eine angenehm fluffige Milchschaumkrone, für den Kaffee (2,70 Euro) müssen wir erst mal nach Milch und Zucker suchen, was in den grossen, weitläufigen Hallen gar nicht so einfach ist. Hätten wir ein Frühstücksarrangement gebucht, wäre der zusätzliche Kaffee obendrauf erheblich günstiger gewesen. Aber das muss man erst mal lernen.
Die BACKLounge hat die Dimensionen eines riesigen Industrielofts und ist sehr mainstreammässig und stylish in einem Mix aus alten Fundstücken (wie eine Pfaff-Nähmaschine), Möchtegern-Vintage-Möbeln und protzigen Loungemöbeln eingerichtet. Hier können wahre Heerscharen von Gästen Platz finden. Naja, die stürmen an diesem Sonntag auch wirklich durch die Tür. Der Umsatz hier dürfte enorm sein. Das bunt gemischte Publikum rekrutiert sich aus vorbeijoggenden Sportlern, jungen Familien, Freundinnenkreisen, zeitungslesenden Solisten, Grossverwandtschafts-Clans.
Dafür ist die Location extrem gut gepflegt und proper, bis hin zu den sicherlich häufig frequentierten Toiletten, die natürlich alle ebenerdig und barrierefrei erreichbar sind. Wir waren rundum zufrieden, haben im Aussenbereich ein schattiges Plätzchen gefunden, wurden zuvorkommend bedient und kommen beim nächsten Nagoldbesuch mit grosser Sicherheit wieder vorbei. Einziges Manko an diesem Tag: eine wahre Wespenplage, die vor allem ganz wild auf den Lachs ist.
Am vielleicht letzten sonnigen, ja fast schon heissen Sonntag in diesem Jahr fährt alle Welt noch mal in den Schwarzwald. Inzwischen gerne auch nach Nagold im Nordschwarzwald, das von seiner Landesgartenschau vor 10 Jahren sichtlich profitiert und sich richtig gemausert hat. Die Innenstadt erneuert sich und putzt sich weiterhin heraus.
Vor einem Besuch der Burgruinie Hohennagold wollen wir erst einmal ausgiebig frühstücken. Zieglers BACKLounge in der Schillerstrasse scheint niegelnagelneu zu sein. Während andernorts gastronomische Einrichtungen wegen Personalmangel schliessen müssen... mehr lesen
4.5 stars -
"Loungen, Chillen, Frühstücken" MinitarAm vielleicht letzten sonnigen, ja fast schon heissen Sonntag in diesem Jahr fährt alle Welt noch mal in den Schwarzwald. Inzwischen gerne auch nach Nagold im Nordschwarzwald, das von seiner Landesgartenschau vor 10 Jahren sichtlich profitiert und sich richtig gemausert hat. Die Innenstadt erneuert sich und putzt sich weiterhin heraus.
Vor einem Besuch der Burgruinie Hohennagold wollen wir erst einmal ausgiebig frühstücken. Zieglers BACKLounge in der Schillerstrasse scheint niegelnagelneu zu sein. Während andernorts gastronomische Einrichtungen wegen Personalmangel schliessen müssen
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Wie auch das gesamte Hölderlinhaus, so ist auch das Café komplett barrierefrei konzipiert. Der Innenraum wird auch mal für spezielle Anlässe für Gruppen bespielt und hat ein bisschen die Anmutung eines Gemeindesaals. Bei aufklarendem Wetter nehmen wir allerdings gerne im Aussenbereich Platz. Das farblich hübsch anzusehende Mobiliar entpuppt sich leider als kaum handhabbar: die Stühle sind so entsetzlich schwer, dass sie sich fast nicht herumrücken lassen. Kommt bestimmt nicht so gut bei den Gästen an. Dass Selbstbedienung angesagt ist, scheint allerdings niemanden zu stören.
Staunend stehe ich vor der Hölderlintorte, die von der ortsansässigen Konditorei Schillerlocke hergestellt wurde. Ein beachtliches Kunstwerk aus Knusperboden, Vanillesahne, Fruchtspiegel und schokoladigem Zwischenboden. Ob der gute Hölder überhaupt dem Süssen zugetan war, ist indes nicht überliefert. Naja, er kann sich halt nicht mehr wehren. Uns steht der Sinn eher nach einem herzhaften Zwiebelkuchen, der hier ohne Speck, dafür mit reichlich Kümmel angeboten wird und vor dem Servieren extra noch mal warmgemacht wird. Das Stück für 3,50 Euro. Die sehr fein geschnittenen Zwiebeln werden von einer feinen Eier-Schmand-Mischung bedeckt. Bei der Weinauswahl (und die ist überraschend gross) sind gerne die netten und kundigen Damen behilflich. Wir wählen schliesslich einen Grauburgunder des örtlichen Bio-Weingutes Seyboldt, mit tollem, frischem, fast aprikosigem Aroma. 0,1 Liter für 2,50 Euro, das Viertel Weinschorle für 3,50 Euro. Die verwendeten Weingläser mit Hölderlinhaus-Signet dürften wahrscheinlich das Zeug zum kultigen Sammelobjekt haben. Ob sie irgendwo käuflich erworben werden können, haben wir allerdings nicht entdeckt. Hoffentlich ist die Schwundrate nicht allzu gross…
Leider verfügt das Café über keine eigene Toilette – hier muss man sich zum Hölderlinhaus bemühen. Die schicken, megasauberen Toiletten befinden sich im UG, das sowohl über ein Treppenhaus, als auch barrierefrei per Aufzug erreichbar ist. Man beachte, die launigen Texte auf den Türen! Ein kostenloser PKW-Parkplatz befindet sich direkt auf der gegenüber liegenden Strassenseite. Allerdings kann man auch schon ein paar Hundert Meter weiter vorne parken und noch einen kleinen Spaziergang durch den Klosterhof und an dem Hölderlin-Denkmal vorbei unternehmen. Vom Lauffener Bahnhof aus geht man etwa 800 Meter zu Fuss.